Pester Lloyd - Abendblatt, August 1864 (Jahrgang 11, nr. 175-198)
1864-08-02 / nr. 175
, : Entscheidung der Nationalitätsanelegenheit den Maristen oder "in Bezirken überlassen, mit Suanahme des Szellerlendes ni. u: uß Chok befiben tvitb, wo es sic) beimijch auc) dort die Rumänen in Mehren Beale l sind,so gut eingetheilt daß die Sachsen mit Ausnahmevah· « «Majorität hierrege es Grelistueer Bezirkes, überall die ·rglaubenden Schlüssel dieser Einthei- Hág) nur dann auffinden zu können, wenn wir sie mit einem früheren Zeignisse in Verbindung bringen. Wir Können uns erinnern wie eifrig die rumänischen Blätter für die Nusscheibung eines rumänischen Territoriums plaidirten. Plöglich schwiegen sie und sie schmeigen auch heute noch. Wer den Gang der Sache mit Aufmerksamkeit verfolgte, konnte bemerken, daß die rumänische Nation in Folge der Motion, die Bischof Sha 9una auf einer, dem Landtage vorangegangenen rumänischen Konferenz gemacht, wie auf einen Zauberschlag von der Forderung eines eigenen rumänischen Territoriums abging. Die Rumänen wollen kein rumänisches Territorium mehr, und innerhalb sie es nicht wollen, braugen wir nicht zu erklären. Grennen wir auch diesen Abgrund nicht, so rettet selbst Gott das ungarische Element in Siebenbürgen nicht, und man kann dann berechnen, in wie viel Jahren wir untergehen.“ In der Zollfrage bringt das „Birlo.” die wichtige Mittheilung, daß das ypreußische Kabinet seine bisherige Haltung zu ändern sich entschlossen hat und sich geneigt zeigt, den gereichten und mäßigen Forderungen Deisterreichs entgegenzukommen. Man erwartet in Berlin, heißt es weiter, eine österreichische Depesche, welche den Antrag stellt, an einem beliebigen Orte neue Verhandlungen nach Art der jüngst zu Prag gepflogenen zwischen hervorragenden österreichischen und preußischen Fachmännern zu eröffnen. — Gestehen wir indeß , wir haben alle Ursace, in ein Entgegenkommen von Seite Preußens großes Mißtrauen zu gehen. Die Vermählung des Prinzen Philipp von Württemberg mit der Herzogin Charlotte, Schwerter Ihrer Majestät der Kaiserin Elisabeth, findet, nach einer Mittheilung der „Bol. Kore.”, im Frühjahre statt. = Wien, 1. August. Dr Bräliminarfrieden unterzeichnet, das ist die große Thatsache des heutigen Tages. Die gestrige Konferenzfisung, welche von 2 bis 515 Uhr gedauert, konnte das Friedensinstrument nicht fertig machen ; ja es scheint, daß geitern nomanche Modifikationen von bereits getroffenen Vereinbarungen vorgenommen wurden. Wenigstens wird heute die Richtigkeit der geitern aus unterrichteter Duelle geschöpften Mittheilung bezweifelt, daß in den Friedenspräliminarien ein Vorbehalt gegen die bleibende Besignahme der Herzogthümern durch die beiden deutschen Großmächte enthalten sei. Gewiß ist, daß die pyänischen Bevollmächtigten diese forderung erhoben haben, da es in der That Dänemark nicht leichgiltig sein kann, ob es Preußen oder einen kleinen deutsschen Staat zum unmittelbaren Nachbar habe. Auch weiß ich bestimmt, dab ein solcher Vorbehalt von österreichischen Intentionen vollkommen entsprechen würde. Denn Oesterreich dienft gewiß nicht an den Resis eines der Herzogthümer und würde gerne den preußischen Annexensbestrebungen einen Niegel vorschieben. Es ist jegt nur die Frage, ob die Aufnahme eines solchen Vorbehaltes in die Friedenspräliminarien gegen den wahrscheinlichen Widerspruch Wreubens vordaelekt wurde, d bere heute neuerdings versichern, daß sogar bei Her: 3098 von Augustenburg in den Friedenspräliminarien pad sei. Die nächsten Tage werden wohl über diesen wichtigen Punkt Aufklärung bringen. Heute hat die Sigung bereits um 10 Uhr begonnen, damit das Werk rechtzeitig vollendet werden konnte und der Abreise des Herrn v. Bismarc endlich nichts mehr im Wege steht. Die Unterzeichnung hat wirklich stattgefunden. Der Termin des Waffenstillstandes war von einer Seite mit 6, von der anderen mit 9 Monaten vorgeschlagen. 