Pester Lloyd - Abendblatt, Mai 1865 (Jahrgang 12, nr. 99-124)
1865-05-30 / nr. 123
2700 (Eingefendet.) auf 186%4er te RER Promessen =%4::°:31- A. Herzberg, (Giíngefendet.) 18 1864 Promessen Zieh. 1. Juni 2 fl. — kr.nebfl 50 tr. 1839er » ,,1.,,5 fl.50 tr.)Stempel. Zusammen nur 7 fl.50 kr.·»«-’;·; Ratenzahlungen sind Losegesellschaften nach meinem bespannten Programm. 1.68 Bu. Ah HÜ Mast s Teufelstube, Moyogebäude, 2608 (Eingesendet) , ein MBEREONLNSSEIW auf 1 100 Gulden 1864er Los á 2 fl. ö. W. „1%1839er £ os & 6fle nyitja BER” Zusammen nur % fl. 50 Kr. 0.8, a2 1864er Originallose ‚gegen monatliche Raten & 4 fl. 50 kr., ‚oder vierteljährige Raten zu 6 fl..zu haben bei 2 A. Morgenmsterm$ &., MWechselstube, große Brüdgasse Nr. 9. (Eingesendet) amp 250,000 Gulden zu gewinnen mit einer gangen 1864er Promesje am 1. duni. b. 3. bet hít) Haamitzee Com, Pest, Theaterplag Nr. 4. 2058 2403 Roybaesellschaft, » J Berantwortlicher Redakteur Karl Weiß kurzselbsj terfürung seinerlictb ansprüche Verzwigeleistehiruig watens in eine speziellen Richtung aber At er die gegenwärtig mit Anziehung der geierlichen Vertreung der Herzogthümer angestrebte Losung zu duchkreuzen, insoferne er formell. Verwahrung dagegen einlegt, Daß irgend melde Stände, seien es die getrennten Stände der Merfrung von 1854 oder die gemeinsamen Stände nahmen: Wahlgefeg von 1848 , innen,welchen Einfluß auf die Ersccheidung der Erbfolgefrage nähmen , und insoferne er außerdem jede Unglechheit in der Behandlung der verschiedenen Erbprätendenten resp. jede Bevorzugung des einen vor dem anderen ansprüglich perhorreszirt. Politische Rundschau, 30. Mai. Die französischen Blätter beschadeten über den Briefwechsel zwischen dem F Kaiser und dem Bevizen Napoleon strenges Gtllschweigen. Eine Ausnahme hieven macht der „Avenir”, der in den feinten Wendungen den Brief des Kaisers zu einer vernichtenden Reiil der Napoleon’schen Negierungsweise benüht. Der meisterhafte, von Bee yrat unterzeichnete Artikel lautet: · »Man würde selbst in der Geschichte des ersten Kaiserreichs vergebens eine derartige Zurechtweisung suchen,welche einer im Staate so hoc gestellten Persönlichkeit,als der Prinz Navizleonist.ertheilt woss den wäxaManh...tniehochtrabender als·l)rrrgesp·ro:l en,mesosiver Ener einen Unterthan in die Linien der Pflicht und der gradmäßigen Unterordnung zurückgeiiesen.Dennoch muniszian anerkennen,daß der Brief,wenngleich streng,doch gerecht und der Logik des kaiserlichen Regimes angemessen ist In diesemn Regime gibt es»nur einen Willen,»nur eine Aktion",die des Kaisers;neben diesem Willen ist jeder andere Wille unzulässig ; neben dieser Aktion it jede andere Aktion inkonstitutionel. Der Prinz Napoleon hat, ab er sprach, in seiner Rede die napoleonische Tradition vergesben. Der Kaiser kennt, begreift und übt diese Tradition besser aus als er; der Kaiser ruft sie dem Prinzen ins Gedächtniß, er führt ihn zu ihr zurück und deutet ihm an, daß er ich gegen sie nicht mehr vergehen dürfe. Bor dem Briefe des Halsers hatte der Prinz, zwischen seine sehr präzise Pflicht und seine sehr unbestimmten Münsche gestellt, ein fremdartiges Benehmen , ‚eine unerklärbare Sprache , eine falssche Stellung. Der Brief des Kaisers vereinfacht Alles ; die moralische Stellung des Prinzen hat sich geändert, seine Haltung, und seine Sprache werden si, gleichfalls ändern. Indem der Kaiser er: Hart, hab es in seiner Familie und in seiner Regierung blos Eine Aktion, blos einen Willen gibt, schreibt er Allen die Regel ihres Betragens vor, und in seiner Eigenschaft als erster Bring des Kaiserreichs muß der Prinz Napoleon Allen das Beispiel der Unterwerfung geben. Er wird gewiß nicht ermangeln, es zu thun.