Pester Lloyd, Juli 1860 (Jahrgang 7, nr. 150-175)

1860-07-15 / nr. 162

Tel. Depeihend. ‚Besler £ loyb." 14. Juli. Die „Donauzeitung” dementirt die „Indenpedencee" betreffs gemisser Verhandlungsob­­jekte zweisehen Preußen und Oesterreich , namentlich den Bericht über Eröffnungen, melde der österreichische Gesandte am großher­­zoglich badischen Hofe zur Zeit der Badner Zusammenkunft zu machen beauftragt gewesen sein sind über­­eingenommen, in Syrien nicht direkt zu interveniren. Falls jedoch­ Die Pforte unvermögend sein sollte, Konflikte hintanzuhalten, wur­­den die­­ Admirale angewiesen, in Beyrut auszuschiffen. Genua , 13. Juli. Die neapolitanische Dampfkorvette „Belvee“ ist zu Garibaldi übergegangen. *) 4) Wiederholt aus dem Abendblatte, Wien, Nahh­ut der fol. London, 14. Juli. England und Frankreich Jung einer Macht oder mehrerer Mächte in die Inneren Angele­­genheiten einer andern Macht zu verhindern. Ohne Zweifel kann es für jede Regel einen starren Ausnahmefall geben, aber es ist wohl überflüssig, zu bemerken, wie ein Sal­beschaffen sein müßte, der einen­ Bruch des Prinzips der Niteinmistung rechtfertigen könnte, da ih mir Taum einen folgen Tall zu denken vermag. Was Sizilien angeht, so war ich der Meinung, und bin an noch der Meinung, daß es den Grundlosen des Walferrechtes nicht ge­­maß ist, den GStuillanern das Recht abzusprechen, sich ohne unsere Hilfe bessere Zustände zu schaffen, oder irgend­eine Regierungsform die ihnen mißfällt und unter der­ sie leiden, abzuschaffen. Im Re­gentheil, es entsprich dem Belferrechte, daß sie Dies selbst thun. „Denn man einwendet,” schloß Brougham: „General Garibaldi sei ein Fremder“und Fein Sizilianer, so lase ich, daß er eben so gut ein a­lt, wie: Wilhelm­ II. ein Engländer war, nur­ mit dem Unterschiede, wa General Laribaldi nicht die Tochter des Königs von Neapel geheir­rathet hat und nicht der Neffe des Königs von Nea­­pel ist.“ daß das vor pel, — zwingen Nicht Der Fral­ien So spärlich die Nachrichten aus Sizilien und zugehen, sind die legten dennoch von hervorragender Wich­­tigkeit. Wir erfahren, bag Garibaldi dur den Prin­­ zen San Catalep ein eigenhändiges Schreiben an Napoleon abgesendet, — dag Dberti Eofare am gelandet, mo Garibaldi Abreife ihn aufs freudigste empfing,­­— daß die baldt übergegangen; neue Ministerium, z. o. b. nenpolitanifehe Dampfforvette „Veloce” in Palermo zu Oari­­ wird aber auch gemeldet, und gleichzeitig mit demselben auch andere Behörden, ihre Entlassung eingereicht, und zwar nachdem der Diktator am 0. Tafarina verhaften und zur Klingt wenig ermuthigend für die Garibalot gelingt, ein populäres Ministerium zu bilden. In N­eapel­ mehren sich die französischen Sympathien: schreibt man einem rheinischen Blatte, — hat dazu der Anfall auf Baron Brenter”beigetragen, der alten Polizeiflique ausgings; ferner der Briefwechsel Brinter’s mit dem neapolitanisgen Wolfe. vor mehreren Tagen erräten ein von fliegenden Buchhändlern verkauftes Manifest, worin jenes seinen Ab­­sen­der so viel gethan für das Wohl Stalteng­ar. Dieser Brief wurde sofort auf der Straße, Sranzöstsd und Italie­­opferung für Staltens Freiheit besprochen, Sehr aufgefallen, — schreibt Aus 12. Sult dem Geschehenen ausbrüht und dabei Gelegenh­it nimmt, Der Minister Sr. fatferltejen Majestät antwortete dessen Faum bedurft, um zu erfahren, weldhen Reipert Neapel bege für seinen Souverain, der nich neben einander, und mit sehr steten Lobeserhebungen auf Frankreich eg, daß bei den The Nunttius proprio, wodurch der stitution verleiht , soll son Grammont Befehl erhalten, seinen Posten nach Frankreich die Absicht der Glücwändchen, zurückkehren. des Generald wird der sagen, darauf, er habe sehr eifrig gelesen seine Auf­­aus Nea­­welche die mei­­sten Mitglieder des diplomatischen Korps dem Könige Franz wegen Herstellung der Verfassung darbrachten, der nicht angenehm p­äp fie ersten Gratulanten gehörte. — motu eine von­­Herzogs General Goyon hat er wird am Wie­­d­ erfahre, soll er durch einen Brigadegeneral erlebt werden, und es ist somit vom Abzuge der französischen Truppen noch nicht die Neue. Die Abreise dem Papste seiner Abberufung­stellung des Bielleicht Wegt eine Huldigung für General Lamoriciere." In verenglishen Herzogs darin auch Oberhbausfisung vom 10. erwähnte Lord Nedeliffe der am vorigen Tage von Lord Brougham in Bezug auf das Bö [ ferrecht gethanen Aeußerung, die ihn, als von solcher Seite kommend , einigermaßen Himmel möge verboten gering anschlagen. In Bergel­ung das heiligste Prinzip des befremdet habe. Lord Brougham erwie­derte darauf­­­ , daß gerade Ich das D­ölferrecht unterfhäten, oder in irgend einer Weise Prinzipien und die absolute die große M Wichtigkeit seiner Nothwendigkeit, diese Prinzipien stets heilig zu halten, zu follte. Allein Ich war der Meinung, und bin auch noch der Meinung, daß es seinen Theil des Bölterrechtes bilde , fich andere Länder einzumischen, um ein Bolt zu verhindern, fich selbst gerecht zu werden, fi ordentliche Zu­­lände zu soaffen und zu üben. Im Gegentheile, ich halte es für Bölterrechtes , jede Einmi- welche die Badener S Zusammenkunft behandel­­ten, in sehr zuvo k kommender Weise beantwortet wurden. Daz­gegen dürfte jedoch alles das mit Vorsicht aufzunehmen sein, was über die angeblich von Oesterreich an Preußen gemacı­­ten „weitreichenden“ Konzessionen gesagt wird. . Gänzlich unwahr ist es, daß Dagegen von Preußen verlangt worden sei, seinerseits auf einem Kongresse über die Italienischen Ange­­legenheiten im Sinne der Veiträge zu bestehen. Daß man österreichischer Seit geneigt ist, Hand in Hand mit Preus­sen das Merk der deutschen Einigkeit zu fördern, ist aller­­dings sicher und wurde gutem Vernehmen nach in der Ein­­gangs erwähnten Note des Wiener Kabinets ganz besonders betont, die darauf bezughabenden Verhandlungen sind jedoch noch lange nicht geschlossen und­ es entbehrt die Behauptung der­ „Independance”, „daß das Verhalten Oesterreichs ein Aufgeben der „Würzburger Politis“ implizite”, jenes thatsäch­­lichen Anhaltspunktes, wenig, — großmüthigen andererseits Tief. Das neue Ordnung auf der Insel, — tít Rom wird von französischen Regierung berichtet: „Das Papst seinen bereit erwähnte Interthanen. Eintreffen des veröffentlicht werden. sein, zu den wenn er seinen Dant für einen Gran verkauft, sofort Man nach erblich man in Französischen Negierung , die Grammont zu erleichtern, und ferner zu verlassen, und teil nicht bald von zu ‚ ;­­ , Sunere Bragen, Graf Dominik Telefi r­ätet an die Redaktion des „Kob­en. KÖZT," Folgende Mittheilung : Ich erhielt vor einigen Tagen a­ure und es hand nachstehende Zu­­schrift.»Nachd­m die hiesige(Kronstädter)Stadtgemeinde,vor vier Wochen bei der hohen Regierung um die Wiederherstellung der alten sächsischen Statute,Regulativpunkte,der sächsischen Grafschaftenoc­­petitionirte,11nd ihre diesfalsige Bitte besonders mit dem Motive k unterstützt hatte,waß auch die ungarische Nation in Siebenbürgen, früher schon und bis jetzt die Wiederherstellung der alten Verfassung auf jede Art und auf jedem Weg e urgirt,—mußte ich,von einer Reise zurückkehrend die Erfahrung machen,daß die walachischen No­­tabilitäten von Furcht und unaussprechlichekardachte erfüllt sind,wes­­halb sie auch bei dem Generalgouvernement einen PWFEst gegen die Petition der Sachsen unterbreiten,das Volk lebt nämlich in der starken Fmcith könne schließlich die alt­ unten zwischen Ungarn, Szåklern und Sachsen in’s Leben treten,die ewig gegen die Wal­lachen gerichtet war und daß in jedem Falle die Walachen wieder außerhalb der Schutzmauer der Verfassung bleiben würden.Diese Stimmung konnte ich gestern in ihrer ganzen und vollen Kraft wahrnehmen.Dies ist also der Grund der Parteiungen meiner Nation,die Ursache,daß sie sich sogar vor Subskriptionen in An­­gelegenheiten stehengi’ehüten,um­ darin gleichsam eine Falle zu erblicken vermeinen.« Soweit die Zuschrift,welche meiner Ansicht nach schon gegen aum glaubte ic, daß die in obigen Zeilen erwähnte Stimmung in dem Maße vorhanten sei, wie es von dem geehrten Schreiber des Brie­­fes behauptet wird, faum kann ich mir vorstellen,, daß sie auch die Großen­ der rumänischen Nation erfülle , worunter eben die Gebil­­detsten besagter Nation zu verstehen sind, denn es ist von diesen mit Sicherheit zu erwarten, daß sie die gegenwärtigen Verhältnisse in Erwägung ziehend, sie vor nichts so sehr hüten werden, als vor Ihrer wohlwollenden Aufrichtigkeit Beachtung verdient, folgen mißtrauischen Besorgnissen, Die weder in den gegenwärtig in unserem Baterlande herrschenden Ansichten, noch in den Thatfaden ihren Grund finden künnen, Kronstädter Gemeinderath erfüllt war, als er die Wiedereinführung der Statuten und Negulatispunkte verlangte, und