Pester Lloyd, April 1857 (Jahrgang 4, nr. 74-98)

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den hohen Posten,den er noch bekleidet,und hatte in den­ fol­­genden Jahren einen furchtbaren Aufstand zu bekämpfen. Am ge­­fährlichsten wurde ein gewaltiger Schwarm von Seeräubern und Geächteten,­ der­ nach­ Berheerung" der" Provinz sengend, brennend und mordend die Umgegend von Canton heimsuchte, die Weiber schändete, Greife und Kinder todischlug, sahen unthätig zu. Der amerikanische und britische Stas­tionskommandant, beide hielten diese Rotte für ein Patriotenheer und Revolution wurde durch zum Schuß von Haus und Hof erhob. 96 Dörfer und Landstädte fehloffen einen Bund mit den werbfleifigen Bewohnern von Canton gegen die Räuber. Tausende von­ biesen wurden Landgolf liches’ Urb­eit und die feste alte zu dabei im Handel und Wandel herrschte. Das unermüdlich die Räuberjagd fort, und lieferte Gefangener nach der Hauptstadt ab; die meisten aber waren, schon von­ den ländlichen Behörden verhört und verurtheilt worden. Vom April bis September 1855, dauerten in Canton­ die Hinrichtungen fort, aber feine schaffen als ein ohne Richter­­statt, und Yeh — das muß Lord Palmerston willen — hatte damit nicht mehr englischer Minister des Innern mit der­ Hinrichtung Palmer’s, Im der einen Hälfte des 200 Köpfe, und wenn man 200 mit 365 mul« Parfes aber man: Fünfte gut von 7000, 70,000 oder 700,000 foreschen. Im August feier­­Ruh und das von zahllosen Menschen besucht war. Cantonesen wird Yeh wegen seiner abgeben sol, Kirche Premier feiern. Unterhaus, bei Suh-fhan, Unter den gewerbfleißigen Energie und Radhfamfeit hoch gepriesen­, und wenn die Popularität den Masstab zur Beurtheilung eines Ministers steht Yeh grade so hoch wie Palmerston; ja, hätte China ein so würde Yeh bei einer Berufung ans Land einen noch größeren Triumph, als der enge hergestellt war, Juni so Aber die sogenannte das Bolt niedergeschlagen, das sich fischen erschlagen, bis täglich Maffen­s Sicherheit der Ortschaften ein fünftägiges fielen täglich Lustiz sehr tipfighrt, bekommt man selbst meldete, waren nach eben schon ward­ten die Einwohner allerdings dürftig europäischen und der 96 allmalig Sicherheit 73.000, Begriffen sehr der Landfrieden, einzige aber, unzuschläßlich, furchtbar, eine theilmeise Anmeftie erlassen, und fand mie Konsul sind die­ statistischen Angaben über die Opfer Boltsfest der im Dezember ge­­‚wieder chine­­sse Hinrichtungen die Wiederherstellung von « EEE TE ERTL EEZEERITERZETRTEETETT TEE bet politis dient und Gerichtsverhhandlungen 4147 , Certátésor laduttaett als Zeugen 4774, Urtheilsevolationen 45 , Intervenirung bei Konsfriptionen und Affentrrungen 31, bei Seuersbrünften 1641, bei Nebelschmem­mungen 11, Hausdarsuchungen aller Art 8346, Auffindung von 454 Leichen, Kranken und Verwundeten 393, Zustandebringungen entsprungener Verbrecher aus den Inquistions- und Strafanstalten 470, Patrouillen wurden 424,429 gemacht, Tödtungsfälle bei Anwendung von Waffen gegen gewaltsamen Widerstand oder Fluchtversuch kamen 5 vor, ten * Tagesmenigkeiten. Heft, 7. April. 7 Die Anwesenheit Sr. Majestät des Kaisers ferer zu erfahren­den Vermerfungen zahlreichen Subividuen aller Stände den ersehnten Moment darbieten, um in gnädigst ge­währten Audienzen ihre dringendsten Bitten zu unterbreiten; es wird daher Vielen angenehm sein, Das Generalgou­­vernements zu enthalt Sr. Majestät, vom Aufenthalt Sr. 16. d. Majestät, vom 20. bis 28. Mai. — Blose Unterfrügungegesuche, ohne besondere Begründung, eignen sich jedoch nicht zur­ Audienz, sondern sind bei dem Ersten Generals oder dem diensttauenden Flügeladjutanten Sr. Majestät abzugeben. * z Während der Rundreise Ihrer ki Maje­täten in Ungarn werden die Diners und Gabelfrühftüde in der Regel von der Hofsüche besorgt; nur an den folgenden Orten dürf­­ten, wie uns berichtet wird, Ihre Majestäten fich von Hohen Pri­­vaten bemirthen Taffen : in Gran und in Presburg von Gr. Emiz­­enz dem Fürst­ Primas von Ungarn, am 26. Mai in GStrarzena vom Fürsten Coburg, am 16. Juni in Körmend vom Fürsten Batthyányi, und am 20. Juni in Eisenstadt vom Fürsten Esterhásp. * z Außer dem projektirten großartigen Sadelzuge soll Ihren Majestäten während A­­bh. Ihres Aufenthaltes in Budapest noch eine Serenade vom hiesigen Konservatorium dargebracht werden. Wie wir hören, sind die Vorbereitungen bereits im Zuge, und werden die zu dem festlichen were gewählten Piecen, Kompo­­sitionen der Herren Wähler, Thern und Brämner, von den