Pester Lloyd - Abendblatt, Juli 1863 (Jahrgang 10, nr. 147-173)

1863-07-15 / nr. 159

«..«­«k..­­ wem­­Kutw.d, 15. 3.U. Nr. 359 (Die einzelne Nummer hot 4 Fr. 6. 28) Ye, 1563. bendblast.,®­ester Lloyd. Zelege. Depefchen des „Poster Wond." Mien, 15. Jul Im Mbgrorknetenhause über­­reichte Zyblikienic, eine Pe­ition Lungiewicz’e um Frei­lassung und um die Bemilligung, fi in die Schweiz be­geben zu ha­ben. I­inanzminister­­ Plener kündigte für die nächte Sibung die Finanzvorl­ien an. Dis Herrenhaug übersendete das Heimathegefep. Hermannstadt, 15. Juli. Bei der Eröffnung des Landtages wurde ein königliches Neffript verlesen, womit Graf Brenneville zum Landtagekommissär ernannt wird... Örois, als einstweiliger Präsident, hält eine An­­sprache, worin er zur Eintracht Behufs gedeihlicher Er­­folge des Landtages auffordert. Das geforderte Ange­­öhnig leisteten 88 Mitglieder. Ungarische Deputirte sind außer den Regalisten Beldt, Nemes und Saplofy nicht trchienen. Die feierliche Eröffnung findet morgen statt. = Die Somitatskonferenz in Nagy- Károly, Über deren Eröffnung mir in unserem gestrigen Abendblatte berichteten, wurde noch am Eröffnungstage selbst, nämlich am 9. .d., geschlosfen, und wir entnehmen dem Berichte des „Büggetten“ Über den Verlauf der Berathungen im MWerent­­ten die folgenden Mittheilungen : i Nach der Eröffnungsrede des Obergespangstellvertreters dankte der Hofrath Valentin Uray für die vom Administrator in dieser Angelegenheit gethanen Schritte, und Konstatirte, dass Ledermann die Wiederherstellung des Komitatslebens von ganzem Kerzen wünsche ; die Konferenz könne jedoch, als solche , seine Adresse an Se. Majestät richten, weshalb er von Obergespans­­tellvertreter ersuche, daß er dies thun und Se. Majestät unter Schilderung der legalen Gesinnung der Konferenz, um die Wie­­derherstellung der Komitatsautonomie bitten möge. — Hierauf sprach als erst­er Redner der Opposition der ge­wesene Bizegespan Sil­laus Ujfaluffy, der jedoch vor Allem erklärte, daß er, bevor er zur Sache spreche , zwei Fragen an den Oberge­­spansfrelvertreter richten müsse, ersten, nämlich, 0b das in der Eröffnungsiere entimnttelte Programm, das Programm der Re­­gierung, oder bios des Administrators sei? und zweitens, ob sich Ledermann im Berat­ungsfall frei und gesichert vor eventuellen Folgen aussprechen könne? Bevor noch der Admi­­nistrator Zeit hatte, auf diese Fragen zu antworten, erhob ei Janáz Nagy, der sich durch einige Ausbrü­cke des Borrechners unangenehm berührt fühlte, und wies alle tendenziösen Verdächtigungen zurück; er schilderte den einfachen Stand der Trage, bat die Konferenz, si ein­­fach über die Frage innerhalb der Schranken versehlen aus­­zusprechen und­ ersuchte den Moministrator, da­ er den Gang der­ Berathung nicht auf abweichende Wege Ieiten waffen möge, n Folge dessen entspann sich zwischen den beiden genannten ebnern ein unangenehmes Intermezzo, nach dessen Beilegung Ufaluffy seine Rede fortlegte. Er sagte, es gebe Niemanden, der die Wiederherstellung der Komitatsjurispiftionen nicht wü­n­­sche, doch müsse man den Preis fennen, der dafür gefordert werde. Er seinerseits künne nur die restitutio in integrum annehmen. Was er in dieser Beziehung hier gehört habe, und was hier beabsichtigt werde, stehe mit der Konstitution, mit dem Oktoberdiplom, mit der Graner Konferenz und mit den 1861er Landtagsadressen im Widerspruch. Redner t­ies auf die a, b. Erklärung Sr. Majestät hin, das­ür die Konstitution des Landes unversehrt erhalten wolle, weshalb er (Nebner) es Sr. Majestät überlaffen wolle, zu thun , was und wann Sr. Maj­jestät wolle, doch müsse er dagegen protestiren, waß eine nicht gefeglich konstituirte Korporation