Pester Lloyd, Mai 1867 (Jahrgang 14, nr. 103-128)

1867-05-23 / nr. 122

’­ Die feierliche Eröffnung des Heichsrather. Bet, 22. Mai. In der Diskussion über die Jung der ungarischen Ber­­faffungsfrege, wie in dem Claborate, welches dent. Az Sgleiche zwischen Ungarn und der Krone zur Basis dient , iw­rde es als, eine Grundbedingung hingestellt, bak der Konstitutionalis­­mus in allen­ Ländern, welche dem Szepter Sr. Majestät des Kaisers unterstehen, zur vollen Wahrheit werde. Die Vertreter der ungarischen Nation haben wiederholt die Bereicherung aus­­gesprochen , daß die jenseitigen Länter in ren Bejts derselben Freiheiten und Rechte treten sollten , welche Die Liner der ungarischen Krone für sich Beanspruchen. Die Thronrebde, mit welcher der Kaiser Heute Die feierliche Eröffnung Des Reichs­­rathes vollzogen, it ein vollgiftiges Zeugniß dafü­r, Daß jene Versicherung Feine Ieere Bhrafe war, daß vielmehr die Wieder­­herstellung der ungarischen Verfassung die fruchtbare Entwic­­kung des Konstitutionellen Prinzips in der ganzen Monarchie ermöglicht, daß das Recht Ungarns auch fü­r die Freiheit der anderen Linder eine­ wirksame Garantie und ein unentbehrlic­her Schuß it. — Sechs Jahre sind vertloffen seitdem­ der Neidhgrath zum ersten Mal eröffnet wurde. Auch die damalige Thronrede enthielt Manches, was die begeisterte Aufnahme rechtfertigte, die ihr in Wien zu Theil wurde. Im oberflächli­­cher Beurtheilung hielt man damals in Wien sich nur an die wohlwollenden Ausicherungen,, welche in der Thronrede Aug­­drud gefunden, und bedachte nicht, daß das große Biel einer­ konstitutionellen Neugestaltung der Monarchie auf dem falschen Wege nicht erreicht werden könne , welchen das Ministerium eingeschlagen hatte. Man feste sich damals in der Mitte des Reichsrathes hinweg über das gute Recht Ungarns ; durch­ die Gestalt glaubte man das ungarische Bolt bezwingen und mirbe machen zu künnen. Im Verlaufe von sechs Jahren hat­ die Monarchie, die­ ernstesten Erfahrungen gemacht ; sie stand am Rande des Abgrundes und selbst ihre Existenz fehlen bedroht ; sie hat furchtbare Niederlagen und große D Verluste erlitten. Dennoch darf man es ohne Zügen aussprechen, das die Cage der Wionarchie Heute eine weit glückiichere, eine weit hoffnunge­­wollere it, ars am 1. Mai 1861, als Wien illuminirte und die Bollsmassen sich jubelnd durch die Straßen drängten. Die Unbesonnenen erinnerten sich nicht, daß die Gefahr von allen Seiten drohe , daß, der größere Theil von­ bitterster Unzufrie­­denheit, vom, Geiste des Widerstandes erfaßt­­e. Ganz anders stehen, die Dinge heute, wo Ungarn geeint mit feinem Könige ist, wo­ es sich­ bereit zeigt, dem Bestande­ der Monarchie die an ihmwendigen Opfer zu bringen; heute, wo der Neichstab­ zur Begründung eines Werkes eingeladen wird, das mit dem Nechte Ungarns im Emklang steht, das die Bedingungen der Lebensfähigkeit in sich trägt ; heute, wo die Regierung aufrich­­tig den Konstitutionalismus will, wo der Reichsrath eine wirk­­liche Vollsvertretung, nicht ein bloßes Schrecimittel in der Hand des Ministeriums sein sol, um schließlich die Zwecke der Un­­terprückung und der Zentralisation zu fördern. "So steht der Reichsrath , nachdem die erste Periode seines Daseins in ver­­geblichen Anstrengungen dahingegangen., vor einer gänzlich neuen Zeit. &3.ist ihm­ die Möglichkeit geboten, Durch fchöpfer­liihe Wirksamkeit die fetten Reste der Voreingenommtenheit zu vernichten, der er in­folge der von ihm­­ gehegten verhängt­nißvollen Bolitis anheimgefallen i it. Die Thronrede, mit welcher er heute auf seine neue Thätigkeit vorbereitet wird, welche ihr int die erhabenen Sr­tentionen des Monarchen einweiht, ist im Sanzen des großen Moments würdig, der den Wiederbeginn des BVerfassungslebens in der Gesammtheit der Monarchie bezeichnet. Gewichtige Ideen über die Gestaltung der Monarchie sind darin niedergelegt,­­ es werden darin Konzessionen im liberalem Sinne gemacht, welche den­ Neid mandyes andern Bolfes erregen mögen. Bat mi man es bedauern, daß der weiche Inhalt in eine etwas zu festete Form gekleidet wurde. Die Thronrede bedient sich fast durchaus einer fast nüchternen Anspruchsweise ; erst gegen Ende t wird sie fgivungyol und manifestirt eine innere