Pester Lloyd - Abendblatt, Februar 1860 (Jahrgang 7, nr. 26-49)
1860-02-23 / nr. 44
KIND b»latique’s in Bewegung setzte,witwe vom französischenjschen Konsulatsbehörde genehmigte Bestimmung hehtten sich Generalkonsul,Vicomte Vallat,an die anwesenden Repräsentanten der fremden Mächte die Frage gestellt,in welcher Reihenfolge die Equipagen dem Leichemwagen zu folgen haben,damit der Etiquette kein Abbruch geschehe.Die Mas jorität entschied für die Beibehaltung des üblichen Zeremoniell’s,nach welchem dem Letcenswagen die Equipage der Anverwandten des Verstorbenen,sodann die des regierenden Fürsten,des Yascha-Festungsgouverneurs,der Konsuln nach dem Amtsaltersrang Ic.zu folgenbat.Da aber der Paschaist Gouverneur verhindert war,persönlich zu erscheinen statt ihm sein Sohn und der Artilleriegeneral Ethem Pascha erschienen waren,auch Fürst Milosch keiner Feierlichkeit beiwohnt,sondern bei solchen Gelegenheiten Von seinem Sohne Fürsten-Nachfolger Michael repräsentirt wird,erhob Konsul BallatBsedenken und war der Ansicht,daß die Stellvertreter ihres individuellen Privatcharakters wegen den Konsuln nachzustehen haben.In dieser Gieußerung lag Die Gleichstellung des Fürsten-Nachfolgers Michael zum Lobe des Pascha,der im strengsten Privatverhältnisse lebt,das Convoi setzte sich jedoch nach Ausspruch der Majorität in Bewegung, aber die britischen Kaufleute so wenig,daß sie häufig undzwar nicht selten unter Anwendung von G Gewalt und Drohungen nicht nur Summen zu erpressen suchte,für welche sie selbst das Aequivalentur Dollaks zu liefern gar nicht im Stande waren,sondern auch ihre Requisition auf speusotsen ausstellte,die gar nicht existirten,oder statt der Personennamen englische Ausdrücke bmachthe,welche sichaandezen und gemeinen Schmähungen auf die japanesischen Behörden überboten. In der festbezeichneteneife stellte unter Anderer ein gewisser Tabbam seine Forderung auf Auszahlung einer Summe aus, die in 22 Ziffern ausgedrückt war; ein getorfter Thomas EsErigge forderte 100 Tausend Millionen ; ein Anderer Namens Barber verlangte für sich 4 Millionen und an demselben Tag für seinen Kompagnon Kes- wh. 1,400,000. Do. Dabei beschwerte sich no Keswidh bei dem Konsul über die Weigerung der Japanesen, ihm das Geld auszuzahlen und suchte sein Verfahren dadurch zu rechtfertigen , daß Andere dasselbe thun und daß er sich dazu gernöthigt sehe, um den seiner Obhut anvertrauten Steresfer. Schug zu gewähren. Herr Alcod drohet in dem oben erwähnten Schreiben gegen dergleichen Anmaßungen die ihm durch Geheimenrathsbefehl ertheilte Befugniß, die Schuldigen in Strafe zu nehmen, eventuell des Landes zu verweilen, in Ausführung bringen zu wollen. Was die Sache selbst betrifft, so bemerkt Herr Alcod, den Sapanesen sei sehr wohl bekannt, das das ganze Manveupre nur darauf berechnet sei, mit Hilfe der Sheboes (einer Silber-Münze) die japanesischen Goldmünzen aufzulaufen und auszuführen, obgleich den Japanesen der Verkauf dieser Münzen streng untersagt sei, so lange die gegenwärtigen Goldmünzen einen Avant von 100 pCt. gegen Silber bieten, werde sich auch ein Mittel finden, solche Geschäfte zu machen, aber man merke es den japanesischen Behörden nicht verargen t können, wenn sie strenge Maßregeln dagegen ergreifen, wie sie denn jegt'die Ausgabe der Sheboes, von denen der Ankauf der Kobangs bangs abhängig ist, eingestellt haben. Herr Alcod theilt schließlich mit, daß er eifrig bemühet ist, zu einem Einverständniß mit den Behörden zu gelangen, durch welches der Verkehr auf einer mehr gesichertem Basis hergestellt werden konnte. In St.Petersburg ist General Rostowzoff, Präsident des Komitees für die Emanzipation der Leibeigenen, gestorben, und dur den Grafen Serge Strodanoff erfeßt worden. Aus Wien vom 22. d. wird uns geschrieben : Herr FZM. Fürst Franz Lichtenstein ist von Pest hier angenommen. — Der B russische Gesandtschaftssekretär Herr Baron von Mayendorf begibt es morgen nach St. Petersburg. Schnellprefendruf von Emil Müller, Dorotheagaffe Nr. 12, Pest, 1860, — Verlag der Peter Lloydgesellfaft. Nach beendigter Leichenfeier wurde die Gnübung des Herrn Vallat zur Kenntniß des Fürsten Michael gebracht-der sich darüber tief verletzt fühlte und nochgedrungen sah,Herrn Ballat durch einen Beamten der fürstlichen