Pester Lloyd, Februar 1859 (Jahrgang 6, nr. 25-47)

1859-02-23 / nr. 43

zu erobern,aber man will sich die momlische Oberhoheit über die Halbinsel bewahren — und das war um so leichter, als die italienischen Regierungen, die si vor unserer Revolution ein wenig zur Wehre­ießten, heute selber gar nichts Besseres wün­­schen, als in Oesterreich ihren Schulchern zu sehen. Begeben wir also Ancona — und ehe ich meinen Brief fehliefe, werde ich wissen, ob es geschehen ist — so werden wir das Miß­­fallen Desterrei’s erregt haben, ohne daß dieses lebtere sich deshalb mit und sollte veruneinigen wollen, gut ist. Wir werden den italienischen Regierungen gezeigt haben, mie zu dulden beabsichtigen, daß sie sich zu D­afallen machen, nur um ihren Unterthanen nichts bewilligen zu dürfen. Wir werden eine Kraftprobe abgelegt haben zur großen Freude der französischen und­­­iberalen Partei, die sich turd und mwesenheit unterfragt finden wird. Sogar anfangen , ven unserem mehr Aufhe­­bens zu machen, als also aufs beste, wenn der Erfolg für uns Kundgebungen protestirt, Wenn Ereigniß ruhig Herr Ministerium etwas von Herrn von Barante treffliche. Die Wirrung in eingedrungen, und­ der Papst tab­en lebhaft, wie die Regierung Carbonari werden von Lafayette, if." Einige Stun­­den später schlug seinen Brief folgender­­maßen: „Die Sache ist, abgethan; wir sind wird groß begreiflich, der Provinz Das Wiener Kabinet schlug viel Lärm mit fein, steht unter hat, das eine vor­­und sie lügt sich bereits merken.“ Zu Rom war im ersten Augenblicke die Erbitterung Mittelst einer Note des Kardinals Bernetti an Herrn von Sainte-Aulaire pro­­testirte der Papst feierlich gegen die Decupation Ancona’s; er 309 seine Repräsentanten, seine Truppen, seine Sühne aus der Stadt und verlegte nach Djimo. Seinem Erstaunen wurden Lord vand, durch Herrn Perier auf dem Laufenden erhalten, im aus ohne Unmuth, darein ergeben hatten, im Parlamente aus­geklagt, daß sie Italien dem Ehrgeize Grantreidys preisgäben. Herr von Sainte-Aulaire war — und zwar ganz natürlicher Weise — nicht wenig unruhig und verstimmt. Nach dem Scheitern seiner Unterhandlung, die dasselbe Ziel auf einem regelmäßigen Wege und so rauhen Art nicht gefaßt gemesen, seine Aufgabe, den Druck einer Situation zu tragen, Die nicht er geschaffen, ihm Tag Mit es feiner ob, die Gereiztheit und das Mittrauen des Papstes und seiner Nachgeber zu beruhi­­gen und zu zerstreuen, gewohnten Treue und Hingebung an die Instruktionen seiner Regierung und an die Interessen seines Landes, machte er sich­ an die Arbeit , viel durchzufegen, daß der römische Hof dieselbe als ein zeitweiliges Factum anerkannte, welches weder alterb­en solle — eine Convention vom 16. April 1832 regelte die Art und die Bedingungen der De­­cupation. Abgesehen von seiner eigenen Anstrengung und von dem persönlichen Vertrauen, das er­st in Rom erworben, war es vornehmlich­ die Haltung und die Sprache, welche Herr Casimir Perier damals sowohl in den diplomatischen als in den Kam­merverhandlungen annahm, denen Herr von Envite-Aulaire das Ansehen und den Einfluß verdanfte, deren er bedurfte, um ein so schwieriges Resultat zu­ erreichen. In dem Augenblicke, wo man erfuhr, daß die französischen Truppen mit offener Gewalt in Ancona eingedrungen waren, begaben sich die Vertreter der Großmächte in Paris, mochten sie nun wirklich Durch Die Nach­­richt erschüttert sein, mochten sie ihre officielle Verantwortlichkeit deben wollen, zu Herrn Casimir Perier, um ihm Erklärungen abzuverlangen. Sie fanden ihn sehr leidend ; wenige Stun­­den früher hatte er fie Blutegel feben Taffen 5; er empfing sie mit einer Aufregung voll Stolz; und auf ein Wort des preu­­ßischen Gesandten, ‚Des Baron von Werther, welcher fragte, ob es überhaupt sei noch ein europäisches Völkerrecht gebe, sprang Herr Perier mit einem Date von seinem Canape auf und stürzte auf ihn zu, mit dem Ausrufe : „Das europäische Bel­­ferrecht, mein Herr, das bin ich, der es hier vertheidigt­ hal­­ten Sie es für so leicht, Die Verträge und den Frieden aufz recht zu erhalten ? Die Ehre Stanfreichs muß ebenfalls­ sicher gestellt werden, sie gebot, was ich gethan habe. Ich habe ein Recht auf das Zutrauen Europa’s und ich habe darauf gerech­­net.