Pester Lloyd - Abendblatt, Dezember 1862 (Jahrgang 9, nr. 276-299)

1862-12-04 / nr. 279

enklblattasspesteklsloycl. Youn’rrflag,4.9ezemvet. Nr.279. WIJSÆ (Die einzelne Nummer koste i3tr.ö.W.) seParts,1.Dezember.Herr v.Laval­ette ist in Campthne vom Kaiser empfangen worden und sehr bes­chiedigt von der Aufnahme,die ihm geworden.—Der Stutz ·ves Kadinet-Rattazzi wird von der gouvernementale Presse­mitter gemischten Gefühlen betreichteh man hegt zwar einige gelinde Hoffnutn genauf ein Elitärkabi­net,fürchtet aber nimi­tchr,daß ein mehr der englischen Allianz zugethanes Kabinet ans Ruder komme.­—Herr v. Girardin hat gestern um seinen Wiedereintritt bei der »Prisse"zu feiern,ein großes Din»gezxkhen,dem u­.a.auch Hebro.Lagueronnik sie beiwohnte.Manet lebt hier allerlei,s daß es also auch kein Erstaunen erregen wird, wennnunke,,Poesse"an der­ Seite der»France«für ein bonapantstisches Königreich i n Sürditalien kämpfen wird.— Frankreich richtet sich in Mexiko berektschenaisch ein;es bereitet­ eine Expedition vor,um die Bodenprodukte der Pro­­vinz Sonora exploitiren zu lassen Leien.2.Dezember.Der Bericht der Finanzi­kommission des Herkenhausees über die Bankakte ist in diesem Augenblicke noch nicht genehm­migt.Diese Mittheilung ist verläßig.Die Kommission geht bei ihrer Arbeit so ängstlich queicke,daß sie mit ihren desinttivaeschlüssen fast nicht zu Stande kom­m­t.Auch nachdem ihre Beschlüsse bereits gefaßt waren hat sie sich die Genehmigung des von dem Referenten,Feetherm v.Ba­um­­gartner,zu verfassenden Berichte­s vorbehalten und hat sich für diese Gelegenheit­ ausdrücklich die Gestattung meritaler A­enderungen der gefaßten Beschlüsse offengehalten. Wie ich heute höre,wird die Kommission von diesem Vor­­behalte Gebrauch machen und namentlich scheint das System der Notenbedeckung,allerdings die Seile der Bank­­akte,wieder Renderungen erfahren zu sollen.Bekanntlich sollte­ wieichanen bereits mitgetheilt,Einemodifizirte Beweckungsskala mit Drittel-,Halb-und Rollbedeckug bes­fürwortet werden.Davon scheint man abgese­izxxvolle­m Neuerlich schreb­en sich die Kommissiongmit glieder folgendem Vorschlage zuzuneigen:Bei einer Notenausgabe bis zur Höhe von seo Millionen Gulden soll das System der Drit­­telbedeckung gelten,jeder Guld i­n eines-Note über diese Summe hinaus soll dagegen metallisch voll bedeckt werden. So würde darnach das Mittelglied der Skala,nämlich die­­ Halbbedeckung,gänzlich entfallen.Doch bemerke ich ausvrücks­lich,daß die Höhe der Notenmenge noch nicht entgü­tckgeaktt ist,und daß man heute nur sagen kannt,daß die Summe von 350 Millionen die höchste Ziffer ist,bis zu welcher eine bloße Drittelbedkck­ung als zureichend erkannt wird,es kann sein,daß die Gren­ze tiefer fixict wird. Bezüglich der übrigen Beschwerdepun­kte­­ der Bank kannich Ihnen einige semkkkengwkst de Mittw­­lungen machen.Die wichtigste drrfel­en betriff i dicgett, zu welchem die Verzinsung des pmnamsmeanlehens beginnen soll.Die Verzinsungesumntc beträgt bskannxtlich 1.040-00«­fc.0bkklinppCh vonsuMillwin.Die­ Bank beansprucht den Beginn der Verzinsung sogleich nach Abs­­chluß­ des Uebereinkommens,während der Antrag des Finanzausschusses des Abgeordnetenhauses den ZEtkpunkt auf das Jahr 1867 als die Zeit des Regist der Baarzah­­lunen fixiet hatte.an diesem Punkte hat die Finanzkom­­msion deq unfcie der Bank»nicht ent­prochen,sondern die Leistung vng beantragter x jahrlichen Pauschalstimme auf den von remixånanzangichus je beantragten Zeitpunkt hinauss geschoben-so»Papier«-Zwischenzeit-Darlehen