Pester Lloyd - Abendblatt, September 1861 (Jahrgang 8, nr. 200-224)

1861-09-16 / nr. 212

„­mtssäxen zurs Pflicht macht-daß sie sowohl den«­Kommissions­­mitglieder man an den BeamtentcverUUM gangliche Pflicht Militzgfnder seyen,welche aus der Deckung der Staatsbedürf­­nisse und aus­ der Nothwendigkeit der Erhaltung der Armee son selbst Miet, und der zufolge die Beamten auch bis dahin, wo die Fünftige Legislative diese Bragen in’s Reine bringen wird, geof­tet sind, sowohl bei der Einhebung der verfdjte­­pe­tenern, als auch bei der Stellung der Refruten mit­­aumirfen, R 20. Hinsichtlich jerer Punkte, welche gegenwärtig nicht abgeändert wurden, werden die Obergespäne und königlichen Kommissäre die für die Obergespäne erlassene ursprünglige Infrastion als Richtfnur benügen. » 21.Es ist die strenge Pflicht dek königlichen Kommis­­sär,der zusehen unversehrt aufrechtzuhalten,und in dieser Hinsicht sind alle jene Verordnungen zu beobachten,welche nur der zu­ Untersuchung von Ausschreitungen entsendeten Kontgtt­­chenmmmissäre erlassen wurden. 22.Nach Beendigung der Organisikung des Komitats wird entweder der frühere Obergespan in den Wirkungskreis seiner Würde wieder eingesetzt,oder es wird ein neuer Ober­­gespan ernannt werden, . Unser Wiener G.-Korrespondent Hatte uns unterm 10, von einer Audienz des Fürs-Primas bei Dr. Falferl, Hoheit dem­ Erzherzog Rainer gemeldet und daran die Ansicht geknüpft, man werde zur Lösung der Schwierigkeiten wieder zum Oktoberdiplom zurückkehren 5; die ministerielle „‚Donau­­zeitung”. begnügt sich fest nicht damit, diese Meldung zu widerlegen, sondern fügt hinzu, dieselbe sei ‚‚fichtli tenden­ 310‘. Wie viel Wahres an dieser Infinuation sei, ist am deutlichsten daraus ersichtlich, daß mir selbst die Meldung nicht mittheilten, ohne sie mit der Bemerkung zu begleiten : „Wir können der Mitteilung wenig Glauben [helfen, baß der Fürst­ Primas sich fest Derselben Säusion hin­­geben sollte, welche die Männer des Oktobers vor einem Sabre bei ihren Berathungen geleitet und der die Zwischen­­zeit ein so emiitantes Dementi gegeben’, — Was foll nun die offiziöse Inflallation bedeuten ? Die offiziöse „Wiener Korr.“ meldet unterm 14. b., daß Se. Mosestät bereits am Tage vorher die vom sieben­­bürstlichen Hofkanzler eingereichte Resignation angenommen habe. Diese Nachricht scheint uns jedoch jeden­­falls vergrüßt, denn wie wir aus verläßlicher Duce erfahren, hatte Baron Kemeny am 14. Morgens seine Entlassung noch nit erhalten, obschon er die Mitfertigung des fraglichen Königs, Reskriptes aufs Entrepledenite abgelehnt hat. Die Craker „‚Volksfla­mme‘“ bemerkt aus diesem Anlaß: Der Landtag Siebenbürgens wird also einberufen, Broi­herr von Kemény aber früher entlassen. Die Landtagswahlen werden die allgewaltigen königlichen Kommissäre überwachen, und somit der Regierung ein Leichtes sein, einen ihr angeneh­­men Landtag zu bekommen. Wir begreifen nur das Eine nit, warum eigentlich das Ministerium Schmerling mit dem Ton­­„„situtionellen Prinzipe „Blinde Kuh“ spielt. Hat doch der Herr Staatsminister im Reichsrathe die Höchst gefährliche und­­ ehe dehnbare Marine aufgestellt : „„Salus reipublicae suprema lex esto !’ was in einer anderen Barlation ganz so viel heißt, aló + , Sic volo, sic jubeo, stat pro ratione volun­­tas! Da dem Herrn Staatsminister die Militärgewalt zur Disposition steht, und diese Ge­walt den neuesten eingelaufenen ‚Nachrichten zufolge um noch 40000 Argumente in Ungarn „Srhst, Du, fast, das allerhöchste Königliche Re­­­­sermehrt werden sol; die sogenannte österreichtfige Konstitu­­tion, aber im Neiche des b. Stephan Niemand mag, seben wir nit ab, warum die Regierung das Ding noch Weiter Kon­­stitution nennt, und sich damit , und zwar nuhlos abmüht, ihre Schwangsmalregeln auf scheinbar konstitutionelem Wege durchauseben. Weber­bie ,„Woimodschanft‘ laufen wieder ver­mlehene Gerüchte um : fertpt, welchem zufolge der serbische Kongreß