Pester Lloyd, November 1864 (Jahrgang 11, nr. 250-274)

1864-11-19 / nr. 265

Telegr.pepeschen despeflerxlayd. Wien,18.provember.In der Vormittagslisung des Adressausschusses waren dies Minister anwesendz in der ungarischen u galizischen,venetianischen miditalienischen Frage­ wurden von ihnen Aufschlüsse gegeben.Auf den Wunsch der Minister werden die Ausschussmitglieder jedoch hier über Schweigen beobachten. Wien, 18. November. Die Ausdehnung der Ver­­kündigung des Standrechts auf alle Theile Lombardo»Vene­­tiens wird als bevorstehend bezeichnet. Wien , 13. November. Abendbörse, Krebitastien 177.60, 1860er 2ofe 24.10, 1864er Infe 83.85, Nordbahn 1915, Karl-Rud­­digsbahn 236.25, Staatsbahn 205.80, böhmische Westbahn 167.25. Ziemlich­keit. Anfangsrente 64.90, Grebit Mobiltee 881, Konfols 89 °/,, prem. Rente 65.35. Von Frankfurt Krebitastien 176.50, 1860er 807%, 1864er 84 gemeldet. Pariser Siaatbahn und Berlin fehlen, Zur Tagesgeschichte, West, 18. November. Herr Dron und beX Hhuys fest die politische Welt in Verminderung : Derseldbe Staatsmann, der­ die Note vom 30. Oktober nach Turin gerichtet und sie troß des, dem Ritter von Nigra gegebenen Versprechens, im „Moniteur" veröffentli­­hen ließ, besuchte vorgestern den italienischen Gesandten, um durch ihn den General Lanıarmora beglückwünschen zu lassen ! — Sonderbarer Weise wird gleichzeitig aus Paris vom 17. telegraphist : Dronin de Lhuys Hat dem Nuntius Chigi ge­­sprächsweise bemerkt. Angesichts der von dem Turiner Kabinet festgehaltenen Auffassung der Septem­ber-Konvention und den in der Turiner Kammer erfolgten Kundgebungen über Kieselbe durfte die französische Regierung es nicht für angemessen erach­­ten, in Bezug auf ihre militärische Stellung in Rom eine Henderung eintreten zu lassen und mit einer allmäligen Nebu­­zinung ihrer dortigen Bewegungstruppen vorzugehen, — ımd als Fürst Chigi fragte, ob der Minister damit einverstanden sei, daß er, der Nuntius, von dieser Erklärung amtlichen Ge­­brauch mache, entwiederte Herr Drouin de Yhuhs, er finde sein Bedenken hiebei. — Wen denkt denn Drouin de Lhuys heute noch zu fänfchen ? — Wenn irgend, nach der Rede Lamar­­mora’s eine solche Täuschung noch möglich wäre, die Rede PBeppnLis beseitigte sie vollständig. Dieselbe siegt uns jeht in ihrem Wortlaute vor, und entfernt jenen Zweifel über die Bedeutung, die nicht italienische Staatsmänner allein, die auch Napoleon der Konvention vom 15. September zuschreibt. “ Marquis Repoli sagte : „Ich ergreife mit Befangenheit (con esttanza) das Wort und befinde mich in einer velilaten und schwierigen Tage, da ich an den Verhandlungen über die Konvention theilgenommen habe. Ich brauche Ihnen nit zu sagen, daß die Verträge von 1815 die Nechte der Fürsten zum Nachtheile der Unteressen der Völ­­fer sanktionier haben. Nur allmälig gestaltet fi das 2oS der Völter besser. Menn nicht früher, so trat dch 1863 ein Nücheritt ein. Da­­für sprachen die polnische und die dänische Frage, welche blos aus dynastischen Rücksichten gelöst wurden. An einer meiner De­­veichen aus Wetersburg beschäftigte ich mich mit den neuen Al­­lianzen, welche man in Europa zu bilden im Begriffe stand. Die feudale Partei beschuldigt namentlich Italien der Aufreizung und legt ihm alle Unordnungen zur Last. ißtrauen, Eifersüchteleien, Argwohn haben die Allianzen der liberalen Regie­rungen gehemmt, und die Regierung des Königs konnte in einem so feierlichen Momente nicht unthätig bleiben. Melcher Meg war aber einzuschlagen, um zum Biele zu gelangen? Wenn viele Ur­­sachen, welche einen Zwiespalt auf dem Gebiete der Liberalen Partei erzeugten , der italienischen Regierung entgingen, so stand doch eine perselben eng mit der römischen Frame in Verbindung. Die Frage der Dikupirung Roms war eine Ucahe der Schwäche für Frankreich, wie selbst der Minister Drouin de Lhuys in seiner Note anerkannte. Sie erregte Englands Eifersuhr gegenüber dem franzö­­sischen Einflusse in Italien ; sie brachte die Alianz zwischen Frank­­reich und Italien fortwährend in Gefahr, denn ein einziger Flinten­­schuß­ in Roms Straßen konnte sie auf lange Zeit hin stören. Sie sewählte aber endlich auch die monarchische Partei in Italien. Diese Erwägung veranlaßte die italienische Regierung, die Un­­terhandlungen über die römische Frage wieder Tee und mein Freund D­isconti-Benotta beauftragte mich, zuerst in offiziösem , dann in amtlichen Wege zu unterhandeln. Allein die Gegner des Septem­­bervertrages behaupten, daß Staatreich