Pester Lloyd, Februar 1862 (Jahrgang 9, nr. 27-49)

1862-02-23 / nr. 45

sinnigen: Att Töniglicher Hul ‚ welcher den Monarchen­ gehört habe, nah Graf Nadasdy sich [den vorbereitet, O Wien,21.Feber.Das war heaee ein rechtbe­­»deutsamees Tag!Man­.«kann.altecvnse geaicht sagen,daß er uns etwas Großes schon als bare Münze auf flacher Hand darbot,aber ich wagern behaupten-daß er ein gutes Stück­ Zukunft dkm Schoße trug. «j,«Dg·B«-Eresigviß,welches uns zunächst berührt,ist der B·e’s«U?.ch’S.r.Majestät des Kaisers bei dem kranken gnågßischen"Hofkanzle­r. Ich will.mir nicht erlauben,den v nicht weniger ehrt, als den Ausgezeichneten, in das politische Getriebe herabzuziehen, und mäfleris ih_ zu fragen : „Wie siel ist Dies in politischer Münze werth 2" aber so viel glaube ich doch bemerken zu dürfen, dag dieser Besuch wohl jener an ‚Herrn 9. Schmerling ergangenen Einladung zur­en Tafel Die Wage hält, welche unsere zentralistis­chen Bl­­ätter seiner Zeit förmlich als eine neue­ Demonstra­­tion des Kaisers für den 26. Feber einstellten. Ganz ber­­onders wichtig er seien mir diese a. bh. Auszeichung , weil mich, etwa eine Stunde vor derselben, eine sonst gut unter­richtete Person allen Ernstes frug, ob ich nichts darüber auch die ungarische Hofkanzlei unter seine Leitung” zu neh­­men? Angesichts des katserlichen Besuches in der ungari­­schen Hofkanzlei will es mir scheinen, daß Se. Erzellen­, der Zeiter der siebenbürgischen Angelegenheiten, die Vorberei­­tungen zur Ausdehnung seiner Wirksamkeit auch auf unser Baterland vorläufig wo mit aller Muße betreiben kann, und ich muß ‚gestehen, da ich mich­ dieser Bermuthung nicht ohne einige Befriedigung hingebe. Das zweite Tagesereignis war die heutige Lösung Des Reichsrathsunterhauses Der Antrag auf Einführung der Schwurgerichte für Preßvergehen it, wie s wissen, durchgefallen — durchgefallen mit­­, Trompeten und Pausen*, aber den Turch haben die Nationalen gemacht und ich glaube, er wird vielen Leuten noch lange in die Ohren kringen. Die ministerielle Partei hat einen jener Siege errungen, den der Besiegte nicht mißgunnt. Unsere Zentralisten liebten es immer so sehr, zu fragen, Das der Reichs­­rath seinen fühnen Flug zur Sonne der Freiheit nicht aus­­führen künne, weil Die Nationalen sich als Bleigewichte an seine Sittiche hängen; man schalt die Mitglieder ver Nech­­ten, daß sie die nationale I­nteressen höher stellen als die freiheitlichen, daß sie ihren Landtagen zu Liebe von Reichg­­rath zu Grunde richten wollen. Diesmal war nun Alles anders. Die Nationalen hatten blos das freiheitliche Iin­­teresse vor Augen. Bess Dr. Zyblisiewis, der erste Nen­­ner der Nechten in dieser Frage, das Wort ergriff, erhob sich Se. Erzellenz vor Herr Minister Laffer, um von Nationalen noch einmal zu Gemüthe zu führen, daß die Regierung _ die Sc­hwur gerichte ja wolle, daß sie jedoch über dieselben zunächst die Landtage zu vernehmen unwünste. Es war unstreitig­es rodendes Stüd Honig. Aber die egechischen und polnischen Bären verleugneten diesmal ihr Leb­ermaul. Sie waren Entsagung vom Wirbel bis zur Zehe. Sie vergaßen des geliebten Landtages, dem sie sonst allen Ruhm und alle Macht sindiziren möchten. " Sie hatten für nichts Sinn, als für die Lorbern des Reichsrathes, ihm wollten sie die Ehre erringen, die Schwurgerichte für Die Presse eingeführt zu­­ haben; ihm allein sollte Oesterreich die Sicherung seiz­­ .. Mieger und Kuranda für die Jury im Preizverfahren Das schwere Gewicht der Einwendungen konzentrirt sich­ert der Erwägung , daß durch die bermalige Einführung der Jury die Städte­ auf dem Lande, wo Prefgerichte sind und wo Geschworne sein­ werden, zu einem Herde der Noitation , daß die Geichwornen zu Parteimännern gemacht werden, und. bag baburd) für die Befehl­­schaft, für das Berfaffungsleben Gefahren entstehen, die nur durch eine strenge Handhabung der Suffiz bintangehalten werden können. Ich theile diese­ Besorgniß nicht. Bei allen Institutionen des Ned 4­ner freien Presse danfen — und was that ver Reiche­­­­rath ? Er bestätigte eben, was ich Ihnen ín den rech­­ten Tagen schrieb : daß die ministerielle Majorität allerdings hie und da­ß Riffe und Sprünge bekommen haben mag, daß sie aber noch fest genug­st, um den bisherigen Dienst mit demn bisherigen Erfolg zu leisten. Es dürften bei der heu­­tigen Sigung jenem Theile der österreichischen Bevölkerung, welcher in dem Reichsrathe ein unterbrüchtes Genie der Freiheit verehrte, ein wenig die Augen aufgehen und das ist Die