Pester Lloyd, November 1868 (Jahrgang 15, nr. 262-286)

1868-11-19 / nr. 277

Phfk,18.2)coveInter. (H)Der Gesetzentwurf über die Detaildurchführung der "Union Siebenbürgens mit Ungarn,welchen wir heute mitthei­­len,ist ein wahrer lupusanon lupenda Man könnte ihn mit vielmehr Berechtigung einen Gesetzentwurf über die Trennung oder­ wenigstens über die Aufrechterhaltung des­ bisherigen Trennung des Schwesterlindes nennen.Wir ha­­ben selten einen Gesetzentwurf gelesen,der m­ehr Leeres,l­ieber­s flüssiges und Nichtssagendes enthalten hätte,als der vorlie­­gende.Einige­—nebenbei gesagt durchaus nichtdringende— Verfügun­gen­ abgerechnet,hätte der nicht weniger a­ls Z0 Pa­­ragraphe zählende Gesetzentwurf in die wenigen Worte gefaßt werden können­,daß der gegenwärtige Zustand bis auf Weite­­res aufrechterhalten bleibt und das dem Ministerium im vo­­rigen Maiertheiltepleinpouvoir ebenfalls bis auf Weiteres verlängert wird.Es sind schon nahezu zwei Jahre,daß das jetzige Ministerium am Rieder steht,und es ist kaum begreif­­lich,wie man während einer solatiganeitin­ Bezu­g auf Siebenbürgen so wenig zu thun im Stande­ war.Besäßen wir nichtcmdere Beweise des Organisationstalentes unserer Minister, so müßten wir, nach dem Unionsgefegentwurfe zu schließen, zu der Ansicht gelangen, daß diese nägliche Eigens­­chaft in den Bureaus unserer Regierung etwas gänzlich Un­­bekanntes ist. Wenn die Ordnung der siebenbürgischen Angele­­genheiten auch weiter mit solchen Schritten vorwärts geht, wie­­ bisher, so erben noch Jahrzehnte vergehen müssen, wie in Siebenbürgen an die Stelle der Provisorien ein Definitivum treten kann. Die Aufhebung des siebenbürgischen Guberniums ist allerdings eine ganz wichtige Verfügung, da diese Mittelbehörde in den Organismus des Staates nicht mehr hineinpaßt und es nicht die Aufgabe der Gefegelung sein kann, auf Kosten der Steuerzahler ein Caput mortuum zu erhalten, welches die rasche und gute Administration eher hemmt als fördert... Aber mit der Aufhebung des Guberniums sollte doch eine Organi­­sirung der siebenbürgischen Munizipien Hand in Hand gehen, da ja manche Angelegenheiten, die bisher durch das Guber­­nium versehen wurden, nicht in das Nesfort des M­inisteriums, sondern in den Bereich der Munizipal-Autonomie fallen wer­­ten. Wir begreifen überhaupt nicht, warum man erst recht daran denft, daß es an der Zeit sei, die Ausarbeitung eines Entwurfes der siebenbürgischen Munizipalordnung in Angriff zu nehmen ? Der jenige z­­eifelhafte Zustand ist denn­­och nur dazu geeignet, die Gemüther in fortwährender Erregung zu er­halten, und wir glauben, daß auch jene Gereiztheit, die unter einem Theile der Sachsen bemerkbar ist, nicht wenig dadurch gemildert worden wäre, wenn man in Bezug auf die Autono­­mie der Sachsen schnell und unverzüglich die für nöthig erach­­teten geießlichen Verfügungen getroffen hätte. Man hat doch wahrlich nicht ext heute eingesehen, daß in Siebenbürgen mit manchen aus dem Mittelalter oder aus dem Schlendrian späterer Zeiten stammenden Institutionen aufger­iumt werden müsse, und es ist kaum zu begreifen, weßhalb — wenn schon gewisse Amputationen für unvermeidlich erkannt wurden — die schmerzlichen Operationen nicht mit der möglichsten Raschheit vorgenommen wurden. Der selige Gelegentwurf ist gerade ge­nügend, um alle Wunden und Narben schmerzhaft zu affiziren — geloift wird aber durch denselben die siebenbü­rgische Frage nicht. Hat man nicht etwas organisch Ganzes, etwas Definitives vorzulegen vermocht, so wäre es viel besser getre­­ten, mit dieser armseligen Flieharbeit gar nicht zu beginnen. Dber ist es vielleicht ein dringendes Staatsinteresse, daß die durch die Regierung ernannten, beziehungsweise zu ernen­­nenden Chef der siebenbürgischen Komitate, Stühle und Di­stek­te im Oberhaufe fiten sollen, während wir doch Lieber daran denfen sollten, ob auch unsere Obergespine — sollen ‚sie überhaupt wirklich noth­wendige Organe der administrativen Menschinerie und nicht bloße konstitutionelle Yurusgegenstände sein — nicht viel zweckmäßiger in ihren respettiven Komitaten, als hier im Peter Museumsaale figen würden. Wenn wir nun im Großen und Ganzen mit dem Unions­­gefäßentwurfe wenig zufrieden sind, so können ih­r andererseits auch die Klagen einiger rumänischen Abgeordneten