Pester Lloyd, Oktober 1861 (Jahrgang 8, nr. 229-255)

1861-10-25 / nr. 250

Die Repräsentation der K. ung. Statthalterei, nirt das Memorandum der fihon gestern zu machen. u. f. w. so große, und ist, ic) vernehme, Fulmi­­Füniglich ungarischen Statthals­terei in dem Gedanken, dab Se. Majestät der Kaiser nach Delft zu kommen und den Ausgleich mit der ungarischen Nas­tion selbst in Die Hand zu nehmen geruhe. (Wir waren In der Lage, den Hauptinhalt der Denifchrift zu ffisziren. Die Ned.) höre, was Styl, Argumentation die ift, wie ich Schilderung der Lage des Landes anbelangt, eine wahrhaft ausgezeichnete Arbeit und an und für sich geeignet , einen tiefen Einpruch (wie wir bereits im Abendblatte mitgetheilt.. Die Ned.) die Hofkanzlei beschlossen habe, das Affenffnd mit lebhafter Befür­wortung Sr. Majestät zu unterbreiten. Gleichzeitig des Ungars entspreche, altmodisch, verhehlt man sich jedoch­ auch in Kreisen, welche die Situation fennen, seinen Augenblick lang, daß der patriotische Anruf wünschten Widerhall finden werde. Man der Faum ben ges ist in dem sonst so gemüthlichen Wien höcít ungemüthlich geworden, man fin­det Alles, was von großem Zuge was dem Charakter nicht auf der Höhe der Ich möchte nicht mit Shakespeare sagen : „Es ist das Trauerspiel der falren Bosheit“ — aber es it das Trauerspiel der fairen Politik was hier getrie­­ben wird. Was in dem Bunde zwischen Ungarn und Oester­­reich so erhabene Rolle spielt, nationaler Hochsinn, monarchisches Gefühl, begeisterte Hingebung für vertrauensvolles Entgegenkommen, das Alles wird hier nicht verstanden ; es sind alle diese Faktoren eben noch gar nie gehörig in Paragraphe gebracht worden, damit ein „vernünftiger“ Mensch sie, wie es sein sol, prüfen konnte, und deshalb be­­sorgt man, daß das Memorandum ungarischen Statt­­halterei blos als „shäßbares Material“ in eines der hiesigen Archive wandern wird. Der Gevante, Majestät von Kaiser zu einer Reffe nach Ungarn zu bestimmen , ist seiner­­ Zeit bereits der Baron Bay auf das Liebhafteste verfoch­­ten worden, er stieß aber auf die hartnäckigste Opposition und ich wage nicht zu hoffen, bag Graf Forgach heute glüd­­Samstag an, d­ie. Majestät trifft bekanntlich Neihe wichtiger, gefaßt werden sollen, wieder einmal, mas antwortete verborgen. Die ich morgen Ihnen vor ín entschiedenem,­leichzeitig höre ich, Abends hier eine unter dem Norfige des Kaisers stattfinden werden, in welchen bezüglich sämmtlicher Länder der ungarischen Krone weitausgreifende Beschlüsse zu hoffen, daß diese Beschlüsse vo­rerst von M­ünschen der Nationen entgegenkommen werden. Ich wiederhole Ihnen Monaten oft gesagt : „Man fühlt sich hier stark.” Eine hochgestellte Person, wel­­cher gegenüber man die Bemerkung machte, daß doch ach die auswärtige Politif eine möglichst rassche D Verständigung mit Ungarn als dringend w­ünschenswerth erscheinen lasse, zuversichtlichem Tone um : „Nein, nein, das ist gang irrig ; bezüglich der auswärtigen Angele­­genheiten sind wir vollkommen beruhigt.” — Ich kann Ihnen diese Aeußerung, welche so manches zu erklären geeignet fügen, melde aus Anlaß der mehrerwähnten Apresse der Beller Stadtrepräsentanz in der Steuerangelegen­­heit, einigen Statthaltererräthen und dem Causarum Rega­­lium Directorat zugedacht wurden, sind bereits von hier abgegangen und dürften schon in den Händen der Betreffen­­den waß sich die Hofkanzlei mit der schriftlichen Anfrage an das Caussarum Regalium Di­­rectorat gewendet hat, ob die sofortige Verhaftung des Per­ster städtischen Obernotars geiüglich zulässig sei. Ruhe vor dem Gewittersturm, welche Tagen die Wiener z­entralistische Presse charakterisirte ; unsere gedrängte Skiyzirung des Inhalts der Statthalterei-Repräsentation reicht, diesen Sturm sen. Wir zith­en Sympathien für derherstellung der Ordnung dur hat jedoch hinge­­Mächtigkeit hervorzuru­­einige sündhafte unseren Standpunft verrathen und ihren Fehler nun wieder gut zu machen hat; sie sagt , nach die­­Belagerungszustand, Kriegs­­gerichte, Sequestrationen und nach Wiedererrichtung des Säbel­­regiments lechzen, sollte nicht jeder­ Plan willkommen geheißen Entfehlun, konstitutionel­ zu regieren, ausspreche, wohl noch befriedigt werden, und nen wiederholte­ der Gang und es wäre gewiß der Mühe werth, daß Der Kaiser sein