Pester Lloyd, September 1861 (Jahrgang 8, nr. 204-228)

1861-09-27 / nr. 226

$ Bé­ve) An unsere geehrten tt Abonnenten, pl. Der „Pester Voyle“­ hat selt ver mit dem 20. Oktober v. S. eingetretenen Aenderung der politischen Zustände keine Opfer gescheut, um von erhöhten Anforderungen des öffentlichen Lebens gerecht zu werden. Wir haben durch häufige , mit großen Halten, an sowie Überhaupt durch Benübung aller irgendwie zugänglichen, w­enn auch no< foot­­­­e Wir haben ferner, um bei der Fülle des interessanten Stoffes unsere Leser stets A jour statt eines einfachen, gewöhnlich ein dop­pe­l­es Abendblatt geliefert und das und Sonn- und anderen Feiertagen erschienene Abendblatt sehr oft vie angeführten Leistungen bedingte Mehraufwand berechnet sich, abgesehen von der andauernden Erhöhung der Papierpreise, im Durcsánitte monatlich auf mehr als 100­ fl. EN außerordentliche Opfer können nun wohl eine gebracht werden, ohne der materiellen Basis auf lange Zeit gleiche Opfer von uns fordern. Um nun in unseren Leistungen nicht durch die Rücsic­ht des Unternehmens selbst fühlbaren Nachtheil zuzufügen­ zu können, was von einem großen Tagesjonr­­Kosten verbundene Beilagen zum Morgen - und N Abendblatte, dur< eine bedeutende Aus­dehnung unserer telegrap­hischen Berichte und unserer Korrespondenzen spieligen journalistischen Hilfsquellen vom Leser die Möglichkeit geboten, was, wenn lichen, als es die sehr wesentliche Mehrausgabe Gesichtspunkte aus, von den Ereignissen des Tages nicht gescheut, die uns dadurch erwachsen, separat mittels Post versendet haben. Der dur Zeit hindurch, jedoch nicht fortwährend den jeweiligen Verhältnissen im Interesse seiner Leser Rechnung auch unsere pl. t. Abonnenten vorziehen werden, daß es tragen sich mit geringeren Leistungen zu begnügen. Die Erhöhung des Abonnements b. 3. angefangen folgendermaßen stellen 1 fl. 70 fl. öfl. Währ. : Für Pest - Ofen ganzjährig waß 18 fl. , halbjährig wir Ihnen, 9­ine rascheste und umfassendste Kenn­tniß auf die materielle Frage beschrän­kt will, billigerweise erwartet werden kann,, tritt für das Morgen- und Abendblatt wes die Nothwendigkeit lieber Etwas mehr zu­ zahlen und damit die billigen Anforderungen fi, vierteljährig 4%5 fl., zu gewinnen, des Unternehmens 105 5 ) für Die Krisis abe­­r in zu werden und unseren Lesern auch in der Folge möglichst ein. Das Abonnement des „Pester Lloyd" um „Pester Lloyd " beträgt der unsere politischen Verhältnisse Ad bewegen, wird eine geringe Summe zu erhöhen. Wir gehen dabei von wem Alles bieten die vermehrten Leistungen desselben auszugleichen und diese auf die Dauer zu noch zu ermögl Nky, vierteljährig. Es wird sich demnach der Pränumerationspreis vom 1. Oktober monatlich 1 fl. 60 kr. , mit täglicher Postversendung ganzjährig 20 fl, halbjährig 10 fl., vierteljährig 5 fl., monatlich Aerni­ener weder wir werb Telegy. Depeschen d. „Pester Lloyd." Wien, 26. September. Einem glaubwürdigen Verneh­­men nach ist die siebenbürgische Frage definitiv entschieden, der Landtag wird für die ersten Tage vos November nach Karls­­burg einberufen. Baron Remény verläßt morgen Wien. Warenzo, 26. September. Der Landtag wählte den Statthalter Burger und Bischof Dobrilla zu Reichsratsabge­­ordneten, zu Erlahrinnern Zadro und Persico. Auch die Lan­­desausscüsse wurden gewählt. Agrant, 26. September. Bei der Debatte über die Organisation der Realschulen in der heutigen Landtagesübung wurde die deutsce Sprache zum obligaten Lehrgegenstand an­­genommen, einen een reine­­n Wien, 25. September, Hofkanzler werden ge­­sagt — was ist das Merkmal des Tages. Er v. Schmer­­ling samt einen S Hofkanzler und in ungarischen Kreisen sucht man den Hofkanzler. Graf dorgád hat nämlich ge­­stern Abends Wien verlassen , und selbst in seiner nächsten Umgebung divergiren die Angaben über die Ursachen seiner Entfernung. Die Einen sagen , Se­ Erzellenz sei auf die Jagd gegangen. Das hitfelte ich nun für sehr glaubwürdig, wenn Herr Dr. Bach für seinen konstitutionellen Nachfolger wenigstens in so ferne vorgesorgt hätte, daß er Neviere, in welchen königliche Kommissäre