wegen der provisorischen Beibehaltung des siebenbürgischen Wahlgeietes nicht gerechtfertigt finden. Wir wollen uns fest in eine Dis­­kussion über die Frage der Höhe oder Niedrigkeit des Census nicht einlaffen und nur furz bemerken, daß abgesehen hievon, das steßenbürgische Gefeb formell forrester und in der That auch demokratischer ist, als das ungarische. ES kann kaum etwas Unsinnigeres geben, als daß der Cenfus, wie in Ungarn geschieht, nach den sogenannten „Sessionen” bemessen werden sol, da es doch klar ist, was der ganze, aus den Vor­märzlichen Zeiten stammende Begriff einer Urbarialsession in dem Augenblide aus unserer Gesebgebung verschwinden muß, wo die vollständige Freiheit und Ungebundenheit des Verkehrs auch in Bezug auf den Grundbesit­z ausgesprochen wird, und dieser Zeitpunkt scheint ung doch nicht mehr sehr ferne zu Liegen. Aber außer dieser formellen Unhaltbarkeit ist der sekige ungarische Wahlzensus, insofern er sich an den Begriff der Urbarialseftion anlehnt, auch materiell vom Gebrechen einer sehr fühlbaren Ungerechtigkeit behaftet. Eine Biertelsession der "­­- „Session" sehen für Ungarn ein unvollkommener, weil variab­­ler Mafftab, so wü­rde die Ungerechtigkeit noch mehr gesteigert werden, wenn man biesen Mafftab auch in Siebenbürgen ja bekanntlich der Unterschied der dorth­­­iel oft mit der Einführung von neuen Wahlgelegen appliziren wü­rde, gen Sessionen von den größer Theilen Ungarns. E83 sehr wihlen und statt die Anwendung des ohnehin unhaltbaren ungarischen Wahlzensus in Siebenbürgen zu verlangen, h wirben die opponirenden Herren Abgeorbneten deln, bürgen viel ziwed­mäßiger han die für Ungarn sowohl, als für Sieben­­giltige, rationelle und gerechte Normirung des Zensus dringen würden. Freilich gehörte dazu der wohlthätig schaffende Geist der Initiative, an welchem es jenen Herren, deren ganze einer jeden Angelegenheit irgend jetzt leider ist, wenn Weisheit einen Nationalitätshafen herauszuspü­ren, gänzlich gebrach. Wie auf darin da im Ungarn vorkommenden alg zwischen den Sessionen m­­it nicht zweemäßig, besteht, bei — noc­ ben verschiedenen die Bevölkerung bis auf zu­­ Die Militär: Austizbranche. S weit, 18. November. Au, Da die eben versammelten Delegationen alle über die Mi­­litär-Justizbranche Entscheidungen zu treffen haben werden, so halten wir es für nöthig, zur vorläufigen und näheren Suformirung über diesen schon mehrfach besprochenen Gegenstand nach einer anderen Rich­­tung bin noch Einiges zu erörtern. Daß bei den vorzunehmenden Reorganisirungen der sogenannten Militärparteien (Geistliche, Auditariat, Aerzte und Steiegskommissariat) mit Hinblick auf das aus Anlaß der allgemeinen Mehrpflicht einzufüh­­rende neue System­reduktionen im Personalstatus eintreten müssen, wird jeder Vernünftige einsehen. Doch die Art und Weise, wie man die eine oder die andere Branche organisirt, wie man die eine oder die andere in Zukunft zu stellen und was man mit den überzählig Entfallenden zu thun gedenkt, zwingt ung, vorerst einen kurzen Vergleich zwischen diesen einzelnen Parteien anzustellen. Behufs Organisirung des Kriegskommissariates wurden Kom­­missionen abgehalten und lange Verhandlungen gepflogen und biete Brände, die es von jeher am besten verstanden hat, si ihr eigenes Mahl am umfangreichsten zu sorgen, hat sich auch diesmal froh der bedeutenden Reduktionen, die eintreten werden, nicht schlecht gebettet, weil die Anzahl der höheren Stellen verhältnißmäßig eine große sein wir. Bei der ärztlichen Branche hat man es sogar für nöthig gefun­­den, eine aus ärztlichen Kapazitäten des Zivilstandes verstärkte Kom­­mission zusammenzufegen, welche, um nur Eines anzuführen, die Anz­­ahl der Stabsärzte um nicht weniger als um 40 vermehrt schsz­­en will. Bei dem einzigen Auditoriate aber hält man es für überflüssig, Behufs zmedvienlicher Organisirung kommissionelle Berathungen zu pflegen ; beim Auditoriate allein beliebt er dem Herrn Kriegsminister der alten Gewohnheit gemäß einfach zu befehlen, ohne sich gehörig in­­formiren zu lassen ; bei dieser Branche allein arbeitet nur ein einziger Oberst Schon seit Monaten bei verschlossenen Thiren, um die Organi­­sirung anbefohlener Maßen in gewohnter, gefügiger und devoter M­eise zu entwerfen und deren Durchführung so geheimnißvoll