Pester Lloyd, Dezember 1864 (Jahrgang 11, nr. 276-299)

1864-12-03 / nr. 277

fchussendie ugdurchführbarkeit der Regelung des Staatsaushaltes, daraus diekkrachtlosigkeit der Regierug,weil sie ihre Kraft verwens Unmuß,unwiderstreitende Clemente niederzuhalten,vabek aber auch das gesunlene Ansehen destemichs in Europa und diebossnung versehn­seligen Parteien im Inneren auf Erreichung ihrer Pläne durch einen stoßopasfußen,daher der gesuntene Glaube der Be­­völkerung an die Kraft der Institutionen;varaus entspringe jene ent­­setzliche Apathie in der Bevölkerung gegen die Verfassung,die um finasmäßiges Desterreich (Lebhafter Beifall von allen Seiten.) "Redner begreife Schmerling vorfand,, o­­ er Er­achte die That Schmerlings als eine historische und mehr wo als dies die Bemühung bestellten, die­ Verfalung ins Leben zu führen, wodurch er die Schiffe hinter ich und jedem Andern verbrannte und jede Verbindung abrib, die wieder nach rumwärts hätte führen können. (Beifall). Wie jedoch der Staatsminister,­ den das Geschch zum Ver­­fassungsminister machte, so lange er in der Lage war, b­ieser Resultat seiner Verfassung mit solchem Gleichmuth zu ertragen, hab er so lange zögerte, biß er selbfin von dem Marasmusber Nicht erfolge angetreffen war,daß könne er nicht be­greifen. (Beifall lin) als den Staatsminister Mar wurde, daß die Verfassung auf einen sehr schwer zwei Gefahren vor den Augen die Schwierigkeiten, die Herr D. vom Augenblide besiegbaren Widerstand in den Ländern jenseit­s dtveben nureimverja fe oder Treines mehr. der Regierung ergriffen habe, an, wer Leitha stieß, muß­­: die eine, die Gefahr für die eigene Verfassung , die andere, die Gefahr für die Macht und Seiner (Stebners) Ansicht nach wäre er noch, in der, wenn Existenz der Monarchie, wendig gemelen an unvollständigen Form die möglichste Fruchtbarkeit zu gewähren, wenn sein staatsmännicher Blid mußte ihm sagen der Konstitutionalignuug hier mache, sei eine Bresche in dem Widerstande dort. Was er (Nebner) nicht begriffen habe, sei jenes jene Zurückziehen vor dem Fortspritte, jene Rautelen und hinausschie­benden Versprechungen, jenes Schm­inben bei dem anderen Haufe ge­­gen die liberalen Anläufe vieses Haufe. (Beifall l­nt 2.) Unbegreiflich erschien er ihm, daßs der Staatsminister den Glau­­ben an die Wahrheit seiner großen Ipee verlieren konnte und an die Macht, die jede große Ipee im Gefolge hat, wa er drei Jahre verlieren konnte im Spiel verintriguen und glauben konnte, mit kleinen und florilen Mit­teln Fragen in einem zu lösen, die nur mit der hochher­zigsten Anschaunungsmeise gelöst werden kön­nen. (Allgemeiner Beifall.) Hoch erfreut habe ihn daher der in der Aoresse enthaltene Baj­­ug betreffend die Einberufung des ungarischen Landtages ; denn nur die ung­arische Frage führe zur Revision unseres Verfassung. Was je­doch die schnelle und dringend verlangte Einberufung des ungarischen Landtages betreffe, so finde a. er es wenig loyal, wenn b. Resfripte versprechen ließ, der Landtag werde wo möglich infeg8 Monaten einberufen werden, nachdem daraus bereits 36 Monate geworden sind. Gegen diesen Passus der Abreise habe er zwei Bedenken , in dem Anspruche, „wir halten daher die un­­geräumte Einberufung der Landtage dieser Königreiche nach Abschlub der gegenwärtigen Thätigkeit in Angelegenheiten des gesammten Neich3­­rathes für unerläßlich“ finde er einen kategorischen Imperativ, sich nur gegen den Thron selbst wenden könne, nachdem doch die Ein­­berufung des ungarischen Landtages ein Recht der ungarischen Krone bleibe, und er halte er für unpassend, einen solchen Kategorischen im Krone gegenüber anzumenden. Diese Anschauungsweise, erlaube er sich, das Amendement und und zu stellen, Sa 1 der Alinea 7 bar hin zu formuliren: „Wir halten darum die Einberufung der Landtage dieser Königreiche für eine dringende Nothivenuigfeit.“ ‚ Rebner fragt nun: Wie solle hier in dieser Frage vorgegangen werden ? Man solle die Frage auf Grundlage der Berfassung des Mor­des auf seinem anderen Wege regeln. (Beifall links.) Nach den Artilen 1, 6 des Februarpatentes gehöre das Oktoberdiplom ändern, für und seine wäre, 1848,­­den Landtage zu; jene bessen integrirenden Bestand­beil dasselbe §. 