Pester Lloyd, Juli 1859 (Jahrgang 6, nr. 159-184)

1859-07-15 / nr. 170

TelDepesched.,,PesterLloyd.«« Wien,14.Juli.Die,,Oesterreichische Korrespondenz'« meldet:Se.Majestät der Kaiserbak III-sofortige Einstellung der ebenthnge befindlichen Rekrutirung allergnädigst anzu­­ordnen geruht. Oesterreich und­ preußen Pest,14.Juli. Als Naoleon III.nach dem Abbruche der Wiener Konferenzen i Hochsommer 1855 das Corps Legislatif eröffnete-da ließ er­—im Hinblicke auf das Bündniß Vom 2.Dezember 1854—die inhaltschweren Worte fallen:,,was Oesterreich anbetrifft,so haben wir abzu­­warten,daß es seinen Verpflichtungen nachkommt.««Von jenem Tage her dat irt unzweifelhaft die Verstimmung zwischen beiden Staaten,die endlich zu dem Ausbruche des jetzt beendeten Krieges geführt...Warum wir gerade heute daran erinnern?...«Offengestanden,weil uns der Allerhöchste Armeebefehl,durch den Se. Majestät vorgestern aus­ Veran den Abschluß des Frie­­dens verkündet hat,auf verhängnißvolle Weise viel­ awa­­lige Situation in’s Gedächtniß zurückruft.Kaiser Franz Joseph bezeichnet als Objekt des Kampfes keineswegs die Wahrung des österreichischen Besitzstandes in der Lombar­­dei,sondern ausschließlich die Erzwingung fortdauernder Anerkennung für»die­ Heiligkeit der Verlage.«Diese Verträge waren von allen Mächten ersten und zweiten Ranges in Europa mitvereinbart und mitunterzeichnet. Indem Oesterreich das Schwert für sie zog,»zählte« es daher auf den Beistand seiner,,natü­rlichen Bun­­desgenossen«(d.i).Vor allen Dingen auf denjenigen Deutschlands.Man sieht,die Aehnlichkeit zwischen einem Reich­,von dem man erwartet,daß es seinen Ver­­pflichtungen nachkommt,und natürlichen Bundesgenossen, auf deren Beistand man zählen zu dürfen glaubt, springt in die Augen. Der kaiserliche Armeebefehl hebt weiter hervor, wie sowohl die Opferfreudigkeit der Dörfer, als auch der Heldenmuth des Heeres allen Anforderungen ent­­sprochen hat ; er betont es recht ausbrüchlich und absicht­­lich, wie Oesterreich einzig und allein „den ungü­nstigen Verhältnissen der­ Politif gewiden" ist und mie jene unz günstigen “Verhältnisse fediglich darin zu suchen sind, daß er „ohne Bundesgenossen” dastand. Wir wollen nicht das undankbare Amt der Kassandra übernehmen , aber mag Manifest Spricht, wennen wir, die Mitstimmung, welche in Wien über die Thatsache der nunmehr Ü überwundenen, jedoch nicht ohne ihmere Opfer beseitigten Sfolfrung herrscht, eben­so unverkennbar aus, wie es jeden Zweifel darüber aufhebt, wen man all den Urheber versehlen betrachtet. Wir raisonniren nicht, wir Tonstatiren nur , und von dem Gesichtspunkte eines einfachen Erzählers aus müßte man blind sein, um­­ sig zu verhehlen, wie während des zehn­wöchentlichen Krieges zwischen Oesterreich und Preußen ein Grad der Spannung eingetreten ist, der hinter demjenigen von 1850 kaum zurücksteht und jeden­­falls schneidendere Gegenlage in fi birgt, als dies bei der analogen Gereitztheit der Fall war, die seit Juli 1855 den Wiener Hof von dem der Tuilerien trennte. An der Donau wird man es schwer vergessen, daß es l­ediglich dem Widerstande der Liberalen Regierung von Berlin­ zuzu­­schreiben war, wenn die vier Königreiche Bayern, Hanno­­ver, Sachsen und Württemberg , in denen Minister und Bolfsvertretung fortwährend in halbem Kriegszustande mit­­einander leben , verhindert wurden , die Militärkraft des Bundes für 3wede zu verwenden, die man an der Spree für ausschließlich österreichische Interessen ausgab. Und wenn ein Militärstaat wie Oesterreich­an im Grunde ganz mit Preußen darüber einverstanden sein mag, daß die Kriegsverfassung des Bundes sich bei dieser entscheidenden Gelegenheit als völig unhaltbar bewiesen , so wird man doch, zunächst. Immer des Fastums, eingehend bleiben , daß Preußen die Zeit der österreichischen Bes drängung hat brwugen wollen, um in Stansfurt eine Um­­gestaltung jener