Pester Lloyd, September 1857 (Jahrgang 4, nr. 198-222)

1857-09-16 / nr. 210

En­­­me Sene Tabakmonopol.y Das österreichische I. 15. September. CS dürfte kaum eine Frage geben, welche zu gleicher Zeit die Finanzverwaltung , den Kon­sumenten fitl, wie und von Produzenten in gleich hohem Grade interes­­vie über den Tabak. FE Die Finanzverwaltung begrüßt in demselben eines ihrer Steuerobjekte; wenn während der Verzehrungssteuer innerhalb der Jahre 1851 — 30,9 pEt., um 3,6 pCt., flieg ber Er er hatte namz nach 1856 jener der Zölle gar nur um 3,1 pCt. zugenommen, trag bes Tabakmonopol, um solle 90,6 p&t., — ich im Stufenwerfer ,­­ 13,926,703 fl. betragen und erreichte, mit jenem Sabre wachsender Steigerung, im = fl. Man begreift, daß Diele die, Staatsfülle, nicht wenig, Spgrendes hat, und, was 1856 Bitten für ten sucht. Ob ver Konsument gleichfalls Ursache hat, Zupringlichkeit zu sich über vie freuen, mit wer ein früherer Xurusartikel sich allmälig die Role eines Bedühfnistoffes anmaßt, varüber möch­­ten wir die Meinung unserer Leser nicht antizipiren, da ja auch volle wirthschaftliche Berechtigung auf ihrer Seite haben, welche die erwähnte Anmaßung troß ihrer großen Bort­theile für dag Staatsbudget ernstlich befragen, dürfte der Nichtraucher, — und Schreiber dieser Zeilen gehört zu dieser mit jenem Tage spärlicher werdenden Klasse, — unter nur geringem Behagen und dafür besto größerem Staunen in fol­gende Ziffern Einsicht nehmen : Die von den f. F. Regiefabriken zur Bereitung von Schnupf- und Pfeifentabaf und von Cigarren verwendeten Tabafschblätter betrugen im 9. 1851 : 473,700 Ztr., im 3. 1856 dagegen 690,000 Ztr., die Verwendung ist somit um nahe­liche Ausgabe erreichte in den in Neve stehenden jede Jahren die Summe von nahe 40 Millionen Gulden. Die ungarischen Kron­­länder haben im 1. 1856 um 200 Milionen Stück Zigarren mehr fonfumirt ala im 3. 1851, und im Ganzen um mögen­scheinlich eine Zigarre mehr sich gleichfall im verfloffenen Jahre auf circa 30,000 Ztr. erstrecken. Pe­st allein verausgabte im 3. 1851: 704,000 fl. für Tabaf, im 3. 1856 dagegen 1,000,000 fl, somit um fast 30 pCt. Wer diese bedeutenden Ziffern beim Genisse einer guten Zigarre lest, wer dieser enormen Konsumtion übersehen; „blauen Dunttes” Nachfrage solte denn für Tabaf dankbar die durchsänittliche j­äh­r­­österreichischen Tabafkonsumenten zurückgeblieben. 10 Mil­­verausgabt aló fünf Jahre früher, — Dabei sind die Lizenzen für eigenen Gebrauch nicht mehr als vor fünf Jahren! — ob der Freude über den gleichen Genuß seiner Neben­­menschen die solfswirthschaftlichen dem der Konsumtion Nachtheile ist somit der Mehrverbrauch) so wenn wir dies doch zu viel verraucht glauben. Woll­­ten wir Die Zwede angeben, für welche wir die seit 1851 erschienene Mehrausgabe von jährlich 10 Millionen Gulden als besser verwendet erachten würden ; die Leser würden und wahr­­aber wohl kaum um­rauchen; darum verschweigen wir unsere „frommen Wünsche.” Der Produzent allerdings, und, da Ungarn das Taleak­­land par excellence ist, wer ungarische Produzent diese enorme Konsumtion begrüßen , verspricht sie nach seiner Arbeit Lohn, einen Lohn, wer nach den gewöhnlichen Negeln des Verkehrs, im V­erhältniß der heimischen Produktion ist nämlich weit hinter der Tabasfonsumtion Oesterreichs in den beiden Jah­ren 1851 und 1856, die, wie bereits angeführt, 473,700 Ztr. und 690,000 Blr. betrug, somit ein Wachsthum von fast 50 pCt. oder 216,300 Ztr. nach­weist, hat vie­rtont 3. 1851: 590,700 Ztr., Ztr., im lettgenannten Jahre daher nur 18 pCt. geliefert, zur Höhe vor offiziellen Biffern feinen, aber nur einen sehr fwachen Anspruch vieses G­efeges; das Steigen Gegenüber heimische Produk­t. 3. 1856: 451,120 ein Mehr von 60,420 inlans zu Gute ges auslandbtschen; während das Aerar vom Auslande bezog, erstrebte 238,000 Zir., das Plus erreichte somit fast 200 pEt.­­ Dabei muß gleichwohl anerkannt werden, das die Regierung Nichts versäumt hat, vielmehr nach jener Richtung hin bemüht war, um den Tabakpflanzer zur Erleichterung en von und ergiebigeren Pflege anzuspornen, sagt hierüber : des Monopols eingetheilt, und in erster inte die Einlösungspreise sett der Einführung wiederholten Malen und auf mehr als aller Art zur besse­­Der offizielle Bericht­e sehr ansehnlich erhöhet. Es wurden hiebei Insbesondere, um das Interesse des Pflangers für eine ver­­besserte Kultur zu gewinnen, die Blätter nach ihrer Qualität in Klaffen die Preise nach den Qualitäten regulirt. Um zum Tabakbau und zu dessen Ausdehnung aufzumuntern, ansuchen, unverzinsliche D­orfehüffe bis zum Belaufe des Werthes des vierten