1 des Diploms das Recht, Gesete zu geben die Zukunft von der Regierung mit den Völkern des Neichez getheilt werden soll, so konnte seiner Anschauung nach das S Februarpatent weitere Oktroyirung vornehmen und treffen, als Institutionen und Leben zu rufen, auf denen diese Mitwirkung der Völker möglich war. Daraus folge aber, daß die Institutionen des Königreichs Ungarn und alle Gesethe aus den Jahren 1847 insofern sie nicht mit den Grundfüßen des Oktober­­diplomas und Februarpatents im Widerspruche stehen und daher der land­­täglichen Revision vorbehalten sind. Theile der Reichsverfassung sind und daß derjenige, der gegen dieselbe handle, die Berfassung Nevision und Aufhebung der mit dem Oktoberdiplom im stehenden Gejebe des Jahres 1848 stehe nur dem ungari­­10 lange dies nicht erfolgt ist, sind diese Gesebe blos suspendirt, denn die Einberufung des ungarischen Landtages kann nur auf Grund des ungarischen Staatsrechtes erfolgen ; er könne daher nit glauben, daß man etwa so vorgehen sollte, daß man es in Un­­garn mit einem oftroyirten Wahlgeseche versuchen dürfte, solche Verfuchung műre eine Rechteverlegung. Die dur Taiserliches Hauptschreiben vom 20. Oktober eingeleste Kommission wegen Bera­­thung eines Mahlgefehes zur Einberufung des ungarischen Landtages, die Graner Konferenz nämlich, habe einfach baz Wahlgefeh von 1848 Kaiser und Regierung habe baz Wahlgefeh von 1848 mit Suspendirung und Aenderung jener Bestimmungen desselben, welche mit den Grundgelegen des Reiches im Widerspruche stehen, her­­nach diesem Wahlgelege sind die Wahlen ausgeschrieben wor­­den, auf Grund dieser Wahlordnung ist der ungarische Landtag zusam­­mengetreten und dieses M­ahlgefes als integrirender Bestand­teil der Berfassung erklärt. Derjenige nun,der es uwagen wür­de, ein K­ahlgefeg inlingarn zu oftroyiren, würde Sr Majestät nicht nur einen Bruch des Mortes anrau­ben, sondern auch die Beifaffung tief und ihm werverlegen.­­Lebhaftes Bravo, Beifallflat­chen­­ auf der Gallerie. Präfident ersucht die Gallerie, sich jeder Beifallsäußerung zu enthalten) ; er glaube daher, der Staatsminister werde in dieser Be­­gebung die beruhigendsten Erklärungen geben, denn jede Ostrovirung falle in Ungarn schmerzlich. 3 gibt aber solche, die, wenn der legale Landtag zusammentritt, verschwinden künnen, die Bleibenden aber wür­­den ein Kartenhaus aufbauen, das der Sturm aus Telt und Süd dem­­nächst vielleicht zusammenwerfen könnte. geben werden, halte er nach oben und nach unten für dringend gebo­­ten, denn die Furcht müßte das Haus beschleichen, daß jenes, was dort möglich war, hier bereinst paffiren könnte. In dieser Richtung würde er eine prägisere Fasung der Adresse gewünscht haben, er hätte es gern gesehen, wenn darin mehr betont worden wäre, da$ das Haus jede Ostreyirung irgend eines Wahlgefethes perhorreszitt, er wolle jedoch in dieser Richtung seinen Antrag vorbringen, nachdem er sich überzeugt halte,daß der Bericht­erstatter in seinem Schlußmorte die beruhi­­gendpften Erklärungen,daß auch der Apdreflom­mission dieser Sinn bei der Fassung des Ent­wurfes gegenwärtig gemwesen,geben werde Redner fragt sodann: , Melde Gefahren sind denn von dem einberufenen ungarischen Landtage zu besorgen ?" Entweder werde der ungarische Landtag die Nothwendigkeit und das Bestehen gemeinsamer Angelegenheiten anerkennen. Das auch Daß sollte Beruhigungen ge­ dann wird wie dies schon zweimal der Fallgemwesen, für diese Um­erkennung eine legale Formulirung in sei­nem Staatsrechte finden lassen. Der andere Fall ist per, daß der ungarische Landtag auf seinem negirenden Prinzipe­be: Erstere wäre das zu bieten; und warum sollte man, sich, erwäünschte Biel, wäre der friede, wäre die Ordnung, die Macht Oesterreich3. Das Haus sei seiner Leberzeu­­gung nach gewiß bereit, die Hand zum Frie­den fragt Revner, „auf diese Anerkennung nicht hoffen dürfen?" & wolle nicht mit unzarter Hand an Haffende Wunden rühren, er wolle unterlofen, die Gründe anzuführen, die vom ungarischen Standpunkte­n selbst es als wünschenswerth erscheinen lassen dürften, daß endlich der hier wie dort die besten Kräfte verzehrende Zwiespalt ein Ende nehme, denn dies sei Sache des ungarischen Lanptages selbst. Die Gefahr, daß man im ungarischen Lanptage wieder auf die Pers­o­nalunion zurückkommen werde, i­ verschwun­den. Ber fudhte, sie durchzuführen, würden den B­eweis liefern, daß diese nicht möglich sei, denn das innigste Verhältniß würde auf das Say; h­efte zerrissen werden müssen. Die Forderungen Ungernd an der Rechtskontinuität übte er doch, denn darin febe er nicht etwa einen doftri­nären Eigensinn, sondern mehr, denn die Rechtsfon­­dranität festigt jede neue Gestaltung. Denn es gelänge, auf Grund des ungarischen Staatsrechtes ohne Verlegung derse­ben mit Ungarn zu einem Abschlusse zu kom­­men, dann hätte auch unser neues und sehr junges Recht von tiesem Fundamente nur zu gewin­nen (Sehr gut­ lint3.) Rebner glaubt den Standpunkt kennzeichnen zu müssen, den das Haus in dieser Frage nie verlassen dürfe, wenn