als möglich anzubahnen. Was unter diesen Umständen die Branche fotwohl in materieller als Szientifischer Beziehung zu erwarten hat, läßt sich, wenn man ihre Verhältnisse und ihre Behandlung in der Vergangenheit nur einiger­­maßen kennt, leicht im Voraus sagen. Es wird ein­ unvollständiges einseitiges Mahmerz werden, werfen Mängel bei gründlicher Beurtheilung in Unzahl — wie die Bitze aus der Erde — zum Vorschein kommen werden. Mir wollen die V­ersönlichkeit des besagten Organisators und Legislators F einer weiteren Kritik unterziehen, können aber nicht umhin, darauf hinzuweisen, daß er der Verfasser aller neueren in das Milie­tär-Auftisfah einschlagenden unvollständigen Verordnungen und ins­­besondere ver fampfen Zirkular-Verordnung vom 22. Jänner v. 3 über die Einschränkung der körperlichen Züchtigung it, die binnen Jahresfrist nicht weniger als 12 Kriegsministerial-Reskripte und noch vieler anderen­­ Verordnungen zur Erläuterung bedurfte und sie troßheim noch immer unklar und unverständlich ist. Die öffentliche Meinung ist zum großen Theile, wie allgemein bekannt, gegen die Branche der Muditore eingenommen, und wer trägt die Schuld daran ? Nur allein das verrottete System­,der zu große Einflusz der mi­­litärischen Machthaber auf die Branche,die leider langeqing als­ De­­ren Werkzeug,um die Keime der Freiheit zu ersticken­,dienen mußtern der große moralische und physische Druck,der voti­ eher auf diesen Stand geübt wurde und noch geübt wird,und dann auch die Energielosigkeit der obersten Spitzen dieser Branche selbst,denen das Schmiegen in fremde Samt-und Augendienerei zur zweiten Natur geworden ist und die,an­­statt eine zeitgemäße Organisirung mit Thatkraft zeitgerecht in Angriff zu nehmen, aus Furt pensionirt zu werden oder allenfalls den ges gewünschten Orden nicht zu erhalten, sich ohne jede Widerrede gefügig und bevor zu Allem beugten, was Unverstand eben anzubefehlen für gut fand. Man hat diese Branche in den Zeitungen u. a. meist aus Um’ Offizierscharakter befiken, bei Entlastung verboten, Zeitungsartikel tacet consentire videtur“ in den Augen der öffentlichen Meinung geradezu verächtlich geworden ist ? Der Offizierscharakter hat dieser Branche aber diesen Bunft nicht weiter ausführen in eine Stoitterstellung gebracht wurde, die geradezu unleidlich ist. Der­­­ffizierscharakter hat dem Auditor seine Stellung nie und nirgends erl­­eichtert ; dient ein Auditor in einem Regimente angenehm, ist es ihm ges in reservirter­­ Weise auflebende Ungeneigtheit gegen Auditore abzustreifen, ganz allein feiner die Unterstellung der Auditore handelt ohne es nie genügt, und beschränke mich nur auf die einfache Bemerkung, daß der Auditor mit a priori, gaber Zuvorkommenheit, seiner allseitigen Gefälligkeit und seinem festen und ehrenhaften Charakter zu verdanten ; der Offizierscharak­er trägt aber hiezu nicht bei, unter ja derselbe ist vielmehr nicht selten ein Grund zur Mißliebigkeit und zu Anfeindungen. Oder soll etwa vite, bei deren Entscheidungen, wie sich einmal nit leugnen läßt, nicht selten die bloße Mißliebigkeit, der der Auditor schon vermöge ei­­nes Dienstes im erhöhten Maße ausgefegt ist, den Ausschlag gibt, ein Bortheil für die Branche sein ? Der Auditor hat teoß seines Offizierscharakters stets nur die der Benefizien derselben theil­­haftig zu sein. Denn es um ein Bene des Offiziers, heißt es immer, diese oder jene Begünstigung habe für den Auditor seine Anwendung, weil er zu den , Parteien" gehöre. Um von den vielen diesfälligen Beispielen nur eines anzuführen, wollen wir bemerken, daß in Wien für die Militärparteien ein niedri­­geres Quartiergeld finier it, als für die Offiziere, und es hat daher der älteste Hauptmann:Auditor 1. Kaffe um etwa 60 fl. weniger Quart­­iergeld, als der jüngste Hauptmann 2. Klaffe vom Truppenstande. Aus Anlaß einer Anfrage hat das hohe Kriegsministerium entschieden, daß dem Auditor nur das niederere Quartiergeld gebühre, weil sei. Dabei können wir aber nicht unerwähnt lassen, daß die Militär­­ärzte in Wien, obwohl Parteien zählen, das höhere für Feldoffiziere bestimmte Quartiergeld anstandslos be­ziehen. Dieser Fall allein zeigt schon zur Genüge, wie freimütterlich die Militär-Justizbranche in jeder Beziehung behandelt wird. Der Auditor braucht eine dem