Kanzlei ernstlich bedeuten zu lassen:er solle die Beleidigung einfegen und uns verzüglich zur Abbitte kommen,widrigenfalls ihm das Betreten der fürstlichen Wohnung verboten sei so.Konfuquitat stellte dadisch eben e in Abrede,versicherte,er sei dem Fürsten Michael mit Freundschaft und Achtung zugethan,erbarmenire Vollkommen mit des Fürsten Ansichten,habe auch nur immer Vortheilhaftes von ihm nach Paris berichtet(———),doch alle diese dem Fürsten Michael refehrten Floskeln vermochten denselben nicht vom Entschlusse abzubringen,sondern er ließ durch den Beamten dem Herrn Vicomte Vaklat das oben ermähnte wiederholen und bemerken-daß er Von dem reiflich ertwogenen und gefaßten Entschlusse nicht abgehe.Der Vorfall wurde zur Kenntniß des Fürsten Milosch gebracht,der den Fokderartgendes Sobnks vollkommen beistimmt. Demselben Blatter wird unterm 16.d.geschrieben- Der Archivar des ehemaligen Stadtgerichtes,Cselesevic,Schwager des versstorben anuch,tat sich gestellt in die Festung geflüchtet und dort unter tijtkirchen Schutz gestellt.Mann fährt-daß einige Dokumente Vermißt werden und Cselcsevic zur Verantwortung aufgefordert wurde.In seiner schriftlichen Rechtfertigung soll Eselefevic beleidigende Ausfälle auf die Person des Fürsten Milosch sich erlaubt haben und dafür zu einem Monat Gefängniß in Topschidek verurtheilt worden sein.Fürst Milosch reklamirt den Ueberläufer.—Der Adjutant Duca Besika soll beauftragt worden sein nach Turin abzureisen. Ein Korrespondent aus Hongkongs wirksicht unterm T3«).Dezember:Aus Japan ist hier die Nachricht entges gangen,daß die japanesischen Behörden,mit voller zustimmung des britischen Generalkonsuls Herrin Alcock,den Handelsverkehr mit den Engländern suspendirt haben und zwar a unaßgesekwidrigen Verhaltens einesstolles der dort ansässigen britischen Unterthanen und großer Gewalttätigkeiten,welche sich betrunkene englische Matrosen gegen Japanesen erlaubt haben.HmAlcock hat am LLNov.ein Schreiben an Herrn Vyse,den britischen Konsul in Kanagawa gerichtet,in welchem er ihm aufträgt,Maßnahmen gegen das aussichtslose Umherstreifen der Matrose zu treffen und sich in scharfem Tadel über das Verfahren der britischen Amtsleute ausspricht Was den letzten Punkt betrifft,so dkeht sich die Sache im Wesentlichen um die Münzverhältnisse.Von vornherein war den Eingebornen strenge untersagt,fremde Münzen anzunehmen und es sollte bei dem bloßen Tauschhandel seingewenden haben.Um indes den daraus hervorgehenden Verkehrss hindernissen vorzubeschliessen sich später die japanischen Behörden herbei,Filialinstitute des kaiserlichen Schatzes zu errichten,bei denen für mexikanische Dollars die einheimisschen Münzen,Itzehoes genannt,eingewechselt werden solltenz es wurde aber durch amtliche Bekanntmachung festgestellt,daß keine Individuum und keine Handelssirnta mehr als Exportzeboes täglich erhalten dürfe.Andiese,vonbei engli. Wien, 22. Geber. Die heutige Vorbörse eröffnete in fester Stimmung. Skreditaktien wurden mit 196,10 bis 196,60 bezahlt. Nordbahnaktien wurden mit 1970 bis 1972 umgelöst. Nationalansehen war mit 78 begehrt. Staatsbahnaktien blieben bei 262,50 regungslos. Die Börse war für Fonds in fester Haltung, für die anderen Papiere ohne ausgesprochene Tendenz. Devisen und Komptanten sind etwas gewichen. 5pCt. Metalliques erhielten sich in reger Nachfrage, und wurden mit 69.75 bis 70 bezahlt, Nationalanlehen war mit 77.80 bis 78, venetianisches Ansehen mit 80.50 im DVerfehr. S Kreditlose waren mit 102 begehrt. Die anderen Anlehenslose sowie Grundentlastungsobligationen wurden zu den gestrigen Harfen verhandelt. Gegen die sonstige günstige Stimmung der Börse kontrastirten die reinen Schwankungen, in den Hauptspefulationspapieren, indem Krebitaftien mit 196.70 bis 195.50 und Nordbahnaktien mit 1972 bis 1962 umgefegt wurden. Pardubigeraftien bezahlte man bis 134.25, Westbahnaktien bis 173.25, Bantaftien mit 864 bis 866. Nationalanlebenkoupong bezahlte man mit 31 pCt. Agip. Blopdaftien höher begehrt und bis 212 bezahlt. Schlupfef.. Man notirte Kreditaftien 196.20, Nordbahn 1961 , Staatsbahn 262,50. 5pEt. Metalliques 69.90, National 77.80, ung.. Grundentlastungen 72,25, Augsburg 112,75, London 131,50, Verantwortlicher Redakteur : Karl Weisskircher. en ZE TT SNTEE TETTE SS