Pester Lloyd - Abendblatt, September 1862 (Jahrgang 9, nr. 200-224)

1862-09-27 / nr. 222

trußerordentlicheäikalentwicklunt fehlt sich in feinen,,Pro-« «cholosisH-F.Studieniiver Staat und Kirche­«zum Lampenn tragef zu einer krankhaften Weltanschauung bergegeben,aber wird telegraphiet . Hatte eine lange­ Unterredung: mit Rattaggi, — ferner ist nicht nur Benedetti, sondern auch iger. · s der italienische Gesandte in Pario,Ritter von Nigra,s als»jedoch"spä­ter sein»Allgemeines Staatsrecht­ erschien,­ nach Turin gegangen,man irrt daher kaum,wenn man diese Woche als eine solche bezeichnet,welche folgen­­schwanger für Italien werden dürfte.——Ein Turiner Korrespondent der»Deutsch.Allgem.Ztg.««schreibt: Nigra erhielt von Rattazzi Instruktionen,die vom Tone des letzten Zirkulars nur durch eine schärfere Betonung der drinenden Not­wendigkeit einer sofortigen Lösung sich unterschieden und von wichtigen Dokumenten über eventuelle Absichten Englands begleitet sind,falls keine entscheidende Antwort erfolgen sollte.Viktor Emanuel dringt darauf zu wissen,woran er ist,und er bestürmt Rattazzi um ein ener­­gisches Vorgehen Gleichzeitig wird dem»Tempo«berichtet,auch Rattazzi hätte seine Entlassung eingereicht,und der König habe die Entscheidung bis nach der Vermählungs­­feier sich vorbehalten.Derselbe Korrespondent schreibt: Die Abgeordneten von der Linken haben eine Petition an den König wegen Reni­derung seines Ministeriums entworfen.Auf dem Schriftstü­cke sind sie zwar blos mit ihrem Namen,und nicht als Deputirte bezeichnet,doch folgen ihre Unter­­schriften alle nacheinander,was der spetition eine Art von offizieller Bedeutung verleiht.Nach den Deputirten haben viele höhere Beamte unterzeichnet,deren gemäßigte politische Ansichten bekannt sind.Den Kloningeint die Sache unangenehm berührt zu haben,und man führt auch seinen Entschluß,sich über die Abdankung des ganzen Ka­­binetes erst nach der Hochzeit der Prinzessinåpia auszusprei­chen,auf diesen Zwischenfall zurü­ck. Die,,Korr.Havas««erfährt aus Rom vom 20.d­, daß Advokat Azuglia,derselbe der früher beim Er­­­scheinen der Brochü­re des AbbåJfaia so häufig genannt und schließlich von Kardinal Antonelli so kategorisch de­­mentirt wurde,wiederum mit einer neuen Brochü­re,be­­titelt:»Die wahre,heilige und nützliche italienische Lö­­sung der römischen Frage««hervorgetreten ist. Bei Allem stellt der Verfasser auf,daß Rom die Hatb­­stadt des Königreich erhalten werden müsse.Dies könne m­an nur durch Gewalt oder durch gütliches Uebereinkommen erreichen. Azualia verwirft die Anwendung der Gewalt, als das religiöse Gefühl der italienischen Bevölkerung zu sehr verlegend, Italien müsse sich also mit dem Pap­pe aus­­führen, der persönlich nit gegen die Unabhängigkeit und die Bestrebungen Italiens sei. Selbst Kardinal Ant ve nel­t, behauptet Herr Azuglia, ist ein Italiener, der sehn­­lichst das allgemeine Beste will. Diese Verführung kann aber nur unter a. Garantien zu Stande kommen: 1. die unaufhörlt von dem päpstlichen Stuhl begehrte Trei­­heit der Kirche. Der Payfı sol freie Gerichtsbarkeit über, das Episkopat und den Klerus besigen, frei und un­­abhängig in der Wahl seiner Bischöfe und in allen geistli­­chen Angelegenheiten sein, so daß­ alle Konkordate und das Kultusministterium in Italien überflüssig werden; — 2: 3 u­­finerung für den Bapfl einer versönli­­ten U­nabhängigkeit und souveränem­ Un­­verteilt akfett. Der Papst iut Niemandes Unterthan und übt seine geistliche Gewalt mit ‚vollkommener Unabhän­­gigfeit neben und im Schatten der bürgerlichen Gewalt aus . — 3. der Papst würde Ritter Emanuel und sei­­nen Nachfolgern und­ dem Titel senn Statt­­haltern (vicaires) die bürgerliche Regierung des gegen­­wärtigen Kirchenstaates abtreten, jedoch die D­berhoheit über denselben behalten. Auf diese Weise würde der Heilige Vater souverän und unabhängig bleiben und dabei aller Sorgen des weltlichen Regiments überhoben sein. Nach dem Advoluten Azugíta­s wären diese V­orschläge bereits von