Pester Lloyd, Oktober 1862 (Jahrgang 9, nr. 225-251)
1862-10-09 / nr. 232
rechten, ration Tipungaeische Bodenkreditairft.311. Isixeegt,7.Oktober.Aus den smnenstiicken,recen Mittheilung wir in der vergangenen Woche beenden Wunschen Lesern die Bedeutung der unngarischen Bodenkreditanstalt Hur geworden, nach langen Jedermann wird eines Institutes begrüßen , in außerhalb Bieleicht wird man mit Froude das Entstehen welchem Der vaterländische Grundbefig jene stärfenden Quellen er früher oft Irrfahrten , an entfernteren, gelegenen Punkten aufsuchen mußte, den Verhältnissen später Fahr, welches ursprüngliche Idee neue Erfahrungen gefestiget, und bag das Programm der Anstalt Die turch große Summe der Praris Die in ihrer heutigen Organtjener Lehren zu Nusen gerat hat, welche aus dem vorgeschrittenen Standpunkte der Wissenschaft und aus aller mittlerweile entstandenen Kreditinstitute zu ziehen sind. In der That wird man sich gestehen müssen, daß von den drei Wegen, welche dem Kreditbedürfnisse des Grunpbefites Befriedigung versprachen, der zwemäßigste gewählt worden ist, en Landegsinfik 14. Gefesartikel fi Augsicht stellte. Aber die Leberstände, welche Erfahrungen der festen Jahre Niemand, teine Erwägung bedauern wird. Institut, welches unter den Aufvitten der Negierung die so einleuchtend geworden, daß der den Verhältnissen eine nur einigermaßen undvon diesem Wege dafür, ein den, dem wechselnden Einflusse politischer Jdeen zu entstanentziehen, und dasselbe im Dienste rein ökonomischer Interessen zu erhalten. Kreditgesellschaft mit spekulativen Tendenzen rufen, indem man auf dem Wege einer Aktienemission müssen. fich die , Ein speziellen Vorzüge die der Darlehenswerber bedacht Der einzige Weg, den man mit Aussicht auf Erfolg rücksichtlich des angestrebten 3wedes betreten konnte, war Demnach die Errichtung eines Pfandbriefinstitutes, gegründet auf die Assoziation und die Kredit des Grundbefises gegenseitige Bürgschaft Modalitäten Resicht genommen, zur Entfaltung zu die zerstreuten kleinen Kapitalien Fonzentritt, und der Belehnung des Grundbefiges die möglichst hohe Verwerthung derselben auftrebt. Solches Imstitut aber hätte kaum dem Brundbefiß eine erwünschte Krediterleichterung gebracht, denn seiner Natur nach schon hätte es mehr auf die Interessen der Aktionäre wie auf Terrnpor triefen. Abgesehen von diesem leitenden Grundgedanken wurde aber auch bei der Organisation des Instituts auf alle jene welche geeignet sind, von werten in der Folge Gelegenheit finden, ein näheres Eingehen auf die einzelnen Bestimmungen der Statuten von Pfandbriefen angewiesenen Institute unterscheidet. Im Bezug auf die Kreditgewährung die des Instituts hervorzuheben, für heute beschraufen wir uns, darauf hinzumweisen, wie voribeilhaft Geschäftsgebahrung der ungarischen Anstalt in ihrer Mannigfaltigkeit, von der engabgegrenzten Wirkungsspäre der preußischen ausschließlich aus wird die ungarische Anstalt, so weit es mit dem Prinzipe der Sicherheit vereinbar ist, von den Liberalsten Motiven geleitet. Sie geht in ihren Darlehen bis auf ein Minimum von 1000 ff. ($. 4) hinab, und dehnt somit ihre Thätigkeit auf die weitesten reife ($.. 57)" jenes Grundt und nach der sollen Werthes belehnt, und wird loffen. In der Ermittelung des Werthes In der billigsten Weise vorgegangen, Wir und Hoffnungen erweden, und dur hier Indem zwar ($. 99) die von dem Befiker entrichtete Drunsteuer als Schlüsfel genommen wird, er jedoch dem Entlehner (§. 60) freisteht, eine formelle Schälung seines Gutes wollen täuschende zu beim Gesagten geht deutlich hervor, was der beimische Grundbefiger berechtsat ft, von dem Wirken des neuen Institutes eine große wesentliche Skrediterleichterung zu erwarten, it, die vorhandenen Kapitalien seine fanguinischen Versprechungen nicht den Stand der Anstalt erschweren. Vielmehr glauben wir daran erinnern zu müssen, was das Geld bet ung eine gesuchte Waaren, und der vaterländische Handel allein im Stande dessen ungeachtet sind wir der Ansicht, lV.—»..