Theils der Ernte ertheilt. Ebenso werden unverzinsliche Vorschüsse an Unternehmer von grös­seren Pflanzungen,Gemeinden oder Pflanzungsgesellschaften mitrichtete Jahre vor hinein un­d bis zum Belaufe von jö bis 20 ss.pr-Joch«und Jahrbewilliger,wenn sie sich vertragsmäßig verbindlich««machen,größere Tabakpflanzungen zu münden-die erforderlichen Trockenhausee und warmen Samenbeete in ausreichendem Maße berzustellen,den Nachwuchs zu pflegern die Pflanzen rechtzeitig auszufegen,die gesammte Ernte um die auf 1e 3 Jahre vor hinein festgesetzten Einlösungspreise an die R­egie abzuliefern, und den Vorschuein ebenso viel gleichen Jahresenten,als die Dauer des Vertrages beträgt-mitterst des adciquaten Theiles der Eente zurü­ckzu­erstatten. Die Einlösungsbeamten sind angewiesen, bei den Pflanzungsberei­­fungen, die Pflanzer über ihre Interessen zu belehren, zur rationellen Kul­­tur anzumeisen, und ihnen in Allem und Sedem, was auf die Förderung der Kultur Bezug nimmt, an die Hand zu gehen. Gemeindevorsiehern und Gemeindenotaren, welche sich um Förderung des Tabakbaues verdient ma­­c­en, werden Belohnungen bewilligt. Endlich wurden,um eine r rationellen Kuhtne des Tabakes sowohl auf dem Felde, als auch der Behandlung der Blätter nach der Ernte und bis zur Ablieferung an die Einlösungsämter der Beispiele und eigene Anschauung bei den Pflanzern Eingang zu verschaffen, bei mehreren Ein­­igungsämtern ärarische Musterpflanzungen angelegt, zu beren. Betrieb hol­­ländische Pflanzer besteh­t , zwei mäßige Triodenanstalten errichtet, und die Beamten, welchen die Leitung dieser Pflanzen anvertraut ist, früher durch Reifen nach Holland selbst Hinlänglich unterrichtet wurden. « Und trotz all’dieser Anstrengungen hat«der »Tc«e«schabbau in Ungarn während der Teßten Jahre wohl Ian Extensität, geniß aber nicht an Intensität zugenommen ; ja, nach dem und vors liegenden Berichte hätte vie, so zu sagen, spezifische Höhe und der Werth der Produktion eher abgenommen : das Joch Ta­­basfeld brachte nämlich in Ungarn 1. 3. 1853 : 13,59 Ztr. und « 1Qe»e.1«).1:0Zus.uekv107,5fl.z 410.4 g elmeefäf, 4 & N «5 1855 nur 11,24 Ztr. und 99,7 fl. Noch weit ungün­­stiger stellte sich das Ergebniß 1. 3. 1856, wo 60.240 3004 nur 451.100 tr. Tabakblätter lieferten. Diese Zahlen werben um so befehlämender, wenn wir ihnen jene der Arab­ischen Muster­­pflanzung in Apathfalya entgegenhalten ; hier produzirte nämlich jedes Joch i. 3. 1853 : 25,13 Zr. für 169 fl.; i. 3. 1854: 29,39 Ztr. für 261 fl.;t. 3. 1855: 53,09 Ztr. für 496 fl. Wir sehen somit, was sie mit Fleiß und rationeller Behauplung erzeugen läßt, und wie wenig der ungarische Pflanzer bisher dem nachgekommen. Trägt das Monopol hievon die Schuld? Biele werden, nach­ von hier mitgeteilten Angaben, die Frage bejahen. Wir gehören nicht zu den blinden Befennern des „post hoc ergo propter hoc“ und möchten daher auch die obigen Ziffern allein nicht für maßgebend halten ; die in staatswirthschaft­­licher Beziehung so wichtige Trage bedarf einer tiefer eingehen­­den Beurtheilung, der wir und ein anderes Mal, mit Benühung alles einschlägigen Materials, unterziehen wollen. Diesmal bes­absichtigten wir nur das allgemeine Ziffernbild der Ta­­basfonsumtion und Produktion in einer Weise zu liefern, do der Leser es gleich uns für interessant genug halte, um auch dem Detaillirten Bilde zu folgen, — mit dem wir uns an einem ver­nächlten Tage beschäftigen wollen. X Wien, 14. September. Wie tober festgefeßt. Dieselbe die Wafserhebungsfrahne bestellt, und hat derlei Kontrasten gebräuchlich­­en Arbeit vorbehalten, säumigen Fabrikanten erscheint, weshalb hoffen, daß eventuell die anderswo sich­­ « ergingen. ich vernehme, die Eröffnung der fast fertigen und auch probenweise schon befahrenen Strebe der Theißbahn für das Ende viefes Ueberwachung der besten­­­Maschinen auf Kosten des verfertigen CS zu lassen. Nun scheint der Stand der Arbeiten jedoch eben fein solcher zu sein, daß die Ablieferung ver Maschinen zum bestimmten Termine ger­eichert die Bahnverwaltung veranlaßt uah bei einem andern Etablissement wegen Uebernahme ver im Ab­­lieferungstermin gefährdeten Arbeiten und wegen der durdh hohe Ponalien zu sichern ven striften, rechtzeitigen Ablieferung anzu­­fragen, damit ja seine Verzögerung der Bahneröffnung eintrete. Der Ernst, welchen die Bahnverwaltung in Bezug auf die Hand­­habung der Vertragsbedingungen entwickelte, dürfte nicht ohne Wirkung geblieben sein, indem neuerliche Zusicherungen ü­ber ge­­naue Einhaltung des Termins steht daher zu fi) doch Kardinal Wifeman über Indien.