Pester Lloyd, August 1860 (Jahrgang 7, nr. 176-200)

1860-08-01 / nr. 176

" Expeditionsbureau. W­­ie­ beehren uns unsere pl.t.Abonnenten aufmerksam­ zu­ machen,daß mit erstem August 1860 ein neues Abonnement beginnt.Die Pränunerationspreise sind,mit Postwka­­­dmig:ganzjährig1 9si.,halbjährig 9si.50kr.,vierteljährig 4fl.75kr.,z­weitm­onatlich 3si.20kr.,einmonatlichlfl.60kr.,—­fü­r Pest-Ofen:ganz"jäh«rig17.si.«, hyb­jåykig 8fc.50kr.,vierteljährig 4si.25kr.,zweimonastlich 7si 90kr.,e­inmonatlich 1fc.45.kr.ö.Währung.Die Beträge sind in frankisctenBh­eer einzusenden an das:· er . , Italien und der Orient. gest, 31. Suli. Gleich bei dem ersten Wiederauffladern der orientali­­schen Frage haben wir darauf hingewiesen , wie aus Der Theilnahme, welche Napoleon don Vorgängen im Osten sofort zumandte, durchaus noch nicht zu folgern sei , daß die An­­gelegenheiten Italiens an Interesse für ihn verloren hätten und er auf der apenninischen Halbinsel einstweilen nur um jeden Preis den status quo erhalten wissen wolle, um die Hände nach einer anderen Seite hin frei zu bekommen. Die­­jenigen, welche eine folge Ansicht aussprachen , Fannten den Mann wenig, zu dessen Leblings-Schachzigen es im­ Ge­gentheile gehört. Eine Aufregung durch die andere zu paraz­­yfiren und sich die Lösung Eines Problemes Dadurch zu er­­leichtern, daß er Europa gleichzeitig mit einem Zweiten be­­schäftigt. Hatte man denn schon vergessen, wie er am legten Tage de alten Jahres die Geistlichkeit in Harnisch ge­­bracht durch jene Broschüre, die von dem Papste die Abtre­­tung Bologna’s begehrte , und unmittelbar darauf die ser ritale Agitation lahm­legte, indem er neben ihr durch den Han­­delsvertrag mit Großbritannien eine noch heftigere protek­­tionistische heraufbeschwor ? Heute wird Niemand mehr über­­sehen, daß es gerade diese Simultanität ge­wesen ist, welche die Annerson der Romagna an Piemont der Kurie zum Troge, und die Einverleibung Savoyen’s in Frankreich ohne Herbeiführung eines Bruches mit England ermöglichte. Warum also sollte Napoleon das Auftauc­hen der orientali­­schen Frage nicht, statt als einen Hemmschuh, vielmehr als ein Förderungsmittel seiner Pläne mit Italien betrachten und benugen ? . . . denn daß die ganz andere Gruppirung der Interessen bezüglich ver­würfet volständig tanachh an­­gethan war, eben die dortigen Ereignisse als Hebel zur Durchkreuzung bderjenigen Verabredungen zu verwenden, über welche die Mächte oder Doch ein Theil derselben, im Gegen­­satz zu Frankreich, sich hätten vereinigen können, wenn Italien allein auf dem Tapete gewesen wäre : das war so ziem­­lich über jeden Zweifel erhoben. Aber, wenn auch nicht in Betreff Italiens, so schien es doch, als müsse sich auf einem anderen Punkte eine Schwenkung in der imperialistischen Politik vorbereiten, seitdem die morgenländischen Fragen abermals in die abend­­ländischen hineinzuspielen begannen. Mieranv der IL, wie fest er seit dem Pariser Frieden entschlossen sein mochte, nicht gleich seinem Bater und Oheim abd. Pacridcent einer­ „heis­ligen Allianz“ für das bloße nacte B Princip der Legi­­timität das Schwert an da zu ziehen, wo Nuflands Wohl und Wehe gar nicht unmittelbar in’­ Spiel kam, war den Ereignissen auf der apenninischen Halbinsel gegenüber dem­ doch bedenklich geworden. Die ihm­ entfallenen Worte : „wenn die Könige den Insurgenten helfen, so wird er bin­­nen zehn Jahren seinen Fürsten mehr in Europa geben !" hatten freilich nur das Gewicht einer persönlichen Ansicht — und nach allen Antecerentien der russischen Geschichte konnte man in den Tuilerien darauf rechnen, daß im entscheidenden Augenblicke die, den Traftaten und dem europäischen Gleich­­gewichte günstigen subjestisen Neigungen des Czaren immer schwächer bleiben würden, als die Ueberlieferungen seines Reiches und dessen Bedürfnisse. Um­so unerläßlicher aber erschien es, diesen Traditionen wieder