gehegt werden, angelegt haben würde. . Da indessen dieses edle Wild gänzlich ausgestorben zu sein scheint, so glaube ich nicht, daß Se. Exzellenz fest Lust und Laune zu einem andern Waidmanns-Vergnügen hätte. Eine zweite Version lautet dahin, Se. Exzellenz habe sich nach Berlin begeben, wohin ihn Familienangelegenheiten riefen. IGP habe guten Grund diese Version gelten zu lassen, da ich weiß,“ was Graf Forgan<m schon zur Zeit seiner böhmischen Etatthalterschaft diese Reise vorhatte , aber durch seine Berufung nach Wien verhindert worden war dieselbe anzutreten. Was mich aber gegen diese Angaben mißtrauisch macht, ist das Geheimniß , mit welchem die Reise umgeben wurde, und fast will es mir scheinen, waß einer Ihrer Herren Korrespondenten vom Lange Ihnen nächster Tage die Kunde bringen wird, der Herr Hoffanzler habe sich auf diesem oder jenem Landsipe aufgehalten und mit diesen und jenen Per­­sonen­­­ zu Nacht gegessen. Jedenfalls wird es gut sein, wenn Ihre Herren Kor­­respondenten ein Auge auf den Herrn Hofkanzler haben ; er ist im Stande und reitert in Ungarn, das nach den Versiche­­rungen des Herrn vg. em do< so gründlich zufrieden ist, eine Verschwörung gegen Herrn 9. Schmerling an und hört dadur, muthwillig ven süßen Frieden , wessen sich die Monarchie erfreut. Mein Verdacht gegen den Grafen Forgac­h stimmt vielleicht nicht ganz mit den Mittheilungen Ihres geehrten Herrn G-Korrespondenten, ich mus indessen zu meinem Be­­dauern manche seiner Angaben entschieden bezweifeln. Das Verhältniß zwischen Herrn v. Schmerling und dem Grafen Forgach ist ja dasselbe, wie ich es Ihnen gestern ges­zeichnet habe. Erklärt ist ver­trug no< nicht, aber erwartet wird derselbe mit aller Sicherheit. Er­­klärt ist ver Bruch noch nicht und ich glaube deshalb auch das Gerücht, daß der Staatsminister und der Herr Hof­­kanzler ihre Demissionen eingereicht hätten , mit Zuversicht als unbegründet bezeichnen zu können. Man thut äußerlich, als dächte man an die Konsequenzen nicht, welche die Entwickelung des gegenwärtig zwischen den beiden Mi­­nistern obwaltenden Verhältnisses haben muß, aber in heim­­licher Stille sieht man sich für alle Eventualitäten vor. Von glaubwürdiger Seite wird mir eine Anekdote erzählt, welche dieses Verhältniß treffend charakterisirt. Dieser Tage befand sich vor Herr Hoffanzler mit einem Freunde beim Diner, als ihnen das Abendblatt vom „Wanderer“ gebracht wurde. Der Freund liest das Blatt und findet in demselben die No­­ti, es sei mit dem Grafen Nadasvy wegen Uebernahme der Hofkanzlei unterhandelt worden, Letterer habe jedoch ab­­gelehnt. Der Freund reicht vom Hofkanzler das Blatt hin und macht ihn auf die Notiz aufmerksam. Graf gorgád liest und lacht laut auf, als folgte er dem Cíndrude eines schlagenden Wißes. Dann neigte er si zu dem Freunde und sagte : Mir wurde mitgetheilt, es handle sich darum, den Grafen Nádasdy für das Justiz­­ministerium an die Stelle des erkrankten Protobevera zu ee­ER­TEL Rußland und Nordamerika. Weft , 26. September. Die Extreme berühren sich — so kann man wohl sagen , wenn man betrachtet, daß Rußland und Amerika, die äußerste Freiheit und die äußerste Unfreiheit, in ihrem Gebiete unmittelbar aneinander grenzen, und bis auf den heutigen Tag sich auch ganz gut vertragen haben. — Der Selbstherrscer aller Neußen hat es aber nicht allein bei dem fremndnachbarlichen Verhältnisse bewenden lassen, son­­dern auch in dem jetzigen Bürgerkriege der Republik seinen wohlmeinenden Rath eribeilt. Der russische Gesandte, Baron Stödl, hat eine Audienz beim Präsidenten Lincoln gehabt, dem er folgende ihm vom Fürsten Gorts<aikoff übersandte Depesche vorlas : Seit dem Beginne des Kampfes, welcher die Vereinigten Staaten von Amerika trennt, waren Sie angewiesen worden , die Bundesre­­gierung von dem lebhaften Interesse in Kenntnis zu sehen, mit dem unser erlauchter Herr die Entwiclung einer Krise verfolgte­, durch welche die Wohlfahrt, ja selbst die Existenz der Vereinigten Staaten in Frage gestellt wird. — Der Kaiser bedauert tief, daß die Hoff­­nung auf eine friedliche Ausgleichung nicht in