Pester Lloyd, Oktober 1857 (Jahrgang 4, nr. 223-249)

1857-10-09 / nr. 230

° k ' ’ . Desterreich und Frankreich im Jahre 1813. (Aus Ihiers’ Geschichte des Consulates und des kai­serreiche 8,16. Band.) » (Caulaincourt muß­ in Prag die VE Formstreitigkeiten fortlegen, — Rückkehr Napoleon’s aus Mainz, — Caulaincourt mit einer gehei­­men­Berhandlung mit Desterreich beauftragt. — Das Ultimatum Kaisers Franz I — Brief, mit dem Caulaincourt dessen Uebersendung begleitet. — Napoleon’s Zögern und Gegen­­projekt. — Unruhige Erwartung­­ in Prag. — Auflösung_des Kon­­gresses und­ Kriegserklärung Oesterreich’s an Frankreich. Freude der Rusen und Preußen, ex Mit wie großer Freude Herr die An­­kunft Herrn v. Caulaincomrt’ 8 , Herzog­­ von Bi­­cenza, in Prag begrüßte: in Folge der Instruktionen, die der Lestere erhalten, konnten die nach Prag des M­eltalls 4. und der Bedingung, Verhandlungen seinen Schritt vors­wärts rüden ; und der österreichische Minister war Stande, ihm zu wiederholen, was er bereits Heren­dr. Narbonne ge­sagt . 518 zum 10. August um Mitternacht werde Oesterreich un­­gebunden bleiben , von da ab jedooch auf Seiten der Alliirten treten, fest entschlossen, mit glei­ten Metternich einzuhändigen und von ihm die rufsischen und preußischen Bevollmächtigten tod unter Austausch der Boll­­machten und die Discussion dieser Noten in gemeinsamen Conferen­­zen erfolgten. Weiter durfte Baffano nicht gehen, obschon Caulain­­court ihn bei der­ Eit­h­eit zu fallen suchte hinüberzukommen, so wie­der ihnen zu siegen oder unterzuges­ben. . Auf seine­­dringenden Bitten und Herrn zu Baffano um größeren Spielraum , ward ihm von dem Lepteren nur das Zu­­geständniß gemacht, eine beglaubigte August tat der definitive um sich an von Oesterreicher selber.­ v. Metternich an den Kaiser Ab­sch­rift Abends Lehrte entgegenzunehmen — der und ihn beschwor, selber der feiner Vollmach­­off­ziellen Noten des Lage Frist zu verzögern, im der Dinge zu überzeugen und sich zur Förderung Napoleon von Mainz nach Dresd­en zurüdk und nunmehr ging er sofort ernflich an­ die Ausführung des Planes, dur eine scheinbar ernsthafte Unterhandlung mit Defterreich allein bessen Eintritt in die Salachtlinie noch auf eine kurze NHai­­Zeit fer Franz Desterreicher einzuflichtern, so­­ oder zu belegen, stellen, daß sie für­ seinen die isolirten Seine Bedingungen mußte er dabei natürlich nehmbar follten. Kundes, die Herausgabe Hamburg’s, Kübel’s die ein Senateconsult dem Kaiserreiche einverleibt, waren die Forderungen, die ihn am meisten verlehten : das­ Großherzogt­um Warschau, Spanien und Syrien, das er nur vorläufig als Unterpfand behal­­ten, war er Bubna, bereit Hauptquartiere, der aufzugeben. Einige fin in durch. sofortigen Beitritt Oesterreich’s Gesandten seinem Streben man daher Herrn von Narbonne die zum Frieden führen die Auflösung des Rhein­­und Bremen’s, Worte , die nach Herstelung des Friedens immer bemüht zeigte zu vermitteln und aufzugleien, Ließen ihn hoffen, er werde auch einen solchen­ Vorschlag mindestens­­ den nußlosen Während über die Form fragen , fortfegen ließ : ‚erhielt Herr von Caulaincourt ganz geradezu auf den Leib äugersten Forderungen insgeheim den zu rüden , ihn um präd­e Angabe der Defterreich’8 zu ersuden­, Nein, so, dag von Dresden aus mit einem Fa oder geantwortet werden künne. Diese Separatun­­terhandlung sollte für die Welt ein Mysterium bleiben : Wenn Defter­­reich und Frankreich einig würden, werde es genügen, das Resultat zu Tischfeit. Mittheilung eine für die Oeffentlichkeit dupiren, bestimmte Note Jaffe sich. von reichlschen Minister gemeinsam übergeben : darauf follte zur Unmög­ vertraulichen nach Prag ab, die für Oesterreich wie für die Alliirten in hohem Grade belei­­digend war , da sie d­en Lepteren vorwarf, nur zum E­heine zu un­­terhandeln, um fo­ Oesterreich in den Krieg zu verwideln , und Herren von Metternich zu versiehen gab, er biesem öfter­­ber Herzog Vorfälag­er noch von Zorn über die ihm so eben eingehändigte De­perche erfüll war — Caulaincourt mit seiner­ geheimen Mission­ bei ihm erfehten. Er reife augenblicklich Befehle seines Herrn entgegenzunehmen zurückgekührt war, wurde der nochmals zum Kaiser Franz gerufen, der über diese Separatverhandlung plöglich neue Bedenken empfunden. Nachdem diese überwunden­­ waren, Herrn von Baulaincourt folgende Antwort : „sein Gebieter sei mit si zu Rathe gegangen, ob diese so unvorhergesehene und so späte Communication ein Ausflußgder Kraft oberholber List der Fall, so halte er eine offenherzige Ant­­wort für Pfligt — märe te gleichermaßen antworten zu müssen, da über vertreten künne." Demgemäß vereinbaren Trieden nach Brandeis überbrachte Metternich am­­ Gehten seines Schwiegersohnes gerne ein Aueflug­er die Bedingungen, auf de­nen