in den Kämpfen und Mitten der Menschen, von denen die Geschichte erzählt, bilden sich von Jahrhundert zu Jahrhundert gemisse Thatiaden heraus , die von den Nationen nie und nimmer aufgegeben werden dürfen. Von dem Mio­mente an, als in Ungarn die Sk­one des heiligen Stephan auf das Haupt eines Habsburgers gefaßt wurde, waren die Gefiide Ungarns eng und dinauflöglich mit den Gefhiden dieses Haufes und seiner Völ­­ker verbunden. Der historische Zug, der buch die Jahrhunderte gebe, sei Vereinigung der Völker zu einem Neide. Worüber inh Ungarn auch befragen möge, die vielen Berfuche, seine Verfassung zu Tränten, die verfassungslose Zeit, die Unfruchtbarkeit der Negierung,, niederge­­worfene Aufstände. Alles findet seine Erklärung in dieser historischen Nothwendigkeit. Wenn Irrthbümer, V­erblendung der Herrscher, Leidenschaft der Sieger, die Unmissen­­heit und Mobheit der Gewalthaber immer als blutige Erinnerungen trennend zwischen den Völkern der Länder siehen müßten, dann müßte die bazkische Provinz, Schottland , das niedergetretene Irland nichts als Trennung und Loslösung mit mächtiger Stimme verlangen. Au2­­sprüche der größten Patrioten Ungarns wiesen darauf hin, daß ein unauflögbares Interesse zwischen den Völfern Defterreichs bestehe, eine Xbattahe, die nicht aufgegeben werden konnte, ohne sich gleich blutig geltend zu machen. An dieser Wahrheit, an dem gesammten Defter­­reich könne und müsse das Haus festhalten. Dies­ sei eine Stellung, die das Haus fid nicht genommen, sondern bie die Geschichte gegeben und bie aufzugeben Verrath am fid selbst wäre. (Lebhafter Beifall.) Eine solche Stellung aber schließt, weil sie nur das Nothwendigste for­­dert, feine Verführung, oder, weil das Wort mißlieben ist, feinen Aus­­oleib aus. Diese Stellung wird auch jenseits beachtet werden, und wo sich zwei Gegner achten, da werden sie sic sicher auch zum Frieden die Hand reichen. Wenn er wieder gesciehen sollte, hab die Unterhandlungen mit Ungarn zu seinem Ziele führen, weil Bedingungen gestellt würden, die nach bei dem Hause gef­ordenen Stellung unannehmbar wären, dann wäre doch ein Erfolg für das Haus erreicht, nämlich ber, bag die ‚Stellung des Hausest­armäre. (Beifall links) Dann müß­­ten wir allerdings an den Ausbau der Verfassung gehen, fährt Neb­­ner fort, und zum Glüc­kt das Berfaffungswert der St, hab wir die Mittel dazu haben, ohne zu einer Konstituante zu werden oder und dazu zu machen , denn die BVerfassung ist ein Komplex alter und neuer Gefeke; wenn wir das Bestehende von einigen Widersprüchen reinigen und jene Gefeke nun gegeben werden , die ich im Eingange meiner Rede angebeutet, und die Krone hiermit einverstanden ist, dann mögen sie die Kraft von Staatsgrundgefegen erhalten. Das Recht aber , wie zu thun, werden wir nit etwa herleiten aus einer juridtischen Fiktion, sondern Iediglich herleiten aus der Noth­­wendigkeit und unserem eigenen Rechte. Dieser zweite Standpunkt ist es, der beachtet werden will und Achtung finden wird. Freilich gehe ich von der Vorauslegung aus, die sich nit erfüllen twied, daß wir eine Regierung haben , die selbst begeistert ist von der Größe und Erhabenheit ihres Zieles von der geofen Verantwortlich­­keit ihrer Aufgabe, und welche diese ihre Begeisterung auf Alle über­­trägt, welche berufen sind, mitzuwirken zu diesem Ziele, eine Regierung, die aus tiefster Ueberzeugung dem Fortschritte bulingt , welche die ges­tuntene Sahne Oesterreichs hoch erheben wird’, die den Werth ver Zeit begreift und erfennt weiche Macht in diesem Hause ruhen könnte, wenn er geführt wäre burgh eine liberale Rez gierung, die, flatt zu zögern und zu zaudbern und in Intriguen sich zu verlieren, offenhan­­delt und bohberzia. Wenn des Grafen Nehberg NRüdtritt eine höhere Bedeutung hat, dann glaube i­, ist der Beilpunkt gek­ms­­men, dieses zu beweisen. Ich habe den Glauben in die K­raft,dieses Mannes nicht verloren, aber der B Glaube an die Nichtigkeit seiner Mittel und an den großen Freisinn ist tief erfhäüfter Mö­gen die Trieaten beweisen,waß erm wieder sich auf ru­dten kann! (Lebhafter Beifall von allen Seiten.) Ritter. Schmerling: Die waren die Zustände in Ungarn im Jahre 1862? AS das Jahr 1860 und mit ihm das Oktoberviplom erschien, haben die Ungarn fettisch eine Menge von Dingen in’s Leben gerufen, die mit dem Ok­toberdiplom in offenbaren Widerspruche standen, das Oktoberdiplom und die er begleitenden Normen haben den leitender Grundlag aus­­gesprochen, daß die ganze bisherige Legislation und Administration in Ungarn so lange fortzubestehen habe, bis nicht im Wege der Legisla­­tion eine Abänderung derselben