Pester Lloyd - Abendblatt, Januar 1862 (Jahrgang 9, nr. 1-25)

1862-01-22 / nr. 17

mancem,,Alföld­«von dort schreibt,am 18d.M.dem er­­nannten Bezirksstuhlrichter seine Abdankung eingereicht.Ur­­sache war Yiegker Rechnung betreffs der Rekrutenkonskription. —­ Im Kür öslőer Komitat hat das Komitatsgericht am 4. d., und der übrige Beamtenkörper am 8. d. abgedankt. Das FE, Militärkommando zu Szatmár ließ am 13. d. M. im Redaktionsbureau des dort erscheinenden Lo­­kalblattes , Tárogató, in der Buchbrucerei und in der Privat­­wohnung des Redakteurs eine strenge Lausfuchung be­­rufs Auffindung gemeilter Manuskripte halten. Dieselben wur­­den jedoch nicht vorgefunden. Politische Nundschau, 22. Jänner. „Würden die anderen Mächte”, — sagte Bright beim rechten Mee­­ting in Rochdale, — „ich nicht in die amerikanischen An­­gelegenheiten einmengen, der Norden wäre in weniger als einem Monate mit dem Süden fertig." Ist das nun anch nicht buchstäblich zu nehmen, so ist soviel gewiß, daß die Lage des Südens eine solche ist, die seinen lan­­gen Widerstand zuläßt. Die Erzeugnisse des Südens, schreibt ein Korrespon­­dent der „Opin. Nation.”, haben entweder gar feinen Ab­­fluß oder aber sie werden um Preise hingegeben,, die kaum die Erzeugungstoffen decen, während die nothiwendigsten von Außen zu beschaffenden Produkte, wie Zerealien, Salz, ge­­salzenes Fleisch, um das Doppelte und Dreifache im Preise gestiegen sind, so sehr, daß man die Nationen der Neger, die ohnehin nur dem Bedarf genügten, verringern mußte. Sobald der Norden nur, meint daher das franzö­­sische Blatt, seine Energie verdoppelt, in seinen militäris­­sen Operationen vorwärts fehreitet und ein zwei Siege erkämpft, dann wird der Süden, dem es an Geld wie an Nahrungsmitteln fehlt, die Waffen niederlegen müssen. Die Ber­chüttung des Hafens von Charleston scheint­­ bestimmt, den Scharfsinn der Zeitungsleser zu üben: Borerst ersehen wir aus der „Times“, das Ruffell seineswegs , wie die gesammte Presse das betreffende Te­legramm interpretirte. Die Wiiederherstellung der Union für unmöglich erklärt hat. „Earl Ruffel — so meldet die „Time 8” “ hatte, mie verlautet, unsern Ge­­sandten in Washington schon im Dezember angewiesen, die Unionsregierung auf die Mitbilli­gung aufmerksam zu machen, die in England und auf dem Kontinente erzeugt werden würde, sollte der Plan die südlichen Häfen vermittelt versenz­­ter Steine zu bleib­en in Ausführung gebracht werden ; ein derartiges Verfahren würde man als einen Art bloßer Rache ansehen und die Ansicht erzeugen, da­ die Mieterherstellung der Union als ein hoffnungsloses Beginnen­­ angesehen werde. Es heißt ferner, Earl Ruffell habe, nachdem besagte Steinbleib­ung ins MWerf gefeht wor­­den sei. Lord Lyons ersucht, er möge die Hoffnung aus­­sprechen, daß nicht andere Häfen auf ähnliche Weise unmweg­­san gemacht werden.” Also Ruffell meinte nur, man werve diese­ Zerstörung als einen Ast der Verzweiflung der Union auslegen. Am sonderbarsten aber tst, daß über das Faktum der DVerschüttung selbst keine Gereißheit befiehlet. Von zwei Newyork­er Blättern („Herald” und „Iribune”) behauptet das eine, der Hafen sei für einige gelten zu Grunde gerichtet, das­ andere, man habe nur die Einfahrt zum Umwede der leichte­n Bewachung verengert. D Vorläufig müssen wir letter­res für richtig annehmen, da amerikanische Berichte das Ein­­laufen der „Stabel“ und die Abfahrt der „Ella Worley“ aus Charleston melden (f. unser Morgenblatt) und der „Morning Herald” vom 21. verlangt, Daß Deser Hafen dem Verkehre geöffnet werde, Bezüglich der weiteren, uns heute zugegangenen Mittheilungen können wir uns kurz fallen : der Italien feinen die Schwierigkeiten in NE az pernoch immer von Bedeutung ; die Reaktion ist unter bourbonistischer Sahne somie unter repuplitanischer Masse u Gönchprefentrug