Pester Lloyd - Abendblatt, März 1865 (Jahrgang 12, nr. 49-74)

1865-03-01 / nr. 49

. Europa die Urkunden und Gesetze der großen Staatsumgestal­­tung­en oft in ebenso kürzer oder noch kürzerer Zeit zu Stande­­’kamen;.»daß das Oktoberdiplom und die Federverfassung­— welche in Oesterreich als Thatsachen betrachtet«werdetz, welche­ Alles umgestalteten,—mits mehr Grund als improvis­sive bezeichnet werden können,wir könnten anführen,daß·die »Neue..Pree«,wenn sie aus der Geschichte Ungarns Beispiele :­­g anführen wil,noch bessere als jenes von 1861 hätte anführen" könnenj,welche beweisen,daß,wenn auch die Debatten unv die Botschaften zwischen den beiden Häusern und der Regierung viel Zeit in Anspruch nahmen,die Konzipirung der Gesetze selbst..und­ deren Schlußreduktion,sehr»expeditiv­«war;schließlich könnten wir anführen,daß die in den 1848k2r Gesetzen enthalte­­nen­ Reformen nicht in dem Maße Improvisationen sind,als die»Neue Presse«meint.Sie enthalten­ einen wesentlichen Punkt,welcher nicht seit 1825 in Ungarn auf dem Boden der Deentlich­keit diskutirt und vorbereitet worden wäre,und zwar ni­blos in der Tagespresse nur in Flugschriften,sondern,was in dasseben viel tiefer eingriff,in den Sälen der Komitats­­kongregationen und hauptsächlich in beiden Häusern der Reichs­­tage.Ja,hinsichtlich viele Punkte war dies noch früher dickt . Wenn­ man auch blosseitlsLe das öffentliche Leben be­­trachtet,kann man behaupten,daß dasselbe kaum mit etwas« Widersmedamit sich beschäftigte,durch unermüdete Thätigkeit und große Kämpfe Material fü­r die 1­348er Gesetze zu sam­­meln und die Gemüther auf bie rarer Durchführung derselben vorzubereiten. Die meisten Reformen warteten im Jahre 1848 nur mehr auf ihre Formulirung, welche, und das ist wahr, schnell "genug vor sich sing.. Schmwäht aber diese Schnelligkeit die Giftigkeit jener Geseke auch nur im mindesten ? Dover kann die liberale „Neue Breffe" die geringste Hinwendung gegen die auf tiefsten einschneidende und herrlige Reform, melde die Be­­freiung der Urbarialunterthanen aussprach, blos aus dem Grunde erheben, weil sie so einstimmig und ohne langes Schwanz­­en angenom­men wurde? Und beweist nicht vielmehr diese Schnelligkeit , wie in anderen Fällen, so auch hier, hab Die öffentliche Meinung des Landes fürs diese Reformen vollkommen reif war und hat nicht auch der Monarch Durch Die rasche Sanktionirung anerkannt, daß die Sache reif war ?" — Schließ­ I prüht , Naple" die Ueberzeugung aus, daß die Leberfehung von Dest’s Abhandlung sich aus dem Grunde nur überflüssig sein wird, weil sie manche ungegründete, jedoch noch immer im Umlaufe befindliche Vorurtheile zerstreuen werde. In einem gestrigen Artikel verbreitete sich das erwähnte Blatt über den z­wischen dem Ministerium und dem Finanz­ausfchiffe in Wien schwebenden Streit. Im Sinne der Lebenserfassung seien die Dim­ister zwar berechtigt, aber nicht verpflichtet im Hause zu erscheinen. An dieser Beziehung srien die ungarischen 1848er Gesebe, melde , b. Itapló" gleichwohl nit als baz non plus ultra der Boll­ommenheit betrachtet, viel richtiger Tonzipiet, indem die §§. 29 und 30 aussprecen, daß die Minister verpflichtet sind, zu erscheinen, Aufklärungen zu geben u. s. w. Das gegenwärtige Verfahren der Wiener Mi­­nister, sagt „PB. Naple", sei vom Gesichtspunkte des Federpaten­­tes vollkommen korrekt und insofern auch sehr reich, als er den Abgeordneten einen Mangel dieses Dokuments aufhect, der Ab­­hilfe erheiliht. Die Antwort des Ministeriums an den Finanz­­ausschuß sol bereits festgestellt sein und sekterem in der für Donnerstag anberaumten Situng übergeben werden. Die Absteihziffer sol — wie man aus Wien schreibt — in Summa über achtzehn Millionen Gulden betragen. Indem sich das Ministerium erklären würde, auf einen größeren Ab­­tridd nicht eingehen zu können, werde es denselben nur auf die Hauptrubriken der Budgets repartiren, im übrigen, das Prinzip der Virements festhaltend, die Detailventitionen innerhalb der einzelnen Ressorts nicht mittheilen. Einem eventuellen Begehren des Ausschusses, das Ministerium möge die Behaudlung z­­eier Budgets