Pester Lloyd - Abendblatt, November 1858 (Jahrgang 5, nr. 251-274)

1858-11-25 / nr. 270

Donnerstag, 25. Novemb. Nr. 270, Per. 1858. cudblatt des Posicre Lloyd. el. Depesche des „Bester Lloyd“. Paris, 25. November Der Prozep­ontalembert ist entschieden Mont­al­embe­rt wurde zu sechsm­onatlichem efängniß und 3000 Franced, der Gerant 8 „Korrespondant“ zu einmonatlichem Ge­­lh und TOO Francz Geldstrafe ver­­rt­ei + $ Die uns aus Wien geschrieben wird, werden $. Faif. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog ©­er­eralgouverneur. morgen shhon die Rüdtfekr kh. Pest-Dien antreten, Se, faif, Hoheit Herr Erzherzog Karl Ludwig t eine Kundmachung über Die Industrieaus­­eilung in Innsbruck erlassen, welche aus Triest vom­­ November Datirt ist und mit folgenden Worten endet: Deshalb rechne Ich bei Meiner beworte­nden Radkehr nach Tirol mit Supersicht f ein vereintes Zusammenwirken aller hiezu Berufenen ft­erwünsteten Gelingen der Ausstellung“. Diese Worte perlegen, zur Genüge die in auswärtigen Blättern herbings aufgetauchten Gerüchte, daß Se­ fail. Hoheit R aller Betheiligung an den Staatsgeschäften sich zu­­­ziehen werde. || Einer telegraphischen Privatdepefche zufolge ist YPfortenfommisfair Kabul Effenpi­tern in Belgrad eingetroffen. — Der hochw. Herr Superintendenz zweier Gabriel v. Báthory zu Nagyz 788 hat dieser Tage folgenden Erlas der Ef. Glatt­­iererabtheilung in Ofen erhalten: „Dem Einschreiten. . . bdto 7. August I. 5. 3. 325 We Bestätigung des augsburgisch-evangelischen Gymnasiallehrers nathan Staberern in dem Amte eines Professors an der m­­it errichteten theologischen Lehranstalt der evangelischen Su­­i­tendenz helvetischen Bekenntnisses an der Donau, kann aus­­ Grunde seine Folge gegeben werden, weil die evangeli­­sc glaubensgenossen augsburgischen Bekenntnisses die nac­­ des XXVI Gefepartikels vom Jahre 1791 unerläßliche erhüchste Bewilligung zur Errichtung einer theologischen Lehr­­art in Pet, oder zur Anschließung an das dort bestehende ng.»reformirte Predigerseminar bisher nicht erhalten, und nac) Biflen, der £, f. Statthaltereiabtheilung auch nicht angeh­t haben". Politische Rundschau, 25. November. Ein egramm aus Berlin vom 24. bringt folgendes ahlergebnisß: Von 352 Abgeordnetenwahlen­­ bis fest 126 bekannt; davon sind 94 neuministeriell, altkonservativ, 13 unbestimmt. Der Staatsminister ersmwald wurde viermal, Graf Schwerin der Oberbürgermeister Gr­abo . Dreimal gewählt,­er interessanten Korrespondenz der „Wien. 3.“ ent­­en wir : Man weiß positiv, Daß der Prinzregent die Er­bung des Militäretats verlangt, mag mehr für A Unterrichtswesen verwendet werden sol, und Daß Se, Tf. Hoheit die Art und Weise, wie die Steuervor­lagen vor zwei Jahren vor dem Widerstande der Häuser zu­­rückgezogen wurden, entschieden tabelt. — Die Stellung des Herrn 9. Auerswald als Staatsminister ohne Portefeud­e ist eine so eigenthümliche und jedenfalls bisher in Preußen un­­bekannte, daß man sich in allerlei Kombinationen ergeht, wie dieselbe sich in der Praxis gestalten wird . Ohne Ministerprä­­sident zu sein, scheint er dazu bestimmt, ausschließlich den Vor­­trag an den S Prinzregenten zu halten, so daß die übrigen Mi­­nister dann in der That nur Tachvorstände in der Verwaltung