Erfüllung gegangen ist, und daß amerikanische Bürger, bereits unter Waffen stehend, bef­reit sind, die furc­htbarste Geißel der Staaten den Bürger­­krieg , in ihrem Lande­­ heraufzubeschwören. Seit mehr denn 60 Jahren ihres Bestandes verdankt die amerikanische Union ihre Unabhängigkeit ihren gewaltigen Aufspwung und ihre Fort­­scritte der Eintracht ihrer Mitglieder, die geweiht worden If unter ihrem glorreichen Gründer burg Institutionen, welche im Stande waren, die Union in Freiheit bestechen zu lassen. Die Union war sich treu geblieben. Sie zeigte der Welt das Schauspiel einer in den Annalen der Geschi<te beispiellosen Wohlfahrt. Es wäre bedauerlich, wenn nach einer so konflusiven Erfahrung, die Verei­­nigten Staaten sich zu einm Bruche des heiligen Paktes, der bisher ihre Stärke ausmachte, verleiten lassen sollen. Troß der Verschie­­denheit ihrer Konstitutionen und Interessen, ja villeicht von wegen eben dieser Verschiedenheit, scheint die Verfassung sie zu drängen was traditionelle Band, wilches die Grundlage und Bedingun­g ihrer po­etischen Existenz ist, fester zu knöpfen. Jedenfalls sichten die Opfer, die sie sich zur Aufresthaltung des Verbandes auflegen müßten, in gar keinem Vergleich zu jenen, denen sie sich durch dessen Lösung aus­­fegen würden. Bereinigt werden sie sich vervollständigen, ssylirt werden sie dagegen gelähmt. — Der Kampf, der sochen unglücklicher­­weise ausgebrochen ist, kann weder sich auf unbestimmte Zeit ver­­längern lassen, noc; zur völligen Vernichtung des einen oder andern Theiles führen. Früher oder später wird eine oder die andere Bei­­legung, welcher Art sie sein möge, not­wendig werden, so daß die jeßt im Kampf begriffenen, auseinandergehenden Interessen neben­­einander bestehen können. Die amerikanische Nation würde daher den Beweis einer hohen politischen Weisheit liefern, wenn­ sie eine solche Schlichtung frehte, ehe ein nngloses Blutvergießen, eine frucht­­lose Vergeudung von Kraft und Reichthum, und ehe Handlungen der Gewaltthat und politischen Vergeltungssucht den Abgrund zwi­­schen den beiden Parteien der Konföderation vertieft haben, um scließlich ihre gegenseitige Erschöpfung und den vielleicht unheilbaren Ruin ihrer kommerziellen und politischen Macht herveizuführen. — Unser erlauchter Herr kann solche beklagenswerthe Aussichten nicht mit Resignation betrachten. Se, kaiserliche Majestät vertraut noch immer auf jenen prak­­tischen gesunden Verstand der Bürger der Union, welche ihre wahren | gewinnen ; aber ver „Wanderer­­ mag vollkommen Recht | Interessen so vernüftig zu beurtheilen wissen. Se. Maj. [hat sich planlich , glauben zu können , daß die Mitglieder der Bundesregtie­­haben — fügte er hinzu. Das war die Situation vor 3--4 Tagen, ob seitdem eine Versöhnung zwischen den beiden Ministern stattgefunden hat, das wird sich in den nächsten vierzehn Tagen zeigen müssen. Auch die gestrige Notiz des „Wanderer“, welcher zu­folge die Hofkanzlei den gegen den Ausschuß des H­eve fer Komitates erlassenen Auflösungsbefehl wieder zurückgenommen hatte, müß­ig auf das richtige Maß zu­­rückführen. Io habe Ihnen seiner Zeit gemeldet, daß der Auflösungsbefehl gegen den Heveser Komitatsausschuß er­­lassen worden sei. In Folge von Vorstellungen jedoch, welche aus Erlau einliefen , wurde der Befehl sistirt. Seit­­dem hat der gefeierte Erzbischof seine bekannte Rede ge­­halten und das Komitat hat wirklich eine der Belastungs­­gründe, welche gegen dasselbe v­orgebracht wurden, behoben, indem es den bisher beharrlich verweigerten Verkehr mit der x. Statthalterei und der Hofkanzlei aufnahm. Nun be­­findet sich, wie ich höre, die Hofkanzlei in einiger Verlegen­­heit; sie möchte den Ausschuß, wer­de eine versührlichere Haltung angenommen, nicht auflösen und kann doch schwer eine Ausnahme von der aufgestellten Regel machen, daß alle Munizipien aufgelöst werden, welche den Protest des Reichstages acceptirren. Die Hofkanzlei soll sich nun an den Obergespan mit dem U­nsuchen gewendet haben, die Rücknahme der Protesterklärung zu veranlassen. Mittlerweile bleibt der Auflösungsbefehl suspendirt, aber