— 2 zu absorbiren. Aber Brandbriefe der Bupenkreditanstalt sich eines sortheilhaften Murfes erfreuen werden, und sich Demgemäß das Berhaltung der Verzinstung zu Gunsten des Grundbefssers gestalten wird. Die Planpbrisfe sind nämlich durch die ausreichendsten Garantien gedecht, sie sind als die Merdezeichen eines Privatinstitutes vor den Strömungen des Staatesredites sichergestellt , und ihre Vermwertbarkeit muß in dem Maße steigen, als sich der Reservefond der Anstalt durch die statutenmäßigen Zuschüsse vergrößert. Die Pfandbriefe der ungarischen Bodenfrecttanstalt empfehlen sich demnach nicht nur dem kleinen Kapitalisten, der eine sichere Geldanlage sucht, sondern sie dürften auch von den finanzellen Gesellschaften des Auslandes für die Plackung größerer Summen verwendet werden, und in der That sollen bereits dem Grafen Franz II y von Seiten eines belgischen Institutes Anweutungen in diesem Stimme gemacht worden sein. “ Wien, 7. Oktober. Privatbriefen aus Pest entnehme ich, das man sich dort mit dem Gerichte trägt, Graf Sorgac habe sich bei Sr. Majestät dem Kaiser über den bekannten Artikel der „Donauztg.” beschiwert ; der Monarch hätte jedoch die Klage fast aufgenommen und schließlich von Hofkanzler angemiefen , sie mit der Sade an die ber treffenden Minister zu wenden . Ich bin in der Tage, Ihnen mit Bestimmtheit zu melven,, daß der Herr Hoffanzler eg nicht der Mühe werth gefunden hat, dem fraglichen Artikel der „Donauztg.“ gegenüber irgend welche Schritte zu thun, daß er also bei dem Monarchen nicht gefragt und Se. Majestät demnach die Beschwerde nicht fort aufgenommen haben konnte. Ueberdies versichert man im hiesigen wohlunterrichteten Kreisen, daß der Herr Hofkanzler im der Audienz, welche er vor der Abreife Sr. Majestät hatte, mit gewohnter Gnade aufgenommen worden sei, und daß der Monarch mehreren, nicht unwichtigen Vorträgen des Grafen Forgadh die allerhöchste Genehmigung zuzusichern gerubte. Vielleicht erfahren wir bald nach der Nachfehr Sr, Majestät Öenausres fiber vieselben. Die ungarische Hofkanzlei hat bezüglich der bekannten Petition der Branntweine und Sporrtugfazbrisanten in Unterungarn eine befürwwortende Note an das Inanzministerium gerichtet. Dieselbe ft in sehr warmem Tone gehalten, und beleuchtet Die Petition auch vom Stanßpunfk.des Staatsinteresses. Sehr treffend wird herz vorgehoben, daß dieVerschiedenheit der Verhältnisse dieses Industriezweiges eine verschienenartige Behandlung erheirscht, es wird darauf hingerwiesen, daß in Ungarn nicht wie in ansderen Kronländern, zur Erzeugung geistiger Slüffigfesten eigens hiezu bestimmte, sonst nicht verwendbare Rohproduste und Abfälle, sondern die mit vieler Mühe und bei dem hohen Taglohne mit großem Kostenaufwande erzeugten Körznerfrüchte und Ähnliche als Lebensmittel u. s. w. dienenden Bopenprodukte verwendet werden, und wie die durch die Brotduktiongsorten eine solche Höhe erlangen, daß bei einer gleichmäßigen Besteuerung der erzeugten geistigen Slüffigkeiten in allen Ländern eine Konkurrenz der ungarischen Branntweinund Spiritusfabrikanten mit denjenigen der übrigen österreichischen Provinzen gar nicht denkbar is, die Spiritusfabrikation also in Ungarn fattisch unmöglich gemacht wird. Weiters wird dem Finanzministerium nahegelegt , daß die heurige sehr mittelmäßige Ernte, namentlich die anhaltende Dürre und der bievard herbeigeführte Mangel an Diehfutter, die Körnerpropuste vertheuerte, Dieselben der Verwendung zur Fabrikation geistiger Flüssigkeiten entzog, somit also ohnehin eine Minderproduktion in Spiritus eintreten dürfte. Schließlich wird an die Erleichterungen erinnert, welche in früheren Jahren der ungarischen Spiritusfabrikation gewährt wurden und die Empfehlung bverfelden zur möglichten Berücsichtigung auch durch manches politische Moment unterslüßt. 2. Agtanı, 6. Oktober. Heute habe ich wieder einen Fall zu registriren, in welchem die frontisch-flavonische Hofkanzlei mit oder ungariischen Hoffangler, u 3. in einem der wichtigsten Zweige der öffentlichen Verwaltung, Hand in Hand geht. Vor dem Sahre 1848 hat nämlich Kierlands für die öffentlichen Schulangelegenheiten ein „superior scholarum director” bestanden, während zur Zeit der absoluten Regierung die sogenannten Schulräthe und Referenten der f. f. Statthalterei eingeführt, jedoch nach dem 20. Oktober 1860 disponibel erklärt wurden. Da die Schulangelegenheiten jedenfalls eine sorgfältige Ueberwachung nach jeder Richtung hin erfordern, mit Nachsicht auf das bestehende System aber weder Die eine noch die andere Gepflogenheit gegenwärtig bierlands eingeführt werden kann, so hat unsere Hofkanzlei den in Ungarn eingeführten Usus als Den Kraftifosten anerkant, wo nach dem 20. Oktober sowohl die Schul- als auch die Kirchenangelegenheiten einem Referenten bei neuerrichteten ungarischen Statthalterefrathes (gegenwärtig in der Person des Domherrn und Titularbischofs Danielis) anvertraut wurden. In Folge bessen machte unsere genannte Hofstelle bereits im Monate August d. 3. Sr. Majestät den Vortrag, das