Versprechen nach einmal auch auf ungarischem Boden vor den versammelten Oberg­ spa= beabsichtigt, wenn nicht zerstört ungarischen Statthaltereiräb­e in ihrer Adresse es nur auf die einfache Wiederholung der Erklärung des Kaisers, konstitutio­­nell regieren zu wollen, abgesehen, sondern ihre Pläne zielen weiter. Zunächst wünschen sie, damit wir uns nur der Worte ihrer Adresse bedienen, den Scaffer , frei vom Einflusse der ihn umgebenden fremden Nachgeber.” Offener ist wohl der Non­flist der ungarischen Regierungspartei mit dem Ministerium noch nie ausgesprochen worden, als hier, wo einfach der fer­gitime und verfassungsmäßige Einfluß der Minister perhor­­regeirt wird. Die ungarischen Statthaltereiräthe ignoriren dabei nicht nur, daß der ungarische, Hofkanzler Mitglied des Ministerraths ist, und auch nicht nach ihren Begriffen zu den fremden Rath­­gebern gezählt werden kann, sondern auch, Daß gemeiste Mini­­sterien für Ungarn und das übrige Oesterreich gemeinsame sind. Noch mehr. Die Adresse, indem sie den scheinbar so­loyalen Wunsch, einen kaiserlichen Prinzen zum Statthalter von Ungarn zu ernennen, ausspricht, enthüllt bis zur Nachtheit den verfas­­sungsfeindlichen Grundgedanken, von welchem die Statthalterei­­räthe diesmal beherrscht sind ; denn, wie sie offenherzig genug benennen, wünschen sie einen Erzherzog an ihrer Spibe des­­halb, um an Autorität gegenüber den Finanz und Militär­­verfügungen zu gewinnen. Ins allgemein­e Verständliche über­­sett, heißt dies nichts anderes, als sie wollen in Zukunft ihren Widerstand gegen Steuereinhebung und Refratenaushebung mit der Person eines kaiserlichen Prinzen deden ! Die Zumuthungen der Adresse sind in der That zu monströs, als daß wir besor­­gen könnten, die kaiserliche Regierung werde darauf eingehen, und wenn es Doch geschähe, so wäre dies der sichere Weg auf den Kirchhof der österreichischen BVerfassung.‘ Weit grimmiger noch, weil selbst persönliche Beleidi­­gungen nicht schonend und so ganz in jenen Ton verfallend, den die zentralistischen Neid­gräb­e mit so vielem Geschice anzuschlagen wußten, geht die , Díto. B." an ihr Fritisches Tagewerk . In ihrem Render heißt es: „Die ungarische Statthalterei Hat sich in corpore mit einer Darstellung an den Kaiser gewendet. " Von einer Körper­­schaft, die rein auf administratives Gebiet gestellt ist und daher zunächst praktische Gesichtspunkte in’s Auge zu fallen hat, hätten wir gerne einen Vermittlungsvorschlag gehört, an den die lbe­ralen Parteien diesseits der Leitha anknüpfen konnten, um auf positi­vem Boden einen Ausgleich herbeizuführen. Leider ist auch da nichts zu hoffen. Die ungarische Statthalterei schildert die Angriffe, welche die ungarische Verfassung seit dem 20. Okto­­ber erlitten , als ob diese Berfafsung nicht durch dreizehn Jahre in einer Weise angegriffen war, daß sie gar nicht ernft­rte. Der 20. Oktober gab den größten Theil dieser Berfafsung wieder zurück, — wenn man jenen Theil, der dem Gesammtstaate vor­­behalten blieb, Steuern und Bekruten, als einen „Angriff“ hin­­stellt, dann bewegt man sich in demselben Gedankentreife, der zur Auflösung des ungarischen Landtages führte. Die­r Ver­­ständigung ist nur dann möglich, wenn man ungarischerseits Zugeständnisse auf Grundlage des Diploms macht und dafür wieder Zugeständnisse in Bezug auf die Modalitäten seiner Aus­­führung verlangt. Aber von dem Standpunkte aus, welcher das Diplom negirt, ist der „Widerspruch" unlösbar. Der Vorschlag der Statthalterei , Ge. Maj, der Kaiser möge nach Pest kom­­men, um vor den versammelten Obergespanen die Erklärung ab­­zugeben, er wolle konstitutionell regieren, ist Doch gar zu naiv. Wir glauben, die Versammlung von Obergespänen ist seine geiegliche Körperschaft, vor welcher der König von Ungarn Er­ Härungen abzugeben hat, sondern der Landtag ist es! Má­ren die Herren Obergespäne, welche Die Organe des Königs in den Somitaten sein sollen, darauf bedacht gewesen, jene Vermitt­­leraufgabe zu vollziehen, die in ihrem Bereiche liegt, so wäre der Landtag in einem versührlichern Geiste zu Stande gekommen und auch die Magnatentafel, in welcher sie Sinn und Stimme haben, hätte ihre Misftion, ein mäßigender Saftor zu sein, ausgeführt. Aber gerade,­­weil die von Baron Bay ausgewählten Oberge­­spane einestheils aus den