er befronte, der ganzen Welt und insbesondere Frankreich gegenz geb Herr v. Metternich münd­­ig nachstebendbe Erklärung ab, die gingen Tenne, welche die Höfe von Rußland und Preußen 7. nach Prag ber Herzog v. Brcenza­­auf der Stelle nach seinem Dictate niederschrieh und­­ die von solcher Wichtigkeit ist, bag mir sie hier ihrem Wortlaute nach mittheilen : Instruktion-assi­ ben Grafen von Metternich,unterzeichnet von dem Kaiser von Oesterreich. Herzog Mette­nich wird dem Herzog von Vicenza auf sichEbtens­wott das Versprechen abnehmen,daß seine Negierung über den in Rede stehenden Gegenstand das absoluteste Stillschweigen beobachten wird. Da ich aus den vorgängigen vertraulichen Erklärungen ich jene Bedingungen als nothwendig die’ Artikel aufzuregen, welche mein bie­ße bin­­ein fried­­liches Abkommen zu fielen scheinen ; und da ic ihre Anschauungen theile, teil für das Wohlergehen meinter Staaten und der übrigen Mächte erachte und für die einzigen halte, die wirklich den allgemeinen­ Frieden herbeiführen können ; so gögere Ich nicht, Ultimatum enthalten, Ich erwarte ein Ja oder Nein im Verlaufe deg 10. Ich bin entfehloffen, mit Antrug des 11. im Vereine mit Rußland und Preußen den Congreß für aufgelöst zu erklären und meine Streitkräfte zu denen der Allierten stoßen zu lassen, um einen mit­ den Unteressen aller zu erkämpfen. Von diesem Augenblicke an sehe ich alsdann vort den gegenwärtigen Bedingungen ab , über deren zu­­künftige Gestaltung von da ab das DBoffenglad zu entscheiden haben wird. Alle Vorschläge, die nach dem 11. gemacht werden, sind nicht mehr so zu betrachten, als könnten sie mit der Jegt schwebenden Verhandlung in Verbindung gebracht werden. Bedingungen, unter denen Oesterreich den Frieden als erreichbar ansteßt, tragsmäßig gebunden, dürfe nicht mehr anhören, ohne ihnen Mit­­theilung davon zu machen und seine Friedensstipulationen anders, als im­ Einverständnisse mit ihnen zulassen. Caulainccourt be­gleitete die Mittheilung dieses Ultimatums mit folgendem Sch­re­i­­ben an den Kaiser : Sire! Dieser Friede wird vielleicht Ihrer Eigenli­ebe, Ihrem Ruhme aber nicht im mindesten Eintrag thun, denn er tritt der wahren Größe Stanfreich’sinnichts zu nahe, Diewilligen Ste, ich be­­schwöre Ste, Frankreich, feinen Leiden, seiner edlen Singebung an Ste,­­ Den gebieterischen Verhältnissen, in denen Sie sigh befinden, diesen Frieden. Lassen Sie diese fieberhafte Aufregung gegen ung vorübergehen, die si ganz Europa’s bemächtigt hat, und welche selbst die entschiedensten Siege nur noch steigern,, nicht beschwichtigen würden. Ich flehe Sie um den Frieden an, nicht des eitlen Ruhmes wegen, ihn zu unterzeichnen, sondern weil­ ich fest überzeugt: bin, daß Sie Nichts­­hun können, was­ unserem Vaterlande nüslicher, was Ihrer und Ihres erhabenen Characters unwil­bi­­ger wäre. Hin I aund Uhr Nachmittags waren diese Schriftstücke in­ den Händen Napoleons , damit also Herr v. Canlaincourt am 10. vor Mitternacht die­ Grundlagen des Friedens unterzeichnen konnte, mußte noch am Abend des 9. eine bejahende Antwort nebst den nothwendigen Vollmachten von Dresden nach Prag abgehen. Der Kaiser aber wollte in der aufm­ätigen Schilderung Metternichs Be­treffs der Unannehmh­­eiten, die eine Außerabptlaffung bieted Ter­­mines mit sich bringen müsse, nur einen diplomatischen Kunstgriff err­bliefen, dür den man ihn zur schnellen Entfähriegung zu drängen hoffe : er verließ sich darauf, bag er, an nach Auffündigung des Waffenstillstandes, während der sechs Tage bis zur Wiederaufnahme der Feindseligkeiten, vom 11. bis zum Anbruch des 17., eben­so gut mit Desterreich werde verhandeln können, wie bis zur Mitter­­nactsstunde des 10. Augus. Er leg sich daher die Nacht vom 9. auf den 10. Zeit zur Niederlegung und kam über­ folgendes G­e­­genprojekt mit sich in’s Reine. Er gab das Großherzogtum Warschau preis; Naßland und Oesterreich möchten davon so viel sie wollten, wenn es ihnen Recht wäre, auch das Ganze an Preußen überrafen. Dieses aber müsse sich dafür von der Elbe 618 Hinter die Oder zu­­rückziehen und seine eigentliche Wiege, die Mark Brandenburg mit Berlin und Potsdam, an Sachen überlassen. Die Hohenzollern sollten sich aus einer deutschen in eine polnische Macht verwandeln und ihre Hauptstadt in Nönigeberg oder Warschau aufschlagen , denn Danzig dürfe nur an Preußen fallen,­­sondern müsse eine freie Stadt bleiben oder vielmehr werben. Von Hamburg , Lübel und Bremen könne nicht die Rede sein, da sie der Senatsbeschlag dem Gebiete des Kaiserreiches einverleibt seien, eben­so wenig von der Abschaffung des R­heinbundg-Protektorates , da Napoleon’s Gegner selbst anerkennten , daß diese Schulherrschaft ein leerer Titel sei, dessen Beseitigung fordern nichts heiße, als ihm eine nuglose