Pester Lloyd - Abendblatt, Januar 1859 (Jahrgang 6, nr. 1-24)

1859-01-13 / nr. 9

dem­ Stabe des 7.Korpskommando bis auf da an Battterie­­regiment,Erzherzog Sigismund,welches«erst kürzlich­ n­ach Wien gezogen,und das 15.Jägerbataillon,nach Italien ab­­gerückt und die Tote derselben,Brigade Ramming,Infante­­­rieregiment König der-Behm­­ am 10.d.um 5 Uhr Nach­­­mittags in Mailand eingerückt,also in drei Tagen.Ihr Ersatz wurde und wird durch Abtheilungen aus Prag,Krakau und Hermannstadt geleistet,und da aus Krakau das 2.Korps m­it einer Division nach Wien bestimmt ist,so liegt in dieser Verfügung der weitere Beweis,daß die hie und da aufges­tauchten Nachrichten von Ruhestörungen intendierend sich auf ein Maß zurückführen lassen-welches in seiner Erscheinung nichts weniger als beunruhigend bezeichnet werden kann." Sonst sind nur noch einige weniger bedeu­tende Nach­­richten aus Italien eingelaufen: Man meldet aus Turin vom 12. : Die Steuerwaffe zu Biella wurde um 29.000 Frances bestohlen. Der Thäter ist­ noch­ unbekannt. In den Provinzen nimmt der Forstfrevel in bedauerlichem Umfange zu. Die hiesigen Blätter kommen­­tiren die Thronrede in ihrer gewohnten Weise. In Saf­­fart zirkulirt eine Petition um Abschaffung des Dienstes der Nationalgarde. Man meldet aus Rom vom 6. : Das Kriegsministe­­­­rium ist mittelst Defretes aufgelöst und vom 1. Jänner ab mit unserem entnehmen wir obigen Teie der „Delft“ als Zentralverwaltung für Militärangelegenheiten rekonsti­­tuirt worden. Im Zusammenhange gramme aus Belgrad Korr." Folgendes : Wie ein Telegramm aus Konstantinopel vom 10. 5. meldet, hat der Kapu Kinja gestern das Gesuch der Skup­­schtina und der Iinterimsregierung um Genehmigung des Für­­sten Mitosch überreicht; derselbe hoffte eine angemessene Wei­­sung in den näcsten Tagen zu erhalten. Fürst Miloíd4 befindet sic noch immer in Bukarest. Er hat bereits die Dispositionen in seinem Lauswesen getroffen, welche auf eine baldige Ab­­reise schliefen Tasfen. Die Rückkehr der Nuftsh­uter verbann­­ten soi, wie es nun heißt, erst nach dem Eintreffen des Für­­sten Milosch erfolgen. Dieselben hätten ursprünglich von Auft­­ritt nach Schumla transferirt werden sollen; man versichert, die diesfällige Bitte der serbischen I Interimsregierung habe bewirkt, daß von dieser Mairegel Umgang genommen wurde.“ Aus St. Petersburg wird gemeldet: Wie man aus Charkom berichtet, hat das dortige Adels­­fomu­s zur Emanzipation der Bauern seine Arbeiten am 20. Oektober begonnen und hält seit diesem Tage wöchentlich zwei bis drei Sigungen. Das Komite nahm gleich in der ersten Sigung den Grundtag, daß die persönliche Leibeigenschaft für immer aufgehoben sei, einstimmig an. Allerdings theilten sich dann die Meinungen ü­ber die Art, in welcher die freigelasse­­nen Leibeigenen die ihnen abgetretenen Dam­pftüche erwerben sollten. Ein Theil der Versammlung war für den Ankauf durch Geld, ein anderer für Erwerb durch Robotarbeit, ein dritter befürwortet ein gewisses System des Kaufs der Obli­­gationen, welches wohl mit den der Regierung zur Beurthei­­lung vorgelegten Plänen einer großartigen Bank zur Ablei­­sung zusammenhängt. Der Berichterstatter ist jedoch­ der besten Hoffnung für die endliche Lösung. Er versichert, daß Die Blüthe des Gouvernements in dem Komite ige, daß die De­batten werth se­en stenographisch aufgezeichnet zu werden, wie ‚die irgend einer früheren Fontituirenden Beh­andlung des westlichen Europa’s, und indem er an die verunglückte Ver­­sammlung unter Katharina II. zur Entwerfung eines neuen Grundgefeges erinnert, spricht er die Hoffnung aus, daß die Nachwelt von dem heutigen Adel sagen werde, daß er mit Wü­rde und in richtiger Erkenntnis der Forderungen der Zeit auf seine veralteten und unnügen Privilegien verzichtet habe. Man erzählt sich, daß der russische Graf Gz., wegen seines in den Zeitungen vielfach besprochenen Beneh­­mens gegen einen Memeler Tapezier und dessen Gehilfen, vom­ Kaiser mit dem­­ Verlust seines Ranges und