mit welchen Mo­­tiven er sein Verlangen unterfragte,, töt ung des Nähern nicht be­­kannt, aus dem jedoch , was wir aus dem Mitgetheilten willen, können wir nit den Schluß ziehen, daß der gedachte Gemeinderath irgend einen aus der Vergangenheit in die Zukunft zu Übertragen­­den Separatismus beabsichtige, was­­chen aus der Berufung auf die Ungarn hervorgeht ; denn mit Gewißheit können wir behaupten, daß wir Ungarn zu derartigen Besorgnissen, bezüglich, des Gemein­­samen Vaterlandes, nicht die geringste­­Beranlassung bieten. Das­­ müssen diejenigen willen die in der jüngsten Zeit den ausgezeich­­netten und populärsten Persönlichkeiten der beiden Schwesterländer nicht nur in ihren Neuierungen und Thaten mit Aufmerksamfett folgten, sondern auch eine genaue Erkundigung in Betreff ihrer Ansichten­ über die Zukunft­­ einzuholen bestrebt waren. Es ist daher k­lar,daß alle"Jene,die für die Zukunft unseres gemeinsamen Vaterlandes ein Herzbabem mit der Wiederherstellung«» der so sehr­ erwünschten Vergangenheit nichts anderes bezwecken woll­ten,als jene Basis unserer auf verfassungsmäßig­m Wege sich ent­­wickelnden Zukunft zu finden,die»viel sicherer ist,als alle abstrakten Theorien und philosophischen Betrachtungen,sicherer als alle trans merischc­ersuchez und gleich wie im Jahre 1848,auf Grund der damaligen Vergangenheit,die Aufhebung der Urbanialverbände und anderweitige Errungen­schaften von unleugbarem sozialen Werkhe sich entwickelten,die zunichtezu machen,oder auch nur zu verkü­r­­zen,nicht Ein vernünftigerer Patriot sich wird beifallen lassen,— ebenso werden wir auch jetzt auf die Vergangenheit alle jene Ver­­besserungen aufbauen können, die den MBinschen der in unserem Bar­terlande befindlichen Nationalitäten Rechnung tragen, und geeignet sind, daß die ungestörte Entwickklung einer jeden Nationalität die­­ses Baterlandes nicht nur ermöglicht werde, sondern auch gegen jeden Druck vollkommen gesichert sei. — Dies unsere Wünige — unsere Aufgabe, Alle Sene, die den Rumänen glauben machen möch­­ten, daß wir dieselben außerhalb der Schugpmauer der Verfassung lassen, oder ihre Entfaltung — auch hinsichtlich Ihrer Nationalität — hemmen wollten, sind ranfevolle Feinde des gemeinsamen Baterlane­des, und Berleumder ; denn Niemand nährt für die Zukunft solche Speen. Am wenigsten aber befennen wir Ungarn uns zu Denselben.“ An die dem Reichgrab­e überzeigten Budgetvor­­lagen knüpft der , Defti Hirner" einige Betrachtungen, de­­ren wesentlichen Inhalt wir hier folgen lassen. Unser Kollege sagt : Beim ersten BN­E muß Lederman einsehen, daß die Kosten des Staatshaushaltes mit der Beschaffenheit des Staatsorganismus in strengster Wed­elmirtung flehen. Wenn wir den von den Amtsblät­­tern fjüngst veröffentlichten Kostenaus­weis mit jenen Ausgaben ver­­gleichen, die beispielsweise genommen — der Verwaltungsmodus von Ungarn vor dem Jahre 1848­ erforderte, so können wir ohne alte Uebertreibung behaupten, daß die Kosten des Munizipalsystemes zu den Auslagen der Zentralisation sich mindestens so verhalten wie 1 zu 5. Es ist allgemein bekannt, daß die ganze Domestk­a und die Militärsteuer in Ungarn vor 1848, bei dem Muntzig al­­systeme dieses Landes, sich auf Traum 9 Millionen. belief , zu dieser Summe die übrigen Königlichen Einkünfte hinzugerechnet, war das Land im Stande, jährlich einen bedeutenden Meberschuß (7 bis 15 Mill) in die Kaffa der allgemeinen Hofkammer abzuführen. In den festeren Jahren, während des Zentralisationssystemes, haben die Steuereinkünfte in Ungarn, laut amtlichen Ausweisen, jähr­­lich) die Summe von 60 Mill. überstiegen, ohne jedoch zur Deckung der Staatsauslagen hinzureichen, denn seit 10 Jahren zeigt sie im Staatshaushalte von Sahr zu Jahr ein Defizit. Nachdem nun das Manifet vom 19. April Autonomie, Landesvertretung und Komitatsmunizipalität in Aussicht stellt, — so wäre unserer be­­scheidenen Anftiot nach, dieser Organismus vorerst definitiv festzu­­stellen gewesen, und diesen hätte dann der Budgetvoranfällig an­­gepast werden sollen,, wodurch es unserer Meinung nach möglich geworden wäre, die Kosten des Staatshaushaltes auf nahezu ein Bünftel herabzufegen. — Eine zweite unserer Ansichten bezüglich des Budgets, die wir für wesentlich halten, geht dahin, daß dieses auf den ganzen Komplex der Gesammtmonarchie nicht ausgedehnt werden könne. Nehmen wir,z. B. die