­ ­ Aus einem Vortrag, welchen wer Kardinal Wifeman in der Kathedrale von Salford hielt, bringen die irischen Blät­­ter sehr lange Auszüge. Der geistreiche Kirchenfürst zeigt sich darin, wie man sehen wird, ebenso sehr son der Diplomatis­­chen , wie von der Fonferyau­ss­atholischen Seite.­­Er versteht sie, daß er nicht gerade mit vollen Baden in das Horn des Pariser „Univers” stößt. „Seit Hundert Jahren bemühen wir und eine ungeheuere Besölkerung zu zivilisiren; mir zivilisiren sie mit allen möglichen Mitteln, nur nicht Durch das eine Mittel, nicht Dadurch, mag mir sie zu Christen machen. Nur in einem Punkte­st es ung gelungen, sie zur Annahme europäischer Methoden zu bewegen, und das ist in der Kriegszrnft. Es is uns gegläht, Soldaten aus ihnen zu machen, — wir haben sie alle Geheimnisse der Kriegführung ges­­ehrt — wir haben sie unter unsern besten Offizieren abgerichtet und disziplinirt und haben ein finfes Heer geschaffen. Zu­gleich geschah Dies unter der Bedingung, daß wir auf den geringsten Beafuh ihre Herzen Gott zu gewinnen verzichte­­ten. Nun, was geschieht? Er weit ging unser Munf, tüchtige Soldaten aus ihnen zu machen, daß die allerneuerte Masfengattung, die eben erfunden worden war, ihnen in die Hand gegoben wurde; und zur Ladung dieser Waffe gehörte irgend­eine klebrige Substanz. Der Veferant der Patronen Bemerkt, daß er einen Heinen, ganz Heinen Profit machen kann, wenn er eine animalische Substanz anstatt der vorgeschriebenen gebraucht; er begeht daher einen Fo­m­­merzielen Betrug, denn es ist nichts Unteres, und be­­dient sich der animalischen Substanz, welche ja seiner Meinung nach seinen phnslichen Unterfehten machen könne; und tod macht es einen gewaltigen Unterfried , da die armen Leute darin einen Angriff auf ihre Religion erblichen, die wir um seinen Preis zu ändern verspro­­chen hatten. Und wirklich um dieser Kleinigkeit willen, durch diese Unrerlichkeit für einen Pfifferling , haben wir 28.000 Mann in Empörung gestürzt, Offiziere mit fairem Blut ermordet gesehen u. s. w. Seht, wer ein kleines kommerzielles Verbrechen im Stande sein kann ‚ein ungeheures Nationalunglück herbeizuführen und ung mög­­licher­weise eines großen Reiches zu berauben.“ Im weiteren Verlauf erzählte der Kardinal von seinem Zusammentreffen mit dem verstorbenen Sir Charles Napier: Vor wenigen Jahren — ein Jahr vor seinem Tode — stand ich in der Ausstellung in London und besah mir ein Gemälde, in wel­­ches eines seiner Schlachten vorstellte, worin er auf dem gefährlich­­sten Punkte des Gefechtes die hervorstechendste Figur bildete. Dicht auf einem portugiesischen Schiff, sehen als zweiter Pilot, nach Rio­ Saneiro. Da erfuhr ich, daß Manuel Rojas, der Diktator der Republik La Plata, Offiziere für seine Flotte suche, machte mich voll guter Hoffnung nach Bute­nos-Ayres auf, und erhielt nach abgelegter Prüfung das Patent eines Schiffslieutenants und das Bürgerrecht. Nie habe ich eine größere Brende empfunden, als da ich Die golde­­nen Epauletten auf meinen Schultern erblidte, und die Träume meiner Kindheit erfüllt sab. — Ich brauche die blutigen Auftritte des Krieges der Staaten von La Plata und Uruguay nicht zu erwähnen. Die legtere Re­publik wurde von Stanfreldy und England unterflüst, unsere Flotte ge­­schlagen und vernichtet; ich selbst gerieth in Gefangenschaft; man stellte mich vor ein Kriegsgericht, das mich zum Tode verurtheilte,, und nur des französischen Kommandanten (Laine) Verwendung rettete nur das Leben. Man ließ mir mein Lieutenantspatent, verpflichtete mich aber, während der Dauer des Krieges nicht mehr gegen Uruguay zu dienen. Nun wollte inh Südamerika brreifen, fand aber seine Mittel, diese fostspielige Reife zu unternehmen , in englische, Französische oder nordame­­rikanische Seedienste konnte ich auch ohne Rangverminderung nicht treten , darum schiffte ich mich nach der Küste Westafrikas ein. Hier trat ic als Oberkommandant seiner Flotille in die Dienste des Falaberisschen Negerkö­­niges Tıudodati Dalabar Almanzor, diente der schwarzen Majestät zu ihrer Zufriedenheit zwei Jahre lang, bis meine zerrüttete Ge­­sundheit mich zwang das todbringende Klima zu verlassen. Ich ging ohngefähr 15 Grade südlicher in die portugiesischen Ber figungen, um zu genesen. Während ich mich hier aufhielt, erfuhr ich, mie gewinnbringend der Handel im Innern Afrikas sei, und daß es daselbst 80—90 geogr. Meilen tiefer landeinwärts ebene und herrliche Ländereien gebe, deren Klima gesund und deren Bewohner Fahne reisende und Ele­­phantenjäger sind, die zu Folge ihres ausgebreiteten Beriebte jeden An­­rümmling freundlich unter sich aufnehmen. Sch Faufte also eine für den inneren