Berfaffung zu seinen Gunsten zu er­­langen — daß e8 wohl mit die Besorgung, mittlerweile in Deutschland mehr zu verlieren als in Italien wiederzu­­gewinnen war, gemwefen Art, welche Die Unterzeichnung Der Friedenspräliminarten vom 12. beschleunigt hat — daß e8 somit fest an Desterreich ft, eine Mopdisicirung der Bundes­­konstitution in seinem Sinne hervorzurufen, falls etwa Napoleon in der Zukunft den Grafen Walewäfi beauftra­­gen sollte, wie früher die italienische, so jebt „die Deutsche Frage diplomatisch zu stellen” und dadurch zunächst Preuß­sen in seinen N Rheinprovinzen zu gefährden. Der Lärm der Waffen hat den verschiedenen d­is­iplomatischen Missionen, welche im Verlaufe des Kampfes z­wischen den beiden deutschen Großmächten stattgefunden haben, einen großen Theil der öffentlichen Aufmerksamkeit entzogen : troßbdem, fürchten wir, wird die dur das Scheitern derselben ausgestreute Saat der ge­­genseitigen Entfremdung nunmehr nach dem Frieden g­­sschluffe nur zu bald ihre bitteren Früchte tragen. Die Sendung nach Berlin, der si kurz vor Ostern Ge­ fat­­serliche Hoheit der Herr Erzherzog Albrecht unterzog, führte bekanntlich zu seinem anderen Resultate, als zu der Erklärung der preußischen Blätter, daß das Zusammen­­treffen der Tessinüberschreitung durch die Oesterreicher mit dem Antrage des Herrn von Usedom auf Kriegsbereits­­chaft des Bundes ein rein zufälliges frei — eine Defla­­ration, welcher der Beitritt der Berliner Negierung zu dem Proteste England’s und Rusland 8 gegen diesen „ag­­gressiven Aft“ einen fast gehäffigen Nachpruch verlieh. Nicht glüklicher war General Willisen’s Berfudh, in Wien eine Basis der Verständigung für eine gemeinsame Aktion zu gewinnen. Der Streit nahm vielmehr einen noch best­artigeren Charakter an, als Hannover in Frankfurt die Aufstellung eines Observations­corps am Oberrhein vorschlug , und in­folge davon die preußischen Blätter den „Bundesge­­nosfen von gestern“ unverhohlen mit Anwendung von Waf­­fengemalt drohten, wenn sie es sich bek­ommen lassen sollten, die norddeutsche Großmacht durch blos auf Stimmenmehrheit be­­gründete Beschlüsse „majorisiren” zu wollen. Die Schlacht von Magenta, das Vordringen der Staneofarden bis an die Ehiefe, endlich die Scharmügel an den Tiroler Päffen und die Schlacht von Solferino riefen freilich die Mobilisirung secht preußischer Armeecorps und die Einwilligung Preu­­gend zur Concentrerung einer Beobac­htungsarmee am Oberrhein — zugleich aber auch die entschiedene Erklä­­rung hervor, daß selbst Die Minclolinie Deutschland nichts angeht ; daß selbst die jüngsten Maßregeln nur defensiver Natur und ausschließlich zum Schuge der deutschen Gren­­zen, denen der Krieg näher und näher rüde, bestimmt seien; daß Preußen nicht als deutsche, sondern als Groß­­macht, nicht nach Maßgabe der Bundesverfassung, son­­dern in ganz anderen ungleich strafferen Formen die Ber­­einigung der gesammten politischen und militärischen Ope­­rationen in seinen Händen begehre, wie es thätig auftreten werde, daß es sich allein den Entschluß darüber vorher hält, wann der richtige Zeitpunkt für ein solches Ein­­greifen des Bundes genommen sein werde. Die Sendung des Fürsten Windischgräb — allem Anscheine nach überdies zu einer Epoche angetreten, wo man sich in den beiderseitigen Hauptquartieren bereits mit Waffenstillstandsgedanken trug — war nicht im Stande, an diesem tiefgehenden Briefpalte das Mindefte zu än­­dern. Derselbe ward im Gegentheil noch seifehlimmert durch den Antrag, den Baron Kübed am 7. in Frank­­furt vorbrachte, dem Prinzregenten den Oberbefehl über die vollständig zu mobilisirenden Streitkräfte Deutschland’s zu übertragen. Oesterreich konnte nicht weiter gehen, falls es nicht die Hegemonie über den Bund freiwillig in die Hände seines Nebenbuhlers legen wollte, um so dessen Beistand gegen Napoleon zu gewinnen ; für Preußen aber