Pester Lloyd - Abendblatt, Mai 1862 (Jahrgang 9, nr. 100-124)
1862-05-23 / nr. 119
ber Peter Kloph gesellfaft, en endeit,, welche nur Durch eine Mirkfarbe on rafiu un son 1831 erfolgen kann, Die preußische Nepierung fann nichht umhin , Dies als eine unabweislidhe Nothunwendigkeit, und als Bes Dingung zu bezeichnen, von deren Erfüllung die künftigen Beziehungen Preußens zum Kurftante abhängen. Die Nachrichten aus Italien bringen vorzugsweise Einzelnheiten über den Tiroler Puff, die jedoch gegenwärtig kein besonderes Interesse mehr haben... In der Lombardie ist die Aufregung noch ziemlich lebhaft ; man unterzeichnet „eine Petition wegen Sreilaffung der Gefangenen. Garibaldi indessen bürgt für die Rufe und Hat in einem Gespräche mit Brofferio die Berzsicherung gegeben, so sehr er die Sreilaffung der Berhafteten wünsche, werde er Doch seinen Einfluß anmenden, um die Aufregung zu beihm wichtigen und das Bolt vor jeder nun besonnenen Demonstration abzuhalten. NR at tag 5 3 ist zu den Äußersten Maßregeln entschlossen, falls sie nöthig werden sollten. Dies scheint aber nicht ver Gall, denn nach ver , Verfeveranza" sind bereits viele minder Gravirte ohne Untersuchung freigelassen worden. Man versichert, sagt die , Armonia" , daß die preußische Sefandschaft der Regierung eine Note des Hiberreictichen Kabinets mitgeteilt hat, in welcher dasselbe so erklärt, jede Beziehung der österreichischen Grenze von Seite der Freimilligen als einen casus belli zu betrachteten. ‚Die Regierung habe daraufhin die energifehften Maßregeln zur Verhinderung dieser Beziehung ergriffen. SHHon hat vor seinem Abzuge eine Proklamaton an seine Truppen erlassen, worin er ihnen sagt, sie würden provisorisch von General Suques tommandirt werden, und in der Aufgabe, welche sie bei dem heiligen Vater zu erfüllen hätten, wäre nichts verändert. Man rief im ‚„‚Dingolo‘’ von 17. “ . Das Gerücht geht, „die Liberale Partei in Rom (wozu der größte Theil der Bürger gehört) organisire eine große und feierliche Demonstration, um den in Rom versammelten Bischöfen zu bereiten, daß der heilige Vater ala König keineswegs die Sympathien der Bevölkerung geniche, Die französische Essadre it son Neapel nach Algier abgegangen; Admiral Rigault wird ihre mit den letten zwei Schiffen am 25. b. folgen. Monsignor Tipale, Administrator der Diözese von Neapel, sammt mehreren Domherren und Mitgliedern des Kapitels vom 4. Sanuarius sind verhaftet worden. Prinz Napoléon begleitet den König auf der Heimreise, Piltor Emanuel hat versprochen, im Dektober die üblichen Provinzen wieder zu besuchen und nach Dalermo zu gehen. Bei der Nolle, welche die meritanische Trage in nächster Zeit zu spielen bestimmt scheint, glauben wir nachfolgende Note des „Moniteur” in extenso reproduziren att. Sollen : Die Berhältnisse, welche die neuesten Beschlüsse der Bevolmägtigeen N Merito herbeiführten, wer« ‚den Son der französischen und auswärtigen Breite verschrieben beurteilt. Um die Öffentliche Meinung aufzuklären, scheint er und an der Zeit, hier die Stipulationen der Konvention von London und die Instruktionen anzuführen, welche Herr v. Saligny und Vizeadmiral Julien de la Graviere zu Rathe zogen, als sie darauf verzichteten, mit den Bevollmächtigten des, Herrn Suarez zu verhandeln und unsere Truppen gegen Merito vorrüden leßen. Wir entnehmen diese Zitate den diplomatischen Dokumenten, melde bei Eröffnung der Sefsion "dem Genate und dem aeirgarbenden Körper mitgetheilt wurden. — Folgendes ist auerit die Einleitung der Konvention som Bl, Oftober, welche den doppelten Bwed anzeigt, welcher die gemeinschaftliahe Handlung Frankreichs, Orosbritanniens und Spaniens fi vorflechte : „Se. Majestät der Kaiser der Franzosen, Ihre Majestät die Königin von Spanien und ihre Majestät die Künigin von Örväbritannien und Leland, welche pur das willkürliche und veratorische Betragen der Behörden der Nepunkt Merito in die