Handel geeignete Taktorei, knüpfte in Benguela mit mehreren Handelshäusern Verbindungen an, brach mit einer Karawane den 15. Jänner 1849 auf und kam nach 40 Tagen im Lande Bife an mit dem festen Vorlag, mich hier niederzulassen und mit den hiesigen BÖlferschaf­­ten in Handels- und Familienverhältnisse zu treten. Denn nur auf diese Meise konnte es mir möglich werden, ohne fremde Hilfe das Innere Süd­­afrikas zu bereiten. Und Gott sei Dant! alle meine Wünsche sind In Er­­füllung gegangen ; ich befige ein Haus im Lande Bife, in der shünen Gegend Maffiffi-R­uttw, der Häuptling des Landes Kaieia-Ka­­jangula hat mir eine seiner Töchter, Snna-Kullo-Ozoro zum Weibe gegeben, die mir zwar Fein Cold, aber statt dessen viele mehlbe­­waffnete Sklaven, lauter Fahne Elephantenjäger und Reisende, zugebracht sieben dem Bilde fand das Original, Str­­. Napier, selbst Er war unmöglich zu verrennen, Tieg sich aber mir vorstellen. Nach­­dem ich ihn mit einigen Tragen in Bezug auf das Gemälde und dessen Richtigkeit belästigt hatte, faßterer mich am Arm, 308 mich bei Seite und sprach: „Kardinal Wiseman, ihr Katholiken werdet in Indien schmählich behandelt. Ich has ihnen aber» und abermals gesagt — hab’ es der Regierung dort gesagt — daß eine Zeit kommen wird und sehr bald, wo es nöthig sein wird, hag mir, um das Reich zu retten , eine einige Macht britischer Unterthanen ohne Unterfhren sind, und da­ es ihre Schuldigkeit ist, jeder Ver­­uneinigung oder religiösen Streitigkeit vorzubeugen. Ich habe um­­sonst gesprochen ; sie wollen nicht auf mich hören und halten das Gystem der Sichivung und Veruneinigung mit Gewalt aufrecht. Ich Habe mich hundertmal geschämt in Indien, wenn sich die Katho­­­ten bei mir bewanften , als hätte ich ihnen eine Gunst erwiefen, während ich ihnen nur die allergemöhnlichste Gerechtigkeit wider­­fahren lieg." In ungefähr diesen Worten vrübte er sich gegen mich aus, und ich kann für die Wahrheit jeder einzelnen Phrase bürgen. Sa, er hatte vot; dem katholischen Soldaten wird es fast unmöglich gemacht, seine Kinder in seiner eigenen Religion aufzu­­ziehen ; und noch mehr, wenn er flirbt, kann er kaum Darauf red­nen, daß sie katholisch bleiben. Mitt diesem Bewußtsein hat der arme Katholit die Schlachten Englands zu schlagen, in Gefahr und Tod zu gehen. It das ehrlich, ist Dies recht e­rziemt ich das von einer großen nationalen Körperschaft, welche selbst ihren Heidnischen Unterthanen feierlich und öffentlich erklärt hat, daß sie seinen Un­­terschied des Glaubens berücksichtigt bei denen, die ihr getreu dienen. Und doch diese kleinliche BV­erfolgungssucht im Angesicht von Tod und Gefahr gegen die Katholiken, die bis jebr noch ebenso Yoyal, mie andere Unterthanen für ihre Königin geblutet haben. Gott sei Dant­­es ist darum ,eine malfontente Gesinnung von ihrer Seite zu bes­türzen, wie ungerecht man sie auch behandle, und wenn ihr von indischen Schlachten Hört, merket ihr finden, daß die katholischen Regimenter bei jeder Wagung und Gefahr ebenso freudig wie alle anderen, vorangehen. Und nun, mein Bruder, ehe wir zu heimischen Interessen zu­­rückkehren, sagt m­­an eine Möglicheit in jenen entlegenen Pro­­vinzen Englands bennen, Gefecht, dieser Aufstand ist bereits voll­­kommen unterdrückt, und der Friede ist wieder­hergestellt, aber die Hauptanstifter sind mit Heiler Haut entnommen. Lehen wir den Ball, daß sie sich auf das Gebiet eines benachbarten, aber ihm wachen Staates geflüchtet haben, und daß sie dort nicht nur Zuflucht fin­­den, sondern mit Beifall beswiliommt werden so daß sie öffentliche Bolkeversammlungen Halten, wo man sie die wahren Freunde In­­diens nennt, und daß öffentlich Geldsammlungen veranstaltet werden, um ihre projestirten Angriffe auf unsere britischen Begibungen zu unterstüben. Gefecht, daß sie dort eine Pfesse finden, die ihre mord­­brennerischen Neden druckt und über ganz Indien verstreut..... Ich frage Euch, meine Brüder, seid ihr, als britisches Bolt, oder ist eine Regierung bereit, solches zu dulden? Gefecht, die zufluchtbietende Nation wäre eine schwache Macht, die wir mit einem Schlage bifier gen­­ünnten, denkt ihr, wir würden eine solche Politik erlauben ? Nein, dies würde nimmer geflattet werden. Selbst auf die Gefahr eines Krieges Hin würden wir nicht erlauben, da Mendel­mördern eine solche Zufluchtsstätte offen bleibt... Wenden wir also ehrlich auf Andere dieselben Grundfäse an, welche wir in uns­­erem eigenen Falle geltend machen würden. Das Beispiel ist so durchsichtig , daß wir die Art, wie es der Redner angewendet wissen will, wohl nicht näher zu erläu­­tern brauchen. Zur Situation : Der Wirr war in der Moldau wird mit jedem Tage toller. Die Organe des Herrn v. Talleyrand werfen den Oesterreichern Tagfelde vor, was diese jenen nachsagen, und mit Bogorides sind die Unionisten unzufrieden, er mag handeln, wie er will. So lesen wir in den Korrespondenzen, die in dem von den Unionisten in Brüssel gegründeten „Etvile du Danube” aus Fraffy, 28. und 30. August, mitgetheilt werden. Boz­gorideg habe, ohne detaillirte Depeschen und genauere In­­struftionen von der Pforte abzuwarten, zum 10. September un­­widerruflich die Wahlen angeordnet und die neuen Wahllisten in drei Tagen anfertigen lassen. „Die Mißbräuche und Ungefeb­­lichkeiten fangen sehönstens wieder an!" — Fragt einer viefer Korrespondenten und meint, die Mächte hätten, indem sie nicht die Ablesung des Herrn Wogorides durchgelest, Diesem einen Freibrief für seine Verwaltung ertheilt. Dagegen wird dem „Univers“ geschrieben, Bogorides habe fünfzig Tage Frist ver­­langt, um die Wahlfisten revidiren und die neuen Wahlen vor­­nehmen zu lassen, aber man habe ihm nur fünfundpreisig Tage zu Allem zugestanden, so daß, wenn nicht neue Störungen er­­folgen, die Divanid ad hoc zu Anfang November einberufen werden könnten. Derselbe Korrespondent behauptet jecht, Die bet­­üchtigten Briefe, die im „Etoile du Danube“ abgeprudt und von Vogorivdes als durchaus entsteh­t bezeichnet worden, seien es da nicht, und nur die von Seiten der B Veröffentlicher ange­­wandte Art, wie man sich dieselben verschafft, sei zu tabeln, va dieselben wirklich gestohlen worden. Dabei kü­ndigt das«Pays«an,daß die Wahlen in der Moldau am 10. begonnen, die Wähler großen Eifer an den Tag gelegt und alle diejenigen, die eingeschrieben sind, sich bei der Wahlurne eingefunden haben. Die Geistlichkeit sol beson­­dere auf die „befriedigendfte” Weise votirt haben. Ind­­ie europäische Kommission in Bufarest hat ihre Eitungen seit vom 3. Aug. noch immer nicht­ wieder aufgenommen. Syn­dizier Listing, deren Protokoll der „Univers” reht veröffentlicht, pro= testirte bekanntlich der­­ österreichische Kommissarius gegen den Protest, den sein französischer Kollege nichter die moldauis­­chen Wahlen erhoben, da die Kommission laut Art. 24 des Märzvertrages nur „die Lage der Fürstenthümer zu prüfen und die Basen ihrer Organisation zu legen” habe, was die spätere „Instruktion“ dahin auslegte, „daß sie sich mit allen Fragen von Ad­ministrativsystemes beschäftigen solle” — worauf die Kommissarien der vier Mächte erklärten, sie er­­klitfen in dieser Auslassung einen Tadel ihrer Regierungen und würden den­eitungen nicht eher wieder beimahnen, als bis sie über viesen S Inzidenzfall nag Hause referirt hätten. Ueber den Zwe der Stuttgarter Zusammen­­­­­kunft liegen zwei neue.«Versionen—Vor.Nach wer Einem die aus Petersburg stammt,«h­andelt es sich daeuen,die Unions­­fra­ge, dem Wunsche Oesterreicye und der Pforte entgegen, vor eine neue Pariser Konferenz zu ziehen. Nach ver anvern, aus Paris bath­enden will Napoleon eine Annäherung Ruplands an England zu Stande bringen und hat diese Absicht auch bereits in so weit erreicht, daß Fürst Gor­­tscharoff an Lord Palmerston eine Note gerichtet hat, die das Auftreten des Lesteren gegen China billigt. Nach der Berechnung englischer Blätter wird die europäis­che Streitmacht der indischen Regierung aus 87.000 Mann bestehen, sobald erst alle unterwegs befindlichen britischen Truppen in Kalkutta angelangt sein werden. Leber die Sammlungen zu Gunsten ver Berunglücken in Indien wird aus London vom 12. gemeldet . Der Lord Major erhielt gestern von Lord Dalhouste eine Anmeisung auf 500 2. als seinen Beitrag zum Unterftügungs­­fond für die Engländer in Indien. — Nach der Mittheilung eines aus Indien zurückgek­ehrten Offiziers in die Noth der Flüchtlinge in Kalkutta fast noch betrübender, als man sich in England vorsteht. Viele Familien, die bisher ein behagliches Leben führten, sind an den Bettelstab gebracht, und die reichlichsten Beiträge werden eben nur ausreichen, um Wittwen und Weisen aus dem augenblldklichen Jammer herauszuziehen, und ihnen die Reife nagy der Heimath zu ermöglichen, wo sie ganz entblößt ankommen [merken. Die Zahl der in Kalkutta umher­irrenden Flüchtlinge betrug vor einigen Mo­­den schon über 4000. Lord Canning zeichnete sogleich 10,000 Ru­pien, Lady Canning 2,000 Rupien und dieses großmüthige Beispiel wurde von den Einwohnern nach Kräften nachgeahmt, so dag die Sammlung sich nach den rechten Berichten auf 90,000­­ Rupien ler­­ief. Aber man darf nicht vergessen, daß die europäische Bevölke­­ung Kalkuttas seine zahlreiche Art und mag ihre Hilfsmittel bald