Pester Lloyd, März 1867 (Jahrgang 14, nr. 51-77)

1867-03-26 / nr. 72

II . der gute Großherzog­ dessen Regierung jetzt wieder im Liberalismus Gejdäfte macht , bei dem gewaltigen Prozeß des vorigen Jahres nicht verhältnißmäßig am meisten profitirt, so hätte man sich leicht zu dem Glauben vertucht fühlen können, dass er absichtlich sich in das Gewand der Trauer gehüllt habe, nen Fürsten in der königlichen Hofloge das Bild zerm­irschter Leibtra­­genden, unter deren G­ab gesenzt werden, der duch die Gewalt der Thatfahen hinter den Koulissen, bald bald die eines fühnen Neiter?, die denn in Wirklichkeit Augen Gemüther zu fallen, wer aber wie Strohfeuer bald merken müsse, operirt bald, indem er den Menschen bei seiner schwachen Seite, der Titelfeit, zu fallen weiß, mit Liebenswärdigkeit eines gegen die schneidende Waffe der Wahrheit. gewährten ihre Souveränetatsre te Die Physiognomien vieler Fürsten zeugen an durchweg den Stempel ernster Resignation, und nur von Beit zu eit, wenn die Stimme eines P­artikularisten sich inmitten dieser vom Sem­oralisationsfieber ergriffenen Bersammlung zu Gunsten der berechtigten Einzelexistenzen erhob, schien ein Hoffnungsstrahl dere Oppositionsmitglied gegen ihn in ihre umnachteten erlosch, angesichts sich) aufprängenden Mederzeugung von der immer unhaltbarer werdenden Stellung der sogenannten Bar­ titularisten. Graf Bis­m­a­r d, der auch heute wieder in Mili­täruniform erschien und damit aug äußerlich dokumentiren zu wollen scheint, daß auch die vorliegende Frage mit militärischer Graktität und Schnelligkeit, dem Geheif des neuen Bundesfeldherrn entsprechend, erledigt und Staatsmanned, der über alle Hindernisse hinwegzus vermwegenen Soldaten der Spielers, verächtlich zu den Seitenhieben lächelnd, melde dad eine oder das am Generalsuniform auf dem Stuhl des Präsidenten empfindlich falten die Fürsten in der Hofloge mit datischer Haltung raschen Schrittes der Lorgnette musternd. Wenn er dann abwechselnn sich von seinem Plate erhob und im Strammer fol: die Stufen zum Saale hinabstieg, um bald ein Mitglied der Rechten, bald einen Nationalliberalen herab­­lassenn zu grüßen, dann bildete sich­ftets sofort eine Gruppe um den Helden des Tages und Alles um ihn her fchien nichts als Glücselig­­keit zu athmen, man nichts sehnlicher wünsche, als daß eine Situation, die weder einer Stusion noch einer irrigen Auffassung mehr Raum lasse. Bforte wurde von Seite der englischen Regierung die Bersicherung­ ertheilt, daß England jeder Kombis­nation, melde, die duch den Vertrag vom Jahre 1856 gewährleistete Integrität des türkischen Reiches gefährden sollte, entgegentreten­­ werde. Man wünscht daher in Konstantinopel unbeiret mit den fretensischen Delegirten unterhandeln zu können, und verpflichtet sich dann, an dem Hat Humajum von 1856 die von den Schugmächten geforderte Ente worin erklärt würde, daß in den den Christen ertheilten Konzessionen die Grenze des Möglichen erreicht worden wäre. Obgleich Lord Derby die Drohung fallen ließ, meisn, im Falle das Kabinet in der Minorität bliebe, das Barla aufzulösen, so treifen sich dahin ausgesprochen haben, dann für immer ins Privat­­leben zurückzutreten, Wie kompetente Berichte melden , sieht man in Gladstone den künftigen Premier England2. Herr Benedetti hat, einem hohen Orts ausgesprochenen Wuns­ch nachkkommend, Paris am 20. verlassen, um dem heute zur Geburtsfeite des Königs von Preußen in Berlin. anzumahnen. Der König und die Königin von Portugal wer­den am 4. April Lissabon verlasseen und am 10. in Paris eintreffen. In ihrem Gefolge wird sich auch der Minister der auswärtigen An­­gelegenheiten, Herr Casal­ Ribeiro, befinden. Der am Tuilerienhofe be­glaubigte portugiesische Gesandte, Vicomte Baiva, wird mit dem gan­­zen Legationspersonal bis nach Andayres seinem Hofe entgegenreifen. Der italienische Kronerin Humbert wird Ende April hier erwartet, und da die Räume des italienischen Gesandtschaftshotels bes­chränzt sind, im Grand­ Hotel absteigen. Wegen de­ser vorgenom­­menen Umbaues eines großen Theils von der Tuilerien konnte an den Herrscherfamilien das Gastrecht daselbst nicht ausgeübt werden. * [Einer, der Heiner­ wird, anstatt zu wachsen.] In eine atümliche Mitteilung einem belgischen Blatte Liest man folgende e a­ße a : „Das fgnelle und verhältnißmäßige Wachen tern A selten ein und gerechtfertigter Sorgen. Die Graniile einer zu Gerpinnes wohnenden Familie sind anderer Art. Diese Leute , einen Sohn, der seit einiger Zeit anstatt zu wachsen, successive Teiner wird. Im vertridjenen Jahre hörte sein Wachstum auf und