Rom verlassen wollte und nu­r Angelegentligeres gegenüber der nordischen Koalition wünschen konnte. Wer also urtheilt, bat von Parteien in Frankreich seinen richtigen Begriff. Napoleon konnte sich nicht dazu herbeilasfen, gegen Frankreichs Tendenzen und Interessen zu unterhandeln. Wir konnten keineswegs von der französischen Regierung verlangen, daß sie einen schwachen Greis, den sie auf den Thron wieder eingefest und jahrelang veribei­­ßigt hatte, verlasse und der Katholischen Partei nicht die gerechte Ge­­nußthnung der Sicherheit des Wapstes gewähre, ohne zuvor einen neuen Aussöhnungspversuch zu machen. Napoleon konnte vielen Betrug nicht zurückkeilen. EI lag im Interesse Italiens und­ der liberalen Partei in Europa, diesen Weg zu verfolgen. Italien hat Bush die Konvention der gesammten liberalen Partei in Europa, besonders in Frankreich, einen unermeßlichen Dienst geleistet, und die­­ser Dienst ist Italien, ehe doch anzurechnen. Aber hat der Vertrag, dessen gewaltigen Einfluß auf die europäischen Regierungen und Völker Niemand in Abrede stellen kann, auch in der That das große Ziel erreicht, welches die Regierung sich neießt und die liberale Meinung ich versprochen hat? Der Septembervertrag steigert in Europa Italiens Würde. Er vermehrt das Bewußtsein von der Stabilität des neuen Königreichs, er ist eine Gewähr, welche die französische Regierung der liberalen Partei darlei­tet; er vereitelt die Hoffnungen der extremen Parteien ; er 1äht die verlegte Würde der nationalen Partei und räumt die Sindernisse, welche sich den enge­ren europäischen Allianzen entgegensellen, aus d­em Wege Selbst Die hartnädigsten Gegner könnten nicht behaupten, daß die Komvention vom 15. September nicht Italien mit dem Aus­­lande ausgesöhnt habe ich schweige von den SKundgebungen der Sympathie de liberalen Frank­reichs und Deutschlands ; ich schweige von den Zornausbrüchen der Hertfalen Partei in Europa; aber ich will namentlich auf Englands Sympathie, auf die Demon­­strationen seiner hervorragendsten Männer hinwiesen. Wenn je ein Bolt den französisgen Einfluss in Italien fürchtet, so ist es das eng­­lise. Wenn je eine Regierung darüber wacht, dass der französische Einfluß­s sich nicht in Italien­ einniste, so ist es sicher die englische. Würde sie nun so blind sein, einen Alt aufzubeißen, welcher den fran­­zösischen Einfluß in Italien vermehrt ? Sie Alle haben darin überein: a die Konvention Italiens Würde dem Auslande gegen­­über erhöht. Da so ernste Anklagen gegen diesen Vertrag erhoben worden sind, so mus ich mich wohl Har_ aussprechen. 5 möchte nicht mit meinen Worten Ihre nationale Empfindlichkeit verlegen, ic würde es aber als Vergeben betrachten , nicht Alles zu sager. ch lebte mei Jahre lang im Auslande und traf allenthalben die lebhafteste Sym­­pathie für Italien und dessen König ; allein ic habe an Bitterkei­­ten erfahren. Italien behauptet im Auslande wo nicht jene Stel­­lung, er übt wo nit jenen Einfluß, die ihm gebühren. Und die Ursache, weshalb Italien die Stellung noch nict einnimmt, ist der sehr ungegründete Verdacht, dass Italien sich noch nicht von dem fran­zöschen Einflusse lossagen konnte. Worauf dafitt aber vieler Ver­­dacht ? Etwa da wir im Orient, in Polen, in Dänemark Frank­­reich ® P Bolitit verfolgten ? Mit­nichten,, wir verfolgten sie, weil sie eine der wahren italienischen Bolitit angemessene, weil sie eine Fibe­­rale war. Die wahre Ursache war die französische Diffupa­­tion.“ — Der Redner sucht nun zu beweisen, daß die österreichische Diktvation in Italien die Italiener nicht so sehr, wie die Französische in Rom im Auslende erniedrigt habe. „Diese Okkupation“, fuhr er fort, „aereichte Italien zum unermeßlichen Nachtheile ; man mußte ihr um jeden Preis ein Ziel fegen. Italien konnte si nicht wieder auf­­richten , so lange er nur auf diplomatischem Wege die Nichtin­tervention stipulirt hatte. & sagte, daß der Vertrag die Stabilität des neuen Königreiches vermehrt. Noch besteht die Dieinung, daß die französische Regierung in ihrem Innern der Einheit a­ abhold sei. Die di­­plomatischen Reserven der französischen Regierung haben diesen Arz­­twohn gewährt. In meinem Entwurf, welcher die französische Regie­­rung bewogen hat, die Beilegung der Hauptstadt als eine Büroschaft für die Vollziehung des Vertrages zu betrachten, war au­ch daßp diese Verlegung jede Spur des Züricher Vertrages vernichte. Die Verlegung der Hauptstadt jenseits der Apenninen war eine Bürafschaft, das das kaiserliche