Feldoffizier gleich hohe wird, nicht unempfindlich gestraft ansehen muß. Die Nachtheile dieser Branche Parteien und zum Truppenoffizier sind zu zahlreich, um sie alle anfühe­ren zu schränken. Wir wollen und während von den übrigen Parteien ein niedrigerer Betrag gefordert wird. Der Militärarzt, der durc­ seine Privatpraxis schon während seiner Dienstzeit leichter in der Lage ist, für die Zukunft seiner Familie zu sorgen, erhält, von wenn er Stabsarzt strengstens verboten ist, kommt in diese günstige Lage exit, wenn er, was schon bei den bisherigen Avancements verhält, M Wenigen gelingen konnte, zum Oberst­ Auditor beför­­dert wird. Moher diese Ungleichheit, seines für die Offizierscharakters [ein vernünftiger Stand eriz­ellet und die an Niemand zu begreifen vermag ? Der Auditor darf — leider vermöge­n Feine Zivilkleider tragen, bei jeder Tranzfererung ganz neu uniformiren, was ihm stets bedeu­­tende Auslagen verursacht. Waren die Avancementsverhältnisse in der Militär-Justizbranche bisher nicht glänzend, so werden es bisher für sie durch die projektivte Organisirung eben, die wir später nachweisen wer­­den, die höheren und höchsten Stellen theils zur Hälfte, theils um ein Drittheil zu reduziren für gut findet. Mal einen Auditor deprimirend genug, Hauptmann: Auditor schlecht, 2. Klasse geprüften Hauptmann-Auditor ist, so werden der jüngste Oberlieutenant-Auditor den derlei Fälle, die schon big jeßt nicht selten waren, in Zukunft nur noch öfters sich­ereignen. Die Nuancementsverhältnisse beim Auditoriate waren nebst der unverhältnißmäßigen­ Regelung verselben insbesondere auch aus dem Grunde weil bei dieser Branche, wie es sonst nirgends der Fall ist, für bestimmte Bosten keine bestimmten Chargen normirt sind, so daß 1. Klasse zu vertreten berufen ist. Statt diesem Uebelstande abzuhelfen, geht man in dem neuen Organisirungs­­projekte noch weiter, indem, wie wir später noch berühren werden, in Zukunft Major-Auditore Oberstengstellen und Oberstlieutenants-General- Auditorzu­ellen werden vertreten müssen. Kosten herangebildet wird, die Dienstzeit schon oft mit seinem 14. und 15. Lebensjahre zu laufen beginnt, kann der Auditor, der die bedeu­­tenden Kosten seiner Gymnasial­ und juridischen Studien aus Eige­nem bestreiten muß, im günstigsten Falle erst nach seinem vollendeten 24. Lebensjahre zur Anstellung gelangen Die Folge dieser schlechten Avancementsverhältnisse ist die, uab der Auditor, wenn es ihm endlich gelingt Oberst zu werden, schen ein gebrechlicher Greis ist, und daß das Militär-Appellationsgericht, das von den Advokaten und sonstigen maßgebenden Juristen nicht mit Unrecht für den Schwächsten Theil­­ des Auditoriats gehalten wird, nur aus Männern besteht, denen es nur bloß an Lebens, sondern auch an Geistesfriege fehlt und die daher auf den Dienst und auf die Branche nicht mehr den nothwendigen belebenden Einfluß üben können. Die Organisation des Konsularwesens. — Den Delegationen it eine Denkschrift über eine neue Eintheilung des Bersonal­ und Salarial-­Status im Konfu­ Yarwesen vorgelegt worden, deren Inhalt jedoch für weitere Kreise nur wenig Interesse bietet ; wir beschränken uns daher auf den nach­folgenden ganz kurzen Auszug. Die im Jahre 1850 von dem vorbestandenen Handelsministerium in Angriff genommene Organisation des Konsularswesens wurde schon im Jahre 1853 durch die erfolgte Unterordnung der levantinischen Konsulate unter das Ministerium des Neußern unterbrochen und blieb blieb auch ungeachtet der im Jahre 1859 bezüglich der Konsulate im Oriente getroffenen gleichen Verfügung in ihrer weiteren Durchführung aufgehalten, weil verselben die bisher bestandene Trennung der obersten Leitung hindernd entgegentrat. Nachdem nunmehr die duch 15 Jahre getrennten Glieder zu einem geschlossenen Ganzen wieder vereinigt wor­­den, hat das gemeinsame Ministerium des Aeußern e3 für eine seiner ersten Pflichten erachtet, ich mit der Abfassung eines Entwurfes im­ Geiste der dur die veränderten Zeitverhältnisse und die gesteigerten Dienstesbedürfnisse der Gegenwart gestellten Anforderungen zu beschäf­­tigen, der sich zur Aufgabe stellt, für den Personal- und Salarial- Status der im wirklichen Staatsdienste stehenden Konsular-Zunktionäre eine neue, kategoriemäßige Eintheilung anzuempfehlen, woran sich