war das Kompliment nur ein scheinbares , wenn eben die Bergebung des Chefkommands’3 durch den Bundestag — das war es ja, wovon man zu Berlin in e­rster Li­­n­ie nichts wissen mochte. Von der Einen Seite ver­­­angte man die Uebertragung der Oberleitung an Preußen ; von der anderen Seite bot man die Ernen­­nung des preußischen Staatsoberhauptes zu einem Bun­­desfeldherrn. Da war es denn kaum zu verwundern, das das ministeriele Organ die österreichische Proposition mit einem geriissen Ingrimme zu b­ewies, weil sie „die volle Anwendung der unanwendbaren Bundessehfassung fordere", weil sie „von Deutschen Staaten eine Kriegführung aufwi­­teigen wolle, die Deutschland zu Grunde richten würde". Wir begreifen, daß das Haupt des Hause Hohenzollern sich für ein Patent als Bundesfeldherr bedankt . In Ber­­lin aber hätte man aug, da es noch Zeit war , begreifen sollen, daß das Principat in Deutschland nur erobert, nicht verschenst wird. Freilich appellert die „Preuß. Ztg.“ fest zugleich an das „Deutsche Bolt" mit der Frage, ob es sich auf solche Weise „jeder Aktion, auch der einer nachpruchs­­vollen Srievensunterhban­dlung berau­­ben“ haffen wolle. Der Aufruf kommt etwas spät, nach dem man zehn Wochen hindurch an das „deutsche Bolt“ mit seiner Silbe gedacht, sondern nur vergeblich danach gestrebt hat, durch diplomatische Verhandlungen einen „s­oz­ialen Ausweg“ zu ermitteln, um für Preußen die gewünschte Suprematie ohne Beziehung der Bundesv­er­­fassung in Beschlag zu nehmen — kommt z­u spät, seitdem von der Einmischung eines Dritten in die Friedensver­­handlungen nicht mehr die Neue sein kann. Das Haschen nach „legalen Auswegen" ist noch nie die Duelle welthi­­storischer Thaten gewesen , . . und wenn jecht die Mittel­­staaten, nachdem die Herren Gothaer so hohe Worte ge­­braucht, wie selbst Baron Manteuffel 1849 nicht, als Han­­nover und Sachsen von dem Dreikönigsbündnisse abfielen, Preußen nur mit vermehrtem Mißtrauen, aber ohne ge­­steigerte Achtung betrachteten , wenn Oesterreich die Hege­­moniegelüste von 1859 in dasselbe Schul­buch schriebe, in welchem schon die gleichen­­ Versuche von 1805 und 1848 stehen , wenn Napoleon endlich die Worte wiederholte, in die sein Oheim vor der Schlacht von Sena seinen ganzen Hof gegen Preußen zusammenfaßte : „diese Leute also wagen es nicht, gut Freund mit mir zu sein!" — Nie­­mand künnte das Alles im­nteresse Deutschlands mie Preußens? aus tiefstem Herzensgrunde inniger befragen, als wir ; allein erstaunen würden wir darü­ber nicht. Meber die ersten Schritte , die den nun abgeschloffenen Frieden eingeleitet haben, wer­fen wir in der „Nr. 3." : Nachdem ein, bald nach der Schlacht vom 24. 9. M. vom König Bíchor Ema­nuel gestellter Gesuch und Bewilligung eines Dreimo­­natlichen Waffenstillstandes von Oesterreich rundweg abge­­geschlagen war, TE 2. Napoleon in unserem Haupt­quartier eine dreimonatliche Waffenruhe vorschlagen. Doch auch darauf ging man unsererseits nicht ohne weiters ein. Louis Napoleon bat ald dann, einen Punkt zu bestimmen, wo Kommissäre über die Bedingungen einer Einstellung der Leinpfeligkeiten verhandeln konnten. Graf Rechberg und Freiherr von Heß gingen Darauf nac Villafranca und dort kam der Waffenstillstand , den franz­ösischerseits der Marschall Baillant unterzeichnete, am 8. d. zu Stande. Das aus diesem Waffenstilstande der Frieden hervorgehen werde, hat Die „Time 8" unter allen engli­­schen Blättern mit der größten Zuser­icht vorhergesehen ; in ihrem L­eitartikel vom 11. d. lesen wir unter Anderem: Es gibt manche auf der Oberfläche liegende Gründe für den Kaiser der Franzosen, um das erste Kapitel seiner militä­­rischen Laufbahn rehhr lieber abzuschließen. Der Feldzug war bis fest vollkommen erfolgreich. Die Oesterreicher hatten das Gebiet seines Alliirten überzogen. Louis Napoleon hat sie wie­­der verdrängt und die Iinuasion mit Invasion