aufgehoben ist derselbe noch nicht. Jung und die einflußreichen Männer der beiden Parteien jede Gele­­genheit­ ergreifen und alle Anstrengungen gemeinsam machen werden, um die aufbrausenden Leidenschaften zu beschwichtigen. Es gibt keine so sehr auseinandergehenden Interessen deren Aussöhnung nicht möglich wäre, wenn man mit Eifer und Ausdauer, mit dem Geist der Gerechtigkeit und Mäßigung auf dieses Ziel Hinarbeitet. Wenn Sie innerhalb der Grenzen Ihrer freundlichen Beziehungen durch Ihre Sprache und Ihre Rathschläge zu diesem Ereigniß bei­tragen können , werden Sie den Absichten Sr. Mai. des Kaisers entsprechen, indem Sie den persönlichen Einfluß, welchen Sie wäh­­rend Ihres langen Aufenthaltes in Washington sich erworben haben dürften, und die Achtung, welche Ihrem Charakter als dem Vertre­­ter eines von den freundlichsten Gesinnungen gegen die amerikani­­sche Union beseelten Souveräns gebührt , dieser Bestrebung widmen. Diese Union ist in unseren Augen nicht einfar ein zum politischen Gleichgewicht der ganzen Welt wesentliches nothwendiges Element ; sie bildet außerdem einen Staat (a­vation) , welchem unser hoher Herr und ganz Rußland die freundliche Theilnahme verpfändet haben, denn die beiden Länder, die an den äußersten Enden der beiden Welttheile gelegen sind, erscheinen zu einer naturgemäßen Gemein­­schaft der Interessen und Sympathien berufen, von der sie einander schon gegenseitig Beweise gegeben haben. — I< wünsche hier auf jed­e der Fragen, welche die Vereinigten Staaten spalten, näher ein­­zugehen. Wir sind nicht berufen uns in diesem Kampfe auszu­­sprechen. Die vorhergehenden Betrachtungen haben keinen andern Amel, als die lebhafte Besorgniß des Kaisers wegen der die ameri­­kanische Union berrohenden Gefahren und die lebhaften Wünsche zu bezeugen, melde ©. M. für die Erhaltung dieses großen, so mühe­sam errichteten und allem Anschein nach so zukunftsreifen Staats­­gebäudes Kent. — In diesem Sinne, mein Herr, wünsche ich, daß Sie Ach sowohl gegen die Mitglieder der Zentralregierung, wie ge­­gen die einflußreichen Personen, denen Sie begegnen, aussprechen mögen, und daß Sie Ihnen die Versicherung geben, daß die amerika­­nische Nation jedenfalls während der wichtigen Krisis, welche sie in diesem Augenblide vbur<macht, auf die herzlichste Sympathie unseres erlaunchten Herrn rechnen darf. — Empfangen Sie u. s. m.” Gorts<akoff. Die Antwort des amerikanischen Kabinets lautete : „Staatsdepartement, Washington, 7. September 1861. Der Staatssekretär ist vom Präsidenten ermächtigt, dem Herrn 9. Sti>l, außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigtem Mini­­ster des Kaisers­ von Rußland, seine tiefen Gefühle für die liberalen, freundlichen und großherzigen Gesinnungen Sr. Majestät Betreffs der inneren Differenzen, welche eine Zeitlang die amerikanische Union ver­droht zu haben­ scheinen, auszudrücen, welche Gesinnungen in den vom Fürsten Gorischakoff dem Hrern v. Stiöäl gegebenen Weisungen enthalten, und welche legieren auf Befehl Sr. Majestät auch Herrn v. Stö>l dem Präsidenten der Vereinigten Staaten und dem Staats­­sekretär vorgelesen worden sind. — Derr v. Stödi wird seiner Re­­gierung die Befriedigung mittheilen, mit der die amerikanische Regie­­rung diese neue Bürgschaft der Freundschaft zwischen den beiden Staaten, die seit dem Beginne des nationalen Bestandes der Verei­­nigten Staaien datirt, betrautet. „ Der Staatssekretär erneuert dem Herrn v. Stö>l die Verfigerung seiner Hochachtung“. Die „Times“ kommt (gleich vom „Herald“) auf das Schreiben des Kaisers von Rußland an die amerikanische Regierung zu sprechen, und äußert sich nicht ohne Bitterkeit über die russtfchs amerifantiechen Wahlverwandtschaften : „Dies­­em unumstränksten Alleinherrscher trauriger Wüsteneien und halbbarbarischer Leibeigenen ist eine Wahrheit offenbart wor­­den, welche die südlichen Staaten Nordamerika­s, mit ihrer Bibel, ihrer Presse, ihrer englischen Literatur und englischen Abstammung nicht zu erkennen vermögen, — die Wahrheit, waß das Recht, einen Nebenmenschen als Eigenthum zu bes­orgen, ein Fluch