Pester Lloyd - Abendblatt, Januar 1867 (Jahrgang 14, nr. 3-26)

1867-01-04 / nr. 3

- Briabmont für unvermeidlich erklärt und die Befestigung Ant­­werpes auch auf der östlichen Seite verlan­gt. Gleichzeitig soll werben. Der Ber­­len toill, vermut­lich aus poli­schen Quellen schöpfend, neuerdings willen, daß Nuffen an die galizische Grenze vorrücen. Wenn man die vers­­chiedenen Gerüchte mit den offiziellen Friedensversicherungen zu­­sammenhält, kat man auf sehr eigenthümliche Gedanken seinen bestimmten Charakter angenommen zu haben und die subjektiven Anschauun­­gen haben daher einen möglichst großen Spielraum. Berliner Blätter sind mit Berichten über Mi­­litärjubiläum des — Die das Rede des Kronprinzen daß­ en heute (1. Jänner) 60 Jahre geworden bespricht nun die Preußens Bolt­ward Königs hier nur das Interessanteste mittheilen : Die seit dem Tage, an welchem dem gegenwärtigen Könige das Soldatenkleid, „alten Hausgebrauch gemäß”, miltärische Geschichte Preußens in den lebten 60 Jahren,* von den Kriegen gegen Napoleon angefangen bis zur Schlacht von Köningrag, der König (damals noch Prinz) selbst angefüllt. Wir wollen der allgemeinen Beachtung besonders weith­­innert, schließt folgendermaßen „Us „An an die Größe den, König i­ Der Kronprinz er­­als Schmud verliehen wurde. Die­ses Gegners” die eigene Kraft. Im Jahre 1848 führte die Truppen zur „Herstel­lung warnender Rechtsordnung in deutschen Landen.” Der Kron­­prinz fommt sodann auf die Armeereorganisation drücte er die Hand­ und sagte, er sei sein treuer Nachgeber und Helfer gewesen. Zu den Generalen v. Moltfe und v. Noon sagte er: „Sie sind mir viel gewiesen." Nach Weberreichung des golde­­nen gerbertranzes, sagte der König zur den Versammelten : „IH möchte Jedem ein Blatt davon geben, denn Sie haben ihn mir Alle verdient.” Beim Festmahl am 1. Jänner brachte der König einen Zeinkspruc aus, der folgendermaßen schloß : Den Wegen Meines Vaters folgend, habe Ich das von Vater und Bruder gepflegte Heer zu Siegen geführt, die Sie, Gut und Blut hinge­­bend, Durchgefochten haben. Ihnen Allen Dant. Hoch lebe das Belt, aus dem ein solches Heer hervorgegangen ! Bett, 4. Männer. Vetter Waaren: und Effektenbörse An Produkten ruhiges Geschäft, Fein Abschlag zur Notizung gelangt. In Effekten war die Börse in angenehmer Stim­­mung, jedoch hat ss der Verkehr hauptsächlich auf Straßenbahn­­aktien beschränkt, die,­­ 232 exöffnend, auf 235—240 stiegen und & 239 ©., 240 99. schloffen, Ofner Fabrik­hofaktien , 606 verkauft, blieben fest 606 ®., 608 98. Geschäftsbericht der Kornballe Bei mäßigem Umlage für den Konsum haben sich die Weizenpreise fest zur Notiz behauptet. Alle anderen Körnergattungen ohne Veränderung. * Nien, 3. Jänner. Die heutige Borbörse eröffnete theils zu höheren, theils zu unveränderten Rursen. Diese feste Hal­tung der Börse, schreibt Die „Ne. Fr. Br." in ihrem Börsenbericht, Laßt sich doch nicht etwa auf Die Befriedigung zurü­ckführen, mit wel­cher Das heute erschienene taiserliche Patent aufgenommen wurde, jansen auf Die P­ariser Notizungen, die namentlich, für Die dort ver­­handelten österreichischen Effekten größere Avan­cen zeigen. In schwan­­zender Haltung waren anfangs nur 1860er Hofe, für welche aus­­wärtige­n Verkaufsaufträge vorlagen, und die deshalb von 82.05 bis 81.60 zurückgingen. Später ü­berwog die Nachfrage, und dieselben hoben sich wieder bis 82.25. Diese veränderte Richtung wurde durch die Befseiung der Staatsbahnaktien veranlaßt, die sich­ von 205.30 bis 206.30 hoben. In Kreditaktien blieben die Schwankun­­gen unerheblich ; sie verfehrten zwischen 154.70 und 155.30. Der Vormittagsschluß war matter. Um halb 12 Uhr wurden notirt : Kreditaktien 154.80, Staatsbahnaktien 206.20, 1860er fofe 82. " An der Mittagsbörse eröffneten die fremden Valuten um 1'/ 90 höher als sie gestern Schloifen, Napoleonsd’or festen zu 10.54 