vergolten. Die Deutschen hatten in ihrer ganzen nichtamtlichen Presse erklärt, daß sie Desterreich zu Hilfe kommen würden, sobald die Fran­­zosen den Mincio überschritten. Louis Napoleon führte einen großen Schlag und überfipritt darauf in aller Nuhe von Mincio. Er hat Alles gethan, was er zu thun ge­wünscht. Er hat Oesterreich gezeigt, daß er weit überlegen und Preußen , daß er weit entfernt ist, es zu fürchten. Im seiner ganzen Ver­­gangenheit konnte er der Soldaten nie ganz sicher sein, denn er hatte sich nicht als Soldat gezeigt , jedt Beziehung geborgen. Was ist natürlicher, als daß der Kaiser ich nach Paris zurückfehnt, um seinen Lorber zu tragen, weil er grün ist ? Das dem Zausend Niederungen am Mind­o er sich an sich ereignen, sind furchtbar jenen mit einem Jagdruf an seine Meute in dieser Schlappe auszufeen ! pestilenzialischen an Herbstfiebern, und warum sollte starren Gesangsmauern die Zähne ausbrechen ? So denkt der Kaiser. Also getreuen alten Dads Marshall Bailant Waht läßt er den nicht ernstlich mit seinem Klerus entzweit, einer Fortdauer zu affiziren. Der Krieg noch allein die Schritte, des Krieges hätte zunächst ergreifen müssen, würden kaum verfehlt haben, seine Beziehungen zu Rom und günstig ist ein kostspieliges Ding, und zu den Unmöglichkeiten gehört 5 und zu genießen und von der Tafel aufzustehen. Niemand sieht besser bevor man ganz satt is. Dann kommt der Ruhm und der Lohn der Großher­­zigkeit, als­o. Napoleon ein, was er unfraglich thun Fünnte sce. Die Römer an die Adria zu befreien , aber ein par schen­gende Bedingungen künnen das Bersprechen fürs Ohr als Antwort auf jede Kritelei fest seine Freunde sind. Ueber die Bedeutung der bekannten sagt Frieden es die , Dr." : Das Harakteristische Me­mal Dieser Friedensgrundlagen es den Rath fid Schlag auf Schlag dur ihre sich auf harte Friedensbedingungen gefaßt hat und Verona um seinen Preis bei Desterreich wette, um sicher bonapartistischer waren. Zum GStreite, der in den sechten Tagen zwischen Desterreich und Preußen beim Bunde ausge­­broc­hen , schreibt stimmt man der amtlichen „Prag. 3tg." aus Wien vom 12. d.: Die Deuts­che Bundeskriegsverfassung der Oberfeldherr des Bundeskriegsheeres dem Bunde persönlic verantwortlich Attributen unvereinbaren Bestimmungen am Bunde beantragte, Se. Tünigliche Hoheit den Prinzregenten um Uebernahme des Dherkbefehles des Bun­­deskriegsheeres zu ersuchen, konnte es unmöglich beabsichtigen, ihn dem Bunde persönlic verantwortlich zu machen, weil dies ja mit seiner vollkommenen persönlichen Unverantwortlichkeit als selbstständiger Regent einer großen Monarchie in aufhebendem wirft tgblatt die er verrufenen Dinge Oesterreich müffe, vergleiche Salle vor eg herum und ist Gegen : Gegenwärtig bei bis feine hat der Welt Feinde, und London daß und von mit wir allerdings, die zu Daß in wird , an er von heuchlerischen Die Worte werde fann. It ift Doch jedenfalls besser, auf und davon nach Paris, bemerkt Settungsniereft ein Kriegsgericht der Franzosen sein Versprechen der Erhaltung Zumuthungen wird geben und als wenn England. Dieselben vereinbarten auszugeben er ein Lurus drei Jahre eigene Feigheit jeden Konflikt an Machtbefuguig und an zum Bunde so her­­gestellt werden erinnern, Sta­­Lente, denen der der Minciolinie bleiben dürfen, Prälimina­­ruhen, und in sei­­Tann. Indem Tonnen den Schluß selbst dreißig Millionen theilhaft es für ihn if, wenn wem Bolt und präliminarten ist, daß Oesterreich Damit mehr der neutralen Mächte Preußen iihen Bundesgenossen”, befolgt in Berlin Mund überfrog nicht“ und „Aufreterhaltung zu zeihen, haben größere Opfer zugemuthet, heute konnten hen sein Tonne, daß Venedig r­en mit diesen Desterreich, und man unterworfen werden te8 Haupt oder ein einem verantwortlichkeit feldheren gewählt mit feinen also Herfü nich­tem Bunde nem daher Oesterreich nicht lien und einst um