Pester Lloyd - Abendblatt, Juli 1867 (Jahrgang 14, nr. 148-173)

1867-07-15 / nr. 159

,--.-«-siss;-s,kk Montag, 15.30, tt it ÁAbendbla RN ét (Die einzelne Nummer Toftet 4 fr. 3. 3.) Tu, Welt, 1867. l ws­t des Pester Lloyd. gel. Depeschen des „Pester Lloyd“, Paris, 14. Juli (R-B.) Ein Handigreiben des Kaisers an Rouher verleiht diesem das Großkreuz der Eh­­renlegion in" Diamanten, al8 Beweis beg Vertrauens und der Achtung des Kaisers, als Entschädigung für die unge­echten Angriffe, und­ alle Belohnung für die Erfolge wäh­­rend seiner lange geleisteten Dienste. Brüssel,14.Juli.(K.-B.)Nach authentischen Berichten­ ist der projektivte Transport der Kaiserin von Mexiko von Miram­are nach der Insel Walc­ern kaum möglich,und wird derselbe daher aller Wahrscheinlichkeit nach auch unterbleiben. Ems,14.Juni.(K.-B.)Der König von Por­­tugal ist hier eingetroffen,und wurde von dem Könige Von Preußen empfangen.Er reiste bereits wieder nach Parisc­­ Der Sultan trifft am 22.d.M­ in Koblenz ein,und wird ebenfalls von­ dem Könige von I.Preußen empfangen werden. (K.-B.) Aus Samar­­land­ wird von einem glänzenden­ Siege der Russen berich­tet. Das feindliche Lager wurde erstürmt. Der wurden Geldsammlungen für die Beschädigten eröffnet, ist Hier Austreten ungeheueren Schaden angerichtet. Bien, 15 melche über den Anschluß der zuffishegalizischen Bahn bei Podwoloczysie zu unterhandeln haben wird. Warschau, 14. Juli. Juli. (R.-B.) Die durch. bag hat 11 Uhr. (RB) Borberfe. kre­ditaktien 188 30, Staatsbahn 235 30, 1850er Lore 8975, 1864er Lofe , Napoleonsv’or 10,69%,, Bombarden 191, Galizier 217. Durch die Baiffe in Galizern war die Stimmung im Allgemeinen gedrüht. Groß:Kifinda , 14. Juli. Die seit­­ Tagen hier und in der Umgebung herrischende, regnerische Witterung hindert die Geldarbeit und beeinträchtigt die Quantität und insbesondere die Qualität der Zerfalien. Neuer Weizen i­­t 5 fl. gefuch. Das Erposé zerstreut die geitern auf der Börse verbreitet gemesenen Gerüchte von einer unmittelbar bevorstehenden Binsen- Repuktion, vom Staatsbannerott. Auch eine Steuererhöhung soll nicht f­afinden. Bermag aber alles das die Besorgnisse für die Zukunft zu verstreuen ? Auch wir wollen noch nicht, die rechte Hoffnung aufgeben, daß jenes Elend den vielen Witwen und Maren, deren einziger Zehrpfennig beim Staate angelegt ist, daß der schwere Verlust aller jener, welche Staatsobligationen oder Staatsnoten im Handen haben, wird abgewendet werden können. An dem guten Willen wird es hoffentlich allseitig nicht fehlen. Bei der Regierung bezweifeln wir denselben umso weniger, da Herr v. Bede die richtigen Wege erkannt und heute angebeus­­tet hat, welche uns vielleicht noch einer besseren finanziellen Zu­­kuuft ent­gegenführen können, nämlich: das strengste Sparsystem, die Entwicklung des den Staat entlastenden Selfgovernments, die Hebung der Volksbildung, die richtige Organisation des Steuersystems, eine gute äußere und freiheitlic innere Politik und, daß die Erkenntniß den ersten Schritt zur Umwehr bildet. Der Minister, so heißt es in dem Artikel der „Debatte,” der an dem Bette des Kranken fitt, erklärt laut vor Europa, daß der Kranke, das Staatswesen, dessen finanzielle Leitung ihm anvertraut it, nicht verloren, _daß_ er vielmehr seiner innigsten Mederzeugung nach zu retten sei. DVergessen wir nicht, daß viele Worte, von Herrn v. Bede heute gesproen, etwas ganz Ande­­res bedeuten, als wenn sie Herr v. Blener im Jahre 1264 ge­sproc­hen häte. Herr v. Bede würde sicher nicht so bestimmt und fest aufgetreten sein, wenn er­ nicht zuvor dur Rüdsprachen mit dem ungarischen Finanzminister die