Gehobenheit. Doch die Auferlichen Mängel­ sind hier rein nebensächlicher Na­­­ur, in Wahrheit wird die Thronveve für alle Zeiten ein fost­­bares Denkmal des Konstitutionalismus sein. Das Grund­­thema der Allerhöchsten Manifestation bildet ver Angareich mit Ungarn. Der Monarch nennt das mit den ungarischen Wi­dern: getroffene Abkommen „befriedigend“ und sieht darin alle für den Bestand der Monarchie wünschenswerthen Bedingungen erfüll., Die I Thronrede bemüht si, die Wichtigkeit des Aus­­gleiches dem Reichsrathe: in eindringlichster Weise zu Gemüthe zu führen und die Besorgnisse zu widerlegen, welche im Schoße der dem Reichsrathe vorangegangenen Konferenzen aufgetaucht sind: „Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft — heißt es im der kaiserlichen Ansprache — mahnen dazu, väftig Hand ;anzukegeli..·aublitz.Vollendung des begonnexn Werk.««Es wird der Vortheil des Ausgleichs für die Stelung Oesterreichs nach Außen,für die Entwicklung der Freiheit im Innernher­« vorgehoben.Es wird zu d­e Schwichtigu­­g der hinsichtlich des finanziellen Punktes aufgetauchten Besorgnisse versichert,daß kein­ Theil jjber»unverhälttnißmätzige Belastunth zu Magen ha­­ben werde." Git Beachtensiwerther Paffııs der Ihronrede ist derjenige, der die föderalistischen Bestrebungen in den­ jenseitigen Ländern betrifft. Es wird betont, das eine Bek­eidung des eichsrathes unter Vorbehalt, wie dies don vrechtischer­nd ffovenischer Seite beabsichtigt worden dar, nicht gewuldet "werden konnte,meist die „neue Ordnung der Dinge wesentlich bedingt ist durch die Be­festigung der Grundgefege vom 20. Oktober 1860 und 26. ober 1861 in den ändern, deren Vertreter fest im R­eichsrathe versammelt sind". Dieser Sat bedarf eines Kommentars und er soll wohl Bedeu­ten, Daß es der Wille des Kaisers ich die Institution­ des Reichsrathes in seiner gegenwärtigen soll und isn seinem auf die nichtungarischen Länder beschränkten Wirkungskreis aufrechtzu­­erhalten. Die nichtungarischen Länder sollen eine dem unga­­rischen Reichstage koordinirte Gesammtvertretung behalten. Die zitirte Stelle berührt also nicht die ungarischen­­ Verhältnisse, sondern­ Lediglich die Bestrebungen der Böhmen­­ und ihrer Stammesgenossen. Es ist d­m möglichst strenger Dualismus, der in dem Nebenein­ander des ungarischen Reichstages und des österreichischen Reichsrathes seine Berwirtlichung finden­ sol. Doch wird an den Mün­chen der Gegner des R­eichsrathes eine kleine Kongession gemacht, indem ihnen jede mögliche „Erz­weiterung der Autonomie”, fralisch im Wege der „Berein­­barung mit ven soll. Die Gesetzesvorlagen,welche dem Reichsratheversprochettag“ werden,sind bereits mehrfach angekündigt worden.Die Re­vision des Federvatentes ist eine durch den Ausgleich mit llngarte bedingtex durch diese Revision wird der Reichsrath indirekt seinen Beitritt zum ungarischen Ausgleiche­n aussprechen. Das Medereinfom­men zwischen Ungarn und der Krone kann selbstverständlich nicht der Gutheilung der öster­­reichischen­­ Vertretung, unterbreitet werden. Ein Gesetz über die Ministerverantwwortlichkeit eben­so wie hier Nevision des §­ 13 des Federpatentes sind nothwendig , wenn der Reichs­­rath sich in eine Körperschaft mit wirklich­ konstitutionellen Bez­­ugnissen verwandeln sol. Endlich Wird ber. Neidigrath die durch­ den Ausgleich nothwendig gewordene Regelung der Finan­­zen vorzunehmen haben. . Dagegen wird­­ dem Reichgrab­e die Mühe erspart­ bleiben, das vieljährige Budget in Verhandlung zu nehmen. Hoffentlich wird man im Hause vor dem Schot­­tenthore erwägen, daß, nachdem der größte Theil des Jahres vertroffen , ein praktischer Vortheil von der Bungerberathung nicht zu erwarten wäre und wird schon aus diesem Grunde gerne auf interessante Zahlengruppi­imgen Verzicht leisten. Die auswärtigen Beziehungen der Monarchie sind in der Thronrede nicht ganz unberührt geblieben. Es wird hervorgehoben, daß aus der Ungarn gegenüber beobachte­­ten Bolitit bereits „Vortheile für Oesterreichs Stellung im europäischen Staatenverband sichtbar getworden sind". “Dieser Ausspruch ist gewiß eine große Genugthuung für Alle, welche den Ausgleich mit Ungarn von jeher als eine Grundbedingung der Machtstellung der Monarchie bezeichnet haben. Es wider­­spricht auch gewiß nicht den Intentionen Ungarns, wenn am Schlusse der Thronrede dem Gedanken der Versöhnung gegen­über Preußen und Deutschland Ausdruck gegeben wird.