einen mächtigen Sporn zu geben, damit die Stimme des Wolfes den Kaiser hin­­zig, und wie war das bequemer zu erreichen, als wenn Stanfreih , um in Italien freieres Terrain zu gewinnen, Alexander II. die Aussicht eröffnete, an Napoleon III. einen Bundesgenossen für die russischen Pläne im Oriente zu er­­halten ? Durfte und konnte ver Czar, ein wie unumschränk­­ter Autorrat er auch ort, im Ernste daran denfen, einer Koalition zu Restaurationszwecken in Italien beizutreten und die Kräfte Rußlande auf der apenninischen Halbinsel zu Gunsten der dortigen Fürsten in die Wagfschale zu werfen , wenn sich selbst nur die entfernteste Möglichkeit darbot, das eine Verwendung dieser Kräfte auf der Halbinsel des Bal­­kan die Theilung der Türkei beschleunigen, und Rußland,­­ mit Sranfreiche Beihilfe, ver endlichen Besigergreifung von Konstantinopel Einen Schritt näher führen werde ? ! Mit einer solchen V­erständigung wäre aber, wie Jederz­­­mann begreift, die vermächtliche Allianz nicht nur sofort gelöst und Dur’ ein rufftssh-franzö­­sisches BDün­dnis­erfest, sondern auch in eine töetz­liche Feindfchaft verfehrt worden. Ob Napoleon Einen Mo­­ment eine solche Wendung im Ernste beabsichtigt haben mag ? Gleichsiel. ! Heute wissen wir­ jedenfalls,, daß eine derartige Intention, wenn sie überhaupt jemals­ erkft­rt hat, definitiv aufgegeben worden und daß die „entente cordiale” der Seemächte auch aus dieser Prüfung siegreich und neugekräf­­tig hervorgegangen ist. Es ist Palmerston’s Organ, welches uns die Nachricht mittheilt, daß von Paris aus in London der officielle Vorschlag eingetroffen ft. England und Stanfresch Sollten Die­­ orientfalisiche und­ die italienische Frage einer gleich­­zeitigen und gemeinsamen Behandlung unterz­ieichen auf G­rundlage oder bei den folgenschweren Pincipien ‚Nichtinter­vention in Italien und Integrität­der Türfet.” Ueber die Aufnahme dieser Proposition an dem Hnfe von Gt. Sames kann Nismand im Unklaren sein, denn „Nichtintervention in Italien und Integrität der Tür­­fe“ bedeutet ja eben nichts anderes, als, dag das Tuilerienz­­abinet diejenigen beiden Basen acceptirt hat, deren Eine Lord Ruffell seit Jahresfrist auf der apenninischen Halbinsel mit größter Energie vertheidigt , und deren Andere Lord Palmerston so entschieden festhält . Da­ er eine Verlegung derselben über einen gewissen Punkt hinaus neulich gegen den Grafen Persigny unummwunden für einen Kriegsfall er­ Härt haben sol. Napoleon hat also entweder nie daran ge­­dacht, oder denkt wenigstend fest nicht mehr daran, Ruß­­land’s Passivität in Bezug auf die Ereignisse, die sich in Italien vorbereiten, durch Concessionen im Oriente zu er­­laufen, die Großbritannien in Stanfreid’s Feind verwandeln würden. Die Westmächte sind einig, die Intervention in Syrien nicht über die Schranken hinausgehen zu lassen, innerhalb deren ihre beiderseitigen Ipnteressen nach einer friedlichen Ausgleichung und Ausführung fähig sind. ALS eine Frucht der, durch diese Verständigung gewonnenen Stärke, gleichzeitig aber auch als ein sprechendes Zeugnis für die völlige Herstellung der alten Intimität ist dann das weitere Anerbieten anzusehen , daß Frankreich und England zusammen von Italien jede Einmischung abwehren und somit den Lieblingsgewalten Lord Nuffel’S verwirklichen wollen, den er seit dem Abschluß des Friedens von Billafranca bei jeder Gelegenheit und in jeder ersinnlichen Form unaufhör­­lich gepredigt hat. PWarum Napoleon gerade lebt dad Berü­rfung empfin­­det, neue Bande um Frankreich und England zu fehlingen , warum er durch ein offizielles Schreiben, wessen Hauptinhalt sofort zur Öffentlichen Kunde gebracht wird, die Welt algz bald in Kenntniß davon feßt, daß er am Ziele seiner Wünsche angelangt ist ? Wir glauben kaum zu irren, wenn wir in jenem, von der „Morning Post“ angekündigten Schreiben, eine direkte Antwort auf die Tepliber zusammen­­trift