Pester Lloyd - Abendblatt, November 1867 (Jahrgang 14, nr. 251-275)

1867-11-21 / nr. 267

Folgendes berichtet : Verläßlichen Mitheilungen aus Gleiwig zu­­folge bereit seitens­ der Preußen in den schlesischen Festungen Rosel, Neisse und Glas große militärische Thätigkeit. Csst jüngst ist von dem Artilleriegentraldepot in Breslau ein Transport neuer gezogener Geflüge schweren Kalibers in Kosel eingetroffen, wo seit­ dem­ vorjährigen­ Kriege fünf­ neue Schartenbatterien, im ganzen 35 Gefüge, errichtet «wurden. Zwischen Neustadt und­ Gnadenfeld — zwei Städtchen vor Kosel, et­wa eine Meile von der österreichischen "Grenze entfernt — im gegenwärtig troß bet­rauhen Jahreszeit eine­ Kommission preußischer Genieoffiziere mit der Trach­ung einer Reihe Bromwerfe beschäftigt,­­ welche mit­­ dem Befestigungssystem Kofels in Verbindung stehen sollen. Nach den Trachtungen bei Neustadt und Gnadenfeld zu urtheilen, scheint es um die Anlage eines verschanzten Lagers sich zu handeln, als dessen Mittelpunkt Kofel ausersehen wäre, franösische Tbmedeknleiach Weise verändert und daaum köns­ten sie auch die beudlerischen Gr­wartungen der m­inisteriellen Blätter nicht erfüllen. Nicht daraus , besteht, wenig Befremden erregt Dr. es, daß im demselben Augenblicke, in welchem der Stadtgerichtsrath Tiefen in­olge seiner Verurtheilung vom Amte­re wird , sein Freund und ehemaliger Torämpfer, Michaelis, eine Beru­fung in das Bundeskanzleramt angenommen erster vortragender Rath hat. Man erfieht die Sorte von Politikern ehemalige Konsul_ Geh. Legationgrath König, hat den Eintritt in das Bundeskanzleramt verschmäht , weshalb ein höherer Beamter des Handelsministeriums, Geh. Rath Cd, als jene Behörde hineingeschoben wor­­den istod­as RE” 5 ww A tapztedi DeraıPBoftnvertrag, dem die Abmachungen mit Desterreich, Luxemburg und den süddeutschen Staaten angefällss­ten merbew , it gestern festgestellt , Separatverhandlungen mit Desterreichs sind vorbehalten worden. Politische Nundichan, 21. November. Die heute vorz liegenden” Mittheilungen beschäftigen sich fast ausschließlich mit der französischen Thronrede. Unser Berliner Kors tespondent begleitet­ Kiefelbe, mit einem durchaus pessimistischen Kommentar, eine Auffassung , die wir zwar in dieser Schärfe nicht theilen künnen, die aber, wie vereinzelt sie auch dasteht, bei der Ameideutigkeit der Napoleon’schen Politis nur als gänzlich unzulässig beseitigt werden darf. Die preußischen Blätter konsta­­tiven zwar fämmiich, den friedlichen Charakter der Thronrede, drücen s sch aber dennoch­­ mit Nefenwe aus. Die „Nordo. Allg. Ztg." schreibt : Die Throntide, mit welcher Kaiser Napoleon die Session des geweggebenden Körpers eröffnet hat, it ein erneuter Aus­­druck der von der Regierung des Kaisers Schon wiederholt pro- Hamirten Politis des Friedens nach Außen und nen­­nt der jüngsten preußischen Thronrede trifft die des französischen Monarchen in der ernsten Hinsicht zusammen,­­den die­­ Geschäfts­­welt seit