ist, der eine so were Vergeltung nach sich zieht und an der dritten und vierten Generation die durch Grausamkeit und Habgier ihrer Vorfahren begangenen Un­­bilden rächt. Deshalb strebt er mannhaft, das Werk Boris Gordunow's zu vernichten und seine Krone zu adeln, indem er sich zum ersten Kaiser seines­ Hauses macht, wer über eine Nation freier Männer regiert hat. Dieser Kaiser nun, der, abgesehen von der unternommenen sozialen Revolution, auch wegen Polens schwre Sorgen und die seinem Reich durch don Krimmkrieg geschlagenen Wunden noch nicht geheilt hat, findet troßdem, Zeit, sich für die Angelegenheiten seiner Nachbarn zu interessiren. Seine Diplomatie gleicht so we­­nig wie seine innere Politik der seines Vaters. Wir hören nichts mehr von endlosen Intriguen an den kleinen Höfen Deutsclands, vom gebieterischen Ausbruch des kafferlichen Willens und von der verschwenderischen Vertheilung russi­­scher Diven unter die Diener befreundeter Souveräne. Der Kaiser von Rußland tritt nicht mehr als Genius des Krieges und ver Zwietracht , sondern als Fürsprecher des Friedens und der Einigung auf. Seine Blide sind nicht mehr blos auf Europa oder Asien gerichtet. Der unumschränkte Monarch des sechsten Theiles der bewohnbaren Erde kann jeden Staat der Welt seinen Nachbar nennen. Und vermuthlich hat er nicht vergessen, daß die Vereinigten Staaten während des Krimmkrieges von Herzen mit Ruß­­land sympathisirten . . .­­ wie wohlgemeinte Staaten aufgenommen werden wird. Amerika unumschränkte politische Gleichheit, zwischen Rußland und eine eine größere Gleichheit, bestorganisirte Demokratie höre bisher einen die Doftrine Staaten durch die goldene Feffel­­England wir uns keinen sanguinischen Hoffnungen würden hingeben. Alles was wir gethan oder unterlassen, gesagt oder nicht gesagt haben, erfuhr dieselbe grobe Misßdrutung und wurde mit denselben unprovozirten Schmähungen beantwortet . . . Aber, freilich, wir stehen in den Vereinigten Staaten auf dem Fuß der am wenigsten begünstigtsten Nation der Erde. Es offenbaren Schtefalsbestimmung war der Glaube­ der Nation, hundert Jahre, wie sie zu Nuß und Frommen der Vereinigten Staaten wieder erfunden wurde.­­ Wenn Peter der Große nicht Washington glich, so war er nicht ohne eine gewisse Äh­nlichkeit mit Jefferson und Jackson, den Vorwurf, für Kolonien auf wem es Gleichmachern zu ver sehr amerikanischer Gesellschaft­­ und Institutionen. Dann empfiehlt sich Rußland durch viele negative Vorzüge. Es hat keinen ten , seine freie Presse, erfreuen vermag, ohne in ihre Ueberlegenheit macht ; kein Parlament, woburd fih vie Feihanvel als Verwüsiung und ber stehenden vie reaktionären Tarife der Vereinigten Stage die zeigen kann, daß man si der Freiheit zu Nocheiten und Ver­­leumdungen zu verfallen ; feine Literatur in derselben Sprache, die dur wie alle Häfen und Meere füllt ; keinen unbestrittenen Vorrang in der Frachtschiffahrt auf dem atlantischen Weltmeer; keine großen amerikanischen einen kränfenden Festlande, deren Eindruck es die Aufmerksamkeit der Welt auf sich zieht und die Berathungen des Kongresses in Schatten stellt ; keine große Handelsflotte, stetiger Fortschritt in allen Künsten friedlicher Industrie einen Trän­­fenden Gegensatz Sympathien von Verbrechen eines Bürgerkrieges" bildet ; und bis zum März dieses Jah­­res gewann konföderirten­ter Leibeigenschaft,­­eins gibt und als stellen Fessel, wer Neugierig sind wir zu sehen, wie­ unter,­läßt, russische Intervention in den Vereinigten Sollten wir nach der widerfahrenen Behandlung sonder Zweifel Amerika viele unwandelbar Seine für Gründe, nicht vorhanden sich vielleicht schließen, die Sympathie sind, durch die die zwischen auswärtige Politik Charakter, angriffsweisen hatte und die noch fest nicht ganz gebrochen ist, so England In Rußland. herrscht VE ET EEE. a in a nn. nn Ra Kdr áztatott . Letettem nemn rat mmm en dem anne men ME nennen arms oma Der Prozeß Oskar Beder s. || Die heutigen Mittheilungen über diesen Prozeß reichen noch immer nicht bis zum Abschlusse der Hauptver­­­handlung, doch ergänzen sie unseren gestrigen Bericht durch