Pester Lloyd - Abendblatt, Februar 1857 (Jahrgang 4, nr. 26-48)

1857-02-27 / nr. 47

: Die einzelne­­n «lkr.EM­­« kostet« « L ersten Stock. L N­HH MJHUFFHZHX _Steitag, 27. Februar. _ Ro, #7: malt · esespero « ; « Redaktiones IT ; Bureau, Doz N InTEZEI . KÖNY AT­­ .Nr.12 im’ Hei­ NR Pen, 1857. Telegraphische Depeschen des „Pefter Lloyd." Wien, 27. Februar, Für den erledigten Bild­plartg in Raab wurde der Domherr Simor ermannt. (Der Ofner Erz­­dechant Johann Simor st Ast der heiligen Jungfrau Maria von Széplat und Ministerialrath beim f.­7. Ministerium des Kultus. D. Rd.) Maris, 26. Februar. Der Kaiser von China hat fänst­­­lichen europäischen Flaggen fünf Häfen des himmlischen Reiches ‚eröffnet. Sein 9. Kiffelefft hat heute dem Grafen Walemssi Mittheilungen über Den russisch.persischen Vertrag gemacht: *) *) Seit wir unseren Wiener Korrespondenten­ ersuchten, uns­ wichtige Nachrich­­ten, die dort bekannt würden, zu telegraphiren, geschah es mehrmals, daß er aus Paris an die „Prefse” telegraphirte Depefchen uns hieher auf demselben Wege mit­­theilte. Das Wiener Blatt fühlt ich n un verlegt darü­ber, daß mir diesen Depetchen nicht immer die Quelle beifügten. Wir verstehen ihr Neigenniß­­ vollkommen, weil wir nur zu häufig Gelegenheit haben dasselbe zu empfinden . Indem gerade die „Prefse” die S Korrespondenzen des „Pefter Lloyd“ sehr oft ohne Quellenangabe wiedergibt. Wenn das Wiener Blatt erst uns gegenüber das cuique suum tr Ébren halten wird, wollen ‚an mir von der berei­tigten Repressalte Jaffe, DR­ 3 dus Mailand vom 23. b. wird der „Wien. Ztg.“ berichtet : „Dem Vernehmen nach werden Ihre ft. 8 Majestäten dem großen Korfv, welcher am kommenden Sonntag abgehalten werden wird, noch beitwohnen, worauf dann die Abreise von Mailand angetreten werden dürfte." Nach einer Korrespondenz der „A. A. Big." dürften Ihre Majestäten am 15. März in Wien eintreffen. 2 Pet, 27. Februar. Graf Joseph PfaLffy Hat dem Präsidenten der Akademie Graf Emil Deffemwffy die Anzeige gemacht, das er den Band der Akademie mit 4000 ff. zu vermehren unwünfte, und" die Interessen dieses Kapitals fon vom 1. Jänner des laufenden Jahres an die Kasse des Institutes einzahlen wolle. Es wird dieses Anerbieten mit dem patriotischen Dante der Akademie zur öffentlichen Kenntniß gebrant. " Wien, 26. Februar. Dieser Tage is, wie ich aus verläßlicher Duelle erfahre, eine Allerhöchste Entschließfung erfolgt, welche die Interessen un­­serer­ einheimischen Industrie in einigen wichtigen Zweigen sehr mohrthätig be­­einflußt ; sie bestimmt nämlich, bvag in Zukunft die Einfuhr des ausländischen Salzes in das­ Inland zu Indus­triellen und technischen Zweden zollfrei ge­fattet werde; zugleich wird der Preis des im­ländischen Ind­usriefalges hierabgefebt. Bekanntlic ist vor einiger Zeit Diese Frage sehr lebhaft b­efutirt worden und­ haben einige­­ der bedeutendsten Handelskammern der Monarchie den Gegenstand einer Bespre­ Hung unterzogen; ich erwähne in dieser Beziehung die Wiener und die Pra­­ger Handels- und Gewerbekammern, welche beide sich für den zielfreien Bezug des ausländischen Salzes aussprachen und demgemäße Anträge steh­en. Die im Entstehen begriffene Babris auf Ak­ien, zur Erzeugung Gemischer und me­­tallurgiser Produkte, hat wiederholt Schritte bei dem hohen Finanzministerium gethan, um für sich diese Begünstigungen zu er­wirken und hat zulegt in einem Gr. t. ft. Majrítät Überreichten Promemoria diese Bitte in ausführlicher Be­gründung an die Stufen des Thrones niedergelegt. Schon aus dem, aus den angeführten Daten hervork­uppfenden Umstande, wie sehr der gollfreie Sargbezug als ein Bedürfnis der Industrie anerkannt war, und wie die Anträge in diesem Sinne von den verschiedensten Seiten ge­stellt wurden, künnen Sie die Wichtigkeit der gewährten Erleiähterungen ermess­­en. Und in der That wird das­ Gedeihen und die fortgelebte Entwickklung eines für Oesterreich