heftigsten Partisanen der 1848er Ereignisse, anderntheils aus indolenten, leicht eingeschüchterten Männern bestehen, ist die ganze Organisation der Komitate in die Hände der Eraltados gerathen, deren Gewalt jede andere Meinung niederhält. Bei dem Kollegium dieser Obergespane zu erscheinen, heißt dem König eine sehr klägliche Rolle zu mathen. Was diese Herren unter Konstitutionen­ regieren verstehen, ist etwas ganz Anderes, als was man im übrigen Europa darun­­ter versteht ; es ist Die Erklärung, daß Ungarn von Oesterreich getrennt­ werde, Feine Steuergemeinschaft mit ihm habe, daß es seine besonderen Minister erhalte, daß der Schwerpunkt der Monarchie nach Pest verlegt werde ; und mie die konstitutionelle Regierung, die den anderen Theilen des Reichs zugesichert wurde, dabei zu Recht füme — darüber wird das Kollegium der Obergefäne sich wenig graue Haare waschen lassen. Daß der Kaiser nach Ungarn si begebe, ist ein Wunsch, den auch mir realifirt sehen möchten, daß sein Erscheinen da­­selbst viel Gutes wirken könnte, davon sind wir überzeugt. Aber man muß diese Reife ermöglichen. Wenn man von dem Ge­sichtspunkte ausgeht, daß, wenn der Kaiser erst dem Einflusse der ihn umgebenden fremden Näthe entzogen ist. Alles besser gehen werde, so ist dies wieder eine jener beschränkten Auffas­­sungen, die dadurch entstehen, daß man nur die eigenen Jute­­treffen im Auge hat und nicht auf die der anderen nichtunga­­rischen Völker. Der Kaiser, der dem Einflusse , fremder­ Näthe fi entzöge und den ungarischen Näthen­fi Hingabe, mürbe die lagen und Beschwerden jener Neichstheile hervorrufen, die ihre Interessen in seinem N­athe nicht vertreten und „fremden“ Darin­ besteht die Krankheit der un­­garischen Anschauung, daß sie sich im Gegentuge und abgeson­­dert von der übrigen Monarchie betrachten, und das war ja auch die Wiege alles Unglücks, daß man im März 1848 dem alleinstehenden Kaiser Zusagen und Signaturen entt­ ı., 1. deren Ertheilung die Näthe der anderen Neichstheile nicht zu Näthe gezogen­­ wurden. Kaiser Ferdinand war allerdings in jener verhängnißvollen Stunde dem Einflusse der „fremden“ Näthe entzogen. Und alles Blut, das seitdem getroffen, und alles Unglück und alle Verwirrung, die seitdem das Neic­ durch­­zogen, ist eine Folge davon! Die Minister des Kaisers sollen eine Gesammtheit bilden. Wir diesseits der Leitha verlangen nicht, daß die ungarischen Räthe nicht gehört werden ; und vor­­ausgesett, Daß sie loyal und nicht persive zu Werke gehen — man hat solche Beispiele erlebt — ist es der laute und allge­meine Wunsch, daß man ihren Ansichten die gebührende Nen­­nung trage, Wir fennen seine fremden Minister. Um sie alle kontroliren zu können, wünschen wir sie jammt und sonders dem Reiche verantwortlich zu sehen, und deshalb wünschen wir in allen Lebensfragen des Gesammtreichs eine gemeinsame Ver­­tretung aller Länder und Völker Oesterreichs. Wenn die ungarische­­ Statthalterei Necht haben sollte, daß die Erklärung, konstitutionell regieren zu wollen, welche der Kaiser vor der Versammlung sämmtlicher Obergespane gibt, Schme­­rer ins­ Gewicht fällt als diejenige, welche er vor einigen Wo­­chen in seinem Thronfalle Angesichts der berechtigten Vertreter von vierzehn Königreichen und Ländern, in Gegenwart der Botschafter und Gesandten der europäischen Mächte abgegeben hat, dann müßten wir überhaupt an der Bedeutung gewählter Bolfsvertreter, so wie an dem Werth feierlicher Fürstenversiche­­rungen verzweifeln.“ Schärfer jedoch­ als die genannten zentralistischen Or­­gane tritt das offizielfe Organ Schmerling“, die „Donaus 318." , auf; sie erwähnt in ihrem Leitartikel zwar die Statt­­haltereirepräsentation mit feiner Silbe, allein sie hat zu oft ihren Neiger darüber ausgesproc­hen, daß selbst die ungari­­schen Negierungsmänner vom politischen Wahnsinn , der ung befangen hält, nicht ganz frei sind, als daß ihre Charakteri­­sirung der ungarischen Politiker nicht auch den Unterzeich­­nern der in Rede stehenden Repräsentation gelten sollte. Unter der Ueberschrift : „Parteien und Letzen” schreibt das offiziöse Blatt : „Die legislative Eintracht wird in jedem Berfaffungsleben Europa’s zumeilen unterbrochen ; allein die Krise ist konstitutio­­nell, indem die organischen Körper nur ihre Bestimmung erfül­­len, und