in einer einzigen Session als nicht präjubizierten Fall erklären, so daß im­­ Jahre 1866 jedenfalls das Budget nur für 1867 vorzunehmen wäre, dürfte, wie man hört, entsprochen werden. Allgemein wird baz Bedürfniß erkannt, daß das Mis­nisterium sich genau erkläre, weil sonst der Auaschuß gar nicht in der Lage wäre, zu beurtheilen, was denn baz Ministerium unter dem Ausdrudk einer Behandlung der Budgets „in­ ab­­weichender Form“ versteht und verstanden willen will, in seinem 69. Lebensjahre in Dresden gestorben ist. Baron Oltka, eine der bedeutendsten Zierden der ungarischen Literatur, war, wie wir gelegenheitlich dor Besprechung seiner kürzlich ers­chienenen Memoiren erwähnten, im Jahre 1796 Siebenbürgen geboren, und trat im Jahre 1811 das Regi­­avandirte er bis zum Hauptmann, doch verließ er im Jahre 1818 die militärische Laufbahn und zog sich in das Privatleben zurück. Am öffentlichen Leben in Siebenbürgen nahm er wenig Theil und sein Name war überhaupt wenig bekannt, bis er im Jahre 1836 mit seinem ausgezeichneten Roman : „Abafi" aufs trat, der von ©. Treumund (Steinader) in die deutsche Sprache überlebt, als außerhalb Ungarns einen weiten Leserkreis fand. Rai folgten nun diesem ersten, in günstigster Weise aufge­­ lyomi*, „A könyelmtiek“, „Az utolsó Báthory" , „A csehek Magyarországban", „Zrinyi a költő", uno andere Heinere Ar beiten, die ihn zum populärsten Stomanforiftsteller Zeit machten. Auch einige Dramen bat Zöfila, allein mit weniger Erfolg Unter den vielen seither erschienenen Lebhaftesten im Gedächtniß sein, auch vor Kurzem begann Yelıfa seine Memoiren zu schreiben und aus dem ersten Bande derselben haben wir unseren Lesern ichon Nun hat wer Top den Gaben viefes wiel bemerzen und — Mie und telegraphisch mitgetheilt wird, sind die Schneehindernibe bei Zipar­tucz beseitigt und der direkte Eisen­­bahnverkehr zwischen Czegleb und Rafıyau hergestellt. = Wien, 28. Feber. Die Erklärung der „Norbo, Alle Big“ gegen den österreichischen Ge­sandten in Bari, Fürsten Metterni, hat hier durch die Redheit des Tome ungeheuer verlobt. Seit der in der hie­­sigen „Bresle“ geschehenen Veröffentlichung des preußisch:öster­reichischen Depeschenverhsels, melche auf den Fürsten Metternich zurückgeführt wurde, it Herr von Bismarc auf venselben erbit­­tert, Furt Metternich gilt als der Vertreter der französisch:öster­­reichischen Allianz, melde mit der österreichische preußischen Allianz nicht gut verträglich it ; er erscheint daher in den Augen Bis­­marck’s auch als ein Gegner ver­legteren. In Berlin beschuldigt­­ man den Fürsten, er ini­iguire in Paris gegen Preußen. Und , , nachdem jene Publikationen in der „Presse“ erschienen waren, fand sich der preußische Gesandte in Paris, Graf Gols, wahr­­scheinlich in Folge Auftrages aus Berlin, veranlaßt, dem Für­­sen einen Besuch abzustatten und jene Publikation zum Ge­­genstande einer Konversation zu machen, in welcher er den Fürs­­ten für jene Veröffentlichung gleichsam verantwortlich machte. Das neueste „Memorial , diplomatique” enthält einige ge­­gen Preußen gerichtete Beschwerden , und dies scheint denn in Berlin dem Falle den Boden aufgeschlagen und den Grimm gegen den österreichtigen Botschafter auf das Höchste gesteigert­ zu haben. Die Erklärung des offiziösen Berliner Blattes ist nichts Geringeres als eine dreiste Aufforderung an Oesterreich, Le Rae Botshafter aus Paris abzuberu­­en. So weit versteigt sich die preußische Imio­eng ! Herr v. Bismarc hat es ichon bei seiner Unwesenheit in . . ! ; | | " 1 ment­­­nommenen Ein gestern Merle hier Sappyen-Dragoner gefőjeteben. — eingelaufenes uns die betrübende Nachricht, hak Baron mehrere ein­ foriftstelleiiigen Prosulten thätigen Rebens zeeriffen,, ein Fragment, der am Roman welder gemacht. ; „Egy magyar Sn andere den Telegramm brachte Nikolaus Iofika a forradalom alatt", Romane, Yofita’3 család dürfte in unserem Blatte ausführlich ı und in Zorba­in in französischen unseren Kriegen Lesern wurde, namentlich „Zö­­Mittheilungen feiner befprogen das lechte Merk Yofita’s bleibt Wien ver

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