Pester Lloyd - Abendblatt, September 1863 (Jahrgang 10, nr. 198-222)

1863-09-11 / nr. 206

nahme des abgerissenen Faden­ des Muntzipallebens allergnä­­chister in Aussicht gestellt wu­rde.Est köstete uns die auf jenes aerj­iehstes Handschreiben—gestütztes zuverlässige Hoffnung,daß dieaten Sale,an denen gegenwärtig Jedec,bersethat er­­landt und eine Hauptstufe der Konstitution desselben,das Mus ntzipalsystem liebt und verehrt,mit einem Gefühl von spietät imshekzen vorübergeht,——daß jene­­ Säle,in welchendurch Jahrhund­erte«(scheinlebhafter Wette manifestirte Liebe zum Fürsten2 un­d zum Baterlande heimisch mar, und wo sich so Be Begeisterung für sie aussprach, sie uns wieder erschließen werden. Majestät vom 5. November 1861, in welchem die Wiederauf-­­ Lebensunterhalt auf den ganzen Winter gesichert werden müsse, in Briest oder auch im London guten Schiffszivie­­bad und Pödelfleisch anzulaufen.”“ Graf Szechenyi mo­­tivier seinen Antrag damit, daß die genannten beiden Artikel einen sehr geringen Raum einnehmen und einen guten Nährstoff­ abgeben,­­ daß-sie-jahre-lang-unverdor­­ben­ bleiben und weder­ dem Schimmel noch einem ande­­ren Uebel ausgefegt sind. Abgesehen davon, daß sie be­­reits zur Verzehrung geeignet in die Hände der Noth­­dürftigen gelangen, empfehlen sie so auch vor anderen Artikeln fur ihre größere Billigkeit. Der Graf­ hielt es zwar für wünschensmwerth, auch in den fruchtbarsren Theilen unseres Baterlandes für die Bereitung der er­­wähnten Nahrungsmittel zu sorgen, doch glaubt er, daß die Herstellung in den großen Fabriken zu London und Iriest mit geringeren Kosten verbunden sei. " Die göttliche Vorsehung,, deren Wege wunderbar und unbegreiflich ind. "hat­ durch einen, wenn auch für unser Vater­­land höchst traurigen Umstand, durch die auf dem bisher sehr fruchtbaren­ Alföld Iaftende Noth , der Gesammtheit unseres Komitates Gelegenheit geboten, daß sie si, um über die Un­­terflagung der mit "der Noth Kämpfenden zu berathen, auf Grundlage der Intelligenz und des Besites versammeln und die preiswürdige Tugend der Nächstenliebe und der Vaterlands­­liebe ausüben könne. "Das Beisammensein bei diesem Anlaß datu unsere , "nie "erloschene Zuneigung und Anhänglichkeit an jene sam­tische Institution von Neuem angefacht,, unter welcher unser­ Baterland sich Jahrhunderte lang des Friedens und der Wohlfahrt erfreute‘ und­ die Gefahren , die der Konstitution drohten, Verfolgreich­ bekämpfen konnte, wo Befeelt "von der Anhänglichkeit für diese anttliche In­­stiution ;o treten, wir mit der tiefsten Ehrfurcht treuer Unter» thanen an die Stufen des königlichen Thrones Em. Majestät und­ bitten : das Em. Majestät die im Sinne des unverkenn­­baren­­ Geistesuunserer im Reben der Nation so tief wurzelnden amitischen Konstitution, auf Grundlage der Intelligenz und des Befises vorzunehmende Wiederbelebung unserer Nationalinstitu­­tion der ‚Munizipien, die sich­ stets als die zuverlässigsten Stügen und Schulwehren, Ew. Majestät, des allerdurchlauchtigsten Herrscherhauses, unserer K­onstitution,, unseres Baterlandes, und­ Hiebarh der Gesammtmonarchie erwiesen haben bis im MWege­ des Neid­dinges in­­ dieser Angelegenheit verfügt werden wird, sau­ergnädigst : zu­ gestatten und und dadurch Gelegenheit zu­­ bieten geruben möge, neue Beweise unserer treuen Anhäng­­lichkeit an Em, Majestät und neue Beweise bezüglich unseres Wunsches für die Wohlfahrt und für die friedliche Umg­estaltunglwnseres Baterlandes liefern zu fünnen." Die wir im Uebrigen mit der tiefsten h­omagialen Ehr­­furcht ‚sind, — Raab, am 31. August 1863, — Em, Eatferlichen und­ apostolisch königlichen , Majestät gehorsamste Unterthanen, Me­ Sesammüheit desf Raaber Komitates. In­ der Angelegenheit des galizischen Reich­s­­rathbsabgeordneten Karl Ritter v. Rogamski erfährt die „Gerichtshalle” von