einige interessante Einzelheiten und Aktenstücke von wesentl­ichem Belange. Ueber von Beginn der Verhandlung schreibt ein Korrespondent ver „K. 3. : Um 8 Uhr präzis­ionstituirt, sich ver Gerichtshof und ver Angeklagte, wird hereingeführt ; es entsteht eine lebhafte­ Bewegung im Publikum, als er mit einer gewissen Anmuth vor e­ine Menge schritt. Beer ist mittlerer Größe, schlank, von nicht sdmal zu nennen; sein Gesicht it bleich, die graubraunen Augen liegen tief hinter der ziemlich niedrigen Stirn und haben einen stieren Ausdrug ; das braune kurz geschnittene Haar zieht sich ziemlich weit über sie; Das Ge­­sicht verräth keine besondere Leidenschaft, nur die starre Uns­terlippe läßt vielleicht auf Affekte schließen. Der Angefragte ist in schwarzer Kleidung modernsten Schnittes, von schwar­­zen Pariser Hut in der mit­ grauen Place-Dankschuhen be­­wedten Hand. Er nimmt hinter seinem Vert­eidiger Plaz, wirft unter Lächeln einige Blike auf die Menge, was ihn mit seiner nun folgenden Unterhandlung mit seinem Ver­­theiviger nicht verläßt. Der Präsident erklärt hierauf die Sigung für eröffnet und richtet folgende Worte an die Ge­­sc worenen : . . Meine Herzen ! Sie sind berufen, um als Gesc worene in einer­­ Sache zu fungiren, die nicht verfehlt hat in Deutschland, ja in der gebildeten Welt Überhaupt rie Entröstung hervorzurufen", halte es für meine Pflicht, Sie darauf aufmerksam zu machen, d Sie Ihrem Eid gemäß berufen sind, das Faktum festzusehen, um dem Gericht die Möglichkeit der Anwendung des Geld­es zu gestatten , obgleich politische Erwägungen nicht am Orte sind, so fühle ich mich doch gedrungen, den Gefühlen des Dankes gegen die Forschung Aus­­­bruch zu geben, daß sie das Leben Sr. Majestät, des Königs von Preußen gnädig besdsügt hat. BE Man schritt nach dieser würdevollen Anrede, die ihrem­ Eindruck nicht verfehlte, zur Bildung­ des Schwurgerichts. Die Geschworenen bestehen meist aus" Gewerbetreibenden,­ zwei Beamte (Lehrer und Kanzleirath) befinden. fih dar­ Angeklagter gab seinem Vertheiliger wiederholt von: EEE NIN GSG AN BIEN anna, bs N lesen an can ns a Nana mL na aaa. ne kB nu BE. Far ABU Anz dc a nun an BRI aa a omg Pr rem m man nm mn ra mn namen Son EIE NN tens ano EE EEE WER NNN TILTN ARDEN nee a 1a EN GLIDE na ne no KHR nern. j ; Tagesneuigkeiten. Weft, 26, September. * d Dieser Tage ist an den Magistrat der Stadt Pest ein Erlaß der königlich ungarischen Statthalterei des Inhalts herabgelangt, daß die Legitimationskarten, Paß­­karten , für Ungarn in ungarischer Sprache, für die übrigen Provinzen aber in ungarischer und deutscher Sprache auszu­­fertigen und überdies mit dem vorschriftmäßigen Stempel zu versehen seien. ; * 2 Die mit den Reichstagsrechnungen betraute Kommission hat heute ihre Arbeiten vollendet. Die Kosten der 4?­.monatlichen Reichstagssession, einbegriffen die Ausstattung der Lokalitäten, betragen nicht mehr als 324.000 fl. d. Die BR Z­ivilpolizei ware,­­ nicht zu verwechseln mit dem ff. Militärpolizei-Wachkorps, — ist nach Verabfolgung einer einmonatlichen Gage entlassen worden. ” z Unser begabter Landsmann, der junge Violinist Leo­­pold Aner, ist hier angelangt, um in einigen Konzerten zum ersten Male vor der Hauptstadt seines Vaterlandes Proben seines und im Auslande anerkannten Talentes abzulegen. Zur Empfehlung des jungen und hoffnungsvollen Künstlers dient es, daß er der erste und einzige Schüler Joachim's ist, und daß sich der Meister in der anerkennendsten Weise über die außerordentliche Befähigung seines Schülers ausspricht. * d Einem statistischen Ausweise zufolge betrug ursprüng­­lich die Zahl der in Ungarn und seinen Nebenländern in Disponibilität verfebten Justiz- und poyk­tischen Beamten 5260. Durch Abfertigungen, Pensionirungen, Ueberfegungen in andere Provinzen und Uebertretungen in Ge­­meindedienste ist diese Summe bis auf 3000 herabgemindert worden. * z Wie wir hören, ist es heute Vormittag in der neuen Weltgasse aus Anlaß einer Tabakkonfiskation zu einem Exzesse gekommen, bei welchem das Militär einschritt. Wir hoffen morgen von unserem Lokalreferenten Näheres über den Vorfall zu vernehmen, vorläufig hören wir so viel, daß seine erheblichen Beziehungen vorgekommen. “ Den Schmerling-Hugonayschen Dry * Das Singer'sce Kaffeehaus war vom „P.