einzelnen Gemeinden , die eine Stadt ist vermöglicher als die andere, je nach der Berichjtebenheit ihrer Einnahmequellen. Niemals aber hat irgend jemand den Bun­d gehegt, daß die reichere Kommune ihren Weberfguß mit der ärme­­ren Idelle. Zum Kommuntismus würde ein solches Prinzip führen, welches eine verhältnismäßige Vertheilung der Lasten und Einkünfte unter den einzelnen Gemeinden beanspruchen wollte. So stehen sich auch­ die einzelnen Theile der Monarchie einander gegenüber. Ein jeder derselben hat seine eigenen — größeren oder kleineren — Landes­­oder Provinzialeinkünfte, bezüglich welcher es nur gerecht ist, dag Die» felben ausschließlich jenem Lande zu Gute Fommen, zu des­en aus« fohlteflichem Beilge fte gehören. So z. B. künnen die Salggruben, Bergwerke, Kameral- und Krongüter die, in Ungarn ausschliegt,­ nur zu Gunsten Ungarns imputirt werden, denn seine Provinz kann fordern , mit den Einkünften einer dritten beiheiligt zu werden. In unserem Baterlande trägt ferner der Staat zu den Bedürfnissen der Sämmtl’ sche Kosten werben theild durch die bereits bestehenden Stiftungen, theils aber dur die betreffend­e Glaubensgenossenschaften f­ührt gedecht, K­irche und Schule, so zu sagen, gar nichts bei. Aber eben, deshalb können die anderen Theile der Monarchie nicht verlangen, hab zur Deckung Ihrer Aussagen ähnlicher Natur auf wir beitragen lossen, sich , daß jedes Land, sich nach seinem eigenen autonomen Organis­­mus fonstitufrend,, feinen Haushalt feinen eigenen Bedürfnissen un­d Bon melden weiteren Absicten der­­ feinen Einkommensquellen angemessen anpasse. Ungarn bat, wenig­­sen keinen größeren Beweis unserer patriotischen Gefühle geben zu können, aló indem wir — im Interesse der Schonung der staatli­­chen Kräfte — die Aufmerksamkeit der Betreffenden auf diesen sichem­ Weg der Ersparniß senfen,­­' --...-«" Ueber die Wahl des Zentr­alis­ations-oder Mu­­ni­zipalsystemes stehen hinsichtlich­ des Staatshaushaltes Differenzenianage-die sich auf viele Mi­lionen­ belaufen.Nichts kann dem Staate als dringendeine Aufgabe erscheinen,als Sicher­­stellung des Gleichgewichte zwischen dem­ Einnahmen und Aufgas­sen.Nach ungarischen Begriffen kann dieses Gleichgewicht durch die Verwirklichung der mit dem Manifeste vom 19.­April ausgesprochenen Autonomie sicher und sofort hergestellt werden,und zwar so sehr,daß für den Fall der Verwirklichung nicht nur jedes Defizit notwendigerweise schwinden wird,sondern auch eine bedeutende Hemdsetzung der Steuererfolgen.Istam­x ja einzelne schwer erdrückende Steuerarten werden gänzlich aufgehoben werden können,und dennoch wird dem Staatsschatze,zur Tilgung seiner Schulden,eine größere Quote zur Verfügung stehen,als bioherz Wiewi­inder-»Pr.«(lesen,nahen­ dies A­rbeitensscher­­vom Budgetkomite eingesetzten Subkomités des verstärkten Reichs­­rathes ihrem Ende.Einige sind bereits mit der ihnen zugefal­­­lenen Partie des Budgets zu Ende.Man berechnet,daß das Einundzwanzigerkomite am 21.d".das«erstemal zu einer Gesss­tammtberathung zusammentreten werde. Hier werden nun die Unterfomites ihre Gutachten zum Vortrag bringen, und­ es wird die Diskussion über die Prinzipienfragen beginnen. Diese dürfte kaum vor acht Tagen zu Ende geführt werden. Der Gesammt­­bericht des Einundzwanzigerfomites wird dann lithographirt und an sämmtliche Mitglieder des Reichsrathes versendet wer­­den. Es wird zu diesem Behufe eine Frist von 8 bis 10 Ta­gen gegeben werden. Die nächste Plenarfigung des Reichsra­­thes dürfte daher kaum vor dem 8. August stattfinden. P­rotestantische‘­ ­ I Met, 14. Suli. Der vorgestern, als am 12. Suli zu Presburg abgehaltene evangelische Distrib­­tualfonvent Augsb. Konf. wurde, — wie uns von dorther berichtet wird, — durch Se. Hocm würden den emer rttirten Superintendenten Herrn I. Samuel Strompfy in der Kirche, nach v­orhergegangenem Gesang und Gebet, mit der Eröffnung eingeleitet, daß ein Tt. Tf. Herr K­ommissär­­ erschlenen und den Pfarrern loci im Gasthaufe „zum grüs­nen Baum" im Namen Sr. Erzellenz des Herrn Landess­generalkommandanten die Anzeige machte , da im Sinne des Allerhöchsten Hauptchreibens vom 15. Mai kom­binirte Gemeinden, Seniorate und Superintendenzen nicht beirrt werden dürften, und daher nur die Preßburger Superinten­­dentialversammlung, welche zu Bries tagte, gefehlich­tei, so könnten wohl Versammlungen und Berathungen abgehalten