Pester Lloyd - Abendblatt, November 1859 (Jahrgang 6, nr. 241-265)

1859-11-25 / nr. 261

Freitag, 25. Novemb. Nr. 261. eft. 1859. (Die einzelne Nummer Fortet 3 Er. 5.935.) Kur VARROTT ÜT TYALNENEYI­­­ ­ \bendblatt as Pester Lloyd. Politische Stundfdhan, 25. November, Nun­­ befehl Anlaß gegeben hat, in dem es am Schluffe Heißt: Buoncompagnit von Napoleon anerkannt wor­­den, erübrigt die Frage , wie ich Die Toskaner ihm gegenüber verhalten werden? Die Turiner „Opinione“ meint, Buoncompagni werde in­folge der Einwendungen von Toskana sein Amt auf Parma, Modena und die Le­gationen befehränten; dagegen meldet eine Turiner De­pesche vom 20., Tag auch Zostana in Die Ernennung Buoncompagni’s willigen werde. Der Widerstand Rica­­fels soi nämlich, Heißt es, blos darin bestanden haben, daß man in Llorenz Herrn Buoncompagni den Titel " Etzeregent" beigelegt, wissen, wollte, um Dadurch das Prinzip, zufolge m welden die Wahl des Prinzen von Ca­rignan zum „Negenten” stattgefunden, sanktionirt zu sehen. Die Unterredung, welche die florentinischen Deputirten mit dem König gehabt, sol nun zu einem Einverständnisse geführt haben. Die der , Deutsch, Ag. 3tg." aus Paris beru­­tet wird, haben die dortigen Vertreter Rußland’s und Preußens, „nachdem sie ,Verhaltungsbefehle von ihren betreffenden Regierungen eingeholt, die Leher­­tragung der Regentschaft an Herrn Buoncompagni glimpf­­­ig beurteilt, weil sie in Derselben eine Maßregel der Ordnung und Geseßliihhkeit erblichken, und weil sie es für gefährlich hielten, nur Hindernisse, welche einem gere­­gelten Gang der Dinge entgegengefegt würden, den unt gestürzten großherzoglichen Thron wieder auftreten zu wollen , da hierdurc im­ Gegentheil auf diesem Wege Zuständen Borschub geleistet würde, durch welche eine geordnete monarchife Lösung der Dinge erläutert, wo nicht unmöglich gemacht würde. Diese Gründe, — heißt es weiter, — welche von den beiden Gesandten in Ge­­sprächen mit dem Grafen Vale­mw­e­tti vorgebracht und von diesem dem Schaffer mitgetheilt wurden, sollen eine andere Auffassung des feßten Ereignisses zu Turin wenn auch gerade nicht herbeigeführt, so Doch unterfragt haben. — Bon eben dorther wird geschrieben, daß Oesterreich unmittelbar nach Ratifikation der Züricher B Verträge 20 Millionen von Frankreich erhält. Die beiden Mächte sind nämlich übereingenommen, daß die 100 Milionen, welche Stantreich auf Rechnung Piemonts an Oesterreich zu zahlen hat, in 5 Terminen gezahlt werden und mag der erste Termin mit der Auswechslung der Ratifika­­tionen zusammenfallen sol. Den Detailbeiräten aus Italien entlehnen wir : Maranese Billamarina sol zum Gouverneur von Mailand, Chevalier Desambrois zum Gesandten in Paris ernannt werden. In Bologna hat am 22. 5. das zweite Regiment der dortigen Brigade dem König (!) den Eid der Treue geschworen und unter dem Beifall der Be­­sölkerung seine Sühne erhalten. — In Befaro, so reicht man dem „Univers“, thm­ die revolutionären Emissäare ihr Möglichstes, um Desertionen unter den dort befind­­lichen päpstlichen Truppen herbeizuführen; das Kleine Heer widersteht jedoch jedner Berlehung und bekundet ein Verhalten, das dem General Kalbermatten zu einem anerkennenden Tags­­| „Die Berräther! Sie wagen zu glauben, daß katholische Soldaten, die fett so langer Zeit mit Ungeduld den Moment erwarten, in welchem sie für die edelste und heilige Sadhe Tampfen sollen, ihrem Gott, ihrem Souverän und ihrem Eid abtrünnig werden kannten, Geduld, Soldaten! Der Tag der G­erechtigfett ist nahe gerüdt, Seid stolz auf die witi­­gen Dienste, die ihr dem Staate geleistet Habt; fett stolz auf eure bewundernsmwerthe Disziplin, auf euer gutes Verhalten und eure vollkommene Einigkeit; ihr Habt euch Hierdurch die besondere Beachtung des ich, Vaters und die Bewunderung der katholischen Welt erworben. Euer General ist­ stolz darauf, daß er Euch kommandirt, denn er fennt enern Werth und das, was er von Euch erwarten kann.’ An sonfigen Berichten sind eingelaufen : Die französische Geistlichke­it machte ihrer Unzufriedenheit mit der Politik Napoleon’s gegenüber von Rom jüngst wieder Luft; eine Versammlung von Geistlichen erließ nämlich an mehrere Diener der Kirche, weldhe mit dem Ltegionskreuze ausgezeichnet worden, ein Schreiben, in dem es heißt: „Herr Abbe, erlauben Sie uns, die schmerz­­lic­hederrafung auszuberü­den, womit wir Ihren Namen in dem V­erzeichnisse der neuen Ritter der Ehrenlegion Laien, welche derselbe Fürs ernannte, der Sr. Eminenz, dem Kardi­­nalerzbetschof von Borbeaux gegenüber eine so unglaubliche Sprache führte, und der sich zum Bundesgenossen eines Riktor Emanuel, eines Barthaldi und so vieler anderen Feinde des 9. Stuhles machte. Mie ist es nur möglich, daß Katholische Spriester sich dazu herbeilaffen, glei­chem Rabbiner Isidore oder dem erstbesten Protestantenprediger eine solche Bunst­­bezeugung anzunehmen zu Derselben Frist, wo der fangöttische Episkopat die Schmach erduldet, seine Stimme unterdrü­ct zu sehen, wo 8 gilt, den seines Landes zur Hälfte beraubten H. Bater gegen das Hohmgelächter repertibjer Beffer, gegen die Beleidigungen einer revolutionären Pfesse zu vertreten ? Welche Achtung können die Ungläubigen, und sogar die Gläubigen für den Klerus, das Salz der Erde, bewahren, wenn man ihn sich einer solchen STauheit Überlasfen steht in Bezug auf Recht und Gerentigkeit und auf den Statthalter des Heilands ? Graf Walewmstt, Minister Des Acufern, erklärt öffentlich, daßs im Kirchenstaate seine Rechtspflege bestehe, daß man die Mitre­­sierung dort abfrelen müsse ; nichtsdestoweniger nehmen Gene­ralvikare und andere geistliche Herren eine Auszeichnung aus jenen Händen, die ihren geistlichen Vater mißhandeln, Wir können, Herr Abbe, eine solche Erniedrigung nicht ohne Wi­­derspruch gehen lassen ; wir werden uns an Ihr Gewissen, an Ihre priesterliche Ehre, wir geben Ihnen zu bedenken, daß grade fest die ganze Welt ihre Elice auf den französischen Klerus ge­­heftet Hält und von ihm alles andere eher erwartet, als Die Annahme eines rothen Bändchens.” Aus Madrid vom 21. wird geschrieben + General Echague fährt fort Ceuta zu befestigen. Die Einschiffung des ersten Armeekorts ist beendigt, und ward bereits mit dem Transporte des zweiten begonnen. Die schlechte Witterung macht die Einspiffung des Materials schwierig. Gegenwärtig organisirt man die Bataillone der baskischen Provinzen. — Aus Dalmatien wird ber „Ir, 3." eine neue von Montenegrinern verübte Gewaltthat ge­meldet. Der Et, Linienschiffskapitän Ritter », Groller, Kom­­mandant Sr. Maj. Brigg „Montecuecoli“ , welche in Topla vor Anker legt, wurde, als er Abends gegen 9 Uhr von Saftelnunvo nach Megline ging, von einer, ungefähr 30 Mann zählenden Rotte Montenegriner angefallen, gebunden und auf das roheste mißhandelt. Gleichzeitig plünderte Die Bande ein in der Nähe flehendes Haus, dessen Eigenthümer je ebenfalls mithandelten. Wir hoffen, — sagt die „Ir. 3." , — daß die­­sen Srevlern die gebührende strenge Züchtigung einheilt wer­­­den wird, — Aus Serbien wird der , fem, 3." gefehrte- e

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