daß Man ist, den man einmal — Hagen und einer des Artikels eine Summe, Preußens sehen, daß der Kaiser Billafranca so Hersteht find sich dann und gönnen mag, die Blätter ihn so wann — gebietet Die melde wenn etwa alle sich enthält er Alles als halten, mögen sich wie zu deutet Der Kaiser vor auf zwei europäische Großmächte, ihrer angeblichen Vermittlung Oesterreich seine Rede sardinisch werden müsse und Mantua als der Kaiser der Franzosen selbst, als in London er erhielt, und hätte. Wenn solcjen aber gleichstehender Prinz-­Regent nicht verantwortlich „feiner zu ist, die­­sich in natür­­und sehwenft er fein Roß und die Klugheit ihn mit Maß Versicherungen „europäisches Gletchge­­der Verträge" nur aussprachen, fein Feind im Felde, Noch und Berliner Blättern seien, und Englands die neutralen Kabn­­­ft und einem Kriegsgerichte ein deutsches gefrön­­fich von selbst, daß jene er das Ci­­Flin­­erfüllen, fei­­der Lüge vermeiden, Hor= thum, dann die an be­­PT Elem EEEN EEENNEÉEEEEEENENENI = BI SEZIHENE Die Büffeljagd. (Aus den Erlebnissen eines Jägers und Trappers in Nordamerika,­ die im Todeskampf zusammenstürzte. Ohne nie um den Rest der Herde zu sammern, wer. An einem Sommertage überschritten wir die Berge und lagerten am Abend am Rande der Prairien, in der Nähe der Quellen des Colorado. Der Morgen dämmerte kaum im Osten auf, als wir schon die Prairie darstreiften. Mein „Liebling“ war an den Gurt meines Padmaulthiers „Fliegengras” ange­­bunden, welches munter voranschritt. Nach einer Stunde waren wir weit genug in die Prairie vorgedrungen, um erwarten zu­önnen daß wir viele Buffalo­s antreffen würden, aber wir sahen nur wenige, und sie fehlenen nit in besonders gu­­ter Ber­affung zu sein. Es waren Bullen, und das Fleisch der Buffalo-Bullen ist vom Juni bis zum September sehr wanzig und zähe. Wir wußten jedoch, daß diese Thiere die Schild­wachen einer Heerde von Kühen feien, und als sie flohen, folgten wir ihnen, nachdem wir zunächst unsere Padmault­iere gep feffelt hatten. Als wir den Gipfel einer niedrigen Anhöhe erreichten, erblidten wir, beinahe auf Bühsenfchußmweite, eine ruhig grasende Büffelperde, 34 fchäpfe, bag etwa fünfhundert große, fette Kühe in der Herde waren. Sie wurden uns fast in demselben Augenblick gewahr, in welchem wir den Gipfel betraten, und rannten mit einem bumpf vollenden Geräusch, welches den Boden erzittern machte, davon, eher von und suchte sich ein fettes Thier aus, welches er von den übrigen zu trennen sich bemühte. Soe gelang dies sehr bald. Ich hatte jedoch eine lange Jagd und einen gefährlichen Kampf zu ber­stehen, bevor ich mein Kuh von der Herde abtreiben konnte. Es gibt nur einen Fled, von welchem der Buffalo gleich beim erst­en Schuß töpflich verwundet werden kann. Diese Stelle liegt einige Zoll über dem Brustbein, hinter der Schul­­ter. Ich zielte vorsichtig und feuerte. Der Buffalo blieb sofort stehen, und ich fchloß daraus, das ich ihn richtig getroffen und, wie die Jäger sagen, „in seiner Spur niedergestrebt­ hätte. Wenn das Thier eine tödtliche Wunde empfangen hat, so ff es von großer Wichtigkeit für den Jäger sich hinter demselben zu halten, indem es ruhig bleibt, solange es seinen Feind nicht sieht. 94 war so glücklich nicht in den Bereich seiner Augen zu kommen, und konnte, während ich meine Büchse wieder lud, seine Anstrengungen, um sich aufrecht zu erhalten, beobachten. Es stemmte sich auf seine Beine, schwankte von einer Seite zur andern und flampfte ungeduldig, als eő seine zunehmende Schwäche fühlte. Dann strebte es die Beine weiter ausein­­ander, aber vergebens. Wie der Körper hin» und her ihm wanzte, mwanzte er den Kopf langsam von einer Seite zur andern, als ob es nach seinem Feinde suchre. Allmälig meigerten sich Die immer fernwächer werdenden Gliedmaßen den gemch­tigen Kör­per zu tragen. Plößli stellte sich ein Tonvulfm­­isches Zittern ein, und