Pester Lloyd, Mai 1867 (Jahrgang 14, nr. 103-128)
1867-05-23 / nr. 122
’ Die feierliche Eröffnung des Heichsrather. Bet, 22. Mai. In der Diskussion über die Jung der ungarischen Berfaffungsfrege, wie in dem Claborate, welches dent. Az Sgleiche zwischen Ungarn und der Krone zur Basis dient , iwrde es als, eine Grundbedingung hingestellt, bak der Konstitutionalismus in allen Ländern, welche dem Szepter Sr. Majestät des Kaisers unterstehen, zur vollen Wahrheit werde. Die Vertreter der ungarischen Nation haben wiederholt die Bereicherung ausgesprochen , daß die jenseitigen Länter in ren Bejts derselben Freiheiten und Rechte treten sollten , welche Die Liner der ungarischen Krone für sich Beanspruchen. Die Thronrebde, mit welcher der Kaiser Heute Die feierliche Eröffnung Des Reichsrathes vollzogen, it ein vollgiftiges Zeugniß dafür, Daß jene Versicherung Feine Ieere Bhrafe war, daß vielmehr die Wiederherstellung der ungarischen Verfassung die fruchtbare Entwickung des Konstitutionellen Prinzips in der ganzen Monarchie ermöglicht, daß das Recht Ungarns auch für die Freiheit der anderen Linder eine wirksame Garantie und ein unentbehrlicher Schuß it. — Sechs Jahre sind vertloffen seitdem der Neidhgrath zum ersten Mal eröffnet wurde. Auch die damalige Thronrede enthielt Manches, was die begeisterte Aufnahme rechtfertigte, die ihr in Wien zu Theil wurde. Im oberflächlicher Beurtheilung hielt man damals in Wien sich nur an die wohlwollenden Ausicherungen,, welche in der Thronrede Augdrud gefunden, und bedachte nicht, daß das große Biel einer konstitutionellen Neugestaltung der Monarchie auf dem falschen Wege nicht erreicht werden könne , welchen das Ministerium eingeschlagen hatte. Man feste sich damals in der Mitte des Reichsrathes hinweg über das gute Recht Ungarns ; durch die Gestalt glaubte man das ungarische Bolt bezwingen und mirbe machen zu künnen. Im Verlaufe von sechs Jahren hat die Monarchie, die ernstesten Erfahrungen gemacht ; sie stand am Rande des Abgrundes und selbst ihre Existenz fehlen bedroht ; sie hat furchtbare Niederlagen und große D Verluste erlitten. Dennoch darf man es ohne Zügen aussprechen, das die Cage der Wionarchie Heute eine weit glückiichere, eine weit hoffnungewollere it, ars am 1. Mai 1861, als Wien illuminirte und die Bollsmassen sich jubelnd durch die Straßen drängten. Die Unbesonnenen erinnerten sich nicht, daß die Gefahr von allen Seiten drohe , daß, der größere Theil von bitterster Unzufriedenheit, vom, Geiste des Widerstandes erfaßte. Ganz anders stehen, die Dinge heute, wo Ungarn geeint mit feinem Könige ist, wo es sich bereit zeigt, dem Bestande der Monarchie die an ihmwendigen Opfer zu bringen; heute, wo der Neichstab zur Begründung eines Werkes eingeladen wird, das mit dem Nechte Ungarns im Emklang steht, das die Bedingungen der Lebensfähigkeit in sich trägt ; heute, wo die Regierung aufrichtig den Konstitutionalismus will, wo der Reichsrath eine wirkliche Vollsvertretung, nicht ein bloßes Schrecimittel in der Hand des Ministeriums sein sol, um schließlich die Zwecke der Unterprückung und der Zentralisation zu fördern. "So steht der Reichsrath , nachdem die erste Periode seines Daseins in vergeblichen Anstrengungen dahingegangen., vor einer gänzlich neuen Zeit. &3.ist ihm die Möglichkeit geboten, Durch fchöpferliihe Wirksamkeit die fetten Reste der Voreingenommtenheit zu vernichten, der er infolge der von ihm gehegten verhängtnißvollen Bolitis anheimgefallen i it. Die Thronrede, mit welcher er heute auf seine neue Thätigkeit vorbereitet wird, welche ihr int die erhabenen Srtentionen des Monarchen einweiht, ist im Sanzen des großen Moments würdig, der den Wiederbeginn des BVerfassungslebens in der Gesammtheit der Monarchie bezeichnet. Gewichtige Ideen über die Gestaltung der Monarchie sind darin niedergelegt, es werden darin Konzessionen im liberalem Sinne gemacht, welche den Neid mandyes andern Bolfes erregen mögen. Bat mi man es bedauern, daß der weiche Inhalt in eine etwas zu festete Form gekleidet wurde. Die Thronrede bedient sich fast durchaus einer fast nüchternen Anspruchsweise ; erst gegen Ende t wird sie fgivungyol und manifestirt eine innere