Pester Lloyd - Abendblatt, März 1862 (Jahrgang 9, nr. 50-74)

1862-03-26 / nr. 70

Abhaltung eines alli­deistlichen und SoHonorationen aus dem Laienstande der Siebenbürger Bukowinaer,Ar­ader, dann dee beiden Banater Diözesen zuwehenden­ Kirchen­­tangreffes behuft unserer kirchlichen Konstituirung aller­­nädigst zu gestatten,und unseren siebenbürgischen Bischof, dreai Freibern v.Schaguna,mit der Einberufung und Leitung dieses Kirchenkonzesses zu beauftragen,und dem­s selben zu ermächtigen,das Nöthige wegen einer Konskription der Kirchengemeinden und ihrer Seelenkumänischen National Rät­ sodann wegen Vornahme bei Deputittenwahlen zu die­­sem Kongresse in dem Banate veranstalten zu könne u dawit auf diesem Gebiete dermalen keinen eigenen Bischof haben. Dieser Kongreß hätte ferner die Aufgabe:a)die nöthigen Anträge über die staatsrechtliche Stellung un­­serer Kirche zum Staate zu formulirenzb)über die Ar­­twandirung der Vietnümer,Erzpriesterthümer,Pfarreien, KlösterJiber die Dotation der Oberhkrten,des­ Kurat­­klein-,des übrigen Kirchen-und Schulpersonals,sowie auch überhaupt über das Schulwesen-diese heiligste Auf­­gabe einer christlichen Kirche——zuberathschlagenzc)über andete,die innere Organisation,Ordnung und die Theilung der Temporalia betreffende Gegenstände gleich­­falls zu berathschlagen,und(1)über die Gegenstände sisich und c ein Elaborat zu verfassen,und wegen der gemein­­schaftlichen Behandlung hinsichtlich der beide Theile betressen, den Gegenstande und endlicher Durchführung desselben das Zweckentsprechende mit dem serbischen Kongresse vorzukehren.« Gegenüber der Meldung,als sei der ungarische Hofs­kanzler Graf ForgiLch am 19.d.M.von Sr.Majestät dem Kaiser in Venedig in Audienz empfangen worden,ist die»Wicen.Ztg.­«»in der Lage aufs Bestimmteste zu ver­­sichern-daß Graf Forg­isch weder damals in Venedig war, noch auch seitdem dort angekommen ip.«« Politische Buttdrchau,26.März.Gegenü­ber den wiederholten Aeußerungen Garibaldi’s und den fort­­gesetzten Rü­stungen des Turiner Ministeriums bringen die Blätter jetzt auch Mittheilungen,welche den doet herr­­schenden kriegerischen Absichten eben nicht günstig lauten. So schreibt der Turiner Korrespon­dent des,,thd.«un­­term20.d.: im Auftrage seiner Regierung hatte in diesen Tagen Mr.Hudson eine längere Unterredung,in welches­ er neuerdings auf die eventuelle Haltung Englands bei einem durch Piemont provozirten Kriege mit Oesterreich zurückkam und die Erklärungen wiederholte,die er Namens seiner Regierung vor einiger Zeit Baron Ricasoli in dieser Richtung gemacht hatte.Im Auftrage seiner Regierung sprach Mr.Hudson seine Besorgnisse wegen der Haltung der ,­Comitati di Provvedimento««aus und tadelte die provozie­renden Aeußerungen Garibaldi’ö,welcs er ganz frei von einem Angriff aus etcetten spreche und sogar die Verletzung deutschen Bundesgebietes in Aufsicht stelle.Er sei, sagte Mr.Hudson,von seiner Regieruug angewiesen­ zu er­­klären,daß-falls ein solcher Angriff erfolge und durch den­­selben die Regierung Viktor EmamieXs engagier werde,Eng­­land nicht unerl­m seine moralischeuntersützung entziehe­, sondernuöb­igenfalls mithere Waffen in der Hand dafür fors­ten werde,dag Oesterreich von keiner Seite her Hindernisse in dem Weg gelegt würden.Den auf seine Besitzungen erfolg­­ten Angriff mif eine Art abzuwerfen,daß derselbe sich säe die Zukunft nicht wiederhole.Auf die Frage Raetazzi’s,ob er von dieser unterkehtung offiziell Gebrauch;:schenken,s­e, antwortete Herr HudsonNY eine Regierung kn­ächtigt mich, nicht m­e­hrm zu erkläsen,daß Sie,wo ethnen am bes­­ten dünkt,den Inhalt unseier Unterredueig bekanntgeben können-sondern ich füge noch hinzu,daß es ihr sogar er­­wünscht sein wird,ihre Ansichten dem Parlament mitgetheikt zusehen.