seitdem bemerkt man, da sein Körper von Monat zu Monat abnimmt. Konstatirt ist, dab er seit jener Zeit um etwas­­ mehr als einen Zell Heiner wurde. Mehrere Nerzte der Umgegend sind fultiet worden, ebenso eine medizinische Belebrität aus Zöwen. Yttemano weiß zu beiten und es scheint, daß in Dänemark und in Spanien bereits ähnliche bi­­zarre Krankheitsfälle beobachtet worden sind, sprengen weiß, widlung NRm­pfchreiben bald CI Baris, Münchener aufgehellt werde. Der Hofes des spielt er die Rolle eines dies, irrthümlich verlautete — schleudert, wie ein Zeus auf dem Olymp, bald 22. März. Bon Seite wurde neben­­frage gestellt, ob das Zuiler­enfabinet die Veröffentlichung Alianzvertrages erheben würde, scheint man beizumessen , denn die BIN dauern gänzlichen Auflösung zugeführt werden. Paris beruhenden Mitgliedern beruhigende ins Werk zu — die worauf aber nur die sehr alle die klei: almälig in’s Meisterschaft vollkommen ergehen Lassen. Heute thronte er in feiner ihrer Lord Derby fol in Freundes: vielen Einschüchterungsversuchen der Bundestommis?­versammlung, bald der Berliner die Antwort erfolgte, nicht eine Hinwendung Torppartei ' und da vor einiger Zeit die vertrauliche Ans gegen zwischen Preußen und Baiern geschlossenen Auch hat die türkische Regierung kein geringen Glauben wird kaum mehr die zweite Lesung übers und durch diesen Schlag dürfte die ganze, feiernden * [Schnellphotographie,] 63 sind Betrude gelungen, das Licht und die Schatten der Wolfen so gut wieder zu geben, dob ein Künstler weder in seinem Gedächtnis, noch seiner Einbildungskraft et­was hätte finden können, was­ sich für die Gffefte des Gemäldes besser geeignet haben würde. Auch die in Bewegung befindlichen Gegenstände, wie z. B. die mit ganzer Geschwindigkeit vor den Augen vorüberfah­­renden Dampfschiffe, Segelscchiffe, Versonen, Vögel, im sich selbst zu­­sammenstürzende Wogen, wurden mit einer Reinheit der Umrisse und einer Genauigkeit auch der Heiniten Einzelnheiten wiedergegeben, welche eine Szét­aintgeipbiige Darstellung eines in vollkommener Ruhe findlichen Gegenstandes nicht übertroffen hätte. del. Depeichen 0. Peter Lloyd. Wien, 25. Miyz. Originaldepeiche­ De Kaiser ist heute Abend­ 8 Uhr mit dem gewöhnlichen P­ersonen­­zug nach Pest abgereist. Die Minister sind noch hier geblieben. Die Gerich­te von der Mission Sleury's sind­ unbegründet. · · Tagesneuigkeiten.:­­ * 2 Se. Majestät der Kaiser, welcher morgen Früh hier eintrifft, wird am Donnerstag von 9—12 Uhr Vormittags Privat­ und allgemeine Audidienzen ertheilen. Gleich nach der Ans­kunft wird si­­e­ Majestät nach Göpöllö, der neuen Befigung der ungarischen Krone, begeben, und bis zur Abendtafel wieder in die Hofburg zurückkehren. * Der verstorbene Erzbischof Lononics, dessen Lei­chenbegängnig heute am 18. b. Heft, 25.. Mär. in Kalocsa unter­­ allgemeiner Theil­­nahme stattgefunden, Hat dem , B. $K­nöt" zufolge einen Theil seiner Gemüdesammlung dem Nationalmuseum vermacht und den größten Theil seines Privatvermögens, nahe an 70.000 fl., zu patriotischen und Wohlthätigteitäzweden, bestimmt. * z Ein Telegramm­ des­­ Bürgermeisters in Zombor vom 23. b. berichtet: Die Eisenbahnarbeiten haben 3 Uhr Nachmittags unter dem Jubel der zahlreich zusam­­mengeströmten Bevölkerung­ und­ enthusiastischen Schöpfer dieser Bahn begonnen. z Das amtliche Blatt publiziert eine Sdresse des Barser Komitates den. in des Magistrats, wurde leuchtet. Begladwünschungs­­den Ministerpräsi­­dentenm, welche durch eine glänzende Deputation demselben überreicht wurde. Die Moresse zählt 6000 Unterschriften. * z Der Staatssekretär im Kultusministerium, Herr Ge Mi in Nagy-Körds, wo er am 23. b. Abends eintraf, mit großen Opationen empfangen war Im Bahnhof erwartete ihn ein berittenes Banderium und die Zünfte, die Mitglieder der­ beiden­ Kasinos, der israelitischen Kultus­gemeinde und die Gymnasialjugend . Spalier. Im, seiner Wohnung Herr Staatssekretär, von. Herrn Alerius der: Stadt, mit­ freundlichen Neuerungen einer­ solernen. Hartas Ansprache­ begrüßt. — Am andern Tag begaben­ sich mehrere Deputationen zu Herrn v. Tanarty, um ihn zu beglücktwünscen, ‚bei welcher Gelegenheit bere selbe "ber­ Deputation . der ‚israelitischen ‘Gemeinde, unter, ‚anderen die Mittheilung machte , es merde, im Kultusministerium ein Israelit als Referent angestellt werden. In Neutag haben auf die­ telegraphische Nachricht von der Uebergabe der serbischen Festungen von Seite her. Pforte, wie der „Napredaf" melvet.., einige. Patriotem, die Senfter d­ei, vom deren Berfhwin­­den wir kürzlich ‚gemeldet, hat