erfolge. If das nun geschehen ? Det ber nicht. Man hat in einer Bewegung, die vielleicht verzeihlich is, die aber gewiß nit in allen ihren Konsequenzen gerechtfertigt werden kann, de3 doch Jahre Bestehende mit einem Male umgestoßen, ohne, wie es gewöhnlich bei einem Umsturze geschieht, an die Stelle dersel­­ben etwas Besseres zu fegen. CS trifft daher gar nicht die Mirksamk­­eit der Regierung, sondern es ist die Folge­ dieser Webereilung und dieser Haft, mit der in Ungarn vorgegangen worden ist, wenn alles, was für geordnete Zustände not­wendig ist, nur lange Zeit dem Lande versagt wurde, und wenn es unter den Folgen solcher Zustände blutet. Was war daher die Aufacbe der Regierung, als sie genöt­igt war den Landtag des Jahres 1861 zu schließen ? Cine doppelte , eine Beruhigung der Demüther allmälig vorzubereiten, es vorzubereiten, daß sich das Bedürfniß in den Gemüthern verbreite, wie nur duch die Zusammengehörigkeit mit Desterreich für das Mahl von Ungarn gesorgt werden kann, und die zweite Aufgabe war, im allen Theilen der Administration geordnete Bustänve herbeizuführen. Das Lebte war auch nicht so leicht, als man vielleicht denten kann, weil in einem so aufgeregten, von Zeichenschaften durchwegten Lande es sehr schwer tt, Männer zu finden, die gegen den Strom zu schwimmen geneigt und die daher bereit sind, sich auf die Seite der Negierung zu stellen, die für geordnete Zustände besorgt ist. Das Alles hat Zeit bedurft. Eine Ernüchterung der Gemmüther ist nicht Gegenstand irgendeiner Staatsmaßregel, sie tritt nicht nach wenig Wochen, nicht nach Mona­­ten, sie tritt nach Jahren ein. Ich glaube, die Regierung Tann mit Ruhe sagen , daß eine bedeutend veränderte Stimmung der Gemüther zur­zeit in Ungarn eingetreten ist, daß diese Ermüchterung und ruhi­gere Anschauung der Verhältnisse es möglich machen wird, in ge­n nicht sehr ferner Zeit den ungarischen Landtag zu erufen. Die soll denn nun aber eigentlich die Aktion bei dem zu beru­fenden ungarischen Landtag sein? Auch darüber sind­en von Seite der Spre'er nur ganz widersprechende und nichts weniger als ganz­ere Andeutungen geworden. Von mehreren Seiten wurde die Behaup­­tung aufgestellt, die Aktion der Regierung sei sehr einfach, sie bedürfe gar nichts als mit königlichen Propositionen die Berfassung hinzule­­gen, den Landtag aufzufordern sie anzuerkennen und in der Durchfüh­­rung zu den Wahlen zu schreiten. Die Regierung war so glücklich im Großfürstenthume Siebenbürgen dieses Resultat zu erzielen und sie freut sich, Daß sie dieses Resultat erzielt hat ; eben dieses Re­sultat war aber auch nur die Frucht eines langen, beharlichen, konse­­quenten Bemühens von Seiten der Negierungsorgane. Wenn nun aber, heißt es, diese Annahme nit erfolgt, dann hat die Regierung das Ihre gethan, dann kann sie vor ganz Europa erklären, daß sie ben Derfuh gemacht habe, Ungarn zur Annahme der Verfassung zu bewe­­gen, und wenn diese Verfassung nicht angenommen werde, dann trete die Staatsnothwendigkeit, wie es heißt, als höchstes Gebot hir. Ja, m. 8, diesen Standpunkt brauchen wir nicht mehr einzunehmen, den bn­­en wir schon im Jahre 1861 als den formell richtigen bezeichnet. Die sog. Vermwirlung­ oder Kontumazirungstheo­rie wurde schon­ach aus dem Oktoberdiplome fließend von Seite der Regierung hingestellt, aber die Regierung verhehlt sich nicht, waß damit die ungarische Stage nicht gelöst sei, wenn man gegenüber von ganz Europa zu erklären vermag, daß die Ungarn die Verfassung zurückge­­wiesen haben. Daß man dann das Land kontumazire, mag vielleicht, wenn alle Berfuche scheitern, nothbvendig sein, die nachte und eigentliche Lösung der ungarischen Frage erkennt in diesem Vorganze die T. Regierung ‘ nit ; denn sie will nit Ungarn fontumaziren, sondern versöhnen, und sie will bewirken, daß die Ungarn Ban und frohen Muthes die N Reichsverfassung, acceptiren und in dieser Versammlung ihren Plan einnehmen. Erst dann wird ein gebeihltes Bitten dieser Versammlung vollständig möglich, erst dann wird die Reichsverfassung zu seiner Wahr­heit geworb­en sein. 63 ist daher das Bemühen der Regierung dahin gerichtet und wird dahin gerichtet sein, wenn der ungarische Land­­tag versammelt ist, ihm Gelegenheit zu geben, in freimüthigster Weise fr üher die Verfassung auszusprechen und jene Wünsche laut werben zu lassen, die nach seinen Anschauungen realisirt werden sollen, um die Berfassung zu acceptiren. Die E. Regierung, ig kann es außsprechen, it heute­­ d­en entschloffen, in dieser Richtung dem ungarischen Land­­tage das meitelte Feld der Besprechung zu gönnen. Sie wird mit Ruhe ihm gestatten, diese