Pester Lloyd - Abendblatt, November 1861 (Jahrgang 8, nr. 252-277)

1861-11-21 / nr. 268

"Soviel auöben zeninjlistischen Blättern zu ersehen it, fibt der Reicherath auf einer Sandbanf, und vermag ung bie , Don.­319." wohl zu Lattdtagen "non wardie aller fügen, welche Stimmung auf den Steiermark und Siebenbürgen unersbhlitterlich an ihrem bisherigen es immerhin taun ; fihaden kann sie aber nicht mehr, nachdem sie jede Partei zu Grunde Der Tirol, sie, wie es heißt, im nächsten Frühjahr einberufen werden ? Wenn die „Don. tg.“ treu mag und Aussichten so gerichtet, welche der Mo­­Fannen, nachdem sie jede Idee gestürzt, die den Staat aus dem Labyrinth der Berwir­­rungen hätte herausführen können. Triumph ihrer 969- Hirt hat dasjenige zu Tag gefördert, was wir fest gewiesen s­eg it aber mein fester Glaube, Daß dies nicht lange dauern gehört der sächsische Nationsgraf, Hofrart als Hofrath und Referent zur £. siebenbürgischen Hof­­kanzlei mit seinem jegigen Dientrange ein, und zugleich wird der provisorische siebenbürgische Bubernialrath Konrad mit der Stelle des sächslichen Nationsgrafen beauftragt. Im Wiener Reichsrath ward gestern über den Belegentwurf zum „Schus der persönlichen Freiheit” beratben 3 den Beginn der Spezialdebatte charakterisirte ein Vorfall, den die „Parl. Korr.” folgendermaßen berichtet : Klaubi beantragte zwischen §. 1 und 2 Folgendes einzuschalten : „Aus den Grundrechten des Frankfurter Mars laments : Seder muß vor seinen ordentlichen Richter gestellt werden ; eine außerordentliche Gerichtsbarkeit darf nicht statt­­haben". Der Antrag findet lebhafte Unterflusung. Der Prä­­sident beantragt, man möge denselben dr Kommiss­­sion ausweisen. Demel Jebed (der im Frankfurter Par­­lament Schriftführer war) erhebt sich dagegen und wünscht, das er sofort angenommen werde, da eine Dissession überflüssig­­e. Der Präsident läßt abstimmen. Die Volen, Sehen, 4 Nutbenen, die Hälfte der Linken erheben sich für Demel 5 gegen ihn, also für die Zumessung an die Kommission, das Zentrum, ‚10 Ruthenen und die andere Hälfte der Lin­­ien. Der Präsident verkündet nun, daß sich 79 Stimmen für die Zumwelfung an die Kommission, 77 aber für die sofortige Annahme des Klaudt’schen Antrages ergeben hätten, daß er jedoch, nachdem sich Zweifel gegen die Zählung erhoben, eine namentliche Absti­mmung vornehmen lassen werde, und vo­r­­berhand die Lösung auf 10 Minuten ver­tage; diese zehn Minuten haben eine merftwürdige Umwand­­lung hervorgebracht ; es ergeben sich nun für Demel 74, und gegen ihn 93 Stimmen. Unter Lesteren befinden sich Gistra, Müh­lfeld, Kuranda, Brinz, Stenez für Demel fimmten von den alten Stansfurtern blos steht in Grof. In derselben Korrespondenz Iefer wir unterm 20. bi: Heute hat Sp. Majestät die Herren Ritter u. Schmer­­ing, Grafen Forgád und Grafen Nádasdy em­­pfangen. Gestern Nachmittags wurde bei Sr. Taff. Hobert Herrn Erzherzog Rainer ein Ministerrath abgehalten, welchem auch Graf Th­org­ach beiwohnte. Der Graner Dom­­herr, Graf dorgag, welcher neuerdings einige Zeit hier vermerkte, ist heute nach Gran abgereist. Politische Rundfrau , 21. November. Die Mazzinisten scheinen jet­an ohne Garibaldi ihr Stel, gewaltsame Lösung der römischen Frage, sen. Ein Korrespondent der berichtet hierüber verfolgen zu wol­­, Ertester Big.’ aus Genua : Charakteristisch ist die Menierung eines Mitgliedes des hiesigen magzínistischen Somite’s I Bet legten Bersammlung wird, die Zukunft mein Immer eher, Zettung*, fie Böhmen, allerhöchster Galizien die Nuhe hätte wiedergeben denn meiner Zufolge einstweiligen eine Revolutionirung , Oberösterreich , berufen wird, wenn dieser Verhältnisse Standpunkt ‚fefthält, individuellen Mederzeugung nach als der Politik der „Donau- Entschließung Baron Vertretung der vom 18. b. h­iet Schmidt Salmen, des­­ Kirchenstaates und eine desselben über Garibaldt : „Last Euch dur die Erklärungen Barthaldt’s nicht irre führen, derselbe ist