Gehobenheit. Doch die Auferlichen Mängel sind hier rein nebensächlicher Naur, in Wahrheit wird die Thronveve für alle Zeiten ein fostbares Denkmal des Konstitutionalismus sein. Das Grundthema der Allerhöchsten Manifestation bildet ver Angareich mit Ungarn. Der Monarch nennt das mit den ungarischen Widern: getroffene Abkommen „befriedigend“ und sieht darin alle für den Bestand der Monarchie wünschenswerthen Bedingungen erfüll., Die I Thronrede bemüht si, die Wichtigkeit des Ausgleiches dem Reichsrathe: in eindringlichster Weise zu Gemüthe zu führen und die Besorgnisse zu widerlegen, welche im Schoße der dem Reichsrathe vorangegangenen Konferenzen aufgetaucht sind: „Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft — heißt es im der kaiserlichen Ansprache — mahnen dazu, väftig Hand ;anzukegeli..·aublitz.Vollendung des begonnexn Werk.««Es wird der Vortheil des Ausgleichs für die Stelung Oesterreichs nach Außen,für die Entwicklung der Freiheit im Innernher« vorgehoben.Es wird zu de Schwichtigug der hinsichtlich des finanziellen Punktes aufgetauchten Besorgnisse versichert,daß kein Theil jjber»unverhälttnißmätzige Belastunth zu Magen haben werde." Git Beachtensiwerther Paffııs der Ihronrede ist derjenige, der die föderalistischen Bestrebungen in den jenseitigen Ländern betrifft. Es wird betont, das eine Bekeidung des eichsrathes unter Vorbehalt, wie dies don vrechtischernd ffovenischer Seite beabsichtigt worden dar, nicht gewuldet "werden konnte,meist die „neue Ordnung der Dinge wesentlich bedingt ist durch die Befestigung der Grundgefege vom 20. Oktober 1860 und 26. ober 1861 in den ändern, deren Vertreter fest im Reichsrathe versammelt sind". Dieser Sat bedarf eines Kommentars und er soll wohl Bedeuten, Daß es der Wille des Kaisers ich die Institution des Reichsrathes in seiner gegenwärtigen soll und isn seinem auf die nichtungarischen Länder beschränkten Wirkungskreis aufrechtzuerhalten. Die nichtungarischen Länder sollen eine dem ungarischen Reichstage koordinirte Gesammtvertretung behalten. Die zitirte Stelle berührt also nicht die ungarischen Verhältnisse, sondern Lediglich die Bestrebungen der Böhmen und ihrer Stammesgenossen. Es ist dm möglichst strenger Dualismus, der in dem Nebeneinander des ungarischen Reichstages und des österreichischen Reichsrathes seine Berwirtlichung finden sol. Doch wird an den München der Gegner des Reichsrathes eine kleine Kongession gemacht, indem ihnen jede mögliche „Erzweiterung der Autonomie”, fralisch im Wege der „Bereinbarung mit ven soll. Die Gesetzesvorlagen,welche dem Reichsratheversprochettag“ werden,sind bereits mehrfach angekündigt worden.Die Revision des Federvatentes ist eine durch den Ausgleich mit llngarte bedingtex durch diese Revision wird der Reichsrath indirekt seinen Beitritt zum ungarischen Ausgleichen aussprechen. Das Medereinfommen zwischen Ungarn und der Krone kann selbstverständlich nicht der Gutheilung der österreichischen Vertretung, unterbreitet werden. Ein Gesetz über die Ministerverantwwortlichkeit ebenso wie hier Nevision des § 13 des Federpatentes sind nothwendig , wenn der Reichsrath sich in eine Körperschaft mit wirklich konstitutionellen Bezugnissen verwandeln sol. Endlich Wird ber. Neidigrath die durch den Ausgleich nothwendig gewordene Regelung der Finanzen vorzunehmen haben. . Dagegen wird dem Reichgrabe die Mühe erspart bleiben, das vieljährige Budget in Verhandlung zu nehmen. Hoffentlich wird man im Hause vor dem Schottenthore erwägen, daß, nachdem der größte Theil des Jahres vertroffen , ein praktischer Vortheil von der Bungerberathung nicht zu erwarten wäre und wird schon aus diesem Grunde gerne auf interessante Zahlengruppiimgen Verzicht leisten. Die auswärtigen Beziehungen der Monarchie sind in der Thronrede nicht ganz unberührt geblieben. Es wird hervorgehoben, daß aus der Ungarn gegenüber beobachteten Bolitit bereits „Vortheile für Oesterreichs Stellung im europäischen Staatenverband sichtbar getworden sind". “Dieser Ausspruch ist gewiß eine große Genugthuung für Alle, welche den Ausgleich mit Ungarn von jeher als eine Grundbedingung der Machtstellung der Monarchie bezeichnet haben. Es widerspricht auch gewiß nicht den Intentionen Ungarns, wenn am Schlusse der Thronrede dem Gedanken der Versöhnung gegenüber Preußen und Deutschland Ausdruck gegeben wird.