von mt m­üller, Dorotheagafe Sr. 12, Dell, 1862, — Verlag der Wefter Mopdgesel­fgaft, t thatig und Martet nnt den geeigneten Moment ab ; viel­­leicht wird der Besuch Viktor Emanuels die Stimmung bef­­sern, — in gleicher Absicht geschieht 88 Mmohl, daß die Züri­­ner Kammer sich mit dem Projekt beschäftigt, im Jahre 1863 eine allgemeine italienische Ausstellung in Neapel zu veranstalten. Die „Union“, ein legitimistisches Blatt, wird aus An­laß eines Artikels vom 16, 9. MM. wegen­­ Aufreizung zum Halt und zur Verachtung der Regierung verfolgt. Nach dem „Journal du Havre“ ist im Marineministe­­rium von einer neuen Expedition gegen Hu­e (Hinterindien) die Rede, i welche im Monat März stattfinden sollte. Eine neue französische Brigade ist nach Mexiko geflicht worden. Der wird Vafd­a if mit einem Bataillon Jäger in Trebinje eingetroffen. Er versucht es, die Insurgen­­ten im Wege der Güte zu unterwerfen. Die serbische Sfupshtina hat, wie bekannt, ein neues Militärsystem vor Ort, welches die Offensiv- und Defensivkraft des Landes erhöhen sollte, und zugleich‘ defre­­tírt daß der Fürstenfig erblich in der Familie der Ohrenv­­tit sich bleibe. Die Pforte, deren Beziehungen zu Serbien sehr gespannt sind , protestirte gegen diese beiden Beschlüsse als den Verträgen zuwider, welche die Suzeränetät Serbiens unter die Pforte feststellen. England stimmt der Pforte bei und Serbien bliebe nur Die Hoffnung auf die Unterfrügung Ruslands und Frankreichs. Während nun Rußland durch seine innere Lage ihm für den Moment Feine ausgiebige Stufe leihen kann, sol nun an Frankreich, trog der Sym­­pathien, die man für die Bestrebungen der Serben hegt, in Belgrad den Rath ertheilt haben, da man gegen den Teil der Verträge vorläufig nichts unternehmen könne, eine diploma­tische Intervention von Seite der Großmächte zu­ vermeiden, denn diese würde nur die Reklamationen der Pforte sanftioniren. Die Merikaner ergreifen sonderbare Mittel, um die Expedition der drei Mächte von fi abzuhalten. Der französische Gesandte Dubois de G­aligny verließ in Folge des­ Abbruches der Diplomatischen Bezie­­hungen am 6. 9. M. die Hauptstadt, in Begleitung sei­­nes Personales und mehrerer Hundert Fremder. Die Neffenden mußten zuerst einen Trupp von 300 Kerlen auseinander jagen, welche sich in einen Hinterhalt gelegt hatten. In der Nähe von Veracruz wurden sie ange­­fallen, obschon eine Proklamation des Generals Uraga der Bevölkerung einschärfte, sie ruhig ziehen zu Taffen. Die Wagen wurden angehalten und das Gepäck der Reisenden, so wie das Archiv der Gesandtschaft, welches sich darin befand, zerstreut. In Puebbola, der zweiten Stadt des Landes, wurden alle von Spanier bewohnten Häuser überfallen und vernwüstet. Es bedurfte einer Mi­­litärmacht von einigen Tausend Mann, um die empörte Menge zu zerstreuen. = Wien, 21. Sänner. Die heutige V­orhilfe war ziemlich verlaufslustig. Kreditaktien drühten sich in Folge bessen auf 182,70, Nordbahlen wurde­n 2138—39 abgegeben. Die fortdauernde Aufbesserung der meisten Schranfenpapiere, u. 3. Banfaktien um 12 fl., Essompte- und Dampfi­iffaktien um 3—4 fl., Karl-Lud­wigsbahnaktien um 1 fl. so­wie die Steigerung in 1839er Losen, 2 pCt. betragend, wirkte in all­­mäliger animirender Weise auf die Tagesspekulation­ ein. Kreditartien hoben sich von 182.70 bis 183.80 per G Sund, Nordbahn fehloffen fester. 1860er Lofe ohne Kurs fortferitt, hingegen wurden 1854er Lose um !, per. höher umgefegt Steueranlehen hat annähernd 90 erreicht. Baluten theilweise 's höher als gestern. Um halb 2 Uhr Bürrebeschluß günstig : Kre­­ditaktien 183,70, Nordbahn 2141, französische Staatsbahn 279, National 83,20, ungarische Grundentlastungsobligationen 69,25, London 139,75, Silber 138,75, Verantwortlicher Neuakteur : Karl Weißkircher.

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