Pester Lloyd - Abendblatt, Mai 1867 (Jahrgang 14, nr. 100-125)

1867-05-28 / nr. 123

en Abendblatt des Pester Lloyd. «· Bl EEE FETT m mmm nn Dieufiag, 28. Alai. Nr. 123. Die einzelne Nummer iofter 4 fr. 9. TB.) 1867. rende en zenének zesra ern or am arena kan en. ém are­ne en RANGOT Tel. Depefchen des „„Pester Lloyd“. Wien, 28. Mai. Originaldepeiche­ Se. Majestät haben das folgende Liebe Getreue ! as b. Meffript an den kroatisch-slavonischen Landtag zu erlas­­sen geruht : Wir Franz Joseph ze. 2c. An Unserem Tt. Reffript vom 23. April I 3. haben Wir Euch im Vertrauen auf Euere treue Anhänglichkeit aufgefordert, für die Vertretung Kroatiens und Slavoniens bei dem bevor­­stehenden Krönungsafte an dem ungarischen Landtage Sorge zu tragen, dem mit dem gedachten Landtage vereinbarten Beschlusse über die staatsrechtliche Stellung der Länder der ung. Krone hinsichtlich der gemeinsamen Angelegenheiten auch Euererseits in geießlicher Weise­ beizutreten, und­ hiedurch auch "den Weg zur Schlichtung der no‘ obwaltenden Differenzen anzubahnen. Wir bhaten dies in der Absicht, um die­­ Wieverherstellung geieglicher Zustände und das brüderliche Einvernehmen aller­ Völker der ungarischen Krone im kürzesten Wege zu ermöglichen. "Zugleich haben Wir Euch einen Beichluß des ungarischen Landtages mit­­getheilt, worin versellte Euch drüder sich einlud , ausschließlic zu obigen Zwecken zu dem ungarischen Landtag Bevollmächtigte zu entsenden und Euch­ zugleich die Versicherung gab , die von Euch­ gewünschte Autonomie in der möglichst weitesten Ausdehnung zu gewähren und in dem Inauguraldiplome nicht nur das gemein­­same Staatsrecht der ungarischen­ Krone, sondern auch die geieß­­lichen Rechte der Königreiche Dalmatien, Kroatien und Slawe­­nien einschalten zu wollen. Derselbe stellte Euch auch anheim , die in die seiner ungarischen Krone gemeinschaftliche Delegation zu wählenden Mit­­glieder entweder mit dem ungarischen Landtag gemeinsam oder duch Eueren Landtag wählen zu lassen, erfannte Euch ferner das Recht zu, Guere Deputirten nicht nach den Verfügungen der 1848er Gesete , sondern in der durch Buch zu bestimmenden Meile zu senden , indem er zugleich erklärte, aus der etwaigen Annahme dieser Propositionen keine irgendwie geartete Konsequenz für die endgültige Entscheid­ung der noch abschwebenden Fragen ableiten zu wollen. Mit voller Zuversicht glaubten Wir dem zufolge dem Ergebnisse Euerer vielfältigen Berathungen entgegen: fehen und die unwesentlichsten Hindernisse eines vollk­ommen befrie­­digenden Ausgleiches für behoben halten zu können. Allein die von der Majorität des Arvatischen Landtages zum Beischluffe er­hobene Aoresfe ist Unseren väterlichen Absichten in allen Bunsten entgegengetreten. 63 wäre zwar ein aufrichtiger Wunsch Unseres väterlichen Herzens­ gewesen­, bei­ Gelegenheit­ Unserer Krönung an den Landtag der Königreiche Arvatien und Slavonien vertreten zu­­ sehen , nachdem, jedoch von Seite der Majorität des froatischen Landtages Forderungen in einer peremtorischen Weise geltend gemacht wurden, ‚die theilweise gänzlich, theilweise wegen Kürze­­ der Zeit unerfüllbar', jede verfassungsmäßige Vereinbarung ge­radezu unmöglich zu machen beabsichtigten, und es Unser könig­­licher Wille ist , die von allen Seiten erwünschte Krönung nicht länger zu verzögern, jeden Mir Uns genöthigt , den Troatisch­­flavonischen Landtag, von dessen fernerer Wirksamkeit Wir unter dem Einflusse der jegigen Majorität seinen erspringlichen Erfolg erwarten können, hiemit aufzulösen. Wir wollen jedoch die Hoffnung nicht aufgeben , daß die treue Bevölkerung Unserer geliebten Königreiche Kroatien und Slavonien in gehöriger Würdigung und richtiger Auffallung Unserer väterlichen Absichten das