Pester Lloyd - Abendblatt, September 1867 (Jahrgang 14, nr. 199-223)

1867-09-27 / nr. 221

wird,Demonstrationen zu Gunsten Gaxsihaldiks stattgefunden. Die Theilnahme des italienischen Volkes für das Unternehmen des Herren von Caprera ist also­ doch weit größer,als verschiess­­dene Korrespondenten glauben machen wollten.Allem Anscheine nach steht die Halbinsel erst am Anfange einer Bewegung, deren Tragmeite sich nicht leicht absehen läßt. Den Schritten Rattazzi's darf man­ mit einiger Spannung entgegensehen. 63 wäre inter­­essant, etwas über die Mittel zu erfahren, durch welche er Herr der Lage zu bleiben gebenst. Ueber die fretensishe Frage erhält die "NR. 3." folgende Korrespondenz: 1 aus Konstantinopel vom 10. September : General Ignatieff ist am verwichenen Freitag Abend nach der Krimm abgereist. Im Laufe des Tages hatte er in Bujufvere den Besuch des Grosveziers und Fuad Bajdas , welche ihm die Ent­gliffe ver tirfichen Negierung bezügli­cher jüngsten Pro­­position des Kaisers Alexander in der Fanbiotischen Stage münd­­li mittheilten. Hiernac weis die Pforte jeden Gedanken an den Abschluß ein Waffenstillstandes mit den Insurgenten zurück, da sie denselben hierduch die Qualifikation einer kriegführenden Macht zuerkennen würde. Dagegen werde die türkische Regierung in Anbetracht des Interesses, welches der­ Kaiser und andere Souveräne den Kretensern zuzuwenden seinen, zu andersartiger Verständigung erbötig sein, indem sie Omer Bafha die Einstellung der Feindseligkeiten bis auf Weiteres anbefehlen solle. Gleichzei­­tig solle eine allgemeine Ammertie für die Kandio­en, welche, die offen niederlegen würden, proklamirt werden. Die Blofabe würde zur Verhinderung der Ausstiftung neuer Hilfemannschaf­­ten aufrecht­erhalten, den fremden Freiwilligen aber eine grilt von vierzig Tagen zum Verlassen der Insel gegeben werden. Dies sei jedoch das lette Wort der Pforte. Die beiden türkischen Mi­nister haben sie außerdem dahin ausgesprochen, dob nach der Partiisation ver Injel die Regierung auf eigene Kosten die Klö­­ster und Kirchen, die während des Krieges beschädigt wurden, wieder herstellen lassen, somie die christlichen Eigenthümer, deren T­eer und Ernten verwüstet worden, entschädigen würde ; auch Sollten die Aretenser zu einer Abstimmung über den Einstigen Modus der Verwaltung der Insel berufen werden. Der russische Gesandte hielt sich nicht für ermächtigt, in eine Diskussion über diese Re­de einzutreten, aber er versprach dieselben zur Kenntniß seines kaiserlichen Herrn zu bringen. Darauf reiste Herr v. Ignatieff sehr spät Abends nach Livavia ab, und, die hiesigen Staatsmänner werden wahrscheinlich die Nachkehr dieses Diplomaten abwarten, ehe sie andere Schritte in dieser Angeles­­enheit unternehmen. Von der böhmisch-schlesischen Grenze läßt sich die „Schlel. 3to." Schreiben: Aus einigen Neukerungen, die Herr v. Beust während seines Reichenberger Aufenthaltes zu dieser und jener hervorra­­genden P­ersönlichkeit gethat haben sol, will man entnehmen, was seine Neffe nach Dresden an eine für die österreichisch- preußischen Beziehungen nicht ganz unwesentliche Bedeutung habe. Diesen Andeutungen zufolge hätte er Herr v. Beust in Dresz­den der Vermittlung des sächsischen Hofes, mit dem er ja in der That verkehrte, dahin zu versichern beabsichtigt, die Intentionen des Wiener Kabinett in einem für Preußen pro Salzburg kei­­newegs ungünstigen Lichte erscheinen zu lassen. Oesterreich, das lediglich den Wunsch habe, seinen Reformarbeiten im Innern in Frieden nachgehen zu können, werde Preußen im Drüben Deutschlands vollkommen freie Hand lassen, wofern ihm preu­­ßischerseits eine andere Konzession gemacht werde ; für den Kriegs­­fall nämlich würde Oesterreich von Preußen beanspruchen, seinen Einfluß dahin geltend zu­ machen, daß man in Wien die Neu­­tralität nach allen Seiten hin bewahren könnte." Die Verant­wortlichkeit für diese Mittheilungen müssen wir dem genannten Blatte überlassen. In Efferten blieb