die Dauer unerledigter Fragen nir in so meit auf das Land zurückwirfen kann, daß der allgemeine Rechtszustand biosgestellt, die geistige und materielle Thätigkeit gehemmt werde. Eben­so natürlich ist es, daß in jedem konstitutionellen Lande Parteien entstehen, und wo ein gesundes Parteimesen be­­steht, da Tann das allgemeine Wohl nur gewinnen. Parteien gibt es nun an in Ungarn Groß aller Versicherung, daß es feine Parteien gebe, — da wären, so künnte man sie dabei beruhigen; aber die politi­­schen Parteien werden gewöhnlich zu Seften, in die sich die Gesellschaft auflöst, und Das ist auch Ungarns Unglück. Dies bemweift am schlagen osten Telefi’s tragisches Ende, und das Resultat des abgehaltenen Landtags. Der Serfte im Unterschiede von der Partei ist es näm­­lich um si selbst zu thun , den Staat sucht sie zur­­ Verwirs­­chung ihrer Anschauungen und Zwecke nur in ihre Gewalt zu bekommen, mie es z. B. der italienischen Revolution mit Dem sar­­dinischen Staate gelungen is. Der Partei ist es wenigstens um den Staat zu thun, in dessen Gewalt sie sich um des Staa­­tes willen Eingang zu verschaffen sucht. Der Geste ist Der ganze Staat nur ein Mittel, während die Partei si selbst als ein Mittel für den Staatszweck erkennt. Will die Partei am Staate etwas ändern, so will sie doch niemals den Staat ge­­fährden, sie sucht deshalb ihre Umwede innerhalb der Möglichkeit gegebener Zustände zu erreichen, vor einem gänzlichen Bruche der Staatsordnung hebt sie zurück. Die Cette dagegen tritt mit einer politischen Lehre und Absicht auf (die Deaf’sche Per­­sonalunion),­ welche auf die gegebenen Zustände entweder gar seine Nacsicht nimmt , oder nur die Nachsicht jener ganz ge­­­wöhnlichen Schlauheit, die sie fo oft auch mit religiösem Ges­­tengeist vereinigt findet. Die Partei münfct nichts sehnlicher, als im Staate aufzugeben, während die Geste nichts Geringe­­res verlangt, als daß der Staat in ihr aufgehen sol. Poli­­tische Seftirer sind darum niemals wahre Politiker, und wenn sie die Gewalt in die Hände bestimmen, dann ist mit der Frei­­heit zugleich der ganze Staat gefährdet. Politische Gesitrer sind im Namen irgend­einer Doktrin Revolutionäre von Profession. Solcher Natur sind die Argumente unserer zentralisti­­schen Gegner ; sie überheben ung eines jeden Kommentars. Niemand fragt nach Recht und Gefäß, sie volo, sie juchen ist ihre Parole. Und das nennen sie dort Berfaffungsleben, damit wollen sie die Netzer des Staates werden ! An­­ders freilich urtheilen sympathische Stimmen­ über die Re­­präsentation , so reien wir in den „N. Nadır." : „Dieses Affenftüd wird nicht­ verfehlen, überall das größte Aufsehen zu machen. Wir wollen Hier nicht untersuchen, ob der in der Repräsentation angegebene Weg zum ersehnten Ziele führen kann und wird ; was aber dieser Repräsentation einen hohen, ja einen historischen Werth verleiht, ist die royale Offen­­heit, mit der ih Königliche Beamte dem Herrscher gegenüber über die Lage des Landes, dem sie dienen, anspre­­chen und mit der sie auf die Fehler hinweisen, die nicht unten, in Ungarn, aber in den deutsch-flavischen Kindern Oesterreichs gehört ein solches Ereignis gewiß zu den seltenen, FR­eg je bekannt geworden, daß ein österreichischer, ein­kaiser­­licher Beamter es gewagt hätte, seine Meinung ungescheut zu äußern und in seinen Berichten über die öffentlichen Zustände sie nur einigermaßen der Wahrheit zu nähern ? „Malen Sie rosenroth", lautete der Auftrag des Ministers Bach, und aus Ungarn, Italien sc­ kamen Berichte so rosenroth, daß die Mor­­genröthe davor erklagte und die ganze Welt glauben mußte, die betreffenden Linder fennen sein höheres Glück, als unter der Herrschaft Bach’scher Grafe zu stehen. „Malen Sie grau“, kommandirte Minister Thun, und nachteulenhaft grau lauteten die Berichte über die religiöse Gleichberechtigung, über die Fol­­gen der Lern- und Lehrfreiheit und man schlos ein­ Konsermat und berief die Jesuiten, um das Land von diesen üblen Folgen zu befreien. Gehen mir vielleicht zu meit Nun, wo sind die wegen ihres Freimuthes abgefeßten Beamten, die unsere Behauptung entkräften würden? Wir sind überzeugt, daß es unseren Beamten unmöglich geworden wäre, die volle Wahrheit zu sagen, wenn man sie auch dazu aufgefordert hätte. Ham­but­teautratifchen Gyrtem ist