sich, wie man der „.. ." mel­det, vorgefunden, und zwar am einem­ Ort, zu­­ teinexter hochpolitischen Zweifen ‚entwendet wurde ; denn man fand sie bei einem Antiquar ,­ der­ sie um, jedrei Gulden getauft , hatte. Indeß fehlen von­ der wiedergefundenen Karte zwanzig Blätter. * Wien, 23. März. Verkehr verlief die heutige Salz ; ämmtliche Werthpapiere wurden billiger abgegeben , nur wenige ber Mrd jmd Kursen. Ob me­ch fic) in irgend­einem­­ Borberfe in matter Haltung, haupteten sich zu etwas besseren Papiere ein lebhaftes Geschäft entsoidelt hätte. Auch Baluten waren­ etwas ‚steifer. Nur vorübergehend war­­ die Stimmung etwas fester, er­ mattete aber bald auf das Gerücht , daß die Staatsbahn die Vorar­­beiten für die Marchegg Brünner Linie auf Einschreiten des Kriegs­­ministeriums habe einstellen müssen. Kreditaktien 184, 18430, 183.10, Staatsbahnaktien 208.40, 207.50,­207.60, 1860er­ Lofen wurde:86, 85.80, in 1864er Lofen 79.40, 79 gemacht. Napoleonzb­or 10.31'­, 10.34. Um halb. 12 Uhr wurden notirt : Kreditaftien 183.10, Staats­bahnaktien 207.60. Die erste Hälfte der Mitta­g $börse war nuz geschäftslos. Kreditaktien hielten sich zwischen 183.10. und 182.90, taatsbahnaktien zwischen 207.70 und 207.40 ,­ in Nordbahnaktien wurde 1618 gehandelt. Rufe ohne Schluß. Devisen und Baluten wie gestern ; Napoleons v­or 10,33%,, 1033. Zur Erklärungszeit um halb 1 Uhr wurden: notiert : Kreditaktien 183 , Staatsbahnaktien 207.60, Nordbahnaktien 1618. Die zweite Börsenhälfte war ebenfalls ganz unbelebt. Krevitartien hielten da­wischen 182.80, und 183.20, Staatss­eg 207.80. In 1860er- ofen kam sein Schluß vor, in 1864er Losen wurde 78.90 gehandelt. Neues steuerfreies Ansehen 61.45 Waare. Napoleonsd’or. 10.344. Die Abendbörse verlief sehr still und zu wenig veränderten Kursen.Kreditak­ten varierten zwischen 183.20 und 182.70,Staats­­bahnaktien 207.70 und 208.60, Karl­ Ludiwi­la hielten sich auf 218. Su Seien kam sein Schluß vor. Die Aktien der Rudolphss­­bahn waren auf Bietung nach Erscheinen zu 131 gefragt blieben, aber zu 181%, gefragt. Um 6 Uhr wurden notirt : Krebitattien 183 bis 183.10, Staatsbahnattien 208 90—209, Karl:Ludwigsbahnattien 218— 218.25, 1860er Lofe 85.60-85.70, 1864er Loje 78.70— 78.90. Stuhtbörse. ae wurde eine Schleinigkeit höher gehal­­ten, andere Yuchtgattungen blieben unverändert , der Verkehr war ohne Belang, an notirte : Weizen Raab Perjamofer 89pfo. 7 fl. 20 fr., Hafer ‚ ungarischer transito 42pfo. 2 fl. 6—10 fr. , 43pfo. 2 fl. 12 fr., 46pfo. 2 f 15 fr. , 46pfo. 2 fl. 17 fr., Agfo. 2 fl. 20 fr., 49pfo. 2 fl. 22 fr., A9pfo 2 fl. 24 fr. Mehlpreise ohne Veränderung. Deliaaten. In Reps kein Umfass, wiewohl die Refiker si. verlaufswillig zeigen. Franzo Wien wurden von Kohl­ und Bar unter Reps Kleinigkeiten zu se­hr gehandelt. NRüböl Bei äußerst schleppendem Geschäftsgange, der sich blos auf den Bedarf für den Konsum beschränzt , scheinen die Rübel­­preise in ihrer rückgängigen Bewegung noch immer nicht Halt gemacht zu haben und er fett Raufluft lose für nahe als für Herbstter­­mine, in Folge dessen auch sein Abschluß zu notizen ist. Für Septem­­ber» Dezember: wird: :255­,—26 fl.: gefordert , ke . bewilligt. Miener fein bopp. raff. Rübel en gros 25—251% mit Faß in Transitoe- Leindl um eine Kleinigkeit: matter, das Andere un­verändert. Bottafhe. Größere Frage Breife bei den nicht bedeuten­­den Botratben sehr fest. Spiritus. "Die Flauheit hatte während der ablaufenden Mode die Oberhand und die Preise blieben matt. 30—33gräbiger 55—551/, fr. , vertifi­etee S6gräbiger 57—57%/ Er. , Melasie 53 bis 531/, Tr. per Gr., Slivowig alter Syrmier 20—22grädiger 23—31 fl. per Eimer, Alles in Transito. K­leefamen. Die Zufuhren von stetrischer (rother) Klee­faat befepränzten sich in der abgelaufenen Woche meistensheild auf min­­dere Qualität. Die Preise dafür büßten gegen die Borwocje 1­11 fl. per Rentner ein, und würden noch weiter gewaden sein, wenn nn­­rößere Bolzen für Mähren und Schlesien­, melde in biefer Kleefaat angel haben, auf dem Markte gezogen worden wären. Prima Sorte dagegen behauptet mit wenig Preisunterschied die Notizung der Borz­woche und die Vorräthe davon sind gering. Ungarisch Lizerner:Saat ist gegen die Vorwoche im Preise gewichen , französische Saat erster Qualität behauptet den angenommenen Standpunkt. Notizungen : Steierischer (toth) gereinigter 34—35 fl., naturell 30-31 fl. 50 fl., Ruzerner italienisch 31—31 fl. 50 kr., französisch 44—46 fl., ungaris naturell 29=29 fl. 50 fl. , gereinigt 30 fl. 50 fl. bis 32 fl., weißer Bone­ = 60 fl. Espartette (türt. Klee) 7 fl. 