“ Graf Pozzo di Borgo erzählte mir dies Zusammentref­­fen mit den Worten : „noch sehe ich diese hagere, blaffe Ge­­stalt, hoch aufgerichtet in dem sie umflatternden Schlafrode, Den Kopf in ein rothes Tuch gehüllt, voller Wuth auf uns ein­­dringen.” Nachdem die erste Gereiztheit vorüber war, kam die Konversation in leichteren Fluß, waren befriedigt, als sie sich zurückzogen. Nachdem der Schlag auf solche Weise und mit dem ge­hörigen Nachdruce geführt war, fühlte Herr Perier die Noth­­wendigkeit, die Wunde zu fühlen. Er b­at es mit der frei­­müthigen Seftigkeit eines Mannes, der seines Planes eben­so gewiß ist wie seiner Macht. Die nichts desasouirt, weil er nichts zu verbergen hat, und der, weil er gerade auf sein Ziel losgeht, eben­so rechtzeitig Halt zu machen wie vorzugehen ver­­steht. Am 7. März 1832 discutirte die Kammer das Budget des Departements der auswärtigen Angelegenheiten . Herr Ca­­simir Perier ergriff die Gelegenheit, um von der Tribüne herab alle brennenden Fragen der äußern Politik zu besprec­hen. Als er an die italienischen Angelegenheiten und zur Decnpation Ancona’s kam, die Paris erst seit vier Tagen kannte, sagte er: „Es ist das noch sein vollendetes Ereigniß, daß man demgemäß seiner ganzen Länge und Breite nach debattiren konnte ; aber wir beeilen uns zu erklären, daß in diesem reif­­lich überdachten Schritte, dessen sümmtliche Folgen erwogen worden sind, nichts liegt, was den Freunden des Friedens die allermindeste Besorgniß für die Aufrechthaltung der guten Harmonie zwischen den Mächten einzuflößen brauchte. Die Mächte wirken in dieser Frage, wie in allen übrigen, auf ein gemeinsames Ziel leien. Gleich unserer belgischen Expedition wird auch unser Zug nach Ancona , der eben­so sehr im allge­meinen Sinteresse des Friedens wie in dem politischen Inter­­esse Frankreich’s unternommen worden ist, die Wirkung haben, daß er mit dazu beiträgt, jenen Theil Curopa’s vor jedweder Kollision zu bewahren, indem er den heiligen Stuhl beseitigt, indem er den italienischen Wölkern reelle und sichere Vortheile verschafft und jenen periodischen Interventionen ein Ende macht, die ermüdend für die Mächte sind, welche sie ausführen, und die leicht ein Gegenstand dauernder Unruhe für den Frieden Europa’s werden konnten." So weit reichen Die Aufklärungen Ouigot’s über Frankreich’s damalige Stellung zu Italien: morgen oder dieser Tage hoffe ich irgend ein anderes, für Ihre Leser interessantes Kapitel der Memoiren in Angriff zu nehmen, gemachten Versprechungen." Auch in Paris erkennt nam, daß diese Versprechungen das Hauptmotiv der Nützungen sind, und der Prinz Napoleon soll deshalb der unpo­­pulärste Mann in der französischen Hauptstadt sein . Die Dotationsfrage im Corps Legislatif sol Diese Antipathie deutlich zu Tage gebracht haben. In Genf wollte man wieder wissen, daß der König von Sardinien im Falle einer friedlichen Ausgleichung der abschwebenden Spannung die Krone nie verlegen werde. Man will dar­­über ganz bestimmte Nachrichten aus Turin haben. Bor der Hand lauten indes die Berichte aus Paris wenig friedlich : Die „Patrie” enthält heute folgendes „Mitgetheilt": „Dir müssen einer shatfahe Erwähnung thun, die wiederum bemeist, Daß man absichtlich die öffentliche Meinung täuscht und das nationale Gefühl zu verkleinern sucht, welches in der Rede des Kaisers auf so edle M­eise ausgem­acht wurde.