Frankreich auf seine föderativen Bestrebungen verzichtet. Und welche Provinz bot bei un fern­diplomatischen Unterhandlungen die größten Schwierigkeiten wegen deren Verschmelzung mit Italien ? Das Land, gegen welches Frankreich die meisten Einwürfe machte, war Toskana. N gibt das kaiferische Frankreich mittelst der Konvention zu, dab das Haus von Savoyen Italien gegenüber jenseits der Apen­­ninen eine Thatfadhe, eine Wirklichkeit sei. Da gestern geäußert ward, daß es der Kraft des Diagnetismus gelungen war, die Gedbanten des Katserz zu erratben, so gestatten Sie, daß ich mich selbst magmnetierte und folgende Worte auf meinem Gerichte geschrieben sehe : die Verlegung der Hauptstadt nach dem Zentrum von Italien beikt so viel als faktisch Italiens Een bestätigen, einen Körper demjeni­­gen geben, was bisher eine Seele war. So sagte an, daßs der Traftat eine Bürgichaft sei, welche die französische Regierung der liberalen Partei gewährt. Der beste mir zusagende Kommentar des Traktats ist die­ Note des Ministers Drouin de Lhuys an den Grafen Sartiges in Rom. Sie sanktionirt die Trennung zwischen der Kirche des Mittelalters und der liberalen Par­­tei.. Und wenn ich lange: Vertrauen Sie der von Geite Frank­ reis übernommenen Verpflichtung, denn sie ist vom Kaiser um­terschrieben ,„ fc glaube ich daran, denn dieselbe Unterschrift hat die europäisce Intervention gehindert, als wir in den Marken und Lim­­brien einrücten. Ih glaube daran, weil mir Frankreich I­nteresse dafür Bürgschaft gewährt. Verlangen Sie etwa, daß Frankreich in om bleibe, um stets das dasselbe erniedrigende non possumus zu vernehmen, nicht Dad non possumus der Religion , sondern ver Reaktion ? — Ich sagte ferner, daß die Konvention die Hoffum­m­er dber extremen Parteien vereitle. Sie hofften in der bat, Frankreich auf das reaktonäre und Italien auf das anarchiische Gebiet hinüberzudrängen. Nur die römische Frage konnte Frankreich auf das reaktionäre Gebiet führen. Er hätte seine Fahne in Rom bei einem Aufstande oder bei einer Intervention zerreißen müssen, aber die französische Zähne hätte uns auf die Dauer nicht hindern können, in die Provinzen ein gantaggio fi Dirbielte Stalten würde ab­dann seine Zuflucht zu den einzemnen Parteien genommen haben. Das ist es aber gerade, er ale richt wollte und was er um jeden Preis vermeiden ubringen, von denen aus der fütterlichste Bri­­Sept kann Italien wieder seinen Weg unter dem Geleite der mußle­­liberalen Lonstitutionellen Partei verfolgen. — IH sagte an, daß der Septembervertrag die verlegte Würde der nationalen Partei ruht. Im Jahre 1849 erschien die französische Okkupation in der That ala eine europäische Frage, von der wir ausgeschlossen blie­ben. ebt Äft sie zwischen Frankreich und Italien ohne Dazwischen­kunst irgend einer andern Macht gaelös. — Enplich sagte so, daß durch den Vertrag die Hindernisse der europäischen Allianzen aus dem Wege geräumt werden. Italien darf in der That fest vor England hintreten und ihm sagen: Der Traktat vom 15. September beseitigt den Argwohn,, die Eifersuht auf den französischen Einfluß in Italien. Und es wird Gehör finden, denn über dem aristok­anischen England Steht ein. Liberales England des Fortschrittes. Und es wäre gewiß ein Glack, wenn die Konvention zwischen Stanfreich und England die Allianz zuwege brächte, melche das wahre Palladium der europäischen Freiheit ist, und vereinigt mit Italien jedwede Koalition in Europa verhindern muß.“ Nach einer Pause fährt der Redner fort: „Einige fragen : Und die Zukunft? Ich mürde verzweifeln, wenn ich glauben müßte, daß Italien in zwei Jahren noch des französischen Beistandes bedürfte, um ein päpstliches oder auch ein österreichisches Heer zu be­­kämpfen, falls viele einen Angriff auf und wagten , aber ich vertraue dem Parlament, dem Lande, dem Heere. Worte der Verzagtheit fehl­­ten uns auch nicht im Jahre 1860, aber die glauben­ und überzeu­­gungsstarfen Männer verachteten sie und gingen geradelos auf ihr­­e. — Nach dem Trastate vom 15. September haben wir es nun noch mit der venetianischen Frage zu thun, melche ich mit Zuversicht den diplomatischen V Beweisgründen des General Lamar­­mora anheimstelle. — Ich glaube auch, daß die vollständige Lösung der päpstlichen Frage im Sinne der Verwirklichung der doch die Konvention nicht verleugneten Formel: freie Kirche im freien Staate, erfolgen werde. Die moralischen Mittel find es allein, welche die römische Frage zu Lösen vermögen Ich ehe nun zu der Italien