Zöglingen des Konservatoriums eifrig findirt. kt­z „DasNübliche mit dem Angenehmen verbindend" merken wir die musikalische Saison diesmal fließen ; der Peter wohl­­thätige Szanenverein veranstaltet nämlich am Oster­­montag Mittag im Pruntsaal des Nationalmuseums ein Konzert zum Besten der unter seinem Schupe stehenden Blindenheilanstalt. Wie wir hören, werden uns in demselben folgende interessante Piecen vorgeführt werden: 1) „Dalarda, Chor, Tomponirt von Hrn. M. Brand, vorgetragen vom Männergesangverein; 2) Tantasie für die Violine mit Begleitung des Piano, FTomponirt und vorgetragen von Hrn. Pr.Huber;3) „Non mami piu“,Aniette von Donizetti, vorgetragen von Herin v. Bigniv; 4) „Deflamation”, gesprochen von Fran­z Bulyorsky; 5) „Scäferlien" von Meyerbeer, mit Begleitung von Piano und Klarinette, vorgetragen von Herrn A. 9. Jefelfaluffy, Herım Bigedi­­rektor Brauer und Herrn Profesor N Reind­l; 6) „Die Lerche” von Hiller, Sopran-Solo mit Chor, vorgetragen von Frau v. Lonovits-Holoffy und dem Männergesangsverein ; 7) Konzert, Paraphrase Über Mendelssohn’s Sommernachtstraum, für Piano von Fr. List, vorgetragen von Herrn Billi Deutsch; 8) „Das Bild der Mose" von Neihard, Tenor-Solo mit Chor, ge­­sungen von Herrn Ellinger und dem Männergesangsvereine. — Sämmtliche obbenannten Damen und Herren, so wie auch der Di­­rektor des Männergesangsvereines, Herr Ser. Thiel, haben aus Rücksicht für den mohlt­ätigen Zied des Konzerts ihre Mitwirkung gütigst zugesagt; hoffen wir, daß unser, den Humanitätszwecken hul­digendes Publikum durch zahlreichen Besuch die Bemühungen des Frauenvereins und der mitwirfenden Künstler und Künstlerinen lohnen werde. * 7 Für die unter dem höcsten Schule Ihrer F. Tt. Hoheit der Durchlauchtigsten Eva Erzherzogin Hildegarde stehende Pester Erede, ist neuerdings an wohlthätigen Spenden eingegangen von 20 fl., Boscomig 1 Stük Leinwand, von Herrn Ludwig Silber 21 Ellen Stoff, wofür hiemit ‚von Seite der Direktion, der unwärmste Dant ab­­gestattet­ wird.­­Zur Vermehrung des Fondes der Präparandie anarosi patak hat der Herr Graf Ladislavoay 2000,der Graf Nikolaus Vay jun­ior 1000 fl.CM.gespendet. «Die Standplätze der Gesellschaftswagen in Pest sind abermals um­ einen verm­ehrt­ vom Osterm­ontag angefan­­gen nämlich werden vom Sebastianiplage aus Ommnibuffe in’s. Stadtwäld­chen, zur Eisenbahn und in’s Kaiserbad verkehren, Lludwing Kövér hat abermals ein Lustspiel beendet, , Ismét lábainál" (Wieder zu ihren Füßen.) Wafferthn­­Srüh f. f. Geniebireftionskanzlei ,Heftung, Thea­tergasse Nr. 207) eine öffentliche Lizitation abgehalten werden, wozu nur fachverständige Handwerksleute mit einem operzentigen Babium som Kostenbetrage jeder einzelnen Arbeit und mit von den betref­­fenden Innungsvorständen, ausgefertigten. Zeugnissen über die Be­fähigung zur verläßlichen Besorgung der bezüglichen Arbeiten zuge­­lassen werden, ein pracht­­voller Teppich und Hand ein Armstuhl überreicht, welches Geschent bekannt­­lich die adeligen Damen Klausenburgs als Anerkennung für die viel­­fachen Verdienste des patriotischen Grafen vorbereitet hatten. In beiden Gegenständen sind sowohl die Wappen jener Damen, aus deren so wie das Wappen des Grafen Miro in fünftopffer Weise eingefü­cht, + Mag einer vom Präsidenten der Klausenburger Handele­­und Ge­werbekammer, Herrn Samuel Ditrich, in der jüngsten Hame merfigung gemachten­ Eröffnung, ist mit vollster Gewißheit zu erwar­­ten, daß Klausenburg demnächst eine Filiale der Kreditan­­stalt erhalten wird. + Die stäntische Behörde zu Para hat befchlossen, zur Ein­­stellung der Straßenbettelei sämmtliche Armen des Orts­tei­l ohne Unterschied der Religion baufälligen römisch katholischen Schule fol — aus den vorhandenen Stif­­tungen zu unterfrügen ; wenn diese Unterftügungen nicht ausreichen sollten, so hätte jede Religionsgenossenschaft für seine Armen gehörige Sorge zu tragen; ferner wurde in Papa eine Banvortdrift erlassen, der zufolge jeder, der irgend einen Bau vornehmen will — zuerst die Anzeige bei der Behörde machen Gemeinde muß; endlich Hat der Magistrat angeordnet, Daß im Halle des Ausbruches einer Tellers­­brunft, alle Gaffenfenster sofort, beleuchtet werden müssen. + Der Gemeinderat von Nagy Förds hat in einer jüngst abgehaltenen Situng beschlossen, an die Stelle des bereits sehr Schulhauses ein neues Schul­gebäude auf Kosten der erbauen­dem T. Ts. Neichsrath, Franz Grafen durchlauchtigsten Zichy Bá fonyteő, zum Oberst­ofmeister bei Sr. Taiserlichen Hoheit Herrn Erzherzoge Ferdinand mit Allerhöchster Entschliegung vom 5. d. M, den Grafen Andreas Cittadella-Bigodazzere, zum Oberst­­hofmeister bei Höchstreffen künftiger Durchlauchtigsten Frau Gemah­­lm und endlich den Hof­­und Ministerialkonzipisten beim Ministerium des Fail, Hauses und des Reufern, Karl Freihern von Burde­mann, zum Hof- und Ministerialsekretär allergnädigst zu ernen­­nen geruht. Der Finanzminister hat Die Herren Hofräthe des Henglmüller, zu Vertrauensmännern Ti. som für Das Komite der Hy­pothefarfrepitsahtheilung der priv. Österreichischen Nationalbank ernannt, Se. ft. Anostolische Majestät Haben 29. 