­­ H.“ zufolge jüngst der Schauplan eines abs­eulichen Vorfal­­les. Vor einigen Tagen traten nämlich fünf Individuen ein, um Thee zu nehmen. Das eine Mitglied dieser Gesellschaft stieß zufällig zwei Theegeschirre vom Tii<, welche zerbrachen. Da stürzten von allen Seiten die Marqueurs herbei, nahmen vom Betreffenden seine Uhrkette, Uhr, Brieftasce und sonstige bewegliche G Effekten ab, titulirten ihn, als er sich eine solche Behandlung nicht gefallen lassen wollte, Kossuthhund und führ­­ten endlich die ganze Gesellschaft mit Hilfe der herbeigeholten Patrouille auf das Stadthaus. Ein dort anwesender Beam­­ter kehrte mit ihnen, nac­hdem sie den Thatbestand erzählt hat­­ten, in jenes Kaffeehaus zurück, und nachdem hier der gefor- — Die Gattin des Herrn Ritter v. Schmerling war eine geborne Kudelka, und eben­­so die Mutter der Dörk'schen Waisen. Ersterer war somit ein Onkel der Letzteren und wurde daher von dem bestandenen Pester Landesgerichte, und nur vom Präsidenten Komers zum Vormund der genannten Waisen be­­stellt. In der Rechtssache der B. Hugonay­­ gegen die Dört­­fen Pupillen wurde nun pro. 10.000 fl. eine Exekution ange­­ordnet, welche aber über den Rekurs des Ministers Schmierling, als Vormund der mehrerwähnten Pupillen, von der Septem­­viraltafel kassirt wurde. * Den Freunden, des durch mehrere Jahre an der hie­­sigen juridischen Fakultät fungirenden Professor Dr. Peter Harum wird es angenehm sein zu erfahren , daß derselbe zum Professor des österreichischen Zivilrec­htes an der Universi­­tät zu Innsbruck ernannt wurde. werte Schadenerlab von 10 fl. bezahlt war, stellte man dent $ e­ß betreffend, erfahre ich aus verläßlicher Quelle Folgendes : quidung mehr bietet, daß Dagegen beim Saufopf nit unbe­­scheidene gastronomische Wünsche noch immer auf Befriedigung rechnen dürfen. + Aus Agram vom 25. wird telegraphirt : Eine Repräsentation an Ge. Majestät wegen intoleran­­ten und verlebenden Zurückenvens kroatiscer Zuschriften von Seite einiger Behörden in anderen Provinzen wird verlesen und gutgeheißen. Der Antrag Zuzels, den Landtag auf 3 bis 4­ Wochen vom 1. Oktober an zu vertagen, wird ver­worfen. Der Vorsitzende Briglevic beantwortet die gestrige Interpellation Kvaterniks: Der Statthal­­tereirath korrespondire mit allen Behörden des Landes und an mit der Finanzlandesdirektion nur in kroatischer Sprache, wohl aber. sende biefelbe deutsche. Zuschriften an den Statt­­haltereirath. + Der Superintendent Math. Haubner traf am 22. b. aus Raab zur canonischen Visitation in Oedenburg ein. In 22 Wagen waren bemfelden evangel. Konvents- und Gemein­­deglieder bis an die Stadtgrenze am Steinbrühl zum Empfang entgegengefahren. Abends wurde demselben von hiesigen Ge­­sangverein „Liederkranz“ ein Ständigen gebracht. Heute begann die Visitation und dürfte etwa bis Donnerstag beendet sein. S Eine Korrespondenz des „M. O.“ aus Turi­n ent­­hält über die Heirath des Generals T­ü­r­r folgende Details: Die Trauung ging in der Kirche San Fiammingo bei Mo­n­­bo­vi vor sim, Zeugen waren General Graf Oreayr Bethlen, General SacHi, Daft Spangaro und Kapitän Wyse, ein Bruder der Braut. Die Trauung hätte er­ Anfangs Oktober vollzogen werden sollen, so wurden beide Theile durch gewisse Zei­­tungsnachrichten bewogen die Angelegenheit zu beschle­unigen. Daß aber die kirchliche Zeremonie erst abends um 10 Uhr vollzogen wurde, hat seinen eigentblimligen Brand. Der Bischof von Mondovi, einer der reaktionärsten Männer Italiens, weigerte sich nämlich den ganzen Tag über hartnäßig die Trauung vorzunehmen. Türr war im Besik einer königl. Erlaubniß, die Heirath mit Beseitigung aller nicht- Das war Oel­auf des Bischofs Feuer. Um aber nicht ungerecht zu sein, muß man ge­­stehen, daß es einem Merodianer beinahe unmöglich war, die schöne Gelegenheit nicht zu bewüßen und nlt seine Zähne zu zeigen. Vor dem Bischof stand ein maribaldischer General, eine Prinzessin Bo­­naparte