so wichtige Verfassungsfrage nach allen Richtungen hin zu vebattiren, sie wird darin, wenn auch diese Verfassungsfrage in einer anfangs der Regierung fenpfeligen Weise besprochen wird, Dura: aus nicht Anlaß nehmen, vieler Besprechung durch den Schluß des Landtages vor der Zeit — so lange die Grenzen des Anstandes gegen die Krone nicht verlebt sind — entgegenzutreten ; sie wird gestatten, daß die Stage von Seite des ungarischen Landtages in umfassendster Meife erörtert wird, und wir si freuen, wenn bestimmte Wünsche von Seite des ungarischen Landtages formiert werden, MWünsche, die, ohne das Meien der Berfassung zu alteriren, der fatl. Regierung es möglich machen, biese Wünsche zu acceptiven und kraft ihrer Initiative den Reichsrath einzuladen, in die weitere Behandlung dieser Anträge einzugeben ; denn an dem Gedanken und an dem Grundlase hält die kaiserliche Regierung fest, das nur auf verfafsungsmäßi­gem Wege eine Revision der Berfaffung plan greifen könne, daher nur von der Krone und im Einverständ­­niß mit dem Steicherath. (Bravo! Bravo!) ie sind daher, meine Herren ! in dem Entialuffe nicht, wan fend, unaufgerekt, beharrlich, wenn an vieleicht im Stillen alle jene Hindernisse zu befeitigen. Die die Einberufung des ungarischen Land­­tages gegenwärtig noch_ verzögern. Wir sind ver Meinung, daß er nur zum Gedeihen der Sache führen wird, wenn sobald als möglich der ungarische Lanbtag berufen wird. Aber wir wollen ihn nicht berufen, Daß er eine unfruchtbare Thätigkeit entwickele ; wir wollen ihn nur berufen, damit seine eigentliche Masodie erfüllt werde, und in diesem Sinne sol unser Eifer in seiner Meth­ erhalten. Nachdem von Geite de3 Herrn Abgeordneten v. Baiiers­feld selbst ein Antrag eingebracht wurde, in welcher den Zeitpunkt der Einberufung des Pandtaged der Krone überlebt, indem durch die­­ses Amenuement selbst das unantastbare Net der Krone, den Land­­tag nach ihrem Gr­effen zu berufen, konstatirt werden will, so habe ich in der Richtung weiter seitens der Negierung nichts zu bemerken, ih­m würde sonst benöthigt sein, das Net der Krone zu wahren, hat es nur ihr zusteht, den Moment, wo der Landtag berufen werden sol, in ihre Grwägung zu stehen. Diesem Gegenstande habe ich daber weiter nichts beizufügen. Den Standpunkt, den die Regierung in der wagarischen Frage einnimmt, habe ich wit Offenheit gerennzeichnet. Mir sind der festen Ueberzeugung, dab der Wen, den wir betreten, wenn er au­f ein geräuschvoller ist, zum Biere führt. Das Weiters liegt mitunter in dem Gange der Greianilie und vor Allem im der Hand desjenigen, der die Geschide der Mölfer senft und der über den Ausgang allein entscheidet. (Lebhafter Beifall.) Die Aufhebung der Klöster in Polen. Der Bericht der auf kaiserlichen Befehl in Wai­s­ba­u niedergelegten Sheztallom mu­sften Aber die römisch-katho­­lischen Klöster, welcher die folgenschwere Mairegel der Süt Isclfation rechtfertigen sol, lautet im gedrängten Auszüge wie folgt : Als die Kommission im wirfsoffenen Juni zur Ausführung des ihr auferlegten Nuftranes schritt, unternahm sie vor Allem eine Revi­­sion der Untersuchung suiten und Iriensgerichtlichen Betreffe, welche aus Talak des lebten Nufstandes im Königreich geführt worden waren. Den Dokumenten, die in dieser Meise revidirt wurden,­ entnahm die Kommission eine Menge von Angaben , welche Fälle einer unzweifel­­haften jurisiich nachgewiesenen Berheiligung an den revolutionären Operationen ergaben, sowohl von Seiten aauser Klosterbrüvericheften, als auch einzelner zur Ordensgeistlichkeit nehhöriger Personen. Die ganze Masse vieler Angaben glaubte die Kom­mission am zmedmähtesten vi­er detaillirter Register über alle Klöster des Königreichs Polen bar­­egen zu müssen, und bei jedem einzelnen Kloster mit dem Namens­verzeichnniß der demselben angehörenden Mönche, Laienbrüder und No­­vizen, diejenigen politischen Verbrechen umzugeben deren sich die Klo­­sterbrüderschaft im Ganzen oder einzelne der angegebenen Personen schuldig erwiesen hatten. Dabei hält es die Kommission für ihre Bulcht, zu erklären, daß die von ihr eingereichten Register so lange nicht alle Angaben enthalten, welche sich auf die Theilnahme der Kös­­ter und Mönche an der Vorbereitung und Verbreitung des Aufstandes beziehen. A­ Z der bewaffnete Aufstand entbrannte, konnten bie 2olal­ behörden, welche ihre Aufmerksamkeit vorzugs­weise auf die Auffindung und Vernichtung der bewaffneten Banden richteten, längere Zeit nicht überall den Antheil verfolgen, werden viele oder jene Privatpersonen und Korporationen, unter­liefen auch die Klöster,, an dem Aufstande nahmen. Bei aller Kiefer Unnolftändipfen­ der Nac­­hten mußte die Regierung dennoch aus den von ihr bearbeiteten Dokumenten die ent­­schiedene und innige Mederzeugung gewinnen, daß bie remisc: katholischen Klöster im K­önigreich Baoh­aeing der H­aupt­wertzeuge der Revolution­ waren, indem sie an derselben mehr oder weniger thätigen Antheil nahmen. Nun folgt die Uebersicht unter folgenden Ueberschriften : 1) Bustand der römisch-katholischen K­löster im Konigreiche. E38 bestehen 155 Mönchsflöter mit 1635 Mönchen und 42 Nonnenklöster mit 549 Nonnen. 