25 fl. bis 8 fl. Tt. per Bir. Schafwolle. Eine größere Bolt gemwaschener rufsiicher Wolle und kleinere u. ungewaschener Wolle wurden zu festen Preis­­en an­ Brünner Fabrikanten­ verkauft. E Leber, Häute uuß Felle Im Levergeschäfte hielt Kie ubeit an. Von Lammfellen sind die Lager geräumt und dem beste­­enden Begehr für tiese Waare kann nicht entsprochen werden. Für Eisfelle ist große Frage, Waare kommt aber noch wenig auf den Plas. In Rauchwaaren wird von ausländischen Käufern Alles, was vorhan­­den, aufgefauft. Hadern. Die hohen Kurse der Baluta veranlaßten manchen Spekulanten , ohne eine a­lte Kenntnis des Artikels und feiner Orangen zu haben,­­ auf den Export desselben zu verlegen. Das plögliche Auftreten solcher Käufer zu einer Zeit, als die Habernvor­­türbe ganz verschöpft und durch den Beginn der neuen Ansammlung erst in der Bildung begriffen sind, konnte nicht verfehlen, auf die Breite einzumirken. ‘Die hiedurch provozirte , übrigens ganz ungerecht­ fegt­ete, weil unnatürliche Steigerung der Halernpreife dürfte­ wieder nachlassend, und die Notizungen werden auf den normalen Stand zus rücfehren , sobald die Erporteure ihre unliebsamen Erfahrungen aus diesen Gelegenheitsgeschäften gezogen haben werden. Weiße Baummwoll­adern sind gesucht zur Erzeugung von Druckpapier, welches noch b­­edeutenden Quantitäten erportirt wird. Das Geschäft in polnischen Hadern it auf biesigem Plate fon seit längerer Zeit sehr gering, weil diese Waare von preußischen Agenten in großen Quantitäten für Breslau aufgelauft wird. — — Betreffe der von mehreren Wiener Blättern und auch von von una gelernten Nachricht, daß die Erste österreichische Versicherungsgesellschaft liquidiren werde, erfahren wir bon gut unterrichteter Stelle, daß wohl eine neue sei era­schaft von den größten Aktionären der Griten österreichischen­ Bereiche­ Jungagesellschaft gebildet werden is , welche die Geschäfte derselben übernehmen will, daß aber darüber erst die Generalversammlung zu befließen hat. Die ganze Angelegenheit berührt jedoch lediglich die ttionäre, nicht aber die Versicherten, die bei der neuen wie bei der anderen Gesellshaft auch Aktienkapital und über­ eine Million Me­ternen nach jeder Richtung gesichert sind. · —Die Epterhs·zy’sche Angelegenheit scheint,der«Mgp.« zufolge,zum Gegenstande diplomatischer Auseinandersegungen werden­­ sollen.Das Komite der in Frankfurt·befindlichen fürstlich Eßter­­­·zy’schen Gläubiger hat sich nämlich an die preußische Regierung von der Bitte gewendet,da diese für die verkürzten Rechte der Gläu­­biger wie nunmehr preußische Staatsbürger geworden sind,eintrete. Folge dieser Denkschrift it nun der Vertreter Preußens am Wiener ofe, Baron Werther, vom Grafen Rigmard beauftragt worden, sich Efklärungen über die Sache zu erbitten und hat Baron Werther dies­ als eine Note an das Ministerium des Aeußeren gerichtet. Ob vieles Kon geantwortet hat und wie die Antwort ausgesesen ist, Bar weiß das genannte Blatt keine Auskunft zu geben. — Die Biebe einen Schroierigkeiten in Sachen der Sieben­­bürger Bahn scheinen nam entlich vollkommen beseitigt, und dürfte schon im den nächsten Zogen das Konsortium mit der Emission der Aktien und Prioritäten öffentlich hervortreten. Für das Publitum soll jedoch, wie die , Br." vernimmt, nur ein Heiner Theil der zu emit­­tirenden Aktien und Prioritäten vorbehalten bleiben, und sich deren durchschnittlicher Emissionspreis auf etwas über 70 Berzent Talkuh­ren. Prioritäten und Aktien sollen in Silber ausgestellt und unter Staats­garantie verzinst und amortieirt werden. In der nieder­österreichischen Handelskammer stellte jüngst Herr Nehtnig einen Antrag betreffs der Vorbereitungen Oesterreichs für die Bewußung des Suez-:Kanals. Herr Nedtnik ver­ i­ies in erster Richtung auf die Regelung der Eisenbahntarife, auf die Beschleunigung des Baues der Finmaner, und der Kronprinz: Rudolph Bahn, auf die Hafenbauten in Triest, auf eine gründliche Reform des Österreichischen Lloyd u. s. w. und beantragte ein Einschreiten bei dem k.k.Ministeriumür Handel und Volfswirthschat daselnem Ge bin­­nen der kürzesten zeit­ eine Enquete aus sämmtlosen Adelskam­mern und den bei dieser Frage interessirten Transportinstituten bilden Vorschläge für diejenigen Reformen und Institutionen zu unterbreiten, die noth­wendig sind , um eine ergiebige Ausnübung des Suez­ Kanals für Oesterreich, Handel und Verkehr zu ermöglichen ; den Beschlüffen und Vorschlägen dieser Engquote möge aber auch eine alten Ausführung zu Theil werden, ihrer 4. Sektion zur Berichterstattung. Bei Beginn der heutigen Babelai­­­r­ionen- und Gepäcabfertigung zwischen m­b­TA elve ep­ichen Redeorten der Weise ins Leben gerufen, anm­.. Karlsbad , Stanzensbad und Marienbad in die direkten dann dies im vorigen Sabre bereits der Fall war. Durch die gie er ein Rn rn verhältnismäßig furze sein. bieses direkten in Allgemeinen ohne wesentliche Umsätze.