„Nicht der geheime Gedanke der Wiedervergeltung, sei es, "ber unsere Schritte leitet, eine ebiere Genugthuung sei uns beschrieben, wer es uns mehr und mehr gelingt, durch das, was wir leisten, was wir Schaffen, Ungunst und Feindschaft in Achtung und Zuneigung zu verwandeln.‘ Weberflüssigst. e8, einem solchen Ausspruche, der zu den schönsten Fürstenworten der Gesichte zählen wird, ein Wort des Lobes anzufügen. An dem Vorhergehenden sind so ziemlich die wesentlichen Momente der Thromrede angeführt. Die Grundsäte des echten Konstitutionalismus gelangen darin " vereint mit dem edelsten Sefühlen des Wohlwollens gegen die Völfer zum Nuspruche ; die erleuchtete Volitis, zu der sich der Herrscher gegenüber den auswärtigen Staaten bekannt hat, macht das Ganze zu einen hermonischen Bilde. Wir halten es für mumöglich, bak, nach dem der Monarch die Ziele seiner Politik in solcher Weite dargelegt, eine Partei im Neichsrathe den wenig bemeidensiverthen Muth haben sollte, der Wiedergeburt der Monarchie stdvend in den Weg zu treten. Wohl darf man die Hoffnungen theilen, welche der Schluß der Thronrede ausspricht ; wohl darf man erwarten, was der First, der die Bahır des Nechts und derreiheit betreten, auch das angestrebte Ziel erreichen wird. | | dem Reichsrathe", zugestanden werd oo unsanam mumnansumn; ‚onen nn I ONE KÉN ENE NENENEONE en Die Thronrede mit welcher Se. Majestät heute Mittag die feierliche Eröffnung des Neichsrathes vollzog, lautet: Geehrte Herren von beiden Häusern des Reichsrathes! Mit freudiger Genugthuung sehe Ich den Neichsrath wieder um Mich, versammelt, Meinem Hufe folgend, haben die dazu aufgeforderten Hönigreiche und Länder ihre Abgeordneten entsendet, und Ich erkarte mit Zuversicht von deren patriotischer Mitwirkung die Bürgschaften für die Wohlfahrt des Neiches und aller Länder, welche die» Beziehung Meinen Szepter anvertraut hat. Was Ic gelobt habe, als Ic den Neichsrath zum ersten Male an Dieser Stelle begrüßte, erst unabänderlich das Ziel seiner Bestrebungen geblieben. Die Herstellung konstitutioneller Einrichtungen auf gesicherter Grundlage, das ist es, Yon ihh u uverrückt im Auge behalten habe. Eben jenes Ziel war aber nicht zu erreichen, ohne zwischen dem älteren Verfassungsrechte Meines Königreiches Ungarn und den durch Mein Diplom von 20. Oktober 1860 und Mein Patent vom 26. Feber 1861 verliehenen Grundgelegen einen Einklang zu gewinnen, dessen aufrichtige Anerkennung seitens dieses Königreiches allein den übrigen Königreichen und Ländern sowohl dessen volle Hingebung an das Reich, als ihnen selbst den ungestörten Wortgenuß der durch jene Grundgefege versliehenen Rechte und Freiheiten und deren zeitgemäßer Fortentwickklung gewährleisten konnte. Schwere Shidjalschläge. Die das Neid getroffen haben, waren eine ernste Mahnung mehr, dieser Nothwendigkeit gerecht zu werden. Meine Bemühungen waren nicht vergeblich. Es ist für die Länder seiner ungarischen Krone ein befriedigendes Abkommen getroffen, welches deren Zusammengehörigkeit mit der Gesammtonachte, den inneren Frieden des Neides und dessen Machtstellung nach Yuen_sicherstellt.. Ich gebe Mich der Hoffnung hin, Daß der Neidierath dieser Vereinbarung seine Zustimmung nicht verfagen, daß eine unbefangene Abwägung aller einschlagenden BVerhältnisse aus seiner Mitte Besorgnisse entfernen wird , melde Mich ernstlich befüimmern müßten, hegte Ich nicht die feste Überzeugung, daß ein weltlicher Wille von allen Seiten die neue Gestaltung der Dinge zu seiner gedeihlichen wachen werde. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft mahnen dazu, rüftig Hand anzulegen an die Vollendung des begonnenen Werkes, versehe. Ich Mich zu seiner patriotischen Hingebung, wird es verschmähen, angesichts der drängenden Zeitumstände, sich der Aufgabe einer raschen Ordnung unserer staatlichen Verhältnisse auf der gebotenen Grundlage zu entziehen, und an deren Glatt ein Ziel anzustreben, helfen vergebliche Verfolgung nur neue Erfahrungen, "aber. Feine Erfolge bereiten würde. Der Reichswatd, Das ermarte Ich von seiner Gerechtigkeit, wird Vortheile nicht unter Ihäsen, melde aus der von Mir eingeschlagenen Bahn für Oesterreichs Stellung im europäischen Staatenverbande bereits fühlbar geworden sind. Der Reicherath, auc ‚dafür bürgt Mix seine erprobte Einsicht, wird endlich nicht verfennen wie die mene Ordnung der Dinge, indem sie Die verfassungsmäßigen Nechte und Freiheiten Meiner Länder der ungarischen Krone mit neuen, uns umstößllchen Bürafschaften umgibt, gleiche Sicherheit für die übrigen Königreiche und Länder im nothwendigen Gefolge haben muß. Die Verwirklichung dieser Aussicht aber ist wesentlich bedingt durch die Befestigung der Grundgefege vom 20. Oktober 1860 und 26. Weber 1861 in den fündern, deren Vertreter jeht wieder versammelt sind, daher war eine inhaltlose Besolidung des Neidherathes ein ferneres Gebot der Nothwendigkeit. Wie Mir der Gebanfe fremd geblieben, die einzelnen Königreiche und Ränder in den ihnen zustehenden echten schmälern zu wollen, so ist es auch seine Absicht, denselben im Wege der Vereinbarung mit Kentreichsrathe jede Erweiterung der Autonomie zu gewähren, die ihren Winschen entspricht und ohne Gefährdung der Gesanmtmonarchie zugestanden werden kann. Es werben daher vor Allem mit Nachsicht auf die mit der Vertretung Ungarns getroffene Vereinbarung, so weit diese die gemeinsamen Angelegenheiten angeht, die nothwendig werdenden Abänderungen Meines Patentes von 26. Feber 1861 nebst einem Gefege über Ministerverantwortlichkeit und einer den konstitutionellen Anforderungen entsprechenden Modilikation des S. 13 zur Annahme vorgelegt werden. Weitere Gefegevorlagen, insbesondere die mit Meiner, seiner Zeit den Landtagen eröffneten Entschließung vom 4. Feber dieses Jahres verheißenen, werden sie daran anschließen. Die finanziellen Angelegenheiten werden in hervorragender Weise ihre Aufmerksamkeit und verfassungsmäßige Mitwirkung in Anspruch nehmen. Ueber die seit Derlegten Sigungsperiode ergriffenen außerordentlichen Maßregeln, melde bzw. Ausbruch eines verderblichen Krieges zur unabweislichen Nothwendigkeit wırrden, werben Ihnen umfassende Vorlagen zusommen, für den rafenden Jahresbedarf wurde bereits beruhigende Vorsorge getroffen, so daß der Reichsrath umbeirrt von Forderungen oder Verlegenheiten des Augenblicks fi) der Lösung großer und dauernder finan Der Neiderath, dessen ‚sieller Aufgaben Hingeben kann, treffender Vereinbarungen mit den Ländern Meiner ungariscen Krone an ihn herantreten. Dabei wird es Hauptaufgabe sein, dafür zu sorgen, daß sein Theil über unverhältnismäßige Belastung zu klagen habe. Geehrte Herren beider Häuser Meines Reichsrathes! Werfen wir heute, wo wir daran gehen, ein Merk des Friedens und Wir die Lehren, die sie uns hinterlassen, aber schöpfen wir in ungebrochenen Muthe Kraft und Willen, dem Neice Ruhe und Wohlfahrt nach innen, Ansehen und Macht nach Mie bürgt dafür die Treue Deiner Völker, bis jet außen wiederzugeben, die si auch in Tagen der höchsten Bedrängnis bewährt hat. Nicht ver geheime Gedante der Wilververgeltung en, der unsere Schritte leitet, eine edlere Genugthuung sei uns beschrieben , wenn es uns mehr und mehr gelingt, durch das was wir leisten, was wir schaffen, Ungunst und Feindschaft in Achtung und Zuneigung zu verwandelt. Dann werben die Völker Oesterreichs, welchen Stamitte immer sie angehören, welche Sprache sie reden mögen, sich um das Latterliche Banner [haren, und freudigen Herzens den Worten Meines Ahtten vertrauen, Daß Oesterreich unter veielmächtigen Schuge dauern und blühen werde, im die späteste Zeit. (Die Rede minde öfters von stürmischen Beifallsbezeigungen unterbrochen.) Eintracht zu gründen, bie in Folge zw einen Schleier des Vergefsens über ergangenheit,, die dem Reiche tiefe Wunden flug. der bie nahe Beherzigen . = Wir haben bereits erwähnt, daß von den neun Abtheilungen des Unterhaufes die 5., 6. und 8. ihre Arbeiten beendet haben. Dem über die Thätigkeit der 2. und 7. Sektion in der „Belter Core“ vorliegenden Berichte entnehmen wir Folgendes : Die 2. Sektion gelangte geitern in Folge der mehrfachen , von Paul Nyáry erhobenen Einwendungen nur bis zum 26. §. des