seinem Charakter nach ein Kind, er darf ihm los einer von dem Gfüd und Ungtü Italiens vorsprechen, um Alfes von ihm zu erreichen, was er im Augenbliche für Stalten nüpfig anstehft — heute dennt Garibaldi eben wie er erklärt hat — unternehmt mor­­gen etwas, was zur schnellen Befreiung Italiens beitragen kann, und Garibelli fehlt sich an die Shige des Unterneh­­mens, selbst mit der Gewißheit, dabei die Haut zu laffen." Mit Lachen und Beifall wurde diese Aeußerung, die Niemand Anderer als Bek­annt that, aufgenommen, und die Losung ist fest Bormärts, auch ohne Garibeldi, derselbe wird schon nachkommen. Die Unmwerbungen auf Rechnung der Retiong-­­partet dauern fort, Waffen sind im Ueberflusse vorhanden, Schiffe­ stehen zur Disposition und mir werden nicht irren, wenn mir in Bälde einen neuen großartigen Putsch Merzini’s “in Aussicht stellen. Derselbe Kor­rerponvent berichtet weiter : Unter dem Borílge Nino Birty’s hat sich hier ein Kor mit? gebildet, welches die Beiträge einsammelt, die zur Er­­bauung von fünf Kriegsschiffen verwendet werden. Es handelt sich nämlich darum, in Turin, Mailand, Florenz, Genua, und später Neapel Beiträge zur Erbauung je eines Kriegsschiffes zu sammeln, welches nach der Stadt, in welcher die Beiträge eingesammelt werden, benannt und als Eigen­­thum der Nation betrachtet werden sol. Sin feder Der ge­­nannten Städte, mit Ausnahme Negpele, wo die Sache später vor sich geben sol, bat sich zu Diesem Behufe ein » : Als in Pier VArena sämmtliche Schiffe gebaut werden sollen. Es wird dann aus Tiefen eine Art freiwillige Esfadre gebildet werden, welche, somie die Freiwilligenkorps zu Lande, nicht der Kriegsmarine einverleizt, sondern als selbstständiger Kör­­per betrachtet werden sollen. Koffuth gebt es schlecht, Derfelde befindet sig noch in Albaro, ist aber phosisch so i br herabgekommen, daß er kaum das Zimmer verlassen kann, um im Freien Luft zu schö­­pfen. Er sol eine Art von Zehrfieber haben, welches bis jet jeder ärztlichen Behandlung winderstand. Leute, die ihn ber fußt haben, behaupten, daß er das Frühjahr nicht überleben werde und ganz gebrochen sei, so daß er jede längere Unter­­redung vermeiden müsse, da er kaum die Kraft zu sprechen habe. Man liest in der Madrider „Correspondencia” Tief aufgeregt durch die Krankheit der ganzen königl­itchen Familie,sowie durch den Toddeanfanten Ferdi­­stand,hat das Volk seine Betrachtungen über die U­rsache die­­ses U­nheilsangestellt Nach d­er Ansicht gewisser Individuen schien Nichts klarer znsetm als die U­rsach­e in dem spanischen Eisenbahnunternehmen zu suchen­,und dieselbe anzuklagen die königliche Fam­ilie bei einem kürzlich Veranstalteten Banker vergiftet zu haben.Es fanden daher am 10.Unr­uhen statt, indem der Pöbel von Lissabon über die spanischen Arbeiter herfiel.Nach späteren Berichte­n war die Ordnung wieder hergestellt. Manfoly reibht aus Warschau vom 17.Nov.: Daß man auch Damen­ welche sich an den patrio­­tischen Demonstmtionen stark betheiligt haben,mit Kerkerhaft —bestrafen wolle,erscheint nicht mehr ganz unglaublich,nach­­dem in­ einigen Klöstern Oedre gegeben worden ist,Zim­mer« und Bedienun­gfierrauch­becht zu haltn.Wenigstens wird dies seit einigen Tagen erzählt.Auch geht man in den Grün­­den zur Arrestation immer weiter zurück und zog dieser Tage Personen ein, welche soh im April an den österlichen V­erbrü­­derungsmahlen in „Kompromitu­ren der” Wette betheiligt haben sollen.