sein Maß für Wahrheit und Aufrich­­tigkeit, weil es jede Selbstständigkeit perhorreszirt und nur je­­nen Muth liebt, der sich tollfühn in die Arme­n der Scha­­blone wirft. In Ungarn kann eine so üppige Bureaufratie, wie die umherige, nicht gedeihen ; die Oeffentlichkeit auf allen Ge­­bieten, die unbeschränkte Theilnahme Aller an den öffentlichen Angelegenheiten und endlich die autonomen Munizipien Un­­garns, dies Alles zusammen läßt eine Bureaufratle nicht auf­­kommen. Darum hat Dieses Land Beamte, die im nöthigen Augenblick auch, unbeirrrt durch jede Rücksicht, die Wahrheit ‚zu sagen, missen, Beamte, die es nicht verlernt haben, die Pflichten gegen ihren König mit den heiligen Pflichten gegen ihr Vater­­land zu vereinen. Die­jebigen Beamten in Ungarn sind durch und dur konstitutionell sind eins mit der alten BVerfassung Ungarns, die sie so mit Stolz erfüllt, daß sie es verlernt ha­­ben, auf Befehl den Namen zu Frümmen. Es sind alte, er­­fahrene Männer, die im Schafe der Statthalterei fibenz es sind Namen darunter, die nicht zu den beliebtesten in Ungarn gehören und dennoch sehen sie sich in ihrem Gewissen verpflich­­tet, die volle Wahrheit zu jagen ; gewiß ein bedeutungsvolles Beispiel und zugleich ehrenvoll für ganz Ungarn ! Der „Wort” hält heute noch mit feinem Urtheile über den Schritt der Statthalterei zurür, dagegen begegnen wir in ihm folgenden Zeilen, die nicht wenig beachtenswerth. Er sagt nämlich : „Wenn Graf gorgád noch auf einige Zeit im Amte verbleibt, so darf dies, wie Gutunterrichtete meinen, nicht der Zuversicht, mit seinen gemäßigten Ansichten durchzudringen,, was von ihm stets majorisirenden Kollegen gegenüber immerfort illusorisch bleibt , sondern dem kaum glaublichen Umstande zugeschrieben werden, daß sein präsum­­tiver Nachfolger, Baron Gehringer, in einigen graz­ien, welche namentlich die innere Administration Ungarns betreffen, eben so wenig nachzugeben bereit ist, wie der senige Hofkanzler. Besonders soll dies von der Wiedereinführung der fremden Beamten nach Ungarn und der, wie man hört, beabsichtigten Ausschließung einheimischer Kräfte von den höheren­­ Verwaltungsposten gelten.­­ Weitergehende behaup­­ten, daß im festeren Falle die Konfusion nicht geringer werden , sondern nur die Chancen einer Nachfehr zur — Bay­iden Epoche sich vermehren­ würden.” Aus den Munizipien sind, uns heute nur wenige Berichte zugegangen. Unser Tirnauer Korrespondent schreibt uns, daß in der Ge­neralversammlung der dortigen N Repräsentanz eine­ Slugschrift in fragischer Sprache verlesen wurde, welche Die Stadtbe­­hörde veranlaßte,, folgenden Aufruf als Plakat zu vers­öffentlichen : „Aufruf. Dur bösgesinnte Individuen werden Slugschriften verbreitet, deren Inhalt die Grundpfeiler unserer Konstitution , das Heiligthum der verfassungsmäßigen Grundgelege, das Vertrauen der Landesbewohner zu erschüttern beabsichtiget und gegen das Für­­gehen des jüngst aufgelösten Landtages, besonders aber gegen die ungarische Nationalität aufzureizen versucht. Obschon nun der ge­­ringe innere Werth dieser Drudschrift schon daraus ersichtlich ist, daß si weder der Berfasser noch die Druderei, aus welcher Dieselbe hervorgegangen, zu nennen wagt, so erscheint es dennoch die uner­­läßliche Pflicht einer jeden Behörde, derartige verfassungswidrige Unternehmen scharf zu beobachten und ihre Tendenz im Keime zu erft­den. Es wird daher hiemit jeder redliche Staatsbürger aufge­­fordert, die oberwähnten Druckschriften, wenn ihm solche zusommen, ohne sie zu verbreiten, dem Löblichen Stadthauptmannamte zu über­­geben, und den allenfalls zu ermittelnden Berfasser oder Verbreiter namhaft zu machen. — Tirnau, von der am 16. Oktober 1861 ab­­gehaltenen Generalversammlung.