Demü­­thigung zumathen. Silyrien mole er an Oesterreich geben, aber mit Ausflug von Istrien, d.h. von T­rier und von einigen Positionen jenseits der jülisschen Alpen, wie Billady und Görz, die er, seiner Behauptung nach, brauchte, um Benedig’s sicher zu sein. Da diese Bedingungen wenig Aussigt auf Annahme hatten, ward Caulaincourt außerdem autorisirt, in zweiter Linie zuzugeben, bag Preußen seine Befigungen zivischen Oder und Elbe behalte, jedenfalls aber müsse, bei der Vertheilung des Großherzogt­umes Warschau, Danzig als freie Stadt anerkannt werden; von Istrien müsse wenigstend Triest, das gleichbedeutend mit Venedig sei, bei Frankreich verbleiben, und­ in Betreff der Hansestädte so­wie des­­ Rheinbundsprotektorates müsse Örsterreich nachgeben. Am 10. früh ließ Napoleon Herrn von Bubna zu sich ru­­fen und febte ihn von dem ganzen Stande der Dinge in Kenntniß: die Biegsamkeit des österreichischen Abgeordneten bestärkte den Kaiser leider in dem Glauben, er werde den Frieden erhalten künnen, wenn er sich allenfalls noch zu dem Opfer Triests an Oesterreich herbei­­laffe, ohne sich von ihm besonders peinlichen Forderungen in Betreff Lührers, Bremens, Hamburgs und des Rheinbuntes fügen zu dürsen.­­Er beauftragte daher Herrn von Bubna, in diesem Sinne an Herrn von Metternich zu schreiben, und legte gleichzeitig­­ selber die,­­legte Hand an seine Instruktionen für Caulaincourt, die nach dieser Zeit­­versäumung natürlich erst im Laufe des 11. in Prag anfangen konnten. anwischent war der 10.in Prag verflossenkhne eine Antwort, aus Dresden zu bringen — zur großen Freude der Rus­­sen­­ und Preußen, zum größten Kummer Caulaincourt’s und Metter­­nich’s, der sich im Verlaufe dieses Tages mehrere Male zum Herzoge von Bicenza begab und ihn stets traurig und schweigsam fand. Der österreichische Minister konnte ihm nur wiederholen, mit der­ Mitter­­nachtsstunde werde Kaiser Franz aus einem Schiedsrichter, der den Altirten den Frieden zu diftiren vermöge, ein Kriegführender, der die Friedensbedingungen gemeinsam mit seinen neuen Mitverbündeten berathen­­ und annehmen oder verwerfen müsse. Am 11. fuüi erhiel­­ten Caulaircourt und Narbonne von Metternich wirklich die Anzeige: dag in der vorhergehenden Nacht der Beitritt Oesterreich's sur&oalition unterzeichnet;z­rag der Prager Kongres aufgelder;pa Desterreich, seinen Pflichten gegen sich selber und­ gegen Deutschland gehorsam, genöthigt sei, den Krieg an F­rankreich zu erklären. Die Bevollmäch­­tigten Rußland’s und Preußen’s verließen die böhmische Hauptstadt inmitten “allgemeinen Zubels über ein Resultat, das ihnen selber nicht minder genehm war : der deutsche Patriotismus flammte rebt in den österreichischen Landen eben­so gewaltig auf, wie einige Monate früher in Breslau und Berlin, und bei­­Preußen ; demgemäß Danzig an Preußen. «Wiedererstellung Hamburgs und Lübecks als freie­ Bay»sestabter eventuelle und von dem Abschlussedeo allgemeinenFtretens abhängig zu Machende Verständigung über die anderensbetledens 2.Militärdivision —d.v.namentlich über Bremen­—sowie über die Vekzichtletst«Yngauf »das Pronktomt des Rheinbundes in der Weise,tapdtelunabhängigzzeit all»gkgktmämägtn Füsstaneutschlands für die Zukunft unter die Burg­­schaft sämmtlicher Großmächte gkstklltwikdg Ruck­ streuten Preußeng mit einer haltbaren Grenze an der Elbe. Ahn-UmsttHlivtisch M Provinzsn an Oestmetch. Gkgtnfemt hat mich dst Bdechsitzstand der großen und kleinen "Mc’ichte,sscht«ZUUm Friedensschlusse festgesetzt sein wird",durch keine Qui­thut verändert oder verletzt werden kann. Mittemth sagt errchmois die·Warnung hinzum OxstkkkeiC Etöntechtø zuk Mtttkktmichtssi untedes 10, vertraulih mit Napoleon aunterhanteln, gewisse Sristenebedingungen annehmen, sie den Alliirten eltít aufbringen — vom 11. ob jetoc fei­re am die Lebteren vers dieser übertragen, um Rußland und Preußen eine Ablehnung von ‚machen. Am während fit — glaube , das Mächte selben zu erwerben, zu gewinnen, um Brctnza Metternichs wäre, wie er Erstere Auflösung unter Deferreich , Rußland mit der Koalition fertig Befehl, Herrn von Metternich de­s Großherzogt­ums Warschau von , deshalb nur Congreßsigung des Friedenswerkes den Dant waren ,­­ fan­s sie unerwarteter Weise Die Wiederherstellung Preußen’s, verborgenen Negortation in die zu machen. Xeider ging gleichzeitig mit des österreichhsshen ihm Erstaunen zur Koalition unter, vier Augen tő­ben als er am So hoffte ehe zu werden, abwehren. Debatten erwähnten zu einem Entf­luß gekommen, und dann auch­­ war nicht gering, als bei offizielle dem dieser Stolz. Diese Note follten Narbonne und Caulaincourt dem am ab, ter CR, so für 6. um er an­­Herrn von französischen­­ Spiele und Vertheilung » — bie glaube er r -le·n-..