Pester Lloyd - Abendblatt, November 1858 (Jahrgang 5, nr. 251-274)

1858-11-03 / nr. 251

kbcndbtattdcssocftcrsgloyd. ittmoch,3.ITooemb.Nr. 251. Pen, 1858. Wien, 2. November. Ihre Majestäten der Rai­nd die Ratifertin sind gestern Nachmittag 4 besten Wohlfein von N­HT zurückgekehrt und in I. Hofburg abgestiegen. — Ihre & tf. Hoheiten Generalgouverneur Erzherzog Albrecht un­din Erzherzogin Hildegard­e werden am 20, er nach Oien zurückkehren. — Ihre E­T. Hoheit Sraherzogin Charlotte, h. welche Durch den all Ihrer f. ft. Hoheit frau Erzherzogin Margar­­febr angegriffen wurde, und seitdem etwas weinend­e findet sich den neuest­en Berichten zufolge wieder EN die Reife, welche Ihre E. Hoheit auf Anra­­er Herzte in ein märmeres Klima unternahm, die beste Wirkung. || Bei dem Magistrate der Stadt Pe im Wege der f. f. G Statthaltereiabtheilung Der Konzeptsankunft Michael Rupperd, Dann­ber ir des Magistrates in Ofen, Sean Buresh, pfretären, der Konzeptspraktikant Eduardo Kr­az­will, der Amtsschreiber des DVerfachamtes Anton ammer und der G Steueramts-Asistent Franz­shardt zu Konzeptsabjunften. Der Steueramtg­­irt Johann Scheverzer zum Sonteo­or­im hen Armenhause und der Diurnist Joseph B­az zum Offizialen der fläntii­gen Buchhaltung ernannt. Politische Rundschau, 3. November. Die Isterfrise in Preußen fährt fort, erklärt aber selbst die „N. Pr. 3tg.", Daß die eidung baldigst erfolgen m werde, Im der Ziwilchen­­rüstet man sich allenthalben zu den Neuwahlen, Geogramme erscheinen, der Handels- und Yachriss­­wird aufgefordert, aus eigener Mitte Vertreter zu , was um so erwünschter sei, als Der Austritt des öministers 9. d. Heydt mit großer Besimmt­­orhergesagt wird. Die einschlägigen Interefsen sei­ner neuen Berathung unterzogen werden dürften ; eitig erklärt die „Demokratische” Partei, bei den­en sich den „Konstitutionellen” anschließen und „ver= gstreue" Männer wählen zu wollen. “ Daß indes eine Zeit viel alten Schutz vorfindet, dafür , täglich Belege beigebracht : Die Diffidenten, wird der „RK, 3." geschrieben, dem legten Dezennium so vielfältige Erfahrungen ger­ät haben, hoffen, daß die neue Mendung der Dinge ende­r sie einen Rechtszustand herbeiführen werde. Zur Charafu­ng der bisherigen Tage der Diffidenten diene Folgendes : He Gerichte erklärten, der Difident „sei Fein Christ“, also nicht Bormund sein. Preußische Gerichte erklärten, fident „sei ein Christ”, könne folglich mit einer Züdtn Ehe schliegen. S Preußische Gerichte erklärten, der Diffe­­rt „evangelischer Christ“, müsse also gerichtliche Eine m­­ornt jener der evangelischen Christen schwören. — "Da foßreibt der königliche Geheime erp. Seh­etair Kleefeker a + rt, Hre: Krankheit unters theuern Königs eine Strafe für die ben des Landes erkennen, und nahe liegt bie „Es dürfte manche geben, melde. Trage, melches die sehwerfte tít, und wie Thr abzuhelfen. Die schwerste Sünde tst die Verleugnung des Herrn Sefu, des Herrn der Welt, welche in dem Art. 12 der Berfaffung (der von der Gleichheit der Konfessionen vor dem Gefege spricht, b. Red.) fegt. Der erste Schritt zu ihrer Abhilfe in das Be­­kenntniß der Sünde. Möge Gott Gnade neben, daß unter dem neuen Regiment biefer wunde Fled der Verfassung ausgemerzt u De Land von dem Banne befreit werde, welcher auf ihm aftet !" Das sehtgenannte Blatt veröffentlicht heute zwei, an den König und den Prinz-Regenten gerichtete Adres­­sen,­­ von Mitgliedern des Herrenhauses unterzeich­­net; ihre Inhalt ist wenig bemerkenswerth. Die offizielle Darstellung der franzds.