Pester Lloyd - Abendblatt, Juli 1864 (Jahrgang 11, nr. 148-173)
1864-07-15 / nr. 160
LIMka Diehixexs förmlich zu arassiren beginnt,eintznhomo- NRvejk gleichen ursvnunaverrethenden Ausdruck gibt.Die Synkssstorik mehren«sich,dass ihrsgne völlige umkehr der österreichischen Politikindex-Escutischen Frage vollzieht,zwar nur allmälig,mit geheimem Widetnskilem aber denn doch vollzieht. Die’großdeutsche Politik,welche in dem Fürsten Jage gipfelte,ist verlassen und Oesterreich bekennt sich zuvor Politik der,,preußischen Machtsphäre««!Meine Andeutunge zu welche ich Ihnen zuerst in dieser Richtung geben konnte, bestätigen sich nur zu vollkommen. ·x.V.Berlin,13.Juli.Man unterscheidet in unseren diplomatischen Kreisen zwischen den offiziellen Friedensvorschlägen Dänemars und den vertraulien Unterhandlungen,die von König Christian ausgehen. Weber die offiziellen Vorschläge. verlautet kaum mehr als Ion in’ verlegten Tagen bekannt. .geworden , was übrigens unseren halbamtlichen Blättern Gelegenheit genug gab, um Dänemark das historische „Zu Spät“ zuzudoniern.. I Hofbriefen aus’ Karlsbad.legt man diese Morte sogar dem König in den Mund und behauptet , wer einerbänniche, Gestammtstaat‘, die Personalunion , oder jede beliebige Demattationalinie seien überwundene Standpunkte. Obwohl der Kanz fer’der Franzgoten die Vermittlung offizieller Anträge Dänemarks nicht abgelehnt haben sol, fohrt er nach der Meinung unserer Ministeriellen, weit. Davon entfernt , eine Bression auf unser, Kabinet auszuüben. Die Borzschläge des Grafen Droitte haben nicht die Unterftügung vom französischen Kabinett erhalten, und sind von der preußischen Regierung einfach abgelehnt worden. Ueber die vertraulichen Unterhandlungen zwischen den Souperärmerun breitet sich allerdings noch ein mysteriöses Dunkel aus , aber er transpizirt bereits, daßein eigenhbändiger Brief des Königs Christian an König Wilhelm die Toriäläge zu einem Waffensitillstande auf geeigneter Friendensbasis enthalte. : € 3 wird hinzugefügt, daß der König von Dänemark bittere Klage über England führe, und obschon auf die maritime Stät te seines Landes vertrauend, einen Krieg beendigt zu sehen wünscht, dessen Fleridbauer zur See die Alliirten nicht zu vhbommen in der Lage finde. Bon der italienischen Grenze, 10. Juli. Der Kommissionsbericht der Turiner Kammer, der über die Prüng des Gesekentwurfes bezüglich der Aufhebung der Onds und Nonnenklöster eingefunder wurde, liegt nun vor und ist bereits dem Bureau der Kräftventshhaft des Abgeordnetenhauses eingereiht worden. Das Geset wird darin für ,bringeno nöthig” erklärt. j « Der Konseilspräsident und Finanzminister Minghetti wird sich demnächst verheirathen.Seine Braut ist eine verwit Mneapolitanische Fürstin aus der Arton’schen Familie, Politische Rundschau,15.Juli..,Zu svät«schallt es aus allen Enden den dänischen Friedensvorschlägen entgegen.»Der Friede,betont das offizielle Organ des Herrn v.Bismarck,ist jetzt nicht ohne Loslösung und die Selbstständigkeit von ganz Schleswig-Holstein zu erlangen, ein Waffenstillstand " nur, wenn vorher annehmbare Friedensgrundlagen geboten werden.” ;" rund genau dasselbe meint wohl die „Wien. Abpdp.“, wenn sie an die Seite ihrer neuesten Revue die Worte stellt : „Von allen Seiten. wird» .die Nachricht verbreitet, hab Dänemark Schritte: ‚gethan habe, um, Friedensunterhandlungen mit dem Berliner, und dem hiesigen Stabinete anzuknüpfen. Hat 3 mit dieser Madrict seine Richtigkeit, so kann das angebliche Programmp des neuen Kopenhagener Ministeriums (das.bekanntlich eine Personalunion verlangt, b. Rev) sogar ernsthaft nicht gemeint gewesen sein. Der Ministerwechsel konnte kaum einer wandere Bedeutung haben, als von dänischer Seite selbst das Thörichte und Verkehrte der bisherigen Politik zu Konstativen und die Nublosigkeit des Krieges in dem Augenblicke anzuerkennen,, wo die legte Aussicht auf eine aktive Hilfeleistun Englands vesschwunden