­"-s Die,,Times«Z bemerkt dazu,der­ Erzbischof«hätte,statt dazu Zweifel anzuregen,­lie­ber offen seinen Landsleuten ab­­hab­en sollen,sich bei diesen mit den Sammlungen zu bethei· l­en.—«« " . g Schließen wir unser heutiges Resumé mit der interessan­­ten Angabe der andener Korrespondenten der,,A.A.Ztg.««. Derselbe schreibt:,,Von allen auswärtigen Staaten hat England in­ dieser großen Krisis, seiner Geschichte ausgezeichnete Versicherungen (marked assurances) der Freundschaft und Sympa­­thie empfangen, und das britische Wolf wird die edelmüthige T­heilnahme, welcher alle christlichen Nationen bei diesem Kampf zwischen Barbarenthum und Zivilisation ihm bezeigen,, in bant­barem Gedächtnis tragen.” * Das Leichenbegängnis von Scholz fand gestern am 7. statt Wien, seien wir in der „Morgeny.“, hatte ein zahlreiches Kon­­tingent von Trauernden aus allen Altern und Ständen gestellt , um­ sei­­nem Liebling ein großartiges Leichenbegängniß zu bereiten Außer den näch­­sten Kollegen, den Schauspielern des Karltheaters, hatten sich die Direktio­­nen und Mitglieder der beiden anderen Wolfstheater, Mitglieder der bei­­den Hoftheater, Künstler, Schriftst­ller und Journalisten um den Sarg gesammelt. Die Leiche wurde unter priesterlicher­­ Begleitung von­­ dem Trauerhaufe abgebeft und der­ lange Zug bewegte sich erst, um sich ganz entwickeln zu können, an dem Karltheater vorüber eine ange Strebe die Lägerzeile hinauf gegen die Berdinantsbrände zu und dar an der gegen­übberliegerten Häuserfronte wieder Finale bis zu der. Johanneskirche. Zu beiden Seiten des Sarges­ schritten Mitglieder des Karltheaters mit Wachs­­lichtern und dem Sarge folgten zahllose Leidtragende. In der Johannes­­fire fand die feierliche Einsegnung statt, wobei eine vom Oigesterdirit­­tor Schrottenthaler komponirte Kantate gesungen wurde. Daran schloß sich ein Trauermarsch, dem­ ein Motiv aus der „schwarzen­ Frau,” worin Edolz als Klapperl zum ersten Male hier aufgetreten, zu Grunde gelegt war. Von der Kirche aus bewegte si der Zug, mehr als 60 Wagen zäh­­­­lend, durch die Lägerzeile über die neue Brűde und durch die Hernalser- Linie nec. Tornbad, we der Berblifpene an seinem Wunsche an der 8 be­siegt werden­ sollte. Am offenen Grabe hielt er.­­Ein Eboral (von Kapellmu­ster Kinder) tünte als Irpter Abschiedsgruf tem Todten, dann feu­erte der Sarg hinab, und Mer&­de bebte Menzel Cholz! Die fegten Worte, Me Echolz in der legten Rolle, dem „gemüth­­lichen Teufel,“ auf der Bühne gesprochen, waren: Aber meine Wite wird Die S­tant BPI]NF gemacht; er ruht, wie er gewünset, an der Seite seiner Battin­­en Rachel, Briefe aus Marseille vom 2. b. M. Laffen Feine Tätigung mehr über den Charakter der scheinbaren Befreiung, die einen Tagesneuigkeiten. Beft, 8. Oktober. * 7 Heute am 8. Oktober wurde das vereinigte prote­­santische Seminar in feierlicher Weise eröffnet. Die Stu­­direnden der Theologie, 50 an der Zahl, versammelten sich zu dem Ende in der reformirten Silbe und sangen lag „Veni sancte spiritus”, worauf der hzn. Superintendenzadministrator Báthory von der Kanzel ein herzliches­ Gebet sprach, Graf Gedeon Räday aber als Präses des Chulfomtté einige exrmunternde Schlußworte an die studirende Jugend richtete. * 7 Die A. 5. Entsccliefung vom 29. März v. 3. hat bee­kanntlich die Errichtung von israelitischen Musterschulen in den fünf Verwaltungsgebieten Ungarns, der Wojwodina und die Temesher Banates ausgesprochen, und zur Dotirung dieser Anstalten einen Theil der Zinsen des aus einer Million Gulden­­ bestehenden israelitischen Schulfondes bestimmt. Heute Mittags 11 Uhr hat nun die Einweihung der Für das Pester Verwaltungsgebiet be­­stmmten M­usterli­auptschule in feierlicher­­ Weise stattge­­funden. Die freundlichen Räume des Schulsokales waren dem Zmedke entsprechend ausgestattet und mit dem Bildnisse. Sr. Majestät des Kaisers geschmüct. Ein meihevoller Gottesdienst, und der von Orgel» Hängen begleitete religiöse Gesang der neuen Schüler gingen dem feierlichen Alte der Eröffnung voran, die von dem E. T. Schulrathe, dem Hon. Herrn Michael H­a­a­s, vollzogen wurde. Die huma­­nen und­ toleranten Ideen seiner gehaltvollen Rede, so wie der Aus­­drug einer energischen L­oyalität fanden in den Herzen der zahlrei­­chen Anwesenden Tanfen Wiederhall. Als der Hochw. Herr im geist­­igen Donate mit dem Streuze­­ auf der Brust die Sanzel bestieg, deren Dre mit den goldenen Lettern des alttestamentarischen Kul­­tus durcfmv­rkt war, so konnte dieser Moment eines bedeutenden Ein­­druses auf die Anmwefenden nicht verfehlen, meinde die Kanzel, um im Namen der Gemeinde für Nachdem Herr Schul­­rath Haan 8 seine mit vielem­nteresse und lebendiger Theilnahme aufgenommene Rede beendet hatte, beflieg der Gemeinderath Herr D. FleisäT, der verdienssvolle B Vorstand der Israel,­ Kultusge­­„die