mit einem rechten heftigen Rufschnappen stürzte das gewaltige Thier starr und steif auf den Boden nieder. Mittlerweile hatte Joe größere Schwierigkeit gefunden sich seine Beute zu filtern. Der erste Schuß hatte nicht die Lebenstheile getroffen, und der Buffalo wandte sich mürdend gegen den Jäger, welcher augenblicklich seinem Maulthier die Sporen gab und auf der Retirade die Büchse wieder lud. Als er sich etwas von der Herde entfernte, blieb der Buffalo ste­­hen und ihren Willens zu seinen Gefährten zurückzukehren. Joe hielt sofort sein Maulthier an, wandte sich um und flioß den Buffalo, wie wir später ausfanden, durchs Herz. Aber so groß ist die Lebenszähigkeit dieser Thiere, da­ die tödtlich vere­iwundete Kuh Sve beinahe noch eine D Viertelmeile jagte, bevor­­ wandten wir jebr unsere Aufmerksamkeit darauf die unwerthönlten Theile der getecteten Thiere zu filtern. Das meine war eine prächtige Beute. Die „Sleece" — das Fleisch vom Rüden und von den Rippen — hatten vier Zoll vides, solides Fett. Nachdem wir biese, nebst den Tederen ,kurzen Höderrippen, dem Sch­wanzftüd, dem Mark und der Zunge ausgefäni­ten und in die Häute gewidelt hatten, überliegen wird die Cadaver den Wölfen. Joe’ Kuh war nit so fett wie Die meine, aber doch immerhin ein schönes Thier. Wir hatten an dem Tage ein kostbares Mahl auf der Pratrne Wer eine solche L­ebensweise nicht fennt, würde über die ungeheure Quantität Nahrung, welche mir zu uns nahmen, erstaunt sein. Die Jäger sind im allgemeinen enorme Eifer, was von ihren großen Anstrengungen und dem zehrenden Klima der Berge und Ebenen herrührt. Joe Bla­ney und ich bildeten keine Ausnahme von dieser Regel. Nach dem wir unser Mal befahloffen, mar unser Fleischvorrath ge­rade ungefähr wo hinreichend für einen zweiten Schmaus und nichts mehr. Gleich nach dem Effen padten wir auf und such­­ten uns einen Lagerpfad für die Nacht aus. Die Szenerie der Prairie, welche wir durchstreiften, war sehr eintönig. Ge­­legentlich kamen wir an einen Heinen Fluß mit hohen Ufern, dessen Wasser durch die Buffalog getrübt war. Bäume waren sehr selten. Im Verlauf unseres Marsches fehoffen wir einen schwarzchwänzigen Hu­nd und noch zwei Buffalog, wodurch un­sere Aussichten auf eine erfolgreiche Expedition immer besser wurden. In der Nähe eines unbedeutenden Baches , der sich in den Colorado ergoß, fließen wir auf eine Heine Partie „K­räbbenindianer". Sie waren scheußlic mit Kriegs­­farben beschmiert. Ich nannte ihren Häuptling, den „Kleinen Räuber“, in Folge dessen hatte das Zusammentreffen seine Un­­annehmlichkeiten für uns. Der Häuptling theilte uns mit, daß er auf einem Resognoszirungsmarsche begriffen sei, indem die "Krähen" eine Expedition gegen die GSiour beabsichtigten. Wir gaben ihm, was wir an Nachrichten über die benachbar­­ten Stämme besaßen, und gingen dann weiter. Kurz nach Dunkelmerden erreichten wir eine bewaldete Niederung, durch welche ein ziemlich Hater Bad, der "Little Sandy", ein Mer benfluß des Colorado, floß. Dort schlugen mir, vollständig befriedigt von dem Ergebnisse unserer Tagesarbeit , unser Lager auf. Da wir beiäloffen, ein permanentes Lager an den Ufern des "Little Sandy" zu errichten, dürfte eine Heine Beschreibung des Flusses und der umliegenden Gegend nothunwendig sein. Der Fluß war etwa vierzig Fuß breit, aber nur zwei bis drei Fuß tief und hatte eine schnelle Strömung, sein Bett war, wie schon der Name andeutet, fendig. Die Ufer waren mit niedrigen, buschartigen Weiden bewachsen, un­­ter denen sich grüne Pläne befanden, welche schöne Weiden für die Maulesel varboten. Den Bach aufwärts, in beträchtlicher Entfernung von unserem Lager, ragten einige Granitfelsen naht und Fahl aus dem Boden hervor, während im Nedrigen das Land vor ung, so weit wir sehen konnten, und hinter ung bis zum Fuß der Berge meilenförmig war und ab­wechselnd aus Gras- und Sandflächen