werden, jedoch werden ihre Beschlüsse hiemit für illegal er­­klärt. — Nachdem zufolge dieser Eröffnung das­­ Allerhöchste Hauptschreiben verlesen und mit dem Irbendigsten Gefühle der Freude und des Dantes vernommen werd, wurde obige Meinung ehrerbietig zur Kenntniß genommen "und zur Tas­gesordnung Übergegangen, deren Hauptgegenstand die Berz­iebung des Diftriftes in den autonomen Zustand auf nachfolgende Weise geschah. Nachdem sämmtliche 8 Senios­rate dieses Diftriftes sich einstimmig dahin aussprachen , daß von einer Wahl eines Superintendentem nicht­ die Revel sein künne, indem sie nur in dem hoc­hwürdigen Herrn 5. Samuel Strompfy den kirchlich gefeglichen Superintendenten erblichen, und dem sie mit kindlicher Pietät und lebendiger Anerkennung seiner Verdienste ergeben seien, so wurde derselbe in seiner Würde wiederholt bestätigt und bekräftigt. Wohl erhob der holz­würdige Herr eindringliche Vorstellungen dagegen und bat, diese für sein Alter und seine angegriffene Gesundheit, besch­werlt, die Bürde ihm abnehmen zu wollen ; allein er mußte der einstim­migen Bitte nachgeben, eben in dieser Kritisch scheinenden Zeitwen­­Das Munizipaliykei bringt es ohnehin mit­­ nung bag Fahrzeug mit gelibter und bewährter Hand dem­­ filternden Hafen zuzulenken. — Nun schritt man zur Wahl eines Distribtualinspektors, und­ es stellte: sich Folgendes: Erz­steng 518 zum Sabre 1848, seine sämmtlichen Staatsauglagen selbst beliebt, und die ganze Staatsmaschine war einerseits in der unga­­rischen Königlichen Hofkanzlei, anderseits in der Donner Königlichen ungarischen Statthalterei enthalten, die die vorkommen zufrieden­­stellende Regierung eines Landes bildete, und dennoch war, außer­gebnis heraus , von 62 repräsentirten Gemeinden erhoben 42 Ce. Hochmohlgeboren­ern, M. v. Szentiványi, höchstverdienstvollen Inspeftor des Liptauer Seniorated, zu­­ dieser Würde, der sie auch annahm, und, mit einer ergreiz den Rändigen Duellen des Einkommens des Landes, Feine größere­­ senden Rede seine Wirksamkeit antrat. Weiter wurde beschlossen, einen Fond zur bessern Do­­tirung der Geelsorger und Lehrer anbahnen und eine aller­­­unterthänigste Repräsentation um die autonome Herstellung Steuerzahlung als 9 bis 10 Mill­onen erforderlich. Würden die verschiedenen Theile der Monarchie auf gleichen munizipalen Fuß gefegt werden , müßte in demselben Berbarintíje auch das gesammte Staatsbudget sich vermindern ; und wir glau­­­ ne SERMNEZISEBERNE Andensen at Lorantfy Susanna verfaßt, und bei Enthüllung der Büste Lorantfy Susanna’s am 8. Suli in Särospataf vorgelesen von Michael Trompa, Vernichtung gibt es nicht auf Erden, Der Tod , er weht vom Grab nicht her, Er zwingt den Staub nur Staub zu werden, Nur die Gestalt zertrümmert er 3 Auch kann er die nicht ganz vernichten, Denn wie sie einst gefaltet war, Kann eines Künstlers Werk berichten Dem spätesten Geflecht sogar. Und während Ihr im Marmelsteine Die Form nur findet, ftumm un falt, Zeigt as Verdienst im Glorienfcheine Das Wort, das in der Nachwelt halt s; Und jene wird in Ruhmeshallen, Im Herzen bieses treu bewahrt, Leicht mag die Form bereinst zerfallen, Der Geist trägt aller Wiederwart, Seht dieses Fürstenweib ! der Jahre Sweihundert find es, felt sie tobt, Dog fedte sie auch nach der Bahre Durch der Erinnerung Machtgebot, Nachuhm! Lobreden-Reihe, Die beim Berbienst den Anfang nimmt, Du gibst der Stunde jegt die Weihe, Du hast uns höher jept gestimmt! Sie war ein für micr Weib in Wahrheit, Ben Tugenden ein reicher Kranz, Schr­ieß der Purpur nigt die Klarheit, Der Purpur [eh von ihr den Elen ; Sie glich dem Morgenroth , dem frühen, Das vor der Sonnen Aufgang Todt, Das, wenn die Sonne fhied, erglühen Wir spät no seh’n ala Abendroth. Das blut’ge Haupt des Holofernes, Der ein Banner In der Hand, Mag mandes Weib mit eines Sternes Slanz l­uppten weit im Land; Doc was Fann wahren Werth ißr geben? Ein hoher Seit, Gemü­th und Herz; — Des Himmels Segen- Gaben sehweben Mit zarten Perlen erdenwärts, Sie war fol — Wie In ihrem Schilde Den Stamm ein grüner Zweig umrankt, Umschwebte sie als Schußgeist milde­­r starkes Haus, das nie gewannt; Und wenn mit wechselvollem Glide Ihr stolzes Haus im Kampfe fand, Das viel erfuhr von Schidfals­ Tüde, So war sie reitend bei der Hand, Sie trug obd Weib und Mutter Leiden, Sie hatte Kummer auszuflehn, Sie mußte ihre Lieben Yeißen, Sie