Nothivendig fett verlegt sind, von diesen Behörden einen ersprießligen Schug für Gut und Blut ihrer Unterthanen zu fordern und ebenso die Ausführung der von der Republik Merttv eingegangenen Berpfliäägtungen zu erheffen, haben fd verständigt, um unter fi eine Konvention zu dem Ziwedde abzuschließen, um zu einem gemeinschaftlichen Handeln zu gelangen und haben sie zu diesem Behufe ihre Bevolmncttäten ernannte. Die Artikel 1 und 2 dieser Konvention lauten wie folgt : Art. 1. Se, Majestät der Kaiser, . » „verpflichten sich, sofort nach Unterzeichnung gegenwärtiger Konvention, die erforderlichen Verfügungen zu treffen, um an die Küsten von Mexiko Tombinirte Land- und Seestreitkräfte zu felden, deren Stärke durch spätere Verständigung festgetet werden sol, deren Gesammtzahl aber hinreichend sein muß, um die verschiedenen Festungen und militärtigen Volitionen des merikantischen Küstengebiets nehmen und befegen zu dünnen. Die Befehlshaber der verbündeten Streitkräfte werden außerdem ermächtigt sein, die anderen Operationen vorzunehmen, welche an Ort und Stelle am geeignetsten erachtet werden, um den Eingangs gegenwärtiger Konvention erwähnten Zweck zu erreichen und insbesondere die Sicherheit der Ausländer zu wahren. Artikel 2. Die hohen Tontrahirenden Parteien verpflichten sich in den durch gegenwärtige Konvention vorgesehenen Strangemaßnahmen, für sich selbst seinerlei Territorialerwerbung oder sonftigen Bohheil zu erwerben und auf die inneren Angelegenheiten Mexikos keinerlei Einfluß auszuüben, geeignet die Rechte der merikantischen Nation , Ihre Negierungsform frei zu Wählen und zu Konstituiren, zu beeinträchtigen.” Der Sinn, welchen Die Regierung des Kaisers diesen Verfügungen beilegte, ist in folgendem Auszug aus den Sinstruftionen angegeben, welche der Minister der auswärtigen Angelegenheiten unter dem 11. November an den Admiral Sutton de la Gravliere richtete und die gleichzeitig den Kabineten von London und Madrid mitgeteilt wurden. „Das Interesse unserer Würde und Rücksichten auf dieimütiigen Verhältnisse des Litorals fordern ein rasches entscheidendes Resultat. Hauptäblich in Hinblick auf diese Eventualität wurde Ihnen ein Corps Landungstruppen zur Verfügung gestellt, welches nebst den anderen Militärkontingenter den Verbündeten die Mittel liefern wird, ihren Wirkungstreis auszudehnen. . Die Regierung des Kaisers nimmt an, daß entweder um die merkaniste Regierung zu erreichen, oder um die Durch Befegung der Safen ergriffenen Mafiregeln nachdrücklicher zu machen, Sie in die Nothiwendigkeit verfegt sein könnten, einen Malár ins Innere des Landes zu ‚tombiniren,, Der, wenn es nöthig wäre, die verblindeten Streitkräfte bis Mexiko führen würde. — IH brauche kaum beizufügen, daß noch ein anderer Grund Sie dazu seian Yaffen könnte ; die Nothwendigkeit für Die Sicherheit unserer Staatsangehörigen ging falls sie auf irgend einem Punkte des meriamten Gebiets — der erreichbar scheint — bedroht wären. Die verbündeten Mächte hatten, ich sagte es Ihnen, feinen anderen Zweck, als den in der Konvention angedeuteten; sie untersagen sich jede Einmischung in die Inneren Angelegenheiten des Landes und namentlich die Ausübung irgendwelchen Druces auf die Bevölkerung hinsichtlich der Wahl Ihrer Regierung. Es bestehen jedoch gewisse Hypothesen, die sie darbieten und die wir prüfen mußten. Es wäre möglich, daß durch die Anwesenheit der verbündeten Truppen in Mexiko der gesunde Theil der Bewässerung dahin bestimmt würde, aus Ueberbeuß an der Anarchie und aus dem Wunsch nach Ordnung und Ruhe, seine Kräfte zu vereinigen und in dem Lande eine Regierung einzufeßen, welche jene Bürgschaften der Energie und der Dauer gewährte, die allen Regierngen dafeldis fest der Befreiung gefehlt haben. Die verbündeten Mächte haben ein gemeinsames und zu Lebhaftes Interesse, Merito aus dem Zustande der gesellschaftlichen Auflösung sich erheben zu sehen, der