Pester Lloyd - Abendblatt, Oktober 1860 (Jahrgang 7, nr. 226-252)

1860-10-02 / nr. 226

unverzüglich an die erhabene Pfor­te wenden,um den vori geschriebenen Berat zu erlangen.Damkt ich aber auch das Volk anhören könne hinsichtlich gewisser Maßregeln,mit deren Hilfe mitmöglich sein wird,für das Glück und den Wohl­­stand Serbiens mit Erfolg zu arbeiten,so werde ich nach dem bestehenden Gesetze seinerseit ist­ Volksversamm­­lung einberufen. Serbenxeit steht eine schwere Aufgabe bevor.Die inneren Spaltungen,Nichtbeachtung desskrichtes seine­ Nächsten-Nichtbefolgung der Gesetze,Geringschätzung der Übtigkeit,Rache und Verfolgung haben unser Vaterland zersetzt und es in großem Rückschritt erhalten.Ich bettete den fürstlichen Thron mit dem festen Vorsatze,diese Gebel­­stände in unserem Lande auszurotten,eine Regierung zu be­­gründen,welche mit der nöthigen Gewalt und Macht versehen, sich im Ansehen,die Landesgesetze in Kraft und die erhaltenen Immunitäten in Achtung zu erhalten wissen wird,und welche, verachtend jede Rache und Verfolgung,um sich alle jene schaaren wird,die ihk Vaterland lieben und ihm den Fotoi schrit­t gönnen.Invem ich deshalb jede politische Verschuldung verzeihe,und alle thatsächlichen politischen Uebertretungen der Vergessenheit übergebe,for­­dere ich Alle und Jeden auf,sich unter den Schutz der vater­­ländischen Gesetze zu stellen,nach welchen meine Reg­ierung die Gerechten ebenso beschützen,als auch pflich­tgemäß die Schuldigenstrenge bestrafen wird.Solange Fürst Mich­ael regte ich möge jedermann wissen,daß das Gesetz der höchste Wille in Serbien sei,welchem jedermann ohne Unterschied sich fügen muß.Micch an diese Grundsätze haltetszvitdem eine der ersten Sorgen meiner Regierung sein, für die beste Art und Weise zu sorgen, daß die Gerechtigkeit und Möglichkeit auch denjenigen zum Theil werde, welche glauben, dag sie von der vorigen Regierung Schaden erlittten haben, seit es durch Verlegung des öffentlichen, oder ihres Privatrechtes. Anerkennend den Mangel und die Unvollkom­­menheit der Gefeggebung, dann der Einrichtungen im Lande, werden meine unaufhörliichen Bemühungen darauf gerichtet sein, die Gefeggebung und die Ber­affung des Landes nach den Bedürfnissen bestellen und dem Zeitgeiste zu verbessern und zu vervollständigen. Ich belasfe inzwischen die gegenwärtigen Beamten in ihren Anstellungen, doch da ich den unermeßlichen Einfluß der Beamten auf den Fortschritt des Staates im Auge habe, behalte ich mir das Recht vor, seiner Zeit die Regierung in allen Zweigen der Männer zu belegen, welche nach meinem Ermessen ihrem großen Berufe am beten entsprechen werden, indem ich am Grundlage festhalte, daß für eine jede Stelle der Tauglichste zu bestellen sei. Berufen, das Schtefal Serbiens zu leiten, fordere ich euch, Serben, auf, mir mit begeisterten Gefühlen des echten Patriotismus zu Hilfe zu kommen, um das schwere Ziel zu erreichen, welches mir die Beziepung auferlegt , damit ihr in strenger Befolgung der Geiege und der geieglichen Anord­­nungen meiner Behörden mein Vertrauen in den guten Willen und eure Liebe rechtfertigt, damit ihr durch verständiges Bei­tragen der Welt zeigt, wie ernsthaft Ihe fliebt nach der po­­itischen Reife, welche der größte Stolz eines Volkes­ ist. Wenn Ihe verständig, einig und patriotisch für den­ Fortschritt und Wohlstand Serbiens thätig sein werdet, so wird die Bez­­iehung Gottes unsere Bemühungen nicht ohne Erfolg haffen. Nr. 1. Belgrad am 14. September 1860, (a. St.) Der Für von Serbien : (L.S.) Michael Obrenowitsa m, p. Aus Beyrut, 14. September, schreibt der Korre­spondent von „Daily News ": Es stellt sich heraus, mag Adj­red Pafdas Hinrichtung ganz privatim, nämlie in einem Kasernenhofe, stattfand, und die Folge ist, daß man vielfach behaupten hört, Achmed Pasha sei gar nicht ersoffen wor­­den, son­dern ein längst zum Tode verurtheilter armer Sünder habe seine Stelle vertreten, während er selbst jegt nach Kon­stantinopel, nach Mecca oder auf dem Dampfer der tiesen Brief befördert, nach Europa reise. Sie willen, welche Macht in allen Ländern das , man faat" übt. Die Moslem glauben die Mähre, weil sie damit die Christen verhöhnen können ; viele eingeborene Christen, vile russische und französische Par­­teigänger sehwagen das Gesclätchen