­­„Nicht der geheime Gedanke der Wiedervergeltung, sei es, "ber­ unsere Schritte leitet, eine ebiere Genugthuung sei uns beschrieben, wer es uns mehr und mehr gelingt, durch das, was wir leisten, was wir Schaffen, Ungunst und Feindschaft in Achtung und Zuneigung zu verwandeln.‘ Weberflüssig­st. e8, einem solchen Ausspruche, der zu den schönsten Fürstenworten der Gesichte zählen wird, ein Wort des Lobes anzufügen. An dem Vorhergehenden sind so ziemlich die wesentlichen Momente der Thromrede angeführt. Die Grundsäte des echten Konstitutionalismus gelangen darin " vereint mit dem edelsten Sefühlen des Wohlwollens gegen die Völfer zum N­uspruche ; die erleuchtete Volitis, zu der sich der Herrscher gegenü­ber den auswärtigen Staaten bekannt hat, macht das Ganze zu einen hermonischen Bilde. Wir halten es für mumöglich, bak, nach dem der Monarch die Ziele seiner Politik in solcher Weite dargelegt, eine Partei im Neichsrathe den wenig bemeidensiver­­then Muth haben sollte, der Wiedergeburt der Monarchie std­­vend in den Weg zu treten. Wohl darf man die Hoffnungen theilen,­ welche der Schluß­ der Thronrede ausspricht ; wohl darf man erwarten, was der First, der die Bahır des Nechts und der­reiheit betreten, auch das a­ngestrebte Ziel erreic­hen wird. | | dem Reichsrathe", zugestanden werd oo unsanam mumnansumn; ‚onen nn I ONE KÉN ENE NENENEONE en Die Thronrede mit welcher Se. Majestät heute Mittag die feierliche Eröffnung des Neichsrathes vollzog, lautet: Geehrte Herren von beiden Häusern des Reichsrathes! Mit freudiger Genugthuung sehe Ich den Neichsrath wieder um Mich, versammelt, Meinem Hufe folgend, haben die dazu­ aufgeforderten­­ Hönigreiche und Länder ihre Abgeordneten entsendet, und Ich erk­arte m­­it Zuversicht von deren patriotischer Mitwirkung die Bürgschaften für die Wohlfahrt des Neiches und aller Länder, welche die» Beziehung Meinen Szepter anvertraut hat. Was­ Ic gelobt habe, als Ic den Neichsrath zum ersten Male an Dieser Stelle begrüßte, er­st unabänderlich das Ziel seiner Bestrebun­­gen geblieben. Die Herstellung konstitutioneller Einrichtungen auf gesicherter Grun­dlage, das ist es, Yon ihh u uverrückt im Auge behalten habe. Eben jenes Ziel war aber nicht zu erreichen, ohne zwischen dem älteren­­ Verfassungsrechte Meines Königreiches Un­­garn und den durch Mein Diplom von 20. Oktober 1860 und Mein Patent vom 26. Feber 1861 verliehenen Grundgelegen einen Einklang zu gewinnen, dessen aufrichtige Anerkennung sei­­tens dieses Königreiches allein den übrigen Königreichen und Län­­dern sowohl dessen volle Hingebung an das Reich, als ihnen selbst den ungestörten Wortgenuß der durch jene Grundgefege vers­liehenen Rechte und Freiheiten und deren zeitgemäße­r Fortentwickk­­lung gewährleisten konnte. Schwere Shidjalschläge. Die das Neid­ getroffen haben, waren eine ernste Mahnung mehr, dieser Nothwendigkeit gerecht zu werden. Meine Bemühungen waren nicht vergeblich. Es ist für die Länder seiner ungarischen Krone ein befriedigendes Abkommen getroffen, welches deren Zu­sammengehörigkeit mit der Gesammt­on­­achte, den inneren Frieden des Neid­es und dessen Macht­­stellung nach Yuen_sicherstellt.. Ich gebe Mich der Hoffnung hin, Daß­ der­ Neidierath dieser Vereinbarung seine Zustimmung nicht verfagen, daß eine unbefangene Abwägung aller einschlagenden BVer­­hältnisse aus seiner Mitte Besorgnisse entfernen wird , melde Mich ernstlich befüimmern müßten, hegte Ich nicht die feste Über­­zeugung, daß ein weltlicher Wille von allen Seiten die neue Gestal­­tung der Dinge zu s­einer gedeihlichen wachen werde. