Pester Lloyd - Abendblatt, November 1864 (Jahrgang 11, nr. 250-273)

1864-11-08 / nr. 255

» En. DEE in Dis»i,n­onceau nichtmelzeiene Chancen wie früher hat-Die MED DPs the Dissaire hat seine in Kredite außerordentlich gescha­­det. Die Ei seines Mitkonkurrenten, des Credit Som­eier in Baris, sind sehr im Steigen. Herr Samuel Haber aus Baris, Bruder des hiesigen Bankier Louis v. Haber, die­tet sich als Repräsentant des Credit Foncier in Wien und pflegt mit dem Finanzministerium die bezüglichen Unterhand­­lungen. Die allgemeine österreichische Bodenfre­dditanstalt wird auch an diesem Unternehmen der Mutter­­anstalt in Paris partizipiren. Man muß bemerken, dab­eie üter den beiden Bodenfreestinstituten eine außerordentlich gün­­stige Unterlage für ihre Brandbriefoperationen bieten werden und für dieselben daher ein doppeltes Interesse obwaltet, das Unternehmen in die Hände zu bekommen. X. Y. Berlin, 6. November. Als Leit- und Zielpunkte für die $ortpauer verpreußisch-österreichi­schen Allianz schmebt von Freunden des Herrn v. Bi­mard Folgendes vor, das uns von verläßlicher Hand mitge­theilt wird : · « .,Alle diplom­atischen Vorgänge berechtigen zu der An­­nahme,daß die österreichische Regierung im wohlverstandenen Interesse der Gesammtmonarchie und der Solidarität der kon­­servativen Strebungen beider deutschen­ Höfe eine Politik der K­onzessionen in der deutschen Fragt befolgen wird,welche die segensreichsten Früchte für beide Regierungen tragen muß.Man sei in Wien bereits zur Einsicht gekom­­m­en,daß man die Erneuerung eines italieni­­­ fchen Krieges nichthrch französische Versprechungen ver­­­hindernlam­­­­i­­ere v. Hübner war seiner Zeit nit minder ein Günstling der Tuilerien und das hat nit den Neujahrs­­­gruß gehindert. I Ihrerseits sind preußische Staatamänner eben­­so wenig von der Stabilität des gegenwärtigen französischen Thrones überzeugt, wie von der ernstlichen Friedenzliebe des Kaisers Napoleon. Beide Faktoren widerstieben dem Bündnisse mit dem Protestor aller aufrührertigen Nationalitäten und wersen Oesterreich mie Preußen aneinander. Oesterreichs N­a­­tionalitätsverhältnisse und seine Bedrohung durch die franko-italienische V­erschwörung bedürfen einer Al­lianz mit Preußen, die durch Nußland gebecht wird. "Preußen hat während der legten polnischen Revolution von Beweis geliefert, welche Dienste er Naßland und der kon­servativen Ordnung in Europa teilten konnte. „Napoleon III. habe, dieses Bündniß nicht brechen künnen und würde die Allianz der drei Ostmächte zu respeltiren missen. Preußen verlangt freie ganpinford deutschland. Für Oesterreic kann es gleichgültig sein, ob die Machterweiterung Preußens auffallen per Bielstaaterei erfolgt. Preußen fordert in er­­ster Linie den Auschlub der Herzogthhümer, in weiter jene Arrondirung seines Territn zu und, die von militärischen Gründen geboten ist. Die fortsärittliche Phrase von der Hinausprängung Weiterreis aus Deutschland verdient seine Beachtung. Preußen bringt Opfer, wenn es die Gefahren Desterreichs zu theilen bereit ist. Desterreich und P­reußen haben ftet3 gewonnen, wenn sie alliixt, und ftet3 «verloren, wenn sie­ getrennt waren. Preußens und Oesterreichs Allianz auf streng konserva­­tiver Basis ist­ der­ einzige, wirksame Damm gegen die Demo­­kratischen Umsturztendenzen, deren Hort Die Mittel- und Kleinstaaten sind. Preußen it­t e ‚gegen diese auf der in Wien bekannten Basis hort­zugeben. Politische Rundschau, 8. November. Das Ereigniß des Tages sind: die Kommentare, die der „Moniteur” vom 5. 9. zur Konvention vom 15. September zu liefern sic) ver­­anlaßt steht : „Die dem italienischen Parlamente mitgetheilten Doku: Depeihbe D. Ren.­ — Shicht der­ „Moniteur“ vor: a­be­­n aus — sind in der französischen und „auswärtigen “ ausgin­­genjtand von Grörterungen geworben , welche dara­mente ,­darunter,die mehr erw­ähnte Nigra’sche ,­vom 15.Septem­­ber. Regierung des Kaisers und die des Königs von Italien « R den­ Sitnn der Konvention vom 1.Septem­berzu­falsen, mußten sich du­rch einen­ neuen Austausch von Mi·tthell·siligen der Gleichf­eiitigkeit ihrer An­sichten ver­gewissern­.Die Schriftstücke,welche wir veröffen­tlich­en,weisen die völlte Loyalität der über diese Sache gegenseitig einhell­­teur Ekkärmige ih sowie die hierau­s hervorgegan­gene Uebet­­einstimmu­n­g nach.