Errich­­tung der aus Staatsmitteln gegründeten Schule" Sr. Apost­o­­lischen Majestät, der hohen Regierung, so­wie den Distrit­­tual- und sädtischen Behörden für den fordernden Beistand in ent- Der. Prediger Herr Dr. Bach so­wie der Religionslehrer Herr Zilzer gaben durch die Ber­­­üntung des göttlichen Wortes den der Jugenderziehung gewidmeten Räumen die religiöse Weihe. Noch dankte der Oberlehrer der neue Anstalt, Herr, Kederer, für sich und im Namen seiner Kollegen, und bildete den ‚erhebenten Abschluß die Abfingung der Boltéhymne. In die ‚alle Anwesenden einstimmten der interessanten Feier, welcher der Herr Sc­hulentirektor. Kriegler, der Herr Vizebürgermeister SA» | Seite seiner Gattin 69099 mit mehreren Magistrate- und Gemeinderäthen, der Herr Ober­­fommissär 98. 0­­1, mehrere Vertreter beg , Gemeindevorst anbeg, Jo­ wi ein zahlreiches Publikum beimphnten, Wie wir hören, hat unmittelbar nach him Eröffnungsakte zwischen dem Herrn Edul­athe Haas, tem ff pfrenns­tgeh jegt, Ihr a Staatspifit” machen.” Er hat feiner „Alten“ Gemeindes und Schulvorstande und dem Lehrerpersonale eine fon fereng flattgefunden, in welcher der Herr Schulrath mehrere in Bezug auf die Eintheilung der Schule Höchst prafti­ge und nuppbare sprechenden Morten zu baufen, ı­­­e Rathfeläge­­ ertheilte, die von­ den Betreffenden mit dem aufm­ätig­­­sten Danke entgegengenommen wurden.­­Gegenüber der von uns abgedruckten feterlichen Verwahrung des»Katholischen Christen«bemerkt herr S­igmund im Kunds schafteblatte«:,,er wollte mitterarte»anbeten«blossen höheren Grav von Verehrung ausdrücken,derberheils gethungs stau nach katholischem Lehrbegrifs als Mutter Gottes ü­ber alle Hei­­ligen gebü­hrt und er­ glaubte dies umso mehr zu düksen,,,da doch der Ausdruck­»anbeten«auch in»Bezug aus lebende Personen allge­­mein in Druckschriften angewendet wurde und wird«. VWiewirim,,·P.N.«lesen,hat der Pester städtische Ober­­physifus "Herr Dr. Tormay von europäischen Gelehrten ersten Ranges Zuk­riften erhalten, in z welchen demselben die Anerkennung für seine Arbeiten auf dem Gebiete der­ Statistik, in­­ ehrenvollster Weise ausgesprochen wird. Unter den vielen, führt das gedachte Blatt folgende Zeilen aus einem Briefe Raum­er­s an : „Sie haben in­­ dieser Beziehung nicht nur dur die, mit der größten Sorgfalt ges­­ammelten Daten, sondern auch durch die Vergleichung derselben mit anderen Falten den Gesichtskreis erweitert, und die Belehrung berei­­chert. Mancher zweifelhafte Gegenstand ft hiedurch zur Gewiß­­heit erhoben und das nur scheinbare Wahre gerechtfertigt worden.“ * Wie die , Magy, Porta” meldet, ist der ihmwarze um­gartische Attila aug zur vorfäh­ftsmäßigen Trent der Debretziner Studenten (refor­mirtes Kollegium) erklärt worden. * In diesen Blättern wurde jüngst nach der "P.­D. 3." die Nachricht von dem in London erfolgten Ableben eines gemeilten Theodor Damburgh­y, eines geborenen Ungarn mitgetheilt ;­ hierauf bezüg­­ch veröffentlicht die "M. S." nachstehende, ihr aus England­ zuge­­gangene Mittheilung : „Theodor Damburghy wanderte, im Jahre 1848 aus, und durchzog beinahe die ganze­ Welt.­­Zuerst ging er von London nach Kalifornien, von da nach Australien, und­ führte endlich vor einigen Monaten wieder nach London zurück, wo er ein Handlungsgeschäft gründen wollte, jedoch plöglich vom Tode ereilt wurde. Seine­ junge Gattin, von englischer Herkunft, die unseren Landsmann auf allen seinen beschwerlichen Wegen getreulich beglei­­tet hatte, war nur im Stande, ihre ‚geiebliche- eheliche Verbindung mit demselben nachzumeisen, und ward somit des Vermögens ihres seligen­ Gatten, verlustig, ein Vermögen, das übrigens Fraum mehr als 200 Pfd. Sterling beträgt 5; die arme Frau ff­agtet ge­­genwärtig in Liverpool, und die Verwandten des Verstorbenen unwer­­„den deffen Nachlaß erben, jene Verwandte, die (mie, der Berichter­­statter bemerkt) dem Seligen, als er sich in der größten Bedräng­­­ung befand — ermiderten , daß sie gar nichts von ihm willen moll­­ten und seine Briefe zurückweisen würden.“ Der Berichterstatter beruft sich bezüglich der reiteren Behauptung auf einen seiner Freunde, der, jene „geschwisterlichen Briefe“ gelesen ha­­ben wil. + Das eine halbe Stunde von Sommerein im Pres­­burger Komitate gelegene Kloster St. Anton war am 24. v. M. der Schauplat eines verbrecherischen Attentates ; gerade um Mitters naht — schreibt man dem „M. Nepl." — wurde an das im ersten Stoce befindliche Fenster der Wohnung des Domherrn Ignaz Erdfs eine Leiter angelegt und ein mit einer Hade bewaffnetes Individuum versuchte in das Zimmer des schlafenden Priesters einzusteigen ; — dieser, ein 73jähriger Greis, erwachte vom Geräusche, in welches der eindringende Räuber verursachte, stürzte aus dem Bette und sehlug Lärm, — die Klosterbrüder läuteten die Sturmglocke, worauf die herbeieilenden Mönche und Diener den Räuber glücklich erhafchten ; derselbe, ein Tirhler Namens Ignak Szalay, wurde sofort der­ Be­­hörde übergeben. + In der Gegend von Bodau­ im Stuhl iweißenburger Kom­mitate wurde nach dem „M. N." dieser Tage ein bedenklicher Bar gab und eingefangen, dessen Starärmel, Westentaschen, ja sogar G Stie­­feln — o seltsames Ereignis — mit Thalern unnd Silber zwanzigerin angefüllt waren.