Herrn 9. Cavour gemacht und vom Kardinal V Antonelli in Beachtung genommen worden, Klebterer habe nur die Bedingungen des B­ariats auf alle Provinzen des Kirchengebiets auswehmen und deren Nachkehr an den betonnderte man die scharfe Auffassung,die nüchterne Rich­­tung,s«;die«­mächtige,—­weilinnerliche,——Dialektik,und da er die Anhänger seiner einstigen Doktrinen mit sich fortriß,­­so erhielt auch die Phalanx der guten Sache eine beträcht­lichertemärkungJn dem Stalag in der Theilnahme Blu­nt­­schli’s"««die"Garantie erblickt,daß die Weimarer Tage nicht­ in einseitiger Weise zum Wortheile einer Heiratens-­ gebeutet werden, fährt er folgendermaßen fort: jene Wiener Meetings, In deren Dunftpreis die MIR­ tranens sotan gegen Herrn Bluntschhli, em­porfätehen, kommen uns hier in Wert einigermaßen sonderbar vor, Bei all bent werden wir sowohl die Weimarer Tage mit Auf­­merksamkeit begleiten, als auch die Erklärungen der Frank­­furter Gegenversammlung, wenn auch nur aus der Ferne, mit Interesse verfolgen, indem wir überzeugt sind, daß man an jenem Tage, an welchem die deutschen Provinzen Oester­­reis unter der Aegide des europäischen Wilferrechtes In dem neben dem Bundestage gebildeten Parlamente vertreten sein werden, jene Stühle, meldhe in den Bersammmlungen vor dem­ Schottenihore und in der Herrengasse sest dem April::1561 Teer siehen, unter den Kuriositäten der Am­­braser - Sammlung zeigen wird, Wenn. Jemand­­ geistreich it, so faut er auf dem­ Papiere nach Belieben: dieses, aber auch jenes Verhältniß der Länder der ungarisen Krone zu­ den Übrigen Ländern der Monarchie sehr interessant und sehr geistreic, erörtern , bo) wird diese Frage nur an jenem Zage in Wirklichkeit gelöst werden, an welchem das Berhältnis des­ Österreichis­gen Bottes zu seinen deutschen Brüdern gelöst werden­­ wird. Wir glauben es, und zwar recht gerne, daß bieses Volk si von seinen beutfejen Brü­dern­ nicht logreifen will, nicht losreißen wird; dag nehmen wir uns, die Freiheit, al) das zu glauben, daß in diesem Falle das Verhältniß der ungarischen Krone zu den übrigen Bestandtheilen der Monarchie ipso facto im Sinne der Adressen von­ 1861 festgestellt ‘sein wird. Im Verlaufe der legten Jahre wurden In Deutsch­­land viele verschiebenartige , theil­weise ganz unniüse Bűder gegen und gedruht ; während dieser Knoche wurden bei uns viele versiebenartige , theilweise abgeschmachte Wige gegen die Deutschen gerisfen. Wenn es aber auch behauptet wird, daß wir Feinde sind, 19 glaube ich es da nichjt , und zwar aus dem Grunde nit, weil die eine Partei nur in dem Balle ihre Angelegenheiten ihren Wünschen entsprechend ge­­löst sehen wird, wenn auch die Angelegenheiten der anderen Partei in der Art geordnet sein werden, wie sie es wünscht. Daher kommt es, daß sich die ungarischen Staatsmänner mit der Angelegenheit der inneren Regelung des deutschen Reiches, mit dem Verhältnisse Ungarns zu Deutschland und burg dasselbe zu den österreichischen Provinzen, und wieder mit dem­­ Verhältnisse zu bieten legteren und dur biefelben in Deutschland nit erst fest gestern , nicht erst selt 1848 erchäftigten. Die Archive von Simaneas und der Churpfalz in München würden,, — wenn noch ein Beweis nothwendig wäre, — BZeugniß davon geben, daß diese Frage unseren Rätern nicht bies formlos „vorschwebte‘,, wie jenem Mini­­sterpräsidenten,, fordern ,das ihre Lösung bei uns auch vere fucht wurde und zwar in mehr als einer Form, Ferdinand I. und Zápolya, Szyeshazy und Bocstay, Esterhásy und Bethe­len, die Palfy’s und Rafóczy’s bespäftigten si mit ihr gleichmäßig. Politische Kundschat, 27. September. Die Tage, an denen Ritter Emanuel die Vermäh­­lung seiner Tochter feiert, werden für ihn nicht frei von schweren politischen Sorgen sein. Eben heute findet die Trauung der Prinzessin Pin fatt, und gerade jebt müs­­sen auch die mächtigsten Entscheidungen in der italieni­­fen Hauptstadt getroffen werden, Prinz Napoleon, te een em as

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