seis De­r Reorganisation des gesammten Konsulardienstes umschlies­sen wird. Im Hinblick auf die so sehr gebotene Schonung der Finanzen glaubt das Ministerium des Weußern sich vor der Hand blos auf den Antrag beihränzen zu fallen, daß die Gleichstellung der Funktions- oder Sokarzulage mit dem Gehalte durchgeführt und viefer Teptere, namentlich bei den einer Aufbesserung der Bezüge dringend bedürfenden Kategorien, d. i. vom Bizeloniul abwärts angemessen erhöht, zugleich aber bei allen eine Abrund­ung der bezüglichen Zifferanläße durch die Reduzirung auf österreichische Währung vorgenommen werde. Von den obigen Gesichtspunkten geleitet, erlaubt sich dasselbe folgendes Besol­­dungsthema vorzuschlagen : Schreiben. It es da ein Wunder, wenn diese Branche und meist unbegründeten Anfeindungen vor seiner Gage die Einkommensteuer entrichten, lungen, dem Offizierstorps die demselben Auditor 2. Klasse war, als Schreiber dies Yedißlih muß, wenn iion zurück, Lasten eines Offiziers zu tragen, daß ihm sein Diener gebührt, pensionsfähig wird. Der Auditor gänzlich aussichtslos, weil man „Bartel” er von faution, niffen mann ec zu einem fünnen, so sie bis jeßt nach seinem Truppenverbande Negimente weil seine Frau schon mit daratters jede andere Nebenbeschäftigung ex sehen mußte, daß ein nur während dieselben den aber, Ermwerb2quelle übrigen Parteien 1. Klasse eine Kompagnie fommandirt, dem Kadet, der ihm, als in Folge der vielen Grundmaße, seinem Offizierscharak­er die Militär-Chrenge, gehört, abgesehen davon, (Major) wird, seine Kauz dieser Stellung des Mannes gestattet sind, muß sich aber schon Hauptmann: fest als Haupt? er noch immer ältesten und pro­stabal; auch nur zu den im Verhältnisse dem vermöge abgeschnitten zugetheilt war, zu den anderen seines Offiziers: so daß während er ich er fi, und jede zu „qui wenn will so hat er er nur Heiraths: Lufrative To Der Auditor troß seines Offizierscharakters au noch zu einem Garnifonsauditoriate trunsferict daher nur auf einige Beispiele bei wenn .Der neuen Organisation zufolge hätte sich der Personal­ und Salarias-Status folgendermaßen zu gestalten : Die 18 General-Konsule posten Alexandrien,Amsterdmn, Belgrad,Beyruh Bukarish,8iokf11,ksjc11ua,Leipzig,Alkarseille,9kew­­Y­ork,Odessa,Palerno,Rustschak,Sprater,Smyrna,Tuiii5,Venedig, Warschaft wären aufrechtzuerhalten,jedoch mit TM Unterschiede-daß in Verbindung m­it der sowohl aus politisch­ekl Als aditlinistativm Rücksichten angezeigten Umwandlung des Generalkonsulates zu Zafiq in ein Konsulat, das Konsulat in Ru­tt fb­ut zu einem Generalkonsulate erhoben zu werden hätte, wie dies die neue politische und adm­inistrative Eintheilung in Bulgarien erfordert. Die Dotation derselben würde im Ganzen 112.800 fl. betragen. B) Zu den gegenwärtig bestehenden 15 Konsulsposten : Ancona, Brindisi, Cardiff, Konstantinopel, Cork, Danzig, Galab, Jerusalem, Liverpool, Patras, Salonich, Seutari, Syra, Trapezunt, Jajj hätten wohl­ die denselben gleichzustellenden 11 effektiven Briefonsulsposten : Cairo, Canea, Durazzo, Janina, Sbraila, Monastir, Mostar, Port Said, Sulina, Tuliiha, Wipolin, sowie das Honorar:Picefonsulat in Sue; und­­ die Expositur in Priferend nebst den in London, Baris, Alexandrien, Belgrad und Bukarest mit Konsuln zu belegenden­­ Kanze­leidirektor= und beziehungsweise Kanzler) Bolten hinzuzukommen, wodurch deren Zahl auf 33 erhöht würde. Die Dotation für dieselben würde im Ganzen 118.800 fl. betragen. C) Statt der durch den Wegfall dreier (nämlich in Blejandrien, Belgrad und Bukarest) auf 12 (Amsterdam, Beyrut, Frankfurt, Jasfy, Marseille, New­ York, Opesla, Balermo, Sarajevo, Smyrna, Venedin, Marshall) verminderten General:Konsulatskanzler, der 5 Konsulats­­kanzler (Kairo, Konstantinopel, Odetto, Galat, Salonik), 9 Vizekanzler (Alexandrien, Belgrad, Bukarest, Konstantinopel, Jally, Ybraila, Nuftihut, Skutari, Warschau) und 1 Hafenlieutenant (in Konstanti­­nopel) hätten fünfzighin 27 Vizefonsuln zu bestehen. Die Dotation für dieselben würde im Ganzen 64.800 fl. betragen. : D) Die 4 orientalischen Dolmetschposten hätten mit den 8 Stonfular­ Elevenposten vereinigt und somit die Zahl der leiteren auf 12 gebracht zu werden. Die Dotation für dieselben würde im Ganzen 16.800 fl. bei­tragen. Bei Summirung der einzelnen