Be­­deutung für die Zukunft, welche ich der heutigen Reichsraths­­fisung beilege. x Da nun einmal aller guten Dinge deei sein müssen,so kann ich denn wirklich ein Drittes erwähnen,das mir gleich­­falls als i gü­nstige Thatsache von freundlicher Bedeutung mit­­geh­eilt wird:Grapipony«i,verheuthittags ab­­reisen­ sollte,hat seinen Aufenthalt hier um einige Tage ver­­längert, aus der Wiener Abgeordnetensitzung vom 21.d. Rieger:­tes ist der Zweck einer gerechten, unabhängigen Rechtssprechung der wichtigste. Ich frage nur, wird bei uns in Preßangelegenheiten ges. rechter und unabhängiger Recht gesprochen durch die bezahlten Nich­­ter oder durch die Geschwornen ? Da kann es Feinem Zweifel unter­­liegen, das das Lestere der Fall sein wird. Meine Herren, die Re­gierung konnte sich gar kein größeres Armuthszenanich geben, als wenn sie sagte, daß sie sich auf eine unparteiische Urtheilssprechung einer solchen Jury nicht verlassen kann, welche ein politischer Chef aus den ehrenwertheften Personen der Stadt zusammengefegt und wobei noch der Staatsanwalt das Recht der Nekulation gelibt hat. (Bravo rechts.) Wenn sie auch unter solchen Männern nicht mehr solche Geldworne finden kann, die den Artikel, um den es sich han­delt, aburtheilen können , so muß allerdings etwas faul sein in den Zuständen. (Bravo rechts.) Aber ich frage Sie, ob auch der An­­gekragte eine eben solche Beruhigung hat in "dem Urtheilsspruche eines bies bezahlten Richters, der vieleicht nach eigenem Ermessen sogar das geheime Verfahren einführen­ann „ wie das bei der Ab­­urtheilung des . 61087 vorgekommen ist, Meine Herren, der Grund, der gleich damals dafü­r angeführt wurde, daß es gefährlich ge­wesen wäre, dem abauurtbeilenden Artikel dur eine Öffentliche Verhand­­lung eine größere Verbreitung zu geben, wird bei allen Prüfprozes­­sen neltend­­emacht werden künnen. Die Folge davon wird sein, das wir in allen Fällen nur ein geheimes Verfahren haben werden. Man hat auf die öffentliche Meinung hingewiesen, die eine hinrei­­chende Garantie für die Freiheit der Preise sei. In dieser Anfüh­­lung finde ich eine sehr sonderbare petitio principii. Die üffent­­lie Meinung wird eben dur die Wreife gebildet , gewahrt und ere sonen, Wenn Sie, meine Herren , Infitutionen Theffen,, die es möglich machen , die Prefse an dem prafffiren , zu terrorisiren, dann wird all die öffentliche Meinung unfrei werden und­­ aufgehört haben , ein Schul der T­reffe zu sein. Wir haben dabei noch ein Bedenken, welches­ noch Niemand zur Shrace gebracht hat, und das­­st die Erwägung, daß es uns unsere Nichter alle danken werden, wenn sie aus der sch­wierigen Stellung herauskommen, in der sie si gegenwärtig befinden, wo sie auf einer Gelte unter den Drucde der Behörde, der politischen Draane stehen, auf der andern Geite aber unter Dem Drude der öffentlichen Meinung, gutem Gewissen abgeben und abgeben Fünnen. (Bravo !) “ "Eines der wichtigsten Argumente, welches man gegen­ die ‚theilweise Einführung der Sury für die Presse vorgebracht hat, be­­steht in dem Pringiv : ,, Gleiches Recht für Ae!" — Meine Her­ren! Die Ungleichheit ist nur dann vorhanden, wenn ganz aleiche Verhältnisse ungleich behandelt werden. “Die Verhältnisse der Presse sind aber in vielen Beziehungen, namentlich in judiziellen, ganz ei­gentü­mliche und besondere, und sie vertragen recht gut ein beson­­deres Verfahren. Meine Herren ! Die Presse ist eine Wohlt­at. So glaube nicht, daß ich jemandem ein Unrecht thue, wenn ich einem Zweiten eine Wohlthat ertheile. Wenn ig z. B. zwei Bette­lern begegne, die Beide einer Untersü­gung bedürftig sind, die ich Beide ansprechen und Ich kann in dem Augenblicke nur über einen disponiren und ich gebe den Kreuzer dem Einen , habe ich damit dem Andern ein Unrecht gethan? (Nufe : Sehr gut! Bravo! Also, meine Herren, seten wir wohlthätig, To meit wir eg Fünnen, und ich hoffe, es wird die Zeit'nacht ferne sein, wo wir auch’ den weiten Bettler Betheilen können. ‚Webrigens , meine Herren, die Frage kommt all hier zur Sprache, wer­ hieser Wohlthat mehr be­­dürftig sei. Die Treffe im Allgemeinen, die schreit , möchte­ ich fa­­Der Geldworne. ft nach beiden Seiten hin unabhängen und wird ein Urtheil nach gen, nach Geld­tonrnen gerichten ; wenn Sie aber die andere Partei, die alle Fälle in Untersuchung gezogen, fragen, wenn Sie die Diebe fragen und Die Betrüger, so werden diese fihreien : Um Gottes­wil­­len, nur feine Geschwornengerichte! (Hetterfeit und Bravo.) Also das ist­ das