geraumer Zeit­­ niederbrücenden Besorgnissen wegen auswärtiger Konflikte ein, entschiedenes Erbe zu machen. Die von dem Kaiser Napoleon gegebene Bereicherung, daß Frankreich fern tapen sei, sich in die innere, Entwickklung Deutschlands einzumischen , wird, in dieser Beziehung um so. wirksam­er sein, als in der That. nicht abzusehen ist, daß jene Entwicklung jemals eine den Interessen oder der Morde Frankreichs gefährliche Men­dung nehmen könne. Auch der Umstand, daß die Thronrede es vermeidet, dies neuerlich von mancher Seite so starf prononcirte Separatverständigung Frankreichs­ und Oesterreichs zu erwähnen, kann unseres­ Erachtens für die Beruhigung der Gemüther eher förderlich sein. ‚Die Existenz einer französich österreichischen Separatvers­­tändigung scheint das Organ Bigmard’s jedoch nicht ‚bezweifeln zu wollen. .Derb und herausfordernd, wie gewöhnlich, klingt die Sprache der „Kreuzzeitung”, indem sie folgende Bemerkung­en die Thronrede reiht: Der Kaiser spricht jehr ohne Umfohmweise aus, was die Bariser Journale deutlich zu erklären immer noch Anstand neh­­men, nämlich daß es Thorbert ist, die französischen Interessen bedroht zu singen durch die in Deuisland vorgenommenen Ver­­änderungen und daß Frankreich sich in die deutschen Angelegen­­heiten nicht einzumischen hat. Das ist die Regel, die wir zum Defteren fest und entschieden aufgestelt haben. Sollten die Interessen und die Würde Frantreichs bedroht sein, so mag es si melden — wir denken in Deutsland nicht daran, irgend etwas unternehmen zu wollen gegen F­rantreichs Medie. Und wir erwarten das Gleiche von drüben. So wird der Friede am sichersten gewahrt sein. Wenn Frantreich trosdem seine Armee reorganisirt, um seine Mehrhaftigkeit zu stärken, so ist das lediglic Jeine Sache Wir haben auch nicht um Rath ges fragt in Paris wegen unserer Speeresverfallung und Aus­­rüftung." Ueber die fortdauernden Rüstungen an der preus­ifdg­i glefischen Grenze wird ver „Reichenb. 3ta." Stfeltendörfe ber­hauptet, Concordiamühle á 870 geschlossen, Árpád á 715 getauft, blieben 210 Geld , 212. Waare , ungarische fl. Aufgeld gehandelt. Geschäftsbericht der Kornhalle. Die Breite auf nicht­ weniger 74—75 fl. 6., Müller und Bäder: 16 in Brodnwitten ruhiger Beriebt. Rübel, rohes effekt. 24 fl. 6., 241 fl. W. Zmwetichlen, bosnische Fabwaare, ‚121 fl. &.,. 12% 620 W., Erite ung. Afjeturanz 668 ©., blieben leongd’or , 9.76 gekauft, behaupteten 9.76 W., 9.79 W., ®., Rousfen mit Emission mit 147 garnspinnerei 80—85 '34--36 fl. 6 , fl. ©. haben ala. 1.219.443,535 Rubel, Nordbahnaftien 1867 an Nenten 73.843,505 Rubel zu zahlen waren, Summe sind jede nicht inbegriffen die im Jahre ti­ten fünfperzentigen Billete Tl. W. Belter Straßenbahn zweiter , Steinbruder. DBetrage 2 tra Blum’sche mit 84 fl. von W., und In Effekten war der Verkehr ziemlich rege , jedoch haben sie die Kurse von Mühlennpapieren nur Ihmwach 710 G., 715 ®., Siegediner Export 730 ©., 750 W., Spiritus: Aktien fester, Belter 