9. M. dem mit Grundhefiser Allerhöcfter und Handelsmann, Mathias Polic, zu Hreljin im Fiumaner Komitate, in Anerkennung seines langjährigen menschenfreundlichen und fens, das goldene B Verdienstkreuz allergnädigst zu verleihen geruht. I. 3., 3. 6041, wurde zur mittlerweiligen Ausübung der Advokatur im Örof­­warbdeiner Oberlandesgerichtssprengel zugelassen : 30- feph Dombap. = Die „Wiener Zeitung” veröffentlicht den Bericht über die im Laufe des ersten Militärquartals, d. 1. vom 1. November vori­­gen Jahres bis Ende Jänner d. 3. von der 1. Landes­gendarmerie geleisteten Dienste. Die E. f. Gendarmerie — heißt es in dem Berichte — hat auch in diesem Zeitraum ihre ersprießliche Wirksamkeit in allen Sphären des wic­­tigen Dienstes, zu dem sie berufen ist, durch eine ausdauernde eifrige Thä­­tigkeit bewährt, von welcher die nachstehenden Zahlen ein Bild geben. Es wurden in diesem Zeitraume Aufgreifungen,­­Verhaftungen und An­­zeigen wegen Verbrechen, Vergehen und Uebertretungen vorgenommen und zwar : Wegen Hocverrath 1, Beleidigung der Majestät 90, Störung der öffentlichen Ruhe 68, öffentliche Gemah­thätigkeit 532, Mißbrauch der Amtsgewalt 60, Verfälschung der Kreditspapiere und Müngzverfälschung 62, Religionsstörung 81, Nothzucht und sonstige Unzuchtsfälle 188, Mord 140, Todtschlag 113, Abtreibung der Leibesfrucht und Weglegung eines Kindes 106, fehiwerer kürperlicher Beschädigung 1270, Z­weikampf 1, Brandlegung 245, Diebstahl, V­eruntreuung und Betrug 18,093, Raub 534, Raubmord 23, zweifache Ehe 15, DVerläumdung 96, den Verbrechen geleisteter Bor­­fehub 1043, Desertion 264, Verbrechen gegen die Kriegsmacht des Staates 29, gegen die Öffentliche Ruhe und Ordnung 5466, wörtliche und thätliche Beleidigung der öffentlichen Beamten, Wachen und Diener 1289, sonstige Vergehen gegen öffentliche Anstalten und Vorkehrungen 72,034, Verlegung der Pflichten eines öffentlichen Dienstes 655, gegen die Sicherheit des Le­­bens 46,504, gegen die Gesundheit 13,444, gegen die Sicherheit des Eigen­­thums 77,756, gegen die Sicherheit der Ehre 926 , gegen die öffentliche Sittlichkeit 17,871, Erzedenten, Vagabunden, Bettler etc. 70,194, Ueber­­tretungen des Waffengefetes 2003, Uebertretungen des Jagd-, Borst- und Zisckereigefeges 2508, Uebertretungen des Hauserpatentes 1413, Webertre­­tungen der Post- und anderer Gefälle 5818, Rekrutirungsflüchtlinge 555. Die anderweitig geleisteten Dienste bestanden in: Arrestantenesfortt­­rungen 27,454, Begleitung von Reisenden und Sourieren 3884, Afsistenzen Heuerle Pofl. * Meft, 7. April. Die „Nordische Biene” leitet ihre Ber­­eißung, über den deutschs­panischen Konflikt noch ‚oft ihre Lefer zu unterhalten, mit einer Darlegung des Sachverhalts ein und fügt verselben die erwähnensinwerthe Ber merfung hinzu : „Dänemark strebe seit langer­ Zeit. Danach, die Landestheile Holstein und Lauenburg mit dem eigentlichen Dänemark zu verschmelzen, obgleich Sitten, Sprache, Gebräuche, Landesgebete und Einrichtungen dem entgegenstehen. Die deut­­schen­ Bewohner des Landes mit allen Kräften widerlegen sich dem, und der deutsche Bund gebe es nicht zu, Daß die Her­­zogthü­mer, welche zu ihm gehören, dem fremden Lande ein­­verleibt werden. Oesterreich und Preußen, als die ersten beiden deutschen Mächte, nehmen an der Angelegenheit lebhaften Antheil.” Diese Aeußerung steht also, eben­so die unsere neuliche Mittheilung über Diese, Frage, in grellem Wi­­derspruch mit der Nachricht einer Petersburger Korrespondenz der „Debats”, die russische Regierung hätte in einer in Berlin und Wien angeblich mitgetheilten Berbalnote für Dänemark Partei genommen. Auch das „Pays“ enthält einen längeren Artikel über den Konflikt zwischen Deutschland und Dänemark­ in Betreff der Herzogthhümer Das „Pays“ stelt sich aber, im Wi­­derspruche mit der „Patrie”, die Diese Frage eine rein Deutsche genannt , auf die Seite Dänemarks und will, daß dem