Verhältnis, Wir haben gar nicht zu besorgen, daß die ich über eine Rechtsverlesung beklagen werden. (Heiterkeit und Rufe : Sehr gut.) Es hat der Herr Oberstaatsan­walt­­. Was er bei einer ande­­ren Gelegenheit ein Beispiel angewendet, er hat gesagt, daß man ‚das Zweckmäßige machen müsse so gut und so weit, ala man eg eben kann, und hat gesagt: man kann Eisenbahnen nicht über Gehirne fegen , aber das hindert nicht, sie in Die Ebenen zu verlegen. Wir sind in dieser Lage. Unser gegenwärtiger Strafprägeh It eine Art Semmering mit Abgründen und Mooren und ich weiß nicht was. Da fünnen wir no­ heute eine Eisenbahn nit durchführen; aber daneben ist ein tiefer Einschnitt, ein schönes Thal, wo wir für die Treffe recht gut eine Eisenbahn hineiniegen künnen. (Bravo! Bravo !) Sch. hoffe, Dafowir binnen Kurzem auch über den Semmerina die Eisenbahn führen, und hoffe den Herrn Oberstaatsanwalt v. Wafer bei Dieser Gelegenheit als Oberpion­ier und Ingenieur vorangehen au­­sehen.”” (Allgemeine Heiterkeit.) Auch in Oesterreich sei in Prosfanden vorerst eine Jury eingeführt worden , und darnach erst die Jury im Allgemeinen. Freilich habe auch dies nicht gehindert, daß sie später wieder aufgehoben worden sei. Aber der Grund der Aufhebung war. ja offenbar , das weiß jedes Kind, daß Überhaupt eine SRReIeiNE: DEEREMON eintrat, der die Sury unbequem war. 54 muß mich also wundern, daß der Herr Oberstaatsanwalt v. Wafer, der sonst so sinnreich und geistreich ist, einen solchen logischen Feh­­ler begangen hat, und argumentirt : post hoc ergo propter hoc. M. H., kurz vor dem italienischen Kriege war ein Komet zu sehen,, Bei uns haben alle Bauern fleif und fest bekauntet, daß wir Krieg­ bekommen, und er ist richtig eingetreten. Die Konklusion überlasfe ich Ihnen, (Große Heiterkeit.) M.­B.!Heutzutage ist alle Welt liberal im Prinzipe.Wenn es aber zur praktischen Anwendung kommt, dann hat es immer Ber­benfen. (Bravo.) Dann ist es einmal zu früh, einmal nicht nöthig, einmal heißt es, wir dürfen kein Stückwert machen, wir müssen Gye fteme machen , ein anderes Mal wieder : wir dürfen nicht alles auf einmal, sondern nur finhweise machen ; einmal gehört Diese­­ Sache vor den­­ Reichsrath, einmal hat wieder der Landtag darüber zu ent­­scheiden, wie es ihnen paßt. Aber unter allen Verhältnissen darf die Freiheit nie praktisc­h werden, und ein allgemein anerkanntes Freiheitsprinzip nie in" Leben treten Laffen. (Bravo!) Do ist man liberal im Prinzip und N Reaktionär in der Praxis. (Lebhaftes Bravo von links und rechts.) Meine Herren! Sole Liberale sind nach meiner Unsicht mattherzie. Man muß den Muth haben, Das Prinzip, welches man in der Theorie offen anerkennt, auch in der Praxis zur Geltung zu bringen. (Bravo!) Hier gilt es, für sein Prinzip ehrlich , offen und herzhaft einzustehen und nicht Ausnahmen und nicht Zugeständnisse zu machen, und wir können nicht anders und nicht besser dafür einstehen, als wenn wir dieses Prinzip fon fett so weit, als es überhaupt in diesem Augenblicke möglich ist, zur Geltung bringen. Die Freiheit der Preise ist für uns die wich­­­tigste aller Freiheiten, denn sie ist die Freiheit der öffentlichen Mei­­nung und sie ist die Freiheit der menschlichen Wortentwicklung ; aber diese Freiheit kann seine Wahrheit werden, wenn ihr das Sch­wur­­gericht nicht als Gewehr zur Seite steht und daher, wenn, wir die Freiheit herzlich , herzhaft aufrechterhalten wollen , so müssen wir auch die Schwurgerichte zugleich einführen. Ich fehliefe mit den Worten in „Sunius Briefen“: — „Laffet es euren Gemüthern ein­­geprägt sein, Laffet es eingepflanzt fein in eure Finder, daß die Freiheit der Presse das Heiligthum ist aller bürgerlichen, politischen, religiösen Nechte eines Engländers, und bag das Necht durch Ge feji vorne den Spruch zu thun, ein wesentlicher Theil unserer Ber­­faffung is, welcher weder durch ständige Richter gedeutet und beschränkt, noch durch die nesengebende Gewalt selbst in Frage gesielt werden sol.” (Rauter Beifall im Hause und auf den Gallerien,) Kuranda: Ich will die­ Ursachen berühren, weshalb Die Presse in ihrer Mehrheit heute das Recht beansprucht, daß m­an, wenn man wirklich entschlossen it, Gefcchtwornengerichte den Ausbichtantrag­ vorgebracht hat, hast nicht Ursache, über einzuführen, bei ihr anfange. Dieses mag viele nicht Manden anmaßend oder gar als ein Privile­­gium erscheinen. Aber die Treffe hatte bisher das Privilegium, der rechtloseste Gegenstand, die rechtloseste und am Person zu sein