jede Entfaltung seiner Hilfsquellen Yädınt, die Boden niedergelegt hat, unn es macht Stellung der Garantien Shage, welche die Vorsehung in seinen und die verblindeten selbst zwingt, von Zeit zu Zeit Expeditionen zu unternehmen, um sitnell wechselnden und unverständigen Gewalten die Pflichten einer Negierung in Erinnerung zu rufen. Dieses Interesse bestimmt sie, Berfudhe, die die ihnen bezeichneten, nit aufzugeben 5 sie dürfen denfelden die Aufmunterung und den moralischen Beistand nicht versagen, wenn sie und die die Initiative ergreifen und nach den Sympathien, weiße sie in der Masse der verantwortliger Redakteur : Karl M Weißkircher, der Besölesung finden, Aussiät gewähren auf die Herstelung eches Zustandes, worin den Interessen der Fremden und geboten würden, die ihnen bis jeßt fehlten.” An Tonfigen Nachrichten legt Folgendes vor : Das kurz gefaßte elern über dielegten Berlüste der Montenegriner lautet etwas ausführlicher : Die Montenegriner sollen nach blutigen Straßenkämpfen aus Mi fie, verdrängt worden sein und auf dem Naczuge die Häuser in Brand gefleht haben. Derwish Paola war am 17. in der Duga bis Tfhesme, 31, Stunden von Nilfie, nach mutigem Kampfe, der bis Sonnenuntergang dauerte, vorgedrungen. — Drei Angriffe der Montenegriner auf Zubzi. wurden zurückgeflgen. Indes főiernt Montenegro entschlossen zu sein den Kampf hartnädig fortzufegen, wie eine dem „Zemps“ aus Battarop zugegangene ältere Nachricht errathen lädt: Nach der Einnahme von Nilfte Chur die Montenegriner versammelte nämlich der Fürst seinen Senat und erklärte, daß sein Montenegriner sich für fest mit dem Aderbau beschäftigen dürfe, weil das Heil des P Vaterlandes es erbetfűe , daß ein jeder die Waffe zur Bekämpfung des Beindes ergreife. Diese Erklärung wurde mit Begeisterung aufgenommen. Tägli, fährt das Schreiben fort, treffen englische und französisge Metfende in Cettinfe ein. Ob sie bon Neugierde dahin getrieben werden, oder ob sie mit Aufträgen von ihren Regierungen versehen seien, weiß der Berichterflatter nicht zu sagen. — Die „Berlingische Zeitung“ bementirt es, oa Dänemark bei den europäischen Mächten „die Abhaltung eines Kongresses zur Schlichtung der deutsch-danischen Streitfrage angeregt habe. — In Aarau verhandelte am 15. b. Mm. der Große Rath bei start befegter Tribüne das Gefeh, welches endlich den Juden des Kantons die ihnen als Schweigerbürger zusommenden Rechte sichern sonl, und nach einfacher Berathung wurde dasselbe beinahe einsimmig angenommen. * Wien, 22. Mai. An der heutigen Barkörse machte sich, anfangs eine etwas festere Haltung geltend, ein Ftansfurter Börsengerücht, England, habe gegen den Einmarsch, der Franzofen in Mertle energisch Protestart , bewirkte einen empfindlichen Nachgang in Krebitaktien von 215.50 bis 212.20, in Nordbahnaktien von 2148 bis 2125. Die Börse nahm eine entstehen flaue Haltung an, in Krebitaktien, trat ein Haniqueartiges Aufgebot ein, Mmnodurch.sich der Kurs derselben weiters bis auf 208.80 brücte; gute Käufer, welche zu den gewisenen Kursen größere Kosten aufnahmen, bewirften wieder ein Höhergehen derselben bis 212,50, Nordbahnarzien hielten sich verhältnismäßig fest und wurden erkläfite Dividende mit 2148— 2121 ausgeboten ; Bankaktien anfangs mit 816 gegeben, erreichten wieder 826. Weberhaupt gestaltete sich die zweite Börsenhälfte viel günstiger , nachdem in den eingelaufenen Telegrammen das webenerwähnte Gerücht keine Betätigung fand, Staatsfonds sowmohl als Industrie-Efferten, welche anfangs unter Notiz aufgeboten waren, schließen wieder angenehmer. Baluten anfangs fast 1 pCt, über den gestrigen Schlußkurs gehalten, schliegen nur Y, pCt, höher, Schlußkurse + Krebitattien 213, Nordbahn 2138, Staatsbahn 274, Bantattien 827, Krebitlose 134,90, 1860er 96,80, Konbon 133,75, Silber 132,50, Sänefprefendruc von ; Männer, welche Emil Miller, Dorothengafse Mr. 14, Welt, 1862, — Verlag der Schuß, malte.