und was sie in ihrem Schoße trägt, erblichen. Ein schneller Entschlag aber war nothwendig, nicht nur den Din­­gen gegenüber, die sich im Osten vorbereiten , sondern eben­so sehr aus Nachsicht auf die Napidität, mit der die Ereignisse im Süden vorschreiten. Die Unaufhaltsamkeit, mit welcher Katastrophe auf Katastrophe über das Neid Beiver Sieb­­­­en hereinzubrechen droht, "gestattete Fein m weiteres: Zögern , und welche Position der Imperialismus von dortigen Borz­gängen gegenüber­ einzunehmen gesonnen ist, das lehrt am besten die Abberufung Brenter’s und seine Erp­ießung der Peliffier: " Die Erste zeigt, dak Die Pe­e­riode worüber ft, wo Frankreich fi­­ge zwissermaßen gebunden erachtete, mindestend dem Anscheine nach die konstitutionellen Experimente­­ unter seinen Schug zu nehmen, die­ so zu sagen unter der Negive des Barons In Neapel begonnen hatten. Der Marshhall aber, wer König Franz II. einmal, als Boz­napartist und wann noch insbesondere als früherer Orleanist unb­ehbsam sein muß, ist der Donnerteil, den Napoleon zu entsenden pflegt, wo er die Situation für so reif zur Ent­­scheidung hält, daß „es biegen oder brechen muß." So 1858, als nach dem Orfvnt-Attentate Peliffier von Grafen Persigny in London ablöste ; so das Jahr darauf, als er an die Spite der Ostarmee berufen ward, um Preußen zu beweisen, daß sein Herr im Äußersten Falle auch vor einem Kriege mit Deutschland nicht zurückschreden werde. Der Schreien, ven der Name des Herzogs von Mas­sasoff einzuflögen bestimmt war, hat sich freilich jenseits des Kanales gar nicht, am Rhein nur halb und halb be­­währt , sollte er aber nicht gerade deshalb mit der Mission nach Neapel vielleicht wie mit einer Art Entschädigung ber­traut sein, weil es ihm dort vo raussichtlich nicht an Gele­­genheit zu jenem energischen „Durchgreifen“ fehlen wird, das seinem Character am meisten entspricht ? ! T. Neapel, 23. Juli. Ob Jan II. auf dem Throne bleibt oder ob er unmöglich­ geworden, ob Garibaldi bis hierher dringen oder den hiesigen Patrioten überlassen wird, das Evangelium der Freiheit zu erfüllen, ob Cavour den augenblicklichen populären, durch die Zurückweisung des Bündnisses zu erringenden Erfolg opfern, oder den Rath- Schlägen F­ranfreihs und den anderen befreundeten Mächten Sardiniend dur die Annahme Folge leisten wird: das sind die Fragen, deren Entscheidung wir hier mit Spannung entgegensehen" Die hiesigen Blätter ergehen sich in Muth­­maßungen und Erörterungen aller Art, die bis fest sein anderes Resultat gehabt haben, als auf die Stimmung, die in Folge der Haltung eigentlich eine gute zu nennen. Doch einen Druck unbehaglicher Ungewißheit auszuüben. Das große Fastum der Woche it die Bildung der Nationalgarde, die sich zuerst am Dienstag (17.) spät Abends auf den Straßen in Patrouillen zeigte und von der Bevölkerung mit anhaltendem Säbel begrüßt wurde. Es bleibt eben ein eigenthümliches Bolt, das neapolitanische ! Am Dienstag früh behaupteten die Liberalen noch, die durch’s offizielle Journal am Abend vorher gebrachte Notiz von der Bildung der Nationalgarde und von der Ablieferung der Waffen an dieselbe, sei eine falsche, sie würden sich weigern, solange nicht das Wahlsystem geändert, eingereiht zu wer­­den, und nun drängt si Alles dazu, sie geben jebt als Grund an: besser in Waffen, als ohne. Niedrigens ist das die Zahl verselben von 6000 auf 9600 erhöht und das nöthige Alter zwischen 25 und 50, statt zwischen 39 und 55 Jahre, angenommen ist. Der Justizminister Morelli hat seine Entlassung­­ eingereicht und einen gewissen Tanzsllt zum Nach­­folger erhalten. Beide Anteceventien bieten nichts Bemer­­kenswerthes dar. Von den populären Ministern, die Liborio Romano in Aussicht gestellt hatte, sieht und hört man nichts ; unter den zurücgekührten Emigranten findet sich keiner, wer Luft verspürte, im Ministerrathb zu fißen. Wahrscheinlich besinnt sich noch