Gesehvorschlages über die gemeinsamen Angelegenheiten. Bei den Armeen, welche die Bedingungen behandeln, unter welchen Ungarn in gegenseitige Verhandlungen mit der konstitutionellen Gefeßgebung der österreichischen Erbländer treten will, beantragte Nyáry den Zufall , daß, wenn die Einigung nicht erfolgt, alle Bestimmungen, sowohl hinsichtlich der Definition des Begriffes, als der Behandlung der gemeinsamen Angelegenheiten, ihre bindende Kraft verlieren. Nach längerer Debatte wurde sein Antrag abgelehnt. Juder7.Sektion wurde ixt Betreff des§.69,der von Kroaken handelt,der Zusatz genehmigt,daß,falls der Ausgleich nicht gelingen sollte, ·der ungarische Reichstag sich die ferneren Dispositioneie vorbehalte·Hierauf«e11·stwickelte sich über den Endsatz der ministeriellen Vorlage,nach welcher die Bestimmungen in Betreff des Vorganges der Delegationen und der gemeinschaftlichen "drei Neikammister nur dann ins Leben treten sollen , wenn der Ausgleich mit der Vertretung der österreichischen Erbstaaten gelingt, eine dreistündige heftige Debatte. Zipa beantragte statt dieses Zulabes die Einhaltung der Erklärung , das gegennwärtiges Gesetz insolange nicht der küniglichen Sanktion unterbreitet werden könne, bis nicht eine Mebereinkunft mit den übrigen Ländern erfolgte. Sollte dies nicht zu Stande kommen , so behalte sich Ungarns Gesebgebung das gefegliche Recht vor , über den gesammten Gegenstand selbstständig zu verfügen. Gegen diese Auffassung kämpfen : Minister Gorove, Zsedenyi und Muiste. Eine Mehrheit von 4 Stimmen entschied sich für den Teit der Ministerialvorlage. Hierauf kam wo der, Artikel über die Befugnisse, des Balatins zur Sprache. Tiha wollte, daß der Reichstag allsogleich eine Deputation entsende, welche diese Befugnisse mit denjenigen des verantwortlichen Ministeriums in Einklang bringe, damit. der, Palatin_ wo vor der Krönung, gewählt w werde — die Mehrheit der Sektion entschied sich jedoch dagegen. Gestern, den 21., hat in Wien im Zeughause eine Versammlung von Abgeordneten aller Länder (mit Ausnahme der Bolen und Slowenien) stattgefunden, über deren Verlauf. Folgendes berichtet wird : Zunächst war es Professor Herbst, wer sich bisher allen Abgeordnetenkonferenzen ferngehalten, in wel er mit einem bestimmten Programm hervortrat.. Hinter ihm steht die Mehrzahl der böhmischen und ein Theil der mährischen Abgeordneten. Herbst legte die nachfolgenden Bunte als Grundriß eines Parteiprogramms vor : 1.Dies-Wiederherstellung ver ungarischen Verfassung ist eine feststehende und nicht mehr anzufechtende Thatsache. 2.Die durch diese Wiederherstellung unumgänglich nothwendig gewordene Auseinandersetzung der finanziellen und volkswirthschaftlichen Beziehungen hat mit unverbrüchlicher Wahrung der Rechte und Interessen der im Reichsreithe vertretenen Länder zu geschehen,in welcher Weise diese Wahrung,und ob sie insbesondere durch vorläufigqahl von Deputationen zu geschehen habe,wird sofort nach der Einbringung der Regierungserklärungen den Gegenstand der Erwägung des Abgeordnetenhauses zu bilden haben. 3.Vor Allem ist aber die Sicherung des Verfassungsrechtes der im Reichsrat derertretenen Länder durch alle jene Garantien zu e,csw·trxe11, welche das ungarische Verfassungsrecht besitzt,und damit die unentbehrliche Grundlage für die unaufschieblichen Reformen auf allen Gebieten des staatlichen Lebens zu gemvmmen.x. -- .,Diesen Realisten sträubten sich mit Händen und Füßen,-dem-1- Buatt beizustimmen. Die freierlichen Autonomisten scheinen jedoch geneigt, sich den Herbstischen Anschauungen anzuschließen, was daraus hervorgeht, was Maier die Programmpunkte aufs Eifrigste unterstüßte. Auch auf den Beitritt der Oberösterreicher rechnet die Partei Herbst mit vieler Zuversicht : der Sprecher der ersteren ist nunmehr der Abgeordnete Figuly, eu gebornet. Ungar. Einem Agramer Telegramme der,,Priesse«zufolge,will Sc.Majestät die Adresse des kroatischen Landtages nicht axkcden Händen der bereits entsendeten Deputation,sondern durch dierst entgegennehnen.". — . &ine brennende Landesfrage. RK. G. Ver Fabeln und Märchen liebt , der höre zu ! Eine vornehme, doch äußere Unglücksfälle in Noth gecathene " Familie