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft mahnen dazu, rüftig Hand anzulegen an die Vollendung des begonnenen Werkes, versehe. Ich Mich zu seiner patriotischen Hingebung, wird­­ es vers­chmähen, angesichts der drängenden Zeitumstände, sich­­ der Auf­­gabe einer raschen Ordnung unserer staatlichen Verhältnisse auf der gebotenen Grundlage zu entziehen, und an deren Glatt ein Ziel anzustreben, helfen vergebliche Verfolgung nur neue Erfah­­rungen, "aber. Feine­ Erfolge bereiten würde. Der Reichswatd, Das ermarte Ich von seiner Gerechtigkeit, wird Vortheile nicht unter­ Ihäsen, melde aus der von Mir eingeschlagenen Bahn für Oester­­reichs Stellung im europäischen Staatenverbande bereits fühlbar geworden sind. Der Reicherath, auc­ ‚dafür bürgt Mix seine er­­probte Einsicht, wird endlich nicht verfennen wie die mene Ord­­nung der Dinge, indem sie Die verfassungsmäßigen Nechte und Freiheiten Meiner­ Länder der ungarischen Krone mit neuen, uns umstößllchen Bürafschaften umgibt, gleiche Sicherheit für die übri­­gen Königreiche und Länder im nothwendigen Gefolge haben muß. Die Verwirklichung dieser Aussicht aber ist­ wesentlich bedingt durch die Befestigung der Grundgefege vom 20. Oktober 1860 und 26. Weber 1861 in den fündern, deren Vertreter jeht wieder v­ersam­­­melt sind, daher war eine inh­altlose Besolidung des Neidherathes ein ferneres Gebot der Nothwendigkeit. Wie Mir der Gebanfe fremd­­ geblieben, die einzelnen Königreiche und Ränder in den ihnen zustehenden echten schmälern zu wollen, so ist es auch seine Absicht, denselben im Wege der Vereinbarung mit Kent­reichsrathe jede Erweiterung der Autonomie zu gewähren, die ihren Winschen entspricht und ohne Gefährdung der Gesanmtmonarchie zugestanden werden kann. Es werben daher vor Allem mit Nachsicht auf die mit der Vertretung Ungarns getroffene Vereinbarung, so weit diese die ge­­meinsamen Angelegenheiten angeht, die nothwendig werdenden Ab­­änderungen Meines­ Patentes von 26. Feber 1861 nebst einem Gefege über Ministerverantwortlichkeit und einer den konstitutio­­nellen Anforderungen entsprechenden Modilikation des S. 13 zur Annahme vorgelegt werden. Weitere­ Gefege­vorlagen, insbesondere die mit Meiner, seiner Zeit den Landtagen eröffneten Entschlie­­ßung vom 4. Feber dieses Jahres verheißenen, werden sie daran anschließen. Die finanziellen Angelegenheiten werden in hervorra­­gender Weise ihre Aufmerksamkeit und verfassungsmäßige Mitwir­­kung in Anspruch nehmen. Ueber die seit Der­legten Sigungspe­­riode ergriffenen außerordentlichen Maßregeln, melde bzw. Ausbruch eines verderblichen Krieges zur unabweislichen Nothwendigkeit wırr­­den, werben Ihnen umfassende Vorlagen zusommen, für den ra­fenden Jahresbedarf wurde bereits beruhigende Vorsorge getroffen, so daß der Reichsrath umbeirrt von Forderungen oder Verlegenhei­­ten des Augenblicks fi) der Lösung großer und dauernder finan­ Der Neid­erath, dessen ‚sieller Aufgaben Hingeben kann, treffender Ver­einbarungen mit den Ländern Meiner ungariscen Krone an ihn herantreten. Dabei wird es Hauptaufgabe sein, dafü­r zu sorgen, daß sein Theil über unverhältnismäßige Belastung zu klagen habe. Geehrte Herren beider Häuser Meines Reichsrathes! Werfen wir heute, wo wir daran gehen, ein Merk des Friedens und Wir die Lehren, die sie uns hinterlassen, aber schöpfen wir in un­gebrochenen Muthe Kraft und Willen, dem Neic­e Ruhe und Wohl­­fahrt nach innen, Ansehen und Macht nach Mie­ bürgt dafür die Treue Deiner Völker, bis jet außen wiederzugeben, die si auch in­ Ta­­gen der höchsten Bedrängnis bewährt hat. Nicht ver geheime Ge­­dant­e der Wilververgeltung en, der unsere Schritte leitet, eine edlere Genugthuung sei uns beschrieben , wenn es uns mehr und mehr gelingt, durch das was wir leisten, was wir schaffen, Un­gunst und Feindschaft in Achtung und Zu­neigung zu verwandelt. Dann werben die Völker Oesterreichs, welchen Stamitte immer sie angehören, welche Sprache sie reden mögen, sich um das Latterliche Banner [haren, und freudigen Herzens den Worten Meines Ahtten vertrauen, Daß Oesterreich unter vei­elmächtigen Schuge dauern und blühen werde, im die späteste Zeit. (Die Rede minde öfters von stürmischen Beifallsbezeigungen unterbrochen.) Eintracht zu gründen, bie in Folge zw einen Schleier des Vergefsens über ergangenheit,, die dem Reiche tiefe Wunden flug. der bie nahe Beherzigen . = Wir haben bereits erwähnt, daß von den neun Abtheilungen des Unterh­aufes die 5., 6. und 8. ihre Arbeiten beendet haben. Dem über die Thätigkeit der 2. und 7. Sektion in der „Belter Core­“ vorliegenden Berichte entnehmen wir Folgendes : Die 2. Sektion gelangte geitern in Folge der mehrfachen , von Paul Nyáry erhobenen Einwendungen nur bis zum 26. §. des Gesehvor­­schlages über die gemeinsamen Angelegenheiten. Bei den Arm­een, welche die Bedingungen behandeln, unter welchen Ungarn in gegenseitige Ver­­handlungen mit der konstitutionellen Gefeßgebung der österreichischen Erbländer treten will, beantragte Nyáry den Zufall , daß, wenn die Einigung nicht erfolgt, alle Bestimmungen, sowohl hinsichtlich der Defi­­nition des Begriffes, als der Behandlung der gemeinsamen Angelegen­­heiten, ihre bindende Kraft verlieren. Nach längerer Debatte­­ wurde sein Antrag abgelehnt.