endlich auf der Bahre sehn ; Do ob ihr Oli auch az zertrümmert, Es hielt Begeifl’sung fe empor, Und um Gemeinwohl stets befümmert, Brachi’ eifernoN sie es in Tior. Und während sie auf Erden lebte, War stets des Glaubens voll ihr Herz, Ein Regenbogen, der da strebte, Auf Erden fußend, himmelwärts ; Gleich jener Kön’gin aus dem Süden War sie von Weisheit-Durst gedrängt, Und reichlich hat sie, ohn’ Ermüden Der Welspett­et mit Del getränft. Mopt ist gesannt ihr großer Namen, Und treu bewahrt im ganzen Land, Ledo die schönsten Lorbern samen auf ihre Stirn aus unsrer Hand! Ste tít die uns’re ! ihre Wiege Hier ward umfäggelt sie vom Welt, Partaf fah ihres M Wirrens Siege, In Patak ruht Ihr Erbenrest, Groß überall, war sie am größten An Clorten am reichten hier, Hier lebte sie um Leid zu trösten, Hier wirkte sie, der Menschhett Zier! Was große Männer je erstrehten, Dies zarte Weib hat es vollführt ; Dant allen Guten, die da lebten, Der größte Dank doch ihr gebührt, Sie hat uns reich gemacht an Gütern, Und in den Selfen einen Born Ertroffen, der des Willens Hütern Zugleich, ein Labfal und ein Sporn ; Sie rief, und sieh, aus afen Landen Kanten die Welfen dergewalt ; Sie rifen sich aus Heimathbanden, Und dieses Haus, es glänzte bald, Bon Ihr nur reden ale Spuren, Bon ihr nur alle Sagen hier, Es Eringt in Feld und Wald und Fluren Ihr Name stets, des Landes Bier, Und wenn wir treulos auch jedweden Segens vergäßen, den sie bot, So müßten selbst die Steine reden von ihrem Leben, ihrem Tod, Und wer ein Leben! — stets erwarb sie Des heil’gen Wirfens ew’gen Lohn ; Und welch ein Tod! so sprechend starb sie: Du weist es, Gott, auf deinem Thron, Das wie das Kind der Mutter Wormne, Die Ihr verfüit das Er­enfein, So war mir’s Lebensziel und Sonne, Mid dir und meinem D­olk zu weihn, Und als sie tobt war, wer ach hätte Gefrägt uns vor Verfolgungs-Wuth ! Der Musensohn fand seine Stätte, Darauf er machen Hauptes ruht; Das Mert der Niefen ward von Zwergen Mit Muth bekämpft und blindverhöhnt ; — Ledo die That mißlang den Schergen, Uns­tachelt das Gefehte, verföhnt ! Laft finfen nun die dichte Büfle, Die "ung der Heffren Bild verbirgt, — Die ungewohnten Lichtes- Fülle, ©o blendend nun das Bildnis wirkt! Der Zauber dieser schönen Stunde, er gibt des Lebens Olanz dem Stein, Der scheint mit Lebensgeist im Bunde, Don warmem Blut durchfreift zu sein ! Herab die Hülle! Segt gesäwinde Den Blüthenfranz ihr auf das Kaupt, Der Myrth’ und Blumen Florgewinde Hat nie ein würd’ges Bild umlaubt! Und weil wir ihrem Lebensgange Danfen, was dieses Haus erhebt, Set dankbar, diesem Teiigefange Shr­edler Namen eingewebt, Und laut und Tauter sol erklingen Ein Led, dem Em’gen dargebracht, Denn in gar wunderbaren Dingen Erfannten wir teg Ew’gen Macjt s Dft theib­en in die schwache Barfe Der Abgrund fich und der Orkan, Doc führte unser Gott, der Starke, Zum Safen hin den schwachen Kahn, Dreihundert Sabre hat versehen­er uns mit Führen, Huth und Bart, Und immer werten uns erstehen Streiter für Gott und Ontzes Wort! „Ein’ sede Burg“ bleibt diese Kalle, Weil sie auf Gottes Wort berußt, Sie wird, ob Alles ringsum falle, Stehn, tragend jeder Sturmeswuth, Gott sandte Männer­ung als Leuchte, und da zerfloß der Wolfen Trop, Er war's so, dr die Nacht verscheuche, Die Millionen Augen schled 5; Er gab uns Männer, die die Bande M Wegnahmen von dem Geiste frei, Die selbst im Scetterhaufen-Brande Weft blieben in der Glaubenstren’ ! Oft hat zum Werkzeug Er erfteten Ein junges Kind, ein zartes Weib ! Es schlug ja David einst den Niesen, Die schwache Hand den mächt’gen Leib ! Verborgen sind des Herren Pfade, Das grabe Mensch, ins Herz bir ein, Und bete zu des Herren Gnade In allen Fällen, groß: und: Hein! UND­­­En EBENE ELEND ERREGER DEN PATER TEE NRZ ee! mi 3 [esa uugw: 19 ] =­ ]o = we Rotizen * Die Sonnenfinsternis , welche Mittwoch den 18. Suli eintritt wird im nördlichen Amerika, in einem Theile Spaniens und im nördlichen Afıtfa eine totale, für Ungarn aber, so wie für die ganze Monarchie nur eine partielle sein. Trogdem erwarten die Astronomen von ihr ein interessantes Schauspiel. Bach einer Mittheilung des Direktors der Erlauer Sternwarte Dr. Fr. Albert v. Montedego variert die Größe der Verfinsterung für die ganze Monarchie z­wischen 6,4 und 9,25 300. Nachstehende Tabelle enthält für mehrere Städte Ungarns und der Nebenländer die Zeit und Größenangabe:­­ Arab von 3­0, 31 M. bis 5­0, 29 M., Größe 7.7 300. Bartfeldb 324-521 - 72 Belovar 3 7­— 510 8,84 Debreczin 3 8 — 5­26 — 73. Epyertes 347 — 5­4'678 Erlau 330 — 523 ©. 