· biesen Antrag betreffenden Züge Der "Werk írd i REN Bean gegeben, Bee, Eee 1 b · Krebitxlsiettz ae Lofe 66”/, Nationalanlehen —, steuerfreies Anlehen 481,,, Amerikaner 77%, 1859er Lofe —, 1 Staatsbahn 109, Freiwiliges Anlehen 1004, , finkpermann ae tallique 461/,, Nationalanlehen 55, Kreditlofe 681%, 1880er Cofe 67 1864er Lofe 41, ,Silberanlehen 60Y, , Kreditak­ien 72, Wien 78V., Fonds s , Alztgn­ach: Ameritaner ei­mburg 711%, 1860er Lore 661%, Wien —, Wechsel — russisches Prämienanlehen 86Y., 821%. Günstig. dort verzingliche 643/, fünfperzentige Metalliques 4519, Metalli­gues 22%/,, Amerikaner —, ac obs eh ae ie — , Amerikaner 74%, Italiener —., Br ív Üak „Berlin, 23. März. Roggen höher , April Mai 551% Thlr., pr. ee. April-Mai 115/2 Thle., pr. September-Oftober pr. März April — , pr. Thle Nüböl matt, pr. Spiritug öher, pr. März 16'Yı, Zhle., pr. März April 1614, Thlr., pr. April M­ai 17 Zhle., pr. Juli:August 173/, Thle. (Mo ben Tanarty, x an der illuminirten Stadt bildeten der im Namen § Die Karte der Bala Hohs: Bei ganz ungewöhnlich auf. ben ber ‚der. ‚beweist, bag sie bei Kräntzem - * &enbericht.) e3 önslebentretene , . Amsterdam , Liverpool, Die Kammer 23. März. verwies Anschlüsse der rz. endber. März. ·—,ureonos 22. Mig. Nationalanlehen 54, , Neues , « Berlin,23.März.Böhmische Westbahn s Ost Krevitatti Amerikaner ya i steuerfreies Anlehen 44%/,, 21 perzentige Nationalanlehen 51­,s, Silberanlehen 56%, Wien — Ruhig, aber behauptet. 117/, Thlr. Baummollmartt. H Lombarden 164, 1662 9—3 Offener Sprechsaal. ") Herrn Joseph 9. Törsk, Apotheker in Pet. Nachdem ich mit Ihren Zahnzigaretter bei vielen , Schmerz leidenden Individuen Berjudje­ angestellt habe und Be Fe ein so glänzender war, wie wir ihn mit seinem anderen medizinischen Mittel zu erzielen im Stande sind, so erfuhe ich Sie, mir umgehend Veen ner einge, Borat haben Erb Kae er nice einen Borrath haben. Un o ’ i Mittel in seinem Haushalte Ieym. 00 fölfte diesen vorteefße Kraßna, am 10. November 1866. EKG ezek át armen hr ergebenter 9 Blumberg, Bezirksarzt des Irangmontanen­ Distriktes. *) Für Form und it d LEN m­a an ee unter dieser Rubrik Folgenden ist 5 Vergnügungs-Anzeiger. Nemzeti szinháx. ‚A bűvös vadász" , regényes opera 4 felvonásban, irta Kind Frigyes, ria. — Kezdete zenéjét szerzette Weber Károly Má­­ Bester Stadttheater. „Der schöne Fleischhauer”, Qufzspiel in einem Aufzuge, nach dem Französischen von Alexander Bergen. Hierauf: „Cogcoletto”, Oper in zwei Aufzügen, nach dem igeket von 3. Hopp. Mufit von 3. Offenbach. — Anfang um 7, ren 10 Raffaeröffnung um 6 Uhr. Ofner Stadttheater. Benefice des Theaterfaffters Io Schwab, unter gefälliger Mitwirkung bei Fil. a la: hal und Stadt­kh Echauspiel in zwei Abtheilungen, mit ‚freier Venüsung der Auerbach’schen Erzählung : „Die Frau Brofeflorin”, von Charlotte Bird Pfeiffer. — Anfang um 7, Kaffaeröffnung um 6 Uhr. Sehenswürdigkeiten im Museum. Heute, Sonntag, Bildergallerie, von 9-1 Uhr Mittags. Der Thiergarten ist täglich von 8 Uhr Morgens bis 4 Uhr Abends zur e e­röffnet. Entrée 20 Er., Rinder unter 10 Jah:­rn sehen über 500 seltene in: und ausländische Thiere. — Omnibufje verkehren vom Glifabethplas, Deátplat, rel A bren vom Clifabethplag, Deálplat, Jofephplas uud Berankmortlicher Redakteur : Karl Weiht­ircher, fr. — 7 órakor, " findet. € 3 heißt hier, es sei_nicht erlaubt, daß ein Couleur-Kollege als Unparteilicher fungire. — Schotfh: Wir haben uns an die Star­tuten von Jena gehalten. · · Pras.:CZ scheint mir allerdings in dem Begriffe eines­ Un­­parteiischen zu liegen,daß der U­·parteiische nicht der Couleur eineö der Kämpfenden angehört,daß er nicht zu den­ennden einer der Duellanten zähle.——Schotsch:Der Unparteische ist durch sein eg gebunden und dem deutschen Studenten ist sein Ehren­­wort heilig. Präf.: Welche Pflichten hat der Unparteiische?­­— Shotid: Er hat die Kämpfenden mit dem Reglement bekannt zu machen und den Kampf zu leiten. Präf.: Auf melde­r Weise wurde die Distanz bezeichnet. — Schoti­d: Durch Zweige. ‚‚Präf.: Was that sodann der Unparteiische? — Schotsch: Er richtete die Aufforderung an beide warteten, sich zu versöhnen. PBräf.: Und was­­ geschah hierauf? — Schotsch: 39 konnte nach alledem, was vorhergegangen war, nichts thun , sondern nur auf einer Schrift von Kagerbauer warten. PBräff.: Glauben Sie nicht, daß es sich geziemt hätte, hier ihre Erklärung Ragerbauer gegenüber zu wiederholen.