erschöpft sein werden. Bekanntlich überreichte Graf Perfigny für die Berin­­glücten in Ostindien im Namen des Kaisers 1000 Pfund Sterling und im Namen der katserlichen Garde 400 Pfund. Perfigny hatte diesen Befehl durch den Telegraphen erhalten. Beim Entziffern der Deyesche wurde nun ein grober Irrtum begangen. Man Tas „Taiserliche Garde" für „katserliche Familie“. Ferner wird aus London mitgetheilt, Lord Blaren­­don habe nämlich den verschiedenen Zeitungsredak­tionen erklärt, er werde in Zukunft die offiziellen telegraphischen Depefden, „um Zeit zu sparen”, blos an die „ZTimes” fehnden, die sie sofort an die übrigen Blätter befördern solle. Wie zu erwarten, erregte dieser sonver­­bare Beschluß großes Mitfallen. Der „Standard“ erklärte mit dürren Worten : die Mairegel sei ein im höchsten Grad tadelng­­werther Versuch das " leading organ" zu bestechen, und deutet dabei auf die zweideutigen Beziehungen hin, welche in früheren Zeiten zwischen Lord Clarendon, damals Vizekönig von Irland, und Herrn Bird, dem „inspirirten” Redakteur der „World“, bestanden. Der kräftige Leitartikel des „Standard“ b­at seine Dirfung. Lord Clarenvon befann sich eines Beffern, und ließ gestern von hiesigen Redaktionen die BVersicherung zugehen, daß er von nun an die Depeschen „wo möglich” gleichzeitig an sämmt­­liche Journale senden werde. Die Suspension der Preifreiheit in Indien wurde bekanntlich am Schluß der Unterhausfisung im­­ August d. 3. zur Sprache gebracht, und in Folge davon erhielt der Generalgouverneur von Indien die Aufforderung, die von ihm ergriffene Maßregel schriftlich zu motiviren. Darauf legte das Direktorium der ostindischen Kompagnie eine vom 4. Juli vatirte Depesche des Generalgouver­neurs vor, worin die Suspension der Preßfreiheit in Sapien angezeigt und ausführlich gerechtfertigt worden war. Das Affen­­ftüd ist von Lord Canning und seinen 4 Regierungsräthen, Mr. 3. A. Dorin, Mr. 9. Low, Mr. 3. 9. Grant und Mr. B. Pearod, unterzeichnet. Es erinnert in der Einleitung daran, wie die im Jahre 1835 von Sir Charles Metcalfe pros­­lamirte Freiheit der indischen Presse nicht nur die Mitbilligung aller indischen Beamten und Autoritäten erfuhr, an deren Spike sich Sir Thomas Munro befand , sondern an vom Direk­­torium der Kompagnie in einer Depesche vom 1. Februar 1836 streng getadelt wurde. Da Direktorium schritt zwar nicht zu der Äußersten Mafregel, das Dekret sofort zu annulliren, ordnete aber noch eine nochmalige Erwägung des Amtes an, um seinen Widerruf einzuleiten. Aber Lord Audlands Regierung, an welche viele Weisungen gerichtet waren, er­widerte,, daß es beweitlich wäre, einmal gewährte Freiheiten wieder zurüczuneh­­men, und so blieb das Gefet ohne eigentliche Sanktion in faf­­tlicher Geltung. Da nun aber die Mitglieder der Metcalfe’schen,, so wie ter Audland’schen Regierung selbst anerkannten, daß Fälle ein­­treten Fünften, wo die gewährte Preffreiheit verderblich werden dürfte, und da sie die Unschäßlichkeit des Dekrets nicht geradezu behaupteten, sondern dasselbe damit entschuldigten, daß der Ge­neralgouverneur vom Parlament mit genügenden Vollmachten aus­­gerüstet sei, um jeden Augenblick in allen öffentlichen Angelegen­­heiten entscheidend einschreiten zu können, so verstehe es sich von selbst, daß der Regierung das­recht, die indische Preßfreiheit wieder zu beschränken, vorbehalten blieb. Der von Sir Thomas Munro, von Lord Audland und selbst von Sir Charles Metcalfe vorgesehene Hall sei nun eingetreten, und somit finde sich die indische Regierung bewogen, das Metcalfe’sche Presgefeb auf die Dauer eines Jahres zu suspensiren. Sehr nachprüdlich widerlegt das Affenftüd die Meinung, daß ein Unterschied zwischen der englisch und ver­mu­­tlich geschriebenen Zeitungspresse hätte gemacht werden sollen. Abgesehen davon, daß eine solche Unterscheidung bei den Einge­­bornen einen gehäfsigen Einprucf gemacht hätte, sei sie praktisch gar nicht durchführbar ; denn mehr als eine in englischer Sprache erscheinende Zeitung werde von Hindus verfaßt und herausgege­­ben, von Sepoys und einheimischen Beamten, die des Englischen mächtig sind, eifrig gelesen, und von Eingebornen in allen ihren verschienenen Mundarten verdolmetscht. Diese englisch geschrie­­benen Hindublätter beschäftigten sich in fetter Zeit am fleißigsten damit, den Religionskrieg zu predigen, und die Herausgeber von 3 englisch-mohamedanischen Blättern in Kalkutta, welche den hochverrätherischen Aufruf des Königs von Delhi abbrachten, seien fest wegen aufrührerischer Palauills vor das Obergericht­­ Meft. Es wurden zu ergiebigsten, dann darften ver Ertrag Ztr. oder von circa­dischen Erzeugung kommen, sondern ver it. 3. 