“ Die „France” begeht die Absunrdität anzukündigen, daß mun, nachdem der Kaiser gesprochen, auch sie sich an eine Kritis „per Mede des Prinzen wagen werde. — Im französischen geiesgebenden Körper ist die Opposition im Wachen begriffen, wie dies eine der legtendigungen zeigte. Dan schreibt uns darüber aus Baris, 27. Mai: Der 4. Artikel des Gefegentiwurfes über die Bräfert tweräthe.gab gestern zu einer sehr bewegten Verhandlung im geiesgebenden Körper Anlak. Derselbe wurde mit einer Miehrheit von 154 ,gegen 72 Stimmen, angenommen. Die Minderheit it, wie man siebt , eine ganz anständige , und man muß hierauf um so mehr Gewicht legen, je mehr diesem Gelegenswurf ein grundtäglicer Charakter zukommt. Das ‚„ournal des Debats“ bezeichnet die Abstimmung als ein großes parlamentarisches Ereignis. Die oppositionellen Symptome zeigten sich in der Provinz bei den Wahlen wie im geießgebenden Körper bei den Abstimmungen. 63 sei gelind, dab sich die in Paris herrschenden Gindrüde der Provinz mitgetheilt hätten. Die Zeit sei nahe, wo ein starres und einheitliches Ministerium nothunwendig sein werde, um die Majorität kompakt zu erhalten. Was sonst an politischen Nachrichten vorliegt, refummren wir in Folgenden : Na ve Unterhbaussisung vom 25. b. kündigte Er 3. Bal bh die Absicht an, von edlen Ford an der Geige sei zu fragen, ob ihrer Diajestät Regierung farilich oder amtlich aufgefordert worden sei, für die amerikanischen Bürgern auch die „Alabama“ und andere fonföderirte Kreuzer, die in britischen Häfen ausgerüstet worden, zugefügten Verluste Erfach zu leisten. In der Lisung vom 26. b. antwortete Lord Balmerston, daß einige Zeit — wie er glaube durch zwei Jahre — eine Korreponvenz zwischen beiden Negierungen über die weggenommenen Prifin des erwähnten ud anderer ähnlicher, Schiffe geführt wurde. An den legten Tagen habe die Ngierung weitere Mittheilungen des Mr. Adams über diesen Gegenstand inhalten, so, deren Beantwortung bis jegt natürlich Feine Beit gewesen sei, 3 müsse gesagt werden, daß, obwohl jede Bartei ihre verschiedenen Ansichten entwickelt habe, die Korrespondenz in sehr freundlichen und in’ den Freundschaftlichsten Ansprüchen ges führt wurde. ‚. „Die „Givilta, Gattolica“ enthält in Bezug auf die Unterhandlungen Viktor Emanuel’ s mit Rom die folgende bemerkenswerthe Neußerung : „Wenn die italienische Negierung aufrichtig den München des heiligen Vaters entgegenkommen will, um der dringenden Nothwendigkeit einer Fürsorge für die vasanten Diözesen zu genünet , so wird ihm Dies gelingen, und wie zur Zeit von AZpromonte ein einziges Wort von Bars hinreichte, um der mazzinistischen Demokratie den Nerv abzuschneiden , so wird ein Wort in das Ohr gewisser Freunde der Negierung, genügen , um jede Opposition gegen eine Berständigung mit Nom zu beendigen. Wir glauben, daß die Negierung P Vistor Emanuel’s stärker sei, als je sich ven Anschein gibt." — Begetzt it bis jeptnoch nigt nach Rom zurückgekührt. Litthauen scheint durch den Wechsel im Gouvernement nicht viel gewonnen zu haben. Der Nachfolger Murawies, Herr v. Kauffmann, sagte beim Empfang des polnischen Avel3 die folgenden bezeichnenden Worte : „Erinnern Sie si, daß das Land, welches Sie bewohnen, ein rufsisches Land tt. . Geben Sie der Erziehung Ihrer Kinder eine andere Direktion, welche mit der Pflicht und der historischen und politischen Wahrheit im Sinnlange steht. Macht aus ihnen zukünftige wuffische Bürger.” Die Verordnungen, daß man in den Straßen Wilna's nicht polnisch reden, daß man Feine Kreuze aufstellen