Pester Lloyd - Abendblatt, Juli 1861 (Jahrgang 8, nr. 149-174)

1861-07-02 / nr. 149

z­e Der­ provisorische Gouverneur von Siebenbürgen­,Graf Georg­ Micke,ist telegraphisch nach Wie­n berufen worden, und hat gestern auf die­ Reise dahin Pest passirt.—Bei Geles Lauheit dersjubiläumsfeier des Patriarchen ht Karlowitz hat,ktvierun«M.S­«schreibt,das Volk die ungarische Fahnk«imfg«epftan­zt.Den Impuls hiczu hat Esemovics Peter gegeben, Aus Raab vom 30. Lunt wird der , Yrekb. tg.” gefährtesen.. . "»­Vorgestom Abend war unsere Stadt ver Schauplatz einesgkotssenszexzesses Es war Abends sUhr,al-der Re­­datteu-’Hed-»Györi Közlöny««,Hetr Pk.Szilvssy, der,nebenbliksgesagt,auch Stadtrepräsentant ist,in Beglei­­tung eines Freundes vom Szigether Rat­haus nach Ha1­fe ging.Schon am Damm folgten demselbektö oder siJkann Militär,ohne daß die beiden­ Frkunde diese Begleitung beachtet hätten.Als sie jedoch über die Brücke kamen und das städtische Uferbetritem stürmten die Soldaten zwischen beide,trennten sie,zogen ihre Bajonette und begannen auf Herrnstlossig losz­­uschlagen und zu strichen.Im Augenblick war­ die Szene von 70 bis 40 Militärs umgeben,die früher tbeils als fchcht bar harnlose Spaziergänger sich in der Gegen­d­ oder in der, neben dem Mauthbause befindlichen Kape­lle aufhielten.Herr Szilvissy erhielt viele Kopfwunden,es wurde ihm­ das­ Rasen­­bein gebrochen und ein Stich in den Fuß versetztMtt der Gurt­siedet Berzweislung riß er sich von seinen zahlreichen Peinigern 108 und flüchtete in den Hof ver Müllerhütten. Natürlich waren die Kaldaten gleich Hinterdrein, die sich aber im­ Labyrinth der vielen Hü­tten nicht gleich zu vorientiren wußten. Glückicherweise bat der Hof zwei Thore, und Herr Silvary entschlümpfte zum andern feinen Beinden, im großen Gebäude der evangelischen Gemeinde ein Asyl suchend und findend. Heute Liegt Herr Szilvafy Franf an seinen Wunden darnieder. Veranlassung zu diesem bedauerlichen Notfall sol ein Bericht im ‚Rözlöny‘ gegeben haben, laut welchem rei­­fende Damen außerhalb Brimd! einem Kavalleristen begeg­­neten, und da der Kutscher dem Soldaten nicht ausgemcllten, hat legterer erst arg geschimpft und dem Wagen nachge­­sch­offen, ohne jedoch jemanden zu treffen. Dagegen bat Herr Szilvary Diesen Angriff mit einigen N­anobewertungen begleitet. Sie können sich. vorstellen, hat das Attentat auf ‚Herrn Szilváry hier große Sensation gemacht. Der Reprä­­sentantenkörper der Stadt hielt dieses Vorfalls wegen „heute eine außerordentliche Generalversammlung, in welcher beigriffen wurde, eine Deputation an das Landes-General-Kommandona& Ofen zu SRAEHRES, um Klage zu führen und Genugtbuung zu bere­ingen Aus Wien vom gessrigen Datum wird geschrieben : Se. Majestät der Kaiser is am Sonntag erst Abends gegen 9 Uhr nach tarenburg zurückgekehrt,, nachdem in Wien die Beratbungen mit den Ministern und Sof­­tanzlern bis fvät Nachmittag dauerten. — Die Familie des Herrn Baron Bay ist von Ungarn hier angekommen und wird einige Zeit in­ Wien, verbleiben.i— .Wie hier verlautet, it an die betreffenden Finanzbehörden,in Ungarn der Befehl ergangen, allen jenen Gemwerbsbesigern, welche ihre Steuern bis jegt nicht zahlten und die Zahlung Über noc­hmalige Auf­­forderung nicht Leisten, den Gewerbsbetrieb einzustellen. Aus Korfu vom 30. 9. M. wird telegraphirt : Der Husten hat bei Ihrer Majestät der Kaiserin nachgelassen, und eg kommen Feine Biebererscheinungen mehr vor, Professor Stoda wird heute Abends hier eintreffen. y. Turin, 27. Sunt. .. Graf Arefe. ist noch nicht ab­­gereit. Der Graf it unpäßlich; das Unmahlfein deeselben ist aber nicht der Art, daß es seine Abreise nach Paris verzögern fönnte- Man versichert, Arefe werde morgen Abend seine N Sivefe­nird begfeitet son bent Ritter Mrtont, Chef’ antreten. Er­st beauftragt , ein Danfjájretben Viktor Jer­kan Napoleon HIT. wegen der Anerkennung des Königreichs Italien zu überbringen. Bekanntlich ist bei 33 b fett Langen Jahren im Befige der Freundschaft bes­ tes bes Grafen Wanpım, vun, Die Worte, welche der König an die