Berlangen bes­iebteren, diese Angelegenheit vor einen Kongreß zu bringen, entsprochen werde. Zugleich eifert das „Pays“ gegen den Skandinavismus und gegen das Deutsch­­thum. Es will ein einiges Dänemark, das Stanfreichs Freund­­schaft pflegt und ein Gegengewicht: im Norden, gegen ausschließ­­liche Einflüsse bildet. Nach der „DB. u. H0183.". sind die Mächte sicher eingenom­­men, die Bevollmächtigten, welche die Organisationskom­­mission in Bujarest bilden, mit der Instruktion zu verse­­hen, daß sie die Unionsfrage nicht zu­ diskrutiren haben. Die Regierungen behalten sich eine Verständigung über dielen Punkt bis nach Erledigung der übrigen­ Punkte der Organisa­­tion vor. Demselben Blatte zufolge ist von einer sehr heftigen D­ez yefhe de­s Grafen Valenssi an den fran­zösischen Gesandten in Brüssel die Rede. Thatsächlich scheint zu sein, was Herr A. Barrot­ti gemei­ Bert hat, ge­wiffe Requisitionen oder Neflamationen, zu welcher die Verhaftungen der letten Tage in Paris Anlak gegeben, bei dem belgischen Gouvernement anzubringen. Wie der „Globe“ erfahren hat, kann man in England nach dieser Parlaments­wahl eine größere Anzahl B­e­st­er­­bungsprozesse Petitionen ans Parlament gegen die Gil­­tigkeit als Wahlen­ als gewöhnlich erwarten. Unter andern Wahlen werden die von Finsburg und Lambeth einer Untersu­­chung unterzogen werden. Die Wirksamkeit der neuen Bezie­­hhungsarte wird dabei zum ersten Male erprobt werden. Aus Gibraltar wird gemeldet, daß Generalmajor Sir Robert Barrett, der die 1. Brigade der dortigen Begabung kommandirt, von London den Befehl erhalten hat, sich am 9. v. mit seiner Brigade zur Einschiffung nach China bereit zu halten. Aus Madrid vom 31. b. wird gemeldet: Von den bis fest bekannten 180 Deputirtenmwahlen sind nur 3 auf Progressisten, 12 auf Mitglieder der Liberalen Union, 17 auf konstitutionelle Moderados, 48 auf reine, 40 auf reformistische Moderados, 6 auf Mitglieder der alt-puritanistischen Partei gefallen. Die verschiedenen Schattirungen thun wenig zur Sache­ genug, von jenen 180 sind mindestens 100 Feine Freunde der jenigen Berfaffung Das progressistiscte Zentralkomite hat befehloffen, daß die betreffenden Glieder ihrer Partei bei den Neuwahlen auftreten und die ihnen zuerkannten Pläne in den Kortes einnehmen sollen. Zugleich hat das Komite beschlossen eine Scrift abzufasten, in welcher alle bei den Wahlen vorgefallenen Mißbräuce dargestellt werden sollen. Aus Paris wird geschrieben: Die Kaisertin war durch den Geisterbeschwörer Hume so auf­­gerent, daß ihr erhabener Gemahl die zu ausgedehnte Wirkung jener dia­­bolischen Auftritte für sie fürchtete. Die Hofpanen waren nicht weniger aufgeregt, dran von Saulcy und Frau von Plancy sprachen von nichts mehr als von dem fürchterlichen Geisterbefehlwörer. Der Kaiser machte endlich Ordnung in seinem Hause und der arme Teufel, der sich den An­­seil gegeben, als habe er 40.000 Pfd. Sterling Renten, der aber in Wahrheit arm wie eine Kirchenmaus war, wurde plöglich auf Reifen ge­fehlt. Als vor einigen Tagen der Kaiser mit dem gelehrten Physiker Berquerel zusammentraf, sagte er : „Ich will mir bei Ihnen Naths er­­holen über das, was ich d­iesen Softenreißer habe machen sehen.“ Und nun erzählte der Kaiser, wie Sume in seiner Gegenwart einen Tisch habe tanzen Taffen, ohne daß er denselben mit der Hand berührt. Der Gelehrte antwortete „Sire, ich kann nichts Über Vorgänge sagen, bei denen ich nicht zugegen war. Nachdem in neuester Zeit der Orient und die mit der Levante handelnden Häfen mit falschen Katmes überschwemmt worden, ist es endlich in Marseile am 1. April gelungen, die erste Salfschminzerwerkstätte zu en­­­den. Die Polizei fand mehrere Tausend falscher Katimes, die meisterhaft gemacht sind, so­wie eine Maffe des geeigneten Papiers und einen­­ Brief­­wecsel mit einem Helfershelfer in Konstantinopel. In Rom haben die Ermordung des Governatore in M­as­tino, die nachgefolgten aufrührerischen Straßenszenen und ein ebert dort vorgekommener Brudermord den Un­willen des heiligen Vaters in besonderer Weise erregt. Es sind scharfe, vom Belagerungszustande wenig verschiedene Maßregeln von dem nach Marino gesandten Truppenkommando getroffen, um die Unruhigen niederzuhalten. Es soll an die Absicht Sr. Heiligkeit sein, die Stadt Marino, deren Einwohner immer zu den auffälligsten des ganzen Albanergebirges toften, ein wahrer Spottpreis, wenn man die herrlichen Farbendrus­­tafeln bedenkt, welche zu den schönsten Erzeugnissen heutiger Typo­­graphie mit Necht zu zählen sind, wir im „Qfrd." Neuesten Nachrichten aus Battaro zufolge ist es abermals einigen kompromittirten Montenegrinern gelungen,sich durch die Flucht auf öster­­reichischen Boden den V­erfolgungen zu entziehen.Der Senat in Cettinje ist nicht mehr beschlußfähig.Der beste Bruder des Fürsten DaniMs Viz eepräsident Marko,ist dabei im­igentlichen Sinne des Wortes der Dik­­tator der Czernagor ra.Die Häupter der z­wei sich feindlich gegenüberste­­henden­ Parteien,FürstQanilo und Georg Petrovic,sind,ersterer in Pas­tts,letzterer in Wien,thätig,ihre Interessen zur Geltung zu bringen.