im Trastate gemachten innern Bedingung über. — Mancer fürchtete, daß die Konvention an zur Reaktion drängen würde. Re glaube vielmehr, daß Italien nur mit der Frei­­heit und durch die Freiheit eben werde, indem es Roms feudalen Geist bekämpft. In diesem Kampfe wird Italien der Leuchtthurm der europäischen liberalen Meinungen werden. Italien muß gesehmäßig für Europa werden, was Piemont für Italien war. — 3B glaube endlich, daß man dem Botum über die Konvention seine unwügen Gr­­­ärungen beifügen dürfe. Die Konvention zurückweilen bieße mit der französischen Allianz brechen und das Land den extremen Parteien preisgeben. Noch eine Betrachtung und ich habe geeidigt. Oesterreich und Rom haben auf die Konvention noch nichts er­widert, weil sie aus unseren Fehlern Augen ziehen wollen. Ich hoffe, wa das Parlament sie davor hüten werde, und sein Benehmen bürgt mir dafür. ? Ueber die Verständigung, welche Frankreich eben jeßt zwischen Turin und Rom anstrebt, wird berichtet , Rom solle nicht die politische und parlamentarische Hauptstadt werden, aber gleichsem die geistige, wo der König einen Palast erhalten, irgend ein oberster Gerichtshof seinen Sit haben würde u. |. w. Der Papst folge alle seine anderen Attributionen, sogar geiwis­­sermaßen in bestimmten Grenzen die weltliche Herrschaft behal­­ten, aber im Uebrigen die Einheit Italiens anerkennen. Mit einem solchen oder ähnlichen Arrangement hoffe man den Widerstand des Heiligen Stuhles zu überwinden. Diese Kom­­bination würde manche M Widersprüche ver Teisten offiziellen Po­­lemik erklären, und man will wissen, einige Kardinäle fingen an, ich der Ansicht zuzuneigen, daß eine solche Transaktion vielleicht in Erwägung zu ziehen sei. Das Wiener Abgeordnetenhaus wird erst nächsten Montag seine­­igungen wieder aufnehmen, bis dahin ist die Aufmerksamkeit dem Aprelausschuß zugewen­­det. — Der bereits erwähnte, Ungarn betreffende Beschluß erfolgte erst nach einer längeren Diskussion, in der auf der einen Seite die Abgeordneten Dr. Gisfra, Dr. Berger, Dr. Herbst, Dr. Brinz, Graf Potock und Tinti, auf der anderen die siebenbürgischen Abgeordneten standen. Schließlich­­ wurde beinahe einstim­mig folgender Parsus für die Abreise bestimmt : „Das Abgeordnetenhaus erklärt sie gerne bereit, zu dem im der Thronrede angedeuteten hohmwichtigen Biele (M Wieverbeginn der ver­­fassungsmäßigen Thätigkeit in Ungarn, Kroatien und Slawonien) mit­­zuwirken. Das Abgeordnetenhaus wird nicht anstehen, was an ihm ist, beizutragen, damit — bei unverrückter Wahrung des in der Reiche­­verfassung ausgesprochenen und dur; das Interesse des Reiches gebo­­tenen Grundfaches der gemeinsamen Behauptung aller gemeinsamen Reichsangelegenheiten — jenen Ländern auf verfassungsmäßigem Wege alle Garantien für die Autonomie in allen Angelegenheiten geboten werden, welche verfassungsmäßig der Kompetenz ihrer Landtage vor­­behalten sind. — Das Abgeordnetenhaus kann die Nothwendigkeit der baldigen Einberufung des ungarischen und des Kroatischen Landtages nit genug betonen.“ Der auf den Einberufungsmodus des Reichsrathes Bezug bhabende Pafsus ward dahin formulirt : „Das Abgeordnetenhaus sieht in der duch die Verfassung ga­­rantirten jährlich wiederkehrenden Wirksamkeit des engeren Reichss­tab­es eine nothwendige Bürgschaft für die verfassungsmäßigen Zu­­stände der im engeren Reichsrathe vertretenen Länder.“ Aus der Diskussion über den erstangeführten Beschluß er­­wähnt die „N. Fr. Pr”, daß selbst jenes Ausschußmitglied, welches füglich als Wortführer der ministerfreundlichen Fraktion anzusehen ist, anerkannte, daß die Negierung wegen ihrer Ui­­ thätigkeit in Betreff der Verfassungsangelegenheit zu tadeln sei,’ und meinte, er wäre immerhin besser, den Landtag von Ungarn dreimal einzuberufen und dreimal wieder aufzulösen, als den gegenwärtigen Zustand fortdauern zu lassen. ; } · an Rd RR u. ..— ..y.»....»«.·--.«.—««---.