Pester Lloyd - Abendblatt, Juli 1861 (Jahrgang 8, nr. 149-174)

1861-07-15 / nr. 160

· Montag, 15. Juli. Nr. 160. (Die einzelne Nummer Eoftet 3 Er, 5. W.) eh, 1861. Abendbl. A? des. ' Hofkanzler dies mit einer gesiffen Feierlichkeit gethan habe. Er erklärte nämlich dem Monarchen, er hoffe, daß auf Grund­­lage Dieses Resfriptsentwurfes ein allfertig befriedigender Ausgleich der ungarischen Frage möglich sei und daß derselbe, falls er nicht in einem wesentlichen Punkte Abänderungen er­­fährt, einen wenn auch nicht so raschen, Cody eben so glückli­­chen Erfolg erzielen werde, wie das Deskript vom 30. Juni. Sp­­iel dürfte schon fest als Hauptpunkt des ungarischen Ent­wurfes als feststehend betrachtet werden, Daßson ei­­ner Theilung der I t­manzen, des Kriegs­­ministeriums, des Auswärtigen und bei mitlegterem in Verbindung stehenden Ge­bietes der Handelsgefetzgebung in sei­­nem Falle und unter seiner Bedingung d­ie Nedeti. Von einem den ungarischen N Regierungsmännern nahe­­stehenden Manne bringen die , N. Nacht.” einen Artikel mit der Mederfehrift, , in der legten Stunde‘ ; in demselben heißt es bezüglich Der nothwendigen Restation der 1848er Sefepe : Der Abänderung bedarf vor Allem der dritte Gefeß­­artikel, infowett­er — in Abwesenheit des Königs vom­ Lande — die sollziehende Gewalt dem Palatin einräumt und leiteren geradezu mit Souveränetätsrechten befleidet 5 ferner infowett­er Die — nothwendige — Begrenzung der Minisertien der Standesvert­etdtigung und der Landesfinanzen nit ausíprint und Überhaupt Daten,14.JuliMittags.Obwohl ich mich dem­aussetze,daß ich lediglich antiquirte Daten wiederhole, ob er vom telegraphischen Draht mit entscheidenden Mitthei­­lungen überholt werde,will ich doch zur Präzisirung der Lage nach besten Quellen den bisherigen Verlauf der Debatten in der ungarischen Frage kurz resumirew Gleich nach Ueberrei­­­chung der Adresse wurde unter persönlichem Vorsitze Sr.Ma­­jestät eine Ministerkonferenz gehalten,nach deren Ergebnisse« Freiherrn Vay mit der Ausarbeitung und Vorlage des­ Reskriptsentwurfes betraut wurde.Die demzufolge abgehalt taten­ genügsam kommentirten Berathungen in der ungari­­schen Hofkanzlei dauerten bis Freitingachmittags,doch wahrte die Schlußredaktion ueId die Uebersetzung der in ungarischer Sprachkontworfenen StaatsschlossknochemichthNAT-d Wirkungskreis jener zwei Ministerien gar nicht bereich­­sprucht so daß,tvie ichJhnen bereits meldete,die lithogr­a­­phirte Ueberlegung erst gestern Mittags dem Präsidiuum des Mini­­sterrates­ zur Vertheilung überreicht. Die er­ste Ministerkonferenz­­ net. Wir halten nämlich­ für notbuwendig, daß — im Ein- Hange mit der mehrhundertjährigen staatsrechtligen oder doch faktischen Stellung Ungarns zu Oesterreich — das Ge­ld-,­­ gartichen 3oll- und Reichsfreditwesen und die Bestim­­mung der indirekten Steuern für die ganze Mon­­arte, sowie die Bestimmung des gesammten M­elde­­budgets auch in Zukunft von einem gentralor­­game berathen und festgestellt werde; daß Dagegen dem nie Landtage die Wot­rung der Direften Steuern zur Bedebung der eigenen Landes erfordernisfe, ferner die Betírung der von Ungarn zu stellenden