mit ihrer Tochter, und diese Personen wiesen eine besondere Erlaubnis von dem exkommunizirten Viktor Emanuel vor ! Einer solchen Bem­uhung gegenüber waren der Bischof und sein Vikar schwache Menschen, sie suchten dle möglichen Gründe für ihre Wei­­gerung hervor, und endlich blieben sie bei dem Vorwand stehen, daß Eigenthümer die ihm abgenommenen Gegenstände — darunter eine Brieftasche, in der sich über 1000 fl. in Banknoten be­­fanden — zurüik. Von den fraglichen Individuen war Einer ein geweihter Priester, zwei Andere sind Apotheker, der Vierte ein höherer Beamter und der Fünfte ein Gutsbefiber, so daß ihrer Stellung nach kein solches Betragen vorausgeseht werden kann, was den Kaffeehausdess­er und sein Personal zu einer solchen Behandlungsweise hätte berechtigen können. = 7 Den Naturfreunden welche die heiteren Septem­­bertage zum Besuche des An­winkels benüßen, diene zur­­ erwünschten Kenn­tnißnahme, daß der „Fasan“ zwar keine­­r­ wesentlichen Formalitäten sogleich zu schließen, | General Türr, wer Kommandant einer in und um Monbont Liegen­­den Division, keinen festen Wohnsis habe. An dieser Ausflucht hiel­­sen sie einen halben Tag fest, und erst gegen Abend wurden sie nache­lebiger, als sie hörten, daß die reichembigen Offiziere neben der­ rie im Freien einen improvisirten Alter zu bauen begannen, und daß auf ein anwesender Regimentspater gewisse Vorbereitungen treffe. Endlich war Alles geordnet. Die Hoczeitsgäste, welche in einem Hotel neben der, eine Stunde von Mondovi entfernten Kirche Madonna di Vico versammelt waren, und von wo Boten und Offiziere zum Bischof gingen und ‚son vomselben kamen , so daß es aus­­sah, als wäre man in einem Hauptquartier vor dem Beginn einer Schlacht, brachen auf, und als das Brautpaar selbst gegen 10 Uhr durch die zur Kirche San Fiammingo führende Alles fuhr, bildeten rothhemdige Offiziere farbige Lampen emporbeh­end Spalter. Diese Szene unter dem sternbeglänzten Himmel bot ein herrliches Schau­­spiel. Die kirchliche Zeremonie war bald vorüber, und nach der Heimkehr versammelten sich Die näheren Freundes Türr's zu einem einfachen Souper ; Das eingeladene Offizierskorps war schon Tags vorher glänzend bewirndet worden. Garibaldi beglädwünsäte von General T­ürr in einem herzlichen Brief, worin es unter An­­derem heißt : „Ich lernte Sie auf dem Veld der Thaten kennen, und weiß, daß Männer Ihres Charakters fig nie ändern, daß man auf je immer und Überall zählen kann, wenn die Volksfreiheit, wenn das Vaterland Blut, Leben und Selbgaufopferung fordert.“ " Wie die , Morgy." erfährt, ist Dem Reichsrathsabge­­ordneten Dr. Smolka eine Intimation, der Lemberger Polizeidirektion zugegangen, durch welche ihm bes­kannt gegeben wird, daß die über ihn verhängt gewesene Jar­ternirung in Lemberg nunmehr aufgehoben sei.­­ Deutsches Theater. Frau Simon-Romani wählte den herotischen Part der Bellini'schen „Norma“ zu ihrem ersten De­but. Sie gefiel denjenigen , welche mehr die Kunst des Gesanges­ suchen, als den Wohllaut der Stimme; denn gleich die ersten Reci­­tative unter dem heiligen ESichenbaum? bewiesen die gute Schule der­ Sängerin, welche den dramatischen Theil ihrer Aufgabe zur Zufrie­­denheit löste ,­­ obgleich wir bie und da in der Daristelung der an blutige Menschenopfer gewöhnten und von sündhafter Leidenschaft erfüllten Druidenpriesterin einige glühendere Töne gewünscht hätten. Was das Organ der Frau Romant anbelangt, so hat die stimmen­­dahinraffende Zeit von demselben bereits die Blüthe abgestreift , der Ton ist nicht groß, sondern bewegt sie vielmehr in jenem glücklichen juste­milieu, welches in gleicer Weise die Ausbildung für den dramatischen und kolorirten Gesang ermöglicht. Wenn die Direktion mit der Absicht umgeht, das Feld der Hoffen Oper zu pflegen, wird Frau Romant mit Erfolg zu verwenden sein. Frl. Braun, C­halatta­ und Sr. Borkovs­ky (Oroveso) ernteten auch heute reichen Beifall, dagegen vermag­ sich der Tenorist Hr. Schmidt nicht von seiner andauernden Ind­isposition aufzulaffen. Das Haus war reich besucht, . -

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