­­ ( + Die Rabbiner von Gyula , Szarvas, Egdaba und Déva-Bánya haben, wie dem „Wand.“ geschrieben wird, eine Pe­­tition an die f. T. Statthaltereiabteilung zu Grafwardein um die Befeitigung jener Maßregel, wonach auf den von Rabbinern Taut glaubwürdiger Matrizel ausgestellten Geburtszeugnissen zur Erlan­­rung von Heirathefonfenfen auch Die Hebammen gefer­tigt sein müssen, eingereiht. Die Petenten machen geltend: „Wenn schon biete b. Verfügung die ergebenst Befertigten aus dem Grunde schmerzlich berührte, weil sie gleichsam ein ungeheures Mißtrauen in den Charakter und die amtliche­ Stellung derselben befundete, so bas der Aussage­ eines­ Weibes , fast mehr Glaubwürdigkeit als der der Serl­­sorger beigemessen würde, so hätten body dieselben wenn nur die Mai­­regel selbst ausführbar wäre, mit gewohnter Resignation und Royalität seinen Einspruch dagegen gewagt. Nachdem «8 aber beinahe einjährige Erfahrung — seit jenem Erlasfe — gezeigt, daß die Mitfertigung der Hebammen in den meisten Fällen die Erlangung des betref­fenden Ehefonfenfes ungemein erschmert, indem der eine oder der andere Brauttheil oft von seinem Wohn- und seinem Geburtsorte entfernte Reifen zu machen und Zeitverlust, Unforten und Mühe anzuwenden hat, bis er die Hebamme, die ihn empfangen hat, eruffren kann, in vielen Fällen hingegen jene Erlangung und somit die Ehe selbst geradezu unmöglich wird, ‚da die­ Hebamme­ gar nicht ermittelt erden kann , so ‚erlauben sich die ergebenst Gefertigten diese ihre Nemon­­stration gegen den oft erwähnten b. Erlaf einer boclöbl. T. FE, Statthal­­ter:fabtheilung unterthänigst zu unterbreiten, und um Aufhebung dieser Mafregel zu bitten, denn es steht fest, Daß durch Beibehaltung ‚dieser strengen und erschwerenden Verordnung die Hälfte der ohnedies nur stär­­k­ vorkommenden israelitischen Eheschliefungen unterbliebe , welches ge­­wif nicht im Sinne jenes Gefeges und in dem Wunsche unserer 6. Regie­rung und deren edlen, humanen Organen liegt. Was uns aber die Ge­währung dieser unserer ergebensten Bitte um so sicherer erhoffen läßt, ff, daß eine hochlöbliche FF. Statthaltereiabtheilung selbst auf eine­ Vorstel­­lung des Arader Rabbiners sich bewogen gefunden hat, in einem Speziale erlasfe bb. Großwardein 15. Jänner I. 3. an die Arader Komitatsbe­­hörde die Nachsicht der Hebammen mitunterfertigung, wo diese nicht Leicht zu erlangen ist, anzuempfe­hlen.“ ·" I In d im selben Blatte wird in einem von der Köröschattrten Briefe ü­ber den Mangel einer Fahrpost nach Gynla Klage geführt.Erwart­t jemand ein Postpaket,so ist er genöthigt, folgede Prozedur durchzumachen:1)Arzuwarten,bis·eg dem Post­­merturius gefällt,das Avi so Von Klein-Zombor zu überbringenz 2.) zu unterschreiben,Miß er an eigene Gefahrdiellebersendung mit der Briefpostwünsche zZJ das Rezept sie nach Klein-Zomboc zurück­­zusendenz4)auf die Ankunft des Pakets in Gyula zu warten.Im Sommer oder im trockenen Wetter geht dasnoch an,aber wettär­­gerlicher und maßlicher gestaltet sich die Sache,wenn die Wege grundsund bodenlog werden und man oft 4,5,6 Tage vd­r noch länger warten muß,oder wenn man ihr u.s.w.von Gyala aus zu befördern hat. “ Nationaltheater, Beftern trat Frl. Kornelia Prielfe in einer ersten Gastdarstelung als „Marguerite Gauthier” auf. Der Dare­ftellerin ging ein guter Ruf voraus, der auf ihr früheres Wirken hier, und auf ihre späteren Leistungen, wenn wir nicht irren, "in Klausenburg ges gründet tt. Inwiefern er auch verdient sei, darüber künnen wir nach einmaligem Auftreten nicht ausführlich Rechenschaft geben ; doch fanden wir in ihrer Leistung als Marguerite vor Allem eine vortreffliche Artiku­­lation, eine febr Hare Aussprache, die an und für sich zwar nichts Künst­­lerisches, aber dasjenige Materiale­n­, ohne welches die Kunst der Defla­­mation oft vergeblich wird. Bem­er it der Gastdarstellerin im Gegenzug zu den Usancen der Provinzschauspieler eine anerkennenswert­e Mäßigung sowohl in der Mimis als in der Deffamation eigen, die freilich besser als Zupfel, bei ihr jedoch oft in en Zumentg ausartet. ‚Einige­ ge­­lungene Momente, besonders einer in der Abschiedssgene von Armand, 171­­­ten für die Begabung der Künstlerin ein sehr günstiges Zeugnis ab. Der Beifall, welchen ihre Leistung fand, war sehr glänzend. Das Haus war sehr gut besucht. ‚Augenblick lang im Zustande der Racher bemerkbar war 5 diese Briefe ‚fügen noch hinzu, daß­ die gefeierte Künstlerin ihren Zustand vollkommen senne und ihn mit bewunderungswürdiger Resignation ertrage. „Derselbe Muth — sagt ein Korrespondent der „SInd.’ — dei diesem bewunderungs­­würdigen Talente, dieser Tochter der Inspiration, die sich nur von der Arbeit und dem­ Gedanken nährte... einst alle Hindernisse besiegen Teßrte, derselbe Muth und H­undertmal heldenhafter noch, findet sich in dert Tegten Augenblicken des Weibes wieder, das vielleicht für immer aus diesem Les­ben scheidet, in dem jedoch sein Name zurückleibt. Die Rachel war­ mehr pp nr Bortschritt in der Kunst des Theaters, sie war eine ganze Re­­volution. “ Die „D.- u. W.-dtg.” meldet : „Eine eigenthümliche Erscheinung fegt augenblicklich die Bewohner von Hameln und Umgegend in große Bewegung. Der alte Hohnstein, welcher fon an Sagen reich ist, sol seit einigen Tagen auf einem Flächenraume von circa 20 Morgen aus seinen Felsen F­euer und Flamme sprühen, und es ist bis fest unerHärlich, welches: die Ursache Hiesen mit "Wie wir "hören,sind aus der­ Nähe Hohnsteins Mannschaften requiriet, welche dort Wade hal­ten und durch Wasser das Feuer zu Löschen suchten , je mehr Wasser aber auf die brennenden Stellen gegosfen wurde, desto lebhafter soll dag euer gelodert haben. „Das Feuer”, heißt es in einem Privatschreiben aus ameln, „it. indeß keineswegs­­ sulfanisch,­ sondern es scheinen die Baum­­wurzeln, verbunden vielleicht mit einem brennbaren Mineral, dem Feuer Nahrung zu geben, welchem Hunderte von­ Menschen die Ausbreitung auf die Oberfläche zu hindern bemüht sind.“ * Zur Schilderung amerikanischer Zufände dient folgender Nachtrag aus der Nemwyorfer Post vom 24. 9. M. In Alabama hat eine schwarze Köchin, angeblich auf Anstiften eines Ungarn Eossine, eine Familie von 37 Personen mit Arsenit vergiftet. 6 Personen starben an der Vergiftung. Die Freunde des Hauses, wo dies vorgefallen war, verbrannten die­ Negerin lebendig und beschlossen den Ungarn in der­­selben Weise hinzurichten. In Easter-Tenesfee wurde ein Neger durch die Folter zum Geständnis mehrerer Verbrechen gezwungen und dann vom He­­bel­ lebendig verbrannt. Da die Presse im Norden diese Art Justiz mit­­billigte, fand sich ein Pastor Browniow aus Chorville­ berufen, die Anwen­­dung der Folter „in diesem Falle" in­ einem öffentlichen Senkschreiben zu rechtfertigen. Man darf nicht etwa­swähnen, sagt die „Newyork Ti­mes”, daß die Erregung der Zeugenaussage durch die Tortur blos auf die Neger Anwendung findet. Freie weiße Würger sind der Tortur ebenfalls ausgefegt. Ber zwei oder drei Wochen sagten ein paar Sklaven in Ab­­­bepvisle aus, daß ein Weißer sie aufzumiegeln gesucht habe. Daraufhin erhielt er so viel Peitschenhiebe als nöthig waren, ein Schub­bekenntniß aus ihm herauszupreffen. " j -’-«’« -«« sMk.Osmont in London­ hat seinspatent auf eine Erfindung genommen,die ekle­n Tintenfässern den Garaus machen­ soll.Er will nämlich eine Feder konstruert haben,mit dek,m­an 100 Bkte beschreiben kann,ohne sie einzutunken.Aehnliches,aber ziemlich unvollkommen,ist allerdings schon dagewesen. * In 200­e wohnten im Quartier Saint Sauveur z­wei Arbeiter, treue Freunde, beide Witwer und jeder Vater einer einzigen Tochter. Die beiden Väter gewannen die Herzen der gegenseitigen Töchter und heirathe­­ten sie an demselben Tage, so dag diese jept die Schwiegermütter ihrer Väter sind und, werden die Ehen mit Kindern­­ gesegnet, ‚die Großmütter der Kinder ihrer Väter werben, während Tegtere nicht aufhören, die Väter ihrer S­chwiegermütter zu sein. » -­­ Verantwortlicher Redakteur : Karl Weislicher, Anteile-Post­­ «spest,8».Oktober.«Über die Bedeutung der­ Zusam­­m­enkunft in Weimar­ lesen wirs in einer gewöhn­­lich gut unterrichteten Wiener Korrespondenz:«’­« ,,Die Weimann-Zusammenkunft trak sein Familien-Versöh­­nungsfest,welchetieles zum Guten wenden,wie jedoch die selbstständigesprichtt des Wieners Kabinetes verän­­dern kann.­Die Formen im diplomatischen Wertriebe zwischen den Kabi­­neten von Wien und St.Petersbur­g werden zutb­er alten Höflichkeit zu­­rückkehren,nimmer mehr jedoch kann Oesterreich in seine erlitt keine Inn tstessengemeinschaft mit Rußland als Prinzipanerkennen.Die Interessen Oesterreichs bedingen naturgemäß seinen Antagonismus gegen Rußland. Dieser legt dre Fann und muß jedoch gemildert werden, um den Frieden zwischen den beiden Kaiserreichen möglich zu machen. Eine solche Milde­­rung ist in der regten Zeit not­wendig geworden­, da die Spannung un­­aufhaltsam die größten Fortschritte gemacht hatte. Kaiser Franz Soseph bat nun mit seiner Reise nach Weimar eben nur so weit einen politischen Schritt thun wollen, als dieser­ zur Wiederherstellung seines freu­dnachbar­­lichen Verhältnisses nothwendig geworden war, ohne je dabei die Absicht gehabt zu haben , die Interessen seines Reiches je­der russischen Freund­­schaft zum Opfer bringen zu wollen. Die in nächster Aussicht stehende weitere Entwicklung der DonaufürstenthHümerfrage wird den besten Beweis liefern, daß Fürsten sich persönlich ausfühnen künnen, ohne eur ihre Kabinete deshalb ihre Interessen einander gegenseitig zum Opfer ringen.