—,.... ERBE TE a m­onnar sem > nase . . = »O DerPester Thiergarten. llPest,18.November.Es gibt wenig Unternehmungen, welche in gleicher Weise das Nützliche mit dem Angenehmen, das Lehrreiche mit dem Unterhaltenden verbinden würden,wie dies bei den Thiergärten der Fall ist. Deshalb hat auch das Gründungstomite, welches sich die Aufgabe gestellt hat, die Zahl unserer öffentlichen Anstalten mit einem zoologischen Garten zu vermehren, die größte Energie an den Tag gelegt, um diese Aufgabe zu einer gedeihlichen Lösung zu bringen, um­­­ie zur Verwirklichung ber ee nöthige Aktiengesellschaft In’s Leben zu rufen. In wesentlicher Schritt zum Gelingen des Unterneh­­mens war die Konstituirung eines finanziellen Ko­mite­e’s , welchen mehrere Kapazitäten unseres Handelsstandes angehören. Dieses Komite hat nun in seiner am 30. v. M. abge­haltenen Styung die Entiffion neuer Substriptionsbogen bes­­chlossen, indem die höheren Orts genehmigten Statuten für die Errichtung des Thiergartens die Aufbringung eines Grün­­dungekapitals von 150.000 fl. für nöthig erachten ; daß Komite gibt sich um so mehr der Hoffnung hin, daß diese neue Emis­­sion sich der Theilnahme des Publikums erfreuen werde, als auf den ursprünglich erlassenen Substriptionsbögen bei weiten mehr als die anfangs für die erste Anlage als nöthig befundene Summe von 30.000 fl. gezeichnet wurde. Wenn man ferner die Rentabilität derartiger Unternehmungen in Erwägung zieht und bedenkt, daß die Thiergärten von Dresden, Amsterdam, Leipzig und anderen Orten eine 20—25pCt. Verzinsung der eingezahlten Kapitalien ermöglichen, so muß dem Pester zoologi­­schen Garten mindestens der gleiche finanzielle Erfolg prognostiz­­iet werden, da dem Unternehmen Seitens der Stadt eine im hohen Grabe geeignete Grundfläche in der Ausdehnung von 31 Yo im Stadtwäldchen unentgeltlich überlassen wird. Zu den weiteren Vortheilen, welche der Aktionär genieht, zählt auch das Recht des freien Eintrittes, welches mit jeder ganzen oder Viertelaftie erworben wird. Das Unternehmen empfiehlt sich jedoch nicht durch die hier angeführten Vortheile individueller Natur, sondern es zeich­­net sich auch durch seinen gemeinmütigen Charakter aus. Wir haben gerade nach dieser Seite hin das Institut der zoologi­­schen Gärten in so ausführlicher Weise beleuchtet, daß mit unseren biesfälligen Auseinanderfegungen nichts mehr Hinzuzu­e­fügen haben. Der Zweck dieser Zeilen soll bios dahin gehen, dem Aufrufe des finanziellen Komitee s, so weit es an uns ist, die verdiente Unterfragung zu Theil werben zu lassen, und unsere Leer zur Ak­tenzeichhnung einzuladen. Mir bemerken zu dem Ende, daß auch bei unserer Nebaltion ein Substriptionsbogen aufliegt, Die Pester Kommerzialbant und ihr Darlehens­­geschäft auf Realitäten. (Schluß. ) Von den Pfandbriefen. 28. Die Pfandbriefe der Kommerzialbant sind zweierlei, näm­­li : a) verlosbare, — b) mit bestimmter Verfallzeit. 29. Die verlosbaren Pfandbriefe sind 1Sjährige mit 51%, — und 23jährige mit ApCt. halbjährigen Annuitäten. 30. Die Pfandbriefe mit bestimmter ren sind fünf­ und zehnjährig , und werden an dem im Pfandbriefe genau angegebenen Tage im vollen Nennwerthe rübgelöst. 31. Die Pfandbriefe lauten auf 100, 500 und 1000 Gulden d. D. und werden alle mit 6 p&t. verzim­st; jedoc steht es der Bank nach Maßgabe der Umstände frei, an Pfandbriefe mit einer geringeren Verzinsung als 6 p&t. zu emitliren. "Seder Pfanp­­brief ist mit einem Kouponsbogen versehen, und es werden die Zinsen halbjährig nachhinein am 1. Feber und 1. August gegen Uebergabe der fälligen Koupons baar ausgezahlt. 32. Jeder Pfanpbrief muß mit den zur Firmazeichnung erfor­­derlichen Unterschriften ($. 46. der Bank-Statuten) und mit dem Siegel der Bank versehen sein; er enthält die Kapitalzsum­me, den Binzfuß, die Zinsentermine die Frist zur Kapitalsrüdzahlung d. h. die Beit, binnen welcher ex zur Verlosung oder zur Einlösung im vollen Nenn­­werthe gelangt ; ferner die Haltung der Bank für Kapital und Zinsen, die Bestätigung , daß der Pfandbrief auf Grund einer in den Grund­­büchern eingetragenen und statutenmäßig sichergeh­eilten Sorderung der Anstalt aufgestelt worden sei, und endlich, auf­ der Noüdseite die auf die Prandbriefe bezüglichen Bestimmungen dieser Statuten im Auszuge. 33. Die Pfandbriefe lauten auf den Weberbringer, können aber auf Verlangen auf bestimmte Namen ausgestellt werden, in welchem Falle die Zinsen gegen Duittungen ausgezahlt werden , welche die Un­­terschrift des Eigenthümers , oder des zur­ Erhebung der Zinsen berec­­htiten Stellverteters führen müssen.—Die Echtheit der Unterschrift,­­ für welche übrigens die Bank k eine Haftung übernimmt,muß behörd­­lich bestätiget sein. « 34.Pfandbriefe,welche auf den Namen von Gemeinden,unter behördlicher Aufsicht stehenden Anstalten oder Stiftung einferner auf den Namen von Minderjährigen oder unter Kuratel stehenden Personen lauten,können nur mit Zustimmung der vorgesetzten Behörde gegen Pfandbriefe,die auf den Ueberbringer lauten,umgetauscht werden. g z­­·—-.-sss STE € Das Her;, eine physiologische Studie von Büchner. 