2) Allgemeiner Ueberbilc über den Antheil der Klöster am Aufstande. 3) Demonstrationen, Singen von Hymnen, Pro­­zessionen u. s. w. 4) Versammlungen Klostergeistlicher zur Vorberei­­tung des Aufstandes. 5) Werbung für die Banden und Theilnahme der Klostergeistlichen am Aufstande. 6) Werbermma von Banden, An­­führern, Hänge-Gendarmen , Dolchmännern , Läuflingen u. s. w. 7) BVereidigung der Dolchmänner und anderer Personen. 8) Betheiligung der Mönde on ber revolutionären Orsantiation. 9) Moro DEDE, Der Schluß des merkwürdigen Affenstücks lautet : „Die Kommission muß wiederholt ihre vollkommene und auf gründl­ichem Studium des ganzen Ganges bes­iegten Aufstandes und der denselben leitenden revolutionären Organisation beruhende Ueberzeugung aussprechen, daß die Thatsachen, welche von den betreffenden Behörden ermittelt und Gegenstand formeller Un­tersuchungen geworden sind, eben nur einen geringen Theil derjenigen verbrecherischen Handlungen ausmachen, an welchen sich die polnische Slottergeistlichkeit während der lekten Umwtn­­ben betheiligt hat.“ " die Begründung zu kennen, durch welche­­n Italienis­chen Senate, wo die ältesten und fonservatterten Abels­­geschlechter Piemonts ihre repräsentanten haben, die Konven­­tion duch den Berichterstattr Imbriant zur Annahme empfohlen wurde. uch in dieser ernsten und bedächtigen Ver­sammlung macht die neue Zeit ihr volles echt geltend. Die Wiener „Presse" faßt den Geranfengang des Berichtes in fol­gender Weise zusammen : ee fett zunächst auseinander, wie Italien der piemonte- frfeden egemonte nur so lange bedurfte, als nicht das Königreich ge­­bildet war. Dies sei nun gesliehen, und nun erübe’ze blog die Ver­ o­ständiguung bed Neihee. Zu Diesem Behufe mühe nicht nur die römische, sondern auch die venetianische Frage gelöst werden ; die Nes­gierung lasse die tage der fremden Okkupation in Venetien nicht aus dem Huge ; politische und religiöse Interessen erheife isa aber die fengere Lösung der römischen Frage. Der Berichterstatter macht es nun Rom in den bittersten Musdrüchen zum Vorwurf, dat es die Religion zum Dechmantel für weltliche Unteressen brauche und mit dem Beteröpfennig Briganten befolte . Don Weiterreich wird gesagt, daßn seine „Ocupation Venetiens“ und seine Kriegsrüstungen vatellekt aus strategischen Gründen die Verlegung der Hauptstadt erhei­len, für die jedoch auch politische und administrative Gründe sprüchen. Florenz entspreche nun für jegt bestens den neuen LYutsveffen und mit der Verlegung der Hauptstadt Korb­iz bettete die Regierung den Bor­den der Blebiözite und befände angesichts der europäischen Botentaten die kühnste Annahme der Revolution. Im weiteren Verlaufe wird die wellige Macht des Papstthums als mittelalterlicher Reit bezeichnet, den die Zivilisation beseitigen müse, um die Lehren des Evangeliums in ursprünglicer Reinheit wiederherz­­stellen. Die päpstliche Regierung glaube zwar nicht an die moraliige Bewegung. Biltor Emanuel werde aber der Galilei der weltlichen Gewalt des Baypfttbims sein und die Annefikt3 des zivilisirten Curopas von seiner Burg im Pa: Tasso Pitti widerlegen. Von der venezianischen Frage wird dann neuerdings besagt, daß die materielle Gewalt sie löten werde, falls eine friedliche Lösung und das Hecht nicht auszeigen sollten. Mittlerweile bereite man sich auf das große Unternehmen vor, „und das fremde Zelblager vom Mincio bis zu den Lagunen könne auf die Länge nicht die Dini­gung aller Italiener in eine große Familie hindern“. Mit solchen und ähnlichen Argumenten empfiehlt Imbrioni den Gelegentwurf der Annahme des Senats. Das Verdienst der Offenheit kann seiner Auge­bruchsweise nicht abgesprochen werden. Daß aber eine solche Redeweise im Genate ungleich mehr Bedeutung hat, und daß Lamarmora ibe nicht widerlegend entgegenh­at, ist eben so gewiss. Wie man aus Paris mittheilt, versucht Frankreich Nord­­amerika zur Anerkennung Merxiilos zu vermögen. Br­­ivent Lincoln hat die Ausrüstung vier juaristischer Fahrzeuge im Hafen zu Newport verboten, nachdem Kaiser Marimilian Ii, ungeachtet, feiner Sympathien