unverzinst bleiben soll.Sedvcht sä denWånfGen der Bankinsow iit Rechnung getragen-daß die bezügliche Bes­­­­timmung präziser gegeben und der Sinn nun zweifellos ist, daß die Verzinsung des Darlehens vom Jahre 1867 anso beginnen hat.Dadurch ist der Fall ausgeschlossen,daß, wenn durch unvorhergesehene Fälle die Wieckiscmufnahme der Baarzahlungen intsabrc 1E67,und zw­eik ohne Verschetiden der Bank,etwa nicht stattfinden sollte,die Verzinsung­ des Darlehens dav­­rch in eine ungewisse Ferne verschoben wäre. Alle übrigen Beschwerdepunkte sind sekundärkk Natur uns­ dürften-wenn die Hauptpun­kte geordnet sind,keinen ernstlichen Grund des Zerwürfnisses zwischen Legislation und Bankausstoß geben.Die Finanzkommission des Ab­­geordnetenhauses hat auch Etwäges modifiziät.Ein ernst­­hafter Streitpunkt und eine gefährliche Klippe könnte aber der Beschluß der Kommission werden,daß das« Darlehen in der Zwischenzeit bis zum Jahre 1867 nicht verzinst werden soll.Denkt soweit i dh die Stimmung der maßgebenden Bankkreise kenne,dürfte darin ein Nachgeben schwer halten Die Haltun­g der Regierungs-Vertreter in der Finanzkommission war eine vermittelnde,unt­iiege­­faßten Beschlusse sind wesentlich den Regierungsanschauungen sehr verwandt.Namentlich in der Bedeckungsfrage ist der gefaßte Beschluß einem von dem Finanzminister selbst im Laufe der Verhandlung über die Bankakte gemachten­ Vorschlage entsprechend.Der Finanzausschuß und das Abs­geordnetenhand waren aber auf das englische Systemepf­licht.Uebrigens ist es bemerkenswerth,und ich kann Josam­bies aus sehr glaubwürdiger Duelle mitshelfen, daß man in Regierungstreffen fest an das Zustandekommen der Bantalte glaubt und in den Beschlüssen der Finanzkommission , die wohl vielfach für das Herrenhaus maßgebend sein werden, eine Annäherung an das Abgeordnetenhaus sieht. Ich betone diese Anschauung, weil sie von den in anderen Krei­­sen berufenden abweicht. Heute hat die Finanzkommission des Herrenhauses elele nach der Plenarversammlung des Vesteren­digung gehalten. In­­ derselben sollte der Bericht des Referenten über die Bantalte, Freiherrn v. Baumgartner, zum Ber­­trage kommen und Die Beschlüsse der endgülti­­gen Firrung unterzogen werden. S.K. Wien, 3. Dezember, Die mehrtag verbreitete Madhridt, als sei die Refonstituirung der Woiwodina eine befchloffene Sache und Barre nur nach der Sanktionirung und Unterschrift Sr. Majestät, if total irrig, Graf Fo­r­­gách soi in dieser Frage gleich sehr die Rechte der Magya­­ren wie Der Gerben zu Wahren traten. — Die land­­wirtschaftliche Aftochemie in Ungarisch- Altenburg hat sich bekanntlich mehrfach bestrebt, die Nmmwandlung des Senstitutes in eine rein nationale Anstalt zu erhalten, ist aber auf vielfältige Hindernisse gestoßen. Nun aber sollen Diese, wie uns beh­ütet wird, be­­hoben sein und es fleht Die Reorganisation dieser Fachschule in ein nationales Innstitut in Ansfit, weil selbst Die Pro­­testoren dem Plane nit abgeneigt sind. — Die Schwei­­zer Bank hat mehrere Agenten nach Ungarn ge­sendet, um dort Geld zu placíren, für welches eine sperrene­tige Berzinsung unter sonst sehr annehmbaren Bedingungen gefordert wird. Das Günstige des Anbotes hat die Stadt­­repräsentanz von Szathmár bestimmt, ein Ansehen von 300.000 fl. in Silber aufzunehmen. Wie uns weiter mitgetheilt wird, machen diese Agenten all ander­­orts mit Erfolg töre Anbote und sollen fen namhafte Gum­­men für Ungarn In Anspruch genommen sein, Eee EEE,

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