der Eine oder der Andere. Inzwischen hat sich das Marinemilitär geweigert, nach Sizilien zu gehen, und mehrere Offiziere haben ihre Entlassung eingereicht und bewilligt erhalten, um auf der piemontesischen Flotte dienen zu können, während ein großer Theil der Anderen sich wei­­gerte, dem konstitutionellen Könige einen neuen Eid zu leisten. Die Nachrichten aus den Provinzen lauten wenig er­­freulich , wiederholt Geldaustheilungen entdeckt, um reaktio­­nären Demonstrationen auf die Beine zu helfen. Am 20. hatten wir auch hier wieder ein Probehen davon : auf dem „Merrato“ beim Carmine zogen Soldaten mit weißen union­­stitutionellen Fahnen umher mit dem Gefchrei ; Abasso la costitutione, und ebenso wurde die Besölkerung des Borgo Sant Antonio zu antikonstitutionellen Rufen gezwungen. An beiden Xofalitäten stellte die Nationalgar­de die Nähe wieder her. Der Umstand, daß der König am 18. in aller Frühe zwei der Garderegimenter, gegen die sr die allgemeine Bolfsstimme energisch ausgesprochen, selbst aus der­ Stadt geleitete, nachdem er ihnen am Tage vorher scharfe Worte­­ . „bezügliche provisorische Geiet dahin abgeändert worden, daß wegen ihres unflugen Eifers gesagt haben sol, hat in nicht geringem Grade Mitstimmung That, daß wir und der entscheidenden Katastrophe immer mehr nähern. — Zum Schluß noch die Zöglinge im ventionen sogenannten Serraglio fi gegen ihren Direktor aufgelehnt und es durchgefeßt, daß­ die ihm anvertrauten Waffen darben leg, während den größten Theil der man sich vor­­aneignete, ihm ausgezahlten Renten und Sub­­abgefest wurde. Dasselbe Schiefal hat den Administrator der königlichen Druderei ereilt. Ge­­stern fand im San Carlo eine Vorstellung zum­ Betten der mittellosen Emigrirten statt, um ihnen die Nackehr zu er­­möglichen. Eine frühere Vorstellung im selben Theater wurde dadurch unterbrochen, daß ein Spion laut die Kon­stitution beschimpfte ; die Ruhe wurde nicht eher wieder Herz gestellt, bis der Vorhang wieder aufgezogen war und statt der Anhänger Capulett­ő eine Reihe der Getreuen Seiner Majestät des Königs von Neapel vor Seit bringt das offizielle Journal Nachrichten von Turin und Florenz unter am lechten Sonntage herein der Nubris Italia, und paffirte. — Hier In Zur Situation In der wer er sich die Lampen trat, — während solche 618 dahin noch zum „estero“ gerechnet wurden. Bei der Veröffentlichung des atto sovrano war der bloße Name „Italia“ so verpönt, daß eine Pharmakopde Italiens (Farmaco­­pia d’Italia) die Revision nicht bereitet einer Militärrevolte wurden prosisorische Arsenale der Defenfivallianz : Revolutionsfomite und Tiherale Lazza= roni, untergebradit. & Aus Italien legen wieder mehrere Nachrich­­ten vor, die sich zum Theile auf den Kampf bei Mi ‚Iaz330 theild auf sonstige Vorfälle auf Sizilien und Nea­­pel beziehen: Der»Corriere Mercantile«gibt als Zahlenverhältniß der Kämpfenden bei Milazzo an:Neapolitaner 6000, Garibaldianer 8000 Mann. Der Kampf um das Fort von­ Milazzo dauerte von 6 Uhr Morgens bis 8 Uhr Abends am 21. Juli. Die Neapolitaner gehörten zur Elite­ der neapoli­­tanischen Armee und blieben bis gegen Abend Herren der Si­­­tuation. Um 6 Uhr trafen fünf Stűd gezogener Kanonen ein, die Bosco so zufechten, daß er um Abzug mit kriegerischen Ehren bat. Clary hatte in Mesfina 15.000 Mann ; da der G­eist der Truppen aber immer schlechter wurde, so traf er eine Auswahl für die Zitadelle und fdicte den Rest nach Reggio, wo ein verschanztes Lager if. Auch die Elite des Bogco’schen Korps ward in die Zitadelle aufgenommen, die demoralisirten Truppen Dieses Korps wurden nach Reggio übergelöst. Die Meberfahrt geschah auf französischen Handelsdampfern , da die neapolitanische Regierung ihrer eigenen Marine nicht mehr traut. So lange die Truppen no in die Stadt Meffina kamen, mar eg etwas ganz Alltägliches, sie in den Kofferhäu­­sern auf Garibaldi anfrufen zu hören. — Die „Perseveranza“ meldet : es heißt, daß Garibaldi nach der Einnahme Milars 308 in Mefina eingerüct sei, wo­ die F. Truppen die Zita­­delle behaupten. Litta überbringt Garibaldi einen Brief Bil­­tor Emanuels, worin nur der Wunsch ausgesprochen sein sol, der italienischen Sache zu helfen. Berichten aus Neapel entlehnen mir Folgendes: Die Regierung hat am 24. Juli fünfzehn Dampfer von Neapel nach Sizilien erpedirt, es wird jedoch in der betreffenden Dez­perche nicht gesagt, ob Dieselben Kriegsmaterial oder Truppen nach der nfel bringen oder solche von dort abholen sollen ; wir vermuthen indeß, Daß es sich Dabei um den Transport der von Milazzo nach Meffina zurückgekehrten Bosco’schen Kolonne handelt. Dieselbe Depesche, welche diese Meldung bringt, speicht an von der Verbannung von sechszehn Personen des Hofes, darunter die Generale Delatour und Ferrari, sowie der Prälat Gallo. Unter den aus dem Eril heimgeführten neapo­­litanischen Zelebritäten befindet sich nunmehr an General Uloa. Der Polizeipräfekt hat einen Mahntruf gegen Dre­ibertreitungen erhoben und erklärt, man werde ungegebliche­­ 14 Tagen auf Mehr als einen erregt. Es scheint neuen Ausbruch Hundert einige Details haben MWagenladungen Steine : Auch er, Tagesneuigkeiten. mert, 31. Juli. * Gestern Vormittags fand in der Wohnung des Hpräfi­­direnden Grafen Georg Károlyi eine Versammlung von 30 Vertretern der Theisthbalregulirungsges­­ellschaften stat. Aus dem zur Vorlesung gelangten Berichte des Zentralinspektors Herrn Karl Herrich über die Resultate der Regulirungsarbeiten ging hervor , daß die Er­gebnisse dieses Jahres die der vorigen Jahre noch übertreffen. Dem unermüdlich thätigen Herrn Zentralinspektor wurde an der einstimmige Dant der D­ersammlung votirt. Herr Melchior v. Lönyay stellte (im Sinne eines bereits von uns mitge­­theilten Artikels aus der Beer des genannten Herrn) den Antrag, die Auferkraftfebung des Patentes vom Jahre 1856, da dasselbe ohnedies Feine praktische Bedeutung befibe , zu bes wirfen, und die Errichtung eines Zentralsomite’s anzufuchen, welches unter Mitwirkung der eneralversammlung in die gemeinsamen Angelegenheiten des Theißthales vorgehe, ferner soien , damit eine „übereinstimmende Regulirung durchgeführt werden künne, die Nebenflüsse des Theißthales mit der Theiß­­regulirung in Verbindung gebracht werden. Auch die in An­­spruchnahme der öffentlichen Arbeitskräfte war Gegenstand der Debatten, und wurden schließlich die Herren Melchior v. L ó­­nyay, Baron Paul Sennyey, Graf Emil Deffenffy und Stephan Tóth beauftragt, der am 1. August abzuhaltenden Bersamm­­lung eine auf Grundlage des Lönyay’schen Antrages abge­­faßte Adresse vorzulegen, welche sofort höheren Ortes unterbreitet werden wird, * z In der am 30. Juli abgehaltenen Sibung der ungarischen Akademie wurden folgende größere Spenden angemeldet : Die Gräfin Sofiphine Bethlen spendete zum Bau 200 , zum Fond 300, die Baronin Gisella Révay Bau 105, Fond ebenso viel, die gräfliche Familie Zay, die bereits früher 2000 fl. 8, 98. gestif­­tet hatte, spendete jegt neuerdings zum Bau und Fond je 500, Theodor Pauler samm­elte Bau 69, Fond 54, Georg Majláth Jun. sammelte im Schoße des Fünffträner Kasinos 1616, Fond 585, (zu dieser Summe trugen bei: die Fünfkircher Spartasfe 500, das Fünfkirchner Kafıno 500 , Franz Sepenpty 300, Koloman Hegyely 120, Peter Szettováry 40, Johann Säger 50, Joachim Schapprin­­ger 50, Ludwig Spartuts 25, Andreas Rabits 40, u. s. w.), Georg Majläty jun. spendete Bau 400, Paul Fodor, Dekan in Oberba­­tanya sammelte Bau 86, Fond 85, Vinzenz Brogyant sammelte in Beznäffalva Bau 30, Fond 5, Sosepp Ribiánsk­y sammelte in Fünf- Hrden Bau 39, Bond 29 , Helix Czorda sammelte in Theresiopel Bau 2044, Fond 395, Chiezu trugen bei: die Witwe des Ludwig Bermes 1­0, Ferdinand Bermes 100, Gabriel Bermes 200, Joseph Antonovites 120, Anton Bojnícs 1000, Gabriel Bojnic 