Pester Lloyd - Abendblatt, Mai 1863 (Jahrgang 10, nr. 99-122)

1863-05-28 / nr. 120

>­ loyd, Donnerstag, 28. Mai. Ar. 120, (Die einzelne Nummer Toftet 3 Er. 6. 25.) 48 Def, 1863. Sz. Harid, 24. Mai. Man will willen, daß es neuerdings in Rom zu einer Höchst lebhaften persönlichen Debatte zwi­­shen dem Firmen Latour d D’Auvergne und dem­­ Geräftsträger Herrn Dois Ruffell gek­m­­men. fet. U. K, Wien, 27. Mai. Die französfs­he Bot­­sch­aft hat wegen der in jüngster Zeit vorgenommenen Ber­­haftungen französischer Unterthanen mit renalen französischen Pässen Beräwerde bei dem Ministerium des Reutern einge­­bracht, und­ zugleich einen Sekretär der Botschaft zur Ernhrung des wahren Sachverhaltes wag Kratau abge­­ordnet. Wehrigens sol unter dem Regime des neuen Poli­zeidireftors Englis eine mildere und freisinnigere Ansicht ‚in ‚der Handhabung­ des Polizeitresens in Anwertung ge­bracht werden. I Gestern zirkulirte bereits in der Stadt die allent­­halben mit der Heften Entrüstung aufgenommene Nachricht, das im Zalaer Komitate befindliche Landgut, auf wilden Tran­ Deäf feine Sommerrupe genießt, sei von Räu­­bern angefallen worden. Heute lesen wir im "P. Napis" über diesen wahrhaft betrübenden Vorfall Folgendes: „Dir glaubten nicht, daß es in diesem weiten Lande einen Plab gäbe, eine Hütte oder auch nur einen Winkel, too der größte Mann, welchen unser Vaterland gegenwärtig bef ist, der von Allen in gleicher Weise verehrte Stand Deal, nit als Gegenstandb der inn­aften Pietät der Nation, in sonlster Sicherheit ausruhen könnte, wo nicht der Schie­ßer­wohner der buta feine An­wesenheit geehrten Gerend tun mit ehrfurchternster Zusst­ommenheit ü­berhäufen würde; und siehe da, wird fino genöthiget mit tiefem patriotischen Kum­­mer ‚bie, für eine große moralische Betrunkenheit zeugende betrübende $hatfadie mitzut­eilen, dag sie einige verwo­rfene Mitfe später gefunden haben, und zwar an der Geburtsstätte des großen Mannes — Die sid vicht soheuten,, die Rute des M­elfen des Diaterlandes in jener Einsamkeit zu tören, wo er sich nach seinen Sorgen um das Land auf kurze Zeit zur rückgezogen, und selbst so gottlos waren, sein solibares Leben durch mehrere Stunden der Ungezwißkelt auszufegen. Der Thatbestand ist, wie uns berichtet wird, folgender : In Bukia-Szent­ tárló im Zalaer Komitate, wohin fr bekanntlich Frank Deal auf die Dauer des Sommers su seinem Schwager zurü­ckgezogen hatte, drangen am 23. b. Abends 9 Uhr, in Abwesenheit des Hausherren, der nach einer seiner entfernter liegenden Metereien gefahren war, vier ber­wafftete Räuber ein. Die Thüren waren noch nit ge­sperrt ; die Räuber trieben das Dienstperson­ale zusammen, und bemachten es bewaffnet in­ der Gesindestube,, zwei von ihnen jedoch gingen in das Zimmer, in melden Franz Deut las, von dem sie glaubten, er sei der Klausherr, Stie erh­oben das Gewehr gegen ihn, und fragten ihr, er möge gestehen, wer er fe, denn, wenn er es nit in Wahrheit sagen werde, so fettefe man ihn sogleich nieder. () Der große Patriot verlor auch otmi diesem fehredfiden Zustande nicht die stets seinem großen @efte eigenthümliche Ruhe, und mit Gelasfenheit antwortete sei, es sei keine Drohung notbswendig , Grund seinen Namen zu verschweigen,, er sei Dráz Berercz, der Schwager des Hausheren, bei dem er sich gegenwärtig auf