­in Lo­­sungswort, das zu gleicher Zeit allen deutschen Journalen und besonders den unter österreichischem Einflusse stehenden gegeben wurde, läßt aussprengen, daß die in der Broshüre „„Napoleon III. und Italien“" auseinandergelebte Politik auf offizielle Weise desavouirt werden solle. Die nämliche Taktik, welche vergeb­­lich versucht hat, unsere Handelskammern zu einer unpolitischen und ungefeglichen Manifestation zu verleiten, verbreitet vieses Grücht in Deutschland und läßt es alsdann in Frankreich­ zir­­tuliren, um die zu ermuthigen, welche wünschen, daß die Rez sierung des N Kaisers sein Interesse an der italienischen Frage nehme. Wir wiederholen es, solche Manöver Haben nicht die geringste Tragweite, aber es ist immer nüßlich, sie zur öffent­­lichen Kenntnis zu bringen." — Große Sensation macht eine geheime Audienz, welche der Kaiser vom Marshall Ba­ragumay vV’Hilb­erg gewährt hat. Die Unterredung sol länger als zwei Stunden gewährt haben. Man will missen, der Kaiser habe mit dem Marshall die militärischen Berichte Disz futirt, welche der General Niel aus Italien eingefich­t hat. Die Rüstungen dauern im großartigsten Maßstabe fort. Die Lan­­dungskompagnien haben Gewehre erhalten, die nach den neue­sten Erfindungen verbessert worden sind. Der Kriegsminister hat eine Anzahl von Artillerieoffizieren beauftragt, in la Fere fi) mit dem neuen rtilleriesosteme durch praktische Uebung vertraut zu machen. Bis zum April d­ieses Jahres ist die französische Armee im Besitz von 800 Feld- und 400 Bela­­gerungsgefichtigen, die nach dem neuen Modelle gearbeitet wer­­den. Dem Marineministerium sind bei Cholet u. Comp. 100 Millionen Portionen getrocneter Gemüse bestellt worden. Aus Koblenz wird der „Banf- u. Hanb.­3." berichtet : Mit jedem Tage bringen die Bahnzü­ge größere Koppeln von Pferden vom Niederrhein hierher, welche auf dem nächsten Wege von hier auf der rechten Rheinseite nac Frankfurt und von dort wieder per Bahn über Mann­heim nach Frankreich gehen. Es sind durchgehende schwere Artilleriepferde. Zu den schwebenden diplomatischen Beiz­handlungen übergehend, entlehnen wir zunächt dem „Cour­ du Dimancje“ folgende Analyse der schon mehrmals erz­wähnten Note, welche Graf Duo­ unter dem Datum 168­5. an die deutschen Staaten zwei­ten Ranges gerichtet : Die Regierung Sr. Apost. Maj. hat nie ein anderes Ziel vor Augen gehabt, als die Erhaltung des Friedens, die Ach­­tung und vollständige Ausführung der Verträge. Die in reicher Zeit auftauchenden Berwiclungen und Gefahren, welche Europa zu bedrohen scheinen, können in seiner Weise irgend­einer Handlung Oesterreichs zugeschrieben werden. Ohne sich in eine genaue Prüfung der Ursachen einzulassen, welche gewisse Mächte bewogen haben, aus der Lage Italiens eine Kriegs- oder Frie­­densfrage machen zu wollen, konstatirt Graf Buol als That­­sache die ernsten Anzeichen einer Meinungsverschiedenheit, Die zwischen Oesterreich und Frankreich über Die Art, die Angele­­genheiten und die Zukunft Italiens aufzufassen, verwaltet: In eben­so beredten wie bedeutsamen Ansprüchen ruft Das Wiener Kabinet die Verträge und die Rechtstitel in’s Gedächtnis zu= rnd, kraft deren Oesterreich seinen Territorialheitsstand auf der apenninischen Halbinsel inne­hat, und bedient sich in ge­­fhieter Weise dieser Gelegenheit, um nicht nur Die Umstände hervorzuheben, welche dazu mitgewirkt haben, daß es fü­r ge­wise Mächte möglich ward, diese unbestreitbaren und unbe­­strittenen Rechte Oesterreich’s aus dem Gesichte zu verlieren , sondern auch um die geheimnisvolle und verberbliche Agitation blieszulegen,, die ohne Ruhe und Rast in den mysterisierten Tiefen der revolutionären Gesellsc­haften fortarbeitet und Italien so­wie Europa Convulsionen vorbereitet, in denen der Kon­­tinent bereits eine