636 geschlofsen,, Meuperter 617 D., 212 D., Vharm.ztehhm­ichchemische Zentralanstalt 212 843­. ©.,25.W., Dulaten blieben’ 5.78 ©, 5.80. Mühlenpapiere matter, Union mit 38 fl. G., geschlofsen, Nape­­mit 35 fl. W., Clisabeth mit fl. W., Maschinenfabrik mit 41 fl. G., Ramme Schwankungen an den Kursen der Tagesefferten hervor. Kredit­­­­­­aktien blieben vernachlässigt, da hielt fid der Stand von 182.40, Staatsbahnaktien dagegen gingen um mehr als 1 fl. vor und. fid bei: Thmwahen P Verkehre unver: im von 688.840,213 junge mit fi im Jahre In dieser 1859 emit: 258.580,650 Rubel, die Loskaufsbescheinigungen im Betrage von 329.466,087 Rubel,­­ die laufende Schuld der Neidsbank an zinslosen Kredit­ bisteten, im Betrage. Rubel u. vgl. m.., 63 beträgt demnach die ganze Staatsschuld, sowohl an inneren als äußeren Anlehen, mehr als zwei Milliarden ! ; aus welc'­elastischem Stoff Der in Heft, 21. mit November. aller Körnergattungen ändert erhalten. Bester Waasenr 672 W., Haza 210 Bierbrauerei — Die­ russische­ Staatsschuld wofür beläuft : — Wien, 20. November. Die heutige Barbörse brachte mit Ausnahme der Staatsbahnaktien , welche in Folge der höheren Bariser Nutizung beliebt waren , nur­ geringe erreichten 238 80, während Süßbahnaktien sehr wenig in Gunst waren und bis 169.50 wichen. Napoleonsb’er wurden in Po­­sten zu 9.74%, umgefecht, einige Bolten an zu 9.75. Andere in ofen kein Umfas. Um­ hald 12 Uhr netizte man : Ares­chtattien 182.30—40, Stastebahnaltien 238.80— 90, Napoleonss Eindruch namentlich auf die Haltung der Valuten sehr merklich, die um reichlich Ya Yo stiegen. Am Schranfen war die Hal­­tung fest, die Veränderung der Kurse war geringfügig. Lose be­­­­­i Effekten lange Zeit unthätig, Die Kost bei 6%. Nur einzelne­ Effekten fehlten. Steuerfreies Ansehen 57.70 ohne Schluß, auch voor 9.74 — 75. Die erste Hälfte der Mittagsbörse­ war auf die eingelaufenen Depeicher und die darin enthaltene Apeulierung des Lord Derby etwas flauer und zeigte sich ber­haupteten sich zum höchsten Stan­de. Die Emission der neuen­­ Prioritätsobligationen der Franz- Josephsbahn drühte einiger­­maßen die älteren Priorikitäpapiere. hja.­goa in Fa­­ELLA en notirt, tattten 182.182.30, Siaatsbahnallien 288.50 bis 238.60, Karl-Ludwigsbahnak­ien ER = ep Napoleonsd­oe Süpbahnbond waren Zur Erklärungszeit um halb 1 Uhr murs 9.76% —9.77. “Die zweite Börsenhälfte" war sehr fill; ber Schranten höchst bedeutungslos. Bon Komptanten sc Napys leon3d’or_preishaltend. Berlin, 19. November, Weizen fester und etwag besser bezahlt, Toto" 907—106 Thle., pr. November: Dezember 87%a bis 88 Thle. bez., pr. April-Mai 91—91% Thle. be, NRogs gen fest, pr. November 75% Thle., per November: Dezember 73% Thle., pr. Dezember-Jänner 73 Thle., pr. April-Mai 723% Thle. — Rübel behauptet , pr. November 10% Thlr. , pr. April = Mai 11% The. — Spiritus fest, pr. November 19% Thle., pr. Apri. Mai 20% Thle. t . Stettin-19.November.Weizenloko92-102Thlk., m.November9872Thlr.B.,pr.Frühjahr97!