Pester Lloyd - Abendblatt, November 1859 (Jahrgang 6, nr. 241-265)

1859-11-08 / nr. 246

A­­ bendblatt « Pester Lloyd. Dienstag, 8. Novemb. Nr. 246 Beft, 1859. (Die einzelne Nummer Foftet 3 ff. ő. AB.) x Der Tpaft, den Se. Falterliche Hoheit der Durchlauchtigste Herr Erzherzog General­­souperieur beim Feilmahle im Saale der erzbi­­shöflichen Resu­denz unter enthusiastischer Kundgebung der Anwesenden in ungarischer Sprache ausbrachte, lautete nach der offiziellen Angabe : „OÖ császári királyi apostoli Felsege nevében és arancsán Eminentiád ötven éves papi működésének nap­­jához legőszintébb szerencsekivänatokat hozok. Legke­­gyelmesebb felséges Urunk nevében — valamint a je­­lenlevék érzelmeit kifejezvén — szivem mélyéből mon­­dom: Isten éltesse Eminentiädat még sokáig!" — Zu deutsch („Im Auftrage und im Namen Sr. Tf. ft. Apostolischen Majestät bringe Ich zu dem Tage Eurer Eminenz fünfzigjäh­­riger priesterlichen T­hätigkeit, die aufrichtigsten Stürmwünsche, Im Namen Sr. Majestät unseres Allergnädigstten Herrn — womit Sch zugleich den Gefühlen aller Anwesenden Ausdruck gebe — sage Sch aus vollem Herzen : Gott erhalte noch recht lange Eure Eminenz.‘) || Nn einem in Wien vielverbreiteten Gerüchte, hat im Laufe der sechten Tage Die Frage der bürgerlichen Gleichberechtigung in Bezug auf die Juden einen be­deutungsvollen Schritt vorwärts gethan. Es heißt, — seien wir nämlich in der „Presse”, — die Judenfrage sei im Sinne der vollständigen Emanzipation entschieden worden, und das bezügliche Patent werde schon binnen Euezem amtlich publiziert werden. Y. Wien, 7. November. Der­ Generaldirektor der französischen Staatseisenbahngeselz {Saft wird am 12. d. M. aus Paris erwartet, wo er die Willensmeinung des Pariser Komitee s der betreffenden Bahn in Bezug auf die in den finanziellen Kreisen mit der größten Span­­nung erwartete Erledigung des Streites mit der Nordbahn eingeholt. Herr Mantel soll der Nordbahndirektion Johann den in Paris berathenen Vorschlag unterbreiten. Wie ich Höre, hat die Nordbahn bisher so­gar seine Forderung gestellt, sondern sie will, ehe sie ihre Bedingungen formulat, abwar­­ten, welche Bartheile ihr die Staatsbahn einräumen will. Dem Handel und dem Verkehr ist dies allerdings gleichgiltig, wenn nur der Streit sí­ifdien den zwei wichtigsten Verkehrsan­­falten der Monarchie endlich einmal seine Lösung findet. Das Haus Rotblät­d , welches den dritten Theil der Nordbahnak­­tien besigt, übt dadurch natürlich einen Druck auf die Übrigen kleineren unabhängigen Aktionäre aus, die am Ende doch ihm­ müssen, was der mächtigste Aktionär will, dem Die ersten Wiener Häuser und die Kreditanstalt, welche bekanntlich ebenfalls große Nordbahnbefiger sind , getreulich sekundiren, Die Bor­­ede des Hauses Rothfdtb für Die Nordbahn is übrigens eine vollkommen berechtigte. Ohne Intervention des seligen Baron Rothfhild hätten die Aktionäre nie eine so vortheil­­hafte Konzession erhalten, und betrachtete er diese Schöpfung, die dem Hause Rothschild Überdies an viele Millionen ein­­gebracht, mit einem gemissen väterlichen Stolge, der dem Herrn Derek­e sehr Hoch zu fliehen kommen kante. Politische Nundfehan, 3. November. Auf den Zürcher­ Friedensvertrag sol der Kongreß folgen ; allein abermals tauchen Zweifel über das Zustandekom­­men desselben auf. Das Organ Palmerston’s, die , Dorn. Dof", hielt noch am 5. b. die Nachricht vom Beitritt Englands für „ungenau”, nachdem­ die Praliming­ ı­tten, wie sie hinzufügt, noch seine Zertstelung erhalten . 