bewohnte während eines rauhen langen Winters eine tiefe, finstere Kellerwohnung. Am schmerzlichsten von allen Entbehrunsgen empfand sie den Mangel an Richt, das nur spärlich durch eine jämmerliche Öde in die Tiefe drang. Da erinnerte in ihrer Noth ein wohlhabender Verwandter und sagte , ich wohne in hellen Räumen und trete end) somit meinen Vorrat an Kerzen ab ; erfreut euch am Licht, doch belaßt mir das Verfügungsrecht über meine Kerzen. Die arme, an Finsterniß fast schon gewohnte Familie floß über in Toankesbezeugungen über den langentbehrten Genuß. Sie erfreute sich am hellen Schein und Fabulirte bereits, mit Behagen , wie nun das Licht ihre Page allmmälig verbessern werde, denn im Dunkel, wie bisher, Ließ sich auch mit rüftigen Armen nicht viel Leisten. Dochaunt war das Picht angebrannt, da trat ein fremder Mann unter die freien Menschen und jagte „Euer Vetter ist in mißliche Umstände gerathen. Er sehuldet mir viel Geld, und da der Talgeben theirer geworden ist, so lege ich Beschlag auf Diesen Scerzenvorrath. Habt ihr Geld — so bezahlt mir ihn — wo nicht — so lösche ich die Leuchte aus." — Se, meine verehrten Leser, es ist leider nicht zu leugnen, der Talg ist theiner geworden , und die Lichticheere des fremden Mannes hängt nun beckend gleich einem Damoklesschwert über — wer Ehter häzggallerie im Akademiepalast, und der fremde Mann ruft uns höhnend zu zahlt — oder Bleibt im Finstern ! — denn andere Leute wollen die Kerzen kaufen und sie haben auch das Geld dazu in der Tasche. Sie eben zwar in frahlenden Balätten, aber sie missen wohl, man kann nie des Lichtes zu viel haben, und es kümmert sie wenig, ob Andere darüber zu. Nachıteulen werden ‚oder statt des eigenen Lichtes sich mit dem Dümmerschein aus des Nachbars Henfter zufrieden geben wollen. Doch wozu die Fabel! Es läßt sich mit dürren‘ Worten sagen : unseren Kulturinteressen droht ein empfindlicher Schlag ; wir find ‘in Gefahr, die einzige, anerkannt werthvolle Eilversammlung iut Lande, die fürstlice Epterhägy’sche Gallerie, für immer zu verlieren. Schon find an die Kuratel der Gläubiger, wie es heißt, von französischen und belgischen Häusern, immense Angebote man spricht von 1.600.000 Gulden — eingelaufen ;und wenn auch verlautet , die ungarische Regierung wolle die Gallerie aus den Händen der Gläubiger retten und dieselbe auf Landesfosten dem Lande erhalten, so ist dieses ziemlich verbreitete Gerücht bis zur Stunde eben nur Gerücht ; und: von einer Gewisheit ‚darüber, daß uns der' merkvolle Scha unter allen Umständen ‚erhalten bleibt, kann somit, bei der bekannten schwierigen Finanzlage des Landes, nicht die Nebe sein. Unter , fv, peinigenden Zweifeln , möge, e8 ‚und daher, Niemand verdenfen , wenn wir nochmals auf die gewichtvollen Beweggründe hinweisen , welche es uns zur Pflicht machen, selbst mit der größten Anstrengung ,diesen unerfeßlichen Verlust von und abzuwenden. « unerfeglich sei. Niemand möge glauben, daß wir allenfalls später, in geordneten Umständen, mit gleichen Opfern eine gleich werthvolle Gallerie alter Meister zu erwerben vermöchten. Mittelgut wird allerdings auch später ,noch zu haben: fein, aber alte Bilder ersten Ranges, wie sie die CRterhazy-Gallerie enthält, sind heutzutage bereits in festen Sünden und zumeist längst schon in den Nationalgalerien der Hauptstädte untergebracht. Man erinnere sich an die Murillo/fhe Madonna, welche vor einigen Jahren um den Preis von 600.000 Fre. für den Lonore angetauft worden , oder an den schönen ARembrandt aus der gräflich Schönbornschen Gallerie in Wien. Ein Bilderhändler aus Aachen erstand ihn vor Kurzem um 60,000 Gulden und zwei Monate später war er bereits um 75,000 Gulden für die Nationalgallerie in London acquiriet. Die Nachricht, das irgendeine gute Bildergalerie oder ein einzelnes Bild verläuflich, sei, bringt die Kunstsauktionäre ganz Europa’s in Bewegung, und die ss lange bedenken, Haben das Nachsehen. Man zahlt von Jahr zur Jahr höhere Brette für gute, alte Bilder, wie überhaupt für alle werthollen Dinge, welche nicht mehr produzirt werden können. Auch werden die Gelegenheiten zu solchen Anläufen immer seltener, und nur Todesfälle oder der Ruin