höchst wichtigen Produktionszweiges, der Erzeugung chemi fer Produkte, auf das Wesentlichste gefördert, ja: Die gewährten Erleichterun­­gen sind gewissermaßen die Bedingung derselben, indem Salz ein Hauptfaktor der Erzeugung von Soda und anderen Chemikalien ist, und das Produkt selbst barg den hohen Preis des einen Faktors der Erzeugung im Preise hoch,­stehen muß, wodurch die Konkurrenz mit den durch einen wohlfeilen Salzbezug begün­­stigten ausländigen Fabriken sehr erschhwert wurde. Die einzige in dieser Bez­ziehung mögliche Abhilfe ist nun dur Die hohe Staatsverwaltung gewährt worden. Politische Nundschau, 27. Februar. Aus dem Orient liegen uns folgende interessante telegraphische Depelchen der „Defterr. Korresp." vor: Konstantinopel, 18. Feber. Wilkin erhielt Die definitiven Dokumente fiber die Anleihe zur Vorlage an die Pforte. Gestern war erster Ball bei dem fair. ruf. Gesandten Hrn,­mn Boutenteff, wobei alle Minister und finnische Gesandte anwesend waren. Konstantinopel, 20. Februar. Eine Kommission zur Organisirung der Gensparmerte fi ernannt worden. Ein Häuptling aus Daghesdan ist hier angekommen, ein anderer von Busbara wird erwartet. Die englische Flotte toird vor dem 24. März Bufuldere nicht verlassen. Die Regierung beabsichtigt, die Batterien zu verbieten. Der englische Telegraph von Konstantinopel nach Barna ist in Regie der türkischen Regierung übergegangen. Bombay, 2. Febr. Der eh­malige britische Gesandte in Persien Sir Murray ist in Burwitz angeklommen. Die Engländer wollen ihr Hauptquartier in Baf­­fora aufschlagen. Die Ehinesen beschießen fortwährend die von den Engländern eroberten Forts. Die Rebellenflotte in Whampoa vereinigte sich mit der kaiserlichen Flotte und griff die Engländer an. Chinesische Drehungen haben den Dampfer „Zhijtle“ verbrannt, nachd­em sie die am Bord befindlichen Engländer und einige Chinfen nie­dergeriegelt­­ hatten. Aus Paris schreibt man: Der König von Dahomey Hat zwei seiner Söhne nach Marseille gefickt, wo sie erzogen werden sollen und bereits in der Treat der Speealfihüler umhergehen. Der „Moniteur de la Blotte“ theilt hierzu Folgendes mit. Der König von Dahomep, Guezo, ist einer der mächtigsten Häuptlinge der Westfüste von Afrika und hegt für Brantreich den tiefsten Respek­. Ihm gehört Wapdah am Golf von Guinea; er gestattete­ den französishen Kaufleuten, fi dort zu etabliren und es besteht eine französische Laktorei dort. Whodah is eine Stadt von ungefähr­ 25.000 Seelen. Die Hauptstadt Dahomey’s if Abome. Hier empfing Buezo vor 4 oder 5­ Jah­ren den Sciffelieutenant Bouet als Repräsentanten Frankreichs mit­­t morgen­­ländischem Gepränge. Er hatte, dem­ Besuche zu Ehren, einen Theil seiner Are­mee, darunter ein Amazonenkorps von 2000 reich gekreideten Frauen, zu Abome versammelt. Guezo regiert seit 1817 , Fer Kriege mit den Nachbarstaaten hat er sein Landesgebiet bedeutend vergrößert. Den Kapitän des Dampfs Asifos , Djalma", welcher nach Waydah abgefettelt worden war, um die beiden Kinder des Königs abzuholen, nahm derselbe­ sehr glänzend auf. „Sieele" hat wegen eines Artikels, melcher Angriffe gegen die Ge»­see und die denselben schuldige Achtung enthielt, eine zweite Verwarnung er­halten. Der Heutige „Moniteur" enthält eine Note, welche die verbrei­­teten Gerüchte­­ dementirt, als Beabtiätige die Regierung eine Änderung­ des gegenwärtigen Unterrichtöspfleges vorzunehmen. — In Air Haben an der „Ecole des arts et,metiers Unruhen stattgefunden; Truppen schritten ein und es wurden 30 Schüler verhaftet. Bekanntlich hatte ich das Gerücht verbreitet, ein neuer Berger habe den Erzbischof von­ Genua ermordet. Nach dem „Bon sens“ von Auncy rührte Dieses Gericht Daher, bag der würdige Prälat mehrere anonyme Drohbriefe erhalten hatte. Der Schreiber, ein davongejagter entrütteter Mond, ist verhaftet. « »Aule London wird geschrieben:Im Reformklub beschäftigt man sich lebhaft mit dem