beim hiesigen fön. Statthalter etrathenleich jenem in Ungarn die Stelle eines verartigen Schulreferenten neu freirt und mit thunlichster Beschleunigung befegt merve. In Bezug auf die Befoloung desselben bat das Finanz-Ministerium , welchem der Gegenstand vor der Absendung um das katserliche Kabinet zur Bezgutachtung übermittelt wurde — gar seine Schwierigkeiten erschoben ; und so hoffen wi r in der fürgeften Frist den wichtigen Wolten eines Referenten für die Schhuss und Kirchenangelegenheiten bei dem hiesigen königlichen Statthaltereivarhe bereist zu sehen. Wie ich aus verläßlicher Quelle erfahre, ist hiezu Der vom legten frontische flauerischen Landtage berannte Domherr Franz Nady bereits befrankrt. Auch sol die Einführung der in Ungarn bereits filternisirten sogenanneten Schulinspektoren nahe bevorstehen. Während jedoch in Ungarn 4 solche Inspektoren bestehen, wird Einer bierlands genügen. — Unser Stadtmunizipatium hat si durch längere Zeit geweigert, die Strangsprotokolle des Gemeinderathes dem Statthaltereirathe zur Einsicht vorzulegen. Nunmehr ist eine Verordnung des festeren herabgelangt, worin dem ersteren unter persönlicher Verantwortung sowohl des Bereisenden als auch jenes einzelnen Gemeinderathes und Magistratsbeamten aufgetragen wird, die erwähnten Situngsprotokolle sogleich vorzulegen. Im Der rechten Stellung des Gemeinderathes wurde beschlossen , dieser Aufforsderung zwar nachzukommen, jedoch gegen vieselbe bei der Hofkanzlei Beschwerde einzulegen. — Die Stopbahnsgefellschaft hat aus Anlahrer Eröffnung der Steinbrüch- Siffefer Bahn von hiesigen Armen 500 fl. und jenen in Siffef 200 fl. gespendet, wofür verselben son Seite des hiesigen Statthaltererrathes im von heutigen Blättern der Danf ausgeprücht wird. Der Finanzausschuß für 1863 hielt gestern Vormittags In Wien seine erfledigung. 5 In derselben refehrte zunächst Abgeordneter Baron Tritt üler das Budget des Hofstaates. Nach kurzer Diskussion, bei Welcher es ich um die Zwedmarigkeit einer gefeglichen Feststellung der einzelnen Positionen dieses Etats handelte, wurde der für 1863 mit 7.458,709 ff. (um 1.331,500 fl. mehr als für 186?) veranschlagte Aufwand angenommen, nachdem man aus Blinden der Rücsicht gegen den laiserlichen Hof von einer Debatte über die Höhe der einzelnen Positionen Umgang genommen hatte. Aus dem Dortrage des Referenten sol zu entnehmen gewesen sein, mag bei der bedeutenden Erhöhung dieses Etats gegen 1862 der Aufwand eines im nächsten Jahre bevorstehenden Fürstentongreffes zu Wien, sowie der außerordentliche Aufwand anläßlich der Vermählung eines kaiserlichen Prinzen in Betracht genommen wurden. Nach Erledigung dieses Etats referiste Graf Hartig Über das Erforderniß des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten. Der Ausschuß gelangte bis zu der Position für den Militärbevolmächtigten in Frankfurt a. M. Die diesem Erfordernisse vorhergehenden Positionen gaben keinen Anlaß zu eingehender Debatte , bei der Position für den Militärbevollmächtigten aber wurde der auch bei dem Budget für 1862 in Anwendung gebrachte Absticch der Hälfte der Funktionszulage mit 6300 ff. , trug der M Widerrede seitens des Ministers Grafen Nechberg und des Abgeordneten Stabel, auch für 1863 aufreterhalten. Der Achtundvierziger- Finanzausschus für 1862 beschäftigte si im seiner gestrigen Abendfigung mit der ends giftigen stylistischen Feststellung der Bantatte. Sämmtliche Partien der legteren (Statuten, Replement, Nebereinformen sammt Gefeh) wurden ohne wesentliche Korrektur in der von dem Berichterstatter vorgelegten Fasung angenommen. Das Ministerium nahm bei dieser Gelegenheit Anlaß, die Aufnahme zweier neuer Bestimmungen anzuregen. Die eine dieser Bestimmungen sollte ausdrüden, das, in Anbetracht der festgelegten Sehnittheilung zwischen Bank und Staat, der Finanzverwaltung seine statutenwidrige Sinflußnahme auf die Geldäftegebattung der Bank zustehe . die andere Bestimmung sollte ausbrüchen, das von der der Bank für den Fall einer Suspension ihrer Barzahlungen angebroßten Entstehung des Privilegiums der Ralf einer im Wege der as verfügten Suspension ausgenommen sein soll, ein Antrag Übrigens, der, vom Abgeordneten Szabel im Laufe der Berathungen über die Statuten eingebracht, som Ausschuffe bereits einmal abgelehnt worden war. Beide Anträge des KEM wurden vom Ausfchufe als feldfiderständii, überdies die Berathungen als abgefiäloffen und die gefaßten Beschläfe als feziehend angesehen. In Folge dessen wurden die beiden Anträge, ohne daß fs