sehmerzliche und für ewig betrübende Er­­fahrung gemacht hat. Auf Befehl seines Erlauchten Herrn gibt Graf Buol in den möärmsten Ausdrücken Die Freude sind, die Ge. Maj. empfunden über Die Manifestationen Deutschland’s und seiner Nez­­ierungen zu unften Desterreich’s und gegen jeden ungerech­­ten Angriff, dem es eines Tages ausgefegt sein könnte. Nichts­­vestomeniger wünscht Desterreich im allgemeinen nteresse auf bestimmtere Weise und in einer offizielleren Form zu erfahren, welch eine Haltung die Bundesstaaten im Falle eines Krieges zwischen Oesterreich einer­ , Frankreich und Piemont andrer­­seits annehmen werden. Ers nachdem die deutschen Höfe über diese Punkte kategorische Erklärungen abgegeben haben würden, kürfe es von Nuten sein, der Frankfurter Bundesver­­sammlung jene hochhin wichtigen Fragen vorzulegen. Mit Einem Worte, Oesterreich zweifelt nicht an Deutschland’s Patriotis­­mus, Thatkraft, Klugheit und Scharfbild : es appellirt viel­­mehr an alle diese erhabenen und leuchtenden Tugenden des gemeinsamen germanischen D Vaterlandes, und ermartet Hol­vertrauen die Antwort seiner hohen und erlauchten Bun­­desgenossen. Was diese und die spätere preußische De­pesche anbelangt, so geben französische Bläter sich verz­ieblich Mühe, daraus eine Eifersüchtelei zwischen den bei­­den deutschen Orosmächten herzuleiten. Im Gegentheile ist so viel gewiß: Daß bis heute alle Anstrengungen der Pariser und Petersburger Diplomatie, eine Entzweiung zwischen den Kabineten von Wien und Berlin herbeizufüh­­ren, durchaus erfolglos geblieben sind. Auch das offizielle „Dreson. 3." dementirt mit aller Bestimmt­­heit die Angaben des „Nord“ und des „our. du Dim.”, als ob die österreichische Note hinter dem Rüden Preußens ergangen, oder als ob der Abschluß von Separatverträgen zwischen Oesterreich und einigen deutschen Staaten im Werte sei. Als der französische Gesandte in Berlin Kennt­­nis­sen der österreichischen Depesche erhalten, fchk­te er sei­­nen ersten Legationssekretär damit nach Paris. Frankreich, sol sodann das Schriftstück in London mitgetheilt haben, wo man indessen schon weit früher Kenntnis davon hatte. In London soll darauf aufmerksam gemacht worden sein, daß die Depesche vom 5. Datíre, und daß Oesterreich gleich nach der Thronrede vom 7., die es frießlich aufgefaßt, sich zu Unterhandlungen geneigt gezeigt habe. Lord Bomwley ist nach London gegangen, um dort neue Instruktionen einzuholen.­­ Der Papst hat ein K­onsuistorialschreiben erlasseen, worin er alle Gründe widerlegt, welche in der Broschüre von La Gueron­­niere gegen seine weltliche Gewalt geltend gemacht wer­­den. In Paris arbeiten die Bischöfe bei der Kaiserin im Sinne des Friedens. — Die Angabe des „Nord”, der Marquis v. Turgot habe die französische Regierung von der Anwesenheit Maryzini’s im Kanton Tessin in Kenntnis gerebt, wird dementirt, Brustfellentzündung eine Brustwaffersucht nach sich gezo­­gen zu haben. Da das Uebel bis fest nicht gehoben wer­­den konnte, sind die berühmtesten Aerzte des Landes an das Hoflager berufen, um einzeln ihr Gutachten abzuge­­ben. In den Kirchen werden Gebete um baldige Wie­­derherstellung des Monarchen abgehalten. Korrespondenz­en vom 19. berichten : In der vorgestrigen Sítung des gefeßgebenden Kö­rpers ging es bei der Diskussion üiber die Giftig­­keit einer Wahl stürmisch her. Um dieselbe anzufechten, wurden ffandalöse TIhatfachen aufgedeckt, welche zu veröf­­fentlichen der „Montteur­ feben befiel die Kammern so verwegene Grafen Morny kommen, Horn Delangte sich hütet, über die Kühnheit langte die Vorlage vielleicht zugesagt haben, um ihm eine Art von En­­­des Herrn Picard, welcher von der Regierung verlangte, das Na­­mensverzeichniß der Personen vorzulegen, die in Folge des Rettungsgefethes seit vem 14. Jänner 9. 