Merk des Ausgleichs im eige­­nen wohlerwogenen Interesse nach Kräften fördern und durch ihre loyale Mitwirkung die Herbeiführung geieglicher Zustände ermöglichen werde. Indem Wir Uns demnach vorbehalten, die Vertretung der Königreiche Kroatien und Slavonien demnächst wieder einzuberu­­fen und den mit Unserem kön. Restripte vom 11. April I. 3. in Unsere kön. Freistadt Agram einberufenen Landtag an mit für aufgelöst erklären, bleiben Wir Euch im Hebrigen mit Un­­serer kön. Huld und Gnade gewungen. Gegeben in Unserer Neichshaupt­ und Residenzstadt Wien, am 25. Mai 1867. Franz Joseph. Baron Emil Kuffevich. Gh­ertyamos, 28. Mai. (Originalde pefd­e) Nikolaus Köfer ist gestern Abends 6 Uhr mit Mejoritit zum Abgeordneten des Billeter Wahlbezirkes an die Stelle, des zum Obergespan ernannten Baron Bela Lipthan gewählt, worden. Florenz, 28. Mai. (R.-B.) Die „ Gazetta di Torino“ theilt mit : Der Liquivationsvertrag bezüglich der Kirchengüter ist mit dem Hause Erlanger definitiv abge­sclossen. Waris, 27. Mai. (K.-B.) . Gestern empfing der Kaiser die Deputation der englischen Touristengesellshaft, welche in ihrer s überreichten Abreise jagt, die Bewahrung des Friedens, die Zerstörung alter Gehäffigkeiten sei der Fortschritt der Zivilisation. Der Kaiser antwortete : Ich bin tief gerührt doch den Anspruch der Sympathie ; das erste ist nicht von meiner Regierung allein abhängig, be­züglich des anderen werde ichh das Möglichste thun , die Wünsche zu erfüllen ; die Vermehrung der zwischen beiden Ländern herrschenden Sympathie war ohnehin immer einer meiner größten Wünsche,, und die Herbeiführung herzlichen Einvernehmens zwischen Frankreich und England war in der das Ziel meiner Politik, „Pays“ von heute sagt: Sonntag erfolgt die Ankunft des preußischen Königs. London, 27. Mai. (R.-B.) Disraeli erklärt, dem Tenier-Häuptling Burke wurde die Todesstrafe erlassen. Der russische Botschafter Brunnow geht nach Paris zum russischen­ Kaiser. „Wien, 28. Mai. (8.8) 11 Uhr 10 Minuten.. Bar­börse. Kreditastien 179.60, Staatsbahn 226, 1860er Yofe 87.60, 1864er oje 79.50, Napoleonsp’or 10.161­., steuerfreies Ansehen 61. Unbelebt. Staatsbahn werden für 80 fr. in Depot genommen. Barid, 28. Mai. (R.-B) Mehl. 6-Marten per Sofo 70.75, pr. Zuni­ Juli 70.75, vier Monat vom Mai an Fr. 71.50, vier Monat von Juli August an Fr. 67.50. Baifjetendenz auf B Provinzmärkten. Marseille, 27. Mai. (8:8) Getreideein: fuch x. 125,000 ‚Heft.,­ zeichliche Vorräthe von Waare erzeugten große Stille, Breite augenblicklich unverändert. 2endon , 27. Mai. (KB) Getreidemarkt. Weizen 1 Schilling höher, Gerste und Hafer begehrt, einen Schilling höher. 5 Mad) Authentisation des gestrigen Sikungsprotokolles überbrachte in der heutigen Unterbausfigung Baron Niclaud Bay jun. von Seite des Oberhauses das Nunzium, in welchem­ die Namen jener Oberhausmitglieder mitgetheilt wurden, die in die Kommission für die Verfassung des Inauguraldiploms gewählt sind. Sodann veröffentlichte der Präsident das Resultat der gestrigen Abstimmung für die Beschickung der soeben genann­­ten Kommission.Gewählt wurden:Samuel Bönis mit 248, Franz Deák mit 240,Baron Friedrich Podma­ni­c­ 3ty mit 239, Paul Nyáry mit 225, Koloman Tipa mit 223, Koloman Ghyczy mit 220, Anton Czengery mit 203, Baron Stephan Remény mit 202, Paul Trifunacz mit 201, Georg Ioannnopic3 mit 201, Emerich Szabó aus Bápa mit 201, Emil Traufhenfelz mit 201, Ludwig Badnay mit 201, Eduard Zijedenyi mit 201, Graf Georg Apponyi mit 200, Alexander Dózsa mit 200, Karl Szá mit 199, Georg Bartal mit 197, Joseph Hofßu mit 197, Stephan Bittó mit 197, Joseph Jurth mit 197 und Franz Bul$Ey mit 187 Stimmen. Sodann refehiste die E Verifikationskommillion und wurden die Abgeordneten Emerich