Pester Lloyd - Abendblatt, Februar 1857 (Jahrgang 4, nr. 26-48)

1857-02-25 / nr. 45

2a Daniella von George Sand. . (Bortfesung.) XVII.­ ­ Da ich docht wissen wollte,bis wieweit das Elend oder diese Neigung zur Beti­telei ginge,kehrte ich mich zu dem jungen Mädchen,deren unter ihrem Shham vl verbor­­genes Antlitz ich nicht sehen konnte und die mir sehr eigen gekleidet schien.»Und Sie, mein Fräulein,sagte ich,auf dem Schemel platz nehmend,den der Bettelm­önch an ihrer Seite geräumt hatte,bitten Sie mich um nichts?««Sie hob den Kopf empor, schlug ihren rothen Schawl zurück und streckte mir die Hand entgegentie etwas zu sagen..,Daniella!rief ich aus,siebei dem fahlen Lichte-das der Brasero in diesem weiten Saale verbreitete,tviedek erkennendz Daniella die Hand hinhaltend....««— »Damit Sie dieJhtige hineinlegen,erwiderte sie lächelnd.Sie sind Schuld daran, daß ich eine gute Stelle verloren habe,doch bedaure ich es nicht,wenn Sie mir ihre Freundschaft bewahren.«——,,Sprechen Sie leiseri entgegnete ich zerklären Sie mir...««— ,,Abl ich habe nicht nitbig ein Geheimniß daraus zu machen,sagte sie.Ich habe nichts Böses gethan,und überdies Bruder Cyprian ist mein Onkel untd die Mariuceia meine Tante.Ich bin diestikatrice und ich­ bringe ihne am­ Leinzeug, Jbtebiancheria.«i—«Freilich!freilich!sagte die eben eintretende Mariuccia, indem sie mein bescheidenes Mahl auf den Tisch setzte.Wir sind hier lauter Ver­­wandte.Der Kapuziner ist mein Bruder,die alte Frau ist meine Tante,und Sie können Alle Beide vor uns sprechen.Es bleibt in der Familie:Nichts davon kommt sicher die Schwelle,” Recht niedllichi dachte ich.Nun fehlt nur noch der Gevatter Tartaglia,damit gans Frascati die ernsten oder lächerlichen Einzelheiten meiner Flucht nach Frascati er­­fährt..,Daniella,redete ich die junge Dirne an,ich bitte Sie,nicht zu...«—— »Schon gutl schon guti sagte die alte Person im Hinausgehen.Schwatzt miteinan­­der zu­ir kennen die ganze Geschichte.2­rene Daniellai es ist nicht ihre Schuld:sie ist ein gutes Kind und hat uns Alles erzählt.«i—»Und ich,meinte der Kapuziner,sei­­nen Ranzen und Stock aufnehmend,ich mache Ihnen mein Kompliment-Herr Fremd­ i­ling...Danieluceia,ich werde beten für Dich,damit die göttliche Gnade den Stolz dieser Engländerin brechen­!Sie können sich leicht denken,in welcher Stim­­mung icht war,als ich so Alles an die große Glocke bringen sah,was im Schoße der Familie B.in Betreff meiner vorgegangen sein mochte.Ich wollte die Daniel nach einer Erklärung dri­ngen..,Nein,nicht jetzt!wies sie mich ab.Sie scheinen zornig zu seitr.Ich werde Ihre Wäsche auf Jerimmer tragen und dann wiederkommen.« · 8.April(Fortsetzung). »Was ist’s?t was gibt’s?fragte ich die Marine ein.Was hat sie Euch Allen zusammenerzählt?««—,,Wie die Sache zugegangen ist,war die Antwort.Diese Engländerin,die dicke Dame,ich kenne sie recht gut!Sie kommt fast alle Jahre nach Frascati,aber ich habe nie ihren Namen­ behalten können.«—,,Schon gut!«— »Nun also,vor zwei Jahren hat sie meine Nichte liebgetronnen und sie mitgenommen. Sie bezahlte das Mädchen gut und m­achte es sehr glücklich.Dann wie sie dort unten waren,in England glaub’ich,hat Lady Bo...,Lady Bi...,zum Henker mit ihrem Namenskurz,sie hat eine Nichte gefunden,die...,die...««—,,Gleichpiel!««­­——,,Die Medora!toren Namen weiß ich schon.Sie soll schön seine wie finden Sie sie?