— Wir erfahren auch aus Ragusa,daß die fü­ir Montenegro voan Bland bestimmte Dotation jährlicher 40.000 fl.CM.J noch immer liquid ist.Die­­ser Betrag wurde seither dem Vladika auf einm­al ausgezahlt.Dantlo er­­hielt die Gelder nie auf die Hand, sie wurden vom FE­ rusischen Konsul in vierteljährigen Raten dem Senate zur Betheilung an die religiösen Institutionen In Niegus, Cettinje und Ostrog übergeben; auch erhielten einige­ Chefs Beträge zur Unterflagung der in Noth gefatbenen Stämme. Diese­ Manipulation gefiel, dem­ Fürsten Dand­o nicht; er hat dem Senate geradezu verboten, die Tat, ruffischen Sustentationsgelder­ anzunehmen. Der Kaif­­ruffische Konsul dürfte sich hierauf in permanente Berührung mit den verfolgten Ber VELT gefegt haben, und­ die Iebteren haben es nicht gewagt, zu den Waffen zu greifen, um aus der Entfernung des Fürsten Egen zu ziehen. Sie erwarten ihr Heil von D’rüben und haben, von Paris und von Wien, Danilo rathet dem Mirko zur Milde; Petroste wartet die Dinge ruhig ab: ‚Die Minorität des Senats hat inzwischen die Verbannung und Ver­­mögensfonfiszirung über die auf Faif, österreichischem Boden sich befindlichen Häuptlinge Georg, Maffan und Bufo Petrovic ausgesprochen. Mit der Demolirung des dieser Familie angehörigen Hauses in Cettinje dürfte noch eingehalten werden, bis die biesfälligen Befehle vom Fürsten Danilo aus Paris in Celine eingetroffen sein werden, dessen Nückkehr nach Montene­­go übrigens nicht sobald erfolgen dürfte, denn wir hören, daß alle Ang­­icht vorhanden ist, es werden Kommissarien der fünf Großmächte zusam­­mentreten und sich nach Cettinje verfügen, um diese Angelegenheit Definitis zum Abschluffe zu bringen. ir bemerken, daß Georg Maffan und Bufo Petronie in dem von Danilo and dem" Genate dem Tande oftropirten Erbfolgegefeg als diejeni­­gen bezeichnet wurden, melde nach dem Ableben des Finderlosen Danilo auf den Bürstenflupl erhoben" werden sollen. Es wird sich daher — wie bei der Organisation der Donaufürstenthü­mer auch um Regelung dieser Angelegenheit handeln, die gleichsam zu einer europäischen Frage dritten Ranges ange­wachsen it. Die Vermählung des Prinzen Friedrich Wil­­helm von Preußen mit der Prinzessin Victoria von England wird den neuesten Bestimmungen nach erst am 18. Jänner 1858 stattfinden, Landeshauptstadt wird voraussichtlich Ofen im Präfivialbureau stattfinden, und zwar bis 2. Mai, des in un­­bie betreffen­­für den ersten Ruf — für den zw­ei­­bei der Dfner Sparkaffe 100 welches den Titel führt . Wegen Nederlassung der Diner Maj. haben den Königreiche, dann ften Gerichtshofes, fhltegung , fl., von Braut Louise Kanib, geb. Berner von Frau Franziska Ivadim 10 die Arbeit herrührt, Karl des Neubaues Martmnilian, Generalgouverneur v. fl., des von Herrn Jof­­res Der Festung Ofen wird am 14. Mai b. 10 Uhr, in + Dieser Tage wurden dem Grafen Emerich Mitó zu laffen. 3 Alaffen erhalten. (Ernennungen und Auszeichnungen.) Se. Mit Justizministerialerlag vom 29. März Ihmnes-Eseb­ery I, 8. Die neue ft. Ap. Tf. v. im Lombardische venetianischen Tf. f. Ober­­und Michael Ent» patriotischen Wir­­ gehörten, Durch die Entstehung der von Gregor XVI. selbstständigen Gerichtsbarkeit zu strafen. Ueber die Angelegenheiten : "­­ihr bewilligten leien ! in Montenegro g MERCI (Kunst und Theater.) Wie die , Bob." erfährt, begibt sich Fräulein Sarolta Acs in diesen Tagen behufs ihrer weis­teren künstlerischen Ausbildung nach Paris, wird aber nach zwei Mo­­naten hierher zurückkommen und in ein festes Engagement treten. — Therese Milanollo verheirathet sich mit dem Kapitän von­ Genieforps Parmentier, der Adjutant des Generals Niel ist. — Wie die „BT“ für Mufii" berichten, hat der Arzt des unglücklichen Staudigs einen Bersuch gemacht, die Einwirkung der Mufii auf den Scranfen zu erproben und Hier Mitglieder des Hofopern­­theaters, nämlich Frl. Liebhardt, Frl. Cagh, Herr Hellmesberger und Herr Schmidt, hatten mit Bereitwilligkeit die Ausführung einiger Musikstüce übernommen. Dieter Bertuch hatte aber leider nicht den erwünschten Erfolg. Kaum war Staudigl in den Saal eingetreten, wo die erwähnte musikalische Aufführung vor sich ging, als er in der traurigsten Weise mitzusingen oder besser gesagt zu heulen anfing, mit der Neußerung : „daß, wo seine früheren Stollegen singen, er auch mitfingen könne." Man mußte ihn Hierauf mit Gewalt fort­führen. Frl. Liebhardt sol er, ohne sie zu sehen, an der Stimme erkannt und ausgerufen haben : „Das ist ja die Liebhardt." = Lofal-Anzeiger. 