für die Sezession, geweigert, einen fühstanzlichen Gesandten zu empfangen, gefährlicher wärtg, den perativ der fie­ber Leitha, Volkes nothwendig­ten ihm und zu gestellt, harrt, man wie wünsche er nicht, daß deshalb die Reichsrath eine solche Pression auf zur Berfassung des Reiches, ist, als heute der Sag im Abjage vollkommen die Zügel so stehen , wenigstens von Konstitutionalismus­­ enthalten sei, Anstoß der jenseits 2 bilde. Nach wem verlege. Eine Widerspruch gebe, finde er : jeder Schritt die Krone üben komme, wenn wollte, etwas sehr Leitha in Betracht zu ziehen durch al solches hingestellt, subtil, so vor, doch meldet der Deshalb denn eine Abreife, sei es biegfeits oder jenseit, nachdem auch bo die Empfindlichkeit Des des Reiches a h­­ >­­­ elegt. Pepeichen Des Peter Floyd, Wien, 2. Dezember. Eine wuffische Erklärung spricht die vollste Bereitwilligkeit and, die unter Mitwir­­kung des Bundes erfolgende Entscheidung der Erbfolge unbedingt anzuerkennen. Wien, 2. Dezember. Fortlegung der Adreßdebatte. Badil sieht im Verhältnisse, zu Deutschland nur Nachtheile nirgends Bortheile. — Brinz spricht gegen die Beftrebungen Preußens in den Herzogthü­mern. — Kuranda schiivert die Gefahren der preu­­ßischen Alianz : Preußen drängte Desterreich aus dem Zollverein; 8 Nesultat der Allianz sei, daß alle V­ortheile auf Preußens, alle Nahtgeile auf Desterreichs Seite sind. Wir müssen beste eine Allianz Preußens mit Frankreich, fürchten. — Miühlfeld ist für Kräftigung des deutscher Bundes ; Oesterreich aber habe ihn geschwächt und müsse bemüht sein, ihm wieder in jene Stellung zu bringen, welche ihm die nöthige Macht verleiht ; es müsse den Sonderbestrebungen Preußens entgegentreten. Mensdorff betont neuerdings, die Regierung sei bestrebt, die Erbfolgefrage in dem Sinne auszutragen, welcher der Wü­rde Desterreich entspricht, den Intereffen Deutiglands NRechnung teägt. Der Stand der Verhandlungen gestatte fest nicht nähere Mittheilungen. Er weis die Bemerkung zurück, daß Desterreich den Krieg aus Liebhaberei geführt. Schließlich werden die Abs füge 9 bis 12 nach dem Notesentwurfe angenommen. Morgen Satregung. Wien-2.Dezember.Abendbsrfasrerstattkeu175.50, 1860a2d­e93 60,1284et2vse81.80,Rothbabn1870,"sarl-Luds­wigsbahn230.50,Staatsbabwmza Haltung nichtfester.slnfanaö­­qun 65.45,Staatsbahn 443,Credit Mobilier 892,Konfplssivy Ziem. Rente 65.25. Von Berlin wurden Krebitaltien 741­,, 1860er oje 80, 1864er €oje 4674, Staatsbahn 117, Galizier 99, von Frank­­furt Krebitaltien 175, 1860er Loje 80%, 1864er Roje 82 ° gemeldet. Meneffe Pol. * felt, 2. Dezember. Ueber den S Konflikt Preußens mit Sachen (felt dem Zurückweichen Hannovers langı man bie­­teg nicht mehr berücksichtigen) geht der „Nordb. Allg. 3tg." nachfolgende Meittheilung zu : „Die sächsliche Negierung habe die Aufforderung Preußens zur Zurückziehung der Erolutions­­truppen bisher nicht beantwortet. Bevor Preußen zur eigenen Durchführung seiner Rechte schreitet, hielt es sich verpflichtet, es dem Bunde zu ermöglichen, durch schleunige Beschlußfassung die sächsische Regierung zu bestimmen, die unberechtigte Weige­­rung, den Bundesvertrag zu erfüllen, aufzugeben. An der Annahme, daß eine 24 Stunden überschreitende Verzögerung der Antwort einer Ablehnung der Forderung Preußens gleich­­komme, sei die preußische Negierung in der Lage, sich in der heutigen (1. Dezember) Bundestagsfigung über die Weigerung Sachsens zu beschweren. Da die österreichische Negierung die Arffassung Preußens theilt, daß die Erolution beendigt und die Bundestruppen zurückzuziehen seien, so sei es möglich, dieses Mesultat unter der Form eines gemeinsamen österreichisch-preu­­ssen -Bundesantrages herbeizuführen. Es sei daher große Wahrscheinlichkeit für die schleunige Fassung solcher Bundes­­beischlüsse vorhanden, » welche jedem melteren Konflikte zur aufs richtigen Genugthuung Preußens vorzubeugen geeignet sind." Also ist es doch wahr, dag Herr dv. Bismard nach Dresden ein Ultimatum gestellt hatte ! . In französischen Negierung etreifen sol nach einer Korrespondenz der „Prefse” die Ansicht Herrschend sein, daß Herr v. Bismard sich in eine Sadgasse verrannt habe. Man rationaert dort wie folgt : Entweder er versichert sich der Zustimmung Oesterreichs zu seinen Eroberungsprotesten durch bindende Zusicherungen bezüglic­­hBenetiene, dann würde Frankreich sofort gegen die Annexion der Herzogthü­mer sein Veto erheben und das englische Kabinet sogleich auf seiner Seite finden. Ober er verfolgt seine Absichten ohne und wider Desterreich, Kant müßte die Farce mit einem zweiten Osmüt enden, denn Bisz­mard hätte in