Wieder einberufen werden sol­ If in serbisper Syrade­n gefaßt und beruft den Kongreß fon auf den nächsten Frühling ein. Es soll dann ein Wojw­ode gewählt werden­, der für die in­­nere­­­erwaltung der Woiwodina, und für die Wahl der Reichstagsabgeordneten zu sorgern hätte An diesem Kongreß werden außer Syrmien die Grenzregimenter von Peterwardein und Pancsova theilnehmen. — Und­ in der „Zemesy, 3." seien wir unterm 14. b.: „Laut eines von glaubwürdiger Seite aus Wien eingelangten Privatschreibens sollen wichtige Konz­issionen in Bezug der Nationalitäten in Ungarn schon für die allernächste Zeit bevorstiehen. Mag die­­ser Mittheilung bekämen die Serben eine Woiwodschaft, die Rumänen ein Kapitanat, die Deutschen im Banat eine Krafthhaft und die Slowaken auch eine Vertretung. Wir geben diese Nachricht, die gestern wie ein Lauffener jener die Runde im Publikum machte, nur als ein unverbürgtes Bee ruht, ohne für fett noch etwas Bestimmt­es darü­ber ausspre­­len zu können,’ Wir haben nie daran gez­veifelt, daß die Widher Staatsthem­etiker , wo es die Beugung unseres Rechtes gilt, vor einem Mittel zurückschreeden, und’müßten sie Acheronta movere ! In Agram gelangen heute drei wichtige Gegenstände zur Landtagsverhandlung : Das Iette Fönigl, Restript , Die Militärgrenzvertreter betreffend , die Horeffe und der Antrag Cántors wegen Auflösung des ungarischen Reichstags. — Der Korrespondent des ,„,M. D." benachrichtigt das genannte Blatt davon, daß jene Sendung, dur welche die bekannte Austrittsrechtfertigung der Grafen Sankovic und Er­­vBödH an den Trnatischen Landtag gelangte, von einem Echreibhen des Hofpikasterstums begleitet war , in dem gesagt war, daß das fragliche Schififtüd , zur Zurücksteilung an die Betreffenden" hinunter gefhicht werde. — Aus der Stimmung der Deputirten zieht derselbe Korrespondent den Schluß, daß der Landtag Alles, was im Adreßentinwurf enthalten ist, in die „‚Repräsentation” aufnehmen lassen werde. Politische Rundschau, 16. September. Pa­­riser Blätter haben neuerdings von dem Entschlusse ís eafours gesprochen, sch mit neuen Vorschlä­­gen nach Rom zu wenden; jebt wird gemeldet, daß die Berwirklichung dieses Vorhabens sehr nahe bevor­ stehe, wenn sie nicht schon vollbracht sei. Ein Brüsfeler Korrespondent der „KR. ““ will aus Darts erfahren haben, daß Herr Benedetti, der ín der That aus Turin in Paris angekommen ist, dorthin die Kunde vom italienischen Ultimatum bringe, und er gibt den Inhalt des regteren dahin an: Herr Ricardlt spricht in dem genannten Affenstück sich mit der ihm eigenen Sreimüthigkeit aus und fegt die Bedingungen auseinander, unter welchen ihm eine Ausgleichung zwischen dem Wapstthum und dem Kö­­nigreich Italien möglich erscheint. Indem das Italienische Kabinet von Pius IX. eine Verzichtleistung auf dessen zeit­­ge Gewalt verlangt, bietet es dagegen alle erdenklichen Bürgschaften, alle wünschenswert­en Bortbeile, welche der heilige Vater im Interesse der Unabhängigkeit der Kirche und im Interesse der geistlichen Gewalt des Kirchen - Oberhauptes verlangen kann: selige Freiheit in allen Verfügungen, welche sich auf Dinge der Religion beziehen, die Sicherung einer persönlien Stellung, wie sie dem Haupte des Katholizismus gebührt, umgeben von allem Olanze, umgeben von alfen Bürgschaften, welche die Kirche für ihr Oberhaupt fordern könne. Das italienische Kabinet erklärt sich bereit, dem Papste einen T­eil der Stadt Nom einzuräumen, und in diesem würde der heil­ Bater Souverannetätsrechte ausüben. Er würde dieselben in Gemeinschaft mit dem heiligen Kollegium und all’ den Würdenträgern und geistlichen Beamten einnehmen, welche berufen sind, in Gemeinschaft mit ihm Über die Wahrung der katholischen Sintereffen zu wachen. Wenn ich gut unterrichtet bin, sol der Papst ungefähr als geistlicher Vertreter sämst­­licher katholischen Mächte des Universums betrachtet werden

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