Dotationen, nämlich : . . . A) für die 18 © l Konsuln 112.800 fl. präsentirt nach den verschiedenen Gegenden · sehr verschiedeIgewissenheit verunglimpft und es hat sich von de1­ Spitzen derselben nicht Der Auditor braucht ebenso wie der Feldpfnzieg ummut(der B) m­it 33 Konsum­ 118.800 K Werthe, und wenn der Zensus gerecht sein soll, so muß er­­ ein Mann gefunden, der diese Unmahrheiten zurückge­wiesen over Um­­­ ganzen Gage pensionirt zu werden, volle 40 Dienstjahre. An dieser CPL Byelonlun gez tes ne 64.800­­. nicht nach dem Belik einer gewissen Theilsession, sondern nach­­ richtigkeiten auf den wahren Sachverhalt zurückgeführt hätte. Scheinbaren Gleichheit liegt aber eine große Ungleichheit, denn während 2 n nn 12 Konsular-Eleven ----·­ 16.800 fl. der Höhe der entrichteten Steuer bemessen werden. Hit bie­ten minderen Chargen dieses Standes aber ist er, weil sie ben­­­dem Stelvoffiziere, der in Militärbildungsanstalten auf ärab­ische I würde sich somit die künftige Gesammtdotation auf 313.200 ff. Dee Wet Zu ae ee Sees = eier ee : : = ee sg ETATS EBBE ZZEST nn sza =: | = Der Kalf im menschlichen Körper. (Driginal-Feuilleton.) St. — In ewigen Kreislaufe wandern die Stoffe zwischen ver lebenden und unbelebten Melt hin und wieder. Pflanzen­ und Thierreich schöpfen unaufhörlich ihre Material aus dem Borrath der Natur und vrüden ihm das Moelssiegel des Lebens auf, und ununterbrochen for­­dert der Tod der Individuen das Darlehen zurück, und die Elemente Mäandern wieder in die Schalkammer der unbelebten Welt. Das Wasser, der Stichstoff, der Schwefel, das Eisen und wie all die Stoffe sind, die der Prozeß des Lebens als Bausteine für seine vergänglichen Organis­­men benüst, strömen eine Zeit lang in der Blut­welle, arbeiten in dem Muskel und denken im Gehirn, um endlich, wenn die Stunde schlägt, in das Al der Natur als todte Stoffe wieder zurüczukehren. „Denn Staub bist du, und zum Staube fehrst du wieder.” Der Kalt, der als Kreidefelsen und Kalkstein mächtige Gebirge bildet, der als Baustein und Mörtel Häuser, Paläste und Städte grün­­det und als Marmor, Gips und Glabaster die höchsten Speen der Pla­­stis verkörpert, nimmt auch unter den Stoffen, die der menschliche Leib zu seinem Aufbau bedarf, eine hervorragende Stelle ein. Da er ist ges miltermaßen das Fundament unseres wunderbaren Körperbaues. Was der Granit in der G Struktur der Grorinde­it, der Kern und die Basis all ihrer geologischen Formationen, das repräsentirt der Kalt im menschlichen Organismus. Untere Knochen, diese festen Grundhalfen des Leibes, sind vorwiegend aus Kalk aufgebaut. Das Kaltgewebe des Knochens bildet eine Größe, melche den weischen Substanzen des Körpers als Stäbe und Grundlage dient. Ano­­denplatten bilden das kräftige Gehäuse, in dem das königliche Gehirn thront und in bessen einzelnen Nischen die edlen Organe des Gesichtes und Gehör, die Geibmahe, und Geruchswerkzeuge ihre sichere Stätte finden. Ein gegliederter Knochenkanal fehlt er dicht und fest das Rüdenmarf ein, die zarte Marksäule, die Rumpf und Glieder mit bewegenden und fühlenden Nerven versieht. Die knöchernen Rippen­ balten mwölben sich zum fwingenden Gitter um die Hauptmwerkstätten der Athmung und des Kreislaufs. Knochenbalfen dienen der Großmadht der Mustern als Hebel, die alle Bewegungen des Körper vermitteln. Mineralische und thierische Bestandtheile, nämlich Kalk mit einer Zeimfubstang innig verbunden bilden den Knochen, ein Gewebe, das an Festigkeit und Maiverstandskraft mit den härtesten Metallen konkur­­rier. Berfucje haben bewiesen, daß ein kompakter Knochen von einem Zoll Breite und Dice eine Belastung ertrug, bei der ein Kupferstab von denselben Dimensionen entzweiging, ja unter der selbst das stärkste Schmiedeeisen brach. Der dichteste Knochenbalfen von dem erwähnten Make brauchte nicht weniger als eine Kraft von 700 Zentnern, um gebrochen werden zu können. Diese außerordentliche Festigkeit , die freilich nur den kompatier­­ten Theilen des Knochens zulommt, hat verfellte der glühlichen Brot­portion zu verdanken, die zwischen feinen Hauptbestandtheiten, z­wischen dem Kalk und der animalischen Substanz obwaltet. It dieses chemische Gleichgewicht gestört,, so leidet nothwendig auch die Widerstandskraft der Knochen. CS gibt eine sehr bedeutende, vorzüglich