befand. Unser Lager wurde unter dem Schatten der größten­­ Weiden, die wir an dem abhängigen Ufer fanden, aufgeschlaz­gen. Wir sänderten einen Raum von etwa fünfundzwanzig Fuß im Dundrat und errichteten auf allen Seiten — die nach dem Bad hin ausgenommen — eine dichte Pallifaberung von den stärtíten Wei­denzweigen, die wir finden konnten. In jeder, der vom Bad entferntesten Eden bauten wir einen rohen Schuppen und machten Ruhelager von unsern Päden. Das euer wurde in der Mitte des Lagers angezündet. Unsere Maulthiere und den „Liebling“ beschlossen wir während der Nacht innerhalb der Pallifah­rung unterzubringen, damit wir fe­leiter gegen Indianer und Wölfe vertheidigen künnten. Ers spät in der Nacht, als der Mond schon hoch am Himmel stand, wurden wir mit dem Lager fertig. Wir waren so ermordet, daß wir erst lange nach Sonnenaufgang am näch­­ten Morgen ermachten. oe mar jedoch schon einige Zeit vor mir auf den Beinen. Sein eiserner Köper konnte viele Tage lang den filmwersten Miühseligkeiten widerstehen. Er bedurfte nur wenige Ruhe, und mar so fonstruirt, daß er dieselbe über­­al genichen konnte. Do abgehärtet ich auch mar, ich hätte es nicht wagen dürfen, mi mit diesem Jäger-Veteranen zu messen. Unser Srühstad­t wurde schnell abgemacht, weil wir eine Maffe Buffalos nicht weit von unserm Lager sahen, und „auf den Kampf begierig" waren. Wir beschlossen an diesem Tag unsere Gefiielichkeit in der sogenannten „killen Sag“ zu versuchen, bei welcher man sich den Buffalos vorsichtig zu Fuß nähert. Der Kopf dieses Thieres is so Dicht mit langen zottigen Haaren behängt, d­as es Gegenstände gerade vor sich kaum zu sehen im Stande ist, und wenn der Mund gegen den Jäger kommt, kann er sich mit Borfidt selbst einem Buffalo nähern , der auf einer Prairie, so eben wie ein Fußboden, grast. Der Geruchssinn des Thieres ist jedoch so scharf, da es, wenn der Jäger sich auf der Windseite befindet, und wäre er auch eine halbe Meile entfernt, ihn in der Luft schnüffelt und sich von dem Dasein einer Gefahr überzeugt. Wir trennten uns und näherten uns einer feinen Büf­­felherde, die etwa Drei Viertelmeilen von unserem Lager ent­­fernt und auf derselben Seite des Baches war. Ich froh auf dem Boden fort bis zu der Stelle, die ich erreichen wollte, während Joe auf einem Umweg, bald kriehend, bald schnell, aber vorsichtig laufend, je nachdem die Buffalos die Köpfe ihm lus oder ab­wandten, sie der Herde näherte. Es war mir gelungen, bis auf Pistolenschußmweite an die Heine Herde Herz anzukommen. Ich legte mich dann platt auf den Boden, nahm genau mein Ziel, drühte ab und sah fast in demselben Augen­blick eine fette Kuh schwanten. Ungefähr gleichzeitig schoß Lee, der so nahe herangekommen war, bag er sie mit seinem Büch­­senlauf berühren F konnte, sie vollends todt. Der Rest der Herde rannte davon, ohne nach uns umzubliden. Dann mach­ten wir uns daran unsere Beute zu zerlegen, und Fleisch und Haut nach dem Lager zu bringen. pe blieb dort, um eine Dleischsuppe einzurichten und Vorbereitungen zur Aufbewahrung der besten Theile des Buffalo zu treffen, während ich auf ein anderes Wild ausging. Diesmal entfernte ich mich etwa eine Meile vom Lager, bevor es mir gelang, auf Schußmeite an einen Buffalo heran­zukommen. Zweis oder dreimal merkten Die Thiere meine An­näherung früh genug, um rechtzeitig zu entfliehen ; endlich aber scioß ich eine Kuh in die Schulter. Die Wunde machte sie wüthend, und sie wandte sich schnell um, ihren Feind zu sehen. Es wurde mir sehr schwer auf die Seite zu springen, um im­­mer hinter dem Thier zu bleiben und gleichzeitig meine Büchse wieder zu laden. Nachdem ich damit fertig geworden war, feuerte ich einen zweiten Schuß ab, und diesmal mit besserem Erfolg, indem ich ohne Zweifel das Tier in die Lunge getrof­­fen hatte.