1. (Söluß.) No bleibt uns einer Erscheinung zu erwähnen übrig, welche zu den merkwürdigsten nicht blos im Leben des Herzens, sondern im Leben des thierischen und menschlichen Organismus ‚überhaupt gehören dürfte, und deren Ursache dur das begreiflich werden wird, was über das Vorhandensein und die Thätigkeit ein­es D­entil- oder Klappenapparates im Herzen und den anhän­­genden großen Gefäßen gesügt wurde — die Erscheinung der­ so genannten Herztöne nämlich.. „Ah!“ werden jegt einige unserer Leser oder Leferinen erleichtert ausrufen — Herz töne ! Also doc endlich Etwas, das an Poesie und an die höhere Bedeutung des Herzens erinnert ! Ein tönendes Herz wol­­len wir uns schon eher­ gefallen raffen, als einen hohlen, ewig nur sich ausdehnenden und dann wieder zusammenziehenden Dus­­fel oder­ Aleifhjad. Also fehnet, was sind das für Töne, und fann man vielleicht die Sprache des Herzens an ihnen erkennen 2" — Ad nein, das kann man nicht ; und vielleicht ist es recht gut, daß man ed nicht kann ; denn welche Vorrechte würden als­­dann die Nerzte dur ein solches Verständnis der Herzsprache bei ihren s­chönen Batientinen gewinnen ! Nein, in diesem Punkte sind und wissen sie nichts mehr, als ihre Mu­tter blihen , umb wer unter ihnen Die Sprache des Herzens­ verstehen will, dem­ann das Hörrohr dazu nichts nügen. Wenn überdies das Herz in der Xhat tönendb und zwar recht vernehmlic tönend ist, so erwährt daraus für die poetische Meinung von ihm sein Gewinn. Im Gegentheil lauten feine Töne recht prosatisch, recht einfach, und einförmig. Es ist von Musit, von Melodie oder von irgend etwas, das einer Sprache ähnlich wäre, so wenig darin, wie in dem­ Picten einer Wanduhr, mit deren einförmigem Tit-Tat man die Herztöne oft, und zwar ver­passend, verglichen hat. Legt man also sein Ohr unmittelbar oder unter V­ermittes­lung eines Hörrohres an die Linke Brustseite eines Menschen , so hört man daselbst zwei laute, deutliche, rad­ aufeinander folgende Töne, von denen der ex sie etwas länger und dimpfer der zweite etwas kürzer, heller uns klappender erscheint. Auf diesen zweiten Ton folgt eine sehr kurze, kaum bemerkbare PBa­rfe, vac) deren Ablauf sogleich wieder der erste Ton ersheint — umb so fort. Fragt man nun, was die Ursache der Entstehung biefer Töne sei, so werden unsere Tefer vielleicht fon errathen haben, daß die oben erwähnten Klappen und Ventile und deren Thä­­tigkeit die Schuld daran tragen. Sabem nämlich biefe zarten, dünnhäutigen, aber ‚body­festen Klappen durch den Andrang des Blutes sic. aufblähen und während der Zusam­menziehung des Herzens rasch bis auf den höchstmöglichen Grad ihrer Anspan­­nung ausgedehnt werden, müssen sie einen Ton oder ein Geräusch erzeugen ( im ähnlicher Weise, wie z. B­ ein blinnes Tuch), wel­­ches wir an beiden Enden falten und wasde anspannen, ebenfalls einen dumpfen Schall hören läßt. Der erste dumpfere Ton rührt von den eigentlichen Herzklappen her und ist da­­rum nur­ ein einziger, weil die beiden Mitheilungen des Her­ gen, die rechte und die linke, derem jede eine besonderen Klap­­penapparat befigt , sich ganz gleichzeitig und gemeinschaftlic zu­­sammenziehen.­­­ Der zweite heitere Tom, welcher beinahe wie ein Nachschlag auf dem ersten Klappen her, welche si im dem Momente anspannen, in welchem sich das Herz wieder ausdehnt, erweitert, welche aber so nahe und fast unmittelbar an dem Herzen gelegen sind, daß der am ihnen entstehende Tom, ebenso wie der eigentliche Setzton, überall über dem Herzen gehört wird. Dieses kann indissen nicht verhindern, daß man ihn dennoch weitaus am stärksten an der, Baild oder an der oberen breiten Seite des Herzens hört — als an dem Orte, wo die großen Gefäße in das Herz einman­ Auch, er ist, obgleich an zwei geschiedenen Klappenappara­­ten entstehend, doch nur ein einziger, weil jene beiden Streng genommen entstehen daher nicht zwei, sondern vier Töne am Herzen, von denen aber jenesm­al zwei gleichzeitig gehört werden, und daher dem horchenden Ohre als ein eisziger so klarer und unzweifelhafter , je leichter der einfachsten Beobachtung zugänglich nun tiefe­r Verhältnisse und Erscheinungen sind, um so mehr mag man sich darüber verwundern, daß in der­­ Geschichte des menschlichen Geistes, der nur langsam und Schritt ‚ vor Schritt zu seiner Entwickklung kommt, eine so lange Zeit vergehen sonste, ehe man zu deren Ersenziriß gelangte. „Sieb­­zehn Jahrhunderte" , sagt Tewes, „sind eine so ungeheure­­ Spanne Zeit zur