diesem Falle den deutschen Bund und die deut­­sche Nation vor sich und die heimische Opposition im Süden, überdies noch die sümmtlichen fremden Mächte zu Gegnern, welche die fridericianischen Pläne des preußischen Ministers längst mit Mißtrauen erfüllt haben. — Natürlich befleißigt sie das Zud­erienkabinet wie die ihm ergebene Presse noch der größten Zurückhaltung, aber es ist doch Bezeichnend, daß Herr Benedetti, der neue Botschafter in Berlin, auf­ die jüngsten­­ Ereignisse Weisung erhalten hat, seinen Posten seinen Augen­­, ich­ zu verlassen. So erschöpfend die Septemberkonvention auch sehen durch­ , Sprechen worden tt, gewährt es doch ein besonderes Interesse. I * Die französischerseits gemeldete Aufgreifung De­mm­e’ 3 in a A e­in Leipzig be eodhaus erscheinende „Deutsche és meine Zeitung“ ist in Preußen verboten worden. u * Im der Nacht zum 26. b. ist in Dodhead, auf der Südseite Londons, in einer Yabunt und Werft der Herren Barry Brothers eine Feuersbrunst ausgebrochen, die bald riesenhafte Dispensionen annahm und einen Schaden von 250.000 Pfund Sterling angerichtet ist, und wahrscheinlich 60 Tage lang fortglimmen wird. Da die Landstätte im Herzen einer dichten Fabrik-, Dach- und Magazingegend steht, machten die Löschanstalten große Anstrengungen, um des Feuers vollkommen Herr zu werden. Wer von Osten her gegen London fan, glaubte, daß alle Schiffe auf der Themse, dab ver Tower und die St. Pavlätiche in Flammen ständen. * Ein höchst possierliges Ouiproguo wird von den „Nar. Lifip“ erzählt: Vor einigen Tagen ging ein Landesgem­äts­­rath in Prag spát in der Nacht nach Hamnle. In einer schmalen Gasse traf er einen unbelannten Menschen,­ der an ihn anstieß, sich dank plögisch ummandte und eiligst von bannen ging. Der Rath ftuste, griff in die Taschen und siehe da, e fehlte wirklich die Uhr. Schnell läuft er dem Manne nach, holt denselben ein und verlangt drohend seine Uhr. Der Mann zögert, reicht jedoch schließlich dem Rathe die Uhr hin, die dieser einsteht,­ indem er seinen Weg nach Hause fort­­fegt. Wie sehr war er jedoch erstaunt, als er beim Eintritte in sein Zimmer seine Uhr am Tische Liegen sieht. Am folgenden Tage begab er sich sogleich zur Polizeidirersion und machte die Anzeige, da­ er eine fremde Uhr habe. Hier war aber bereits der andere Herr gewe­­sen, indem er meldete, er sei in der Nacht überfallen und beraubt worden. Dieser erlannte die vom Nam­e gebrachte Uhr als die ihm gehörige, die er dem Nam­e übergeben, um weiterer Gewalt zu entgel ben, da er den Rath für einen Räuber hielt. * Ze Münden m wurde ein Mann bei ver­eiusgabe falscher Banknoten verhaftet und seine Auslagen führten zur Entdeckung einer Fälscherbande in Frontenhausen. Die Zahl der verausgabten falschen, meist österreichischen und Frankfurter Hundbertgulvennoten soll eine sehr beträchtliche sen­­tz Tagesneuigkeiten, Heft, 2. Dezember. B­e­i estern erhielt das Antitenkabinet des Natio­­nalmuseum­s zwei interessante Gegenstände, nämlich das ziemlich gut erhaltene, etwa vier Schuh lange Schwert eines Tem­pelritters , welches im Hotter des Ortes Xelle von Fischern im Plattensee gefunden, und von dem Obergespan des Somogyer Komitates, Herrn Karl v. Mérey, dem Museum gespendet wurde. Die andere Antiquität ist ein Meffer aus Bronze, welches sammt dem Stiele die Länge von sieben ZU hat. Die Schneide der Klinge neigt fi nach einwärts, doch nicht so statt, wie bei nas­sen Gartenmefsern ; der nach unten halbmondförmig endende Stiel hat drei Wöcter, welche vermuthen rafen, daß bdieser Stiel des bequemeren G­ebrauchj, wegen noch eine durch drei Nägel ber­festigte Hülle aus Holz, Bein oder irgend einem andern Mate­­riale Hatte. Dieses Mefser wurde im Heverer Komitat, bei dem Orte Úgb, am linken Ufer der Theiß, bei einem Durcjíu­ch Dies­­es Hluffes gefunden, und von dem freiheren Franz Mesena dem Museum eingeschidt. *z Solgendes ist das Programm des S Konzertes, welches der Pianist Herr Karl Tanfig am 11. b. Nachmittags halt 5 Uhr im Saale des Museums veranstaltet : 1. Konzert-Solo von Lipt. — 2. a) Nocturne Nr. 4 34 b) Mazurka 5. 63 Nr. 1 von Chopin ; ) Valse a eték in stein. — 3. 32 Variations sur un thème original von Beethoven. — 4. a) Valse Caprice des nouvelles solides de Vienne d’apı ds Strauss von Tausig , b) ungarische Rhapsodie Nr. 12 von List, — 5. Carne­­val von Schumann, Stimmtlcie Nummern bey vorstehenden Progran und werden vom Konzertgeber vorgetragen. Co fchmer eg­and fält, den allen phnsisatischen­der fegen Hohn forschenden Beweis von der Langsemzeit Sortfegung in der Verlage.

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