unter allen nur Blätter und zensirte die intimsten, den Welt, imetíten zu befragen, der untergesrdnellte Polizeikommissär far bis gar feine gemeisterte und unmoralischen Personen. Erlauben Sie nun auf einen Gegenstand aufmerksam zu machen, den ein Pet, ein Schriftsteller, aber allerdings Fein positi­­ver Schriftsteller, in der vorigen Sigung als einen Grund gegen Er sagte: Im Ganzen haben Herren, aber vor dem Jabre 1848 haben jenigen Staatsministers dem Polizeihaufe für einen geringen Nachtlohn und­­ as boch unwahr­­meine Stoßpro­­zesse stattgefunden, und da konnte man sagen, damals war das El­dorado, die goldene Zeit für Die Pfesse. (Bravo, Bravo.) Willen Sie aber an, in wel’ ununwürdiger Weise wir bisher, ehrlich ver­sprochen, bis zum Eintritt des behandelt wurden ? Wissen Sie denn, daß die wirfliche Zensur in Oesterreich einflirte, während man in die Welt hinausführte, die Zensur sei ab­­geschafft ? Auf dem Raptere stand allerdings die Preßfreiheit, aber 4 Uhr des Nachts auf alle unsere die höchsten Gedanken der publi­­Willen Sie nit, das, wenn das nicht ausreichte, man uns in unseren Wohnungen und Buchbrucereien no fpät in der Nacht einen Diener von der Moltzet fihldte, der uns gebieterisch ersuchte, heute sei draußen beim Treumann - Theater ein bekannter Graf mit dem Pferde gestolpert und die Behörde gebe uns sind, Daß ja morgen davon nichts im Blatte lebe. Heiterkeit.­ Natur­­es dann Preißprozesse geben ? Ober, um vom Kleinen eine Anleihe, die tiefen, nichts mehr darüber zu sagen, tann man leist sagen, Streitommissär, mit dem einen Sterne, Unter solchen Bedingungen es gebe nur 18 Stoßprozesse ; hätte der Po­ der unsere Blätter zensirte, vollständig feine Schwidigkeit gethan, so wären diese 18 Prozesse auf­ nicht Dagemwesen. (Bravo von allen Seiten,)­ ur Situation Die französischen Journale — und zwar die legitimi­­stischen und Flerifalen ebenso wie Die freisinnigen Blätter — ‚sind in ihrer Verurtheilung ver B­lafen­er Senat­s­­adresse einstimmig. Sie bestehen darauf, daß, wenn die Forderungen des Turiner Hofes „leidenschaftlich und maß­ 198" sind, man dann das Verhalten der päpstlichen Negie­­rung nicht als „starrsinnigen Widerstand“ tadeln künne, und sei ver Wi­derstand wirklich unvernünftig, so ließen sich die Forderungen Italiens nicht abweisen. Kurz, Herr Troplong, obwohl sonst eine juristische Zelebrität, hat in seinem Abtrefz entrwürfe entschieden, daß beide Parteien den Prozeß verlo­­ren haben. Daß man mit Antithesen,und wenn sie auch mehr Sinn hätten als jene des Herrn I­ Troplong,die römische Frage nicht lösen kann darin zweifelt Niemandz über das aber,was auch nur zunächst in der Sache geschehen wird, fehlte­n selbst anhaltbaren­ Vermuthungen.Der»Indepen­­dance Belge«­werden,jedoch nichts weniger,als authentisch, aus Paris Vorschläge mitgetheilt,wonach der Papst das Patrimonium­ St Petri mit einer Art vol.konstitutioneller Verfassung und über den­ Rest des Kirchenstaates die Ober­­hoheit behalten sollte.Wir haben diesen Plan vor einigen Tagen i Unsern Lesern mitgetheilt.Der letzte­»Patrie«-Artikel (.f«.­,Unsergestriges Abendblatt),welcher ItalieIe ein für alle­­«In·’«allemaufgebenheity scheint derselbe Inspiration ent­­sprungen zu sei,welche man aber noch nicht berechtigt ist, fü­r die Ansicht des französischen Kaisers zu halten. Der­,Monitem«vom 20.sagt,aq unfrage Frankreichg we­­geredet­ Berufung aller Bischöfe der katholischen Christenheit nach Rom habe Kardinal Antonelli die Erkläkung ertheilt,diese Einladung sei eine blos wohlwollende und keineswegs verpflichtende, in einer rein religiösen Angelegenheit Die kaiserlichhe Regierung sei deshalb der Ansicht,das ßbiefranzösischen Bischöfe ihre Diözesen nicht verlassen und um die Erlaubniß­ vog Kaiserreich zu verlassen, nur in wichtigen Fällen,wo es sich um das Beste ih der Diözesanen handle,­einkommen dürften. Ueber das Attentat aquavalette wird von Turin geschrieben-Der­ eine der drei ergriffenen Nkissethäter,(­der Italiener)hat gestanden,seine Absicht sei gewesen den Ge­­sandten zu tödten,und er wäre dafü­r von ein­em klerikalen oder(?)legitimistischen Komites bezahlt worden.Indessen braucht die Nachricht von dem Attentate noch überhaupt Be­­stätigung. Ueber die Insurrektion in Griechenlantd lauten die letzten telegraphischen Mittheilungen vom 20.: „Am 15. hielt der König Otto Truppenschau über die Sarnison von Korinth, von welcher 2000­ Mann sofort über Dever­­nasia aufbrachen bei Arnos Fampirien und gegen Tyrinth zogen, wo sie die Insurgenten aufs Haupt schlugen, General Solstotroni begab sich nach Tripolis. Es hersfcht überall Ruhe und der Geist der Besölterung At­aut. In Nauplia beginnt Desertion. Unter den Insurgenten bereicht Uneinigkeit und Verzweiflung.