Titels als kaiserlich russischer Kammerherr, mit dem Berluste seiner Or­­den und mit einer Geldstrafe von mehreren Tausend Rubeln, die den von ihm persönlich Mishandelten zu Gute kommen sollen, bestraft worden sei , und soll demselben auch die Rus­­fit benommen sein, in Zukunft irgend melde Ehrenposten befleiden zu dürfen. — Der Kaiser hat die Stadt Wo­lf alt Einfluß des ion in das Schwarze Meer zu einer Hafen­­stadt erhoben und ihr zugleich bedeutende Privilegien ertheilt. Namentlich ist es vorigen Jahre hört, ift durch allen tritt, Daß des Schwarzen Meeres freien Personen gestattet, sich dort niederzulassen, und sie behalten die früher beressenen Sted­te in Hinsicht auf am Caspischen wird vom ein 10. b. M. im Meere eben­so zu einer Hafenstadt erhoben, und hier wie dort wird das Re­­sultat eine rasche Hebung der Stadt sein, wozu bei Post noch der Umstand es durch seine ungemein begünstigt wird. Bisher war­tender Ort, gemeldet: von den hier wegen dringenden Verdachtes der Theis­­tischen Kampfrotte verhafteten Tage im tiefen Osten Nähe Transfaufastens an einem von London aus angezettelten ein umbedeit­­fommunt­­ vier Perfonen . find son der Polizeibehörde zwei bereits wieder in Freiheit gefest, die beiden andern aber, Hiesiger Töpfermeister ein Emissar aus London, dem Gericht zur weiteren Untersuchung übergeben worden. Wie man von mehlunterrichteter Seite die polizeiliche V­oruntersuchung festgestellt, daß er mit­­Nevolutionsfo­­ist, von welchem die be- maffenmweife mits in London Fannten. Anfangs Suft verbreiteten revolutionären Pamphlete mehrere biesige Einwohner mite behufs fibher und in Verbindung getreten in Folge derselben mit jenem er die­ Gutsbe­­Spde eit find, Die „Deft. Korr." erfährt, daß zwischen Preußen, Frankreich und Belgien ein Telegrap­henver­­trag abgeschlossen worden ist. Da Preußen ohne Z­­ei­­fel im Namen und nteresse des deutsch-österreichischen Telegraphenvereins kontrahirt hat, so steht eine einfachere und billigere Gestaltung des telegraphischen Verkehrs mit Frankreich und Belgien Hoffentlich in Aussicht. Bis jeht fortete eine aus 25 Worten bestehende telegraphische De­­perche nagy Paris 9 fl. G. W. * Wien, 12. Sänner. Die gestrigen Schlußkurse der Pariser Börse (3proz. 67.95, Credit Mobilier 700, Staatsbahn 540) Taffen auf einen panischen Schwecen schließen, für melden und, bis dato noch die Erklärung mangelt. Der Sturz der Rente an einem Börsentage um 2 Sr. 15 Cents. ist ein Ereigniß, welches in der neueren Börsengeschichte beinahe ohne Beispiel dasteht und konnte dasselbe nicht verfehlen, die heutige Börse zu einer höchst erregten zu gestalten. Die Schwankungen waren enorm, Kredit wichen eine Zeit lang auf 200, Nordbahn schwankten zwischen 1650— 1690, Staatsbahn gingen auf 222 herab. Diese Notizungen wurden jedoch zu so mas­­fenhaften Anläufen befugt, Da­ sofort eine Wendung zum Beffern eintrat. Kredit hoben sich rapid wieder auf 215, Nordbahn bis 1695, Staatsbahn auf 229. Staats­­fonds waren matt und 1/%,—1 pCt. niedriger. Für unga­­rische Grundentlastungen war 78 Geld. In der zweiten Börsenhälfte wurde die Stimmung ruhiger. Baufaktion 3 fl. Dampfschiffe um 24 fl. höher bezahlt, Wechsel stie­­gen bedeutend und waren sehr gesucht bei mangelnden Abgebern.­­­­­­ Die Nachbörse war fest und schloß:Kredit 215, Nordbahn­1690,Staatsbahn 1229-Orientbahn 61, National 79.15, Sperz. Metalliques 78.50, ungarische Grundentlastungen 78, Banfaktion 940, Dampf­­schiffe 488. . Verantwortlicher Redakteur : Karl Weisskircher. ; nahme den Gewerbebetrieb. Petromsf Aus Posen und dar in der die Geistlichkeit die gerichteten Bekanntlich­es nur „der gedachte Emilfar, dessen wahrer Name noch etelt sein sol, von demselben Fommuntstifchen abgesendet worden hiesigen Provinz der Propagtrung der zunächst gegen wurde und nicht herrührten,, und Kommuntstifchen daß — Scheffpfeffenbrud von Emil Müller, Dorotheagafse Nr. 12, — Verlag der Petter Elgydgeselldjaft,

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