Ueberzeugung, gewonnen hätte, sein Kollege würde es ihm möglich machen, seine Ueber­­zeugung durch den Gang der Ereignisse aus wirklich rechtfertigen zu können und gerade diese Mitwirkung­ der, ungarischen, regig­­lative, welche dem früheren Regime abging, it, es, die einzig und allein geeignet it, dem Kapital, ein erhöhtes Vertrauen in die endliche Beseitigung unserer finanziellen Nöthen einzuflößen. Wir wollen — sagt der „Wanderer” — an den in der Rede gebotenen Aufklärungen seine weitere Kritik üben, weil nur Schatfahen erzählt wurden, deren Vorhan­densein uns eben sein Geheimniß mehr war. Dob das Jahr 1860 mit 137 Millionen Defizit, das darauf folgende Jahr mit 127, danun das nächsfte mit 86 und so fort mit 84, 66, und endlich das Jahr 1865 mit 51 Millionen Defizit seine Bilanzen richtig stellen mußte, "beweist: eben nur, " wie­ Here v. Schmerling den Parla­­mentarism­us für­ ich rauszumigen verstand. Er ließ das Ab­­geordnetenhaus Monate­ lang das­­ Finanzbudget berathen, ver­­säumt er nicht, im dem betreffenden Finanzausschusse seine Ein­­wendungen gegen jeden Abstich geltend zu machen, fie das Haus endlich, die zur erzielenden Emsparungen im Staatshaus­ halte wollten, das Herrenhaus protestiren und endlich viele beide Faktoren der Geseßgebung sich­ vereinbaren und — nachdem das Jahr­ worüber war, zeigte es si, das anstatt der z. B. bewilligten 45 nicht weniger als 86 Millionen verausgabt wor­den waren. Auf solche Weise brandmarkte Herr v. Schmerling den Konstitutionalismus­ vor­ den Augen des Boltes, das Mi­­nisterium wirthschaftete wie im absoluten­ Bolizeistaate fort, aber ließ dem Bolte gegenüber fi­gur den Scheinkonstitutionalis­­mus das Abjohrtorium als konstitutionelle Minister ausstellen. In der Form seines Berichtes — fast sehlieglich das „fremdenblatt “ hatte Herr v. Bede sich dem Vor­­bilde seines französischen Kollegen genähert. Es wurde die trau­­rige Geschichte unserer Finanzlage ganz kunstgerecht in einen le­bendig geschriebene Roman , nach dem Leben‘ umgewandelt, welcher, mit interessanten Kapiteltiteln versehen, den Leser mitten in­ die betreffende Zeit und Szenerie verlegt und das natürliche Interesse, welches jeder Staatsbürger als mitleidender Zeitgenosse an der Spannenden Finanzgeschichte der letten Jahre nimmt, wo­dur einige recht lebendige Schilderungen unserer Haus­ und Staatsnoth und durch gelegentliche feine Appergus erhöht. In formeller Beziehung reiht si somit der neueste Vortrag unseres Finanzministers unstreitig den besten Werten dieses Set­­der sehr viel bearbeiteten Genres an und man wird gewiß in späteren Zeiten Herrn v. Bede, wenn nicht in anderer Meile, doch jedenfall in seiner Eigenschaft als Macaulay der üsterreis­lischen Finanzgeschichte eines rühmlichen Andenkens werth erachten. 2. Der Beitrag der Mitglieder st feht Hein. — 3. Nur Mit­­glieder haben Si und Stimme. — 4. eve Grafihaft des Landes kann als solche und unabhängig von der Zahl der Mit­­glieder, welche aus derselben vem Klub beitreten, je ein Mit­­glied in den Verwaltungsrath wählen. — 5. Je 20 Mitglieder in jeder Grafihaft haben das Net, noch einen zweiten Ber­­treter in den Verwaltungsrath zu finden. — 6. In diesen Ver­­waltungsrath können nur mirfliche Octonomen , die von der Landwirthschaft leben, gewählt werden. — 7. Sämmtliche Mit­­glieder dieses Verwaltungsrathes treten jährlich aus, können aber wieder gewählt werden. — 8. Der auf diese Art aus den Grafschaften des Landes hervorgegangene Verwaltungsrath wählt aus seiner Mitte zwanzig Direktoren mit einen Präf­i­enten und zwei Vizepräsidenten. — Die Wahl des Präsidenten geschieht jährlich, und vor