1851: l­onen um 3. 1851 einige ver Salzmonopolvertrag die Summe von 26,557,517 Gulden gerechnet, weiche mag befonders, fteigt. 50pCt. geftiegen; fämmtlicher benn die Glühlicheren beistimmen, — in weniger Leider sich die Einfuhr derselben i. 5. es und vergeben, bei Prazis finden den allen Pflanzern,, die darum wir jedoch 83,000 Ztr. Tabakblätter in Insbesondere uns fehlt leider dieser Trost, und und Nicht 1856 den der ganz wer­­» nicht in den Weg stellen ; gerüdt, daß folgen fann, hat in ift, einem vie sonft find ift Monats Df­­biefigen Etablissement sich hiebei, wie die von dieser Seite drohenden Hinderniffe es bei vie Arbeiten so weit vor­­die Eröffnung ver Bann zur angegebenen Zeit er­­­ *) Wenn die Ueberschrift manchen unserer Leser glauben machen sollte, daß wir heute die Zweefmäßigkelt oder Zweckwidrigkeit des Tabak­­monopols diskutiren werden, so treten wir dem von vorne herein entgegen ; die Monopolsfrage wird uns ein andermal beschäftigen, diesmal wählten wir die obige Ueberschrift blos, weil wir die hier folgenden Daten einem Werke entnommen , welches dem statistischen Kongreß in Wien vorgelegt wurde und den Titel führt: „Das österreichische Tabakmonopol sest dessen Ausdehnung auf das gesammte Staatsgebiet. Ein Beitrag zur Statistik des Tabakmonopols von Georg Ritter 9. Plentner, Ministerialrath und Zentraldirektor der f. f. Tabakfabriken und Einlösungs-Aemter, Ritter des Ordens der eisernen Krone III, Klasse, Kommandeur des päpstlichen Gre­­gorordens, Wien, 1857,”­ ­­­­ERETIRTIFENTE ETSITEOTER Ladislaus Magyar K. Dieser Mann, der nit nur einen großen Theil S­ü­d­­afrika­s durchmandert und und Kunde gegeben hat von manchen bisher ganz unbekannten Ländern und Bölfern, sondern dessen Leben und Treiben auch so viel Merkwürdiges und Abenteuerliches an sich hat, wurde in den flachen Grfi­den unseres Diaterlandes geboren; er ist der Sohn des Herrn Emerich von Magyar in Szabadfa, und er­­hielt seine wissenschaftliche Ausbildung zum Seemann in der nauti­­schen Schule zu Triefl. Die Nachrichten, die wir über ihn mit­­theilen, sind aus Briefen geschöpft, Die er von Zeit zu Zeit aus Südafrika an seinen Vater schreibt und von welchen ein großer T­eil in dem kürzlich bei Eggenberger auf Kosten der ungarischen Akademie erschienenen Werke abgedruckt ist). Wir wollen mit demjenigen Theile der Briefe beginnen, aus welchen uns die ersten abenteuerlichen Erlebnisse unseres dvielgereiften Landemannes ent­­gegentreten, und dann zur eigentlichen Erzählung seiner Neffen übergehen : „Yas-Aud­em (Mittelafrika, Königreich Kalundu, 40 4 ° ©, Br., 230 43" D, 8. von Greenwich), den 20. April 1851, Ich verließ auf dem österreichisc­hen Postschiff als Seefader Triest, landete glücklich Hafen Bafin de todos a fantos, trat hier aus dem österreichischen Seedienst, ging nach Mestindien und schiffte mich in Havanna auf ein spanisches Kontrebanderschiff als gemeiner Matrose nach der Negerküste von Guinea ein. In diesen gefährlichen, verwünschenswerthen Handel war ich so glücklich, 1500 spanische Thaler zu gewinnen, die ich, nach Kuba zurin­gekührt, dazu verwendete, um bei einem Lehrer der Nautit sechs Monate lang Unterricht zu nehmen, und die zu Seereisen nöthigen Dinge mir anzutcheffen. — Hierauf ging ich als zwei­ter Pilot auf dem spanischen Schiffe , Albatros" nach Dostindien und dann über Java und Sumatra nach Madagaskar in den antogirischen Hafen. Hier ertrankte Ich am gelben Sieber, konnte jedoch bald mit einem franzö­­sischen Schiffe nach dem Vorgebirge der guten Hoffnung segeln , wo ich im Matrosenhospital nach zwei Monaten glücklich genas. Bon­da reiste ich bat. — Unter den Landeseinwohnern führe ich den Namen Engana Koma.“ Zentral-OHhila (16 ° fühl. Br. und 15 ° 20 ° östl. 8, von Greenwich), Eupata, 25. Dezember 1853. „Deinen ersten Brief, theurer Vater, erhielt ich über Benguela, den 14. Oktober I. $., den zweiten zwei Monate später, aber eine hartg­nädige Augenkrankheit, welche mich auf meiner Radreise durch die bren­­nenden Sandwi­lten befiel, hinderte mich zu meinem großen Schmerze bei­­nahe zwei Monate lang, dieselben zu lefen. — Mein Plan gelingt , auf meinen fünfjährigen fortwährenden Reisen habe inh Südafrika vom atlan­­tischen Ozean, von Abend nach Morgen, bis in die Nähe des indischen Meeres, vom 49 bis zu dem 229 f. Br. und vom 12 ° bis zu dem 34 ° östl. 2. Durch­wandert. Ich werde die systematische Beschreibung dieser Län­­der, wie auch die Berichtigung der Karten beginnen, sobald es meine Be­sundheit erlaubt. , , , Du staunst darüber, daß ich mich unter den wilden