“ Die durch einen aufgefangenen Brief verrathene Verschtwsrung ist vor der Belt zum Ausbruchh gekommen. Anfangs empörte si­clos die Bejagung der Stadt Nauplia und wurde von der­eilung beschaffen ; die Yes­tung machte — buro­ ein falsches Gerücht von der Abdankung des Königs verleitet — gemeinsame Sache mit den Insurgenten. Die baterisc­en Prinzen sind bereits nach Z Triest zurückgekehrt, laut Berichten aus Konstantinopel vom 12. 5. sind die in Tophane wohnenden ristischen Familien vertrie­­ben worden. Di offiziöse preußische „Sternzeitung“ enthält einen Leitartikel zur MWiverlegung der in der identi­­schen Note enthaltenen Behauptungen. Nach Beiti­ung der betreffenden­ Stellen der Bun­desarte und­ der Wiener Schlafarte sagt dieses Journal . Hieraus ergibt si­e, daß nach den Grundlagen des Bun­­desrechts auf einem Bundesgebiet haftende Gouveränetätsrechte aller­­dings abgetreten werden dürfen; und 2. taf, falls eine solche Ab­­tretung zu Gunsten eines Mitverbündeten erfolgt, der Bund Is um dieselbe weiter nicht zu sümmern hat. Selbst entschiedene Gebiets­­abtretungen an andere Bundesglieder unterliegen nur der Kogni­­tion des Bundes; nur dann, wenn auf Grund dieser Gebietsabtre­­tung eine andere Vertheilung der bundesmäßigen Verpflichtungen be­­antragt wird, hat der Bund Über diesen speziellen Punkt zu bestim­­­men; eine Einrede gegen die Gebietsabtretung selbst steht ihm aber auch dann nicht zu. 3 f ALS Beispiele werden die Abtretung von S­­uveräne­­tätsrechten Anhalt-Bernburgs an Dessan , rücksichtlich von Anhalt Cöthen , und die Imforporirung Hohenzollerns an Preußen angeführt. Der "„Nürnb.: Cour." schreibt : Dem Vernehmen nach ist die Erlassung einer Kolfeftionate nach Burhbeffen beabsichtigt die Mehrzahl der deutschen Negierungen sol bereits ihre Zustimmung erklärt­ haben, und mat erwartet, daß auch das preußische Kabinet sich Diesem Schritt an­schließe, von welchem man einen sehr günstigen Erfolg in Kasfel hofft. Die festere Hoffnung zu liegen ist wohl nicht Ledermanns Sache. — Eine im preußischen Abgeordneten­­hause eingegangene Adresse aus Hessen ist ein Protest g­e­­gen jede Einmischung des Hauses in das heilige Net vestkandesfü­rsten. Unter­zeichnet ist Dieselbe von dem yprosifortischen WVorstande des reaktionären Herfenvereins in Engelbach. Ein Telegramm aus Kopenhagen, 21. Teber, meldet : „Berlingsfestivende” erklärt, bis gestern sei seine österreichische preußische Note übergeben worden. Die Reichs­­ratbevorlage wegen Menderung der Berfassung wurde in erster LZefung angenommen. Eine standrechtliche Erolution. 5 p In Altofen war heute den 22. d. 5 hr Nachmittags eine unabsehbare Menschenmenge Zeuge eines trau­­rigen Astes der strafenden Gerechtigkeit. Talats Gábor, der Anstifter und Hauptthäter jenes Rau­­bes, werden er am 18. 9. Abends in Gesellschaft von zwei anderen Spießgesellen an dem Altofaer Insasfen, Joseph Setsfemety, ver­­übte und worüber wir bereits berichteten, wurde durch das Stande­nerihät des Peter Komitates zum Zobe durch den Strang verurtheilt und das Urtheil drei Stunden nach Berfüngm­­­ung desselben an ihm auch vollzogen. Der Suftifisirte, aus dem Orte Dömfőd im Vester Komitat gebürtig, 37 Jahre alt,­­ Vater eines Kindes, ist erst am 4. b. M. aus dem Straflaufe zu Walpen, wo er eine 5jährige Kefferirafe abhüfte, entlassen worden. Er­ ist an demselben Tage nach Ofen in das Kaiserbad gekommen, wo er von mehreren Freunden in einem Mirthshaufe vernahm, daß­ in Altofen ein reicher Mann, Namens. Soseph KRetäfemety, wohnhaft sei. Gegen Abend begab sich Tafats in das Haus des genannten Bürgers und trat als Weinlüufer auf, wurde jedoch auf den andern Tod beschie­­den, da es bereits spät war. Er erfäien wirklich am andern Tage und Tostete den Wein im Keller, bei welcher Gelegenheit er die Verhält­­nisse des­ Laufes erforschte und sich überzeugte, Daß außer dem­ Haus­­herrn fid­ blos eine D­ienstmagd im Hause befinde. Hierauf kam er zweimal nach Buggi Tin Pester Komitat, wo er die ihm wohldefan­­ten dortigen Einwohner Balapfa Georg und Balapfa Ludwig (Batter und Sohn) zur Ausführung eines Naubes an Ketstemety beredete, welche auch in den Anschlag einwilligten. Am 18. b. Mittags kamen sie in Pest zu Wagen an, und fehrten bei einem