sein würden, während Herr 9. Auerswald in feiner Land die leitenden politischen Fäden vereinigt. Wie sich diese Ausnahme­­stellung vor und zu den beiden Häusern der Landesvertretung in der Praxis gestalten wird, — dafür fehlt gegenwärtig noch jeder Anhaltspunkt. Auch in Bayern fliehen bekanntlich neue Land­­tagswahlen vor der Thür. Die betreffende Ver­­fügung enthält folgende königliche Ansprüche: „Wir erwarten biebei von allen Behörden gewissenhafte Erfüllung ihrer befehlornen Pflichten, Leitung der Wahlhand­­lungen mit rücsichtsio fester Unbefangenheit, Beschirmung der Freiheit der Wahlstimmen vor Einschlichterung oder Bestehhung und pflichtgetreue Enthaltung von Beschränkung der Wahlfrei­­heit. Dagegen vertrauen Wir auch zu der alten Treue und Er­­gebenheit Unseres Volkes , daß es Männer zu Abgeordneten wählen werde, welche ihre Aufgabe nicht darin suchen, Unserer Regierung in der Ausführung Unserer auf das Wohl des Lan­­des gerichteten Ansichten Hemmnisse zu bereiten, sondern es als ihren Beruf erkennen, die Weisheit der Berathung zu verstär­­ken, ohne Die Kraft der Negierung zu schwächen.“ Die wenig beruhigenden Gerüchte, welche in Pa- 218 über etwaige Eventualitäten in Ital­ien síriz fulieren, werden vom „Nord" als völlig unbegründet bezeichnet. Die Spannung zwischen Branfreich und Oesterreich, meint das belgische Blatt, ft nur eine di­­plomatische, und werde aus diesem Charakter nicht her­­austreten . Piemont aber werde ebenso wenig wie Dester­­reich- Die Initiative zu einem kriegerischen Bruche ergrei­­fen. Andere Korrespondenzen melden , Stanfreich sehe zwar ungerne, daß der Papst mehr zu Oesterreich hinneigt und dessen Politif in Italien zu unterfragen geneigt ist; es habe deshalb auch nicht Anstand genommen, eleich Preußen in der Mortara-Angelegenheit eine „offiziöse” Fürsprache geltend zu machen, eine eigentliche „offizielle“ Bor­lage sei aber von dieser Seite nicht geschehen. — In Billa­­franca ist das russische Fahrzeug „Rentrizan” mit 84 Kanonen und 850 Mann Equipage, befehligt von Baron Taube eingelaufen. — Was den Verkauf von Monaco an Rußland betrifft, so wird es sich fragen, ob Sardinien mit dieser Abtre­­tung einverstanden is. Piemont ist im Befug einzelner Gebiets­­theile jenes Kleinen Souveräns, die von diesem häufig in An­­spruch genommen wurden. Wird Rußland, in die Rechte des Prinzen eintretend , von diesen in seinem ganzen Umfange Ge­brauch machen? Wenn dies geschieht, so wird es Die von Pie­­mont­ offupirten Provinzen zurücfordern, und mit besserem Er­­folge als der arme Prinz von Monaco. Man bringt die Reise des Herrn v. Seebad nach Turin mit dieser Angelegenheit in Verbindung. Weiter wird aus Italien berichtet: Turtiner Blättern zufolge is der außerordentliche Delegat, Obizzo Papazzoni di Manfredi von Man­­fredonia körperlich mißhandelt worden. Der Herzog habe be­­fohlen, dem Schuldigen auf dem d­ffentlichen Plage von Mi­­randola und zwar am Markttage 20 Stadstreiche zu geben. — Die beiden Indvidruen, welche der Genfer B­a­n 40,000 Trancs veruntreuten, sind in Genua am 18. 9. M. verhaftet worden. — Die Eisenbahn von Rom nach Bivitavecchia soll in der ersten Hälfte des Dezember eröffnet werden. | . °

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