«« In den letzten Tagen macht auch denkst-Mena­­liche Mittheilung die Nagde durch die Blätter.Deswe­­reich,heißt es,k­atsch verpflichtet,Denezsgisek Napoleon beitrge exdcluxm von igxm ausgehmdexkVo:fsi­kagebe­­huslösung der römischen und der senetianischen Frage auf diplomatischem Wege und vermittels e­ine­ gemeinsa­­men Uebereinkommens der Großmächte keine Opposittkpu zu machen,z Obschon das Wien­er Kabinet nämlichst eine durch die Traktate von Billafranca und Zürich definirte Stellung nich­t aufzugeben beabsichtigt,willigt es dennoch ein,den vollendeten Thatsachen Rechnung zu tragen, wenn erst der Augenblick zur definitiven Reorganisation Italiens vermittelst eines europäischen Kongresses gekom­­men sein wird.Dafür sollen Oesterreich in der orientas­lischen,deutschen und anderen Fragen Konzessionen ge­­macht worden sein.—Der Ideengang ist zu chaotisch, als daß wir ihn recht begreifen könnten. Ueber die Verhältnisse in Montenegro und der Herzegowina liegen uns folgende Mitthei­­lungen vor :­­ Die hohe Sforte, lautet ein tűrftideő­stirtular, hat sich authentische Nachrichten über die Be­­rathungen verschafft, welche am 5. März die Bersammlung der Montenegriner und der Häupter der Infur­­genten in der Herzegowina zu Cetinje abgehalten hat. Die Beschläffe, welche in dieser resolutionären Versammlung gefaßt worden sind, haben, sowohl an und für sich betrachtet, als auch in Bezug auf das Licht, welches sie auf die Umtriebe in den rebellirten Gegenden werfen, eine folge Wichtigkeit, daß sie die Nummerfsamfelt der Hohen Pforte mit Recht auf fi. ziehen,. Der erste Akt der V­ersammlung war, ihre Unzu­­friedenheit über Lula Buffalovic auszuschredgen, da er unfähig sei, die Insurrestion zu leiten. Das Oberkommando wurde also auf den Minh Nicanor von Dutt übertra­­gen, der unverzüglich zum Oberbefehlshaber der Sinfurgenten ernannt wurde. Zugleich erhielten die Befehlshaber von Zubet, von Kracenje und von Dracenice, die früher unter Bufalosie fanden, einen neuen Woiwodhen in der Person des montene­­grinifáhen SBrieflers Pers Mantanovice und verpflichte­­ten sie, indem sie den montenegrinischen Gefegfober in Em­­pfang nahmen, die Regierung und Rechtspflege nach diesem Köder einzuh­üten und überhaupt dem Fürsten zu gebären. Diese Thatsachen bedürfen keines Kommentars.­­ Es ist nicht blos Ermuthigung oder heimlicher Beistand, welchen Mon­­tenegro den gegen ihren legitimen Herrscher noch jecht auf­­ständischen Bezirken zu Theil werden läßt. Montenegro hat offen die Susurrektion im Solde und leitet sie. Die einige Male wiederholten Senteflasionen an den Serbar-Efrem war­­en also nur dazu bestimmt, eine Haltung zu entlarven, die uun schon längst verdächtig fehlen. Heute ist über die Absich­­ten der Montenegriner kein Zweifel mehr erlaubt. Die kai­­serliche Armee, welche in der Herzeanwina die Unterwerfung der Redellen bezweckt, hat gegen einen Feind zu kämpfen, der offen dur Beute unterfläst wird, die sich einer sichern Straf- Infigien­ erfreuen. Wir hoffen, daß eine ebenso ffandalöse als ungerechtfertigte Haltung diesesmal eine kategorische Mitpir­­­nung von Seite der befreundeten Kabinete erfahren wird, und dag sie ung in den Augen Europas von einer Schonung dispensiren wird, die wir bis fest walten liefen." Weder die fehlgeiählanenen Unterhandlungen zwischen Dmer Pasha und dem Woiwoden Jutta Bulalo­vote erfährt man folgendes : Der österreichie Konsularagent, Henr Brcevitc, nahm Mitte Geber im Namen Omer Yaflas die Verhandlungen mit Du­­talovic auf. Das erste Zusammentreffen des österreicischen Konsularagenten mit Bulalosic fand am 17. Seber in der Suttostna statt, in Gegenwart zweier Agenten Derwish Pa­­rdhag, der NWopen Ddasie und Kukunte (2). Den Herzegge­twinern wurden die früheren Versprechungen gemacht: Amte­­file, Berbefferung der Verwaltung und Ausführung aller bis­­her eingegangenen Verpflichtungen. Man bot Dukalonte selbst den Titel eines M­oiwoden von Zubet an mit dem Gehalte eines türkischen Generals. Butaloore, verstimmt durch die gegen Jón­son Metangsie gesponnenen Intriguen und Fil­mens, Zeit zu gewinnen, lehnte die Unterhandlungen nicht scttändig ab, sondern sagte, er Wolle si eh­ mit feinen Glaubensgenossen besprechen. — Am 1. Márz hatte Breenie —

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