“ Die Generalkongregation des Marmaroser Kor­mitates, welche am 16. d. abgehalten wurde, gab bezüglich des Protestes gegen Die Reichstagsauflösung folgende Erklä­­rung zu Protokoll: Nachdem das Komitat schon in seiner früheren Kongregation alle Beschlüsse des Reichstages angenommen und gebilfigt , denselben des Dankes des Vaterlandes für würdig erklärt, den Abgeordneten des Komitates und dem Obergespan für ihre thätige Theilnahme am Reichstag gekauft hat, so betrachtet es diesen Protest für das politische Glaubensbekenntnis nicht nur des Komitates, sondern des ganzen Landes, hält es die zufolge der Annahme dieses Protestes verfügte Auflösung der Jurisdiktionen fü­r ungefeglich und für eine Fortlesung des absoluten Systems, und erklärt es, daß es dem bei der Organisirung des Komitates ausgesprochenen Prinzip gemäß hinsichtlich der Administration des­­ Vaterlandes nur die Gefege von 1848 für giltig erkennt, und dag es die patriotische Pflicht der Ko­­mitatsbeamten sei, so lange auf dieser Basis zu wirken, bis sie nicht Zeit stehend & fett einigen Monarchen Verlangen ften Form Cs war die eine fein. Sch­licher sein fünnte, in Das welchen Bon wem die Krönung zuerst wir gerathen die ungarischen sind , I. ww. Wien, 23. Oktober, Die Das Memorandum höre auch, daß Ministerkonferenzen Ich bin nicht in ungeahnter Die „Preffe”, werben, durch welchen ss Nettung zeigen, kann nicht zum der Dinge auf dem Landtage Se, als sein Vorgänger es gewesen. Man ermartet hier , daß von hätte, es sogar zu einer Bekräftigung der Verfassung Ungarn nichts begehrten, als eines War II finden Tiefe? daß es doch in Ungarn Cides genommen, der selbst alle ein, — fanguinisch genug, die in Oesterreich, außer jenen, melde ist, aus dem Berfafiungs-Chaos, NKaiser und König seinen zu­­ vollziehen, und dabei wäre Der Statthaltereiräb­e dem Konstitutionellen die Ziele Allein in ver feierlich Weg jedoch, so könnte dieses Pläne führen. Wenn schwerlich haben die Einflüsen geopfert sähen, sondern oben, und wenn nur blos Parteien in den Negierungstreifen, gemacht wurden. Nicht­­ gewaltsam daran verhindert werden, a massig Ram DIE NOAISHDAMEN, ART * Mit Dergnügen schreibt s­ ao 4 Engeswenigkeiten. bil riene Natto aft « Peit, 24. Oktober. Sz Der Pester Ad Li He Magistrat febte heute Nachmittag die Plenarberathung fort, ohne daß der königliche Kommissar, 9. Koller, daselbst erschienen wäre. Dagegen wird uns berichtet, daß Lechterer im Laufe des Nachmittags mit dem Heren Oberbürgermeister eine Unterredung gehabt hat. * Stanz Deaf, der meise Führer der Nation, hat aus seiner ländlichen Zurückgezogenheit an den Nevasteur des , Pefti Napló" ein Schreiben gerichtet, welches den Beweis liefert, da der große und meitbildende Staatsmann mitten im heißen De­mege politischer Kämpfe auch für die stilleren Bedürfnisse der Nation Herz und Auge offen hat. „P. N.“ ermesst der Sache, die in dem Schreiben Deafs vertreten wird , einen wahrhaften Dienst, indem er die zwar nicht unmittelbar für die Oeffentlichkeit bestimmten Worte des großen Patrioten seinen Lesern mittheilt. In Folgendem theilen unc wir das interes­­sante Schreiben mit. Es lautet : Lieber Freund! Mit Vergnügen habe ich die Zeilen gelesen, die Ihr zufolge der Aufforderung des Baron Eötvös über das „Anyäk hetilapja" im „Pesti Napis“ geschrieben. Auch nach meiner Ansicht füllt dieses Blatt eine Rede in unserer Literatur aus, und ist hinsichtlich des Inhaltes sowohl als der Tendenz wahrhaft gemein­nüsig, und erster warmen Theilnahme würdig. Gott einem Jahre ist auch in unserer Literatur die Politik in den Vordergrund getre­­ten. Und ich wundere mich nicht darüber. Aber ich würde es sehr bedauern, wenn sie andere wichtige Unternehmungen von allgemeinem Interesse verdrängen würde. Die Nation hat viele geistige Bedürf­­nisse, welche die Literatur ausschließlich politischen Inhalts nicht zu befriedigen vermag. In der politischen Didl­ung ist nur dann eine gründliche, wenn sie in der wissenschaftlichen Bildung wurzelt. Alles, was die wissenschaftliche Bildung befördert, ist so wichtig für die Nation, daß die Theilnahmhofigkeit gegen dieselbe nur das Resultat einer verfehrten Einseitigfeit sein kann, und zweifelsohne ein Ber­­gehen gegen das Vaterland. Selbst unter den schwierigsten Ver­­hältnissen habe ich nicht an der schöneren Zukunft unseres Vaterlandes gezweifelt. Aber damit unsere Hoffnungen sich einst verwirklichen, ist es nicht genug zu wollen. Wir müsfen lernen, und alle ager der Wissenschaft pflegen, alle tf­nn in unserer t­herepolitisce f EN, ich auf das allgemein ng wer,­en. f sau erhe­­d demselbe t arvfer Behler, we Schriften, die die­­­­ " Budapesti Szemle", T­eilnahme finden, das das­­ 0 Geläufe) der Politik und den äußeren Glanz sieht, den mit Mühe verbundenen ernsten Studien aber gerade nicht geneigt is. Die Vaterlandsliebe ist ein heiliges Gefühl, und