war. It dies aber der Pr me das neue Ministerium sich vor allem die Bedingungen gegennwärtig zu halten haben, auf welche Oesterreich und Preußen eingehen können. Es wird von vornherein, allen Versuchen den Konflikt auf die Höhe einer europäischen Komplikation zu feigern, allen Sintergewanen, allem Surüdgreifen auf Anschauungen, die durch den Gang der Ereignisse überholt sind, entsagen müüslen., Nur wenn es den Frieden ernsthaft und ohne Rüthalt will, wird der Friede geschlosfen werden können.” Wenn ao Dänemark heute um den Waffenstillstand bittet, den es am 26. Juni noch weit von sich gemieten, so mus es darauf gefaßt sein, dab auch als Beringungen desselben fest andere gefordert werden als damals. An der That scheint namentlich Preußen derart entschieden aufzutreten, daß wir dem Telegramm der „Schleitg.“ gerne Glauben fdenten, demzufolge der König von Preußen den Prinzen Johann von Glüdsburg, während sich derselbe in Slarlahad aufhielt, nicht empfangen hat! Ueber die Umstände, meldhe die Mission des Prinzen herbeigeführt, sowie über die Zwede verselben, bringt die , Rorr. Havas" folgende Mittheilung : . Am Schlufse der Londoner Konferenzen versammelte König Christian seine Minister, um ihre Ansicht über die Lage zu vernehmen. Die Antwort derselben lautete, daß Dänemark allein zu schwach sei, um den Strieg fortzulesen, und das es auch auf seine Unterstügung vom Auslande rechnen könne. Unter diesen Umständen beschloß der König im Ginverständisse mit dem Kabinet, Frieden zu schließen und schickte seinen Bruder Johann nach Berlin. Der Brinz erhielt seine besonderen Instruktionen, war aber beauftragt, den Eintritt von ganz Dänemark in den deutschen Bund anzubieten. Auf diese Eröffnung erwiderte Herr’ v. Bismard, ehe man sich in eine Hüterhandlung einlasse, müsse der König sein demokratisches Ministerium verabschieden. Beroebens stellte man ihm "vor, daß ein Ministerwechsel in der gegenwärtigen Lage der näriigen Regierung sehr bedenklich sei, und daß Cronrad dem Frieden zichluffe nichts in den Weg legen würde . Herr v. Bismard blieb dabei, mit einer volksthümlichen „ver aus der Revolution hervorgegangenen Segierung könne Preußen unter seinen Umständen unterhandeln. Al diese Antwort in Kopenhagen bekannt wurde, riethen die Minister dem König, die Verwendung von England und Frankreich anzurufen, und im alle all dies nit helfe, ven Eintritt Dänemarks in den heutigen Bund dem Bundestags, mit Umgehung Preußens anzubieten. Der König 309 e3 aber vor, sich der Forderung Bismarck’s zu fügen, und so wurden die Minister entlassen. Dan fügt hinzu, Graf MM ohte biete, um Deutschland für die Aufnahme Dänemarks in den Bund zu stimmen, auch die Erklärung, Kiel’s zum Bundeshafen an. Unsere Originalkorrespondenz aus Paris weist bei dem Ministerwechsel dem französischen Ster eine wichtige Rolle zu und berichtet und über dieselbe Angelegenheit in nachstehender Weise : . Preußen hat sich bereit erklärt,die Vermittlungsvorschläge Frankreichs möglichst berücksichtige zu wollen und Louis Navoleau wiederum, vom König Christian um Rath angegangen,bestimmte diesen zunächst das Ministerium Monnay zu entlassen und die Gesammtstaatsmänner Bluhme und Moltke als Utzbergang zu einem Kabinetach den Rebeln der Bauernfreunde zu berufen. Wenn man übrigens in jenen Kreisen davon fabelt, dab Preußen bereit sei Saarbrücken an Frankreich abzutreren, so ist dies einfach eine tendenziöse Lüge. Um mit dem Regime Napoleon’s III. Hand in Hand zu gehen, war ein derartiges Zugejtändnik durchaus nicht nöthig. Das Kabinet der Tuilerien, für den Augenblick ferner als jeder Entente cordiale mit England, ergriff mit Begierde die dargebotene Hand des preußisgen Premierministers, um zum Schreden des englischen Ministeriums das europäische Konzert, so weit es die Fontinentalen Großmächte betrifft, wieder harmonisch und vollzählig zu machen. Der „Temps“, das einzige Pariser Blatt, welches i