786. Ef­­fegg 314 — 5­14 ©, 815. Fünffirben 3­70 —5 20.6 81,.­Gran 314 — 514 © 75. Großpwar­­­detn 330 — 5­28 — 76 Herm­annstadt 343 — 5 40 6. 75. Rafdau 3 — 523 6. 7.4. Klausen­burg 339 — 53 © 7.3. Komorn 317 — 517 ©, 74 krémni$311 — 512 — 77 Miefd­e,3 21 5180. 7.5. Munstács323 — 5296 72 Neu 1318 —517. 675 Dedenburg 33 —5­0 ©, . Peterwardein 3­23 — 5­4 © 8.1, BEST 5 + db, ve­ro = 09 „ a 7 ar [3 7 17 B. 7,75. Matt bor von 3 Uhr 26 bí$523 Nachmittag. Größe 3,0, Die Zeit ist Hier nach wirklicher (Sonnen-) Zeit angegeben; um dite mittlere Zeit zu finden, sind den einzelnen Angaben 5.9 Mi­­nuten hinzu zu ableiten. Dr. Montedego hält es noch für nöthig, darauf aufmerksfan zu machen, das Niemand, dem sein Augenlicht lieb, durch ein Perspektiv in die Sonne sehen möge, ohne ein schwarzes oder mindestens mit Ruß geschwürgtes Glas vorzupalten. Wer sich seines Glafes bedienen will, betrachte das Bild der Sonne im Wasser oder nur ein, mit einer feinen Nähnadel durchladertes Kartenpadier. Während der Sonnenfinsterniß wird man die Venus und vieleicht auch den Jupiter mit blosem Auge ausnehmen kön­­nen. Sinteressanter is jedenfalls das Schauspiel, welches die totale Sonnenfinsterniß gewährt. Namentlich bietet ich dem erstaunten Blide des Beobachters ein Bild dar, so wunderbar und erhaben, daß seine Beschreibung davon einen richtigen Begriff zu geben ver­­mag. Die Lichtfrone tritt hervor! CS ist dies ein leuchten­der Straßlensrang, der sich rings um die gänzlich verfinsterte Sonne bis zu einer Entfernung von einem Fünftel bis einem Drittel des scheinbaren Monddurchmessers erstrebt, der ferner am inneren Rande so bell it, daß man ungemeiß bleiben könnte, ob wirklig die ganze Sonne verfinstert sei, und der sich dann unmerslic in den Himmels­­raum verliert. Die Krone bietet nicht stets denselben Anblick dar, sie­ ist silberweiß oder röthlich gefärbt, je nach dem Zustand unserer Amosphäre; auch hat man farbige Strahlen oder Lichtbüschel von ihr ausgehen gehen. Aber, wird nun Leder fragen, welches ist denn der Grund dieser Erscheinung? Natürlich kann man denselben nur im Monde oder in der Sonne suchen. Der Mond Fünnte ‚aber hier­bei nur dann in Betracht kommen, wenn er eine Atmosphäre hätte, in welcher die Sonnenstrahlen fd blären,, die durch in den Schat­­tenfegel des Mondes eindrängen, zu uns gelangten, und auf diese Weise in unserem Auge den Eindruck der Lichfrone erzeugten. Aber unzwiverlegliche Thatfachen zeigen auf das Bestimmteste, daß der Mond seine Atmosphäre habe. Also it der Grund jener rärhsel­­haften Erfetnung nur in der Sonne zu suchen, wa * Die Zigeunerbande, — schreibt die , Donauw319, — gwelde vor einigen Tagen auf der Kab­sburger Hutweide Tagerte und In ihrer Nationaltracht das luftwan­delnde Sonntagepublitum der Residenz in Staunen feste, in ein harmloses V­ölfchen, das vor etwa drei Wochen aus dem Oedenburger Promttat aufbrach, um den in allen Kalendern all­s geschriebenen Jahrmarkt zu St. Pölten zu besufen. Morre, das Haupt der Bande, diente ehemals beim Militär, bat im Jahre 1829 die­ Lagerstrapazen bei Traistirden mitgemacht und auch sonst auf v­erschiedenen Dienstmärfegen die ge­­segneten Gefilde Niederösterreichs kennen gelernt. Im Beginn des diesjährigen Frühlings, als der erste Storch Happernd seine Ankunft meldete, erfaßte den alten Morre neuerdings jene unbeslegbare Sehnsucht nach Freizügigkeit, jener seltsame "Wanvertrieb feines Bolfes, den in der Neuzeit nur die Gendarmerie­, und diese nur mit Mühe, zu bannen und in Schranken zu halten vermag. Es 309 ihn fort über die Grenzen des Ungarlandes, fort in die Ränder der Berne, wo es Feine Gendarmerie, Feine Päse und Heimathscheine gibt, wo unbewachte Erbäpfel- und Kufururfelder stehen , und die wil­­den Kälber und Zohlen­felder zum Bratspieß laufen. Er seufzte und schaute empor zu dem Schußgeftirn seines Geschlechtes, zum roth glühen­­den Aldoberan, und da er jenes gelobte Land­bach nicht erreichen konnte, so faßte er wenigstens den Entschluß, an die vorgefechte Behörde ein wohl motivirtes Gesuch um Verleihung einer Paßlatte für sich und seine Familie zur Reise nach Oesterreich zu richten. Die Behörde bat im­­ Grunde nichts