Schlaager Valapfa’s, in der Schwalbenwaffe, ein. Gegen 2 Uhr gingen die 3 Raubgenossen — und zwar Tafáts mit einer langflieligen Lade, Ludwig Valsofa (Spön) mit einem Säbel , und bessen DBater, mit einem ‚großen Stode bewaffnet — nach Altofen, wo sie gegen 5 Uhr in ein Wirths­­haus traten und drei Geitel. Mein zu sich nahmen. Um 60 Uhr kamen sie in das Haus des Ketsfemeti, bei welchem sie zwei weib­­liche Verwandte bestellten und die Dienstmagd anwefend fanden. Tatats fragte, ob Rk. nunmehr den Wein billiger gebe, worauf Pie­fer antwortete, dap­iegt seine Zeit zum Weinhandel sei. Die Dienst­­magd, welche Schlimmes ahnte, wollte sich entfernen , doch hinderte sie Ludwig B. daran, welcher ausrief : „ruhig, SL ; faltet die Hände und betet, denn ihr feld des Todes!” Hierauf wollte 8. die Habe des Tatars ergreifen, wurde jedoch daran verhindert , indem dieser dem Ludwig B. zurief: „Schlag zu", worauf dieser dem 8. einen Säbelhieb auf die Achsel verfegte, wodurch er schwer verwundet wurde. Während­dessen gelang es jedoch den angwesenten Frauen, durch das Fenster des Preßhauses zu entkommen und Lärm zu schla­­gen, worauf Einer der Räuber, Ludwig B., dem K. die auf 160 fl. gefrägte Uhr von der Kette Iosrif und gewaltsam unwegnahm, Alle . Sie fennen darüber zu sprechen sich anfhtete, sonftigen moralifhen 18 Steßprogesse stattgefunden ; Die Pfesse bat also K­, wie fann sum Grofen zu gehen, wenn mit 111 Millionen die Gerichte fich , in’ gewisser Weise überschritten da m wurde wurde sie Sa, und. die SPreife Diktetoris ch­ange» F F­­ « —­­­­H Die unngarische Kunst auf der Londoner Ausstellung. 4 Wie wir bereits erwähnten, sind im Pahlischen Salon jene Objekte der Kunst ausgestellt welche Ungarn auf der großen Londoner Exposition vertreten werden. Das Programm bedient sich des Ausdruckes ‚‚Kunstgegenstände‘’, doch gehört der quantitativ und qualitativ weit überwiegende Theil der erpo­­nirten Gegenstände einem einzelnen Zweige der räumlich bil­­denden Kunst, nämlich der Malerei an. Aber auch in diesem speziellen Zweige ist die Ausstellung nicht sonderlich reich aus­­­­gefallen, und der Grund hievon liegt wohl zumeist in umferen­tläglichen Kunstzuständen, welche den Künstler daran verhindern, einen großen und vollen Zug aus dem Born seines Talentes zu schöpfen, sondern ihn im Interesse des lieben Brodes dazu nöthigen, das ursprüngliche Pfund der Schöpfungskraft in die Heine Münze des täglichen Bedarfes umzulesen. Das Pro­­gramm der Ausstellung weist im Ganzen 28 Nummern, darun­­ter 14 Delgemälde von neun Meistern auf. Um so Tobenswer­­ther aber sind die i­enigen zur Au­s­tellung bestimmten Werte durch ihren inneren künstlerischen Gehalt, und die Heine­­rpo­­sition im Pahl’schen­ Saale ist insofern von großem Interesse, als man nur selten treffliche Werke so dicht zusammengedrängt und so wenig mit Spren untermengt zu sehen gewohnt­st. Dem Bilde von Széfely haben wir bereits eine eigene Besprechung gewidmet ; es geschah dies lediglich mit N­ücksicht auf den Umstand, wonach dieses Bild im Wege einer Substrip­­tion für das Nationalmuseum angetauft werden sol. Wir gehen nun zur Besprechung der andern Gemälde: über, · ThanMex hat»Angelica und Medor««,zwei Haupt­­gestalten aus Ariosto’s D­ichtung,,der rasende Ro­land­«,zum Gegenstande seiner Darstellung gemacht.Der Gegenstand des Gemäldes ist folgender:Angelica fand den Verwundeten Medor auf dem Schlachtfelde,und p siegte den schö­nen Jüngling»in ihm uinter.Aus diesem Mitgefühle aber entwickelte sich bald eine Liebe,die so heftig ward,daß sie auf Blatt und Fels sei­­nen Namen schrieb.Der heimkehrende Roland erkennt aus diesen Zeichen,daß das«Herz der Geliebten einem Andern ge­­höre,und daß er der Bersschmätherei.Er zertrümmert seine Waffen,entwurzelt Bäume,erschlägt sein Schlachtroß,und irrt rasend in den Bergen umher.Der Vorgrund des Bildes zeigt unsine reizende Gruppe der beiden Liebenden,am Eingange einer Grotte,während der sonnige Hintergrund den rasenden Orlando in seiner zerstörenden Thätigkeit beleuchtet.Man hat diesem trefflichen Bilde manche Fehler vorgeworfen,unter An­­decm,daß man n­icht wisse,woher die beiden Figuren im­ Vors­cergende beleuchtet werden,da sie sich am Anfange einer Grotte befindet­,auch fand man,und zivarischt mit Unrecht,die Wahl ungünstig,insofern als Ariosto’s Orlando fur joso nicht zu jenen Dichtungen gehört, welche so sehr in das allgemeine Bewußtsein gedrungen sind, daß sie einen dankbaren Stoff der bildlichen Darstellung