9. des­portirt, erportirt, erpulfirt oder internirt worden sind. Hätten die Minister St in der Kammer, würde Hr. Der er seine Hände dann rein bewahrt. Herr Baroche jedoch ging über eine Anmaßung mit superber Nonchalance hinweg. Die Opposition scheint übrigens Den ge­­feßgebenden Körper anzutreffen. Der wird­ selben enthielt, wurde nicht zu eröffnen, an die Präfekten ausgegeben, Kaiser ließ ven er werbe nicht zaudern, den gefeßgebenden Körper aufzulösen, wenn derselbe widerspenstig. Das Runpfschreiben ihrer hier vertheilten Ausgabe aber war es des fit hier, seinem Wortlaute nach, nur wenigen Auserwählten benannt ge­worden. Die Nummer des „Nord“, welche den Tert ded­­Auch die „Ins dependance*. fol das Dokument veröffentlicht festen Lieferung Artikels, einen Auflas über die­­ Anwendung des Dampfes bei der Kontinental-Kriegsführung” gebrannt. Dieselbe ist aus der Feder des Prinzen von Lou­sille und hat allgemeines Aufsehen erregt. Die „Patrie”, ärgerlich darüber, hat Tafonischer Weise über den Schlußfas jenes Ruhinschlächtereien die unnüsen des Onkels und des Neffen beklagt, einige hämische Bemerkungen veröffentlicht, die Seiten mit Necht gemißbilligt werden. Eine belgische Korrespondenz berichtet von allen in Brüffel­hai­ser Carton de Wiart, der große Journalkuppler im Interesse der französischen Regie­rung, endlich in einem Schreiben an die „Union commerciale“ seine Absicht, verschiedene Journale anzulaufen, eingestanden. Er behauptet aber dabei die Reinheit seiner Absichten. Um Politik will er sich niemals gekümmert haben, nur ein finanzielles Geschäft hat er mit dem Anlaufe der Journale machen wollen, und wenn spä­­ter eine der französischen Gesandtschaft attachirte Person (der Kanzler Hr. Hennequin) in das Geschäft eingetreten, so sei das nicht wegen seiner amtlichen Stellung geschehen und niemals sei die Rede davon ge­wesen, imperialistische Propaganda zu machen. Wenn er in einem Briefe von dem Einflusse gesprochen, den diese Journale auf die öffentliche Meinung ausüben würden, so habe er allein dabei im Auge gehabt die Angriffe gegen die französische Regierung aufhören zu machen. Angriffe, die durchaus nicht von Nasen für Belgien wären, die ihm nur schaden konnten, was das Ministerium und­ die Majorität der Kammer anerkannt hätten. Dazu kommt noch ein an­­derer Umstand , der vor einigen Tagen von dem D­rüffeler Korre­­spondenten der „Meuse,“ von Louis Hymans, enthüllt worden ist. Dann habe Herr Carton im vorigen Sabre eine Reise nach Eng­­land gemacht und sich Herrn Walter, Eigenthümer der "Ti­­mes“ und Parlamentsmitglied, auf dessen Landsite bei London mit dem Antrag vorgestellt, dieses M Weltjournal anzulaufen, Herr Walter habe den Fahnen Stemdling verwunderlich angesehen und ihn gefragt, ob er auch wise, daß er seiner Tochter das Einkommen einer ein­­zigen Spalte seiner Zeitung als Aussteller gegeben und sie Damit besser ausgesteuert habe, wie mancher Lord seine Tochter. Herr Car­­ton habe erwidert, auf die Höhe des Preises fűme es ihm gar nicht an, da er im Stande sei noch andere Londoner Journale anzulau­­fen, worauf denn Hr. Walter zulegt erklärt, daß die „Times“ durchaus nicht zu verlaufen wäre. Aus London vom­ 19. wird geschrieben: Die Times" hat einen Leader über den König von Neapel und seinen Thronfolger, — in Ansprüchen, die sich nicht gut wiedergeben lassen. Dasselbe Blatt sagt, das vom dem­­nächstigen Nachtritte des Lordskanzlers, sowie der Staats­­sekretäre des Krieges und der Kolonien die Rede sei. Der „Morning Advertiser” pricht gleichfalls von Kabinets-Mo­­­difikationen und überdies von demnächstiger Auflösung des Parlamentes. — Im Oberhause überreichte Lord Shaftesbury eine Petition aus Finglas bei Dublin, das sein Offizier gezwungen sein möge, vor gegendienerischen Zeremonien die militärischen Honneurs