Ausarbeitung der Entdeckung einer Thatsache, welche, nun wir sie einmal rennen, so augenfälig heist, daß er ein Wunder scheint, wie sie jemals hat unbek­annt sein können“. Von einem Behörden der Brust im gesunden oder Kranken Zur ftande hatten die früheren Wer­te entweder schwache Ahnung, Teine oder eine seyr Erscheinungen am Herzen scheinen ihrer Aufmerksamkeit gänzlich entgangen zu sein. Engländer Harven, der berühmte Entbecker des Blutkreislau­­fst der Exfte, den Tönen und Geräuschen des Herzens spricht, welche­­ sowohl gehört als gefühlt werden können ; aber das Zeitalter, in dem er lebte, verstend so wenig die Sprache der Wahrheit und Sorschung, daß der große Mann darüber von seinen Zeitgenos­­sen nicht nur bekämpft, sondern sogar auf das Weißerste lächer­­ich gemacht werden konnte, und das seine Entdecung für die nähst Zeit nach ihm gar feine Feu­chte trug. „Die Moral ter bie mers­­ganzen Geschichte” würdige Dienstbefliffenheit festgefegter Meinungen ausgezeichnete Männer fühlen,offen vorliegende Thatsachen zu z­iehen, wenn ihre Augen durch vorgefaßte Meinungen verschleiert sind." Erst im Anfang unseres Jahrhunders regte wieder B­ox­­infart, der berühmte Leibarzt Napoleon’s, bei Herzi­anten sein Ohr an die Brust,, und heute schon ist sein gebildeter und in der neuen Schule auferzogener Arzt, der dieses nicht thut — entweder unmittelbar oder unter Vermittlung eines eigentü­mli­­gen, einfachen Instrumentes, dbes Hörrohs. Erfinder des Hörrohrs ist der geniale Frangose Yaenmec (1815-1826), welcher zuerst die sogenannte physissiisce Untersuchungsmethode in die Heilkunde einführte. Er kam durch einen Zufall auf seine Erfindung, indem er bei einer herzkranken Dame es versuchte, ihre Brust mittelst einer zusammengedrehten Rolle Papier zu un­­tersuchen — sich daran erinnernd, da ein fester Grab Geräus­e gut fortleite. Zwar verstärkt bdieses Instrument neben den Schall der in der Brust entstehenden Geräufe, noch hat er über­­haupt einen anderenals nur äußerlich ein Vorzug vor dem bloßen Ohre, das man, wo er angeht, unmittelbar an die Brust anlegt. Also in dem Herzohr selbst liegt durchaus sein eigen­­t­ümlicher Zauber, wie Manche benfen mögen, die mit dessen Gebrauch nicht vertraut sind ; sein Zauber liegt vielmehr im dem, was sie durch dasselbe vertretene yphnstralische Untersuchung der Brust im gesunden und Franken Zustande geleistet hat. Diese Untäuschung ist 8 gewesen,, welche und zuerst näher mit den Leiden un Erfrantungen des Herzens bekannt gemacht hat. Man sagt nicht zu viel,wenn man behauptet,daß die Aerzte früherer Zeit davon so viel wie nichts wußten.Die Zei­­chen,aus denen sie auf ein Herzleiden schließen zu dürfen glaub­­ten,waren höchst zweifelhafte und unzuverlässige und konnten höchstens für eine Erkrankung des­ Herzens überhaupt beweisen, während die Aerzte jetziger Zeit in den Stand gesetzt sind,über die Art der Erkrankung,über die Größe und Beschaffenheit des erkrankten Herzens meist diese naueste Auskunft zu geben,und auf diesengst ein Ge­­iet der Krankheitslehre,welches früher zu den schwierigsten und dunkelsten Partien derselben gehörte, nunmehr zu einer der hellsten­ und lichtvollsten geworden ist. Denn die weitaus meisten Erkrankungen des Herzens sind­ Er­­krankungen seiner Klappen oder Bentile,wel­che erst,als allmä­­lige Nachwirkung,Vergrößerungen oder auch Verkleinerungen des Herzmuskels,Erweiterung seiner Höhlen u.s.w.im Gefolge haben.Es können sich diese Klappen entzünden,verdicken,mit­einander verwachsen oder endlich der Sitz bedeutender knorpliger oder kalkiger Ablagerungen werden,und es leuchtet ein,daß durch solche Veränderungen die Deffnungen­ und Mündungen der Herzhöhlen und großen Gefäße,welche durch jene Klappen ver­­schlossen werden,bald erweitert,bald verengert,bald schlußunfähig, bald wieder zu wenig Blut hindurchlassend werden mü­ssen.Die natü­rliche Folge davon ist,daß Störungen in der Bewegu­ng und Zirkulation des Blutes eintreten müssen und als weitere Folge dieses gehinderten Blutlaufs sonstige Erkrankungen des Körpers oder einzelner Organe,welche zuletzt,wennauch oft sehr langsam,bis zum Tode führen.Ebenso natürlich werden u­s nach allechfagteq unsere Lesersittden,daß das,was wir ihmen vorhin als Herztöne beschrieben haben,durch die ge­­schilderten Erkrankungen der Klappen eine wesentliche Veränderung erleiden muß,und an diesem Umstande liegt es,daß wir durch Behoechung des kranken Herzens im Stande sind,uns eine so genaue und bestimm­te Anschauung von