Felt, Karl Stoll, Graf Koloman Echter­­hazy, Karl Fabrizius, Ladislaus Konflay, Andreas Baizs, Graf Koloman gázár, Emil Hollán und Lapislaus Sselestey mit S0tägigem Vorbehalt verifizirt. Nun wurden die Berathungen über die vom Ministeriume eingebrachten Gefegentwürfe eröffnet. Vor Allem kam der Ent­­wurf über die Stellung des Palatins zur Sprache. Anton 3i­d­y empfahl als Referent des Zentralausschusses eine andere Reihenfolge der gebrauchten Worte. Naday brachte als Refe­­rent der 9. Abtheilung einen Beichlußentwurf­ ein, nach welchem eine eigene K­ommission zu entsenden wäre, die den Wirkungskreis des Palatins präzisiren sollte. Koloman Zita amendirte die legte Zeile dieses Beschlußentwurfes dahin , daß die Balatinsz­wahl noch vor der Krönung vorzunehmen sei. Iá8 und Bökörményi sprechen gegen den Gefegentwurf. Bónis für Tiha’3 Amendement. Bei Schluß unseres Berichtes ergriff Deát zu Gunsten des Gefebentwurfes das Mort. E . —., mes -mEaeaee. In Uebereinstimmung mit der vom Ministerpräsidenten Grafen Andräffy gemachten Eröffnung theilt die „Abendpost” über den Tag der Krönung Folgendes mit: Wie­ wird von kompetenter Seite vernehmen , wird die Krönung Sr. Majestät des Kazár zum König von Ungarn, sofern nicht unvorhergesehene Mapernisse eintreten, am 8. Juni stattfinden. Heute Vormittags halb 10 Uhr it Se. Exzellen; ver Fürst­ Brimas von Ungarn mittelst Dampfschiff hier eingetroffen. „B.­P. Közlöny" bringt eine mit 802 Untersoriften vers­teh­ene Dankapftreffe des obern Bezirkes des RAd­ofer Komitats an D­e­u Tt, welche demselben durch den Abgeordneten Karl 3en­ft überreicht worden ist. Aus Klausenburg vom 24. wird der „Hermannst­­ig.” Folgendes telegraphirt : Der fünf Kommissär wurde gestern in Ihorda von der dortigen rumänischen Intelligenz und der aus der Umgegend­ mit Nationalfahnen hinströmenden rumänischen­­ Volksintelligen­­där Dr. Ratiun in rumänischer Sprache begrüßt und erfuhr , von Dr. Majestät die Wiedereröffnung des siebenbürgischen Landtages, und die­­Wiederherstellung der Geseke von 1863/4 erwirken zu wollen. Dr. Ratiu versichert zugleich, daß die Rumänen Sieben­­bürgens die Dekretirung und Durchführung der Union gegen ihren Willen stets als eine Gewaltart betrachten, gegen denselben mit allen moralischen Kräften kämpfen und auch über hundert Jahre ihre gegenwärtig nicht respektirten Rechte reflamiren werden. Wie uns aus Mien berichtet wird , in dem Obergespan des Bácser K­omitats, Baron Naudics-Almas, die Würde eines geheimen Rathes verliehen worden. | [‚ „ ——mm—m—z—z—z—zz Vierter Skizzen. x.y. Wenn man mir die Wahl frei läßt zwischen den beiden patriotischen Genossen , ob ich mich zum größeren Ruhme der ungarischen Nation, unter den Trümmern einer der dünn? beinigen Ofner Tribünen mit wo ein paar hundert Ruhmesgenof­­sen will begraben, oder, aber als modernisirter Glarence, statt in in einem Falle Malvasier, mich in 300 Eimern Krönungsweines will­ ertränken lassen, dann ziehe ich es jedenfalls vor, d3& man mich zum Krönungsbantett­ im großen Redouten faale­ einlade. Das thue ich aber beileibe nicht, als Epiturcher , sondern als Herr. Fünfehnhundert Flaschen Champagner gegenüber zu fißen, ohne zu zittern, nach dem "man ihnen «gegenüber gefessen, das­­ ist feine Kleinigkeit. Da zu fiten und mit: ven­ wohlgeschliffenen Tu­rmwaffen tapfer einzubauen auf das, was man vor sich hat; während man feine Flanse von ganzen Schaaren feindseliger, ob­­gleich gebratener Thieriwelt " und der „Creme“ der Französischen Armee — von Köchen bedroht weiß, die sich jeden Augenblick vorschieben künnen, um Einen in nicht mehr ungewöhnlichen Wege der angenehmen Indignition aus der Welt zu schaffen, ja während man sogar weiß, daß ein galom­itter Lafai Einem von