Pester Lloyd - Abendblatt, November 1856 (Jahrgang 3, nr. 253-276)

1856-11-25 / nr. 272

"I Abendblatt deeistlester RE­CE) ae­tkr.EM. < ne­m ersten in Dienstag , 25. November. ro, 272%, : Cuer — felt, 1856. 5 Medaktiond- Bureau, Das 0­rotheagaffe, 9% Rr12 im z Meft, 25. November, Meber den Aufenthalt Ihrer, Ma­jestäten In ZTrieft bringt die „Wien. 3." folgende telegraphische Der pefhe bbo. Zh­eft, 23. November : ‚Heute '­,9 Uhr Morgens wohnten Ihre Majestäten einer 4. Messe bei. Se. Majestät der Katser geruhten hierauf Pri­­vataudienzen zu ertheilen, Ihre Majestät die Kaiserin bag neuerrichtete Klie berspftal und das Istituto Elisabetino per le Fanticelle zu besuchen. Um 12 Uhr machten Ihre Majestäten auf dem Lloyddampfer „Imperatrice”, gefolgt von 11 anderen Dampfern, eine Luftfahrt nach Miramare und Nabrefinn. Da das Wetter e8 gestattet, wird Heute Abends die Beleuchtung stattfinden.‘‘ telegraphische Depeschen Ber „Deiterr, Korresp.* Venedig, 22. November. Se, Erz. FM: Nadepty ist hier eingetroffen. Llorenz, 21. November. Die Königin Ch­ristine ist hier­ angelangt. Mailand, 22. November. Nach einer Korrespondenz der ", Gazetta uffiziale aus Neapel dauerten die militärischen Vorbereitungen fort; auch ver­sicherte man, die­ Tgr­ neapolitanische Regierung habe beschlossen, noch einige neue Schweizerforos zu organisiren. · Nom,19.November.Das gestrige»Gioriale di Roma­«berichtet über Erfolge der Gend d’armer­i­e bei der­ Verfolgung von Raubmördern in Frosinone. Tu­rin4 23.November.Die»Gazettapiemontese«meldet,daß strenge Maßregeln zur Unterdrü­ckung der um sichgreifenden Hazardspiele angeordnet worden sind. » . Ge, Majestät der König is gestern im Pyräus" Arbeit,16.Nov"emb­er. gelandet und freudig begrü­ßt worden. Berichtigung­ In Folge eines»Schreibfehler­«ist eine in der gestrigen Peterss­burger Depesche enthaltene Miteheilung in das Gegentheil verlehrt worden.Gesell betßene..Dem Geoßfü­sten Nikolaus ist ein Sohns-botenworden(statt.gestorben), welcher den gleichen Namen bei der Taufe erhielt. - RE 58 dkPest,25.Nov­ember.Fortwährendt wird die­ ne­apolitani­­sche Frage von die Diplomatie und Journalistik ventieirt.So wird der »B.­B.Z.­«aus Wien b­erichtet,eegehe die Frage ih­rer baldigen befriei­digsenden Lösung entgegen:ein um­fassendeanadenakt werde vorbereitet, die Veränderungen zu der Strafrechtspflege lägen bereits im Entwurfe vor,das Wiener Kabinet werde den westmächtlichen Kabineten die von Mittheilung machen, und.:­»sobald die ersten that fälchlichen Schritte­ nach dem bezeichneten Sinne hin von Neapel geschehen sein werden,wird das Erscheinen von englis­­chens undsfranzösischen Kriegsschiff­en in den Häfen Neapels und Sizilieng aufs histem und dies der Moment sein,wo die erwähnten Gnadenakte und strafges­techlichen Modifikationen offiziell publizirt werden sollen.Mit diesem Alte wird die­ Differenz thatsächlich ihre Erledigungstuden.« Der arapolitanische Korrespondent­ von „Daily News" spottet über die westmächtliche Stottendemonstration : ,,Unsere Lage, schreibt er ‚,ist die lä­cherlichste,, die man sich nur­ denken kann. Nach langem Drohen, Hin- und Herschreiben, Slottenausrüsten und dgl. sind die Gesandten Frankreichs und Englands (Ersteier allerdings mit einem gemeiffen Anlauf, Aufsehen zu erre­­gen) von hier abgreift, und dann kommt eine englifge und eine Französische Fregatte angedampft, gerade nur am ‚guten Morgen, wie gehts?’ zw. sagen. So wenig Aufhebend, wird hier aus dem ganzen Vorgang gemacht, daß die Namen ‚der Gesandten, gerade so wie gewöhnliche Emiths und Sonefes in der Liste der­ Abgereisten figuriren; die öffentliche Rube wird nur im allerges geringsten, geslört ; und liebevolle italienische Freunde bemerken schnippisch: „Wir befinden, uns viel 'erträglich ohne Ihre Gesandten. A das nicht al Ihre Meinung 2’. — Der König schlägt uns wohlwollend " auf­ die Schulter, und verspricht für unsere Sicherheit Sorge zu tragen, erläßt auch wirklich dem­entsprechende Befehle, und nie wurden­ in einem Lande Brembve Höflicher bez. handelt als Engländer und Franzosen dermalen in Neapel. Auch den Einge­­borenen gegenüber­ schlägt Die Negierung einen versährlihern Ton an, und es berrfht eine Nude, von der man­ lange seine Ahnung hatte. Der „Eorreo..de Andalucia‘’ berichtet über die Vorfälle in. Mar­laga unter dem 13.