­­Mielopo­lski soll in Petersburg zu dem Komtus gezogen worden sein, welches im Auftrage Sr. Majestät die Grundzüge zu einer Verfassungsakte für das Kaiserreich aus­­zuarbeiten hat. Seine Rückkehr dürfte sich daher noch einige Zeit verzögern. Die Verhandlungen, welche zu Konstantinopel in Betreff der zukünftigen Berfaffung der Donaufür­­senthümer gepflogen werden, ziehen sich noch im­­mer ohne Ergebnisse in Die Länge : | | Aus dem Verlaufe derselben erhellt noch bestimmter, als es schon bisher erfannt worden ist, daß die Stellung der beiden mestlichen Mächte bei Behandlung der orientalischen Berbäftnisse stark Divergirt, während Rußland , von Frank­­reich unterítűbt , darauf hinarbeitet, die ürstenthü­mer so sellständig als möglich von der türkischen Botmäßigkeit los­­zulösen oder Doch die Agitation so lange­ zu unterhalten, bis pie Konstellation sich für die Entfaltung des Programms gün­­stig gestaltet. Gegen die administrative Union der Fürstenthü­mer hat sich wenig oder gar kein Widerspruc von Seiten der Diplomatie erhoben, da die Pforte sich zu einem solchen Zugeständniß für die Lebensdauer des Fürsten Eouza bereit erklärt hat. Dog haben andererseits Stanf­­rein und Rußland fch dahin ausgesproc­hen, daß zwar die bisher geltende Personaluntion füglich durch die Le­bensdau­er des Fürsten Eouza begrenzt erachtet werden könnte, hab aber eine Realunion felbfriedend den Anspruch auf längere Dauer begründen müse. Wie Ingrih auch diese Ausführung erscheinen möge, so finden Doc die anderen Mächte es weder gerecht no angemessen, der Pforte in der Ausübung ihrer Souveränetäte rechte Gewalt anzuthun­, und so wird wohl eine Realunion mit kurz gemessener Beifallzeit die allgemeine Sanktion erhalten, zum, da grantretdj und Rußland die spätere Eventualität einer faktischen­­ Verlänge­­rung der Realunion ad infinitum im Auge behalten. Um sich gerade gegen solche Eventualität zu waffnen, hat die Dforte sie Befugniß beansprucht,, eintretenden Falles tőre Rechte in den Donaufürstenthü­mern aus) ohne vorherige Besständigung Italtomite gebildet, welches sein Centrale hier bat, wo auch mit den Unterzeichnern des Vertrages von 1856 mit Waffen­­gewalt wahrnehmen zu dürfen. Hier aber dürfte der türfi­­sgen Politik kaum keine andere Unterstüfung als die Oester­­reichs zur Seite flehen, da die Diplomatie ziemlich einstim­­mig der Dieinung ist, daß man an den Vereinbarungen von 1856 ferthau­en müsse, weil ein Konflikt zwischen der Pforte und den Donauprovinzen nicht ohne Mitsetzfung der euro­­päischen Mächte zu einem befriedigenden Auftrag gebrannt werden künne. Aus Irebinje vom 19. 9. wird gemeldet, Das die Straße nach­ Ragusa voll von Aufständischen sei, daher die Kommunikation vor Nachrichten etwas erschwert ist. Seit dem 16. D. hatten sich Die Infurgenten von­jubowo entfernt, jedoch unter Beobachtung der Türken, die sich indessen auf 10.000 Mann regulärer Truppen und Baschiborufs ergänzt haben. Auch die Infurgenten vergrößerten ihre Zahl, kehrten wieder gegen Ljubowo zurück und hatten ein reines Scharmügel bei Comiliani mit den Türken, jedoch ohne Erfolg. Aus Berlin l­äuft die wichtige Nachricht ein, da­ die Wahl der MWahlmänner daselbst entschieden libe­­ral ausgefallen ; auch die bisher aus den Provinzen einge­­langten Telegramme melden ein ähnliches Resultat. Emil Müller, Dorotheagafse Nr. 12. Beh, 1861. — Verlag der Vetter Moytgesellschaft. Sänepresentrud von­­­n Wien, 20. November. In Folge gestiegener Part­ner und Londoner Notizungen hoben sich an der heutigen Bar­börse Kreditak­ien auf 184,40, Nordbahn stiegen bis 2053, am Schluß kamen jedoch wieder etwas shmwächere Kurse zur Geltung. Die Mittagsbörse war unwesentlich matter und er­­fuhren sowohl Kredit- und Nordbahnaktien wie Schransen­­papiere einen Nachgang, nur Bankaktien stiegen 2—3 fl, 5 die älteren Staatslose waren fest, jedoch nicht besser. Balıtten anfänglich stärker offerirt, ftellten sich Dann wieder feiter, schloffen jedoch 1, vét. unter gestriger Notiz. Der Ymitend, daß der mit sehr großen Summen Siebitaktien engagirte Spekulant fett gestern realistren ließ, moti­erte Die heutige Kursschwächung im genannten Effett. Um bald 2 Uhr Börse­­t­fuß flau : Kredit 183.80, Nordbahn 2047, franz. Staats­­bahn 279, National 81,30, ungar. Grundentlastungen 68.75, London 138.50, Silber 137,62. neu. Verantwortliger Redakteur : Karl Meißkircher- use

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