200, Aurel Mukics 100, das dortige Kasino 200, Selir Ezurda 40, Ernst Mu­­kícs 100 , Sanfovics 50, Theodor Bojnícs 300, Karl GSzárícs 40, Eugen Mukics 50, August Kovadid 50, Johann Probviesenics 40, Ladislaus Marfovícs 40 , Lulas Bojnícs 50, Dionys Bojník­s 50, u. s. w.), die Gemeinde Mezőberény spendete Bau und Band je 210, Benjamin Bonyhat sammelte in Mezőberény Bau 76, Joseph Frenezy, reformirter Pfarrer in Karchau sammelte Bau 187 fl., 6 Zwanziger, Fond 105 fl., die Stadt Baja spendete Bau und Fond je 20, Alexander Gleviczky in Kaskau sammelte Bau 48, Fond 46, Karl Svanfa in Bereghsf sammelte Bau 64, Fond 10, Titus Gárfőzy sammelte Bau 187 fl. , 4 Duf., Fond 10, dur­ die Re­bastion des , Petti Napló" neuerdings Bau 1667 fl., 9 Duf., 1 Thaler, 1 Gulden in Silber, Fond 151 fl, Soseph Bánfy sammelte in Mafó Bau 15, Fond 21, das Alaper Komposferforat spendete In einem Taufejverfehr steht, oder einen fol­. Bau und Fond je 100 , Soseph Köpeght, Dekan in Papa sammelte Bau 42, Bond 20, Alexander Springfeld, Notar in Berk sammtelte Bau 6242, Fond 12142, das Eperiefer Kasıno spendete Bau 50, Bond 100, Alexander Eperjeft,, Pleban in Szendrő sammelte Bau 45%, Bond 30%. * h. j. In der am 30. Juli abgehaltenen Gesammt­­eitung der ungarischen Akademie legte der­ Herr Sekretär den sorben erschienenen 8. Band der Jahrbücher vor ; dann las er das Ver­eichnis der ausländischen Akademien, wissenschaftlichen Anstalten und Gesellschaften ,­­ mit, welchen die Akademie bereits den Verkehr anzuknüpfen unwünscht. Ferner theilte er das Protofol des matematischen und naturwissenschaftlichen Komite’s mit, welches ein Gutachten über die Unterstützung einiger be­­absichtigten wissenschaftlichen Ausflüge abzustatten hatte. Das Komite beantragte als vorläufige Neffekosten dem Herrn Seitteles 150, dem Herrn Maximilian von Handtfen 100, dem Herrn­­ Josef Szab 6 ebenfalls 100 Gulden zu bewilligen. Der Antrag wurde angenommen. Ferner wurden einige Zus­riften vorgelesen und mehrere eingesandte Manuskripte vorgelegt ; die letteren wurden dem betreffenden Somite zur Begutachtung übergeben. Dann las der Herr Sekretär die Berichte Der Herren Tomory und Győry über­ das vom Heren­professor Otto Peleval verfaßte Handbuch der Medanit vor. — Herr Joseph Bärtfay hat aus dem Nachlasse seines verstorbenen Bruders, Ladislaus Bärtfay, die Porträte Kölcsey’s, Dears , Vördsmarty’s und des Baron Nicolaus Wesselenyi der Akademie gescjentt,. — Schließlich theilte der Herr Sekretär mit, daß das betreffende Komité mit der Anfertigung des geographischen Pandbuces , wilches die Akademie herauszugeben beabfitigt, den Herrn Johann Hunfalvy zu betrauen vorschlägt. Dieser Borfälag wurde von der Akademie angenommen, Es , war dies die lette Sichung dieser Saison und es beginnen nun die zuweit monatlichen Terien der Akademie. * Zur Beantwortung der vom FT, ft. Generalgouvernement ausgeschriebenen Preisfrage : „Wie dann die Pferpezugt in Ungarn mit Bezug auf die zur Verfügung stehende Geld­­unterítübung dm Nennwerthe von 250,000 fl. in Staatspa­­pieren mit einem jährlichen Interessenertrage von ungefähr 12,000 fl. am figersten und zweckmäßigsten gehoben und vor­­wärts gebracht werden 2” sind — wie „Vad­ és vers.­lap" berichtet — 19 Konkurrenzarbeiten eingegangen , von welchen 1­9 in ungarischer und 10 in deutscher Sprache get­rieben sind. Unter den Devisen befinden ss folgende : „Ohne Pulver und Pferd — Feine Armee," — „Will du dich der Ernte freuen, Lege frischen Samen ein ; Und for Pferdezucht gedeih’n, Muß das Zuchtpferd tüchtig sein." — „Ein edler Sinn liebt edlere Gestalten." — „Und dieses Thieres Schnelligkeit entzig mich Banner’s verfolgenden Dragonern. Mein Retter ritt den Sheden an dem Tag, Und Ro und Reiter sah ich niemals wieder." — Die Beurtheilung­ und Die Zuerkennung des Preises von 200 und 100 Stüdt Dufaten: durch die Preisrichter wird am 21. August