« Hierauf folgen­ nun im,,Mousteu­r«nebst dek älterten­ Depesche Nigra’s die nachstehenden,an den­ französischen­ Ge­­sandten in Turin­ gerichteten Depeschen­ des Herrn Dronin de Lhuys vom 30.Oktober un­d 2.Nov.: » I. Paris,den 30.Oktober.HerrBa«.-x.-2!Gestern­ hatte ich den Herrn­ Ritter Nigra zu einer Un­terreduung zu mir gebo­ten,um mit ihm über seine Depesche vom 15.Se­p­­«te»mberzusprechen­...In dem gegen­wärtigen Stand der Dinge hat das Turin­er Kabinet allein das Wort. Während es dem Parlam­ent seine diplomatischen­ Schrift­­stücke vorlegte,zogen wir uns in­ ein Stillschweigen zurück,des­­sen Gründe es«wohlwürdigen mußte;wir wollten­,du­rch Ver­­öffentlichu­ng einer kon­tradiktorischen Debatte über die Bedeu­­tung der Koin­zen­tion,ihm keine Verlegenheiten bereiten,noch ihm das Verdien ist loyaler Erklärungen benehmen­,deren Iitia­­tive es zu ergreifen m­ün­schte.Allein die von uns,dem Publi­­kum gegenüber beobachtete Zurückhaltun­g und Diskretion­ legte uns die gebietetische Pflicht auf,ohne etwas zu verschweigen mit der italienischen Regierun­g auf einen­ Gedankenaustausch einzugehen,um die Zweideutigkeiten zu zerstreuen, den Mißverständni­ssen zuvorzukommen und den­ Akten des 15.September eine­ Deutung zu geben,welcher­ou den beiden kontrahirenden Theilen­ angenommen werden könnte. Nun aber mußte ich Herrn Nigra gestehen,­daß,wenn ich au­ch keinen Zweifel über die vollkommene Aufrichtigkeit seiner Absichten, noch selbst über die Richtigkeit der aufgeführten Thatsachen erhöbe,ich mir deinoch nicht verhehlen könn­te, daß dieses Dokument,n­ach meinem Dafürhalten,nicht in­ voll­­ständiger Weise die Physiognomie der Un­terhandlungen­ un­d den Sinn wiedergebe, den wir den daraus hervorgegangenen Ver­pflichtungen beilegen, und den die italienische Regie­rung selber diesen Verpflichtungen beilegen muß. Um davon überzeugt zu werden, durfte man nur den Cinorud tonstatiren, den das bewußte Dokument auf die öffentliche Meinung zu bei­­den Seiten der Algen hervorgebracht hat. Die Journale aller Salbenabstufungen haben aus demselben Folgerungen gezogen, die eben­so sehr unseren Absichten, als denen der Minister des Königs Viktor Emanuel zuwiderlaufen. Die Depeihe it in gleichem Sinne von den Leidenschaften der verschiedenen Par­­teien ausgelegt, und zum Gegenstande von Glühwülnigen und Vorwürfen gemacht worden, die zurückzumessen beide Regierun­­gen gleich sehr bedacht sein mußten. Wo rührt aber diese Ber­ Wwirrung anders her, als von dem Doppelsinn einiger unbe­­stimmt gehalten­en Ausbrüche, auf deren Gefährlichkeit bei vorlie­­gender Veranlassung wir vorher schon so oft aufmerksam ge­­macht hatten? In den Worten : „NRchhte der Nation, ... nationale Bestrebungen“, mögen sie nun mit noch so großer Borsicht in den Tert aufgenommen werden, liest Jever, was er fürchtet und was er hofft. Allerdings it es nicht leicht, sich zu erklären, wie das italienische Königthum sich eines Tages in Rom be­finden könnte, wenn es selber es sich zu untersagen scheint, dahin zu gehen; denn solche Voraussehungen ergeben sich nicht auf natürlichem Wege aus der Prüfung einer Konven­­tion, welche die Uebertragung der Hauptstadt des Königreichs nach Florenz und die Garantien des päpstlichen Gebietes gegen ieren bewaffneten Angriff ausbedingt. Diese subtilen Probleme führen darum nicht weniger die Geister irre, Cs kommt von Ereignissen zu, sie aufzustellen, und Loyalität wie Klug­­heit gestatten nicht, deren Lösung vorzeitig in leeren Hypothesen zu suchen. Darum liegt er mir auch ferne, eine solche Absicht sowohl dem Suriner Hof als auch dem Heren Ritter Nigra bei­­zulegen; ich weise nur auf die Nothiwendigkeit bin, auch selbst der einfachen Unterstellung des Vorhandenseins; solcher Absicht der Schärfe und Bestimmtheit der offiziellen Erklärungen zu­­vorzukommen. Ich habe deshalb­ alle Aufschlüsse , die zur Ber­­eitigun Back oder beleidigender Folgerungen dienen konnten, fotoall in meiner Korsefppinbens gegeben , als auch im meinen

Next