­ Borgestern marschirte das erste Batellion­ des Regiments San Fernando nach den Präsicios von Afrika ab. Dies gab zu­­dem Gerüchte Anlaß, das die Stadt von Truppens entblößt sei und daß "eine Erhebung sattfinden werde. Die Behörde Fonftgnirte bie, Truppen und [tk bie Artillerien und eine Milizabtheilung nach dem Dowane-Thore marschjiren. . Da ein Sarabinier von den Tumultuanten­ geködtet worden ,­ erließ­ der Generalkommandant ein Band, welches die Störer ver öffentlichen Nähe mit­ strengen Strafen bedrohte. Der Kommandant, der an der Shige einer Abtheilung durch die Puerta­ Nuova gezogen war, befand fi­­ießlich zurotschen zwei Tumultuantenhaufen. Das Feuer begann und währe eine D Viertelstunde. Auf die ersten Dechargen fielen zwei Soldaten und­­ ein. Bürger. Verhaftungen wurden vorgenommen ud. Wantposten an mehreren Orten aufgeflellt.­­ Am 14. berichtet dasselbe Blatt weiter: Als der Brigadier-Militärgouverneur auf dem Plage erschien, wurde er mit dem Geschrei : Es gebe die Zeryublil” und Bria tenschüffen empfangen. Die Gruppen wurden durch das Militär zerstreut. Im Biertel de Perchel eriwiederte die Artillerie kräftig- Das. Feuer. der. Republikaner.­­Durch zwei Kolonnen untersügt nahmen sie an zwei Punkten Barrikaden­ weg,­­welche die Bürger aus umgeflürgten Wägen­ gebildet hatten. Der Laden des M­affenschmiedes Barrero war geplündert worden. — Um­ 9 Uhr"Abends hatte das "Feuer aufgehört und waren die Barrikaden weggeräumt worden ,hinter denselben fand man einen Todten und einen­­ verwundeten. Zwanzig Bürger wurden mit den Waffen in der Hand gefangen genom­­men. Wie er heigt, hatte der Gouverneur ein anonymes Schreiben erhalten, welches ihm den ganzen Plan aufdeckte. Dean wollte die Nepuplis ausrufen und ihn sowie den Zivilgouverneur ermorden. Man erwartete Verstärkungen von Melilla. Die Belagerung von Herat Seitens der Perser moti­ert die unter französischem Einflusse stehende „Presse VDrtent" folgender Weise: Sie sagt : „Die Regierung des Shah II in dieser Angelegenheit nicht von Erobes rungegelüsten geleitet. Die Afghanen haben seit langer Zeit Herat zum Ge­­genstand verheerender Züge gemacht ; mehr als ein Mal hatten sie dabei die Grenze Überschritten und auf persischem Gebiete geplündert. Der verstecte aber notorische Beistand Doft-Mohammed’s, der sich von Kabul nach Kandahar bes geben hat, wo er noch gegenwärtig verweilt, hat nach unserem Dafürhalten zu diesen gräflichen Vorgängen ermuthigt. Um ihnen ein Ende zu machen, ent­­sendete der persische Schah eine Armee gegen Herat. Hiervon sind wir so fest überzeugt, daß wir keinen Augenblick daran zweifeln, daß die Feindseligkeiten eingestellt worden wären, falls Dost-Mohammed nach Kabul zurückgegangen wäre und aufgehört hätte, an der persischen Grenze eine Aufregung zu unterhalten, melche der persischen Regierung mit Recht Besorgnisse einflößt. „Was nun­ die Befürchtungen anbelangt, deren sich ein Theil der engli­­schen Presse als einer Waffe bedient, um Damit Die gegen den persischen Golf­ ges­troffenen Maßregeln zu weötfertigen, so sind sie nicht begründet. Aus dem Gesagten geht deutli hervor,­­ dass der Shah bereit­ ist, die ihm gegen Herat zugeschriebenen Pläne sofort aufzugeben, obwohl­­ sie­ in Innigstem Zusammenhang mit den Steressen Persiens in Centralasien stehen. " Ein noch fehlagenderer Beweis für diese Desinnungen der persischen Regierung liegt in dem Umstand­­daß der nach Paris als Gesandter bestimmte Ferul-Shan von seinem Monarc­hen unbegrenzte Bollmachten zur Beendigung, der­ zwischen England und Per­­sien schwebenden Differenzen erhalten hat. „Die Verhandlungen haben in diesem Augenblicke begonnen. Begegnet der persische Gesanzte demselben Geiste der Verführung, von dem­ er­ Durch­­drungen ist, so darf­ der Hoffnung auf baldige Lösung der Differenz Raum gegeben werden, ohne mas aus ihr die geringste Verlegung der Würde und Interessen der beiden Regierungen hervorgehen­ würde.