zu machen. Im Un­­terhause ward die Einbringung der indischen Anlei­­hebilt bewilligt. Ueber die Armeevoranschläge für das laufende­­ Verwaltungsjahr wird berichtet: Der Kriegsminister verlangt vom Unterhaufe­­n Summa 11,568,060 £.,, nämlich 9,240,555 8. für den effektiven, und 2,147,505 2. für den nicht effektiven Dienst. Es vertheilen ih die veranschlagten Ausgaben in folgender Weise : Sole und Nationen der Landtruppen 3,724,474 £., vermischte Aus­­gaben 562,369 £., eingefleitete Miliz 150,000 £., Freiwilli­­genkorps 88,000 8., Departement des Kriegsministers und Ge­­neralissimus der Armee 185,594 £., W­erfstätten, Kasernenver­­waltung u. dgl. 359,040 2, Hand­werker- und Arbeiterlöhne 626,153 £., Uniformen sammt Zubehör 400,000 £., Provi­­sionen, Fourage, Holz, Licht, Bettzeug 1,003,604 £., Kriegs­­materiale für Land- und Seetruppen 718,088, Befestigungen 325,072 8., Privatgebäude 212,507 £. , K­asernen 797,122 %., wissenschaftliche und Erziehungsabt­eilung 268,532 £., für den nichteffektiven Dienst sind ausgeworfen : Belohnungen für Dienste vor dem Feinde 25,370 £., Generalbesoldungen 76,067 ®., Besoldungen pensionirter und halbpensionirter Offiziere 505,702 2., Witwengehalte und Nationen 185,916 £., Gehalte für vere­wundete Offiziere 44,433 £., Pensionen in Invasidenhäusern 30,734 £., Pensionen außerhalb derselben 1,145,380 2. und Gehalte für überjährigen Dienst 133,903 € £. Es sollen fi­­e ausgedehnt und die Hinrichtungen ohne vorherige Genehmigung der oberen Behörden untersagt. e Deridten­us Kopenhagen zufolge ist dort in der Mitte des vorigen Monats ein Schreiben des Erbprinzen von Schleswig-Hilfetn- Augustenburg an den König eingetroffen, von wel­­chem big jest Seitens des Ministeriums nur einzelnen ber­vorzugten Gesandten eine Mittheilung gemacht worden ist. Das Schreiben bezieht sich auf die von der dänischen Ne­gierung bei den holsteinischen fennung folls, ziehen. Ständen narchte überhaupt, ,protestire. Londoner mung der zur Erbfolge berechtigten beantragte Aner­­der Erbfolge des Xton­doner P proto Antrag zurüczu. Der Prinz erklärt in diesem Schreiben zugleich, daß, falls diese Bitte vergeblich sein sollte, er gegen jede e­erzoge thümern Schleswig-Holstein, seines Erbfolgermedtes ín so wie in der häntischen Ma­­ße sam­tlich fehlt dem die Zuft im­­Agnaten. Man konnte pring, nicht aktiv welche ihrer Natur einen Verzicht enthielt, in irgend einer Weife wollen, — persönlich war Weder der Erb­­ein anderer Erbfolgeberechtigter hat sich gebunden. Man darf daher ge­­spannt darauf sein, was die dänische Regierung gegenüber diesem Proteste beschließen wird. In Belgrad haben, der "P.­D. 3." zufolge, die 34 Vertrauensmänner, welche als Neft vor Skupschtina noch zurückgeblieben waren, vom Fürsten die Weisung er­­halten, gleichfalls nach Hause sich zu begeben und sind der­­signirt , und General Miramon am 26. Ioag­a in der Hauptstadt des Landes restaurirt. Se­if E Apostolische Majestät haben behufs der Milderung jener Folgen, die aus der Beschrän­­kung der Studien an der Universität Paryta hervorgehen, auf des Herrn Erzherzogs Generalgouverneurs, Ferdinand Mai, bewilligt, daß jenen Studirenden, denen die pri­­mative Fortlegung ihrer juridischen Studien auf regelmäs­sigem Wege erlaubt wurde, bezüglich der Militärbe­­freiung den öffentlich Studirenden gleichgestellt werden sollen, wir und es nicht Regierung nicht unserer Fahne offener Gewalt Oesterreich, aufnimmt, so eben so erklärte, briete zusammen sechs Wochen nach den Europas, heiligen Stuhle Das sei auf das Ereigniß glückt, so wo die wie eg ist unsere eine europäische Frage, vorbereitet anstrebte, die Mar die Hatte und et was sehr mit Der Sugar Herr die An­­alle gaz in London von Talley­­wenn au plößlichen mar­ces den Fries in Italien durchweg ermuthigt bie sich, der