erhaben ist die Begeiterung, mit welcher der Patriot sein Blut für das Bater­­land zu versprigen bereit ist. Aber nicht­ nur mit Blut, und nicht immer mit Blut sünnen wir dem Baterlande dienen. Wer sein Bar­terland nicht nur mit der auffladernden Glut der Begeisterung, son­­dern stets wahrhaft Hebt , wird bestrebt fein auf jedem Wege und bei jeder Gelegenheit dem Dinterlande zu wasen. Er schricht vor den Schwierigkeiten nicht zurück, nicht davor, bag das Opfer, das er zu bringen im Stande, nur ein geringes ft, nicht davor, das der Erfolg seiner Bestrebungen Fein unmittelbarer , ja vielleicht ein faum zu berechnender fl. Er thut, was er thun kann, und damit er mit der Zeit mehr thun könne, it er bestrebt seine eigene Fähig­­keit und die Anderer zu erhöhen. Dies kann man aber am ehestem dur­ Kennen und Belehrung erreichen. Jeder Augenblick also, den wir auf das Lernen, jeder Helfer, den wir für die Wissenschaft und zur Unterfrügung der Organe derselben verwenden, ist gleichzeitig ein Opfer auf dem Altare des Vaterlandes. Es schadet nichts,mein Freund,ia es ist wahrhaft nothwen­­dig,daß ihr auf dem Wege der Presse über diesen Gegenstand von Zeit zu Zeit das Wort ergreift,und das Publikum aufmerksa­m­ macht,daß neben derspolitik auch noch etwas Anderes Platz hat, etwas Anderes nothwendig ist.—Eine wiederholte Ansprache wird schließlich Erfolg haben,denn in dem Ungar ist so viel Einsicht,so viel guter Wille,daß er vordem in guter Absicht ausgesprochenen Woche der Wahrheit weder seinen Kopf noch sein Herz verschließt. Gott mit Diri Dein wahrerer und­ Frenzpeck. E­ Unsere Leser erinnern sichivohl nosch,daß der Herzog und die Herzogin vonn Sutherland den letzten bewegten Sitzungen unseres Reichstago berwohnten und fein beharrliches Festhalten des gesetzlichen Bodens mit ihren Sympathien beglei­­tetenz dem heute uns zugekommenen»Moniteur«schreibt m­an jetzt mit London von 119.d·ü­ber die hohen Gäste: Die­ Königin haij lingstens der­ großen herzoglichen Familie von Sutherland eine ganz besondere Auszeichnung gewahrt.Ihre Majestät verlieh nämlich der Herzogin dieses Namens Rang und Titel einer Gräfin von Bromarty mit dem Rechte,denselben an ihren zweitgebornen Sohn zu vererben.Diese Gunst gibt eine­ Fa­­milie,welche bereits stark im Oberhause vertreten ist,eine neue Partie.Man muß bemerken,daß die Sutherlands­ obwohl mehr durch hohe Eheverbindungen und gesellschaftliche Stellung,als durch ihre politische Thätigkeit bekannt,doch immer der liberalen Partei eine sehr nachdrückliche und erfolgreiche Unterftügung gewährt haben. Sie besigen ein ungeheures Vermögen, von dem sie den edelsten Ge­brauch machen, und verdienen im vollen Maße die hohe Gunst, welche ihnen die Königin fest als Beweis ihrer beständigen Zunei­­gung an Theil werben ließ. 7 —yung : betraute Komíte ‚Hirnett: " „Zur Steuer der Wahrheit erklären wir Mitglieder des Ballets und Tanzeleven des Nationaltheaters, daß die Angabe im sich jene unabhängige Bas bestätigen ,,Anyåk1ik.til«pja««bei den patriotischen Frauen keine genügendedas mit der Vertretung Unams bei der London-Aus­­hiemit zur Rechtfertigung unseres Walleimeisters Herrn Campilli, A kämpft hat, fraft der die Sendungen aus Ungarn nicht unter österreichischer Firma verborgen werden. * p In der Angelegenheit der Thorsperre und des Sperrgeldes hat die Stadthauptmannschaft folgende Kundmachung zur allgemeinen Darnahachtung erlassen: Um eine Gleichförmigkeit in der Thorsperre herbeizu­­führen, andererseits aber ud, um den vielen, aus tiefem Anlasse entstandenen Mitbräuchen und Möbelständen vorzubeugen , wird ver­­ordnet : In den Wintermonaten, d. t. von Michaelis bis Georgi, wird die Ihorsperre auf Abends 9 Uhr, und in den Som­­mermonaten, d. f. von Georgi bis Michaelis, auf Abends 10 Uhr festgelegt. Wenn sein anderes diesbezüglichs Uebereinkom­­men stattfindet, wird das Sperrgeld ohne Noüdsicht auf die La­hreszeit bis Mitternacht auf fünf, nach Mitternacht aber auf Es bleibt dem Eigenthü­­mer des Hauses unbenommen, an vor der anberaumten Stunde das Thor sperren zu lassen, jedoch kann in diesem Falle nur nach Eintritt der Sperrstunde das Sperrgeld gefordert werden. *7 Der Direktor des einer ungarischen Rolfsthea­­ters ladet in einem Aufruf das Publikum zum Abonnement für den Monat November