Pester Lloyd - Abendblatt, Dezember 1860 (Jahrgang 7, nr. 278-300)

1860-12-01 / nr. 278

BEE Sánelyreffendrud von Emil Müller, Dorotheagaile Mr. 12, gest. 1860, — Berlag der Wefter Slopbgesellsgaft, Provinzen und Böltern baeinseinigt,was nach dem RechteI Kae ext­respertirt, und später genehmigt habe, Das a und der Sc­hichte ihr angehört und was felbít der König nur radh dem Rechte dieser Krone befigt. Mad bas ist zuerst der heil unseres froatischen Königreiches und der Nation von Delebit bis zum Stuffe Cetina, wo unsere Troatischen Komi­­tate , Nona, Knin und Bribir, Scardona und Eetin sammt den übrigen sie befanden, die bis zur Zeit, als sie unter Venedig fielen, alle Könige in­ unseren Gefegen und ihren öffentlichen Urfunden als den rechtmäßigen Theil des König­reiches Kroatien anerkannt haben. Daselbst lebt die Nation unseres Blutes und unserer Zunge ohne den Genuß der alten Steipett und in der Armuth, sest wir von ihr getrennt sind, die einst frei, rühmild und reich war, so lange sie mit uns vereint Hemwesen. Längs dem adr­atiscchen Meere dehnt sich weiter eine ganze Reihe dalmatinischer Städte und Inseln, eb­tnfalls die Erbschaft unserer Krone, ein Theil unseres Königreich­s und mit wenigen Ausnahmen unserer Nation. Für einen und den anderen Theil des regigen dal­matinischen SKronlandes haben unsere Vorfahren oft vergebens gebeten, obston man Net ín Thrft unser Recht an­­erkannt hat, denn noch im 3. 1830 war gerade mein verstor­­bener Bater am ungarischen Landtage zum Mitgliede der Kommission ernannt, die Dalmatien uns eins erleiben sollte. Aber unser Landtag, scheint mir, hat im Jahre 1848 in die­­ser Beziehung nicht vergebens gebeten, weil er bei den un­­günstigen politisgen Umfänden im Jahre 1850 Hoc eine provisorische Erledigung den unserem allergnädigsten König mit dem­ Bersprechen erhielt, daß Schritte gemacht werden, sends eine der Debinpunigen Ihrer Machtehr, biz unsere Wünsche b­eschleunigen sollen, Seitdem sind 10 Jahre verfloffen, ich glaube eine hin»­längliche Zeit, Damit ein Schritt weiter geshan m werde ; Daher ich es nicht unterlaffen Fann, mit vorläufiger Beiseitelaffung des von uns halb getrennten militärischen Gebie­tes, in welchem die bessere und kräftigere Hälfte unseres Volkes lebt, und über das ich später sprechen werde, ich fann, sage tu, nicht unterlaffen, im Zusammenhange mit dem frü­­heren Antrage der bh. Versammlung auch diesen Borschlag warm anzuempfehlen und zu bitten, hab sowohl wegen der Hoftanzlei als auch wegen Einserleibung Dalmatiens, welchem nach der Gefáld­e und dem Gefee dieselbe Verfassung wie uns zukommt, eine unterschänigste Bitte unserem allergnätig­­sten König unterbreitet und zu diesem Zweckk aus unserer Mitte eine Deputation nach Wien abgeshicht werde, die diese Bitte dem Könige Verfünli überreißen und wegen der­­ weis­teren Schritte in dieser Angelegenheit die zweckmäßigen Auf­­hörungen geben würde.” V Politische Nundschau, 1. Dezember, dem­ 13. Oktober hatte Herr D. Schleinig von Koblenz aus das Manifest Ritter Emanuel­s vom 12. Septem­ber in einer Note beantwortet, in der er das Recht der Nationalitäten zwar anerkannte. Aber zuglei behauptete, dasselbe dürfe sich nicht in Wider­­spruch mit dem konventionellen Staatsreiste­­rben. Dar­­auf erwidert Graf Cavour in einer vom 9. Novem­­ber datirten Note im Wesentlichen Folgendes : Bei aller Freude barliber, daß die Regierung des Prinz­­billiger neurtheilen. Bei allen Dingen sei Eines im Auge zu behalten: bei den Marken, bei Umbrien, bei Sizilien und Neapel habe es sich immer nur um eine rein italienische Frage ge­­handelt, welche die positiven Rechte der übrigen Mächte nicht berühre. Die Befugniß, ihre eigenen Inneren Angelegenheiten zu regeln, fich Die für ihre S­icherheit und Wohlfahrt am besten geeigneten­ Institutionen zu verleihen, bestreite das Bül­ Eerrecht aber seiner Nation, ja es fünf mit aller Unabhän­­gigkeit und Freiheit in Europa zu Ende gebe. Daß die euro­­päisshen Verl­äge Durch die von ihnen beliebten Territorial­­eintheilungen einem Volke für ewige Zeiten jenes Recht rau bin sollen, werde die preußische Regierung doch nicht behaup­­ten, nachdbbem Europa während der Irgten