«­——,,Kümmert Euch darum nicht!nur weiter!««—,,Schon gut!Sie wissen wohl,daß sie schön und reich,aber boshaft ist...Nein!Die Daniella meint,sie sei gut-aberwärtisch.Zuerst hat sie meine Nichte geliebt,als wc­ ire das arme Ding ihre Schwester gewesen:sie wollte das Mädchen zu ihrek alleinigens privatbe­­dienung habenz sie schenkte ihm Seidenkleider,Edelsteine,Geld.Ohi­­ einet­ahre hat die Daniella mehr verdient,als sie ihr ganzes übriges Leben lang verdienen wird,w wenn sie nicht nochmals außer Landes gehen und andere Forestiers be­­gleiten w will.Aber ich rathe ihr nicht dazu:Ihr Fremden seid allzu mal tobsüchtig, bizarr!« »Schanank!weiter?«—,,Weiter!weiter!Sie m­issen wohl,daß Sie meiner Nichte gesagt haben,sie sei hübscher als ihre Herrin.Von dem Augenblicke an hat die Signorina sie nicht mehr ausstehen können­,hat sie gequiält,geärgert,be­­leidigt.Die Kleine hat ein oder zweimal ein bischeir lebhaft geantwortet,das hat man sie denn,während Sie noch krank waren,fortgeschickt.Nun,nun,es ist kein großes Unglück:man hat ihr ein hübsches Geschenk gemacht,und sie wird sich hier jetzt ganz nach ihrem Belieben verheirathen können.Zu Hause ist man immer besser dai ean,als auf der großen Heerstraße,und wenn Sie meine Nichte lieben­,wenn sie­­anen gefällt und wenn Sie hier bei uns bleiben wollen,hängt es nur von Ihnen ab ihr Mann zu werden.Sie sind DJtaler und Sie werden in den Landhä­usern schon Beschäftigung finden.Die Prinzessin Borghese m­­it gerade Mondragone wiederherstellen­ lassen.Sie können die Fresken ü­bernehmen­,da werden Sie schon genug verolkene ul­­u Ihre Kinder zu erziehen.«—­.,Also,nahm ich das Wort,voll Vertwunderung über den schnellen Entschluß der Marisk­eia,also habt ihr das Alles unter Euch,in der Familie abgetartet,mit der alten Frau­ dem Kapuziner und...der Daniella­.­« tur Die Daniella spricht kein Wort:wirtvissen nicht,ob sie Sie liebt,indessen..«——­­In dessen ihr glaubt es,da ihr mich mit ihr verheirathet?««—,,Nun,tvertreiße«« Das chilosader Mariuceia ist ihr letztes und schwerstes Geschü­tz.Sie braucht es bei jeder Gelegenheit so oft,daß ich schon begriffen habe,tvie es bei ge­­wissen Veranlassungen so vier bedeutet als lassen Sie mich nur machen, und manchmal mir liegt nichts daran!Diesmal war dker Accent zweifel­­haft und ich mußt ein sie dringen,um zu erfahren,ob ich einer jener Intriguen zum Opfer gefallen har,vor deren angeblic­hen Folgen Vrumieres und Tartagliamich gen­annte allein der klare Blick und das heitere Gesicht Mariuceia’s schlossen­ den Ver­­­dacht aus,und ihre späteren Antworten erschienen mir nur als der Ausdruck eines unbedachten übereifrigen Wohlwollens für ihre Nichte und für­ mich.Wenn’s so ist, dachte ich,bin ich zu gleicher Offenheit verpflichtet,und da die Daniella sich niich­­ wiedersehen ließ,bat ich ihre Tante,mit mir in mein Zimmer hinauszukommen,wo wir das Mädchen beschäftigt fanden,meine Kleider auszubürsten und meine Toiletten­­gegenstände zu ordnen, als hätte es in meinen Diensten gestanden. »Was machen Sie das redete ich sie bei meinem Eintritte mit einiger Härte an-Sie betrachtete mich mit einer Mischung von Entschlossenheit und Sanftmuth, die ebenso wohl in ihrem Charakter zu­ liegen scheint,wie sie auf ihrem Gesichte aus­­eprägt ist..,Ih­r einige ihr Zimmer unid raume es auf,wie ich es in Rom wahren­d ihrer Krankheit gethan habe««,sagte