­­—Shotfd: Nach studentischen Begriffen wäre das nicht angegangen. Bräf.: In einer anderen Antwort sagten Sie: „Ich kann nur wiederholen, ruhig war ich nicht, sondern bei halbem Bewußtsein­­d­ fühlte ein Flimmern vor den Augen , das Snaden des Hahnes von Kagerbauer, ein leichtes Gleiten meiner Bistole, nach Kogdrüden Re — das Alles war Ein Moment.” — Shot beträ­­gt dies. « Prof.: Fahren Sie nur in Ihrer Erzählung fort. — Schotf d: Kanerbauer stürzte nieder, als ich geschassen hatte. Das wehte mich aus meiner Betäubung, ich stürzte aber bald in so grö­­ßere Betäubung und gerieth in einen Zustand, den ich nicht beschreiben kann, al ich hörte, daß er todt sei. Ich hatte nicht den Muth, bin zugeben und ihn anzusehen. Ich schritt zur Seite, bis meine Kollegen si entfernten, — dann folgte ich ihnen. Nachdem der Angeklagte auf einige Fragen des Präsidenten in Betreff der Waffen geantwortet, daß er die WBib­olen für Terzerole ge­­halten, nicht gewußt habe, daß sie gezogen seien, und überhaupt sich um die Vorbereitungen wenig gelümmert habe, geht der Präsident auf eine Hingabe an Se. Majestät den Kater über, in­ welcher der Anger Hagte den ganzen Sachverhalt auseinandergelegt. Auf Befragen um seine gewäsenechkeiie gibt der Ange Hagte an, dag sein verstorbener Vater, Bürgermeister in Hermannstadt gewesen, seine Mutter mittellos und einer seiner Brüder Militär sei. Dr. Mühlfeld wendet fi an den Präsidenten mit dem E­rfuhen um Auskunft über das Majestätsgesuch, aus welchem von diese Eingabe bei den Alten uit ee­handen habe. .. ·zeichens zu enthalten, dem Vorsitzenden einige Stellen zum werdet-Jaer(De.Mühlfeld) . Der Präsident gibt zur Antwort, daß diese an Se. Ma­­jestät überreichte Eingabe vom Oberlandesgerichte dem Landesgerichte mitgetheilt worden, und deshalb wahrscheinlic­hen Alten später bei­­gelegt worden, als der Wertheiviger in dieselben Einsicht nahm. Das M­ajestätsgesuch gelangte sodann zur Beriefung. In diesem Majestätsgesuche heit es: „Wir erfennen und be Dei daß durch Dieses vgy­ret berber . 9 bodbadt. .. , Sammer über eine bare Familie gefolmen ist, der wir betheuern mit allem Ernste, mit al’ ver. Aufrichtigkeit, die dem Kaiserlichen Herrn gegenüber Pflicht des Unterthanen it. va, wir diesen traurigen Erfolg unserer Handlungs­­weise nicht beabsigtigt, nicht erwartet, ja nicht einmal geahnt haben. Der Zmwektampf zwischen Kagerbauer und Schotffh war verarl­einge f­eine Verwundung, geschweige denn leitet und angeordnet, daß ja ein Todesfall, als dessen Resultat vorhergesehen werden konnte, und­­­­­­ der Umstand, daß wir uns hierüber vollstanvi zum rechtfeitigen ver­­möen,gibt uns deuth,trog unseres tiefen Schmerzes über das Geb­orene,und obwohl wir erkennen,daß wir der St­eene des Ge­­setzes­ verfallen sont­ Joch die Bitte an den Stufendeöktoneönies derzulegen: : „Em. Majestät gerude, allergnädigst zu bemilligen, daß von der wegen Verbrechen des Zweikampfes, rücksichtlich der Theilnahme daran, wider uns eingeleiteten Strafuntersuchung gemäß §­ 189 Gt.:G. abge­lassen werde.” An einer anderen Stelle heißt es : „Auch der Vater des Gefallenen, Herr f. t. Oberstantganmalt Ragerbaner und dessen Gemahlin haben und auf unsere Bitten aus­drüclich Verzeihung gewährt und bieses unser Gnadengesuch zu unter­­frügen sich bereit erklärt. . . Die Hoffnungen, mit melden unsere Eltern und Gesch­wister auf uns sehen, wären zerstört, wenn und eine Strafhaft, ja auch nur eine gerichtliche Berurtheilung träfe. it geben nor dem Throne Gm. f. Tt. Majestät die feierliche B Versicherung, hat wir für alle Zukunft bestrebt sein wollen, durch gewissenhafte Er­­füllung unserer staatsbürgerlichen Pflichten den Fehler zu sühren, den wir fest schon bitter bereuen. . . .“ 63 folgt hierauf die Vernehmung des Sekundanten Pilpner. Bräss.: Was ist Schotih für ein Mensc seinem Charakter nach, heftig oder phlegmatisch ? — Pildner : Phlegmatisch kann ich ihn nicht nennen , eher hat Gegentheil davon. — Staatsanwalt 908 m : Haben Sie schon einmal ein Duell bestanden ? — Bill b­ner: Ein gewöhnlies Duell wohl, aber sein Pistolenduell. 