­Thu- Rogg·enloko75—76Thlr­,pr.November73!X-Thlr.,pr. Frühjahr721»-«Thlr.«RübyllokosOTA Thlr.B.,pr.November 101XsThlr.,pr.Apnl-Ma110Thlr.—Spirituslol­ 202blt., pr.November198X«Thlr.,pr.Frühjahr20«-«Thlr. «V«Kolln»,17.November.(Wochenbericht.)Dieselinve­rtierung hat in vergangener Woche fortgedauertche Arbeiten im Felde sind dadurch ohne Hindernisse ihrem Bnde nähergeführt worden.Diesem Umstande scheint man eine etwas stärkere Land-« zufuhr von»Weizen an unserem Land machte beimessen zu können.Dieselbe betrug»etwa 2000 Sack zum Theil von uns gewohnten schönen,«meist»aber abfallenden Qualitäten.Die Kauflust war bei Weckem nicht mehr so animirt und die Preise verfolgten langsam eine rückgängige Tendenz.Pensio­n wurde auch etwas meh­r»zu Mark­e gebracht.Preise am Lands­markte etwaö Sgr.billiger,wie am Schlusse votigeerb­e, stellten sie für Weizen 8.25—10.2.6. Die Bahnzu fuhren­ gewan­­­nen bedeutend an Ausdehnung, auch die Anerbietungen von in nächster Zeit­ zu kiefernder Waare in beiden Brodfrüchten waren reichlicher. Der Bedarf in Roggen befriedigte sich leichter und zu ermäßigten Preifen. Die für die Novemberlieferung ges­­ündigten Bosten, Weizen ‚werden­ auf frühere Anläufe nach Frankreich versanzt. Das Termingeschäft­ eröffnete im Anfange der Woche mit einer wesentlichen Erhöhung, welche in Syd­ge statter Kauferbies und großer Zurückhaltung auf alle Sichten bes­willigt werden mußte. Von da ab nahm die Kaufluft ab, und die ganze Bellerung ging während der sestvem flauen Haltung der Wörse, die auch gestern flau blieb, wieder verloren. Gegen den Schluß voriger Woche bilden die gestrigen Preise kaum eine­ Renderung. Rüb­el war auch in den legten acht Tagen übers­haupt wenig beachtet. Effektiv wurde in Posten bei schwacher Konsummenge stärker und etwas billiger, bis 125/9—1254, an­­geboten. Auch Lieferung per Mat fant von 13 Thlr. auf 127% bis 125/19 , ohne daß sich dem Artikel an in diesem Termine größere Aufmerksamkeit zugewandt hätte. Die Umfälle waren sehr beschränkt. 7 * London, 18. November. Biehlemarkt. Dem heu­­tigen Markte waren 4630 Grad Kornvieh­­ und 22.420 Stüc Schafe zugeführt. Hornviehhandel Tebhafter und Breife­feiter bei mäßiger Zufuhr vom Auslande. Der Schafhandel ging schlep­­pend bei eher etwas festeren Preisen. Vom Auslande teine Zus EN­nal pr­­ägt Pfund ; Hornvieh 3 Sch. 10 B. bis 4 .6 B. Schafe 3 Sch. 10 B. bis 4 Sch. 6 Schweine 3 Sch. bis 3 64. 8 B. Rio-Janeiro, 23. Oktober. Kaffee: Verkäufe seit 9. Oktober 108,000 6. Neue K­affeeabladungen 34,000 6. Bor­­rath 120,000 G. Mehl, Triester 26—25,000 13. Werhsel­­tur 3 auf London 2034—21 d, dto. Hamburg 850 13. Täge die Durchschnittszufuhr von Kaffee 9000 Sad. } : | ; | ; : 6581 Eingesendet. 12 provisionsfreie Subskription auf Aktien und Obliga­­tionen der Kaiser Franz: Sofephs-Bahn bei ©. J. MALVIEUX, Dorotheagaffe Nr. 8. Berantwortiche Hevatteur : Karl Weidlircher. „%3iener serteni vom 20 . " .« ·" "-«—-—­­ve «"" " TIL .. . P

Next