jedoch der Ausruf in merito gegen Kiefelden erklärt hätte, abgelehnt, und dürften Kiefelden im Laufe der Berathungen im Laufe vom Finanzminister neuerlich vorgebracht werden. Der Dringheitsantrag, den der Abgeordnete Brosche betreff3 der Aufhebung des Vergleicsverfahrengs in der heutigen Sibung des Reichsratbes einbringen sol, zählt bereits 35 Unterschriften; wie es heißt, werden auch noch Mitglieder der polnischen und cgechischen Fraktion vonselben unterzeichnen. Der Antrag selbst lautet : „In Erwägung, daß der durch das im Jahre 1859 eingeführte Vergleichsverfahren bei Zahlungseinstellungen von protokollisten Handels und Gewerbsleuten und Fabrikanten beabsictigte Zwednit erreicht wird, sich biebel vielmehr notorische Mitbräuche seltene unsehlicher Schuldner eingefhlichen haben, welche dem Handel und Geschäftsverfehr empfindliche Nachtheile zugefügt haben und noch weit größere besorgen lassen; in weiterer Erwägung, daß bei dieser Sachlage die selber anwendbar gewesenen Borsschriften, ungeachtet folge in Bezug auf Schwefigfelt und Kostspieligkeit sehr Birles zu wünisen übrig lassen, doch in den Vorzug verdienen, 6 Hbrigens der hohen Regierung freisicht, durch Einbringung einer neuen Konkuriorenung auch diesen Mebeständen zu begegnen; in enelicher Erwänung, daß dieser Gegenstand durch die im vorigen Sabre in diesem Hause gepflogene umtändliche Verhandlung bereits jeden Mitgliede des Hauses vollständig bekannt geworden ist, der Drang der Verhältnisse aber die balvtalte Abhilfe erheirscht — wird der Eintrag gestellt : Ein hohes Haus wolle I. nachstehendes @efeg, giltig für alle im engeren Reichsrathe vertretenen Ränder, beschließen : „Art. 1. Das mit Ministerialverordnung vom 18. Mai 1859, Nr. 90, Reichsgefeg statt, Fundgemache Vergleichsverfahren bei Babelungeetittelungen von Protsfahrten Handelse- und Gemwertsfeuten und Kabrifanten, sammt allen darauf bezugnehmenden nachträglichen Verordnungsen, Insbesondere jene vom 15. Juni 1859, Nr. 108 — 14, Suft 1853, Nr. 129 — 1. August 1859, Nr. 143, t wird aufgeboten, Art. II, Auf jene Fälle, In welchen das Edift zu dem Zweckk der Vergleichsverhandlung bereits angeschlagen worden ist, finden die gegenwärtigen Bestimmungen seine Anwendung, und sind die Bee den außer Wirksamkeit gefegten Vorfährten zu Ende zu führen, Art. III, jene Fälle hingegen, In welchen das Edikt zum Ziede der Vergleicheverhandlung an dem Tage der Kundmachung des gegenwärtigen Gefeges noch nicht angeschlagen war, sind unverzünlich an das zur Eröffnung des Konfurses berufene Gericht zu leiten, » Ret.1«ist.Mit dem Vollzuge der gegenwärtigen Verordnung werden dee Justiz-und der Handelsminister beauftragt. II.Wolle das hohe Hauss sei der Behandlung dieses Antrages alle nach §. 41 der Geschäftsordnung zulässigen Abkürzungen des Verfahrens eintreten lassen.“ Der besannte offiziöse Wiener Korrespondent der „Prager Ztg.“ erklärt die Repräsentationen ver febenbürolihen Kommissionen als einen Berfuch „um den Anschluß Siebenbürgens an die Gesammtstaatsverfassung, wenn nicht zu veretteln, so doch so lange als möglich hinaus zu schieben”, — und fügt hinzu, daß die kaiserliche Regierung entschlossen ist, die Munizipien der ungarischen Komitate und Distrikte und ver Szöfler Stühle Siebenbürg eng an Fonstituiren, „ohne weiter die Mitwirkung der Wiverspenfilgen in Anspruch zu nehmen.“ Sur Tagreöneichiäte. Bert, 8. Oktober, le man erwartete, hat die Luriner Regierung von der Amnestie für Garibaldi und seine Mitschuldigen die Deserteure ausgeschlossen. Der Einwand legt nahe, dak, wenn man sehon gegen die Schuldigen vom Militärstande größere Strenge anwenden wolle, Garibaldi doch auch General der italienischen Armee sei. Doch darum kümmert sich Herr Nattazzi nicht, er hat das erprobte Mittel , um der Unzufriedenheit überall ein Ende zu machen. Nach dem neuesten Defrete wird Sizilien — angeblich wegen der häufigen dort vorgefallenen Mordpthaten — entwaffnet. Nur die Nationalgarde im Dienste behält die Waffen. Ueber Saribaldis Zustand legt und folgende interessante Mittheilung vor : Die Berichte der vier Aerzte, welche Garibaldi besufen, sind sehr günstig und lassen eine vollständige und nahe Heilung erwarten, £elber wird ihre Ansicht von anderen kompetenten Aerzten nicht getbeilt. Nach der Meinung des Dr. Palasciano ist die Kugel in der Wunde zurücgeblieben. Dr. Cipriani , welchen Garibaldi’s Freunde nach Barignano fehlten, stimmte ihm bei und wollte die Kugel herausziehen. Es stehen also zwei Ansichten einander gegenüber. Die