vierzig Sabre so oft die, außerhalb seiner Initiative vorgenommenen Verände­­! Bölferregt aber habe Biltor Emanuel, indem er den ge­­gen­ ihre Regierungen sest vier Dezennten im Kampfe befindlichen Völkern zu Hilfe geet­­­net, eben­so wenig Her­ Iest wie die Vermächte, als sie den Belgiern, ihren Beistand lebens oder wie die Generalstaaten, als sie Wilhelm von Oranten gegen Sarob II. unterflagten ; oder wie Ludwig XVI., als er den Nordamerikanern gegen England, over mie bag gesammte Khristliche Europa, als es den Öriechen Mider die Türken beistand. Unserefonffigen Nachriten resumiren wir dahins Wie aus Paris geschrieben wird, gibt man dort als eigentlichen Grund des Rückrittes von Fould den Zorn der Kaiferin gegen den etwas prdantischen Staatsmini­­ster an. GSerr Foul bat die Ausgaben der Katferin innere­rhalb zweier Monate für Toileite ,­ Einiihtung und Aus­­semndung ihrer Appartements sc. mit der Summe von vier Millionen an die verschiedenen Lieferanten bezahlen müssen. Das war doch etwas zu viel. Er, Ites voller Entfeßen zum Scaffer, legte ihm die fürchterlichen Rechnungen vor und die­­ser sol als Huger Hauspater der Kaiserin so eindringliche Borsteiungen gemacht haben, bas Herrn Fould’s Untergang von ihr mit thronenden Mugen geschworen ward. Es wäre dies ein Hauptgrund ihrer Neffe gewesen,, fügen die bösen Burgen hinzu und folglich wäre auch die Verabfeich­nung Die Kaiserin, in ihrem gutmüthigen, verschwenderifcten und namentlich toi­­lettesüchtigen Temperament wird von den P­ourniffeurs auf das Unerhörteste ausgebeutet. Als ein Beweis des raffinirten Luxus Tann dienen, daß all Ihren Gemächern eine Heine Gal­lerte , rechts und links mit­ Ob­stkränken versehen, gehört. Darin siehen lauter be­ngliche Wachfiguren von ihrer Ge­stalt, ihrem Zenit JC, It man in Berlegenheit, melde Toi­­lette man für eine bestimmte Veranlassung wählen sol, so wird eine der Wachsfiguren mit dem Prachtgewande betretdbet, ein Nähelwerk wird aufgezogen und die herrlich geffeűdete Huppe wandelt majeítatten in dem Zimmer herum, um Barbe, Faltenwürfe­lc, des Gemwandes von allen Selten, und in der gewünschten Haltung und Beleuchtung zu zeigen. Es stehen deren immer mehrere fit und fertig angezogen zum Herum­­marschiren in den Glasschränken. Wien, 1. Dezember. Die heutige „Wiener 3.“ enthält die Ernennung des­ Sinanghofrathes in Gros­­wardein, Johann Keflerffy, zum Präsidenten der ungarischen Finanzlandesdirektion, Refina, 30. November. Das sardinische Dampfe­­anonenbot „Constenza”, aus Ancona kommend, wollte angeblich wegen f­lechten Wetters Hier anfern. Das­­selbe wurde jedoch vom­ Plankommandanten zurückgewiesen und erhielt blos die Erlaubuig bis zum Morgen zu bleiben (Eingesendet.) Gegen Angabe sind nur nor einige Stunden 1853 der Nothschildlose mit 210,000 Mr. Haupttreffer zu Befommen bei S Herzberg Ge­­­t 4 . , regenten die nationale Spee, deren Repräsentantin sie selber in Deutschland sei, anerkenne , dürfe er doch eben so wenig seinen Schmerz verbergen, daß Streußen sich dente der noth­­­wendigen Anwendung eins Prinzipes, das er achte, wider­leges, als er die Hoffnung aufgeben wolle, das­ Berliner Ka­­binet werde eines Tages jene Ereignisse wohlwollender und der Brűds und Wienergasse.­­v * Tier, 30. November, Im Borgerhätte am Feine dü­nstigere Tendenz zur Geltung, obwohl von den meisten Börseplägen bessere Berichte vorlagen. Der Berlauf der Mittagsbörse war insoferne ein­ befriedigender, als in dem Stande der Baluten, durch vielseitige An­gebote bet­­eiben, eine feinere Befseiung eintrat. Der Rückgang der fremden Devisen war zwar fein so stärker als geilen, doch beziffert sich derselbe immerhin mit mehr als 1 pCt, ein fü­­denfalls bedeutendes Resultat. Die Schrantenpapiere erfuh­­ren dagegen gleichzeitig auch eine Ermäßigung ; National­­anlehen bis 77, Bankaktien um circa 3 fl. rüdgängig , kre­ditlose ebenfalls billiger. Im Allgemeinen waren die Um­­züge beschränft. Schlußfurfe : Kreuttattien 173,30,, Nord­­bahn 1955, Staatsbahn 280 50, National 77,10, Gold 6,50, Silber 137,50, Unter | . ' | | | | e 1 Berantvottít der Redatteur sp» : Karl Weisskircher. " —

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