sie.Die Erinnerung an die eifrige und verständige Fürsorge dieser guten Ditne trieb­ mir,ob meiner Barschheit,das Blut in die Wangen. »Mein liebes Kind,bob ich an,setzen Sie sich und plaudern wir zusammeni Ich will wissen,inwiefern sich die Ursache ihrer Trennun­g von der Familie B.bin.Sie haben in dieser Beziehung eine Geschichte verbreitet,wie sie ihne neben der Lage an­­gemessen vorkamx,muß dieselbe kennen,um die Wahrheit wieder zur Geltung zu­ bringen,wenn Sie Ich etwa in Betreff meiner getauscht haben.««—,,Das ist bald ge­­schehen«gab sie zuverichtlich zurück.Sie haben den Plan entworfen­ die Medora zu beirathen., Da, Sie siel Geist­ haben, haben Sie errathen, wie es — um sie in Sie verliebt zu machen sie die sich niemals in irgendeinen Mann zu verlieben vermochte —nur das Eine Mittel gebe, sich so zu stellen, als verliebe man si unter ihren Augen in eine Andere , und es it Ihnen glückich gelungen , diesen Glauben in ihr zu ere mweden. Was mich anbelangt, so wäre ich bei diesem Spiele als Opfer gefallen, wenn ich mit einer bösen Herrschaft zu thun gehabt hätte , aber Lady Harriet ist großmüthig, und nach dem was sie mir bei meiner Entlassung geschenkt hat, würde es unrecht sein, wenn ich mich beklagen wollte. Ist das nicht Alles was ich gesagt habe, meine Tante Martuceta 97 — „Mag fein! erwiderte die Tante. Aber ich hatte verstanden, daß der Signore Dir gefiele; und ich meinte, Du hättest ihm gefallen. Wenn die Sache nun aber eine andere Wendung nehmen , wenn er die Engländerin betratben soll und Dein Rüden ihm als Staffel gedient hat, so wird er Dir ein hübsches Hochzeitsprä­­sent machen müssen, und damit ist die Geschichte abgemacht.” Obschon nun die Aus­­lassung der Daniella jeden Gedanken an eine Verbindung zwischen ihr und mir der sie, ettwa bei ihren Verwandten regen mochte, abschneiden mußte: Mollte ich mir doch den Lächerlich-schurkischen Plan nicht aufbürden lassen, den sie mir in Bezug auf ihre Herrin in die Schuhe schob. Ich glaubte mich gegen sie erklären zu m­üssen. „Meine Liebe, begann ich, es hat Ihnen beliebt, meinem Benehmen eine Deu­­tung zu geben, die ich für absolut falsch erkläre. Ich habe nicht so gethan , als wäre ich son Ihren Reizen entzückt. Das war ein Spaß, dessen Folgen ich nicht im Ent­­ferntesten vo raussehen konnte und von dem ich noch heute hoffe, daß Niemand ihn ernst genomm­en. Wie dem aber auch sein mag, jedenfalls habe ich sehr unrecht gethan , da das Ergebniß von dem Allen ein vorübergehendes Mißverständniß zwischen Ihnen und Leuten gewesen ist, denen Sie Anhänglichkeit schuldig waren. Ich bin schuldbar genug, ohne hab Sie mir ein so albernes und schmuziges Projekt auf den Hals laden, tie das, mir Die Liebe einer Dame zu erschleichen, Die zu weich für mich ist, und die ich nicht einmal Hinlänglich, renne, um sie auch nur selber zu kleben. Darum ersuche ich Sie, mich in Ihren Herzensergiefungen gegen Ihre zahlreiche Familie nicht un­­nüger Weise diese schmähliche Rolle spielen zu Lassen.” — „Unnüger Weise 2 entgeg­­nete sie auf französisch, aber in einem Französisch, das meiner Ueberlegung noch mehr bedarf, als wenn es Italienisch wäre, Sie würden indeß ein­willigen, daß ich es thäte, wenn es zu etwas wügte?" — „Wollen Sie sich gefälligst verständlich machen “" — „Wenn meine Familie sich in den Kopf feste, daß wir uns Lieben, Sie und ih, so könnte