Projette,in den vereinigtentrei Königreichen liberale Schützenvereine zu errichten,welche dieser­partei eine kräftige Organisation in den künftigen Wahlen verleihen sollen.Bemerkenswert­ erscheint en,«daß Sir R.Peel einer der Beförderer des Projekts ist,sodaß die Vermitthung nahe­­liegt,die Regierung begünstige eine Organisation,welche die gegenwärtig mächtigste Partei im Lande bewaffnen mu­ßte.Man will wissen,daß diese Bes­günstigung von der drohenden Haltung der Chartisten geboten wurde,deren or­­ganisatorische Projekte gleichfalls die­ Bewaffnung ihrer Anhänger enthalten. Indessen erfahren wir,daß die chartistischen Führer weit davon entfernt sind eine Emeute zu provozieen.Man fü­g ihm­zu­,daß ihre Politik einzig und allein aufaentualitästen am Kontinent basier ist und daß sie in keiner Weise dazu beitragen wü­rden,die Noth der arbeitenden Klasse fü­r eine Revolte auszudeuten. Volkswirthschaftliche Rundschau.Bezüglich des neuen,mit dem 15.Mä­kz eintretenden Paßsysteme schreibt man der,,B.B.­Z.««aus Pras­»Man betrachtet diese Maßregel als einen Vorläufer der Paßkar­­tenkonvention zwischen der Monarchie und dem Zollverein,und da man weiß,daß die oberste Polizeibehörde von Wien, vertreten in der­ person des Feldmarschalllieutenant Kempen,schon vor etwa zwei Jahren mit dem verstorbenen Polizeiprä­sidenten von Berlin Unterhandlun­­gen gepflogen hatte,die eine dahin abzielende Einigung zumeeck hatten, so glaubt man,daß demnächst auch die Verhandlungen darüber wieder aufges­nommen werden dürften.’ Der "Allg. 319." schreibt man aus Wien: Die Banfffiltialen in den Provinzen wurden laut Verordnung des 8. ft. Finanzministeriums in der Erfolgung verzinslicher Borschüffe an Parteien beschränkt, indem die Austehnung des Leihgeschäftes auf den Filialen der Nationalbank eine Vermehrung der Banknotenemission, entgegen den Bestrebungen der 3i­­wangver­waltung, nach fi ziehen würde. Uebrigens wurde dur die Errichtung von Filialestampfeanstalten ohnehin bereits eine Varsorge getroffen, um dem Gewerbe- und Handelsstand billige Geldmittel zu verschaffen., Der "Deutsch. Allg. Ztg." schreibt man aus Wien: Die Opposition der Kreditanstalt hat mehrere Vorberathungen gehalten und darin die Kan­­didatur Zang’s einstimmig genehmigt. Ob der Eigenthümer und Leiter der „Presse” seine gegenwärtige Stellung mit irgendeiner andern vertauschen würde, wollen wir hier nicht erörtern. Es ist Dies auch eine blaße Nebenfrage, Go­­viel ist sicher, daß die wirkliche Wahl dieses Mannes das eflatanteste Mit­­trauendvotum wäre, bad man dem aktiven Bermaltungsrathe geben könnte. Börsen­ und Handelsnachrichten. * Wien, 26. Februar. Obgleich die Umläge an der gestrigen Abend­­börse nicht von Belang waren, so dokumentirte sich bodh an derselben eine sehr fee und angenehme Stimmung und hoben sich Kreditaktien auf 291, Nord­­bahn auf 231, welche auch auf­ das Heutige Morgengeschäft Ü überging. Nament­­lich zeigten sich heute Nationalanzeige, Dampfschiff und neue Eisenbahnpapiere beliebt, und wurden in fteigender Tendenz gern gekauft. N Kreditaktien Hiervon beeinflußt stellten sich abermals Höher und gingen bis 294, schlossen jedoch etwas matter. Für Nord- und Staatsbahn im Ganzen wenig Begehr, daher sie diese nicht auf der gestrigen Höhe behaupten konnten, und ebenso mie font­barden billiger abgegeben wurden. Börsenschluß wieder fester. Wechsel und Me­­talle haben sich heute abermals günstiger gestelt, und Silber !/,pEt. billiger. Sälußfurfe : Kreditaktien 2921/, , Nordbahn 229 °/,, Staatsbahn 242 °/,, Orientbahn 105 °%/,, Treißbahn 102%. Parts, 25. Februar. 3pCtg. Rente 70.203 4//pEt. 95.50; öfter: Onleife 90; Staatsbagn 772; Kreditaktien 1430; Lombarden 665; örarus Josephobagn. 527; Schluß­feder belebt, ziemlich fest. Abents 3pEt, Rente 70.121, ; Staatsbagn 772; Lombarden 666; Rondon, 25. Februar, Spt, Konfols 937/,

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