3—3 font im Sunn. LUD e Fremdenliste RE erb. $ub. Kif, Szegedin, Königin von England : : Hoflammerr. 9, Wien, Moises 9. Sony, 2 v, Wien, Grundh, SZngerhorn , Mid, Szafats, Defongmiebeamt, Sob. Schmied, Oberfürster, Antonie Miller, Privat. 9. Bacs, Mor. Diamant, Chemiker 9, Prag, Sob, Heller, Hörer b, R. 9, Wien, Ant, Grad, Tf. Et, Major, Sof, Guthaiß, Tf. f. Leut, FR Gr­ellfinger, moha u hi­tmann, Tt. Sektionsrath 9, Hotel Tiger, Paul Bihies, Pfarr. 9, Mellencze,­­Emer, Dobay, Defon, v. Siebenberg, Louis Buhle, Geschäftsreisender von Igranz v. Bíttó, Gutschef, 9. Arad. ? Weimar, Mich. Balgar, Butschef, 9. Csalomta, Jat. Glog, Rabriksbeamter 9. Kla-Karl Seyler, Domfapellm, v. Gran­­genfurt, Soh. Schweizer, Kfm. v. Debretzin, Mich. Sankonics, Adv. v. Theresiopel,­Fol. Horváth, Kfm. 4. Szatmár, NIE, Syalacsy, Stephan Mausperger,­®. Gardanovíts, Surtft 9. Ada, A­BT „le, Fee 3, Thaus, Taleatsverleger 9, Gran. . e, i­.V.anc«ova. « Ludw.Katk,Hvism.v.Wi­n. Wespenschiffs Michael Krebs,Kfm.,Karl Aigner Jos Hanlik,Domherr v.Waitzen­. Apoth.v.Szegedin. Joh.Mavei­,Beamter v.Temesvár­. Europa Kasimir Milhoffer, Dr. der Medizin 9. Sárvár, Bar, Lad, Majthényi, Gutschef, fub. Renner, Postmeist, v. Schemnis, Gusta von Grenzenstein, E. F. penf.R. Hoffmann, Apoth, Sialisberg, Vinzenz 9, Almasy, Grundbefiger 9.Itazar Welkopits, Sadlsm. 9, Serbien, Gyöngyös, Adald. Fa fammt Familie, Schau­ 9, Bogdanovícs, Gutsch, Jesch, Georg v. Jugos, Modes Vajot, Kfm, v. Wien, Stephan Luft, Lehner, D.-S.­Kap, v. Orfova.l nomiebeamter v, Dombovár, D, Melger, Fabr, v, Szegedin, Dem. Petrodits, Hndlsm, 9. Yancsova, ©. Leintud, Sped, Wil, Kaufl. Goldener Wdler : v. Wien, Kol, 9. Szulossig, Butsbefiger von Er.h. Stephan , Bo UDrenen Sof, Graf Nosdig, T. f. Kämmerer, dalbert Halaffy, Grundbefiger von Binz, 9. Semfey, Gutsch. Nadudvar, Karl 9. Serinnyi, ff Obernt, $. v. Horvath fammt Satin B... Sof. Bay, Grundbef, 4. Ecset, Agent 9.­­Komorn, Sob, NRagányt,­­­ Beamt, v. Heves, we Defonomiev. v. Tard, 9. _ Samnik, Alois Papst, Schaufp, von Preßburg, A Kelemen f. Gattin, Defo­­n dnt 5. Hebervärg, An. 9. Spolpräg. hi Gndlsl. 9. f. Y­ann­ik Lud. 9. Kubingt, Grundbef, 9. Gomba Sranz Burg, Hnrp. 9. Palota, Karl Balz, FE, Hauptmann. Anna Bradács , Beamtensgattin von Stephan v. Bonyhädy, T, E, Komt-) Bétés, H ann‘ a Palatin: mer to jun., Grundb v, Arad. Aug. Peichka, Oberstabsarzt. A­sat, Szilágyi, Buchbrudereibef,g von Karl Dömdtörffg, Oberlieutenant vonja Nerstemet. Gyöngyös, Georg Molnár, Riemermeist., Georg oh. Golling, Bürger v. Wien.­­ Pa­n a ar Szente, Seifenfieder 9, Wef- Int. Sefdte Bundarit : Mg­ed 9. Lerchenfeld, Tifeplerm, v. Wien, 1. Jeustabt, Step, Erd, Rom, v. Fünftiredien. 991. Csefalvay, Grundh. ». Gran, Susi sind: Stadt Paris : Br Sosefine Zara, Schauspiel Karl Mattes, herrich. Haushofmeister Maria Ettlinger, Mod 9. Brünn. 7 9. Wien, Karl Arthur, Schauspieler v. Brünn. Verantwortlicher Redakteur : Karl Weißkircher, v. Antonie Fay, Grundfrau fpieler 9. Preßburg, ha Mud, Geyer, v. Batta, mit dreijähriger Kofferstrafe abbüßt, wollten schon im elterlichen Hause zu R.­Palota nicht gut thun, so daß ihr Vater sich bitteren Herzens genel­­m­igt sah, die mißrathenen Söhne aus der väterlichen Gewalt zu entlassen, damit sie in der Schule des Lebens geprüft und vielleicht gebesfert werden. Leider hatte diese Bezweifung die traurigsten Bolgen nach sich gezogen. Die beiden Brüder trieben sich eine Zeit in den benachbarten Ortschaften herum, Besuchten daselbst ihre Verwandten, welche jedoch diese Bifiten stets mit irgend­einem Berluste an ihrem Vermögen bezahlen mußten. So kamen sie im Herbst des Jahres 1855 in das Haus des Johann B. außerhalb R.