ein und sagt darin unter Anderem: Das Volkstheater kann sich im günstigsten Sal nur in fünf Jahren ein Publikum heranbilden, dessen fortwährender Besuch der Vorstellungen bei sparsamer Wirtscchaft die Existenz des Theaters zu siltern im Stande sein wird. Seine Einrichtung sei noch in vieler Hinsicht so mangelhaft, daß die täglichen Einnahmen außer der Erhaltung des Theaterpersonals zur Deckung dieser Mängel ver­­wendet werden müssen, und daß noch nicht zur Löschung jenes An­­sehens geschritten werden kann, welches in Vorauslegung der Unter­ Rügung von Sette der Nation zu dem Zweck­kontrahi­t wurde, daß das Theater schon eröffnet werden konnte, um so wünschenswert wer sei es, da ale Substriptionsbögen, die vom Theaterfomite ver­­fihteft, und noch nicht eingesendet ‘wurden, selbst mit dem berchei­­­ densten Resultat an den Direktor zurückgelangen mögen, und daß si das Publikum je zahlreicher am Abonnement betheiligen möge. Man abonnirt im Theatergebäude selbst. Wie ,,M. D. erfährt, betrugen die Einnahmen des Rolfstheaters seit seiner Eröffnung ungefähr 10.000 Gulden. sz Mit Bezug auf eine, von unserem Referenten gegen den Balletmeister des Nationaltheaters, Herrn Campilli, ausgesprochene Rüge, werden ums heute folgende Zeilen zu­­gesendet : der „Figgele“ " bei den Patrioten und das Man sollte glauben, das man bei uns nur | daß | und Proben zu den bestimmten Stunden erhalten, und 90 ... welen wir achten,und welcher keine Mühe scheut,um austenen ach­t Kreuzer öfterr, Währ. festgefetz. er- Ruhmint­ran­ten, gu, Walzer Keine DRRESTICH, At „gie, denen Parteilichkeit heranzubilden. Dieses Zeugniß, welches dem Heren Campilli von seinen Schülern ausgestellt wird, ist von 22 Mitgliedern des Ballets und außerdem noch von Herrn Tóth Soma im Namen von 20 Tanzeleven unterzeichnet. Kein Zweifel also, mat Herr Cam­­pilli seinen Schülern gegenüber die Pflichten des Lehrers in der korrefiesten Weise erfüllt. Aber unser Referenz ? Nun denn, er ist, jeder unlauteren Absicht fremd, den Pflichten eines unpar­­teiischen Berichterstatters nachgekommen, indem er im­nteresse des Nationaltheaters eine Klage vor die Oeffentlichkeit brachte, die ihm unter den gegebenen Umständen als begründet erscheinen mußte. Es ist wahrhaftig nicht seine Schuld, wenn diejenige Person, melche die erste Anregung zur Klage gegeben hat, sich fest unter den Unterzeichnern der oben zitirten Vertrauens­­adresse befindet. * e Wir berichteten vor einigen Tagen, daß unser in Amerika meilender Landemann Johann &­antus der Di­­rertion des Nationalmuseums anzeigte, er werde demnächst drei Kisten mit Naturalin und derlei Musealgegegenständen nach Weit fehiden ; ein vom 30. August 1, 3. ebenfalls aus San Francisco datirter Brief gibt nun über den Inhalt dieser Drei Kisten nähere Details. Der Brief lautet : „Vor einigen Tagen hatte ich die Ehre Ihnen anzuzeigen, daß ich Ihre geehrten Briefe erhielt, und meldete zugleich, daß ich drei Kisten mit Sammlungsgegenständen fehle. Gegenwärtig zeige ich Ihnen an, daß ich die eine Kiste mit einer außergewöhnlich in­­teressanten Bogelsammlung (von den Tres Martasinseln) dem Kapi­­tän des Hamburger Dampfers „Elisabeth­ Schmidt“ übergeben habe, der mir versprach die Kiste bis Bremen mitzunehmen und dort den Herren Heinede und Komp,, zur Weiterbeförderung nach Pest, per­­sönlich einzuhändigen. Dieser Kapitän heißt E. 8. Köhler, in die Kiste Hit mit Nr. 15 bezeichnet, — Die­ Kiste Nr. 17 enthält Gold, Silber-, Kupfer-, Irtvium-, Platina-, Quedsilber- u. s. w. Mineralien und Erze, so auch Perlen von Oregon, Kalifornien und Merito, deren ein Theil aus meiner eigenen Sammlung ist, doch einen Theil auf mein Ansuchen unsere hiesigen Landsleute, die Brü­­der Moltitor, für das Museum spendeten, (£eiteres mal zum Theil schon im früheren Briefe erwähnt.) — Die Risle Nr. 16 ent­­hält Folgendes : a) Drei bemalte Krüge und eine außergewöhnlich interessante Kufuruzmühle aus den Ruinen von Ehiviqui (Neu-Gra­­nada), Ein Gescheik des Direktors der Panamaer Eisenbahn. b) Eine Schürze und eine Schachtel aus farbigen Gräsern von den „wester Lloyd“ eine Unmahlheit­­, indem mit unseren Unterricht | Sejee-Inseln, e) Ein aus Heatfi­chzähnen verfertigter Irummer Säbel erfahren wir, SEELDR

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