Ablauf eines Jahres kann seine Neuwahl statt­­finden. Auch die Vizepräsidenten werden nur auf ein Jahr ge­­wählt, können aber wieder gewählt werden, wenn sie Direktoren bleiben. Die fünf ältesten Direktoren treten jährlich aus, und können vor Ablauf eines Jahres, welches sie außer Amt zuge­­bracht, nit wieder gewählt werden. Die derart Ausgetretenen werden vu­rch 5 neugewählte Direktoren erregt. — 9. Die Wirk­­samkeit der Direktoren steht unter Aufsicht und Kontrole des Verwaltungsratbes , die der festeren unter Aufsicht und Kon­­trole der Generalversammlung. Der Verleger und Eigenthümer des „1848, Herr Gustav , Emich, erklärt in der gestrigen Nummer desselben, daß das Gescheinen des politischen Journals „1848 in Folge nicht zu beseitigender Hindernisse vorläufig suspendirt wird, bis es unter der Leitung derselben Redaktion wieder fortgeieht werden kann. Petersburg, 14. Juli. 8. August in Piradien trifft um zwei Monate verbleiben. ..Zemberg, 14. Juli. mung­ ift überall ; 77.50 ein (K.-B.) und wird in der Abnahme begriffen. · Kaiser daselbst Die Ueberihnen­­eine wuffische Kommission eingetroffen, der Weichsel Allenthalben veranlagte Ueberfhwenmung CS == Wir beginnen, unten mit­ der Mittheilung des bereits aus dem telegraphischen Auszuge bekannten Er­po des Fi­­nanzministers Freiherrn 9. Re­de. Dasselbe wird in identischer Form auch dem ungarischen Reichstage mitzetheilt werden. Die österrei­ i­he Finanzgeschichte der lechten Jahre­ift rei an Dar­legungen­­ und ausführlichen Berichten. Inpeilen dürfte, was Klarheit der Darstellung und Offenheit der Sprache betrifft, die Säritt des Herrn v. Bed­e wohl das Beste sein, was wir in dieser Richtung fennen. Weit entfernt davon, nur ein rein finan­­zielles Interesse zu besigen, ist dieses Empose eine werthvolle Bei­­gabe, um die politischen Ereignisse der letter Jahre zu erklären. Die eingehende Besprechung dieses stark realistischen Bildes und für die nächste Nummer vorbehaltenn, überlassen wir das Wort einstweilen den Wiener Blättern : Düsterer — sagt die „Preise” — als jede Darstellung, welche bisher von was immer für einer Seite über die Lage un­­serer Finanzen geliefert wurde, ist das Finanzerpose, welches von unserem Finanzministerium al Grundlage der Ausgleichsver­­handlungen zwischen den Delegationen des Reiheraths und des ungarischen Landtags entworfen­­ wurde. Das Haus der Abgeord­­neten wurde an der Hand des Leiters des Finanzministeriums durch die unermehlichen Irrgärten der österreichischen Finanzge­­barung vom Jahre 1860 angefangen, um den von sich wieder­­kehrenden Defizite vorbeigeführt ; es wurde ihm gezeigt, wie die Staatsschuld latinenartig anwuchs und wie endlich im Vorjahre bei Ausbruch des Krieges, da an ein entsprechendes Fsehen nicht zu denken war, zu dem Mittel der Motenpresse, „feiner Einfachheit und leichten Durchführbarkeit” wegen, wie Herr v. Bede sagte, gegriffen wurde. ‚Man wurde an alle die Schäden, welche das Land duch Krieg und Elementarereignisse erlit­­ten, erinnert, und vor uns das Grau in Grau, aber leider nur an getteu gemalte Bild ‚unserer vollwirthschaftlichen Verlunfen­­heit hingestellt. Als Fazit dieser Schilderungen ergibt es, daß Oesterreich heute, unter einer Schuldenlast von 3046 Millionen Gulden seutzt und alljährlich 127 Millionen an Zinten und 24 Milionen an Amortisationen, zusammen daher die enorme Summe von 151 Milionen aus dem Ziel seiner Staatsschuld aufzutren­­ken hat, und daß sein Reichthum in Papiergeld mit Zwangs­­fur8 und ‚shwanf­ndem MWerthe besteht. Selbstverständlich ist überdies die Lawine noch immer im Nullen, das Gleichgewicht zwischen den Einnahmen