dessen in­nerer Beschaffen­­heit zu machen.Am häufigsten verwandeln sie sich in f.g.Ge­­räusche oder Aftergeräusche,welche bald einen blasenden oder saufenden,bald einen sägenden,schnurrenden,gur­­gelnden,raspelnden u.f.w-Charakter besitzet.Dieselben kön­­nen in einzelnen Fällen so laut werden,daß man sie nicht blos durch das angelegte Ohr,sondern sogar in einiger Entfernung von Archust zu­ vernehmen im Stein we ist.Das Letztere ist auch namentlich bei solchen Geräuschen der Fall,welche nicht im Junemweshekriegs durch Erkrankungen feiner Klappen,sondern auf dessen Oberfläche durch entzündliche Ausschwitzungen und ur­­durch bedingte mechanische Reibungen seiner Wände mit den Wänden des Herzbeutels erzeugt werden. Solche Entzündungen der Herzoberfläche geben sich an dem Gefühle­ des Kranken oft doch stechende Schmerzen fund, während die Erkrankungen im Innern ei­ner subjektiven Empfindung nur doch die Störun­­gen der normalen Thätigkeit des Herzens verrathen. Der Arzt, welcher dieses weiß, muß um so aufmerksamer im Verlaufe sol­­cher Krankheiten, welche ein Mitergriffenfein des Herzens im Ge­­folge zu haben pflegen, heffen Zuftend im Auge behalten und bei dem Teifesten Anzeichen eines solchen Ergriffenfeins dasselbe im ersten Keime zu exfticen suchen. Gelingt ihm dieses nicht, so sind seine späteren Bemühungen meist vergeblich, da einmal­ ein­­getretene anatomische Veränderungen des Herzens oder feiner Klappenapparate den Hilfsmitteln der Heilfunde natürlich unzu­­gänglich sind. Nedrigens sind solche Veränderungen trog der großen Wichtigkeit des Organs seineswegs immer das Leben be­­drohend, und erreichen viele Herzkranfe bei verhältnismäßig wenig gestörter Gesundheit ein hohes Alter. Auch gleichen sich manche Störungen durch, die TIhätigkeit des Organismus selbst im Laufe der Jahre ganz oder theilweis wieder aus. Immerhin missen Herzkranfe ein besonderes Augenmert auf ihren Gesundheitszustand richten und die Borschriften des Arztes strenge befolgen. D Vernünftige und von Umständen ange­­meisene Lebensweise und firmelle Beseitigung gewisser eintretender Folgebetßnerven duch ärztliche Hilfe können sehr viel beitragen, um das Leben zu verlängern. — Wunden des Herzens sind fast immer unbedingt tödtlich, weil dieselben wegen der fortw­ährenden Bewegung des Herzens nicht heilen künnen, und weil das Blut unaufhaltsam aus ihnen ausströmt. Nur solche Wunden fünnen heilen, welche so bü­nn und­­ hal sind, daß das Blut nit aus ihnen ausströmen kann, und man lan z. B. ein Herz im fei­­nem muskulösen Theil, mit einer langen, foigigen und binnen Nadel vuchsiechen, ohne daß­ diese Berwundung töpflich wird. Auch zerreißen und brechen Tann das Herz, wie wir fon im Eingang unfered Auffates angedeutet haben, aber nur kann, wenn dasselbe schon vorher frani war umb durch) Diese Krankheit schwach, milbe oder zerreißlich geworden ist. Als wann man eine leizte Gelegenheitsursache, ein Fall, ein Stoß, eine körperliche Anstrengung oder auch eine Gemüthsbewegung eine Berstung des Herzens und damit einen raschen Tod zur Folge haben. Von dem König Philipp II. von Spanien wird erzählt, waß er plög­­ich gestorben sei auf die Nachricht, daß seine Leute geschlagen wurden. Bei der Sektion fand man das Herz geborsten. (Siehe Günther : Das Seelenleben des Menschen, 1861.) Oder auch bei gesundem Herzen kann ein Fall aus bedeutender­­ Höhe oder eine Heftige Körperliche Mißhandlung eine solche Zerreißung her­­beiführen. — Also mag es im einzelnen, wenn auch seltenen Fällen, seine Begründung haben, wenn von einem Menschen ge­­sagt wird, „das Herz sei ihm gebrochen" — aber immer mußte dabei eine eigentliche Erkrankung des Herzens vorangegangen sein. Gemütigsbewegungen überhaupt fünnen wohl einen sehr bedeuten­­den, aber, wie es scheint, nimme nur imbrierten Einfluß auf die Bewegungen des Herzens ausüben unter Vermittlung der Ner­­venverbindungen, welche zwischen ihm und den Zentralorganen des Nervensystems bestehen. Dieser Einfluß mag es wenn an gewesen sein, welcher dem Herzen den unverbienten Ruf als Sig geistiger Empfindungen eingetragen hat, während es doch mit­­ den. eridh­inen. folgt,rührt von den Gefäß-­ Apparate sich ganz gleichzeitig anspannen oder fehliegen, und namentlich die­ses, welcher im Anfang der von des 17. Jahrhunderts lebte, bezeichnet Yenwes dahin, „daß des Geistes zeigt, und in sie uns Gegenwart einmal sie die Schwierigkeit, welche Der selbst | | ., |

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