Böl­­fern Afrita’s nicht nur niedergelassen, sondern auch­ geheirathet habe. Aber ohne diesen legteren Schritt hätte ich das Ziel, welches ich mir vorgesteht hatte, nie erreichen künnen, und jegt, da ich es erreicht habe , darf ich sar­gen : Feine Macht und mein Reichthum Europa’s reicht allein bin, auch den fühnften Reisenden in den Stand zu feten, daß er bieten wilden und müßten Erdtheil durchwandere. Die bewaffneten Sklaven meines Weibes waren fünf Sabre hindurch; meine Begleiter, die gehorsamen Werkzeuge zu der Ausführung meiner Befehle, Kühn vordringend, wohin uns der Plan der Reife führte; — sie sind aber größtentheils schon gestorben, theils der Krankheit, theils die Waffen in der Hand, theils in Folge der furcht­­baren Drangsale der Reife, als : Hunger, Durst und milde Thiere, Ich selbst bin von den Krankheiten, welche das heife Klima mit sich bringt, so zu Grunde gerichtet, daß mein Aeußeres dem eines sechzigjährigen Grei­­fes gleicht. Sch hatte fünf Kinder, von denen noch zwei leben, das ältere von 3% Jahren ist in Yak-Dud­em und heißt Gonge. Diesen Knaben habe ich dazu bestimmt, in Europa erzogen zu werden, damit er einst als bey ge­wesenen Fürsten von DBife Enfel würdig auftreten künne. Gier ist die Dielweiberei gebräuchlich, doch nenne ich nur eine meine Frau, nämlich die gutherzige Tochter des Fürsten von Bife, Inna-Rullo-Ogoro Da ich­­on vor drei Jahren mein Weib und die Sklavinen von meiner Reife zurückgefehirt habe, konnte ich nur wenig Nachricht von ihnen erhalten, und weder mein Weib noch meine Kinder unterrichten. In meinem Hause reden wir die Bunda- und Kalabersprachen. Meine Sklaven leide ich, doch habe ich ihnen nichts zu zahlen und nicht für ihre Nahrung zu sorgen, son­­dern sie müssen vielmehr mich durch Sagen erhalten. — Die Quelle meines geringen Einkommens ist das Elfenbein, das nach Europa und Nordame­­rika verführt wird. Allein während meiner langwierigen Reife konnte ich keinen Handel treiben. Reiten, seine Sastb­iere gibt, vermochte außer einigen Mauleseln zum Tag Elfenbein fortzu­­bringen, und trachtete bles immer so viele verschaffen, als ich zur Kleidung meiner Sklaven­ten erlaubten, in geographischer tt möglich, daß europátigre Waaren mir Reife bedurfte, Die Eingebornen reifen immer zu Fuß ich die südafrikanischen Sprachen redete, oder boch verstand, bestimmt, so wie auch die if, bin zu und zur Fortlegung der und find so aus­­dauernd und statt, daß sie mit hundert Pfund belastet, des Tags 12 geogr. Meilen Monate lang zurüclegen können. Das von mir bereite Gebiet habe ich, fher Beziehung beschrieben, Europäer eine größere Strecke von meinen bewaffneten Negern begleitet wurde, Ströme untersucht und deren Quellen und Lauf größtenteils überall ich auf gute oder üble Weise durchgedrungen ; doch mußte ich viel Nügliches und Kostbares zurüclaffen, vieleicht die interessanteste Naturaliensammlung, die je im Inneren Afrifa’s zusammengebracht worden habe 26 mächtige astronomisch Lage der Länder, die ich durchtwanderte. In seinen neueren kürzlich eingelaufenen Briefen, datirt vom 5. August 1856 aus Bife, schreibt Magyar, daß er von der portu­­giesischen Regierung aufgefordert sei, seine Reisen in portugiesischer Sprache zu veröffentlichen, wofür ihm der Rang eines Oberstlieute­nants und zwei Drittel des Ertrags versprochen wurden. Die Angabe finden mir bestätigt in der 14. Nummer (Juli 1856) der zu Lissabon erscheinenden offiziellen Zeitschrift „Bolexim e Annaes do Conselho Ultramar." Es Heißt nämlich daseltst in einem Berichte des K­olonialrathes an den König-Regenten von Portugal vom 24. Jänner 1854, das sich Ladislaus Magyar (oder wie er hier heißt, Ladisl­as Amerigo Magyar) erboten habe, der portugie­­sischen Regierung 1. einen ausführlichen Bericht über zwei von ihm im Inneren Afrika’s gemachte Reisen einzureihen, 2. eine neue topographische Karte des westlichen Theiles dieses Kontinentes, worin die in früheren Karten enthaltenen Fehlr verbessert sein würden, an­­zufertigen ; 3) den besten Weg anzugeben, den Neifende zu Lande von den portugiesischen Befitungen in Westafrika nach den gegen­­über­liegenden ostafrikanischen zu verfolgen Hätten. Als Entschädi­­gung für seine Dienste verlangte der Antragsteller die Ertheilung Denn da es hier, , doch Gott ich mich täusche, aber ich statistischer, so meit politischer es mit weiß ich glaube, in Siüdafrika nicht, daß bis jegt Jch und Licht es meine Fähig sei­­und ethnographi­­welchen Opfern! Es noch fein bereift hat, als ich. Indem in dem brasilianischen *) Magyar László delafrikai levelei és napló .kivonatai. Kiadta Hunfalvy Jänos.

Next