M Wöchnerinnen befallende Krankheit, die Knochenerweichung, die darin besteht, daß die Kaltsalze des Anochens gelöst, ins Blut aufgenommen und dur die Fil­­trivapparate desselben aus dem Körper ausgeschieden werden. Hier über­­wiegt nun die leimartige Substan, und daraus entsteht eine solche Nacz­giebigkeit der Knochen, daß sie vielfältig verfrümmt und verunstaltet wer­den. Etwas Nehnliches geschieht bei der sogenannten englischen Krankheit der Kinder, nur daß hier die Eeweihung und V­erbiegung andere Theile des Gefeletes betrifft. Andererseits gibt es Zustände, wo der Kaltgehalt überwiegt , dann wird der Knochen mürbe und brücig. Je älter der Mensch wird, vesto mehr prävalid­ der Kalk; daher ist auf das ver­­hältnismäßig fallarme Knoc­hen gerüste des Säuglings mehr Berbiegun­­gen und Bindungen ausgeföst, während der an animalischen Stoffen Noth leidende Knochen des Greifes vorzüglich zu Brüchen disponirt. Alte Leute können daher selbst durch einen leichten Fall im Zimmer einen Knochenbruch erleiden. Der Kalk mit noch einigen erdigen Bestandtheilen des Knochens beißt Knochenerde, die dar­ausglühen des Knochens gewonnen und in der Industrie vielfach verwendet wird. Die Knochenerde beträgt beim Säugling die Hälfte, beim Erwachsenen */3, beim Greife­n­, des Gewichtes der Knochen. Dieser bedeutende Kaltgehalt gibt dem Knochen jene Dauerhaftigkeit und jene M Widerstandskraft gegen Fäulnis und Berwefung, daß wir die Knochen von längst ausgestorbenen Thierarten in Eidschichten finden, denen die Geologie ein Alter von vielen Jahr­tausenden zuschreibt. Neben den Knochen sind es die Zähne, die so vet ein Kalt­­gerwebe darstellen , ja sie sind unstreitig die kalkreichsten Theile unseres Körpers, und zugleich diejenigen, die am wenigsten Wasser und thierls­che Substanzgen enthalten. Diese eigenthümlichen Anhängsel der Kiefer sind nichts anderes, als in den Knochen eingeteilte Mahlsteinreihen, die den ersten mechanischsten Theil der Verdauung zu vorführen haben. Sie sind eine­­ Verkleinerungsmaschine, die die Nahrungsmittel theils fbeerenartig zerschneidet (Schneidezähne), theils zerreißt (Gezähne), theils zerstampft und zerreibt (Mahlzähne), um dieselben mit der ersten Verdauungsflüssigkeit, dem Speichel, gemischt den übrigen V­erdauungs­­organen zu übermitteln. Das eigentliche Kalkgewebe ist in den Knochen und Zähnen ers­schöpft, und wir würden vergebens weitere Körpertheile suchen, die den Kalk in so bedeutender oder nur annähernder Menge enthalten. Wir werden aber andererseits nur wenige Gewebe in unserem Leibe finden, die nicht wenigstens etwas von jenem Endstoffe in sich bergen , ja bie zu ihrem normalen Bestande nicht unabmesslich etwas Kalk bedürfen. So wie das Eisen in dem Blute nur in sehr geringer Menge vorhan­­den, aber dabei eine unentbehrliche Bedingung der Gesundheit und Frische dieser Lebensquelle ist, so umerkennt die Lebenschemie von Stab­ als einen der Quantität nach unbedeutenden aber dafür um so wesent­­licheren Bestandtheil der verschiedensten Körpergebirde. Die edle Mark­substanz des Hirns und Rüdenmarks , der Stoff, aus dem die Nerven gewebt sind, die große Masse der Muskeln oder des Fleisches, die Anoro­peltheile und die Mutterflüssigkeit des Organismus, die Purpurmeile des Blutes — all diese bedürfen einer gewissen Menge von Kaltsalzen zu ihrer gesundheitsgemäßen Ernährung, zur Erhaltung ihrer Struktur und zur Ausübung ihres verschiedenen Berufes. Milch, Galle, Thrä­­nen, Speichel, Harn, diese wichtigen Produkte verschiedener Drüsen, zei­­gen dem Chemiker Konstant eine gewisse Menge Kalt als einen ihrer wesentlichen Bestandtheile. Es liegt fon im Begriffe des Stoffwechsels , daß alle Gewebe des Körpers unaufhörlich ihre Stoffe wechseln, d. h. die alten chemi­­schen Substanzen, aus denen sie bestehen stets auf neue umtauschen. Dasselbe geschieht nun auch mit dem Kalk, nur daß diese Mauserung in den Zähnen und Knochen langsamer, in den weichen Geweben hin­­gegen rascher vor sich geht. Die abgenäßten Kalksalze werden vorwie­­gend mit dem Harn aus dem Körper entfernt ; der Grfnd muß natür­­­ig in der Nahrung geboten werden. Und wirklich weit die Chemie nah, daß die krästigsten und wichtigsten Nahrungsmittel fast aus­­nahmslos falshaltig sind. Kalfreich sind unter den animalischen