­Palsta, dem sie die Mitteilung machten, daß dessen Gattin von Seite der Palotaer Infasin X zur Weinleser gerufen sei. Dieser Einladung Folge reistend, begab si die Frau am Morgen des folgenden Tages nach dem Orte der Einladung. Bald vernahm Johann B. in dem Walde, der seiner Oberhut anvertraut war, einen Lärm, und sah sich gleichfalls ge­­nöthiger, das Haus zu verlassen. Che er wegging, sperrte er die Küchen­­thir sorgfältig zu, verbarg den Schlüsfel — mie gewöhnlich — unter den Hofrand und legte einen Ziegel darauf. Im Walde angelangt, war er nicht im Stande die Ursache des früher vernommenen Lärmes zu ergrün­­den, und kehrte deshalb wtieder in sein Haus zurück. Wie war er aber erstaunt, bat er den Schlüssel zwar noch immer unter dem Ziegel, jedoch nicht mehr im Sande verborgen, sondern auf der Oberfläche Segen sah. Sogleich bemächtigte sich feiner ein Verdacht, er eilte ins Zimmer und entdesste zu seinem nicht geringen Schrecen, daß ihm seine aus 30 fl. bestehende und miühsam zusammengesparte Baar­­schaft, die er im Koffer in sorgsamer Verwahrung hielt, entwendet sei. Der Verdacht der Thäterschaft fiel auf die beiden Brüder $, um so dringender, weil die Gattin des B., von der K. aus Palota mit der Mel­­dung zurückkam, daß daselbst wegen gänzlichen Mangels einer Ernte gar feine Hefe abgehalten werde. Mittlerweile hatten si aber die Objekte des allerdings gegründeten Berdacjtes, die beiden Brüder 3., aus dem Staube gemacht. Aehnliche Diebstähle führten die beiden Gauner bei einem Sinfaffen von Slabögh und bei ihren Verwandten in Czinfota aus. Bei ersteren stahlen sie 77, bei seiteren 4 fl. Um dieselbe Zeit (am 7. Oktober 1855) brach außerhalb R.­Pa- Yota unter den Fruchtscheunen Feuer aus, bei welcher Gelegenheit die Scheune des Stefan Sz. ein Raub der Slammen wurde und der Beschä­­digte einen Schaden von 50 fl. EM. erlitt. Ein glücklicher Zufall war es so, daß damals Windstille herrschte, sonst hätte die fliegend brennende Frucht die ganze Ortschaft in Arche verwandeln können. Auch dieser ver­­ruchten That wurden die Brüder 9. und zwar aus dem Grunde verdäch­­tigt, weil sie gleich nach dem Brande auf dem Boden der benachbarten Bruchtscheune verstedt gefunden wurden. Zur Haft gebracht, gelang es dem Johann 3. aus dem Detentionsid­ale zu entspringen, so daß die Untersu­­chung nur gegen Michael 3. eingeleitet werden konnte. Er war zwar An­­fangs im Leugnen begriffen, wurde aber Dem ungeachtet bezüglich der obi­­gen Diebstähle für schuldig ernannt und zu einem dreijährigen feweren Kerfer verurtheilt, von dem D­erbrechen der Brand­­legung aber aus Unzulänglichkeit der Beweismittel freigesprochen. Der jüngere Bruder Johann wurde erst im November 1856 zu Stande gebracht. Er legte ein umrafendes Geständni ab und befannte, daß er sowohl die obigen Diebstähle in Gesellschaft seines Bruders verübt, als auch die Truchtfehenne des ©, bei welchem er früher gedient, der ihm­ jedoch einen Theil seines Sohnes vorenthalten haben sol, aus Nade unterzunden habe. Die Untersuchung gegen Sohann SS, war bereits abge­­schlossen und es sollte die Schlußverhandlung abgehalten werden, als sich Sohann 3. durch eine abermalige Flucht der­­ verdienten Strafe entziehen wollte. Der Wacfamfelt der Sicherheitsorgane gelang es jedoch, ihn wieder zur Haft zu bringen und nun gestand er, einen neuerlichen Dieb­­stah­l durch Entwendung eines Pferdes im Werthe von 60 fl. zum Made theile des Sofer B. verübt zu haben. Er wurde nach abgehaltener Schlaf­­verh­andlung nur in Rücksicht seines jugendlichen Alters, und seiner ver­nachlässigten Erziehung blos zu einer fünfjähr­igen schweren Kefferstrafe verurtheilt. (Literarische) Geschichte der Liturgischen Ge­wänder des Mittelalters von Dr. Bod, 1. Lieferung. Verlag von Henry und Kohen. 1856. Dieses Prachtwerk, zu welchen der Bischof von Münster das Vorwort liefert, zunächst der Belehrung von Geistlichen, Künstlern und Sabrifanten gewidmet, wird vermöge des überaus interessanten Wextes und der unvergleichlich schönen Abbildungen zuversichtlich ein größeres Publikum finden, als der gelehrte Verfasser von Anfang an im Auge gehabt hat. Denn wer wird nicht bei einigem Interesse für Geschichte und Altertftumsfunde mit Vergnügen die Gelegenheit ergrei­­fen, die sich ihm reichlich Darbietet, seine Kenntnisse über mittelalter­­liche Kunst und Industrie, sowie über die kulturhistorische und ästhe­­tische Bedeutung der reichen Gewandornamentik der katholischen Kirche zu bereichern. Deutscher Fleiß und Gründlichfeit haben hier einen dem allgemeinen Standpunkte scheinbar weit entlegenen Gegenstand zu einer Sandgrube kulturhistorischer Schäbe umzugestalten gewußt. Der liturgische symbolische Theil der priesterlichen Gewänder ist in vielen