Aerzte, welche Garibaldi behandeln, Ripart, Prandina, Baille, Albanese, ferner die Professoren Porta aus Bologna und fometti aus Florenz und endlich Dr. Partridge glauben, die Kugel sei nicht in der Winde, und daher werde nach beendeter Eiterung bie Bernarburg eine Schwierigkeit vor sich gehen. Dagegen $Pa- Yasdang und Esphant und mit ihnen Dr. Nibolt, welcher Garibaldi glei das erste Mal in Spesyia untersuchte, behaupten, die Kugel sei in der Wunde, es würden sich dabei nach vollendetem Eiterungsprogesse Defihware bilden,welche immer löher an dem Beine aufsteigen, und das Blut verderben, und dann würde es zur Amputation zu spät sein. Die aste Partei stützt ihrurtheil auf den etwa sonderbaren Grund-»vaß man die Kugel nicht finvet««,weiter auf den Umstand, daß Stücke von Lebee und Wollfloss,welche die Kugel aus der Kleidung ausstieß,durch die Eiser nun herausgekommen sind,da sie doch naturgemäß hinter der Kugel sein müßten,wenn diese noch in der Wunde steckte. Dem leeren Ackzieb kxmetken erstens die unnamtliche Besustung des Voedekfußes von dem Schienbein abzeigt an,daß sich ein fremdekörper zwischen den Knochen befindet,ferner habe die Wunde nie eine Messnung.Wenn also die Kugel herausfiel, so könnnte sie nur in Folge des Widerstandeö den Knochens zurückgerellt sein.Da es ei aber nicht anzunehmen,denn bei der geriinsten Entfernung,aus welcm geschossen wurde(kaum 200 Metres), fidh und vergeblichen. des Landes welche die auch weniger Inslebenrufung bed Grundbefiges Man hätte nämlih erftens tutes Leben rufen können, wie bei 3. 1848 mit biesem Spitemes erwachsen Ein zweiter, und wurc die er verspricht, verlodender Weg, Aus winmet, findet, e8 der mit Stunde gestatteten , wenn man selbst find, die ver Anstalt das Ablenfen E8 gibt eben Feine Bürgschaft zu durch erst in’S Toben vwornehmen bringen, im in vergeblicher Erwartung vahingestrichen, find gerade durch bag die so bewenft , daß jedes dir glänzenden Resultate, wäre der gemesen , eine aus. Ferner Hälfte sein Wir die Emission wird feines RER a EEE Der Mühlhauser Tumultsprozeß. Wir Haben gestern das Urtheil mitgeteilt, welches das Schwurgeld zu Mohrungen (Preußen) nach neuntägiger Vershandlung gegen die Mühlhauser Tumultwanten gefällt. Der Sachverhalt, welcher der Anklage zu Grunde lag, ist folgender : An den lebhten Tagen vor der Wahl is in Mihlhausen allgemein gesprochen, es werde am Wahltage nicht gut abgehen, die Demokraten (die namentlich bezeichnet wurden) würden wohl Brigel bekommen , es würden ihnen die Fenster eingeworfen werden. Unter den Arbeitern ist erzählt, der Bürgermeister selbst habe gesagt, vor der Wahl sollten die Beute ruhig bleiben, nachher künnten sie thun, was sie wollten, er werde nichts sehen, wenn auch die Firmsteine vom Dache kämen. Am Tage der Wahl, nach Beendigung derselben (28. April) sind in dem am Markt in Mihlhausen belegenen total des Kaufmanns Koch mehrere Personen in der Dierflube anmwesend,, welche mit der daran liegenden Schenfflube burg, eine Glasthüre verbunden if. Zu gleicher Zeit ist das geradeüberliegende Schanklokal des €, Zäkel von Bürgern und einer Menge Arbeiter gefüllt. Bald nach 12 Uhr kommen fämmt Ude Gäste aus dem Säkel’schen Lokal heraus und stellen in Haufen auf dem Markio fid auf. Ein Trupp Arbeiter, etwa 10 bis 15 Mann, begibt von dort eiligen Schrittes fid hinüber zu Rod, Sie verlangen hier Branntwein, erhalten aber von Koch die Antwort: „Ich gebe Euch heute Feinen Branntwein, Ihr habt schon genug getrunken, fommt morgen, wann bekommt Ihr so viel Ihr haben wolt!" Ms jeßt aber das Verlangen nach Branntwein pilemisch und drobend wird, ertheilt Koch seinem Gehilfen den Auftrag, den Leuten Schnaps einzushenfen. Während dieses geschieht, treten mehrere Arbeiter an die Verbindungstehre der Bierstube, frieren doch biese die in der Stube befindlichen Gäste an und fiefen Schimpfworte gegen sie aus. Es treten jegt vom Markte her immer mehr Arbeiter in die Koch’sche Schenkstube ein, fest fon mit dem Rufe: „Wo sind die Demokraten, die müssen bluten, die müssen aufgehoben werden!" Das Gedränge an der Thüre zur Bierstube wird immer größer. Die Thüre wird einige Male von den Gästen fllrschweigend geschlosfen, aber immer wieder von den Arbeitern aufgeoßen. Man versucht, die aufgeregten Arbeiter zu beruhigen, man erhält aber zur Antwort: „Was, Ihr wolt Garpisten sein? Spisbuben seid Ihr, Ihr seid Alle Spigbuben, Ihr müßt heraus, hr müßt bluten !” Und jegt dringen plopid Die Arbeiter in die Bierstube ein und schlagen sogleich auf die hier