und Ausgaben des Staats nicht­ weni­ger als hergestellt. Das Defizit für das laufende Jahr. 1867 ist wohl, Dank der Emsigkeit der Notenpreise, gedecht ; allein da­s et­tere denn doc nicht ewig leben kann, wenn sie und­ ihre eigenen Kinder mit rapider Schnelligkeit verschlingen soll, so grinit und für das künftige Jahr s i­on wieder ein unbedechtes Defizit entge­­gen und finden wir seinen Trost in dem Umstande, daß nach dem Geständnisse des Finanzministers in einigen Zweigen des Staatshaushaltes noch immer Webeisschreitungen 525 VBoranichla- 963 stattfinden, und bab bei dem Ginzen des allgemeinen Wohl­­standes und bei den Heimsuchungen, welche uns nimmer erspart bleiben — wir erinnern an die eben eingetretenen Mebesshwen­­kungen in Galizien — die Staateinnahmen gegen den Borz­anf­lag zurückleiben werden, so daß selbst der von dem Leiter des Finanzministeriums für das Jahr 1867 auf dem Papiere ausgewiesene „Ueberschuß” von 1.862.000 ff. fid. that fächlig als ein illsorischer herausstellt. ! i­ ra ak | Se. Exzellenz der Herr Ministerpräsident Graf Julius Anphranfy, welcher sich Freitag Abends in Begleitung des Heren Sinamyministers v. Lónyay nach Wien begab, ist mit dem heutigen Morgenzuge wieder zurückgekehrt. Der Borsoder Beschluß, der die Mitwirkung der Komi­­tatsbeamten bei der Steuereinhebung erst von der Zustimmung der Komitatskommission abhängig macht, hat eine muthmaßlic auch an die Häresse der gleichgesinnten Jurisdiktionen gerichtete Verordnung des Finanzministers hervorgerufen, die wir weiter unten folgen lassen. Das Liptoer und Beleser Komitat haben den Szathmarer Beschluß ganz einfach zur Kenntnis genommen. Im dem legt­ genannten Munizipium geschah dies auf den motivirten Antrag des 1861er Bizegespans Andreas Urkinyi. Unter seinen Motiven brachte er vor, daß, wenn mit der Veränderung der Situation ein Komitat nicht alle jene Rechte ausübt, welche der nicht verantwortlichen Regierung gegenüber auszuüben dringend nothwendig war, daraus noch nicht folge, daß­ dieses Konzitat seine autonomen Rechte aufgegeben habe, ja er handelt vielmehr im Interesse der weiteren Erhaltung der Autonomie, wenn er, in den Anforderungen der verantwortlichen Regierung fügend, überflüssige P­rinzipienstreitigkeiten vermeidet und über jeden Ge­­gensstand seine konkrete Ansicht ausspricht. Cowaro Egan empfiehlt im , Rapló" die Errichtung eine Aderbaukammer nach schottischem Muster und hebt aus den Statuten eines solchen Institutes die folgenden Bestimmungen hervor: 1. Der Git derselben ist die Hauptstadt des Landes. — X. Agramı, 13. Juli. Schon bei einer früheren Geles­­enheit hatte ich Veranlassung , von der Energie Notiz zu neh­­men , mit welcher die­­ gegenwärtigen Leiter unserer politischen Landesbehörde Alles zu beseitigen traten, was ihren auf die künstliche Ausführung des Negierungsprogramms gerichteten Absichten im Wege steht. Als ein solches, wenn auch nic­ be­­deutendes Hinderniß betrachteten sie auch den hier schon seit längerer Zeit weilenden Korrespondenten ter , Indépendance Belge” und des „Sousnal de Dibats“, Herrn Rigonvaud, melcher , durch­ seine gehäffigen Berichte in den genannten zwei ‚Journalen in den­ Reihen­ der Unionspartei eine gemisse Exhit«­terung­­ hervorgerufen hat, die nach Bergeltung­ strebte. *) Dente bin ich in der Lage, ihnen den Wortlaut des betreffenden Erz­lafles­ mitzutheilen, dur welcen Baron Raub die Ausweisung des Heren Rigondaud aus der Landeshauptstadt verrei ist Die an die hiesige Stadth­auptmannschaft gerichtete M­eisung " Lautet:, folgendermaßen : , Nr. 1142/62. Ein gewisser Rigondaud, fransi­söfischer Unterthan , welcher