Begehung Ancona’s war Alles in Ancona den Anschein Stellung sich beschäftigen müßten. Grey und Lord Palmerfton, auf einen Und jo jebt es ihm der und ge­­vor guten Beziehungen Frankreich’s zum und die fremden Gesandten­­ den. Partifer Die „Revue des deur Mondes” in welchem der populäre Berfaffer da haben; in fin­­hat in ihrer nicht zu : und Beeinträchtigung bittet: den DVertrage der Herzog von Thronfolgeordnung eine Erklärung, und nicht einmal noch­ irgend selben auch Ministerrath vom hat ‚König, diesen 8. Mai 1852 noch damals von dänischer Seite nicht London in Wien eingetroffen. Augustenburg erklärte, sogleich nachgekommen­ , ia Mexico Baron v. den H mehr erreichen, Brentano als daß gegen die neue auftreten zw und der amerikanische Gesandte Sänner Borschlag Sr. Fatserlichen Hoheit ist rez­­­u­ aus Zur italienischen Frage. & Wahrlich, es wäre an der Zeit, daß man in Pa­­ris die Masse abwirft und es offen befennt, was man beabsichtigt ; denn daß die Frage um die Reformen im Kirchenstaate nur ein Vorwand, wird allmälig Le­­dermann für. „Daß Oesterreich die römischen Legationen befest hält”, bemerkt ein Londoner Korrespondent der "A. A. 3." mit Recht, „ist für Stankreich offenbar nur der Vorwand zu einem Streit. Nichts, gar nichts sonst, kann die vorhandene Gefahr für den europäischen Frieden bez­­eitigen, als eine gänzliche Nenderung der seit dem 1. Jän­ner d. J. von Frankreich bekannten Politik und eine offene handgreifliche Zurücknahme seiner wiederholt an Piemont Henette Bolt. *Meft, 22. Teber. Das Befinden des RK­hz nigs von Neapel scheint sich verschlimmert, die 122,655 Landtruppen den, gegen 130,135 im beträgt somit 7480 Mann. fi 6306 Offiziere, meine mit 12,839 Pferden, dieser Gesammtheit befinden Die, und 107,040 Ge besonders aufgeführten, föünigl. T­ruppen in Indien zählen 91,897 Mann aller Waffengattungen , gegen 79,494 Mann in 122,655 Mann, uid fomit der gefammte Armeeftand auf 229,557 Mann. Die Beimwaltung der Kriegsge­­rste Fortet dem Lande 50,299 2. (Gefängnisse mit eingeschlos­­sen) ; Truppenbewegungen 129,000 2. ; Gottesdienst 42,366 2. ; Medaillen 3000; Legion Dienstbelohnungen 9000 8. ; die Deutsche Der Generalissimus Cambridge, 9 Ouineen, nämlich 3458 9. per Jahr, Der Testen 25. Jänner — entlehnen wir folgendes : „Es, geöffnet freien, überfallen und verwundet — Bombay ist eine Anzeige veröffentlicht worden, welche erklärt, daß die Pro= singen Yudb und milien wieder und Rohile und den europäiichen Fa Lord ELyode hatte von Nepaul die Ermächtigung verlangt, die Rebellen dort­­hin zu verfolgen. Der General gedachte im Februar nach England zurückzukehren. Im Reiche des Nizam hatten mörderische Kämpfe stattgefunden, worden Oberst Campbell war und hatte sein Gepäck verloren; zwei andere Obersten waren gleichfalls verwun­­det worden, zwar einer tödhtlich. In einem späteren Gefechte wurden 30.000 Rebellen aus Rohile und mit gro­­ßem Berlutte geschlagen; die englischen Truppen verfolgten den Feind. Der General-Gouverneur hatte Die A­mn­ez 1858 und für Indien 15.005 Mann. Dadurch erhebt der Armee, gegenwärtig der Herzog von erhält täglich ungefähr Armee 59, in Indien Außerdem am Cap 18,133 und jeder Sekretär jährlich. bezieht 2000 vertroffenen Jahre. In 9309 Unteroffiziere, indischen Posts auf Ergibt stehen 106,962. 