im Namen des Ko­­mitates eine Adresse an Se, Majestät richte. Der Redner griff außerdem in seiner Neue die im Laufe der Zeit veröffent­­lichten Programmproteste an und erwähnte dabei auch die Aeußerung des Herrn Staatesministers über die Berfaffer der Programme in Ungarn. Die Redner der rechten Seite sprachen In besänftigendem Tone, um den Gang der Berathung in ein ruhiges Bett zu leiten, und auch­ die Übrigen Redner der Opposition folgten dem Beispiele ihres ersten Redners nicht, sondern sprachen in ruhiger Weise ihren Wunsch aus, daß die Komitate wieder her­­gestellt werden mögen, der sie jedoch gegenwärtig seinen Modus fäben, biebet mitzuwirken, und die restitutio in integrum kam häufig als Schlagwort vor. Die beiden oben genannten Red­­ner , die gleich zu Anfang hart aneinander gerathen waren, verwidelten sich später noch einmal in einen Wortstreit und gegen den Schluß der Konferenz machten einige Mitglieder der Opposition Miene, die Konferenz zu verlassen, doch nahmen sie, da ihnen die übrigen Mitglieder der Opposition nicht folgten, ihre Site wieder ein. Von der rechten Seite sprac­hen blos so viele Redner , als nöthig waren, um den Erklärungen der O­ppositionellen ein Gegengewicht zu bieten. — Schließlich dankte der Obergespansstellvertreter für die lebhafte Theilnahme an­ der S­onferenz, und erklärte, daß er nun geringend orientirt sei, daß er das Resultat der von ihm an Se. Majestät zu rich­tenden Adresse abwarten, und daß er sich bis dahin ganz den Interessen der Administration widmen wolle, worauf er die Konferenz schlof. Ueber die im Zuge befindliche Organisation der Arader Gemeinde riefen wir in der „Arader Zeitung” : Wir haben bereits der Weittheilung Be , welche von Seite des Herrn Bürgermeiters Franz­ Schärfeneder, in einer auf den il. 9. M. einberufenen Versammlung von D­ertrauensmännern gemacht wurde und welche dahin ging, daß hohen Orts die Organisation unserer städt. Gemeinde vorge­­nommen und Die Mitalterer des „außern NRathes” bereits er­­nannt seien. Im der That erhielten 6. hierartige Pfieger, theils Honoratioren , theils Kaufleute und­­ Realitätenbesiger, wo am selben Tag folgendes Schreiben : „Bom Bürgermeisteramte der Föntgl. Freistadt Arad, Der Obergespan des Arader Komitates , als Königlicher Kommissar der E. Freistadt Arad, Se. Hocgeboren Herrn Theo­­dor v. Serb., hat mit Erlaß vom 10. b. M. unter Genehmi­­ghes h. F. ung. Statthaltereirat des Em. Wohlgeboren zum Mit­­glied des äußeren Nathes der T. Freistadt Arad zu ernennen geruht. Wovon th Em. Wohlgeboren in Kenntniß fege und gleichzeitig ersuche, zur üblichen Leistung des Amtseides am 13. D. M., vormittags 10 Uhr, im Rathhaussaale gefälligst er­­scheinen zu wollen. Arad, 11. Juli 1863. Franz Schär­­feneder, Bürgermeister. Von den 6()auf diese Weise zu Mitgliedern des»äußern Rathes(Gemeinderath)Ernannte­n sind der im obigen Schrei­­ben enthaltenen Einladung2 nachgekommen und haben sich im Stadthaussaale eingeändert.Genau zu der bestimmten Zeit eröffnete der Herr«Bürgermeister die Sitzung,in­ dem er die Versammlung mit einer kurzen Ansprache begrüßte,­ worauf das,die Organisation anordnende,Schreiben­ des Herrn Königlichen Kommissirs und Obergespans des Araber Kommitatse, Herrn Theodor v. Serb, so wie die Formel des Eides, melden die neue Körperschaft ablegen sollte, verlesen wurde. Hierauf erhob sich der Advokat Herr Johann " Fopovies. "im Jahre 1261 Häbtiiher Oberfissan­t, einen längeren Vortrag, dessen wesentlichsten ‚Int Kolgendem wiedergeben : Bevor wir zur Ablegu KEives fehreiten , sagte der Nebner, in es nothwe­g zu stellen,, welchen Charakter die einberufene Körperschaft Be­ez ob, sie eine politische oder eine rein öfonomische