Dieser Glaube von einigen Unbequemlichkeiten für Sie begleitet sein, und es wäre besser, seinen anderen Gedanken aufkommen zu lassen, als den, bak Sie nur nach der Medora Ihmanten,” — „Und was wären das für Unbequemlichkeiten, von denen Sie sprechen?” — „Meffek­tiche für Sie und Sanftschläge für mich,” — „Bon welcher Seite her? ich will Alles willen,” — „Bon Seiten meines Bruders, eines bos­­haften Menschen, vor dem ich Sie warne, Ich hänge nur von ihm ab, da ich meder Vater nach Mutter mehr habe.“ — „So hat es Ihnen denn beliebt, Ihre vertrauli­­chen Mittheilungen als Drohungen gegen mich zu Fehren . . ." — „Ich Sie bedrohen und Gefahren preisgeben! rief die Dantella, ihre funselnden Augen zum Himmel auf­­schlagend, Erisio! Glauben Sie, ich hätte auch nur gesagt, das ich Sie fenne, wenn Zartaglia nicht heute Morgen hierher gekommen wäre?” — „Tartaglia, Gut! Das ist die Krone von Allem! Und­ was will er in Stascati angeben ?" „Er ist im Auftrage der Medora gekommen, um ganz insgeheim und unter ir­­gend einem Vorwande Erkundigungen über Sie einzuziehen , denn, wie es scheint beunruhigt sie sich ihretwegen und sucht ihren Kummer zu verbergen, weil sie fürchtet, Sie durch, ihr zurückhaltendes Miesen a haben. Daraufhin hat nun der arme Bursde, der sich in den Kopf gefeßt, Ihre Heirath mit ihr zu Stande zu bringen, der Martuceia gesagt, sie solle Acht geben , daß ich Sie nicht zu Gesichte bekäme, weil Sie mir den Hof machen­­ würden, ohne mir zu heirathen. So kam es, daß man mich, als ich Ihr Weißzeug hierher blagste , gewungen hat Rede und Antwort zu geben; und wenn sich Alles das in dem Gehirne meiner Tante vera­wirrt­ hat, so ift das nicht meine Schuld, Aber der Kapuziner, ist vorsichtig, Die alte Frau ist gut, die Martuceta vortrefflich , und, sorausgefest daß Sie mir erlauben zu fs­gen, sie dächten nur an die Medora, wird Alles gut geben. Sonft . , " — „Sonft 2“ — „Sonft wird meinem Bruder allerfet durch den Kopf gehen, und er wird Ihnen einen schlimmen Streich spielen.” — „Von der Gefahr da haben Sie mir genug er­­zahlt, meine Bette ! ermiderte ich ungeduldig, Ich bin nicht daran gewöhnt, mich mit dem Messer in der Sanft zu schlagen , aber mie id mich auch dabei anstelle, Ihr Bru­­der und alle Ihre Verwandten mögen sich in Acht nehmen, wenn sie mit mir anzubin­­den suchen ! Ich bin sehr sanftmüthigen Naturelles : trogdem fühle ich, daß ich Leuten die mich prellen wollen, eben so wie Banditen sehr übel imitipielen, und daß meine Haut BE Fehl Eu Ba zu DEN­en könnte !I­ndem eie Worte, damit die Mariuccia sie verstände, auf Stakienis, die Daniella richtete, beobachtete ich sie beide aufm­erksam, in­d­ie bie ich für ziemlich gerieben Halte und von der es gar nicht so undenkbar is­t, daß sie für mich, nicht eine Albumsleidenschaft wie Mig Medora, wohl aber eine auf selbstsüchtige 3wede begründete Liebe hegt. Die Martuccia, mie fein sie auch fit, fehlen mir mmr gute Absichten zu haben. Was die St­ratrice anbetraf, so war es mir nicht leicht, ihre Gefühle zu ergründen. Sie fehlen meine eigenen ausspähen zu wollen und so hielten wir uns alle Beide in der Defensive. Wie ich aufgehört zu sprechen, ihm wieg sie einen Augenblick ti­, als suhe sie einen Ausweg aus einer Lage, die 28 ihr offenbar Spaß machte sich als beunruhigend oder gefährlich auszumalen. Dann wandte sie sich pröslich, statt mir zu antworten, an ihre Tante: „Ich habe Euch er­­zählt, begann sie, wie der Signore bei Casalmonte Einen Räuber getedtet und awer andere in die Blut gejagt hat. Ich weiß, daß er Fühn und stärker ist als er aussieht : ich habe ihn sich mit diesen Bösewichtern herumschlagen gehen. Wenn Einer Grund zur Bucht hat, so ist es nicht er, und Masolino wird gescheidt thun , sich ru­­hig zu verhalten.