abgeben. Doch auch so viel ist gewiß, daß der Künstler von Spruch, Schillers : „Die Ohnmacht hat die Regel für sich, Die Kraft den Erfolg“ zu seiner Rechtfertigung an­­führen kann, denn die Ausführung ist eine meisterhafte zu nennen, der Künstler hat keine bestimmte Episode des Gedichtes aufgefaßt, sondern er hat mit fühnem Griffe die Dichtung in ihrer Totalität eingestellt. Die Zeichnung ist kräftig, und das Kolorit verräth einen markigen Pinsel. Dasselbe Kräftige. No­ Iorit zeichnet auch die beiden Studienköpfe desselben Künstlers aus, besonders das Porträt der eigenthümlich schönen Nömerin, welche einem großen Kreise von Kunstfreunden an durch Rahl’s Darstellung bekannt ist. Zu den Perlen der Ausstellung gehört ferner Ligethy's Der Künstler hat: Hier mit einfachen Mitteln Bedeutendes geleistet, die sparsame Nadelvertheilung der Cedernpalme gestatten seinen großen Mechtel ver Formen, und dem Bilde mußte somit dur das Kolorit die volle Wirkung gegeben werden. Das ft aber auch in reichen­ Mafe geschehen, und der Künstler, der Den Orient mit poetischem Auge gesehen und aufgefaßt hat, höste seine Aufgabe vollkommen. Die gluthvolle Atmosphäre breitet ihren Zauber über das dürre Nadelgehölz, und die Monotonie des Wüstenrandes. Selten ruft ein Bild einen so warmen Ein­­bind hervor, sie biete Landschaft Ligethy’s. — Die beiden Landschaften Karl Martws d. Ae. sind aus dem National­­museum­ bekannt, sie gehören zu den besten Produktionen des weit über die Grenzen des Baterlandes berühmten Meisters. „Abraham’s Auszug­ von Molnár macht sich durch eine lebendige und charakteristische Gruppirung bemerkbar , die links im BV Bordergrunde stehende Gruppe des Weibes mit den beiden Kindern verräth einen ungewöhnlichen Sinn für das Pastisice. „Diese Gruppe — äußerte ein berühmter Kunst­­tennee — konnte, wie sie hier flieht, in Marmor gemeißelt wer­­den“. Die Wirkung der vorzüglichen Komposition wird aber leider­ durch bedeutende perspektivische Fehler beeinträchtigt. Go ist z. B. die zu den Füßen des Patriarchen Inieende Gestalt zu Hein in der Zeichnung, und auch der auf dem Esel figenden Frau, welche ihr trautes Kind in den Armen hält, fehlt das richtige Ord­enverhältniß. Drlays „Milton“ zeigt uns den blinden Sänger in dem Augenblide, wot er seinen Töchtern das „verlorene, Para­­dies" Hiktirt. Das Bild erhält seinen poetischen Werth durch den Kontrast zwischen Der majestätisch ernsten Dichtergestalt, und dem Liedreiz der finnigiu aufhorchenden Mänchengruppe, Dem Künstler,, dessen Kompositionstalent alle Anerkennung verdient, mangelt noch die Technik in Farbe und Zeichnung, "und jene Bertigkeit in der Kenntung der Perspektive, melche auf der glat­­ten Leinwandfläche die Wirkungen der räumlichen Tiefe hervor­­zuzaubern vermag. Brodffy hat sich die dankbare Aufgabe gestellt, Die Besucher der Londoner Ausstellung mit einer jener reizenden Landschaften bekannt zu machen, wie sie die­ser des Balaton, des „ungarischen Meeres" F umraumen, und dazu hat auch der Künstler in der Wahl einen guten Geschmach an den Tag ge­­legt. Was die Ausführung anbelangt, so werden Himmel und Fernsicht sowohl, als auch die Baumgruppe des Mittelgrundes durch einen vorzüglichen Lichteffekt gehoben. Der Vordergrund war zu jener Zeit, als­ wir das Bild besichtigten, noch nicht ganz vollendet. — Banprafs "Stillleben" zeigt einen Ha­­fen, dem man es nicht abzumerfen vermag, ob er in das Reich der Todten oder der Lebenden gehöre, abgesehen von dieser Eigenthümlichkeit laßt die Behandlung des Hafenpelzes eine gerwisse tüchtige Naturanschauung erkennen, und von Gesten des Malers Für die Zukuuft. Jeder schabenswerthe Reistungen in Die­sent "Genre. erwarten. Die beiden anderen Bilder Bandraf’s („Blumenftü" und „Ieiende Frau“) sind nicht für die Lon­­doner Ausstellung bestimmt, — das Koforit verselben ist, daza gehends in eine gemeiffe blaue Tinte getaucht, eine Bizarrerie, welche der Maler mit dem alternden Guido Renz theilt, — £ 0­48 „Pferdetränte" zeigt uns in ungeschminfter Naturwahr­­heit und mit Vermeidung jeder verschönernden Zuthat eine vitz gedrängte Gruppe jener Pferde, sie sie Die Pußten unseres Baterlandes bevölkern. Die Zeichnung der Esstöge ist nicht in dem Maße zu loben, wie Die der Pferde, der Tümpel im Borbergrunde aber, der sich wie eine Blechplatte ansieht, sollte ausgebessert werden, ehe das Bild seine Wanderung nach Lon­­don antritt. Die Gesammtheit der Bilder ist, wie Jon aus Dem Ge­­jagten hervorgeht, geeignet, dem Besucher der