­­ Juder7.Sektion wurde ixt Betreff des§.69,der von Kroa­­k­en handelt,der Zusatz genehmigt,daß,falls­ der Ausgleich nicht ge­­lingen sollte, ·der ungarische Reichstag sich die ferneren Dispositioneie vorbehalte·Hierauf«e11·stwickelte sich über den Endsatz der ministerielle­n Vorlage,nach welcher die Bestimmungen in Betreff des Vorganges der Delegationen und der gemeinschaftlichen "drei Neikammister nur dann ins Leben treten sollen , wenn der Ausgleich mit der Vertretung der österreichischen Erbstaaten gelingt, eine­ dreistündige heftige Debatte. Zipa beantragte statt­ dieses Zulabes die Ein­haltung der Erklärung , das gegennwärtiges Gesetz insolange nicht­ der­­ küniglichen Sanktion un­­terbreitet werden könne, bis nicht eine Mebereinkunft mit den übrigen Ländern erfolgte. Sollte dies nicht zu Stande kommen , so behalte sich Ungarns Gesebgebung das gefegliche Recht vor , über den gesammten Gegenstand selbstständig zu verfügen. Gegen diese Auffassung kämpfen : Minister Gorove, Zsedenyi und Muiste. Eine Mehrheit von 4 Stim­­men entschied sich für den Teit der Ministerialvorlage. Hierauf kam wo der, Artikel über die Befugnisse, des Balatins zur Sprache. Tiha wollte, daß der Reichstag allsogleich eine Deputation entsende, welche diese Befugnisse mit denjenigen des verantwortlichen Ministeriums in Einklang bringe, damit. der, Palatin_ wo vor der­ Krönung, gewählt w werde — die Mehrheit der Sektion entschied sich jedoch­ dagegen. Gestern, den 21., hat in Wien im Zeughause eine Versammlung von Abgeordneten aller Länder (mit Ausnahme der Bolen und Slowen­ien) stattgefunden, über deren Verlauf. Folgendes­ berichtet wird : Zunächst war­ es Professor Herbst, wer sich bisher allen Abgeord­­­­netenkonferenzen ferngehalten, in wel­ er mit einem bestimmten Programm hervortrat.. Hinter ihm steht die Mehrzahl der böhmischen und ein Theil der mährischen Abgeordneten. Herbst legte die nachfolgenden Bunte als Grundriß eines Parteiprogramms vor :­­ 1.Dies-Wiederherstellung ver ungarischen Verfassung ist eine fest­­stehende und­ nicht mehr anzufechtende Thatsache. 2.Die durch diese Wiederh­erstellung unumgänglich nothwendig gewordene Auseinandersetzung der finanziellen und volkswirthschaftlichen Beziehungen hat mit unverbrüchlicher Wahrung der Rechte und Inter­­essen der im Reichsreithe vertretenen Länder zu geschehen,in welcher Weise diese Wahrun­g,und ob sie insbesondere durch vorläufigqahl von Deputationen zu geschehen habe,wird sofort nach der Einbringung der Regierungserklärungen den Gegenstand der Erwägun­g des Abgeord­­netenhauses zu­ bilden haben. 3.Vor Allem­ ist aber die Sicherung des Verfassungsrechtes der im Reichsrat derertretenen Länder durch alle jene Garantien zu e,csw·trxe11, welche das ungarische Verfassungsrecht besitzt,und damit die unentbehr­­liche Grundlage für die unaufschieblichen Reform­en auf allen Gebieten des­ staatlichen Leben­s zu gemvm­m­en.x. -- .,­­Diesen Realisten sträubten sich mit Händen und Füßen,-dem-1- Buatt beizustimmen. Die freierlichen Autonomisten scheinen jedoch ge­­neigt, sich den Herbstischen Anschauungen anzuschließen, was daraus her­­vorgeht, was Maier die Programmpunkte aufs Eifrigste unterstüßte. Auch auf den Beitritt der Oberösterreicher rechnet die Partei Herbst mit vieler Zuversicht : der Sprecher der ersteren ist nunmehr der Abgeord­­nete Figuly, eu gebornet. Ungar. Einem Agramer Telegramme der,,Priesse«zufolge,will Sc.M­a­­jestät die Adresse des kroatischen Landtages nicht axkcden Händen der bereits entsendeten Deputation,sondern durch dierst entgegennehnen.