befindlichen Gäste mit Fürsten, Geideln, Stühlen 108. Die vier Gäste, die allein, während die Uebungen durch die Hinterthür fliehen, sich zur Wehre fegen, müssen bald erheblich verlegt ebenfalls die Flucht ergreifen. Dann werden von den Arbeitern die Stühle, Gläser, Benster zerschlagen Life umgeworfen und besädigt. Darauf zieht die Notte unter dem Rufe: „Mit Gott für König und Vaterland !” vor das Haus des Kaufmanns Lehmann und weiter vor mehrere andere Käufer, welche alle mit Bewolt erbrochen und im Innern total verwüstet werden. Nachdem die Zumultuenten, engeítört von Woltzel und Birgerschaft, 4 Stunden lang ihr Wesen getrieben, wird endlich durch ein Säger-Detachement aus Braunsberg die Ruhe wieder hergeft:lt. Der Besammtschaden beträgt circa 2000 Ihle. Die Anklage bezichigte 46 Personen, Arbeiter und Knechte, der Zusammenrottung und Zerstörung, 2 Töpfermeister der Derleitung zur Zerstörung von Defen und den frühern Kommissionär Sleicher, das dieser die Exzesse organisirt und geleitet habe, solwie endlich einen der erstern zugleich einer erheblihen Mißhandlung, der Theilnahme an einer Schlägerei und einen der Erpressung. Die Angekragten, zum größten Theil Landwehrmänner, und bis dahin unbeflohene Leute, erklärten Alle sich für „nicht schuldig“, 618 auf Einen, hefften Geständnis aber der Gerichtshof nicht für ausreichend erachtete. Sie gaben an, aufgeregt wordben zu sein durch das Gerede, die Demokraten, die jegt Korfchrittsmänner hießen, wollten den König ablesen, sie wollten selbst regieren, den Grafen mehr Steuern auflegen, ihnen an Land nehmen und dann die armen Leute statt des Viehes in das See spannen. Aehnliches hätten sie auch in mehreren Slugblättern, die der Bürgermeister habe vertheilen hasfen, namentlich in dem Schmeling’then, welches Die Landmehrmänner bei der Kontrolversammlung erhalten hätten, gelesen. Im Webrigen unwiderriefen fatale ihre in der Baruntersuchung abgelegten Geständnisse. Mehrere behaupteten insbesondere im Widerspruch mit ihren früheren Angaben, buch den Kaufmann Koch, der ihnen bei ihrem Eintritt in sein &otal mit den Worten : „für Euch, gemeinen Pöbel habe ich meinen Dranntwein” solchen verweigert hätte, und durch einzelne Gäste aus der Bierstube, die zuerst geflagen hätten, gereizt zu sein. Auch hätte der Bürgermeister, als er bei koch erfchlen und als mehrere Arbeiter ihm ihre bintenden Wunden zeigten, ihnen gesagt : „jet schlagt sie tüchtig, aber hier ist genug, zieht weiter !" Die Bernehmung der Zeugen, deren ca. 85 erfjienen waren, bestätigt jedoch die Anklage in den meisten Punkten. Sämmtliche Zeugen, die über den Anfang des Zumults im Koch’schen Hause gehört wurden, stellten diesen so dar, wie ihn die Anklage behauptete. In Betreff des Bleifcher, der selbst angab, immer betrunfen und selbst häufig am Delirium Erans gewesen zu sein, und der aus diesem Grunde seine Kenntniß haben wollte von dem, was er gethan und gesprochen (er meinte, bat er nur den Auftrag des Bürgermeisters die Arbeiter für die konfernative Partei zu gewinnen, ausgeführt hätte) geben einzelne Angeklagte an, Daß er ihnen und andern Arbeitern in den legten Tagen vor der Wahl Schnaps versprochen hätte, wenn sie am Wahltage aut ferlagen würden, und befundeten mehrere Zeugen, daß er schon vorher ziemlich genaue Angaben Über die bevorstehenden Brzeffe gemacht, si auch eines großen Einflusses auf die Arbeiter gerühmt hätte. Die Vertheidigung machte geltend, daß dur die Mahlagitationen, die in Mühlhausen durch die Ortsobrigkeit geleitet seien, und insbesondere durch den Einfluß des Bürgermeisters Sritsch Die Begriffe der Angeklagten zur Zeit der That derart verwirrt gewesen seien, daß sie in der vollen Leberzeugung, etwas Gutes und ihrem Könige Angenehmes zu thun, gehandelt hätten. Sie folgerte daraus den Mangel der kriminalrechtlichen Zurechnungsfähigkeit und beantragte deswegen das „Nichtschuldig." Die Geschworenen indeß waren anderer Ansicht und die Angeklagten wurden nach dem erwähnten Strafausmaße verurteilt. EEE DE RTLGTE TEN FETTE ÉLAY AT NE TABLES N FLETE TETNTEEEÄEE TENTUEE, EIER RER / PETE ERNST ERRTTERTTEETERT Aus Paris. (Der Einfluß der gatterin — Die Theater brinzeff im Die Pariser werben allmälig ungeduldig Über die lange Abwesenheit Ihrer Majestäten und wünscten Lebhaft die baldige Rückeht berrelben in das mich feterhaft Lurus der dagegen alte Schloß her , als wollte Stimmung der Aber die Rückehr des Hofes bedeutet Beginn ist in neuester Zeit der Dynastie Napoleon sehr viel freundTausende ich durch Ich