“ Dann fügte sie, zu mir gefehrt, auf­ Französisch hinzu : „aber was vum denn wollen Ste nit, um Zank zu vermeiden, für den Liebhaber der Medora gelten 2” — „Weil das nicht Mahr ist und weil ich die Lügen verabsehene, antwortete ich Ärgerlich,. Es hat ihnen beliebt, das Märchen zu erfinden , aber verlassen Sie sich darauf, Daß ich, wenn ic­­h hier irgend welche Verbindungen anknüpfe, die mich In da Stand fegen Sie Lügen zu trafen, Teine Gelegenheit verabsäumen werde es zu thun.“ Ihre Augen birgten von so einem lebhaften Gefühle der Befriedigung, daß ich begriff, wie z­wischen der Herrin und Dienerin ein regelrechter Zweikampf weiblicher Eitelkeit stattfände, bei dem der Zufall mich zu dem Zanfapfel auserforen: „Das ist zum Erstaunen ! viel sie, Indem sie, offen gestanden mit vieler Feinheit coquettirte, Wie ist es möglich, wag Ste nichts willen wollen son ihr, die Ste so nirh­fich steht !” Bei dem Worte wurde ich ganz voth vor Zorn, Daß die Medora sich meinem Ehr­­gefühle in toller Weise anvertraut hat, iit nur zu wahr, aber Niemand sol sagen, sie habe auf Sand gebaut , wäre sie meiner Loyalität ganz und gar un­wirdig, immer noch müßte Ich sie, um Lady Harriet’s und Lord Bs willen rein waschen. Ich gebt deshalb der boshaften, Zofe mit solcher Strenge Stillschweigen, daß file, anscheinend ere schreeft, die Augen senkte und sich bald Darauf, in erbeuchelter oder wirklicher Verwir­­rung zur­ezog. Es that mir Teid, daß sie gar keine Neue bezeugt, die mir erlaubt hätte, sie freundschaftlicher zu verabschieden. Sie hat mich so gut gepflegt, daß ich ihr Erfenntlichkeit schuldig bin, und noch habe ich keinen Moment erhaschen können, um ihr meinen Dant auszudrücken, da sie vor meiner Abreise von Nom aus dem Palais verschwunden har. Außerdem kann ich nicht leugnen, daß ich, wie mittelmäßig auch meine Meinung son thi­tt, dann und wann wahrhafte Sympathien für ihr Gesicht und ihre Manieren fühle, Ich härte sie bis Mitternacht mit der Martucein in der an mein Zimmer stoßenden Bodenkammer plaudern, Ich wollte und konnte von ihrer langen Zwiesprache sein Wort erhalhen , aber an dem bald ruhig erzählenden, bald munter scherzenden Tone d­es Dialoges nahm ich wohl ab, daß Danielle über ihr Geschte nicht eben sehr In Sorgen war. Die Dauer dieses unbefangenen Gesdwäges, mit dem sie, ich weich nicht welche Arbeit begleiteten, bewies mir gleichfalls, daß nicht gerade eine besonders furchtbare Aufsicht auf ihr Tastete. Endlich Hörte ich jemanden die Spu­ren fehließen und die Salztreppe des von mir und Martuccia bewohnten Etociverses hinabgeben ; dann knarrte das Gitterthor der Einhegung in seinen Angeln, das auf die unsaubere und bergige, mit dem pathetischen Namen der Ria Piccolomini belehnten Straße hinausführt. (Fortfesung folgt.) Verantwortun­ger Redakteur: Karl Weiskircher,­­­ ­­­ Säuerhpresfendrud von Emil Müller, Dorotheagaffe Nr. 12, — Berlag der Pester Bioypgesellschaft.

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