dürfe u. s. w., bestehen noch zu Kraft. Muramieff junior, der Sohn des ehemaligen Gouverneurs itnoch auf seinem Blase in Kowno. Er ließ, wie französische Blätter erzählen, jüngst einen Schüler erschießen. Die unglückliche Mutter ließ den Leichnam in die Familiengruft binnen. Da befahl Wluramieff, daß das Grab geöffnet und der Leichnam am Orte der Erschießung bestattet werde. — Man berichtet als zuverlässig folgenden Vorgang, der hauptsächlich die Entfernung Muramcieff’3 beschleunigt haben soll. Seit mehreren Jahren lebte in Petersburg allgemein geachtet und angesehen der polnische Gelehrte und Publizit Chryszto. Murawieff wollte in diesem Danne einen Verschwörer erkannt haben; er ließ ihn daher dur die Vetersburger Polizei verhaften und nach Wilna bringen, wo er vor ein Kriegsgericht gestellt wurde. Dieses wollte von ihm Mittheilungen und Geständnisse erhalten und mißhandelte ihn, als er bei seiner Aussage stehen blieb, daß er nichts Verfängliches , der Mittheilung Werthes, wisse. Als nach langer Haft der gepeinigte Mann wieder einmal vor das Kriegsgericht geführt wurde, erklärte er, wohl im Stande zu sein, Wittheilungen zu machen, aber von solcher Wichtigkeit, daß er sie nur Muramieff selbst anvertrauen könne. Bor Muramieff geführt erklärte ihm Chriszko, daß er mit der polnischen Bewegung in der That nichts zu Schaffen habe, daß er aber in eine Petersburger Vershmwörung eingeweiht sei, zu deren Theilnehmerpersonen aus der nächsten Verwandtschaft des Kaisers zählen. Da die dabei genannten Namen die der Feinde Muramwieli's waren, so beeilte ji der Legiere ein Protokoll anzufertigen und an den Kaiser einzusenden. Die angeklagten hohen Persönlichkeiten drangen nun auf eine Untersuchung und feßten doch, daß Muramieff, angeblich wegen der Kontributionsgelder nach Petersburg bezrufen, und daß gleichzeitig der General Kaufmann , der sebige Nachfolger Muramieff’s, nach Wilna gefhicht wurde, um die Chryszko’sche Sache und dessen Aussagen, während der Abrefenheit Ducamieff’s, zu untersuchen. Dem General Kaufmann gestand Chryszko , die Anklage nur in der Absicht erhoben zu haben, um den Qualen zu entgehen, denen er bis dahin unterlag, und in der Erwartung, in Folge dieser Anklage, nach Desternburg geflehcht zu werden, wo er die Sachen natürlich auf ihren wahren Werth [den zurückgeführt hätte. Kaufmann hatte auch andermeitige Dflegenheit , die Militär Muramieil's nach unten, und seine Umtriebe nach oben kannen zu lernen, berichtete über Alles dem Kaiser ausführlich und „war hierdurch die Veranlassung , daß der Unmensch nicht mehr, nach Wilna zus rndging..— Wirs verbürgen zwar die Genauigkeit dieser Mittheidung nicht, bemerken aber, dab tir sie von guter Seite haben. Im preußischen Herrenhause ist der Antrag , auf Bes főrünfungy der Redefreiheit innerhalb des Landetages ,eingebracht worden. Es sollten wohl die in den parlamentarischen Verhandlungen ausgesprochenen Meinungen, nicht aber die dabei vorgefallenen Personalinjurien, Berleumdungen und andere verbrecherische Aeußerungen, straflos, bleiben. Selbstverständlich würde durch ein solches Gefett der Parlamentarismus tödtlich getroffen. Nie ist der preußische, Beraffungsfampf besser ins Licht gestellt worden, al durch diesen Antrag. Man sieht, wohin das preußische Junkrthum strebt. (Eingesendet) 1-1 Heute Abends Eröffnung der neurenopirten Pestamationslolalität im Hotel „zum König vonlingarn“ Dorotheagaffe, neues Häuserviered Nr. 3. 2699 Schnelpfeffenbrud von Eber u Dein, Dorotheagaffe Nr. 14. Peik 1865, hi Berlag bet Better 1—2 ENDSHINSIBELCLOCHER DER ERMIGEELTERN 07. 23020ER 0. von ELBE