gegen die Person des Bittstellers einzu­wen­­den, denn Morre­tt ein ordentliches Familienhaupt, und, als älte­­stes Slied der Bande, zugleich auch Zigeunerrichter, allein daß derr selbe nebst seinem Weib auch seine drei Töchter, deren drei Männer und deren fünfzehn Kinder mitzunehmen gedachte, erregte Bei dem Dortsvorstand einiges Bedenken, das indes der die heiligsten Bet­theuerungen und Eidfirmware von Seiten des wandersüchtigen Zigeu­­ners alsbald ganz befestigt wurde. Morre betheuerte nämlich, daß er nur in Geschäften und speziel im Interesse der österreichischen Pferdezucht geraden Weges nach St. Pölten zu reisen gebenfe, und daß er als ehemaliger Soldat wohl wise, wie er seine Sippe auf der Hin- und Radreise beisammen zu halten und auf­ fürzestem Wege ohne Aufenthalt wieder in die Heimath zurückzuführen habe. Morre erhielt den Pap, und zu Ende des vorigen Monates sahen wir ihn sammt seiner Bande auf der Reise nach St. Pölten in der Schön­­brunner Allee. Es war ein herrlicher Nachmittag. Wagen mit fteigen Pferden und­­ glänzenden Räderspeichen rollten hin und her, und an ihnen vorbei humpelten im schreienden Kontraste zwei elende Fuhr­­werke, wie solche Die Residenz nur selten zu Gesichte bekommt. Auf jedem derselben lag ein mächtiges Storchnest von Stroh­ und Schilf, über dessen Rand ein Dupend nahte Zigeunerjungen ihre­ verstim­melten Köpfe emporstreckten, und vor Staunen Über al­lie Pracht und Herrlich, fett ihrer Umgebung die Mäuler aufriffen. Auf dem ersten Wägel­­chen sah Morre unbededten Hauptes, In der Linien das häufene Reit­­feil haltend und mit der Rechten eine lange Haselruthe über, die rippenfhemmigen Gäule fehlwingend, über Säule, die file nur­ auf der Klinik der Nasentranten im Thierspitale oder auf den einge­­zäunten Weideangern der Abdeder zu sehen sind. Morre mußte nicht, welchen Weg er einzufragen hatte, und brachte­ sein. Fuhr« wert zum Stehen, Kaum war dies gesciehen, so sprangen, wie braune Paviane, die jungen Zigeuner vom Wagen, zertheilten sich, nach allen Seiten laufend, und warfen sich den V­orübergehenden vor die Füße, indem sie die Erde, auf welcher diese daberschritten, füßten und mit aufgehobenen Händen und mit so süßer Stimme und anschmiegendem Wesen um einen Kreuzer, nur um einen kleinen, ganz kleinen Kreuzer baten, daß jene nicht umhin konnten, die Bitten der armen Würmer zu erfüllen, welche mit vollkommener Bestimmt­­heit, obgleich ihre ganze Sippfhaft nebenan auf dem Wagen saß, behaupteten, daß sie arme Waffen seien und den ganzen Tag Über no­m­äls gegessen hätten. »­­I Ein großer Theil der Bürger Helsingborgs,als Mitglieder der societd Nationslektsliana,versammelten sich am 4. Juli,als am Gebut­ Mage Garibaldi’s,auf dem Rat prause und befehloffen, dem General ein Geffent mit einem Foflbaren Sir­bel zu machen, welcher ein vom Könige Karl XIV einem frwents­chen General geschenkt wurde, sehr idhön emaillirt, mit ‚Amethysten: ausgelegt , so wie mit dem schwedischen Wappen verziert und kürzlich auf einer Auktion um einen ziemlich hohen reis nahen tourde. Diesem Gefdent wurde ein Streiben beigelegt, in melden es u. U. heißt : „‚Dieser Säbel, dessen­ Staff aus­ den Bergen des hohen Nordens hervorgeholt und in ‚Schwertsschen Werkstätten verar­­beitet ist, wurde freilich einst schon von einem schmedischen General getragen ; derfelße aber hatte sich um sein Vaterland wohl verdient gemacht, und der Säbel wurde ihm von seinem Könige, dem Sohne der Revolution , dem Marschall Bernadotte , gegeben, nachdem dere­selbe Regent über die beste Neie Skandinaviens geworden war. Diese Waffe dürfte demnach der Ehre würdig­­en, der Waffen­­sammlung eines Helden einverleibt zu werden, eines Helden, dessen Niffion eben so ehrenvott ist, als seine Thaten "bekannt, sein Name FRY ZLTEZORTS BADER ang erg’oneueo» ":,,Wiener und Francs«­— meldet die,,Morgenpost ist nach viermaliger Aufführung Al Thea­­tergettel des Theaters an der Mien wie des Tünfhauser Sommer­­theaters verschwunden. Daß das Stück meer von dem Autor zur rückgezogen worden is, nod daß die Direktion, welche damit­ glänzende Geschäfte zu machen hoffen durfte, die Mieteraufführun­­gen deeselben nicht freiwillig eingestellt hat, braucht wohl nicht ber­merkt zu werden, Die Hindernisse kamen von anderwärts. "eas a a ez a = az 2 e. tol kazi Do s

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