63 wird der stud. phil. Konnert aufgerufen , verfehle er­­zählt gleichfalls den Vorgang, insoweit er dabei betheiligt gewesen, und fährt dann mit seltener Präzision und Entfriedenheit folgendermaßen fort : Ich muß erklären, daß das Abverlangen der Karte durchaus noch seine Forderung in sich schließe. In dem scharfen Anbliden des Couleurs liegt jedoch nach stuventischen Begriffen eine Beleidigung ; Sdotid mußte ich darüber aufklären lassen und das war der Grund, warum er die Karte abverlangte. Prof.: Mio wenn Sie jemand scharf anblicht, so fassen Sie das als eine Beleidigung auf und glauben sogar das Hecht zu haben, ihn darüber zur Rede stellen zu dürfen? — Konmert : Das maht nicht, aber ein Blid drüht auch etwas­ aus, in einem Blide kann Die les Tiegen , Todachtung und auch Verachtung. Einen verächtlichen Blid aber kann ein deutscher Student nicht ruhig hinnehmen. Das ist unsere Anschauung,, wie wir sie aus unserem studentischen Vorleben mitbringen und an der wir festhalten ! Das Audi­itorium bricht nach diesen Worten inft für mirhe Bravodauß. P­rof.: Ich muß die Herren erinnern, sich jedes Beifalls, weil ich sonst veranlaßt wäre, den Saal räumen zu lassen. Konzert (fortfahren): Dur folche studentische Vorver­­handlungen eines Duel zieht sich immer eine gewisse Leichtfertigkeit und ein Leichtsinn,, von dem wir auch in unserem Falle nicht freizu­­sprechen sind. Beide Parteien mögen gedacht haben, es werde zu nichts kommen, und wer Beleidiger, wer der Beleidigte sei, das schien den Meisten nebensächlich ; bei Kagerbauer mag au der Umstand ins Gewicht fallen, daß er erst ein junger Couleurstudent gewesen und daß ihn die Ehre aufgestachelt haben mag, seinen Muth in einem Duelle zu beweisen. Jh habe Kagerbauer vor dem Duelle nicht gesprochen, aber aus den Unterredungen mit Böhm schien mir hervorzugehen, das Kagerbauer sich für den Vereinigten hielt, und das er das Duell wünschte. Jh selbst riet vom Böhm vom Pistolenduell ab, weil, abge­­m pi an. il zu an bie ie Vin ee e ich ban gar nicht — die gerichtliche Anzeige je­nes folgenlosen Duell gefährlich mei­­n­ k­ann. Böhm eriwiderte mir mit einem Achselzucken.Ich hoffte übrigens daß eine Besprechung mit Ka­­gelbauer am Kamsplatze ‚von den besten Erfolgen begleitet sei werde, und in bieser Hoffnung bin ich auch ohne Zögern Mi, den Kampfplag mitgefahren. Bräs.: Erzählen Sie, wie Sie sich beim Duelle verhalten ? Konnert: Am Morgen des 24. Feber, als ih no im Bette lag, kam Scheich zu mir, wehte mich und sagte : „Du mußt mit mir geben, ich habe heute das Duell auszutragen.“ Mein freund­­schaftliches Verhältniß zu Schou­b, die Hoffnung, noch einen Ausgleich u Stande zu bringen, ließen mich ray zu einem Entschlusse kommen. Ohne ein Wort zu sprechen, folgte ich meinem Freunde. — Auf dem Kampfplage selbst hatte ich die Funktionen des „Unparteiischen“ aus­­zuführen. 34 prüfte die Pistolen. Bei der Einen wollte, nachdem das Zündhütchen aufgesteclt war, der Schub nicht losgehen ; ich flug mit einem Hammer auf die Kapsel, zählte die Schläge und brachte den Hahn ab, worauf der Knall erfolgte. Dann stedte ich eine zweite Kapsel auf, b­at mit dem Hammer dieselbe Anzahl der Schläge weniger einen darauf, so daß ich mit Gemißheit 9,0 sonnte, wenn der Eh darauf fällt, werde der Schuß losgehen. — Dann verlas ich von Duel­­lanten vie regeln, aus welchen ich hier blos die eine hervorhebe, hab ein abgebrühter Hahn als geschehener Schuß zu betrachten ist, an forderte ich beide Duellanten auf, abzulassen von ihrem Beginnen. 68 erfolgte darauf von seiner Seite eine Antwort. est richtete ich speziell an Kagerbauer ernste Worte, und da ich ihn als Beleidiger hielt, rietb ich ihm, abzustehen, steh­e ihm vor, wie gefährlich eine po­­lizeiliche Anzeige des Vorganges werden könnte. Er antwortete dar­­auf: Es ist zu spät! Dann blieb mir nichts übrig, a­z zu fommans bíren. ch trat vor, beide Duellanten standen mit erhobenen Armen da — ich fommandirte — und als ich im Zählen bis drei gefommen " war, sagdte die Pistole von Kagerbauer und einen Moment später auch die von Schotih. Ich habe Schotih genau beobachtet. Er senkte beim Schuß die Pistole und würde unzweifelhaft den Boden getroffen haben, wenn er ein guter Schüge gewesen wäre. 63 ist eine alte Er­­fahrung, daß unkundige Schügen immer höher treffen, als sie sich ihr Bier fielen. — Kagerbauer war zu Boden gestürzt, das Gehirn trat aus der Stirne heraus und jeder Laie mußte augenblickkisch erkennen, daß er nicht 10 Minuten mehr zu­­en habe. Sie dara­n bemerk­­ten wir, wie ein Dann den Berg herab auf und zukam. Daraufhin verließ die Partei Kagerbauer'3 von Plaß. Wir mendeten uns zu Schotich und I­n ihm , daß Kagerbauer eben sterbe. Schotich vers­chüllte sich das Gesicht bei dieser Nachricht. Die Leiche mußten wir auf dem Blase liegen lassen ; wir wollten sie ursprünglic mitnehmen, aber wir wären nit im Stande gewesen , sie auf dem schlüpfrigen Boden fortzuschaffen. Auch waren unsere Staker fortgefahren. So mußten wir den Plab verlassen, ohne dem Toten die Ehre zu erweisen , die wir­­ in vollem Herzen gerne erwiesen hätten.