Trup­­penzahl und die Verwaltung des darauf entfallenden Militärbudgets, so wie die gesammte Gefeßgebung in Suffiz-, Kultus-, Unterrichtsangele­genheiten verbleiben solle, wonac sich auch der Mit­­fungókreis des ungarischen Finanzministeriums und Kriegs­­kommissariats ohne rdentliche Schwierigkeit gefeglich präzisiren lteße. Wenn, — schließt der Artikel, — der ungarische Land­­tag entweder aus eigener Initiative, oder in­folge einer bieg­­fälligen Regierungsvorlage die Präzisirung und thetliverfe Modification Der 1848er Geseche vornimmt und die Krone seine Beschlässe sanktionirt , hat sie dann hiermit nicht impli­­zrte die Gefegmäßigkeit des ungarischen 1848er Mechtsbodens anerkannt? Wozu also die etwas doftrinäre und für die Re­­sserung Schwer zu erfüllende Forderung einer vorläufi­­gen formellen Anerkennung von Gefegen, in­ deren Restsion und Abänderung wir Alle sehen in der nächsten Stunde eingehen wollen und — aus hochnichtigen Gründen — an auferp GUBETDO eingehen müssen ? In der englischen Unterhausfisung vom 11. b. fragte Duncombe, ob der britische Gesandte am Wiener Hofe, Lord Bloomfield, der österreichischen Regierung die An­­nahme der ungarischen Adresse abgeratben habe. Die Antwort Lord Palmerstons lautete entschieden verneinend­ . In der heutigen Lisung des Unterhauses wurde der von uns bereits am verfroffenen Donnerstag mitgetheilte Kom­­missionsbericht über den ‚‚Beschluß‘ bezüglich der legislato­­risgen Aufgaben des Reichstages, zufolge des von dem Re­­ferenten der bezüglichen Kommission, Melchior Konyay, ge­­stellten Antrages zur detaillirten Prüfung den neun Abtbet­­tungen des Unterhauses zugeiiefen. Die nächste Ltsung fin­­det Donnerstagg, am 18. b. statt. Den ausführlichen Ber­­icht lassen wir im Morgenblatte folgen. It hierüber aber heute früh im Bureau Sr. E. Hohelt des Herrn Erzherzogs Rainer abgehalten wurde. Dieselbe begann um 9 Uhr, war um 1/11 Uhr bereits zu Ende; doc­h dieint fon ungeachtet der kurzen Dauer ein entschiedener Widerstand der deutschen Minister sich gezeigt zu haben, und eine neue Krise im Anzuge zu sein. Bei der Verrafung des Restrikts schwebte der Haupt­­sved vor. Die auch aus den 1848er Gefegen abgeleitete unum­­gängliche Nothmwendigkeit nachzu­werfen, dass vor Allem über die Behandlung der gemeinsamen An­gele­­genheiten für entsprechende Bestimmungen im konstitu­­tionellen Wege gesorgt werde. P. Wien, 15. Juli. Soeben bere­ich, dat eine vorläufige Sittigung der bewaffneten Steuerevo­­lation, zum Mindesten auf die Dauer der Erntezeit, be­­vorstehend Hít. Se, Erzellenz der Herr Vizekanzler v. 6­3­8- $9ényi ist von einem ernsten Unwohlsein ergriffen worden. — Hofrat Sfedényi ist angereift, um einem »protestan­­tischen Kondente beizumahnen. sz Unsere Privatk­orrespondenzen gleichtote die Wie­­­ner Blätter Wasfen vom A. b. Reffript wenig für die Erfüllung der in der Adresse enthaltenen Wünsche hoffen ; so sagt d­ie „‚Morgenp.” . “ Baron Bay hatte am 12. b. die Ehre, Gr. Majestät dem Kaiser ein Exemplar des ungarischen Entwurfes zu ü­ber­­selben. Man erzählt sich im ungarischen Greffen, Daß der !

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