gelegenheitlich des legten Agramer Landtages und auch nach erfolgter Auflösung desselben hier verweilte,­ kehrte, wie ich soeben erfahre, vorgestern wieder im die Landeshauptstadt zurück, und zwar in der Absicht,­­ sich hier durch­ längere Zeit aufzuhalten. Aus Angab der Mittheilungen­­ jedoch, welche ich über denselben erhalten, habe ich zu verfügen befunden , daß­ derselbe Rigondaud je eher von Agram erwehirt­ werde. Die Stadthauptmannschaft bat daher Gleich nach Erhalt dieser Meinung venselben vor sich zu laden , ihm vom gegen­­­­wärtigen Etlafie Kenntniß zu weben und ihn aufzufordern, läng«­stens binnen 24 Stunden Agram zu verlassen. Agram, 5. Juli 1867... Baron Rauch mp." — Einige biefins Blätter melden heute, daß dr königliche Kommissär Herr v. C Seh einen Ges­ichts­beamten in­ Ftume seines Dienstes enthoben und auch die Freileitung der in Untersuchungshaft befindlichen Rädelsführer des bekannten Hreljiner Aufstandes gegen Kaution verfügt hat. 934 glaube jedoch zu willen, dab. beide Mairegeln — selbstvers­­tändlich nur über Antrag des Herrn Cseh direkt von dem Prafidium der Frontisch slavonischen Hofkanzlei ausgingen. Kenntniß geben will. —s Komern, 12. Suli. Die Wahl des Herrn Leopold MWeih, eines Araeliten , in den stäntischen Repräsentantens förper hat in vielen Kreisen lebhafte I­nteresse erregt und dürfte es nicht überflüssig sein , über diese noch ziemlich vereinz­­elte Ihatfadhe einiges Nähere mitzutheilen. — Bei Gelegenheit der am 6. b. stattgehabten Eidesleistung des Magistrats der F. Freistadt Komorn stellte Herr Alexander Nagy den Antrag, der Wahlkörper möchte auch einige Israeliten in die städtische Repräsentanz wählen. Er wies dabei auf den fortgeschrittenem­ Zeitgeist , der mahnend an die Wähler herantrittt , und sie zu diesem Akt der Gerechtigkeit auffordert ; er erinnert an die Iraeliten , welche im Jahre 1848 ihr Blut vergossen und da­­durch gezeigt haben , daß sie für das Vaterland nit allein zu leben, sondern auch zu sterben willen ; es sei d­emnach ein Yor­­derung der Billigkeit und Gerechtigkeit, daß die Iraeliten auch an der Freiheit und den Medien aller Staatsbürger theilnehmen. — Der mit warmer Beredsamkeit motivirte Antrag des Herrn Nagy wirkte zündend auf die Gemüther aller Anwesenden. — In gleichem Sinne sprach auch der neugewählte Bürgermeister, welcher noch hervorhob , daß der demnächst zusammentretende Reichstag nicht ermangeln werde , die bürgerliche Gleichstellung der Seraeliten ohne Verzug im Sinne des Fortschritts , der­ Bildung und humaner Weltanschauung auszusprechen. — Ir Folge Dessen wurde Herr Leopold Veit, ein wegen seiner Ehrenhaftigkeit allgemein geachteter Mann, mit Affamation und lebhaftem Kissenrufen zum Repräsentanten gewählt Die Wähler haben si­c semit selbst geehrt und gezeigt , wie eine freie Nation auf dem Wege der­­ Freiheit und Humanität fortschreitet. T Bten, 14. Juli. Man erwartet hier schon in der nächsten Zeit, anschließend an die so eben zu Ende gegangene­­ internationale Münzkonferenz, die formelle Einladung der französischen Regierung an die bei jener Konferenz betheiligt gewesenen Staaten über ihren Beitritt zu dem zwischen­ Frankreich und einer Reihe seiner Nachbarländer bereits abges­chlosenen Münzeinigungsverträge in nterhand­­lung zu treten, und würde die betreffende Einladung sofort die Bereitwilligkeit ausprüden, nach Maßgabe der Resultate der "­ Offenbar müssen vor Ausweitung des Herrn Migonz daud wo andere Motive zu Grunde liegen, von welchen unser Herr Korrespondent entweder Feine Kenntniß hat, an der feine D. R­ ee EHER - ee

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