stolzer Familien, deren Vorfahren noch in guter alter Zeit Komftmerte ersten. Nanges erworben hatten, welche die Nachkommen vergenben, bieten solche Gelegenheit , und dann gehören ungezählte Millionen dazu, um unter hundert Beswerbern Sieger zu bleiben. So entstanden die Galerien Mornh, Mirds, VBereire, Rothschild und Anderer, so zerstochen die Eilversammmlungen Pourtards , Stamet, Meyer, Soulta. Es ist nir wahrscheinlich, daß Ungarn, wie vor 1000 Jahren, den reichen Süden und Norden mit Krieg überzieht, um sich aus den eroberten Kapitalen, die Kımstdenkmäler nach Hause zu bringen, wie es die Franzosen in Spanien und Italien, oder mittelst ihres mächtigen Einflusses die Engländer in Griechenland gethan ; und ebenso unwahrscheinlich ist 68, daß wir später, wenn die Unentbehrlichkeit solchen’ Besties noch allgemeiner anerkannt wird, ebenso viele Millionen vasüiv hingeben können, als wir fest Hunderttausende brauchen, um einen Schach, wie die Esterházy-Gallerie, uns zur erhalten. Und, warum, werden diese Missionn hinausgeworfen, um solche Sachen zu erwerben ? Um es furz zwingen : Die höchsten Ziele des einzelnen Staates sowohl als der ganzen Dienschheit machen die Erwerbung von Kraftwerten zur unabweislichen Nothwendigkeit. Denn was ist heute der Staat ? fragt Blau*), weifen Greengang wir hier im Großen folgen. Etwa ein bürgerliches Kosthaus, eine Probustenfabrik oder eine Handelsgesellschaft ? Jut Gegentheil ; der Staat ist eine, moralisch-intellektuelle, zivilisatorische Institution , deren Mission, in der Erziehung in Entwicklung der menschlichen Fähigkeiten besteht ; mit einem Mort : der Staat,ist eine soziale Gemeinschaft, errichtet, um das zweibeinige . Säugethier, zur Menschen-, , und, V Bürgerswürde zu erheben, und’ u mitzuwirken zur Erhebung und Beglüdung der ganzen Mensschheit. ··§ Tower f · ·· f 9348 Vor Alle 111 gilt·e«s,«zirkesweisem·"dckß««dieser Verlust·"’ wirklichf·«"3« ! | heißt. Der Staat bafixt auf. Fortschritt, der Fortichritt auf Freiheit, die Freiheit auf Erziehung. Ohne Erziehung feine Freiheit, ohne Freiheit Fein Fortihhritt, ohne Fortichritt, Fein Staat — das ist die Symbolik der Schlange, die sich in den Schwanz Der Staat ist der eingefegte Tutor der jungen Generation. 8 ist seine höchste Pflicht, seine heiligste Aufgabe, von Erben der vergangenen Geschlechter die großen Legate der Zivilisation zu übermitteln, und diese Vermittlung geschieht durch die Erziehung. Nun ist aber die Kunst das große Bildungsmittel der Nationen, und in diesem Bereich Die Meisterwerke ber Alten das zivilisatorische Legat der Vergangenheit. Wer könnte zweifeln an der instruktiven Wirkung , an dem veredelnden Einfluß, welchen die glänzendstten Manifestationen des Künstlergeistes auf die Völker ausüben und seit jeher ausgelibt haben ? Gibt es daher ein Interesse welches eine liberale Negierung nie den Gapricen der sogenannten Liebhaber ı und dem Gutdinfen einiger Mäcenaten üiberlassen darf , so ist es das Heranziehen und die Erhebung der Massen zum Gefühl des Schönen, des Wahren, des Gerechten. Died die geistig-moralische Seite der Negierungspflicht in Bezug auf Kunst und Kunstbeförderung. Die materielle Seite verselben bietet nicht minder eine Fülle der schlagendsten Argumente, welche das Einleuchtende dieser öffentlichen Pflicht bis zur Klarsten Evidenz steigern. Als Schöpferin von Werthen übertrifft nämlich die Kunst jedes Gewerbe und die kommerzielle Wichtigkeit der Kunstprodukte ist so unbestreitbar, daß es überflüssig wäre, näher darauf einzugehen. Das volfswirthschaftliche Mesultat der künstlerischen Broduktion it jedoch noch überraschender, wenn man bedeukt, daß dieselbe außer den Erhaltungskosten des Arbeiters fast keine mehreren Kosten erhelischt, während jede andere Industrie eine bedeutende Kapitalsanlage erfordert. Es ist dies also eine Schöpfung von Werth ohne Abforbirung des Kapitals , ein Neichthum, der sozusagen aus der flachen Hand emporschiekt. Aber die Kunst ist nicht 608 eine Industrie, sie ist zugleich die hohe Schule einer Mafse von Gewerben, welche von ihrem Hauce befruchtet wird und ohne dieselbe verfüngern müßte. Es sei uns gestattet, ein einziges Beispiel aus