­­"­­­. —­­ . &ine brennende Landesfrage. RK. G. Ver Fabeln und Märchen liebt , der höre zu ! Eine vornehme, doch äußere Unglücksfälle in Noth gecathene " Familie bewohnte während eines rauhen langen Winters eine tiefe, finstere Kellerwohnung. Am schmerzlichsten von allen Entbehruns­gen empfand sie den Mangel an Richt, das nur spärlich durch eine jämmerliche Öde in die Tiefe drang. Da erinnerte in ihrer Noth ein wohlhabender Verwandter und sagte , ich wohne in hel­­len Räumen und trete end) somit meinen Vorrat­ an Kerzen ab ; erfreut euch am Licht, doch belaßt mir das Verfügungsrecht über meine Kerzen. Die arme, an Finsterniß fast schon gewohnte Familie floß über in Toankesbezeugungen über den langentbehrten Genuß. Sie erfreute sich am hellen Schein und Fab­ulirte bereits, mit Behagen , wie nun das Licht ihre Page allmmälig verbessern werde, denn im Dunkel, wie bisher, Ließ sich auch mit rüftigen Armen nicht viel Leisten. Doc­haunt war das Picht angebrannt, da trat ein fremder Mann unter die freien Menschen und jagte „Euer Vetter ist in mißliche Umstände gerathen. Er sehuldet mir viel Geld, und da der Talg­eben theirer geworden ist, so lege ich Beschlag auf Diesen Scerzenvorrath. Habt ihr Geld — so bezahlt mir ihn — wo nicht — so lösche ich die Leuchte aus." — Se, meine verehrten Leser, es ist leider nicht zu leugnen, der Talg ist theiner geworden , und die Lichticheere des fremden Mannes hängt nun beckend gleich einem Damoklesschwert über — wer Ehter häzggallerie im Akademiepalast, und der fremde Mann ruft uns höhnend zu zahlt — oder Bleibt im Finstern ! — denn andere Leute wollen die Kerzen kaufen und sie haben auch das Geld dazu­ in der Tasche. Sie eben zwar in frahlenden Balätten, aber sie missen wohl, man kann nie des Lichtes zu viel haben, und es kümmert sie wenig, ob Andere darü­ber zu. Nachıt­­eulen werden ‚oder statt des eigenen Lichtes sich mit dem Düm­­merschein aus des Nachbars Henfter zufrieden geben wollen. Doch wozu die Fabel! Es läßt sich mit d­ürren‘ Worten sagen : unseren Kulturinteressen droht ein empfindlicher Schlag ; wir find ‘in­ Gefahr, die einzige, anerkannt werthvolle Eilversamm­­lung iut Lande, die fürstlice Epterhägy’sche Gallerie, für immer zu­ verlieren. Schon find an die Kuratel der Gläubiger, wie es heißt, von französischen und belgischen Häusern, immense Angebote man spricht von 1.600.000 Gulden — eingelaufen ;­und wenn auch verlautet , die ungarische Regierung wolle die Gallerie aus den Händen der Gläubiger retten und dieselbe auf Landesfosten dem Lande erhalten, so ist dieses ziemlich verbreitete Gerücht bis­­ zur Stunde eben nur Gerücht ; und: von einer Gewisheit ‚darüber, daß uns der' merk­volle Scha unter allen Umständen ‚erhalten bleibt, kann somit, bei der bekannten schwierigen Finanz­­lage des Landes, nicht die Nebe sein. Unter , fv, peinigenden Zweifeln , möge, e8 ‚und daher, Nie­­mand verdenfen , wenn wir nochmals auf die gewichtvollen Be­­weggrü­nde hinweisen , welche es uns zur Pflicht machen, selbst mit der­ größten Anstrengung ,diesen unerfeßlichen­­ Verlust von und abzuwenden. «­­ unerfeglich sei. Niemand möge glauben, daß­ wir allenfalls spä­­ter, in­ geordneten Um­ständen, mit gleichen Opfern eine gleich werthvolle Gallerie alter Meister zu erwerben vermöchten. Mittelgut wird allerdings auch später ,noch zu haben: fein, aber alte Bilder ersten Ranges, wie sie die CRterhazy-Gallerie enthält, sind heutzutage bereits in festen Sünden und zumeist längst schon in den Nationalgalerien der Hauptstädte unterge­­bracht. Man erinnere sich an die Murillo/fhe Madonna, welche vor einigen Jahren um den Preis von 600.000 Fre. für den Lonore angetauft worden , oder an den schönen AR­e­m­­brandt aus der gräflich Schönbornschen Gallerie in Wien. Ein Bilderhändler aus Aachen erstand ihn vor Kurzem um 60,000 Gulden und zwei Monate später war er bereits um 75,000 Gulden für die Nationalgallerie in London acquiriet. Die Nachricht, das irgend­eine gute Bildergalerie oder ein ein­­zelnes Bild verläuflich, sei, bringt die Kunstsauktionäre ganz Europa’s in Bewegung, und die ss lange bedenken, Haben das Nachsehen. Man­ zahlt von Jahr zur Jahr höhere Brette für gute, alte­ Bilder, wie überhaupt für alle wertho­llen Dinge, welche nicht mehr produzirt werden können. Auch werden die Gelegenheiten zu solchen Anläufen immer seltener, und nur To­­desfälle oder der Ruin stolzer Familien, deren