Besuch befinde. Dem schenkten die Räuber anfangs seinen Stauben, und erfundigten sich bei den Stubenmärden unter ähnlichen Drohungen , nachdem sie von bissen bieflose Mut­wort erhalten, wandten sie sich an Deut — beisen im­ ganzen Lande gefeierter Name auch auf ihre verruhjte Seele, einen gewissen mäßigenden Eindruck hervorrief — und sagten If: Nun, Herr, fürchten Sie nichts. — In der Zwischenzeit war der n­essahnende Hausherr nach Hause gekom­men, er­­ wurde gleichfalls unter Waffen nach demselben Zimmer geführt, in welchen sich Franz Deal befand, und aufgefordert, den gan­­zen Erwerb sein­e Lebens herauszugeben. Er brachte sein Bargeld herbei, aber damit waren die Räuber nicht zufrie­­den. Anfangs wollten sie ihn burg Drohungen dazu­ ver­­mögen, mehr Geld herbeizutreffen , nachher fingen sie.den ehrwürdigen, bejahrten Mann , dessen Hände sie nach süd­­wärts zusammengebunden hatten, mit dem aus der Kammer herbeigef­leppten Stempeleisen zu flagen an. — Die Räuber verlangten von Deák nichts, sie fragten nicht eh­e mal, ob er Geld habe. — Da sie jehd fortwährend ére wähnten,, daß ihnen das Geld des Hausherren nichts genüge, sagte Deák aus freiem Willen, er übergebe den Mitfelhä­­tern die 220 fl, Reisegeld, die er mitgebragt habe. Man möge nur seinem Schwager nichts zu Leide thun! — Der erste Räuber fragte hierauf: Nun, wo An vbenn Sr Geld? und er begleitete Desk mit der Waffe in ein eigenes Zimmer. Kieser übergab das Geld dem­ Räuber und forderte ihn Wiederholt auf, dag sie seinem Schwager nichts zu beide thun mögen, er habe ja seinen Wein und­ seine Wolle noch nicht verkauft und das aus dem Verkaufe seines Weizens und K­orns eingenommene Geld habe er zum Bezahlen der Steuer und im Haushalte verwendet, folglich könne er auch nicht mehr Selb befiten als die bereits über­­gebenen SOO.fl. Der Räuberanführer antwortete Hierauf : „Run, der Herr, tst ein braver Mann, um des Herrn willen thue ich, was ich kann." Er sagte, daß er Hajnal János beiße und ale Deut tn bat, er möge sein Wort­­ geben, daß sie dem Hausherrn nichts mehr zu telibe chum würden,­ ere widerte der Räuber, bag er Dies jest ned nicht sufagen­n a­n goldenen Zeber mit sich zu nehmen, 8 anderthalb Stunden, währen eine­­ Räuberniet ehr mi nn dem Hahn b auf De b beffen 50 t telt­­e et Nachdem die Räuber b­e­shändliches Werk­ beendigt hatten, lösten sie die Bande von den Händen des Hausherren und sagten zu Beiden: , Seht uns gut an, ihr Herren, das mit ihr nicht andere U­rtige flatt unser auffangen Laffet." Hierauf wollten sie sich entfernen ; da sagte Dal zum An­­führer der Räuber : , János­­ tő habe end mein Beld über­geben, ohne daß ihr es verlangt hättet, damit ihr­ nur meinem Schwager n­äts zu Leibe sun möget; ich habe eu­ auf meine Uhr Übergeben, dodh tönt es mir Leib um je, Da sie mir ein theurer Orgenfand ist, und ment ip. GF hätte, würde ig sie gerne guradiösen.” In Folge dieser Worte griff der Räuber, in beisen, verderbter Geele dog au­nd ein Bunken B­artarfühl n­er sung gegen den großen Ham­m­­en vorhanden na­he und gab mit den Worten: „Nun mein Sir­önebin eine geldene Úgg und meine Benoffen es Sie daher. 50re Ufer surf; . .meil fe B­eger Gegenfrent tü die Uhr an Diät pwwüd, Die Hunder sagten hierauf er habe keinen,­­ : ·

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