ein und fluctwirten zwischen 10.54 und 10.50, Dufaten wurden zu 6.23 Silber zu 130 bezahlt. Diesem Aufschwunge gegenüber hielten sich aule Effekten fest. Zur Erklärungszeit um halb 1 Uhr wurden not­iert : Kreditak­ien 155.30, Staatsbahnaktien 206.20, Nordbahnaktien 1555, 1860er £ ofe 82.25, 1864er $ofe 74. Größere Schwankungen fanden in Nordbahnaktien zwischen 1549 und 1566 statt. Baut­­astien besserten sich bis 719 um 4 fl., verzinsliche Staatsfonds blie­­ben unverändert. Schluß in Kreditaktien 155, Bantartien 718, Nordbahnaktien 1555, Staatsbahnaktier 206, Karl-Ludwigsbahnz­­aktien 219 , 1860er Xofe 82.20, 1864er fofe 73.90, Kreditlose 126.25, London T. ©. 130.90, Silber 129.50. — Eines der wictigsten und großartigsten Bauwerke auf der N­nnsbruch-Bergener Bahn, der Tunnel im­men. Medve Mecheln, Lierres und Termont einer Korrespondent der „Times“ ter beitiegen, it "ver Armee, lande,-die worden. Heere wieder zugeführt Majestät ihnen in die Hand, nen und geschulten Soldaten durch selbstthätigen Menschen sich entwidkeln,, Herrn und Meister den darbringen konnte, als denfmwür­digen Kriege des ebenp verflossenen Jahres.” „Rach einem, kaum unterbrochenen fünfzigjährigen Frieden, haben Ew. Majestät einen tapfern, Kriegsge­­mahnten, von bewährten Generalen geleiteten Feind geführt und Siege über Siege in schneller, nie geahnter Folge erfochten. Und dieser Krieg war Königs tapfer zu Sterben und überall, Wo fold nachsichtspolle mig eine Gabe leihen möge.“ seiner Tüchtigkeit Lohn in dem die Armee großen gegen mit dem Heere und durch das Heer, Ihr ganzes Vort Ihnen feinen Dant von Em. Diajestät geleitete zeitgemäße Fortbildung gern­hen Institutionen. Denn das ist für die Írier ja das Schöne, und una Preußen vor anderen Nationen Auszeichnende, daß es bei uns feinen Unterschied gibt zwischen Bolt und Heer , sondern daß beide Eins sind: so dankte Ihnen Ihr getreues Bolt, indem das Heer unter den Augen und unter mannhaft zu bluten, Gott ergeben ein Dank gezollt worden Lührer darstellen sind wir bedürftig, die besten Waffen Europas gaben Em. ablegen und Demuth gegen Gott unternommen habe, in Formen gezogen treffliche Anleitung zu einem der schon vor drei Jah­­ren mit dem Klima und einem tapferen, wohlverschanzten Feinde glänzende Proben durfte, der aber nicht erfolgreicher, ‚nicht begeisterter todesfreudiger feines Streben und und Schaffens abstattete,­­ unter er dem Klommando dem feines verstand, da mag man billig Scheu tragen, noch auf ein dürftig Wert von Menschenhand hinzuwei­­sen, das ein Symbol dieses Dank­es des Heeres seinem gegen feinen soll. Doch als ein Symbol mag Ew. Majestät annehmen. Denn der Nachsicht zu Füßen zu legen. Wir thun es, indem wir vor Em. Majestät einen Wunsch laut aussprechen , der im Munde der siegesfreudigen Armee vor ihrem Könige einer Mitdeutung nicht unterliegen kann. Es ist der Wunsc, daß Gott, nachdem er sie sieggefrönt aus schwerem Kampf zurückgeführt, Ew. Ma­­jestät noch lange, lange Jahre Friedlicher Dann führe er dreimal den Kronprinzen. Dem Grafen Bismard Bileicherthale, ist im vergangenen Monate, durchbrochen Die Heorganisation jüngsten glorreichen Krieg, den sei es möglich zu dem Re­­Regierung ver. Als der Kronprinz die Adresse verlesen hatte, zu­ führen, Gr dantte Allen für ihre Der König brachte dankte er be: gewesen , den er mit schwerem Herzen und in so glücklichen Ende pflichtgetreue Mitwirkung. Y. Wien, 3. Sünner. Wie ic­­höre, hat Die Bankdi­­rersion beschlossen, der Generalversammlung den Antrag zu stel­­len, auf Grundlage des mit der Staatsverwaltung abgeschlossenen Uebereinkommens vom Jahre 1863 die Verzinsung des für die Dauer des Privilegiums bewilligten Ansehens von 80 Millionen Gulden zu bewilligen. Der Standpunkt der Bank ist wohl einfach folgen­­der : Das zinsfreie Anlehen ist als Entgelt für die Ausnüßung des N­otenprivilegiums bewilligt