Pester Lloyd - Abendblatt, November 1866 (Jahrgang 13, nr. 251-275)

1866-11-02 / nr. 250 (251)

2 des genannten Blattes nachstehende Gegenbemerkun­­gen er-fährt-Unter-der Ueberschrift«des Kampfes Eni­e«be- 1nckkt nämlich,,Naplü'­: »Mit großem Lärm,mit vielerlei Waffengattung knumv noch mehr mit strategischer Lift führte»Hon«Wochen hindurch einen starken Angriffskrrepz gegen­ Deåt und dessen­ Partei. Dieser Krieg war eben auf seinem Höhepunkt als wir eines schönen Morgens-es war am 25.Oktober­ erwachten und sahen,wie Jökai,der oberste Hauptredakteur des«Hon.« uns bedeuktete,es gebe doch kein unschuldigeres,Den­k und»die Desiki Parteis wehr schätzenves und liebendes und geahndtese sich weniger verschuldigendes Blitt als­ den»Hon«.Marcab­­met­ unst-Freilirit,so gleich am anderen Tage zu beweisen, daß Jökaithrrthum ist,da,,Hon-«Deáks Partei und selbst Deák wirtlich angegriffen hat·Wir fügten sogar noch hinzu,es sei überflüssig,daß J6­ai den Harmlosen spiele,er möge­—­wenn ihm dek Angriffskrieg so sehr gefällt,nur zu! —und nur niemals das Gegentheil von dem glauben machen wollen,was er wirklich fühlt und denk­,er möge nur nicht (wie er es gethan)seine eigenen Ansichten bemänteln.Wir­, wie wir die freie Presse,­das freie Wort und die Offenheit schätzen,konstatiren somit einerseits,daß»Hon«sich zum Kampfe gegen uns erhoben,andererseits aber munterten wir ihn auf, ermuthigten wir ihm sich deshalb nicht zu geni­en,waß er mit uns in Widerspruch gerathen und nur kühn herauszusagen, was ihm am Herzen liegt.Nur das Eine wüi­schten prinz-aß er,da er nun einmal gegen uns los gefahren,nichts­ subsum­­loben gegen uns spiele,da dies solchen Thatsachen gegenüber überflüssig wäre. Diese unsere einfache Ermahnung legt ihr nun also aus, als hätten m wir seine ganze Politik als eine gefährliche verdäch­­tight-Xt würden wir nach etwas forschen,worüber er nur der Preßbehörde Rede zu stehen hat u.s.w.»Die freund­­scha­ftliche Besorgnis 3"­—sagt er——»der Mitarbei­­ter des,sPesti9iaps-«s««,ob mehre politische Harmlosigkeit sich word­rPkcßbehörde)als einsge machte oder echte herausstellen Usedsdhe,möge beruhigt sein.«J6«?ai ist also ein Martyrerinnse­­l«er Verfo­gung;wir sind also die Verfolger der Meinungs­­streitheit 2 Die­ Zsagter,der sovichtcunbsc­aft fühlt.­Es ist doch schwckbar,sich auf die Preßbehörde zu berufen,wenn zwischen uns blos davon die Rede ist,ob es wahr ist oder nicht,daß,,Hon«gegen Deäk und dessen Partei zu Felde gezo­­gen-Wann und womit hat sich die Preßbehörde darum schim­­mert,ob die Artik­l dess»Hon«Deäk und der Deäk Parteiges genüber harmlos sinds­ vernicht?Wann hat sie ess verwehrt, daß»Hon«D­äkungreif­ und das­»1lestökös«Karrikaturen von Deåkbkingcs Und was uns detrisst z so würden wir ihn deswegen nicht nur nicht verfolgen,sondern haben ihn dazu ermuntert,wenn er Lust hat. Jökai’siühafter Artik­l bespricht auch die im,,Pesti Navlö«vom 30.Oktober erschienene Interpellation aus der Provinz,in welcher an unsere Redaktion eine Frage über das Verhalten des,,Hou'«bezüglich des Elaborates über die gemein­­samen Angelegenheiten gerichtet war,welchen Fragesteller aber unsere Redaktion anden,,Hon««verwies,dessen Redakteur wohl am ehesten Aufklärung geben könnte.In Betreff dieses Punk­­tes sagt Jökai noch wenigstens and-etwas,was zur Sache ge­­hört-Jökai erklärt nämlich—wenn wir seine Worte gut ast gefaßt haben-daß wer»Hon«das Organ gar keiner Par­­tei t,sondern nur«ein Blatt sei,das Grundsätze hat—und nichtsweiter««.Inwiefern die politischen Parteien die Ansich­­ten des»Hon«theil­en?Das hätten wir nicht bei ihm,son­­dern bei den Parteien uut erfragen.Noch deutlich eraebt die Unparteilichkeit des»­­Jon«aus den letzten Worten seiner­ Ar­­tikels hervor,woringesathird,daßdekim,,Hon«veröffent- Fichte Achild­zyklus gegen Deak und dessen Parteizum»·an" in demselben Verhältnistskcbp,wiederuculicthlrtikelchdås­­.iuk«sdz1m­»9iaple«'.Nun ist das aber bekannt,daß die Red­ak­­tion des»Nc­p16«Zschänljcs Artikel mit bc­emerkung mit­­getheb­t hah daß sie in mehreren Punkten mit dem Verfasser nicht einverstanden sei.,,Hon«ist also nicht nur mit seiner Partei,sondern auch mit denichatte erschienenen Artikeln­­?gleichekeinung.Wir nehmen dies zur Kenntniß. TX Was aber die Behauptung betrifft,daß uns,als sei­­"--»»schreibe­n,nicht das Recht