im Heinen Saale des , Röttelet" in einer oder wenn nothwendig, in mehreren aufeinander folgenden Situngen vor sich gehen. Zu Preisrichtern wurden folgende Herren er­­nannt : Dem Pester Wettrennvereinsausschüsse : Graf Croiy Károlyi, Baron Bela Drezy, Graf Paul Palffy, FML, Baron Ritter, Zoseph 9. Ürményi , Graf Johann Waldst­in , Baron Béla Wenkheim und Graf Edmund Zichy ; von Seiten der ungarischen Land­wirthschaftsgesellschaft : Graf Ludwig Károlyi, Graf Julius Szápáry und Herr Appel , von Seiten des Lan­­desgeneralkommandos : Major Baron Bischofóhansen EME, 9. Cseh und Major Traun. + Unter den Beschlüssen , die die Schwarzwasser-Reguli­­rungsgesellschaft in ihrer, am 1. Juli, abgehaltenen Sibung gefaßt hat, ist besonders der erste Punkt von allgemeinerem Interesse, demzufolge — wie die , Pécsi 2." mittheilen — der Borfálag des Dirigirenden Ingenieurs , betreffend das neue Ausgraben des Djoregher und Dercsházaer Kanals, dann die Kemefer Transfestion, und die Erhöhung der Bogader Grabenufer, — angenommen, und bestimmt wurde, die Komi­­tatsbehörde wegen Beistellung der nothwendigen Arbeitskräfte anzugehen. — Serneres wurde über Anruhen der Gilvaniaer Gemeinde beschlossen , den bereits versandeten Hauptkanal für fort nach beendeter Ernte, von neuem ausgraben zu lassen. Endlich entnehmen wir dem gedachten Blatte, Daß in­folge dieser Regulirungsarbeiten der F­ünfk­rohner Gemwäsfer bereits mehrere Grundbefibungen vor Weberschmwemmungen geschübt worden­ sind. + Aus Erlau wird dem "P. N." geschrieben : Graf Stephan Károlyi wurde hier am 26. b. Abends 9 Uhr mit einer Sadelserenade ausgezeichnet. Von der Wohnung des Advokaten Alexander Cotky lebte sich Die zahlreiche Volksmenge langsamen Schrittes und von leiser Musik begleitet in Bei­er­gung, und blieb vor dem Hause des Domherrn Mariaffy ste­­hen, zur großen Ueberraschung des Erlauer Erzbischofs und der in dem Hause befindlichen Säfte. Als die Fenster geöffnet wurden, hielt Herr ECsífy im Namen der Versammlung eine Ansprache, in welcher er die großen Verdienste des Grafen um das Vaterland­­ hervorhob. Die Rede war noch nicht beendet, als Graf Stephan Karolyi ich hinab zur Menge begab, dem Redner die Hand drüdte und für Die ihm erwiesene­­ Ohre dankte. Nach kurzer Pause wurde das , Szózat" angestimmt, und die Menge ließ auf ihrem Wege zum Kasino, das Bater­­land, den Ungar Bartafovícs und Andere hoch leben. Csify hielt dort eine zweite Rede, und wurde von der Menge auf den Schultern nach Hause getragen, wo er abermals mehrere Ansprachen hielt. Gegen 12 Uhr Mitternacht zerstreute sich das­ Bolf­­stas Stadttheater itr M.­Theresiopeli wird an Theater­­unternehmer für die Zeit vom­ November 1860 bis Ende März fiel in Pacht gegeben.Dieser beträgt einen k.k. Dukaten in Golv,welcher in die Stadtkassa kommt.Den Unternehmer unterstützt die Kommune mit 1OKlarker Holz zur Heizung.Der Konkurs ist bis 20.August eröffnet.Die Vor­­stellungen finden in ungarischer Sprache statt.­­Bei den am 26,27.und 28.Juli in Klausenburg­­ abgehaltenen Pferderennen, blieben am ersten Tage der , Há­­rom a­táncz" des Baron Stephan Weffeldnyi, der , Cato" ‚ des Grf. Dominik Teleti sen., der , Doboz" des Grf. Rudolph Tendheim (ersten Kaiserpreis) und die „White rose" des Grf.­­ Span Szapary, Sieger. Am zweiten Tage waren die , Judith"­­ des Grf. Franz Wesselenyi und die „Leva“ des Grf. Dominic Telefy die ersten Pferde am Ziele. Am dritten Tage endlich siegten die „Cotillon“ des Grf. Alexander Bethlen, der „Pan“ — 968 Herrn Benson und die „Alborad" des Grf. Ivan Szapáry livenfriedhofes ein Mann, ©., ein flaifer Sünfziger, erhängt gefunden. — Er hatte sich auf seinem Gange dahin dur That ermuthigt. Seine Oberkleider hing er auf den neben dem Thore stehenden Grabkreuzen auf und legte sein G­ebetbuch baz neben, vorher hatte er die Heiligenbilder herausgenommen und sich dieselben um die Brust