“ t Ueber vi,walahh bischen Wahlen [egen und nun un­ter „Busur. deutsch. 3". folgende Ergebnisse­ vor : In Bus­turest wurden von 687 Wählern folgende 4 Kandidaten mit Stimmenmehrheit gewählt : 1. Niki Golesiu; 2. Gregor Far­ranu; 3. Demetrie Kuloglu und­­ 4. Konst. Roffetti. Für den Distrikt­ 3 1190 4 sind Fandidirt : die Herren Pr. Gregorie und Demetri Ghifa; für Rufen die Herren‘ Bufleanu und Hot­nesfu; für Prabhova, Herren. Konst.: Filipesfu und Jovan Kantafofino; 30 d fd­a­n, Herren Dargiloman und Robesfu; Blaichfa, Herren Teterana und Em. Ladowari; Dumme Komwisba, Herren­­ Preveöfu und 8. Kostesfu;, Braila, Herren KR. Krezulesftu und Gr. Philipesfu; Salomiba, Herren Joan Rosetti und Aler. Sloresfu; Argusch, Herren Soan Pretianu und Zoanesfu; Mutschel, Herren Stefan Golesfu und Nik, Puferanu,­ DLtu, Herren Son Solomsit und Konft, Baltanı, Mehedinz, Herren Mifulescu und Zuputicheanu. Zur spanischen Ministerfrise wird der „8.3.“ aus­ Paris geschrieben: ES _versteht sich: von­­ selbst, daß die Königin Christine ,vom Falle. des Marschalls Narvatz nicht: fremd­et, Derselbe widerfeste sich noch fortwährend der Rückkehr der Königin-Mutter, die, da sie auf jeden Fall binnen Kurzem in Madrid sein will, in Paris sowohl, als in Madrid alle Minen springen ließ, um Narvaez zu flürgen. Der Sturz des Marshalls ist jedenfalls als ein Sieg der Neastion zu bes­trachten, wenn ihr Privatnachrichten­ aus Madrid , die ich schon vor längerer Zeit erhielt, Glauben scheiken darf, so wird Spa­­nien binnen wenigen Tagen auf dem Gipfel seiner Kontrerevol­­ution angekommen sein , d. h. ein absolut-ultramontanes Regle­ment erhalten. Auf­ viefen Augenblick harren, aber seit lange und mit großer Ungeduld die Liberalen und Republikaner Spaniens. « .-- »s- Kronprinz Karl von­ Schweden,jetzt Regent, hat von schwedischen Gesandten zu Paris nach Stockholm beru­­fen.Man glaubt ihn­ zuruebennahme des Portefeuilles der auswärtigen Angelegenheiten bestimmt,das gegenwärtig nur in­­terimistisch verwaltet wird.Herrin­­ Manderström schrieb man seiner Zeit das Hauptverdienst beim Zustandekommen der Tri­­pelallianz mit England und Frankreich zu.­ Aus Genua vom 12.d.schreibt man der»K.Z.«:Es steht die demnächstige Veröffentlichung der Werke des bei dem Aufstandsversuche von Sapri gefallenen Obersten Pisacane bevor.Der verantwortliche Gerattt des mazzinistischen Blattes «Italia del Popolo«hat bei dem Fiskalad Votaten um die"Er­­laubniß nachgesucht,die Probenummern der Schrift des Ver­­schwörers im Gefängniß zu kvrtigiken.Er erhielt eine ssabschkäs­sige Antwort.Das erwähnte Blatt ward Vorgesternit wiederum mit Beschlag belegt.Es sind mithin jetztt nicht weniger als neun Prozesse anhängig,und der Gerant,Herr Savi,sitzt schon seit 90 Tagen im Gefängniß. .. ««­.» .Aus der Schweiz wird berichtet":Im Aargaui werden bei den bevorstehenden Nationalrathswahlen die im Kaki-konstil­­gebürgertennraeliten zum ersten Mal an dem Wahlakt t­eilnehmen. In London ist am 3. b. Earl Siswilliam, feis neg Namens der fünfte, — mit Tod abgegangen. — Die Un­­tersuchung gegen die Ruhbestörerin Belfa­st ist zu@nie, ohne, wenn man aus dem Zone der dortigen Blätter einen rich­­tigen Schluß ziehen kann, zu einem befriedigenden Ergebnis ges führt zu haben. Der „Belfast Mercury” klagt, sie sei nicht mit gehöriger Würde geführt worden, und der „Northern MWhig“ vers­langt in übergroßem Eifer von­ der Regierung, sie solle die Drangisten ganz so wie die mörderischen Bankmänner behandeln. ‚SIn Konstant­inopel hat man es der französischen Regierung übel genommen, tag legtere mit Umgehung der Pforte sich in Unterhandlungen mit­ dem Bey von Tunis eingelassen habe. Nun sucht das Journal „La Presse” in einer Korrespon­­denz aus der türkischen Hauptstadt zu beweisen. Das fi Tunis in­ seinem Verhältnisse der Abhängigkeit von der Pforte befinde, Ibrahim Palda von Egypten — erinnert der Korrespondent — konnte dem Könige Louis Philipp nur durch den damaligen otto­manischen­­ Botschafter Suleiman Pasha in offizieller Weise vorgestellt werden, der Bey von Tunis jedoch wurde während seiner Anwesenheit in Paris von tiefem Könige em­­pfangen, ohne früher dem türkischen Gesandten vorgestellt worden zu sein, obgleich verselbe gegen diesen unmittelbaren Empfang protestirt hatte.

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