verwahre S Konstatirung dieser Thatsache der Dariser Bevölkerung eine besondere Schmärmerei für den Imperialismus zur Last regen ; ich bin vielmehr von einer entgegengefegten Hauptstadt ziemlich sicher überzeugt. der Gatfon und die Satson ist für die von Gewerb treibenden, welche Iehren auf der modernen Gesellschaft erhält und ernährt, von großer Bedeutung. In diesem Jahre namentlich für die Saison besonders glänzend werben, denn man hofft, ob mit Recht oder Unrecht, werden die nächsten Monate des alten, reichen , legitimistischen Adels eine rege Betheiligung an den Festen des Hofes und der großen Welt überhaupt. Die Stimmung im Faubourg St. Germain sicher geworden, als bisher, und biesen Umschwung hat, wie ich versichern kann, Ihre Majestättte Kaiserin Eugenie durch Ihr energisiches Eintreten für die Sache des Papstthums herbeigeführt. Und in der That entwickelt diese Dame für das von Ihr vertretene Prinzip fontel Energie und Thatfraft , das man nicht zuviel behauptet, wenn man sagt, daß sie und sie ganz allein bisher die Fatterliche Politik in der römischen Trage bestimmt hat. Die Erhaltung der weltlichen Herrschaft des Napftes ist für Madame Eugenie eine Herzens- und Berwiffensfrage und sie vertritt bieselbe mit allem euer spanischen Blutes. Sie itbie Flüchterin ihrer Partei, vertritt dieselbe im Ministerrath, biökutirt mit den Gegnern und sagt diesen mit der gröfßten Ruhe Dinge in das Gefecht, die sonst Niemand in Frankreich auszusprechen wagen würde. Sie hat Beistand für zwei und Muth für zehn Männer , sagt ihr hoher Gemahl und kann es wirklich ohne Schmeichelei sagen. In Maris weiß das ale Welt und namentlicher feinfühlende Abel, welcher die Sache des Vapstes ebenso enthustastisch vertheidigt, als die KHalferin selbst. Dadurch ist zunächst eine ÜBermittelung zwischen diesem und dem Hofe angebahnt worden und die Kaiserin hat ihrem Gemahl versprechen können, daß, wenn er die dem Papst glinslige Politil weiter verfolge, nicht nur seine Regierung bei den nächsten Wahlen auf die kräftigste Unterflagung der Grandfeigheurs würde zählen können, sondern daß diese auch bereit seien, die Feste des Hofes zu Befehlen. Und der Kaiser von Volkes Gnaden Fofettirt zwar stets mit demokratischen Tendenzen, aber es wäre ihm durchaus nicht unlieb , den stolzen Adel Frankreichs an den Stufen seines Thrones versammelt zu sehen, Kleine Ursahren haben, ehrt Die Geschichte, oft arose Wirrungen, und so künnte es wohl geschehen, Daß die gesellschaftende Annäherung der Legitimisten an den Hof des Kaisers auch ber stimmend auf die Entwicklung der faiserlichen Politik einwirkte. von dem glänzenden Hofe der Tuilerien ist der Miedergang zu den Prinzessinen der Koulissenwelt nicht sehr gewagt, Und zwar sei hier von den verschiedenen Verhältnissen der Bühnenheldinen gesprochen, Stier Liebesverhältnisse, repräsentirt durch vier besondere Charaktere, von denen oben ein jeder manchmal verschiedene Exemplare hat, hat das Theaterweib zu gleicher Zeit. Man mißverstehe mich nicht. Das Theaterweib ist nicht die wahre Schauspielerin, bei der die Kunst Altes ist und welche durch die Kunst geläutert und veredelt wird. Die Kunst des Theaterweibes , besteht nur aus Ränten, sie entwicelt si wett weniger auf den Brettern als im Privatleben, und führt ihre hauptsächliche Aufgabe darin, die Begegnung jener vier Kategorien von Freunden zu verhindern, welche die Farben derselben Dame tragen müssen , obtte daß einer vom andern etwas weiß. Raffen Sie mid Ihnen aus dem galanten Duatuor zuerst den „Monstern” vorstellen, der von den Domestiken Furzweg als der „Here“ bezeichnet wird, der der Urheber des Lurus ist, der Geber der Equipagen, der Repräsentant der offizielen Ziffern des Budgets, des der Tapezier und Schneider mit ihren tiefsten Büdlingen grüßen. Er hat gewöhnlich eine Barstimme, Embonpoint und nach der Mahlzeit einen etwas perötheten Teint. Besonderes Kennzeichen ist, daß er außerdem im Besit einer legitimen Frau is, was ihn zu allen Arten von Borschtsmaßregeln, Berhüllungen, Mysterien zwingt, um den „Stein zu retten”. In seinem Interesse sind die kleinen geheimen Cinfőrnette gemacht, die verschloffenen und bunteln Bergemächer mit einem einzigen Luftloge und angefüllt mit der Garderobe der Dame. Hierdbur schlüpft der „Herr“. Liebe und Mysterie. So sorgfältig diese Spezies sich verbirgt , gerade so dreist drängt sich Mr. Eocobés in den Vordergrund der Gesellsgaft der Prinzessin, Mr. Cocodeg , der „Interimistische Liebhaber“. Er ist in jeder Beziehung, in des Wortes