­­Troßdem blieb es auf den Füßen, manhte sich plöslich um und machte einen so schnellen Angriff auf mich, dag ich nur mit Snapper Noth den drohenden Hörnern ent­­ging. Als seine Kraft endlich ermattete, gab ich ihm den Gnadenftog.­­ Noch ein Büffel, ein schwarzgeschmänzter Hirsch und ein Elenthier waren der Ertrag der heutigen Jagd. Das Elen­­thier fließ ih, während es unter den Weiden, an den Ufern des Little Sandy stand, wohin #8 gegangen war um zu trin­­ken und den Fliegen zu entgehen. An Größe steht dieses Thier dem Buffalo am näcsten. Es wird in allen Theilen der Ge­­birge gefunden und steigt nicht selten weit in die Ebenen, in der Nähe der größeren Glaffe, hinab. in ausgewachsenes Elenthier ist so groß wie ein Maulthier, Hat einen schweren Hals und Körper und arte­­lienmaßen; seine Füße lasfen eine Spur zurück, die so groß ist wie die eines zweijährigen Stierd. Es sind dumme, fehmerfälige Tiere, wenigstens im Bergleich mit anderen vom Hirschgeschlecht, man kann leicht an sie herankommen und sie erlegen. Im Winter halten sie si in großen Herden, oft bis zu mehreren Hundert, zusammen und machen um diese Jahreszeit gern große Reifen, wobei ihre Spuren im Schnee das Aussehen einer breiten , gestampften Straße haben. Das Elenthier ist leichter zu tödten als irgend eine andere Hirsschaft, deren Lebenszähigkeit oft merkwürdig ist; ein Schuß irgendwo im Borderbheil des Thieres bringt es zu Boden. Ein gewöhnlicher Hirsch dagegen läuft oft noch eine beträchtliche Strecke weit, man mag ihn treffen wo man will. Das Fleisch des Elenthieres hat einen starken Geruch und gleicht mehr dem Fleisch eines magern Bullen als dem Fleisch des Hirsches. Es ist nur genießbar, wenn das Thier fett und in gutem Zustand ist ; zu andern Zeiten hat es einen scharfen, thranigen Geschmack, Soe und ich fihüttelten uns an diesem Abend die Hände über unsere guten Aussichten, und wir lebten, wenn auch nicht wie Die Prinzen, doch so herrlich, wie Gebirgsstreifer nur leben können. Wir legten uns früh zur Ruhe, mit vollem Magen und fröhlichem Herzen, was uns eine gute Nacht versprac. Plöslich wurden wir jedoch aufgefhreht dur­ ein Geräusch, das wie entfernter Donner Hang, jedoch etwas beständiger war. Es nahm allmälig an Stärke zu und kam dem Lager näher, Wir legten uns mit den Ohren dicht an den Boden und konn­ten jet das donnerartige Stampfen von Buffalos auf der Ebene Hören, und als nun der Mond hinter einer Wolfe hervor­­trat, sah ich, Daß die Prairie mit einer dunklen Masfe bewedt war, melde mie die Wellen des Meeres auf- und niederwogte. Wir befanden uns in einer gefährlichen Lage; denn wenn Tausende dieser Thiere über die Ebene dahin jagen, ist es fast unmöglich ihre Richtung zu ändern, besonders in der Nacht, weil die vordern fortwährend von den Myriaden, die hinter ihnen sind, gedrängt werden. Wenn mir auch von Diefen furchtbaren Thierstrom nicht zerschmettert wurden, konnten doch unsere Thiere leicht fortgerissen werden. Wir fühien aus Lei­­bep­räften und feuerten unsere Büchsen ab, und es gelang uns glücklicherweise die Herde auf einer Seite des Lagers zu hal­ten. Als sich die Buffalos jedoch in den Strom stürzten und an uns vorbei donnerten, streiften sie einige unsere Pallisaden und jagten unsern Mault­ieren eine große Angst ein. Wir hätten eine herrliche Gelegenheit gehabt einige von den Brüf­­feln zu erlegen , aber wir waren zu sehr über unser glückli­­ches Entkommen erfreut, als mag mir ouch nur daran gedacht hätten. Ich habe manche Naturwunder gesehen­, aber nichts it an Größe dem Donnermarsch einer solchen Büffelherde über die Prairien zu vergleichen. Als die Gefahr vorüber war, beruhigten wir unsere Thiere und strebten und dann wieder zum Schlafen nieder. Mein „Liebling“ war so in Schreden gerecht, daß ich ihn an meine Geste nehmen und wie ein kleines Kind streicheln mußte, um ihm die Furcht zu benehmen, Aust.) : | n —

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