63 wurde schließlich ein Termin von drei Monaten für genügend erachtet, während , welcher Zeit wohl das eigentliche Arte benswert zu Stande kommen könne. ‚., Politische Räubfhen, 2. August, Der Waffenstillstand ist nunmehr geschlossen, die geftige Schlüpfigung währte von 10 bis 2 Uhr. Gleich nach der Konferenz hielt — wie die , Bol. Korr." erfährt — Graf Rechberg Sr. Majestät dem Kaiser Vortrag über das Resultat. Here v. Bismarc sol gleichfalls mod eine Abschiedsaudienz bei Sr. Majestät dem Kaiser haben. Auch die Sonntags:Konferenz währte fast 3 Stunden, und Tonferitten Abendg noch Herzog v. Grammont, Graf Bloomfield und Geheimrath Smorring mit den dänischen Bevollmächtigten. — Weber die Detailbestimmungen des Präliminarvertrages hat und unser Wiener =Korrespondent gestern schon ausführliche Mittheilungen gemacht, die wir in den heute eingetroffenen Wiener Blättern fast wörtlich wiederfinden. Hinzuzufügen ist nur so etwa, daß, wie die , Br." wissen will, für die Enklave Ripen („Rön“) die Enklave Medien-Tondern an die deutschen Mächte mit abgetreten werden sol, und daß als muthmaßlichen Konferenzort die „Bofi. 3.” Biel oder eine andere Stadt in den Elbeherzogthümern bezeichnet. Das „Journal des Debats” nimmt heute die beiden heuten Großmächte gegen den Vorwurf in Schuß, daß sie den deutschen Bund, respektive einen Repräsentanten vessellten, nicht zu den Friedenskonferenzen in Wien zugezogen . Der deutsche Bund, argumentiert es, hat nicht offiziell den Krieg an Dänemark erklärt, und kann somit unter keinerlei Titel einen Plan in einer Konferenz beanspruchen, welche bestimmt ist, den Frieden zu verhandeln. Der deutsche Bund sei eigentlich noch nie als Macht in Europa anerkannt worden, und man habe donselben zur Londoner Konferenz nur deshalb zugezogen, um einem späteren Proteste gegen ein unter seiner Mitwirkung zu Stande gekommenes Arrangement und einer Wiederholung der lästigen Opposition gegen den Vertrag von 1852 einen Riegel vorzuschieben. Würde der Bund am Abschlub eines europäischen Vertrages sich betheiligen, so würde er sich eine Autorität anmaßen, zu der er sein Recht hat. Den übrigen Nachrichten entlehnen wir heute Folgendes : Lord Clarenpon hat auf der Reise nach Wiesbaden Paris yaffirt und sol dort mit Seren Drouin be 2huyz fonferirt haben, was man mit dem Bestreben, die entente cordiale wiederherzustellen, in Zusammenhang bringt. Dem Diner, welches ihm zu Ehren Lord Comwley gab, wohnten außer Heren Drouin ans Herr v. d. Gols und die Gesandten Dänemarks und Schwedens bei. Aus Paris wird berichtet: Die „Hironde”, das bekannte Organ der liberalen Partei in Bordeau ist duch ministerielle Verfügung für die Dauer von zwei on«ten unterdrückt worden. Die Stelle, welche diese Maßregel veranlaßt hat, befindet sich in einem Leitartikel des Chefredakteurs Caverturon und lautet also: „.... € 23 gibt Leute, die da glauben, daß sich tiefe Pläne unter dieser Rolle der heiligen konservativen Unschuld bergen, welche man Ei ém spielen lassen möchte. Solches wäre, scheint es, die geheime Bedeutung des famosen Kongreßprojektes, das, wie man sagt, in Form einer halbamtlichen Broschüre wieder hervortreten sol und hat weiter nichts ist, als ein in den frommen Schwindel des Universalfriedens eingehülltes allgemeines Kriegsprogramm. Wenn dem soll, 10 haben wir nichts zu sagen, es sei denn die Bemerkung , dab viele Mummereien Niemand irreführen und daß es besser wäre, offen seinen wahren Namen zu tragen und seine wahre Retarde aufzustehen.” — Der Suspensionserlag des Ministers des Innern findet, ‚dab durch Die angeführte Stelle” die Bolitit der kaiserlichen Regierung entstellt und beschimpft wird.“ In einer am 16. Juli abgehaltenen Versammlung ist die Liste der Verteidiger für die wegen unerlaubter Assoziation Angeklagten definitiv, wie folgt , festgestellt worden. CS wird vertreten Garnier-Plage, duch Yulez Favre, Carnot duch Marie, Dreo burd Grevy, Herold duch Picard , Clamageran dur Jules Simon, Ferry durch Berrier, Floquet dur Cremieur, Durier duch Disante, Corbon durch Senard, Herision bard Cmanzel Arago, lersheim Durch Hébert , Dory dur Doilon Barzot, und möglicherweise Charles Floquet duch Thierd. Eine glänzendere I