alten und neuen Schriften ausführlich behandelt worden. Die mate­­riell-ästhetische Seite derselben bisher jedoch nicht. Der­­Verfasser hat sich die Aufgabe gestellt, unter steter Berücsichtigung der litur­­gis die rituellen Bedeutung, die Geschichte der Entstehung und stoffli­­chen Beschaffenheit der kirchlichen Ornate nachzuwessen, wie sich Die­selben nach der Analogie der Gemwänder, des mosaischen und heidni­­schen Opferfultus seit den frühesten christlichen Zeiten bis zum Sc­hluffe des Mittelalters gestaltet haben. Zu diesem Zwere sind nicht nur die Schagkammern von Fürsten und Klöstern, die Sacri­­feien und Museen emsig durchforscht worden, sondern es verschmähte der Verfasser auch nicht. Die Ghetto’s Italiens nach, ihren verbor­­genen Schäden mit größtem Eifer zu durchwandern , woselbst ihm manche reiche Ausbeute zum Lohne geworden is. Das Werk er­­scheint in 6 Lieferungen, die zusammen nicht mehr als 8 Thaler . Aus Liffa in Schlesien wird der "Schles. Big." folgender Eisenbahnunfall gemeldet: Der Schwarzviehhändler S. aus der Gegend von Goldberg fuhr am Abend des 4. April auf der Chaussee von Neumarkt nach Breslau. Er hatte die ganze Waare verkauft und lag nun mit seinem Sohn im Einspänner und senfte das Pferd, während der Sohn selbst mit einer ziemlichen Summe Geldes Hinter ihm sich befand. Ms das Zuhrwerk an jene Stelle kam, wo die Eisenbahn die Berliner Landstraße und zwar nicht weit von Liffa im rechten Winkel durchschneidet, war es bereits 10 Uhr geworden, und die roth durch die dunkle Nacht funkelnden Telegra­­phen verkündeten das Herannahen des um halb 10 Uhr aus Bres­­lau nach Berlin abgehenden Schnellzuges. Die biesseits und jen­­seits des Fahrgeleites nicht geschlosfene Barriere verkündete, daß die Ueberfahrtspassage nicht verboten sei, und man konnte mit um so größerer Sicherheit daran glauben, weil dicht an der Barriere ein Wärterhaus steht, dessen Infasse gewiß für Die nöthige Sicherheit ge- unbesorgt weiter und ahnte daß das grausige Berderben schon an seiner Seite harre. Der Schnellzug brauste mit Windeseile und aller Kraft heran, Mitte des Fahrgeleites stehende Bahn mehr als 60 Jahre alte­r. Herausgeschleudert so unglücki, daß nicht dem Bahnhof Liffa gebracht, im Hintertheil fißende Sohn blieb ohne Verlegung, baldige den Unterbringung des R. Bahnhofsinspektor weite Strebe auf Der zerfebt und zerschnitten sofort todt liegen blieb. Aus dem Plaumagen, der feiner Vorderräder und der Deichsel beraubt ebenfalls weithin gescheudert wurde, sondern auch der Oberschenkel des Der Herr die etwaigen Zeugen. * in ©. zuso k­ommend war der fihon und zwar der Kopf fast unfeintlich zerschlagen, rechten Beines und der Knochen des reifen Unterarm­es, ersterer zweimal, gebrochen wurde. Der Schnellzug, welcher außer einer zerschmetterten Lokomotivlaterne seinen weiteren Schaden genommen, fuhr, nachdem er den Verunglückten nach ohne größeren Aufenthalt weiter. Der des Unglücklichen des Bahnhofes, so wie der augenbliclich herbeigerufene Herr Doktor Schmidt sorgten für die in Liffa, wo der Gastwirth Herr Krett­mer „zum weißen Adler" die möglichsten Arrangements traf. Troß der wahrhaft väterlichen ärztlichen Pflege wird es kaum gelingen, den alten Mann vom Tode zu retten. Noch Tags zuvor hatte er an seine Frau geschrieben und ihr freudig er­­öffnet, daß das Geschäft glänzend gehe und alles gesund sei. Die ganze Last des Unglücksfalles wälzt sich auf den Bahn­wärter g., der sein Amt versäumt und die Barrieren nicht gefehloffen hatte. Der eigentliche Wärter liegt Frank darnieder, NK. war nur Stellver­­treter. leitete nach erfolgter Lokal­­besichtigung die augenblicliche nähere Untersuchung mit aller Umsicht ein, ließ durch einen neuen Wärter erregen und vernahm gebildete „Hungarian - Land - Company“, in Ungarn Güter anlaufen wollte, hat fr wieder aufgelöst.­­ Oroses Aufsehen erregt die Verhaftung eines Mor­gens aus angesehener Familie in der Nähe von Glasgow, die im Ver­­dacht steht, ihren Anbeter, einen jungen Franzosen, Namens Pierre Emile l’Angellier, vergiftet zu haben. Der junge Mann Ti gestorben und das Mädchen Hatte, wie lebten Zeit mehrere Male Arsenit gekauft, Dies ist bis jebt der Hauptgrund des Verdachtes gegen sie. folgt haben mußte, nicht, trennte im Pferd welche vom fort, Die Nu Wagen, so daß ©, fuhr das schon fehleuderte es jämmerlich dasselbe eine England blos deshalb in der worden, Der Herr Inspestor war plöß­­lich herausgestellt, in der

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