nach, weil sie Lieber Bo­­ss als Gutes von der türkischen Regierung glauben. Fuad Pasdıa that nicht wohl daran, Daß er es unterließ, von jedem europäischen Skonsulat einen Augenzeugen zur Hinrichtung einzuladen. Gh weiß jedoch, das die Leiche von dem frühe­­ren Bedienten des Pascha (einem Europäer, der jept im Dienst des russigen Konsuls in Damaskus steht) gesehen und erkannt wurde ; und ein s­christlicher Negierungsbeamter, der Die Cere­­­monie (der Hinrichtung) mit ansah, sagte mir, daß der Er­­schoffene ganz unbezweifelt Adjmed Malda war. Soweit es auf die Statuirung eines Krempels ankam, hätte die türkische Regierung den Achmed Malda eben­so gut ohne Berber und Urtheil in einen Sad sieden und in den Bosporus Werfen können. Man Hat in der That nur zu viel Grund zu glau­­ben, dag­eweder Achmed Pascha in Damaskus wo Kurfehid Halda in Beyrut während der syrischen Megeleien ohne Bei fehle handelte, und daß diese Befehl­ von hochgestellten Per­­sonen in Konstantinopel kamen. Al’ diese Schändlichkeiten werden aber eines Tages an’s Licht kommen. In London macht eine Zuschrift an die , Post" den originellen, aber bei der großen Anzahl englischer Privatyachts nicht unausführbaren Borfájlag , die Freiwilligenbewegung vom Lande auf das Meer zu verpflanzen und eine frei­wil­­lige Kr­iegsflottille zur Küstenbewachung in Kriegszeiten zu bilden. Eingesendet, Wien, 2. Oftobers In­ der gestern Abends erfolgten Bziehung der Kre­­ditlose wurden folgede Haupttreffer ge­zogen : Serie 1860, Nr. 17, 200,000 fl. ; Serie 1806, Nr. 1, 40,000 fl.; Serie 82, Nr. 38, 20,000 fl 5; Serie 1806 , Nr. 84, 5000 fl. 5 Serie 1318, Nr. 80, 5000 fl. * Wien, 1. OOftober, Die Stimmung an der heuti­­gen Börse war im Ganzen genommen eine in der günstige­­ren Richtung fortschreitende, obwohl der fühlbare Mangel an Geld einer größeren Ausdehnung des Verkehres Schranken feste. Bank- und Essompteaktien haben eine Preiserhöhung von 2—3 fl. erlangt. Sunge Bahnen ohne Umfas, Westbahn wurden billiger abgegeben. National, SpCt, Met. , Dampf­­schiffakt­, Grundentlastungspdl. erfuhren seine Kursänderung, 1860er Lose wurden etwas besser bezahlt. Der für unverän­­dert wie Samstag herrschende Geldmangel wirkte andererseits insofern begünstigend auf die Stimmung des Pfanes ein, als er auch heute den Rückgang der Devisen und­ Komptanten großentheils herbeizuführen im Stande war. Die Tagesspeku­­lation blieb in der günstigeren Angeregtheit während der ganzen Börse dauer, Banfaktien schloffen zu etwas biffigerem Kurse, ebenso die 5pEt, Met. Ausgenommen Krebitastien waren alle andern Papiere zum Schluffe schwierig in der Prolongation, Schlußfurfe , Krebitakt, 166 40-50, Nordbahn 1764 -65, Staatsbahn 250 250.50, National 74,20. Verlofung. Bei der heute stattgehabten Verlüfung der Sewinn-Nummern des Lottoanlehens vom­­ März 1854 wurden folgende Treffer:Hesagen : Serie 3845 Nr. 12 gewinnt 70,000 fl.; ©. 3, Nr. 20 40,000 fl.; ©. 3837, Nr. 40, ©, 2023, Nr. 47, ©, 2923, Nr. 6, ©. 1380, Nr. 19, ©. 3837, Mr. 33 gewinnen 5000 fl.; ©, 2313, Nr. 30, ©. 2313, Nr. 28, ©, 1380, Nr. 49, ©, 2313, Nr.4, ©, 3536, Nr. 45 gewinnen 1000 fl., ©, 2923, Nr. 29, ©, 1841, Nr. 17, ©, 2754, Nr,.3, ©, 612, Nr. 41, ©, 2023, Nr. 35, ©, 1841, Nr. 45, ©, 3727, Nr. 6, ©, 1434, Nr. 30, ©, 3621, Nr. 49, 6. 1096, Nr.13, ©, 3727, Nr. 5, ©, 2023, Nr. 30, ©, 3586, Nr. 48, ©, 1869, Nr. 23, ©, 3621, Nr.2, ©, 3621, Mr. 19, ©, 612, Nr. 38, ©, 3536, Nr. 17, ©, 1369, Nr. 46, ©, 3536, Nr. 3, ©, 3837, Nr. 19, ©, 2754, Nr. 14, ©, 3727, Nr. 46, ©, 1585, Nr. 14, ©, 1585, Nr. 49, ©, 1585, Nr. 13, ©, 3837, Mr. 22, ©, 1380, Mr. 38, ©, 1585, Nr. 21, ©, 1841, Nr. 30, ©, 2023, Nr. 9, ©, 612, Nr. 45, ©, 1380, Nr, 37, ©, 3845, Nr, 41, ©, 1841, Nr, 25, ©, 3727, Mr, 50 ger­innen 200 fl. Bei der heute stattgehabten Beru­fung der älteren Staatsschu­ld wurden gezogen: Serte 373 enthält ver­­tgiedene ständische Obligationen zu 2p&t., Interessen 25,330 fl., Kapital 1,114,780 fl. , Serte 61 enthält Bankonligationen zu 2'/;pEt. von Nr. 51,918 Bis 52,795 , Kapital 1.021,102 fl., Interessen 25,527 fl, Verantwortliger Revaltene : Karl Weisskircher,­­ Schnelpfeffendruc von Emil Müller, Dordtpengafe Nr. 12, ef, 1860, — Verlag des Petter Lloyd gesellcaft, -­­

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