Ueberbringer der röm­ischen Adresse gerichtet, und welche ich Ihnen bereits bor einigen Tagen weitläufig mitgetheilt habe, sind von mehreren Seiten in einer Weise mitgetheilt worden, welche geeignet ist, ein falsches Licht auf Die Denkungsmnetife des Königs zu wer­­fen Die Bemerkung in Bezug auf Cavor war durchaus nicht dazu angethan, das­­ Verdienst des Todten um die italienische Sache zu verringern, sondern die Mitglieder der Deputation über den Verlust des Grafen zu trösten und zu ermuthigen. Die ganze Unterhaltung läßt sich in die wenigen Worte zu­­sammenfassen: Was Italien ist, ist es geworden durch Cavour und mich, meine Aufgabe ist es, da­s gemeinsan unternom­­mene Werk zur vollenden. .. Wie wenig der König daran denkt,die Verdienste-Extr­­derekit halten zu verkennen,mögen Sieaus folgender Äußerung entnehmen.Als ihm das Portait Garibaldi’s über­­reicht wurde,das die Unterschrift trug:Atre­ ls­ntorvris’lmviica, bemerkte Viktor Eman uch Garibaldi ist vielmclpchfreier Italiens als ich. Ebensür wenig aber konnte es dem Könige einfallen, zu sagen, er beabsichtige Dieses Werk auf seine Weise ohne Mit­­wirkung des Ministers und seiner Nät­e zu vollenden. Die Achtung vor dem Statut mußte ihn vor einem solchen Be­danken bewahren. Das Mißverständniß ist nun dadurch her­­vorgerufen worden, daß Biktor Emanuel, wie bekannt ist, si auf Die Diplomatische Lebensart sehr wenig versteht. Man zeigt das Erscheinen eines Manifestes im Namen des national-ungarischen Ausschusses an. Die Letter der Be­­wegung erklären sich, wie mir versichert, für Die a­bso­­lute Trennung ihres Vaterlandes von Desterreich),. Sie werden mit dem größten Nachdrucke auf­ die Notbivendiglett hinweisen, ein ernsthaftes Einverständniß mit den nicht-magya­­rischen Nationalitäten anzubahnen. schließlich geben sie ihre Anerkennung der Seen der Freiheit und Gleichheit, ohne Unterschied der Race, des Ursprunges und der Nefegion. Sehr wohl unterrichtete Personen bestätigen Die unauf­­haltbaren Bortsshritte der Krankheit des Papstes. Laffen Sie sich durch die telegraphischen Depeschen, deren Optimismus in solchen Dingen anerkannt ist, nicht irre machen. Man meldet ein­ weiteres Mal: die Ankunft lapfa’s in Turin. Der ungarische General befindet sich in diesem Paris , aus London kommend. Von Paris wird er sich nach Genf zurückbegeben­, daher beabsichtigt er eine Reise an den hiesigen Ort. " Augenblicke in ma Königreichs Italien, melde in den Öloten Thonvenel’s vom 15. und Nicafoli’s vom 21. Yıuni ent­­findet in den französischen Blättern verschiedene langt, tadelt die Turiner Blätter, daß sie aus Ihonsenel’s Note herauslesen, was ihnen eben gefällt. Dasselbe Sonr­­nal widerlegt die Nachricht, Daß die römische Deputation, welche die Zurückziehung der französischen Truppen Schule ‚unter dem der französischen Baronnete den Wahfast nicht mit voller Freiheit vornehmen kann, ziehen ungeregelten dieses Arrangement ein. binet ein öffentliches Geheimuig.. fich dem Vorwand, Volksaufregung 5­e Mablaft nicht mit voller Freiheit hinnehmen kann, dringen Die Piemontesen zu feinem Schuße in Rom In piplomatischen Steffen Sch­erwindne unter dem Die Franzosen nach Ci­­vitabecchia zurück. Unter Den Tuilerien ja­­nicht mehr der Insel Sardinien, seitdem der Minister Billault ihre Anreinen verschmäht hat, Turiner Korrespondenten, die dem Bayouris- VW Politische Rundidhan , 2. Suli, fennung halten ist, bestimmte­­ Musorud sind, des Kommentare, auf Rom Taffe- Korrespondent inmitten der Schon darauf Papst es­­deren Beziehungen Die „Opinione Borwan“, Des französischen Kabinets Des­ Anifers die Erhaltung nicht verlangen zu in Fontainebleau enthüllt bevorstehenden, sobald werde, werde folgenden der heilige daß Die Stupf das Conelase Die Uner­­in Bezug Nationale‘ meint, Der un­­sehließen, daß die Regierung der weltlichen Herrschaft Des , Hatrie" Dagegen, der französischen Regierung bekannt empfangen zivilchen Nienfolt werden. wer­­Ein Feldzugsplan als den und, erledigt it, hag das Conclave ift

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