worden. Von dem­ Momente aber , wo die Bank nicht mehr ausschließlich die Notenpreise handhabt, bessst sie sein P­rivilegium­ (?) und braucht dasselbe auch nicht zu bezahlen. Dieser Standpunkt ist so rar (?), daß man eigentlich nichts Dagegen einwerden fan­r. Und doch hat der Staat das Bankprivileigium nur deshalb verreist, weil er eine Pflicht der Selbsterhaltung zu üben glaubte, wenn er die Staatsnoten behufs­ter Kriegführung emit­­tirte. Unter dieser Kalamität hat die Bank ebenso gelitten, wie jeder andere österreichische Staatsbürger. Nun braucht sie eben nicht für alle Zeiten unter der Konsequenz dieser­­ Verhältnisse zu leiden. — Heute sind Devisen in Folge des stärkeren Bedarfes für Anschaf­­fungen der auswärtigen Konponsbefiter in die Höhe gegangen , doch hat das Steigen nicht angehalten, weil Waare genug vorhanden ist. Durch befestigt Andersen scheint die Lage wirklich noch heißt, es in Bezug auf Napoleon es, Preußens Heer, wo es tot, Alle Kanpffähigen , in Söhne in welchem, „wuchs Ew. königliche Majestät dann zu fampfen, und den des Landes ein dreifache Hoch auf den König aus­­twegt. 60,000 , ihr dem gesammten und liefen den Gnade dasselbe zu daß wir als Soldaten wurden siegen es gewagt, Mann kam: zu sprechen und Thron Ihrer Bá XX Vater, volle Mohlthat Ihrer Königlichen Macht zu Theil ge­­­worden. Dass Zusammentreffen­de Arbeiter an der entgegangenesten Set Die Länge dieses Tunnels beträgt. 2 der Mauerung und Nölbung, Desje Eisenbahnbaues regelmäßig 5 bis 6 die sowohl bei Tag als bei Nacht Obgleich diesem Werke große und in den Weg getreten, it dasselbe geschritten, so zwar, daß, wie man h oder Herbst 1867 vollendet und ich Deutschland und Italien hergestellt­­ — Wocenangmeis der St­rom. 30.—31. Dezember : Nördliche Linie Sü­dsstliche Linie N.-Szönyer Linie Ansammen fl. fl. 20. Berlofung Die in de Liste der Como-Kentenscei­mern gewinnen, je 50 fl.; alle übrige mern der Serie Nr. 23 gewinnen je 32 mM. gafhau, 2. Sänner, Körnerfrichten wurde heute zwar gut ber Verkehr nicht sehr belebt, da dir Schreemetter der Zustand der Landfür viele Käufer vom Marxkte fern blieb zwar notiven wir : Weizen 4 fl. 40 Gerste 2 fl. 50—75 fl., Safer 1 fl. 6 bis 3 fl. 30 Tr., Hilfe 5 fl. bis 5 fl. die Nachfrage sehr Schwach, weßwegen preise zurü­dgingen, u. am. : Bohnen 80 Tr. bis 5 fl. 40 fl. Kinsen 5 fl. b * Trieft, 2. Banner. Rat 37—43 fl. — Del, Berfauft 100 Angelomnten 1000 2. apul., größte in Schläuchen, 700 D. Esrfu mit D Amsterdam, 2. Jänner­ 40%, dort verzinsliche 665 s, 5pCt. taffiques 21374, Nationalanlehen 4814, Amerikaner —. elt. Die Bank hat herabgefeht, London, 8 2. Jänner, anglos öfterr, —, türt. Konfolg 315/8, Italiener 52%4. Ger Ne Thlr. Roggen Sofo 54—55 Thlr., pr. foto 12 Thlv. B., pr. Jänner 1172 pr. Frühjahr 16% Thlr. B. — Rk 51 9 Thlr., pr, Mat 9 Eblr. h.Gagr, Noo pr. Mai 5 Thlv. 28 Sor. Ritböl feft, lofo 135/10 Thlv. Wetter : Froft, Liverpool, 2, Sinner. 15—20,000 Ballen. Gute Nachfrage. 155/a, air Dhollerah 1242, Middl. Fa lerah 11", Bengal 9, Good Fair Ben Eingefe 186017 Promefjen Staatslofe Neue Mailänder oje KpuponsucndEßtcrtht I«.A(llel·, 201 Gin Komptoirist jelhans gesucht. — Nöthige Kenntnis in de ungarischen Sprache in’ver Groedition dieses Blattes, Verantwortlicher Redakteur: R . « 148 FEIRRIR = - = est Sur s.­­«. = 28iener Börsensurfe Wechselkurse. s Augsburg 100 N. füop. rankfurt 100 fl·s11dd.. enua1­­­0Frmcs.. Hamburg 100 M. B. | $ivorno 100 £. tost. London er Vg ha un 31 Tage nach Si veglas Brüsfel „ 100 „ „ Marseille 100 Nr en Stuhr... Wechseldissompt L 0 Shiler. n 1 Fecs. . RER . . r .. 77-—77-50 Konstant kmomkt shF Rurfe der Ain un. Randbut Hollwichtiger Dutate . .. IT | Marin-Sherefien Thaler = a, .... k 5 Geld. aare. Gelb Waare. | ——f—— | Trieft. Ant. 3. a chu, 5% Konvertikter.. Eat E aa öl umher... 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