Londoner Aus­­stellung einen günstigen Begriff von dem Zustande der Maler­­zunft in Ungarn beizubringen. Die ausstellenden Künstler haben so ziemlich den Höchsten Anforderungen Genüge geshan, die man an ihr spezielles Talent zu stellen berechtiget war, und die mei­­sten Objekte der Aneftelung befanden im Vergleiche zu den früheren­­ Leistungen der betreffenden Künstler einen sichtbaren Fortschritt , mit Ausnahme vielleicht von Koch, der in dem für die Ausstellung bestimmten Bilde nicht die ganze Leistungsfähig­­keit seines­­ Talentes erschöpft hat. Außer den Hier angeführten Delgemälden weist die Kleine Anstellung im Pahl’schen Saale noch folgende Kunstobjekte auf: das von dem genialen Archäologen Henflm­ann, im Bereine mit den beiden Architekten Gerster und Frey ent­worfene Projekt für den Palast der ungarischen Akademie. Dasselbe ist bereits in diesen Blättern gewürdigt worden, es gelangte nicht­ zur Ausführung,­­weil man die Strenge und den Erns der gothischen Tormen mit dem freien hellen Charakter unserer Donaufronte nicht vereinbar fand , aber in London so wie hier, werden­ die Tumbestreitbaren Schönheiten des Henfl­­mann’schen Entwurfes die gerechte Anerkennung finden. — Marafoni’s lithographische Porträts der­­ Neichätagsre­­präsentanten sind aus den Schaufästen zur Genüge bekannt. Die leicht erkennbare Steigerung zwischen dem zweiten amd ersten DBlatte beweist , daß der Künstler im erfreulichen Hortsehreiten begriffen. — Gran Therese v. Stupper hat fünf Stiche­­teien ausgestellt, die sich durch eine künstlerische Behandlung und duch eine bei Derlei Arbeiten selten vorkommende Meischheit in der Sarbenschattirung bemerkbar machen. — Die von dem Bild­­hauer Dunajfty ausgestellten plastischen Arbeiten („Brütte­bild Peter’s’“, „„Samson und Dalila", , Johannes der Täufer als Mind") verrathen allerdings den fleisigen und verständigen Meister, aber bei der voraussichtlich großen Konkurrenz, welche die Londoner Exposition in diesem Felde­ der bildenden Kunst darbieten wird, dürften die verhältnißmäßig anerkennungswerthen, Werte Dunaigly’s, einen schweren, raum,­neidenswerthen Stand einnehmen. ©. Konzert zum Beten der Weberschmermten. Das heute Mittags im Museumfanle von den Herrn Biiskey,, Dobra, Huper und Rözfaägt veranstaltete Konzert brachte für die notblei­­benden Ueberschwermten ein namhaftes Erträgniß, indem alle Pläge, mit einigen Ausnahmen auf den Gallerien, im ergiebigsten Maße offupirt waren. "Das Konzert versammelte die Elite unserer Ber­­ohnerschaft, und glich einem glänzenden gesellschaftlichen Zirkel, wo gerade eine Taufe in der Konversation eingetreten, um einigen Vorträgen der geladenen Gäste Raum zu gönnen. Die Mitwirken­­den, welchen Die Herren Arrangeure einen Plag auf der Tribune angewiesen hatten, bildeten somit selbst einen Theil des Publikums, und überlebt uns der humane Zweck sowohl, wie auch die von einer eigentlichen Kunstproduktion entfernte Physiognomie des Ganzen, der undanfbaren Mühe des Kritisirens. Wir begnügen uns damit, einige Vorträge namhaft zu machen. Der Mittelpunkt des Konzertes war selbstverständig Fräulein Artot, welche als noch unpaßlich um die Nachsicht des Publikums ansuchen ließ, und mit dem Bors trage einer französischen und einer italienischen Arte den Beifall der Antresenden herausforderte. Wir haben über Diese Künstlerin­nen so viel gesagt, daß wir diesmal, um nicht weniger zu sagen, es bei dem Obbesagten bewenden lassen. Fräulein Wohl Santa gab von ihrer vielseitigen Bil­­dung in der mit Herrn St­op 08 gespielten, für Klavier zu vier Händen arrangisten Tannhäuser - Ouverture Zeugnis, Träulein Bognár trug mit ih­rer Stimme, ein ungarisches Volkslied vor, welches der Vater des talentiollen Fräuleins am Klavier begleitete. Endlich spielte Herr Sipos mit Bravour und Geläufigkeit ungarische Transskriptionen. Dazwischen die Vorlefung einer Humoresse von Gustav Laufa, der sonore Gesangsvortrag, eines Zimay’schen Liedes von Herrn Ellinger, und Deflamas­­tionspiecen von Frau­ Telett und Herrn Egres 3­9. Zum­ Sc­hluffe spielte Sár­tő­z­ya beliebte Nationalmufikgefelfegaft eine hallgató nota — welche insbesondere all dadurch ihrem Nam­en entsprach, daß das Kymbal blos hingestellt wurde und in Ermangelung eines Corimbalisten fehwieg. Dello waderer hielt sich aber dafür. Herr Gárfőzy mit seinen ersten Blolinen.­­ «­­»Palmengruppe in der Sahara««. Der Wüstenrand und"­­ ai RE Ar re re SZTKE] W " : , . —

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