ans heute die Börse in tálat Haltung. a gidák á 2119. begeben, blieben 21114 6., 214 ®.,Dfner Kommerzialbantaftien 206 ., 208. W., Dfner en 516 ©.,518 W., Concordia-Mühlenaftien 770 ., 780 983., Segebiner. Export & 770 gemacht , Tchloffen 770 6., 790 98. Spiritusraffinerieattien 662 6., 664 W., erste un­garische Affeturanz 615 Œ., 620 98., Bannonia-Radversicherungs­­aktien­­ 248 geschlossen, behaupteten sich auf 248 ®., 255 ®., Pester Versicherungsaktien 225 Œ., 230 B., ungarische Nordbahn bewegten si zwischen 801%—80%, schlossen 80% 6., 81 W., ungarische Kreditbant á 83Ys geschlossen, blieben 84 ©., 841% D., Erste ungarische Dampfschifffahrtsaktien á 237 getauft, be­­haupteten sich fest 237 ©., 240 W., in jungen Mühlenak­ien und Baluten kein Geschäft. "Geschäftsbericht der Kornhalle Be­mäßigem Abgabe haben sich die Preise sämmtlicher Körnergattun­­gen fest zur Notiz behauptet. $ 2 — Bmwischen Preußen und Nordamerika is ein neuer Wortvertrag geschlossen worden , welcher der Korrespon­­denz unwesentliche Erleichterungen darbietet und das Briefposto via Hamburg und Bremen auf 4 Sgr. ermäßigt. — In Baris spricht man von einer demnächst einzuberu­­fenden Generalversammlung des Credit Mo­bilier, welche über die künfzigen Geschicte der Anstalt per Schluß fassen sol. Man erzählt sich au, von zahlreichen Pro:­ellen, welche gegen die früheren Administratoren dieses Unter­­nehmens angestrengt werden und besonders auf die Thatsache ge­­fragt sein­ sollen, daß dieselben sich bei der Emission von 120.000 Stück neuer Aktien im Kapitale von sechzig Millionen trügerischer Vorspiegelungen bedient hätten. Heft, 27. September. Besier Waaren- und atfeitenbörse In Produkten unverändert ruhiger Merteler. Zmetichlen steigend, bosnische Farmwaare effektiv 111% bis 12 fl. G., 12 fl. W., pr. Oktober-November Abgeber zurüc­­kaltend, pr. November 11 fl. W. d. Y. Bien, 26. September. Wie ich höre, wird die C# tompte = Anstalt die Substription auf die ungarische Eisenbahnanleihe nur dann übernehmen, wenn die ungarische Kreditanstalt an dem Gesc­häfte partizipirt und werden auch seit einigen Tagen eifrige Unterhandlungen darüber zwis­­chen Herrn v. Lónyay und den Gründern der ungarischen Kre­­ditanstalt gepflogen, die wohl schließlich zu einem beide Theile befriedigenden Resultate führen werden. Der hiesige Plag ist wohl nicht für diese Anleihe disponirt, allein die Klientel der Speists Générale in Paris ist groß genug, um bei dem heuti­­gen Gelostande ein Papier, das mehr als 7 pCt. trägt, aufzu­­nehmen. Spätereflant ist es jedenfalls, daß Ungarn zu Sisenbahne zmweden zu 7.pCt. Gelb bekommt, während die Geldbeschaftung der besten Bahnunternehmungen ein viel ungünstigeres­­ Resultat ergeben hat. Die Nachrichten, die hier aus Paris eingelaufen, bestätigen meine früheren Mittheilungen über die Stellung der Staatseisenbahngesellsshaft zum Gredit Mobilier. Derselbe war unc ist nämlich vorläufig noch der Banquier der Gesellsshaft. ALs solcher hatte er das Recht, die Einzahlungen auf die Aktien und Prioritäten in Depot zu nehmen und bis zur Auszahlung der Koupons mit 3 p&t. zu verzinsen. Das it nun auch bei der Einzahlung auf vie­lebte Brioritätenemisfton der Fall gewesen , doch hat das Wiener Ko­­mits die Forderung gestellt, daß mindestens ein Theil der Ein­­zahlungen in die Wiener Kaffen fließen müsse und so sind denn, wie ich alaube, 20 Millionen Frans in Paris und 10 Milio­­nen in Wien eingezahlt worden. Von diesen Einzahlungen sind bereits drei Koupons eingelöst worden und beziffert sich das Guthaben der Staatsbahn keineswegs so hoch, um ernstliche Be­­sorgnisse einzuflößen. Nedrigens ist das für die Auszahlung der Koupons hinterlegte Geld ein Depot, das nach den Gesebgebun­­gen aller Staaten nicht als Schuld behandelt werden kann. 39 erwähne diese Thatsachen übrigens blos deshalb, weil der Faum mehr auszuweichende Untergang des Crevit Mobilier "möglicher­weise denn doch die Gemüther der Aktionäre beunruhigen könnte. Die