Vorfahren noch in guter alter Zeit Komftmerte ersten. Nanges erworben­ hatten, welche die Nachk­ommen vergenben, bieten solche Gelegenheit , und dann gehören ungezählte Millionen dazu, um unter hundert Bes­werbern Sieger zu bleiben. So entstanden die Galerien Mornh, Mirds, VBereire, Rothschild und Anderer, so zerstochen die Eilversammmlungen P­ourtards , Stamet,­­ Meyer, Soult­a. Es ist nir wahrscheinlich, daß Ungarn, wie vor 1000 Jahren, den reichen Süden und Norden mit Krieg ü­ber­zieht, um sich aus den eroberten Kapitalen, die Kımstdenkmäler nach Hause zu bringen, wie es die Franzosen in Spanien und Italien, oder mittelst ihres mächtigen Einflusses die Engländer in Griechenland gethan ; und ebenso unwahrscheinlich ist 68, daß wir später, wenn die Unentbehrlichkeit solchen’ Besties noch allge­­meiner anerkannt wird, ebenso viele Millionen vasüiv hingeben können, als wir fest Hunderttausende brauchen, um einen Schach, wie die Esterházy-Gallerie, uns zur erhalten. Und, warum, werden diese Missionn hinausgeworfen, um solche Sachen zu erwerben ? Um es furz zwingen : Die höchsten Ziele des einzelnen Staates sowohl als der ganzen Dienschheit machen die Erwer­­bung von Kraftwerten zur unabweislichen Nothwendigkeit. Denn was ist heute der Staat ? fragt Blau*), weifen Greengang wir hier im Großen folgen. Etwa ein bürgerliches Kosthaus, eine Probustenfabrik oder eine Handelsgesellschaft ? Jut Gegentheil ; der Staat ist eine, moralisch-intellektuelle, zivilisatorische Institution , deren Mission, in­ der Erziehung in Entwicklung der menschlichen Fähigkeiten besteht ; mit einem Mort : der Staat,ist eine soziale Gemeinschaft, errichtet, um das zweibeinige . Säugethier, zur Menschen-, , und, V Bürgerswürde zu erheben, und’ u mitzuwirken zur Erhebung und Beglüdung der ganzen Mensschheit. ··§ Tower f · ·· f 93­48 Vor Alle 111 gilt·e«s,«zirk­esweisem·"dckß««dieser Verlust·"’ wirklichf·«"3« ! | heißt. Der Staat bafixt auf. Fortschritt, der Fortichritt auf Frei­heit, die Freiheit auf Erziehung. Ohne Erziehung feine Freiheit, ohne Freiheit Fein Fortihhritt, ohne Fortichritt, Fein Staat — das ist die Symbolik der Schlange, die sich in den Schwanz Der Staat ist der eingefegte Tutor der jungen Genera­­tion. 8 ist seine höchste Pflicht, seine heiligste Aufgabe, von Erben der vergangenen Geschlechter die großen Legate der Zivili­­sation zu übermitteln, und diese Vermittlung geschieht durch die Erziehung. Nun ist aber die Kunst das große Bildungsmittel der Nationen, und in diesem Bereich Die Meisterwerke ber Alten das zivilisatorische Legat der Vergangenheit. Wer könnte zwei­­feln an der instruktiven Wirkung , an dem veredelnden Einfluß, welchen die glänzendstten Manifestationen des Künstlergeistes auf die Völker ausüben und seit jeher ausgelibt haben ? Gibt es daher ein Interesse welches eine liberale Negie­­rung nie den Gapricen der sogenannten Liebhaber ı und dem Gut­­dinfen einiger Mäcenaten üiberlassen darf , so ist es das Heran­­ziehen und die Erhebung der Massen zum Gefühl des Schönen, des Wahren, des Gerechten. Died die geistig-moralische Seite der Negierungspflicht in Bezug auf Kunst und Kunstbeförderung. Die­ materielle Seite verselben bietet nicht minder eine Fülle der schlagendsten Argumente, welche das Einleuchtende dieser öffentlichen Pflicht bis zur Klarsten Evidenz steigern. Als Schöpferin von Werthen übertrifft nämlich die Kunst jedes Gewerbe und die kommerzielle Wichtigkeit der­ Kunstprodukte ist so unbestreitbar, daß es überflüssig wäre, näher darauf einzuge­­hen. Das volfswirthschaftliche Mesultat der künstlerischen Bro­­duktion it jedoch noch überraschender, wenn man bedeukt, daß dieselbe außer den Erhaltungskosten des Arbeiters fast keine meh­­reren Kosten erhelischt, während jede andere Industrie eine bedeu­­tende Kapitalsanlage erfordert. Es ist dies also eine Schöpfung von Werth ohne Abforbirung des Kapitals , ein Neichthum, der sozusagen aus der flachen Hand emporschiekt. Aber die Kunst ist nicht 608 eine Industrie, sie ist zugleich die hohe Schule einer Mafse von Gewerben, welche von ihrem Hauce befruchtet wird und ohne dieselbe verfüngern müßte. Es sei uns gestattet, ein einziges Beispiel aus der Gegen­­wart anzuführen : Worin besteht