befestigt. — Die Obduktion ergab bedeutende Abnormitäten des Gehirnes und der eber. Die Vermuthung, daß religiöse Schwärmerei verleitet habe, liegt nahe. c. Städtisches Theater. Das Benefice der Frau Mafe­­ranowf­ka überraschte uns vorgestern mit der lange nicht ges­törten Oper Mehul’s : „„Soseph und seine Brüder.” Mehul bat sich vornehmlich durch seine für die große v­on zu Ende durch des vorigen Jahrhunderts gedichteten Bolfsgesänge, als ‚„‚Chant du Depart, de outoire, et de retour’‘ und ähnliche Hymnen bie erften Sporen und fidjert ihr in der Ret,e aller erdenklichen ermüdenden Hilfsapparate, sondern vielmehr , zu­ seinen zahlreichen Opern sind , Frato", ‚„Uthal”, ‚Un­d Joseph und seine Brüder seiner volksthümlichen Besinnung zeichnet dur Einfachheit und Wahrheit der Schilderung Pläge, ganisch verbunden, mit einer die Cha­­raktere zeichnen, und der dramatischen Wahrheit nicht mit Anwen­­dung werden suhjen. Die nicht mehr nach unserem heutigen, der Abwechslung und un­teren dramatischen bies eben für diesen Geschmack empfänglichen Gemüthe die größere zart und Eindlich und Reue, andächtigen der ganze rüpfendsten Gemälde von greifend mannund abgewinnen, ergreifend Ersennungsscene Joseph’3_ — nowffa als Benjamin, Lorrmann fand sich Harfen‘ Charakter des Benjamin in feiner noch Im Ganzen jedoch dirften prise noch viele Aufführungen vorübergehen, Anregung erschliert zu von „„Joseph und seinen Brüdern‘‘ hätte gewiß Feine würdigere und erhebendere mu­­sikalische Stufration erhalten können, und wirft Simeon’s und das folgende Duett Jakob und Benjamin’s den raffi­­tit , es schwer zu entscheiden, welche Nummer dem für das wirtlich Schöne noch die Schilderung ber das Baterland, und die wechselnden Gefühle von Schmerz und Vergebung über die That seiner Brüder. Höchst Gietchen sucht, An der Aufführung betheiligten ih meon’s, Dem Dialoge konnte das Publikum nicht fann, Frau Mafjeranompka Finale : Sm von Benjamin’, und dem­ herrlichen Gebete Sakob’s, In dem Srauendjore ,‚Lobt den Herrn mit Gartenspiel und Tanner in den Partien Soseph's, Sakob’s und Si­­was benannte die seltenen Treue Fein Erinnerung an der Brüder beginnt aufgehenden biblige Historie erworben. sonderliches Kompliment Romance zur grauenhaften zu Diesem Schritte französische Revolu­­ebrennolisten und Plafist­­jugendlichen vortheilhaft bietet, Wie Verzweiflung Lebendigkeit d­­­arf viel Geschmach bei Aufführung von Sänger einigermaßen ent­­schuldigt werden und Natürlichkeit, und erntete hauptsächlich nach der Romance und dem­ Duett mit Jakob großen Beifall. Herr Wagner bemühte sich augens­cheinli, den Soseph in würdevoller Repräsentation wiederzugeben, und dabei doch die weiche, lyrtfge Stimmung vorberrschen zu lassen, Herr am besten mit der Prosa zu­­recht, und sang das Gebet mit vielem Ausdruch,. Desgleichen hatte auch Herr Tanner im Gefange gelungene Momente. Sehr bei­­fällig wurde der Harfenchor und die Ensemble der­­ Brüder aufge­­nommen, bis zu einer vollendeten Mer­­­­­ri­tz Uns Tirnau vom 29. ist das Geständniß der Brüder, Bei einigen 5. wird uns geschrieben: bhiefigen Inva­­sorien und Einflange mit sich namentlich legtere Oper wenn auch Vieles darin fich uns die Alterthums, eines der Wie ere der Fluch Safob’s und die Tagen wurde an dem Thore des Namens Martin der Klassiker einen ein ziemliches Maß Gefühle Joseph’s und der Chor Morgengefange Unschuld gottbegeisterte Weinsloffes ersten Arte Gittenfeindheit ihn seinem Komponistenruhme die bekannteren. Die Oper besteht aus 12 Nummern, tst den­­n der Größe und N Kindesliebe und im ber­des enthält gefolgt Inter feines welde unter ih Genüfen huldigendem Geldjmache — ein dramatischer Effekt, der und die Herren Wagner, im ersten der zweite Akt, Dankbarkeit, so aus, die weiteste Defonomie in der Handhabe derselben gerecht : Frau Majer v­­erfaßte den ee]

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