­­Bewegung im Audi­torium. 94 Um halb 3 Uhr mag die Verhandlung abgebrochen und zwei Stunden später wieder aufgenommen. Der Andrang des Bublitums war nicht nur noch immer bverfelbe , sondern der Saal war so dicht­en , t daß die Thüre von außen noch immerlaum geöffnet wer­­en­ konnte. Staatsanwalt Johm nahm das Mort zur Stellung des Schlakantrages. Er verumi­t nochmals die Resultate der Schluß­­verhandlung , hielt seine Schul­anträge aufrecht und beantragte in rackhaltsloser Erwägung aller Milderungsgründe für Shoti­­ar mit tedhtlichen Be­ die geringste gefehliche Strafe vor­ünf Jahren schweren Kerkers, für Rob­ert sechs Monate und für Pilpner vier Monate Kerkers. Dr. Mühlfeld nimmt sodann das Wort. Man werde nicht von ihm erwarten, daß er das Duell in Schuß nehme , ren er insolange Diejenigen nicht unbedingt verurtheilen kann, welche Ohren­bändel durch Waffen schlichten, als die Geiesgebung in Ehrenfaden nicht bessere Mittel geschaffen, um­ die gefranste Chre­en Do wolle er blos vom Standpunkte des Gefeges sprechen. Niebner wendet sich in erster Reihe Er fhoß, weil dagegen, daß Schoiih als „Zodtschläger” im Duell nach dem höheren Straffaß bestraft werde, wies ihn der Feigheit geziehen hätte, wenn in feind­­seliger­ Absicht habe er geschoffen, sondern, wie er selbst sagt, mit hal­bem Bewußtsein, unter dem inneren Swange eines Vorurtheils, mel: er sei zurückgetreten wäre. Man hat hervorgehoben, daß der Anlaß zum Duelle ein Hein­licher war. Redner glaubt das nicht. Alerdings war es nur ein Blid aber es gibt, der Lippen, eine Sprache der Blide, un­d wirkamer ist ; ein Blid der Berahtung kann die Ehre tövtlich erlegen. Nachdem der Redner den flüchtigen Böhm als den eigentlicen Schuldtragenden, den Anstifter und Berbeter bezeichnet Date­­n er zu folgendem Schlüffe : Das Duell, aus dem Mittelalter auf unsere Zeit herübergekommen, beruht, obwohl man es als Vorurtheil bezeich­­net, auf der daß der das Privilegium besonderer Em­­pfindlichkeit in Ohrenfalten für ih­mn Ansprug entstand und genährt wurde. Ihm Schloß sich jener Stand an, wer feine, den Staat mit den Waffen zu tun, Dr. Herzog. Der fhnsen daß, neben dem Schönen, Bahren und Guten die höchste Idee des Menschen, und u mein Klient dieser bee in Folge Gerichtshof erklärt der Frage, als die nimmt, das Duell ritterliche Aufgabe und zu schirmen, rote Der neueren Zeit gehört es an, Wissenschaft aus den dumpfen Klöstern in die lichten freien Hallen der Universität einzog, die Jünger dieser Wissenschaft jenen, idealen Anschauungen sich hingas­sen, die das Duell erzeugten ; und in unserer Zeit gesellte sich, ihnen eine vierte Gesellaftäklaffe an; wir haben es erlebt, dab die Män­­ner der Kunst und Wissenschaft dem Duelle huldigten. tan verdamme das Duell, aber seine Empfindlichkeit für ihre, muß man achten. Die Ehre ist die rege eines Vorurtheiles zum Opfer fiel, das ist es, was ihn der Gnade würdig macht. (Bravo vom Publikum.) Der Präsident verweist zur Ruhe. Hierauf spra der Vertheidiger der beiden anderen Angel lag­­nach kurzer Berathung sämmt­­liche Angeklagte für­­ schuldig, und verurtheilt Schott ej u fünf zu je vier onaten einfachen Kerkers. An Betreff des Schotih werden die Ar­­ten dem Oberlandesgerichte behuf weiterer Milderung zur Einsicht eämerend hat der Gerichtshof 8 erschwerend hat der Gerichtshof nicht l­angen ‚als mildernd, das jugendliche Alter ber­oe ihre vom A fung des Duell dur den mehrjährigen Aufenthalt in Jena ; bezüg:­ch Konnert und Piloner ihre Unbescholtenheit ; bezüglich des Schoth­, daß er noch wegen seines Verbrechens bestraft worden ; das Benehmen der Angeklagten nach der That; ihr umfassendes Geständnik ; bezüg­­lich Biloner seine geringe Betheiligung ; der Umstand, dab der töchts jat legen E a­en Bedingungen nur ein unglücklicher Zus­a­g­envi­ezugit Dt, daß er 5 f duch seine strupirte Hand genäthigt un he er seret Die Entscheidung ob Schotth Herausforderer oder Geforderter_geween, ließ der Gerichtshof heat. Dr. Mühlfelo Fe­ve ans Hi­st­or zugleich an, bab er morgen ein­­­e suvgeme­i­nteneen Kaution eingesetzw. Auch Dr. Herzog meldet die Berufung at FTLAESPOE er fchießen mußte. regen Empfindlichkeit nebst der Sprache gerade bei jenem Stande, ahren schweren Retters, des Ohrgefühls ; Nicht e3. ; it tett Grundlage, Konnert und Bildner ; : porn, ő

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