“­­ Der Kampf zwischen der Regierung und der Deputirtenkammer " Got Luxemburg Dauert fort. Da bei der am 19. erfolgten Wiedereröffnung der Session sich das Ministerium ungeachtet des Mißtrauensnotums unverändert einfand, so beantragte die Außerste Opposition eine abermalige Befragung ; da aber die Annahme dieses Antrages, einem vollständigen Bruch aller Beziehun­­gen zu der gegenwärtigen Regierung gleich genommen wäre, so wollte die Majo­­rität dennoch nicht so weit gehen und verwarf diesen Antrag mit 21 gegen 24 Stimmen. ‚Nichtsdestoweniger­st die Kammer, fest entschlossen,. . bei ihrer Opposition gegen die Revision der­ Verfassung zu beharren, Ueber den Kampf In China lesen wir in der "N. Pr. B": „Bereits dauert der verheerende Bürgerkrieg im achten Jahre, und noch ost sein Ende, nicht abzusehen. Das schmankende Glück der Waffen gewährt bald der einen, bald der andern Partei einige Erfolge,­­aber Feine Entfeidung. Im Allgemeinen und In den meisten­ Provinzen und abhängigen Ländern des gro=­ßen Reiches hat die Negierung des Mandschu-ralters noch die Oberhand, eine mehrhundertjährige Bureaufratle, wie die in­ China, Tapt ich so leicht nicht beflegen. Aber in Den mittleren Provinzen des eigentlichen " China’s, im Stromgebiete des Sangtjejiang, ist die Oberherrlichkeit des zu Nankling residi­­renden Gegenlatfers für voständig anerkannt, seine Militärherrschaft organi­­sirt und in voller Wirksamkeit, sein neues Verwaltungssystem im Begriff, sich mehr und mehr zu beteiligen und auszubreiten. »Ueberdies halten zu ihm in den entlegeneren Provinzen alle mit der Mandschuherrschaft Unzufriedenen, alle unruhigen Köpfe, deren es nicht wenige gibt, alle geheimen Gesells­chaften, von politischer­ Bärbung. „Selbst ein großer Theil der rottenweise in mehreren Distrikten umher­ ftreifenden Banditen und der verwegenen Piraten In der chinesischen See, forte der Slußpiraten in den Binnengemässern, gibt­ vor, unter seiner Tahne zu kämpfen, ohne daß er diese Räuber jemals anerkannt hätte; im Gegentheile hat er sich wiederholt von ihnen Tongesagt. „Aber ihre Auflehnung gegen die Mandschubermten kommt in manchen Bällen der gegenkaiserlichen Sache zu Sitte, indem derselben dadurch vorgearbeitet wird. So ist der­ gegenwärtige Zustand im chinesischen Neid­e; schwerlich dürfte ohne Mitwirkung­ der Fremdben Mächte der Frieden wieder herzustellen sein. „Der nach Peking zurückerufene Statthalter der Provinz Kwangtung hat, nachdem er in einem, in Beifen­­ abgefaßten, Plakat, von der Bevölkerung, Abschied genommen, seine Reise am 24. August mit einer militärischen Reforte von 1000 Mann angetreten. — Bereits beginnen ich Fahrzeugen zu­ geigen, welche Die Flagge der neuen Taiping-Dynastie zeigen, Golde sind­e in Hongkong, In­ Macao, selbst in Singapore gesehen worden, und, es wird nun bald die Frage entstehen, ob­ die­ anderen, seefahrenden Nationen, namentlich Großbritannien, »Frankreich und die Vereinigten Staaten, Diese Bagge aner­­kennen wollen. "Dem in Hentong Ankernden Schiffe ließ das dortige Gouver­­nement vorläufig das Aufschiffen der Flagge untersagen." Aus d­as Ist schreibt man leer, Tf. 3." : Der DemiMonde fängt an, in die Tugend hinein zu pfüfdiett und zwar auf­ eine ganz eigenthü­mliche und pifante Welfe. Eine Halbwelt-Dame, die in der Ale pe 147 Chauffee D’Autin’ eine H prachtvolle Wohnung bei­gt, hat vorige Woche einen Ball­ zum Besten der Armen veranstaltet. Dieser Ball war so stark befut, daß Jan froh war auf dem Korrivor ein Unterkommen zu finden. Die Blüthe der Coultiftery und viele junge Engländer, die nach Paris gekommen, um ihr Geld und ihre Tugend auf’8 angenehmste 108 zu werben, bildeten das männliche Publikum, während das meibs Hiche aus Freundinen und Coffeginen der Dame vom Hause bestand. Die schönsten und berüh­mtesten Bewohnerinen des Quartier Bréda, die glorreichsten Helvinen des Jardin Mabille und 987 Bois de Boulogne hatten si eingefunden, um ihr Scherflein auf den Altar der Wohlthätigkeit zu legen und­­ interessante Verbindungen anzuknüpfen. Der Anfang ti nun einmal gemant und man verfigert, hak noch mehrere BAN bieser Art ee § a Fr

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