9486 piemontesische Kabinet soll bezüglich der Romagna zwar Konzessionen gemacht haben, um so fester beharrt es dagegen bei seiner Politik in Zentralitalien, so das selbst zu besorgen fleht, es werde im Züricher Frredensvertrage seinen betreffenden „Vorbehalten Aus­­druck geben. Deterreich hat schließlcch, — wie bereits unter Wiener R.-Korrespondent berichtet, — wenig Ursahre , den Kongreß herbeizumünschen. — In Italien selbst febreitet indeß die Bewegung auf dem eingeschlagenen Wege vorwärts ; das Zusammentreten der vier revolutionären Versamm­­lungen sol zum Zwede haben, Mittheilungen über die politische Lage entgegenzunehmen. Einige meinen auch, daß sie beim König von Sardinien wegen einer Regents­­chaft Schritte thun werden, Andere wieder, dag Graf Cavour als Kandidat für die Diktatur­­ Zentralitaliens aufgestellt werden wird. Nachdem die Vertreter von Parma und Modena sich bereits vorgestorn versammelt haben sollen, so werden mir hierüber bald Gewißheit erhalten. Meber die Berufung Garibald­is nach Turin seien wir Heute eine neue Version : Der Brief des Kaisers und die Eröffnungen, welche dem Hrn. Damorbida in Paris gemacht worden waren, schreibt man nämlich, seinen einen tiefen Einpruch auf Rit­­ter Emanuel gemacht zu haben, der Garibaldi auffordern ließ, die Piemontesen, die sich in seiner Armee befinden, sofort zu entlassen. Garibaldi antwortete hierauf in einem hoch­­fahrenden Zone, die Chefs der Regierungen in dem mittleren Italien hätten ihn an die Sorge einer Armee gestellt, die er selber disziplinirt und organisirt habe, das Schidsal des mitt­­leren Italiens sei ih­m anvertraut, und nichts werde ihn der wegen von bösen Ratsschlägen Frankreichs Gehör zu­schenken. Dieser Brief, der an den König selber gerichtet war, wurde im Ministerionteil vorgelesen. Die Generäle Dabormida und Lamarmora trugen darauf an, daß man dem Caribaldi ener­­gii entgegen­trete, aber auf den Vorschlag des Herrn Ratazzi wurde befehloffen ihn nach Turin kommen zu lassen. Weiteren Berichten in Bezug­­ auf Italien ent­­nehmen wir: Herr Pietro ist vom französischen Kabinet abermals mit einer Sendung nach Italien betraut worden. — Die offizielle „Gazz. Diem.“ veröffentlicht das Dekret bezüglich der Medertragung des Raffationshofes von Turin nach Mailend ; die Zeichnungen auf das neue Ansehen sollen bereits die beantragte Ziffer überschreiten. Die „Bulunrester D. Ztg." theilt vier £­ar­geöbefehle mit: Der erst­e lautet: Soldaten Romäniens! Wäh­­rend meiner Anwesenheit im Lager zu Blorefájtt, hatte ich b hinlängliche Gelegenheit mich von dem Geiste der guten Ordnung und dem militärischen Ehrgefühle, welches euch befeelt, zu überzeugen. Ein solcher Geist ist die Stärke einer Truppe, welcher ihr Achtung verscharft und dem V­aterlande nüslich ist. Hört, Soldaten Romäniens, ein guter Soldat ist derjenige, welcher ohne Zaubern seine Pflichten zu erfüllen weiß, mit Ehrgefühl seiner Sahne anhängt, treu seinem Eide sein Leben zur Ver­­theidigung des legalen Gefetes und seines Vaterlandes opfert. Diesen Edelmuth habe ih. bei euch, Soldaten der vereinten Bürstentgh­mer,, gefunden, und um euch einen Beweis meiner Achtung zu geben, und euch noch näher unserer Person zu

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