verläßlichster Seite, da­ das Landesgericht Lemberg sofort nach vorgenommener Haft die Anzeige hievon an den Präsidenten des Abgeordnetenhauses mit dem­­ Bemerken m­achte, daß Herr Rogawsti auf frischer That ergriffen wurde und daß in einer gleichzeitig an das Justiz­­min­isterium abgegangenen Zuschrift die nähere Ausführung des Vorgefallenen enthalten fe. In diesem dem Justizminister zugeschickten weitläufigen Aftenfunde wird nun unter Ande­­rem berichtet, daß durch bei einem Dritten vorgefundenen Schriften zur Evidenz erwiesen sei, Rogamsfi fi Mitgl­ied der Warschauer Nationalregierung um habe als solches bereits thätigen Antheil an ihren Bestrebun­­gen genommen.­­ Graf Edmund S­ehenyi, der bei wiederholten Anlässen ein lebhaftes Interesse für die Er­­scheinungen des öffentlichen Lebens an den Tag gelegt, hat in den rechten Tagen die von der Nothlage heimgesuchten, Legenden des Alfölds bereist und­ tritt nun in einer Zuschrift an: Die Redaktion­ des, B. Naple" mit dem Borschlage auf: „für die Nothleivenden, deren Politische Rundschau, 11. September. Die ge­­sammte offiziöse Presse in Paris ist beauftragt darzuthun, daß die Beziehungen Trautreichs zu England und Oesterreic­h eine Modifikation erfahren haben, und in der That, nachdem Rußland seine unwesentlichen S Konzessionen­ gewähren will, erübrigt Louis Napoleon nichts Anderes, als die früheren Altir­­ten­ aufzufischen. Auch die­ Besolgung wegen des öster­­reichischen Reformprojektes dürfte in Paris bereits geschwunden sein, nachdem, wiederholten Mittheilungen zufolge, Graf Rehberg die entsprechenden beruhigenden Erklärungen gegeben hat. In welchem Sinne diese gelautet haben, darüber belehrt und nachstehender Artikel an der Spite der­ ministeriellen „Gener-Korr." : „Um die Bund­esreformatie, wie sie aus den Frankfurter Berathungen hervorgegangen ist, richtig zu beurtheilen, muß festgehalten werden, das damit nichts Anderes bezweckt werden­ sollte, als das­­ bestehende Recht zu kodifiziren. Aus diesem Gesichtspunkte erscheinen denn auch die’ Amendi­­rungen, melche an dem der Berathung zu Grunde gelegten Entwurf vorgenommen wurden, fast durchaus gerechtfertigt. Sedenfalls ist es nur konsequent,, daß, nachdem bezüglich der Hauptfrage Über Krieg­ und Frieden,die zwei Drittelmajorität stipulirt worden war, , der gleiche Abstimmungsmodus durchgehende festgehalten wurde. Auch wind, bei wichtigen­ Abstimmungen hie durch die wahre Ansicht der Abstimmenden . flarer und überzeugender:sich Herausstellen, als wenn die einfache Majorität genügen würde, für.Beschlüsse von großer Tragweite. Vergleicht man übrigens den­ viel« besprochenen Artife "VIII. "in seiner "gegenwärtigen Nedak­­tion mit den entsprechenden " Bestmmungen der Bundesakte, so erkennt man leicht, daß nicht nur­ in­ Bezug auf Krieg und Frieden das bestehende Recht klarer formulirt und besser to» difizirt, sondern au fchärfer gefaßt wurde, und daß der Weg­­fall der Stelle, welche von der Eventualität einer Bedrohung des europäischen Gleichgewichtes sprach, diese schärfere Fassung nicht beeinträchtigt, während allerdings­ durch den Wegfall ge­­wissen Suszeptibilitäten gegenüber­­ ganz unwiderleglic -barzu gethan ist, daß an dem defensiven Charakter des Bun­­des festgehalten werden sol, — Noch ist zu bemerken, ‘daß, wenn auch­­ die Reformakte das Präsidialrecht Oester­­reics als unanfechtbaren Befigtitel aufrecht erhält, fie Dafür Preußen wichtige Aequivalente bietet, Preußen geminnt nämlich : 1. die Stellvertretung im Präsidium de jure; ;2. die kollegiale Einladung zum­ Fürstentage; 3. drei Stimmen im Bundesrathe.” Oesterreich erklärt somit offen, daß Die Bun­desre­­form durchaus Fein Heraustreten aus der Defensive, der absichtige. — Was die legten Worte über die Beziehun­­gen zu Preußen sagen, muß noch durch die Mit

Next