in Nusicht stehende Vermehrung der schwebenden Schuld übt bereits einen Druck auf die Baluta aus. Napoleons sind heute um Ys­pt. gestiegen. ern: ’ * Bien, 26. September. An der heutigen Borberie war in Folge ungünstiger Pariser Berichte die Tendenz eine meichende. Sowohl die leitenden Papiere als auch die die­ser beiden feßten Jahrgänge waren matter, während Napoleonsv’or höher bezahlt wurden. Kreditastien eröffneten zu 180 und gingen BIN An, ERS SEZ­ERT £ oie waren zu 73.60 , auf 179.10, Staatsbahnaktien von 236.20 auf 235.80, 1864er bis 73.35 im Verkehr, 1860er Lore zu handeln. Um halb 12­82.50. angeboten, Napoleonz d’or wurden zu 9.91 und 9.92 ge Staatsbahnaktien 236... Uhr wurden nach niedrigeren Kursen, Kreditaktien fanfen auf 179, Staats­­bahnaktien auf 235.70 , gleichzeitig Stiegen 3,95%. notirt : Krevitaftien 179.50 eröffnete zu ein. Bur wie, um halb 1 Uhr, wurden notirt : Kreditaftien 179.20, Staatsbahnaftien 235.90, Karl-Ludwigsbahnaftien 211.50, 1860er Lore 82.20, 1864er Lore 73.20. An der zweiten Börsen­­hälfte beseitigten sich die Kurse etwas, während Valuten niedriger gehalten­­ wurden. Staatpapiere notirten wie gestern.. deren Papier n fand Fein Umjas statt. An ans notirte Staatsbahn: 1860er &ofe . Berlin, 25. September. Wetter : Hell, windig und fühl. Weizen lose still, Zermine ohne wesentliche Veränderung. Ge­kündig, 3000 Btr., Kündigungspreis 8642 Thle. Pfd. 82—100 Thle. nach Qualität, Monat 87—86Y, Thlv. bez. preis 71% thle. pr. Oktober-November 46 bis 54 Thlr. pr. September-Oktober 85 Y,—85 Thle. bez., pr. Oftober:November 84 bis 83 The. bey, pr. No: vember-Dezember 8142 Thle. be3., pr. April-Mai 82—81Y, Thle. be. Roggen lolo mäßiger Handel, Termine schwanfend, eher etwas niedriger als gestern­­lität, Gekündigt 3000 Ztr., Kündigungs: Lolo pr. 2000 Bid. 70—72 Thle. nach Qua= 70-71 The ab —63 - 6206214 Thle. bez. Bahn bir. pr. 2100 Bio. pr. vielen bez., pr. diesen Monat u. September-Oktober 72%, — 721, 1— 711% Thle. bez. 68/.—­66 °.—67/ Thle. bez., pr. No­­vember-Dezember 651%— 65-654, bei. Thlr. nah­ualität, fchlefifcher 29-30 Thle., feiner fchlefifcher -301% Thlr. ab Bahn rühren 81-84 The. Kündigungspreis pr. 83—86 Thlr. inter: 11/4 Zblr. Lem­mel lolo 14 The. 200,000 Ort. u. ©. Ztr. Lolo 11%: Thlr., pr. April-Mai fentliche Veränderung. Gekündigt Spiritus ohne we , Kündigungs­­preis 211/13 Thle. toto ohne Tab 22%. Thle. bez, pr. Septem­­ber:Oktober 22—21%— 21. Thle. be. 18% Thle. ©., pr. April-Mai 18% —18% Thle. bez.. man Nordbahnaktien 1690, N­EN Ruhe eg RE a , 20, , ungsprei3 Die Im Verlaufe trat : Kreditak­ten 179.50 November-Dezember 1814—1814—18Y, t Lofe 73.30, leonsd’or 9.93, Silber 121.75. 78—80pro. 2912 Thle. 11% Thle Mittagsbörse reine London beg. Winterreps lange­ : pr. Gerste Napoleonzb­or besondere Veränderung Um 12% Uhr Sicht 124.20, § 2000 , Loko Ioto pr. Hafer matter. Gekündigt Thle. 1750. 600 Ztr. Loto pr. 1200 Pfd. 27—31 Ma N Rüb­el matter. Gekündigt 400 bis 3 pr. April:Mai 22 The. B., beg. u. B. Bir. Kündi­­: 5330 ‚&ingesendet. , Sredit-Pronteisen, t . Ziggxxgigkkgggxx ZEIT-exM hat«-ste, Wechselstube-Dthhengasse,Lloydgebäude. 5470 . W 1—1 WMorgerh Samstag-»E«Ikkacht«-Her­­renabmo im Hotel Frohner. 5419 2 ek Kredit: Wromesien, Ziehung 1. Oktober, Haupt­­treffer 200,000 fl., & 4 fl. inclusive Stempel, ar Nudolph:tofe, Ziehung 1. Oktober, billigst zu haben bei SANDOR & Comp., Bank und Wechselgeschäft, Josephaplag Nr. 14, Bogl’sches Haus. 5387 3 Kreditlofe-Pronteffen, Ziehun­ge Ziehung am 1. Oktober, Haupttreffer Gesellschaftsspiele auf 20 Kreditlose i i s­ag agit itlose in monatlichen 8 fl. TREICHLINGER , KRIPPNER d Bant- und Trechslergeschäft , Dorotheagafie Nr. 3. Verantwortlicher Redakteur : Karl Weißkircher, AMudolph­­ Vo­se, "billigst bei 3—*t Ssiener Börsenfurfe vom 26. k­­ - Schnellpresfendruc von Kbor § Wein, Dorotheagasse Nr. 14. — Peit.51867. Verlag der Pelter Slopogesellcaft. , zu ki

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