set. Aus dem verlesenen Reskript des hocherehrten Herrn Oberaespann gehe er hervor, daß Vepter es der Fall sei und daß ihr Wirken daber nur öfonemischer Rarur sein kann. Es bringt ich nun die Srager auf, unt­­ welchen Kritik­um die Körperschaft ihre­r Funktionen, wilde einzig und allein in der Kontrole beg Magistrató , für wen­ sie die Gebahrung des lat. Vermögens betrifft , bestehen kann , ausü­ben soll , unter dem des Bü­rgerme­sters , als Chef des­ Magistrats, könnt eg nicht sein, w EL Davdurch die beabsich­­­ tigte Kon role paralyfirt werden tönnre. Bor Allem műre alfe der Herr tönigi. Kommissar und der Ebergespan ax bitten, das der Körperschaft gestattet werden möge, aus ihrer Mitte sich einen Präses zu erwählen, welcher analog dem vor dem Jahre 1848­ bestandenen , Szószéló" (Orator— Redner) unabhängig vom Bürgermeister ihre Verhandlungen zu Leiten hätte, ferner mitge­gebeten werden, das nachdem aus dem erwähnten Restripte, des, Herrn Obergespans hervorgehe , daß. die ernannte Könperiati fi. ausschließlich mit ökonomisáren Geschäften zu­­ befassen. Bar­­­­ben wird, der abzuregende Eid auch demgemäß modifizirt, respek­­tive auf diesen Wirkungsfreis allein beschränkt werden und wär­e da ihr das politische Terrain verfeiloffen, sie seinertet politische Alte auszuführen und dengemäß auch hierauf nicht beerdet zu werden braucht. In dem Gesuche an den Herrn Ober­­gespan möge besonders betont werden, dass die ernannte Kör­perschaft nur deshalb, weil sie nur mit ökonomischen Gegen- Händen sich zu beraffen haben wird, aus Rücksicht für Die­ öff­fentlichen Interessen, unter allen Umständen aber nur ıprovfe fortsch, in die berufene Stellung einzutreten gebenft. — Herr Sobann Iaftitoris, Präses des hiesigen Föntgl. Wechselgerichtes, replizirte. Er findet die Bedenken gegen die alltogleiche Beer­­digung nicht gerechtfertigt, da der Eid zu nichts Neuem­­ vere pflichte, zu dem nicht ohnehin Ledermann schon verpflichtet wäre und eine­ Verzögerung der Organisation der städtischen Gemeinde nur das Interesse der Stadt gefährde. In­ sehr ge­diegener Weise sprach Jodann PurtLto (Stadtrichter im Jahre 1861) für den Antrag Popovics, welchem sich noch mehrere Redner, wie­ Jeanfortts (Stadtrichter vor dem­ Jahre­ 1848), Andrényi und Dobra anschlossen. Baron B' ne­biby würde die Beerdigung nicht widerratben , wenn ihr eine genaue Instruktion, die erst in Aussicht gestellt , voran­­gegangen wäre. Schließlich wird der Antrag, wie ihn­ Popo­­vics formulirt, angenommen, womit auch die Verhandlung ber­chlossen warb.­­ In Siebenbürgen wurden im ersten Bezirke des Unteralbenser Komitates, Baron Stepfan Kemany, in im dritten Bezirke desselben Komitates der Schulrath a­ber zu Landtagsdeputirten gewählt, so mag nun In ganz’ Sie­­benbärigen nur mehr die Nahmwahl im Talmatidjer Siltalstuhl zum­iet it, Indem der baselbst gewählte Gubernialrat Dunta das Mandat des fünften MWahlbezirkes des Moloscher Komita­­tes angenommen hat, || Aus Arab geht uns auf telegraphischem Wege die bedauerliche Nachricht zu, daß Graf Ladielaus Zie­linsty, dessen Gewehr auf der Land durch Unvorsich­tigkeit Toggegangen har, in heutiger Nacht verschieden ist. Politische­­ Rundschau. 15. Juli Wie begreif­­t, machen die veröffentlichten Diyeschen Englands und Oesterreichs Heute den Stoff der politischen Mittheilungen und Beurtheilungen aus. Die französische Presse, ihrer neuen Mission getreu, ist voll Lobes für die Res­­ultate der Diplomatie , selbst ehe noch die Antworten Sortfatoffe bekannt sind: «­­« Die«France«unterwirft die englische u­nd österreichische Depesche einer vergleichenden Kritik.Sie kommt zudem Rie " - .

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