verwegenster Bedeutung, ein Minister „ohne Portefeuiile" (er hat nämlich nie einen Son), und sieht vom Departement des Herzens und der unbewachten Augendliche vor. Epeods ist der moderne Cherubin, mehr Bourgeois, aber aufrichtig, versteht sich darauf, durch das Fenster zu springen, ist fehlauf genug, um allenfalls in einem Wandtrank haufen zu können, nicht zu groß, um nötigenfalls zusammengekappt in ein Rummobenschubfach eingefiebt werden zu können — im Ball der unerwarteten Radkehr , Monteurs" nämlich, Stolz auf sein Glück, fordert er die Mugen aller Belt heraus, mir vor zwei Augen möchte er bis in die Tiefin der Erde fahren, vor denen von „Monsieur.” Uebrigens ist er ein bübsicher Bursdhe, hat eine Bufennadel ín der Krawatte, eine weibliche Bufennadel nämlich. Die weiße Krawatte selbst ist in der Regel aus einer Lupe der Dame gesihnitten. Sein Gewissen endlich if weit, mit Behagen verzehrt er bad Diner, besteigt er die Equipage, plackt er sich in der Rouge, welche „Monsieur” bezahlt. Pei solcher Lebensweise wird er natur u an auch fett und bekommt mit dreißig Jahren Embonypoint. Dies flößt ihm Geträthsideen ein, und wenn ihn Hymen oder eine Erbschaft nur etwas bereichert, so wird er mit vierzig Jahren ebenfalls „Monsieue“ und jagt die kommenden Cocobés in die Slugt. Die Art von Zhenterliebhaber jedoch, bei denen Mr. Aurelius Scholl am Tiefsten verweilt, gehören einer dritten und nobleren Kategorie an. Diese, welche man die „Kinder des Jahrhunderts” nennen kann, wollen von dem Baume Früchte haben, die er Ahnen nun einmal nicht Liefern kann, und wollen ihn gewissermaßen zwingen, sie zu erzeugen. Sie sucjen immer Dame in Marion, Sener berühmte Traum, den der ‘Dichter in einem Berfe Marion Delormes unsterblich gemacht hat, „die dur die Liebe iwiedergegebene Jungfräulichtett” das Aft ihr T raum, Die alle Dichter und Berliebten inkonsequent, vergeffen sie die Mirkitschleit und die Notäwendig fett und wollen sie, dab auch ihr Sent Derfelden vergessen soi. Sie kümpfen den ungleichen und verzweifelten Kampf gegen das Reich der Diamanten, Perlen, Rubel, Dufaten und Roufsd’or. Manchmal triumphen sie für einen Abend. Sie Frönen dann ihre Trunfenhett mit Blumen. Aber am anderen Morgen kommt das Ermachen, irgend eine schmähliche Entdeckung, und die Blumenfrone verwandelt sich auf der Stirn des Siegers In binzige Dornen. « Wiesehkgis b sie zu beklagen,sie,die geskn UHMWHIUfs neue wiedererstehende Hydra anlämpfen,gegen die Pylyandrie oder Polygamie des Occidents.Bald fallen sie in einen heftigen Wahnsinn, der sie ungerecht oder grausam gegen den Gegenstand ihrer Liebe macht. Statt wie der weflsmeidige Cocodés die Annäherung des „Herrn“ zu fliehen, suchen sie ihn auf, um ihn zu erwürgen, um ihn durch das Senfter zu werfen oder wenigstens zum Duell herauszufordern. Bis dahin tobt sich die Wuth des Kindes im Findischen Erefutren aus, und unter gräßlichen Verwünschungen wirft er den Hut, Me Stiefeln oder Schlafshuhe „Monsieurs” die Treppe hinunter. Wir sehen alle Tage, wie Mr. Sarda-Garriga durch Hüte und Ueberredung seine milden brütenden Thiere sűbmt; schwerer ist es, Personen, die sich selbst zur Waare gemacht haben, an nur für 24 Stunden von irbischen Gütern loszumaßen und für den Genuß seelischer Schäfe empfänglich zu machen. Vergebliches Bemühen, Engel in’s Unendliche fliegen machen zu wollen, die selbst ihre Eügel verschnitten haben, die Hofe Lampe in diesen börtschten Jungfrauen anzuzinden. Das ist der wahre Kampf des Geistlichen mit dem Weltlichen, des Spealen mit dem Mensen, jene Thränen, jenes Zähnekniffcchen, manchmal Hainausreißen in jenem Bouduir, alles um nur mit der Niederlage des Ritters der Filzale zu enden. Ehe ich jedoch Über die Theateríiebschaften schließe, muß ig Eury noch von der vierten Kategorie reden, W welche der ersten eigentlich Hätte vorangehen sollen ; ich meine jene fabelhaften reichen Fremden, welche Golconda selbst zum Juwelier und Peru zum Bankier Haben, Ihnen gegenüber wird „Monsieur“ plöglich sehr Hein, aber dieser bleibt und sie bleibt ihm, denn jener ziehet fometenartig weiter. Dom moralischen Standpunkte aus sieht das Alles sehr Haßlih aus, Was sollte aber aus unseren Theaterbiseftoren werden, wenn ihre Pensionärinen tugendhafterweise nur von den Nevenlien ihres dramatischen Talents Leben wollten, und anstatt 30 Meter Seide auf eine Rose von 3 Zeilen zu verwenden, mit der Rolle einer eleganten Frau auf den Brettern in einem feurcjen Kattunkleid, 12 Sous der Meter, erscheinen wollten, ZTuilerien,