der Gegenwart anzuführen : Worin besteht der Ruhm, die Bedeutung, der Glanz und Reichthum von Paris, wenn nit in feiner Kunst und in feiner reich entwickelten Nunftindustrie 2. Paris und Franfresch überhaupt besitzt sein einziges nit artistisches Gewerbe, in welchen es durch die analoge Industrie irgend eines anderen Landes nicht übertroffen würde ; aber die französische Hauptstadt besißt ein unbestreitbares Uebergewicht in allen Propusten, welche mit der deforativen Kunst in Beziehung stehen. Es ist sein Geschmach, seine Geshhclichkeit, seine Intelligenz in allen Dingen der hohen Industrie, welche ihm die erhalbene Stellung, die es faktisch einnimmt, zugewiesen hat. Es ist wahr, Paris gefällt es in der Einbildung, das Haupt der Welt, der Mittelpunkt des Fortschrittes, das eigentliche Zentrum aller Zivilisation zu sein. Aber. Alles das ist nicht ernsthaft zu nehmen. Das Haupt ist da, wo Die Wissenschaft, . mo. die Wifsen796. Ptad, Biudas’sar Park,Brüzelles 1862. Schaff ft im Deutschland bew. Fortjasvitt ist da, wo. die Freiheit, und die Freiheit ist in England,in Belgien,in der Schweiz, die Zivilisation ist da,wo der Mensch durch freie Entschließung von den Banden des Jnstinktes sich lossagt,und das ist ein" wenis übemildek Fa.Die Spezialität von Paris ist ins dem Einfluß des verfeinerten Geschmackes auf die soziale Gesittung zu suchens jenes guten Geschmackes,der dem Franzosen selbst als Stellvertreter der Moral zu stattenkommtz es ist die Herrschaft der Form,desI.c«aßes,dchrazie.Nehthar isfeine Künste und es bleibt nichts,als die Steinmasse seiner Häuser;mit seinen Künsten nehmt ihm ihm zugleich den zivilisatorischen Einfluß seiner Größe und die Eleganz seines Daseins. Mit einem Wort, die Kunst ist die hohe Schule, die schöpferische Seele, das Alpha und Omega aller Industrie. Die Kunst ist für die Gewerbe von derselben Bedeutung, wie die Theorie für die technischen Wissenschaften. Beraubt uns der Gallerien und der öffentlichen Denkmäler, so ist wns so viel, als würdet ihr die Wisssenschaft ihrer Unterrichtemittel berauben. Dir in Ungarn stehen erst am der Kufersten Schwelle des Segens, den die geweihlice Entwicklung von Kunst und Gewerbe über das Land auszuschütten berufen ist, und gäbe es einen Erzfeind unserer künftigen Wohlfahrt und unserer nationalen Wirbe, er könnte und mit teuflischen Naffinement gegenwärtig nicht wirksamer schaden, als: wenn er, eingehen des Wahlspruches: „principiis obsta*, — die Efterházygallerie den Tauernden Gläubigern in die Hände spielte. Der ung. Landesverein für bildende Künste hat als beruffenster Vertreter Der divekt bedrohten Interessen seine Schuldigkeit gethan und hat in einer wohlmotivirten Eingabe an den ungariischen Reichstag die unabweisliche Nothwendigkeit, die Gallerie auf Landeskosten zu erwerben, ofter dargelegt. Ach sind immer Tagespresse, und zwar von jeher maßgebender Seite, Stimmen laut geworben, welche sich in eben dem Dinne andgesprochen, mi endlich ist Die ganze Masfe der Intelligenz in Ungarn entschieden derselben Meinung, was si in wahrhaft rührender Weise durch bereits mehrfach erfolgte freiwillige Kolletten und zu obigen 3wed dargebrachte Geldopfer unzweifelhaft Fimp gegeben. Das Prinzip also, welches unsere Negierung in dieser Angelegenheit zu befolgen hat, ist völlig Harz; ver bürgt uns aber dafür, daß die zwingende Gewalt der Situation sie nicht als noch stärker erweisen dürfte, als die sonnenflare Argumente der Opportunität und der nationalen Wirde, denen Niemand zu widersprechen wagt ? Nur der ausgesprochensten Brutalität und Beruirtheit könnte man es verzeihen, wenn sie es unternehmen sollte, die " angeregte Frage, nicht als Landesfrage von höchster Wichtigkeit, sondern nur als eine Angelegenheit des Lurus und des entbehrlichen Bergnügens vorzustellen. Wir hegen eine zu hohe Meinung von der Einsicht, von der Energie und dem patriotischen Willen unserer Regierungsmänner, als daß wir auch nur einen Argenblid darat zweifeln könnten, sie würden es nimmer zulassen, daß Die neue Wera unserer nationalen Kulturentwielung mit dent flstadtvollen Preisgeben einer weltberühmten, für uns einzigen Bildergalerie inanguiirt Werbe, '