Rüden bedroht, mit Dingen, von deren französischer Unaussprech­­lichkeit nicht einmal die leiseste Ahnung über die Zunge, dessen schwebt , wer nicht Statt, der Muttermilch, schon Chaudfroid de cailles & la gelée oder­ etwas Aehnliches eingefogen hat, — ob, das ist mehr als gewöhnlicher Heldenmuth ! Auch it selbst das Programm schon sest überzeugt, daß in ganz Ungarn, die offiz­­ielle Welt dazu gerechnet, nicht mehr als­ höchstens 900 solcher angewöhnlicher Helden zu finden sein werden. Sprach ich da nicht: von einem Programm? Ich glaube fast. Dann habe ich dasselbe gethan, was Einer thäte, der von dem­ Taufzeremoniel jenes Prinzen sprechen wollte, welcher einem Könige auf dem Planeten Uranus jüngst geboren wurde. Von den­ Details der so nahe bevorstehenden Krömungsfeierlichkeiten it bisher gerade so wenig in’s P­ublitum gedrungen , wie von jenem Q Taufzeremoniel auf dem Uranus. Das Festkomits umhüllt all’ den unerhörten Glanz, wenn es in petto hat, mit einem so undurdorinalih dichten Schleier, daß auch nicht ver leiferte Schimmer heranspringen­­ kann. Nicht folglicher kann die vor­­trefflichste Hausfrau den vergoldeten Luster, der in ihrem Salon hängt, mit Gaze­ verhüllen, um ihm die lästigen Fliegen fernzu­­halten. Wir sollen eben ganz vollkommen überrascht werden. Das abführt Ungeahnte soll unsere Sinne beraushen , erdrücen , zer­­schmettern mit der Wucht seiner Größe. Wir follen , wenn der Augenblick kommt, zu at­men vergessen, vor Erstaunen, wir follen Alle zusammen Ein Auge sein, und selbst vieles eine für sich fließen müssen vor freudigem Entfegen, bis daß wir Alle mit­einander auf die respektiven Angesichter niederfinden und im Chorus stammeln: „Allah ist groß, und das­ Festtomite­­n ist no größer.“ Bis jept muß sich es die öffentliche Neugier. schon am Krönungshügel und den Tribünen genügen lassen. Hätte man diese Objekte nur irgend im Zimmer fertig machen können, es wäre gewiß auch geschehen. Leider sind die Reiter Zimmer zu sein dazu und die ganze Welt war bei­ der Geburt des roth­ . weißsgrünen ,Hügels" zugegen,­ welcher — nebenbei gejagt — der einzige Hügel der Welt sein­ dürfte, der den byzantinischen der Krönungsschimmel haben dürfte. fein goldene Hufeisen verlieren wird! Bei solchen Gelegenheiten sieht man erst recht deutlich, wie man­­gelhaft die Mathematik it. Selbst ohne Mathematis Liehe es sich jedoch, leicht bere­i­nen, wie viele Personen, die nicht auf Tribünen fiten, den Ar­­nungszug sehen werden. ch rechne natürlich Diejenigen ab, die etwar , mit Herschel’schen Riesenteleskopen bewaffnet, auf dem Blodeberg oder Johannisberg ein unentgeltliches Fenster zu mie­­ then: gedenten. E38 werden in der That nur ein paar Dubende fein. Wo in aller Welt sollen sich auf die Nermiten hinstellen 2 Mo man nur hinblict, überall Tribünen, Tribünen, Tribünen, den ganzen Weg entlang. Auf dem Straßenpflaster : Tribünen. Auf den Hauspähern der Albrechtsstraße : Tribünen. Auf den Reihungen des Festungsberges : Tribünen. Hoc oben in der Luft, auf dünnen Stangen ruhend, oder vielmehr hin: und herz­schmwanzend : Tribünen. Auf den Kettenbrüchen töpfen : Tribünen. Die ganze Welt , so weit das Auge weicht , ist mit Balken und Brettern verschlagen. Ich fürwahr möchte am Krönungstage nicht " Bolt" sein, vorausgefegt natürlich , daß ich die Absicht habe, gerne etwas sehen zu wollen. So viel steht sehen fest fest, dab man, um den Krönungs­­zug zu sehen,, nicht feine Augen am Nöthigsten brauchen, wird,­ sondern feine Fäuste , feine Ellenbogen und feine Rippen, Adsz einen bedeutenden Umschwung in der ganzen Dptis zur ga 34 N Styl zeigt, Mer doch, selbst die­ Hügel um Byzanz her nicht ausgenommen, das­ berechnen könnte, an welciher Stelle des Hügels = EEER„a ma

Next