­po­l=­­tagte... Strethfwin­ge, mo, Mo­nttie­ur" bat, die vorauszusehen war, die englisch­e Pfesse, die ich schon zur Ruhe begeben hatte, von Neuem in den Kampfplab gerufen, und es herrscht nur Eine Stimme heute über die „Einseitigkeit", „Verlogenheit" und „Scham­­losigkeit" Dieser Darstellung. Wir geben die Epitheta, wie wir sie in den verschienenen Blättern finden. So viel ist aus den Leitartikeln der Oppositionsblätter klar, daß es an Interpellationen über Das, was Lord Mal­­mesbury für Portugal zu thun für gut befunden hat, in der nächsten Session nicht fehlen wird, ,,Times««hätte­ für absolut undenkbar,daß das en­gli­­sche auswärtige Amt—wie hie und wa behauptet wurde— von Anfang an die Partei Frankreichs gegen Portugal genom­­men haben sollte.Der halbamtliche»Herald«widerspricht der Nachricht des Pariser»Timez«-Kom­pondenten,daß Lord Malmesourp die Kanalflotte nach Lissabon geschickt habe mit dem Befehl,erst nach Erledigung des französisch-portugiesischen­ Zwistes anzukommen.,,Das Kanalgeschwader«­,sagt der,,He­­rald«,»ist gar nicht nach Lissabon beordert worden,aber als ein Zusammenstoß zwischen den Streitenden zu den Mög­­lichkeiten gehörte-sandte Lothalmesbury den»Victor Ema­­nuel"und disn,,Racoon«dahinab,um britische Untert­anen und deren Eigenthum zu schützen.«'s—,,Da wir einmal vor­ diesem Gegenstande sprechen—fährt der»­Herald«fort— können wir unser Bedauern über das übereilte und gefährliche, von der französischen Regierung bei diesem Anlaß beobachtete Verfahren nicht unterdrücken.Daß ein mächtiger Staat wie Frankreich es nicht über sich bringen kann,an die guten Dienste oder die Vermittlung einer befreundeten Macht zu appelliren, fojernt kaum glaublich, wenn man bedenkt, welche drohende Gefah­­ren für den europäischen Frieden ein gewaltthätiges Auftreten ge­gen ein wehrloses Land heraufbeschwört. Das Protokoll vom 14. April 1856, welches Graf Walewski selbst unterzeichnet hat und das von allen zivilisirten Menschen und soliven Staats­­männern als Die größte jemals eingeführte Friedensbürgschaft angesehen wurde, ist ein todter Buchstabe geworden. Wenn eine Großmacht wie Frankreich sich fürchtet, der Gleichgiltigkeit für ihre Ehre geziehen zu werden, wie werden kleinere Staaten denken? Noch ein Fall wie der des „Cagliari“, und die sar­dinische Flotte segelt in den Meerbusen von Neapel oder die neapolitanische Flotte bleib­t Genua, ehe ein einziger Hof in Europa ahnt, das Italien in Waffen sieht. Seit 1843 hat sich unseres Wissens kein Ereigniß von so alarmirendem Cha­­urter zugetragen, wie dieser Akt der französischen Regierung gegen Portugal. Wir wissen nicht, wer Net hatte, aber nach dem, was Mir hören, wird sich mahrfeinlich herausstellen, da in Bezug auf das Schiff Feiner von beiden Theilen Rechte ge­­habt hat. Aber, Necht oder Unrecht, Branfreih hat Europa in­­ ernsten Schreden gefegt, denn es hat gezeigt, daß Europa jede Nacht im guten Glauben, daß die ganze Welt in Frieden « ER

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