der Ruhm, die Bedeutung, der Glanz und Reichthum von Paris, wenn nit in feiner Kunst und in feiner reich entwickelten Nunftindustrie 2. Paris und Franfresch überhaupt besitz­t sein einziges nit artisti­­s­ches Gewerbe, in welchen es durch die analoge Industrie irgend eines anderen Landes nicht übertroffen würde ; aber die französische Hauptstadt besißt ein unbestreitbares Uebergewicht in allen Propusten, welche mit der deforativen Kunst in Beziehung stehen. Es ist sein Geschmach, seine Geshhclichkeit, seine Intelli­­genz in allen Dingen der hohen Industrie, welche ihm die erhal­bene Stellung, die es faktisch einnimmt, zugewiesen hat. Es ist wahr, Paris gefällt es in der Einbildung, das Haupt der Welt, der Mittelpunkt des Fortschrittes, das eigentliche Zentrum aller Zivilisation zu sein.­­ Aber. Alles das ist nicht ernsthaft zu neh­­men. Das Haupt ist da, wo Die Wissenschaft, . mo. die Wifsen­­79­6. Ptad, Biudas’sar Park,­­Brüzelles 1862. Schaff ft im Deutschland bew. Fortjasvitt ist da, wo. die Freiheit,­­ und die Freiheit ist in England,in Belgien,in der Schweiz, die Zivilisation ist da,wo der Mensch durch freie Entsch­ließu­ng von den Banden des Jnstinktes sich lossagt,und das ist ein" wenis übemildek Fa.Die Spezialität von Paris ist ins dem Einfluß des verfeinerten Geschmackes auf die soziale Gesittung zu suchens jenes guten Geschm­ackes,der dem Franzosen selbst als Stellvertreter der Moral zu stattenkommtz es ist die Herrschaft der Form,desI.­c«aßes,dchrazie.Nehthar isfeine Künste und es bleibt nicht­s,als die Steinmasse seiner Häuser;mit sei­­nen Künsten nehmt ihm ihm zugleich den zivilisatorischen Einfluß seiner Größe und die Eleganz seines Daseins. Mit einem Wort, die Kunst ist die hohe Schule, die schöpferische Seele, das Alpha und Omega aller Industrie. Die Kunst ist für die Gewerbe von derselben Bedeutung, wie die Theorie für die technischen Wissenschaften. Beraubt uns der Gallerien und der öffentlichen Denkmäler, so ist wns so viel, als würdet ihr die Wisssenschaft ihrer Unterrichtemittel berauben. Dir in Ungarn stehen erst am der Kufersten Schwelle­ des Segens, den die geweihlice Entwicklung von Kunst und Gewerbe über das Land auszuschütten berufen ist, und gäbe es einen Erzfeind unserer künftigen Wohlfahrt und unserer nationalen Wirbe, er könnte und mit teuflischen Naffinement gegenwärtig nicht wirksamer schaden, als: wenn er, eingehen­ des Wahlspruches: „principiis obsta*, — die Efterházygallerie­­ den­­ Tauernden Gläubigern in die Hände spielte. Der ung. Landesverein für bildende Künste hat­­ als beruf­­fenster Vertreter Der divekt bedrohten Interessen seine Schuldigkeit gethan und hat in einer wohlmotivirten Eingabe an den ungar­iischen Reichstag die unabweisliche Nothwendigkeit, die Gallerie auf Landeskosten zu erwerben, ofter dargelegt. Ach sind im­mer Tagespresse, und zwar von jeher maßgebender Seite, Stimmen laut geworben, welche sich in eben dem Dinne andgesprochen, mi endlich ist Die ganze Masfe der Intelligenz in Ungarn entschieden derselben Meinung, was si in wahrhaft rührender Weise durch bereits mehrfach erfolgte freiwillige Kolletten und zu obigen 3wed dargebrachte Geldopfer unzweifelhaft Fimp gegeben. Das Prinzip also, welches unsere Negierung in dieser An­­gelegenheit zu befolgen hat, ist völlig Harz; ver bürgt uns aber dafür, daß die zwingende Gewalt der Situation sie nicht als noch stär­­ker erweisen dürfte, als die sonnenflare Argumente der Opport­­unität und der nationalen Wi­rde, denen Niem­and zu wider­­sprechen wagt ? Nur der ausgesprochensten Brutalität und Beruirtheit könnte man es verzeihen, wenn sie es unternehmen sollte, die " angeregte Frage, nicht als Landesfrage von höchster Wichtigkeit, sondern nur als eine Angelegenheit des Lurus und des entbehrlichen­ Bergnü­­­gens vorzustellen. Wir hegen eine zu hohe Meinung von der Einsicht, von der Energie und dem patriotischen­ Willen unserer Regierungsmänner, als daß wir auch nur einen Argenblid darat zweifeln könnten, sie würden es nimmer zulassen, daß Die neue Wera unserer nationalen Kulturentwielung mit dent flstadtvollen Preisgeben einer weltberühmten, für uns einzigen Bilder­­galerie inanguiirt Werbe, '

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