2%. seiner Adjutanten 693 per Jahr. der Generaladjutant £., und £. in den Dazu sich obige bewilligt mer­­Die Reduktion Der Militär­­1388 den Jahren englischen Depots Die königliche Summe von 8. Bofal- Anzeiger. Nemzeti szinház. Bérlet 257. szám. „Fenn az ernyő nincsen kas", a Telekialapitványból 100 arany pälyadijjal jutalmazott eredeti vígjáték, versekben irta Szigligeti. Pefter Stadttheater. Herr Dr. ©. Gunz, Ef Hof­­ Erster Akt aus der Oper „Die von Bellini: Vierter Akt aus der Oper „Ro­­bert der Teufel”, neu­­fter Stadttheater. Zum ersten Male : „Der for pift”, Schauspiel in einem Aufzuge, nach dem Französischen des 9. Meilhac von Georg Hiltl." (Repertoirstüd des Ef. Hof­­burgtheaters.) Bettellied aus der Oper „Der Profet“, gesun­­gen von Frl. Wilhelmine Bodenhuber. Arie aus der Oper­­„Die Jüdin”, gesungen von Frl. Katharina Braun. Diesem folgt zum ersten Male : „Ein weiblicher Husar”, Lustspiel in einem Aufzuge von ©. dr. Moser. (Repertoirstück des FE­T. pr. Theaters an der Wien.) Zum Schluß, neu einstudirt : „Die Dienstboten" , Lustspiel in einem Aufzuge von Roderich Benedic, Opernsänger einem von Gumpert, gesungen von Dr. ©. Gunz. Tableaun Schubert. zu Wien, als Nachtwandlerin”, einftudirt : „Mozart Aufzuge Gast. von Meyerbeer, und von W. Den Anfang macht, Tomische Operette Schifaneder”, A. Mozart. Zum Schluß „Der Erlfünig”, : Gedicht in : „Lieder“ Hierauf : Großes von Göthe, Mufit von Civreus Ccarre. (Beleznaygarten.) nee Heute Mittwoch 23. Februar, va Biertes Auftreten der Mig Anna Mosely und Mftr. T. Mosely. „La Famille Greeque ou giment“. — le Clown Mr. Jeunet. — von Mad. Käthchen Carré, auf dem ralda". — Fräulein Lina Schwarz le s­chien du Re­­­­par geritten Schulpferd „Es me­­in ihren außerordent­­lichen Sprüngen auf ungefatteltem Pferde. — „Der Nu­­miden­wettlauf" , auf ungefatteltem Pferde von Oskar Carré, Gruppen, mit eigens dazu dreificten Pferden. Anfang präzise 5 Uhr. Morgen : Vorstellung. Wilhelm Carré, Direktor. ‘ — 9 h „Plastishes I „L’equilibre sur les Bouteilles“ „Die hohe Schule”, Tableau" in verschiedenen | S. 1 3­3 : ; b Fremdenliste. Königin von Ennglad, Anton Baron Lipthay , Gutschef, Aler. Surenäs u. Bela Taubin­­ger, Gutsbef. 9. Sg.-Tamss. Verd, Laudyn, Erzh, Forstmeister 9. Ung.-Altenburg. Richard Gleim, Wirthschaftsdir. 9. .-©.-Miflös, Georg Spirta, Kaufm.v. Semlin. ro, ze Birthigartsb. E. NR. Beletier, Kaufn, 8. Parts. Anton Fellmayer, Kaufmann v. Segedin. Erzh. Stephan, 3. 9. Trauenfeld, ff. Auditor, Anton Bifissy, Tf. f. Hofwein­­garteninspektor 9. Tarczal. Ludwig v. Kiss, f. ft. Komitats- G.-Adjuntt v. Miskolcz. Nikolaus Lufacs, Defonom 4.. D.e Wardein. . . P Sägerhorn. ‚. Europa, Pi gr váli .­ae Priv. 9. Ef-Ufarı, he, Bécsey, Gutsbh. [gar 4. Drassonits , Kauf, u. Grob. 9. Felegyhäz. Eduard Kurzweil, Ef, Beamter 9. Berebsly.­­ Jos.Benleö,kk.Beamt.u.Alex. Kerekee,Adv.v.Felegyhåz. Stadt Paris, Sof. Zahradnik, FE, Ingenieur 4. Kronstadt. Sof. Goldhamer, Fabr. v. Wien. 8. ©. Halmater , EE, Postmeister 9. Czegled, Sof. Eiche, Apoth. v. Zufmantl, 9. . . 9. á Mgis­el | König von Ungarn, Mark. Schönberg , Kaufmann 4, Temesvár, M­eisies Schiff, Albert Graf £ázár, Gutsbef. Sof. Venus, Wirthschaftsbeamter von Lettes, Barth, Nimprecht, Uhrenhändler a. b. Großherzogth. Baden.­ ­ e, Zlatko, Holsm. 4. Temegyár, Georg Hvanovtts, Kfm. v. Bícsfe. Anton Milpofer, Dr. b. M. 9.­­ Anna Neumann , Arztenstochter Kecsfemset, v. Nomen Lamberger , Privat, Raab Herb. Aleris, Fabrikant 9. Wien. Moriz Kohner, Kaufm. v. Wien. Sosef Goldschmidt, Kaufmann 9. Prag. Sig. Wedeles, Kaufm, 4. Fürth. Wilf, Mumm, Kaufm. v. Köln. Wilh.Berger,Kaufm.v.Arad. Palatin. 4 E 9. Hennede, Prof. 9, Déva, Sof. Leng, Reisender u. Wien. Sof. Drah, Kfm. v. Kecskremst, a Babrufsbuchhalter 9, en. ; Goldener Adler, v. Szefely, Grdb, v. Zsambof, va en Emil Petrovic, Ing. v. Wien. ar rege Hopfenhändler a, Gran Sof. Er N ropmarbein. 3. Seregslyt, Geistl, 8.Kecssemet, Bela Kereßtt, Grundbesiger von J­oh. Kutscher , Spodiumfabrif, Szendelai, 9. Brünn, Arpad Gilgér , Wirthschaftsbe­­amter 9. Dzora, Sof. Maidl, Kfm, v. Wien. Öhmen. Soh. Horváth, Klın, 4. Temesvár.­­ W. Nitaek, Priv. v. Berlin, Verantwortlicher Redakteur: Karl Weisskircher. u. Karl Borfos, K­árÁlá Handelsm,

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