Nahrungsmitteln besonders : Käse, Civotter, Rind: und Schweinefleisch, Milc ; unter den vegetabilishen : Mohn, Feigen, Mandeln, Hülsen­­früchte, Weizen, gelbe Rüben. Wir bekommen den Kalk der Erde exit aus zweiter oder dritter Hand. Die Wurzelfäden der Pflanzen nehmen ihn direkt aus dem Boden und wir übernehmen ihn entweder von den Vegetabilien selbst oder von den pflanzenfressenden Thieren , deren Fleifch, Milch oder Gier wir genießen. Die Milz, als ausschließliche Nahrung des Säuglings, mußte schon deswegen reich an Ralffalzen sein, da der Neugeborne mit einem noch nicht ganz verk­öcherten Ste­­lette zur Welt sommt und eben das Knochengerüste zu seiner raschen Ausbildung einer bedeutenden Kalkmenge bedarf. Kartoffeln sind falt arm, daher sie für strophulöse Kinder, die ohnehin zu Knochenfrant­­heiten disponiren, und für solche, die schon Knochenfrans sind (englische Krankheit) eine unpassende und schädliche Nahrung bilden. In einer ar­­men Familie, die fast ausschließlic­hen Kartoffeln lebte, kamen auf geringe Veranlassungen häufige Knochenbrüche vor, die alsbald aufhör­­ten, nachdem der bestehende Kalimangel duch kräftige Fleisch­ und Brot­ tost gehoben wurde. Wenn man Hühner oder Tauben längere Zeit mit reingewaschenem Getreide füttert, das somit Feine Anhängsel von Sand und erdigen Stoffen führt, so erweichen in Folge der mangeln­­den Kalkzufuhr die Anoden und werden dünn und biegsam. Entsprechend der bedeutenden Rolle, die der Kalt im gesunden Organismus spielt, sind auch die Frankhaften Erscheinungen, an denen sich der Kalk betheiligt, von großer Ausdehnung und Wichtigkeit. Alle auf Kaltverlusten beruhenden Anodenkrankheiten machen nu­ blos uns mittelbar die Anoden, sondern fast immer auch den ganzen Körper leivend und prägen ihm den Stempel des Siechthums auf. Ander­­seits wird jene Wichtigkeit sogleich einleuchten, wenn wir bemerken, daßs fast alle Gewebe des menschlichen Leibes die Fähigkeit haben, unter gewissen Umständen zu verfalfen, d. h. Kalksalze in so großer Menge aus dem Blute aufzunehmen, daß sie hart, erbig, brödlig mer­­den. Eine solche chemische Umgestaltung in so ausgedehnten Maße einzuleiten, ist feinem mineralischen Stoffe des Leibes, außer dem Kalte gegeben. Diese Metamorphose ist häufig ein Attribut des Alter , eine Art Altersschwund der Gewebe, der dem Organismus oft Schädlic­h ja gefährlich wird. So beruht der Gehirnschlag häufig auf einer Verfal­­tung der kleinen Blutgefäße des Gehirns, die brüchig geworden, unter dem Stoße einer mächtigeren Blutwelle bersten und der fünf Lebenspen­­denden Fluth den Weg der Zerstörung in’­ Innere des Gehirns bah­­nen Eine Verkaltung der Herzk­appen stört den regelmäßigen Mecha­­nismus des Kreislaufes, ausgedehnte Kaltablagerungen in den Lungen beeinträchtigen den Gas­wechsel des Blutes oder das Athmen, die ver­kalkte Keystalllinse des Auges wehrt dem Lichtstrahl zum Sehnerv zu dringen, macht also blind. Doc gibt es Fälle, wo diese Veränderung wohlthätig wirken kann, wenn nämlich die Beh­altung Eranftste Ge­­bilde trifft, die dadurch in ihrem Wachsthum gehemmt, ja gest »t wer­­den. So beruht die Heilung der gefürchteten Tuberkulose, ei­ner ver­­heerendsten Krankheit des Menschengeschlechts, darauf, daß die 2­uberfel­lnötden verhalfen und so unschädlich werden. Dasselbe gilt in seltenen Fällen vom Krebse und anderen schäßlichen Geshwälsten. a man hat Beispiele, daß ungeborne Kinder, d. h. Kinder , die an einem unschlen Orte zur Entwickklung gelangt, nicht geboren werden künnen, im Mutt­­erleibe verfallen, und dadurch einigermaßen unschädlic gemacht werden. Es muß noch erwähnt werden, daß aus diesen Beh­altungen in manchen Geweben wahrer Knochen entsteht, also Verknöcerungen wei­­cher Körpertheile , die uns hier nicht weiter interessiven. Wichtiger sind jene Kalfanhäufungen,­ die nicht aus einer Umwandlung der Leibes­­organe hervorgehen, sondern sich in den Flüssigkeiten des Körpers durch Niederschlagen der Kalksalze bilden. So entstehen zumeist die gefähr­­lichen Steine in der Harnblase , so viele Fälle von Harn­ und Nieren­­sand , se manche Gallensteine , die allesammt als fremde Körper in so wichtigen inneren Organen, zu vielfachen und bedeutenden Störungen Anlaß geben. ;

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