zustehe,I­en«Hou«zufragen, "«»Iciek Partei­ r gehöre und was er repräsentire,—so leugnen wir das _glattweg. Wenn jedwedes Organ ver­­öffent­­lichkeit nur die Sache einzelner Personen wäre,­­ dann hätte Zelai Recht. Da wir aber die Organe der Deffentlichkeit für weit wichtiger, ins Leben eingreifender und von sehr großem Einflusse auf Gegenwart und Zukunft der Nation halten, so können, dürfen und müssen wir willen, mit wem und mit mal wir zu ihm­ haben. Das geht her im­ an, und wer immer aus dem Volke, auch der legte Kanäl, wenn er schreiben kann, darf ihn darüber interpellien. Ob er meint etwa Yelai, der „gon“ sei so eine Privatwohnstube oder Küche, wo es inbis­­frei wäre, buch­s Yeniter_ hineinzuguden? Wir schlagen den „Hon“ und die Journalistit überhaupt zu hab­en, um zu glauben, es sei nicht erlaubt, zu interpelliren. Wir hätten so­­gar in dem Falle von Muth, vor keiner Interpellation zurück­­zuschieden, wen „Son“ das Organ einer Regierung, ja wenn der Redakteur selber Zonstitutioneller Miinisterpräsident würde. 68 ist allerdings wahr, er braucht, als Blatt, gar nicht zu antworten, und er wäre all besser geween, gar nicht zu ant­­wworten, als mit Behauptungen hervorzutreten, die den Charak­­ter der Journalistit so sehr herkennen. Seine Sache ist er dann, in welchem Lichte er durch­ bieses Schweigen vor dem Publikum erscheint. Selat geht aber noch weiter. Er beschuldigt uns, das wir Wriifel,, deren Erscheinen von der Brefbehörde gestat­­tet werden, einer Erquisition unterziehen. Was für Begriffe hat Zöfat von den Nehten und Freiheiten der Presse, wenn er meint, daß eine Sinterpellation Inquisition sei, daß die Po­­le mit gleichbedeutenn mit polizeilicher a ji? Weiß er denn nicht, daß je freier die Presse, desto öfter das vor­­kommt, was er „Anquisition” nennt. Menn selbst ein Redak­­teur so sehr die Rechte der Journalistit verfemnt, mit welchem Rechte kann er dann über irgend einen Bürgermeister ungehal­­ten sein ? Indessen befolgt „Hon’ jeßt doch an nicht ganz streng das, was er sich vorgenommen. Denn während er leug­­net, daß irgend ein Menschenkind (mit Ausnahme der Behörde) das Recht habe, ihn zu interpelliren, hat er tod, wie wir ges’­tehen, auf unsere Interpellation geantwortet, indem er näm­­li eingestanden, daß „Don“ si an seine Partei bindet und sich nicht einmal zu dem benennt, was die im Blatt ersciene­­nen Artikel proflamiren. — Da nun­ die Sachen so stehen, so können wir eine sehr unerwartete Abfühlung der in den ver­­gangenen Wochen geäußerten ungewohnten SKampfluft des „Hon“ anzeigen. Aber auch jekr würden wir sagen : „Nur fügn vorwärts !” wenn wir nicht fürchten müßten, daß „Don’ e“ wieder mißdeuten wird, wenn wie ihn zum freien Wort ers muthigen.” Gegen die in Neufas gefaßten Beichlüffe der serbi­­schen Konferenz gibt der Deputirte Miletic im „Bastawa” nacstehende Erklärung ab: „Ein serbisches Blatt bringt den Beichluß der Deputirten- Konferenz mit den Unterfriften der Theilnehmer, unter denen sich auch mein Name befindet. ch erkläre, dab i­ das Protofoll mit folgender Klausel unterfertigte : „Ich bemerke, was ich in der Konferenz schon gesagt, daß ich auf diese Art, welche der Konferenz einen andern Charakter gibt, an derselben nicht theilnehmen kann, nachdem eine Majorität am 15. Gine3, und eine zweite Majorität am 16., wo nur die Res­s­filation des Protofols sein sollte, etwas An­dere­s beschlossen hat, und dadurch die zwei Beichlüsse einer den anderen paralysir­­ten, so bleibe ich beim ersten Antrage, und zwar aus dem Grunde, weil wir wenige sind, und auch darum, weil die Landtage bald zusammenkommen werden, wir den Gegenstand der Stauferen­ aller serbischen Deputirten auf beiden Landtagen übertragen, da­­mit diese beschließen, was zu thun.“ Der Korrespondent der „P­olitil” meint, dagegen,, der einzige Unterschied zwischen der Beihlukfassung vom 15. und 16. liege darin, daßs man am 15. der Ansicht war, den Pas­tr­achen und die Bischöfe zu erfuhen, besonders und für sie die Petition bei Sr. Majestät zu unterfrügen, wäh­­rend am 16. dieses dahin modifizirt wurde, daßs man Ge­ Hei­­ligkeit aufforderte, si der Deputation der Abgeordneten anzur­schließen , — an habe Dr. M. die erwähnte Klaufel­eri­ am 18. Abends , nachdem sich alle Deputirten entfernt, und also

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